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. Deutschnationaler Spitzenkandidat in Magdeburg- Anhalt ist Rittergutsbesitzer Marlin Schielein Schollene. — Für die Deutsche Volkspartei kandidiert Dr. Kuhlenkam p f - Magdeburg, für die Sozialdemokraten Bauer- Berlin. Nationalliberale Vereinigung und Deutsche Volks- Partei. Die auf dem deutsch-volksparteilichen Parteitag in Aussicht genommene Rücksprache der Mitglieder der nationalliberalen Vereinigung hat stattgefunden. Nun mehr sollen die Besprechungen zwischen den Vertretern der Vereinigung und dem Parteivorstand der Deutschen Volks- Partei geführt werden. Württembergischex Wahlfriede in der Karwoche. Auf Veranlassung des Staatspräsidenten und nach einer ein gehenden Besprechung mit den Parteiführern hat man sich geeinigt, in der Karwoche vom Palmsonntag bis Oster sonntag einschließlich in Württemberg keinerlei Wahlver sammlungen abzuhalten. Stürmische Wahlversammlung,». In einer Versamm lung der Teutschvölkischen in Stettin kam es zu heftigen Zwischenfällen mit anwesenden Sozialdemokraten. Bei oer entstehenden Schlägerei gab es mehrere Verletzte. — Als in einer Versammlung der Deutschvölkischcn Freiheits partei in Berlin die zahlreich erschienenen Kommunisten die Internationale anstimmten, entstanden Tumult und Schlägereien. Mehrere Personen wurden verhaftet, an dere verletzt. — In Obergotteszell wurde der Wahlredner der Bayerischen Volkspartei Dr. Sticfl mit Knüppeln niedergeschlagen und schwer verletzt und in Temfling der Landlagsabgeordnete und Ministerialrat Rauch überfallen. Vie saia Morgans Rr amerikanischen MeM. Allmählich wachsen sich die regelmäßig wiederkehren den und ebenso oft nachher als unrichtig erkannten Mel dungen über amerikanische Kredite für Deutschland zu einer leibhaftigen Fopperei aus. Bei näherem Hinsehen steckt hinter all den wachgerufenen Aussichten nichts als Luft — die verheißungsvoll mit Dollarbeuteln winkende Fata Morgana löst sich in Dunst auf. neueste Verheißung. Soeben kommt wieder die Mitteilung, der Staats verwalter der beschlagnahmten „feindlichen" Vermögen, Miller, habe seine Zustimmung zu einer Gesetzvor lage erklärt, die Senator Dial im Auftrag des Landwirt schaftsausschusses im Senat eingebracht hat. Der Gesetz entwurf sehe vor, aus dem Fonds der beschlagnahmten Vermögen Deutscher und Österreicher einen Kredit von 150 MillionenanDeutschlandundS st er reich zum Bezug amerikanischer Landwirt- schaftsprodukte usw. zu eröffnen. Wahrscheinlich wird sich bald herausstellen, daß der Senat die Vorlage entweder gar nicht in Angriff nimmt oder ablehnt und alles bleibt wie vorher. Zu viel reiche Leute in Deutschland. Vor dem Zerplatzen scheint auch eine andere Seifen blase zu sein, die vor kurzem über den Atlantik zu uns herüberflog. Aus Washington wird gemeldet, daß die Resolution über die Zuwendung von zehn Millionen Dollars für das Deutsche Hilfswerk im Senatsausschutz für auswärtige Angelegenheiten lebhafter Opposition be gegnet. Es wird u. a. geltend gemacht, daß Sparsanileit geboten sei, auch wird darauf hingewiesen, daß eine An zahl von wohlhabenden Deutschen ihr Geld verschwende risch ausgcbe und außerdem viel zu viel reiche Leute in Deutschland vorhanden wären, die nichts lür ihre notleidenden Landsleute übrig hätten Segen Sie MrlaiMreisen. Sperre für zwei Tage. Das Reichsfinanzministerium hat telegraphisch alle Finanzämter angewiesen, Anträge aus Erteilung der Aus reiseerlaubnis nach Italien zurückzuweisen. Die Sperre gilt zunächst nur für zwei Tage. Der Grund für diese Maßregel soll nach Mitteilungen von unterrichteter Seite in den zurzeit stark anwachsenden Vergnügungsreisen nach dem Ausland, hauptsäch lich nach Italien, liegen. Diese Sucht, höchst überflüssigen Luxus zu treiben, sei skandalös in dem Augenblick, wo gleichzeitig die Leiden der vielen Notleidenden in Deutsch land in alle Welt hinausgeschrien werden. Das Reichs- kabinett wird sich alsbald mit dem Übelstand be schäftigen. Besteuerung der Auslandsreisen. Berlin, 3. April. Das Rcichskabinett soll, wie gemel det wird, die Absicht haben, für die Genehmigung einer Aus landsreise eine Gebühr von 500 Goldmark zu erheben. Die Verordnung soll indessen Befreiungen von dieser Aus- reisegcüühr vorsehen. Sie braucht nicht entrichtet zu werden von Kranken, die laut amtsärztlichem Attest einen Erholungs aufenthalt oder eine Kur außerhalb Deutschlands benötigen, ferner nicht von erholungsbedürftigen Kindern unter vierzehn Jahren, von Auswanderern, Handlungsgehilfen und Hand lungsagenten (bei letzteren nur unter bestimmten Voraus setzungen), endlich nicht von Beamten bei Dienstreisen im Aus land und nicht von Vertretern inländischer Zeitungen bei Aus landsreisen im journalistischen Interesse. Die Verordnung soll mit Wirkung vom 2. April 1924 ab in Kraft treten. n LMWe Die Richter brandmarken Frankreich. Berlin, 3. April. Der deutsche Richterbund erinnert in einer öffentlichen Kundgebung daran, daß die Franzosen nach der Verhaftung des vom Reichsgericht wegen Spionage zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilten französischen Hauptmanns D'A» mond, dessen Freilassung verlangten und deutsche Geiseln sest- setzlen. Die deutschen Richter erheben fallenden Protest gegen diesen unerhörten Akt französischer Willkür, der Recht und Rich tigkeit aufs neue mit Füßen tritt. An die Richter aller Völker richten sie Lie Bitte, sich der Empörung gegen diese Kulturschande und Beschimpfung des Rechtsgedankens anzuschsießen. Vor einer Einigung im Eisenbahnerstreik Berlin, Die heutigen Verhandlungen im Reichsver- kohrsminisierium zwischen dem Verband der streikenden Berliner Eisenbahner und dem Ministerium haben nach der Dossischen Zeitung zu einer Klärung der Lage geführt, m Laufe des Frei tag werden Besprechungen zwischen Len streikenden Arbeitern aus den übrigen Teilen Deutschlands und dem Ministerium fiatt- sinden. Es ist damit zu rechnen, dass dann der Betrieb im vollen Umfang wieder ausgenommen werden kann. Die Stadtverordnetensitzung gesprengt. Berlin, 3. April. Der kommunistische Stadtrat Lecz, Ler .wegen eines, gegen ihn eingeloiteten Disziplinarverfahrens an den Magistratssitzungen nicht teilnehmen darf, erschien heute trotzdem wieder in der Sitzung und mußte, da er sich freiwillig nicht entfernte, von Schupobeamten entfernt' werden. Die Kommunisten erhoben daraufhin einen solchen Lärm, daß die Sitzung abgebrochen werden mußte. Sie erklärten, daß sie auch die weiteren Tagungen der Stadtverordneten von nun an ver hindern würden, und sich nur.gewaltsam aus dem Saale ent fernen lassen würden. Das Reichskabinrtt über den 1. Mai. Berlin, 3. April. Wie die TU erfährt, hat das Reichs- kadinett beschlossen, den Dienst am 1. Mai wie im Vorjahre zu regeln und zwar so, daß in den Ländern, in denen der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag anerkannt wurde, auch in den ReichsH» hörden und Betrieben auf die Landesgesetzgebung Rücksicht zu nehmen ist. 6n den Ländern, in denen der 1. Mai nicht als Feiertag gilt, haben Beamte, Angestellte und Arbeiter, welche dem Dienst fernbleiben, rechtzeitig bei ihren Vorgesetzten um Befreiung vom Dienst nachzusuchen. Solchen Anträgen ist grundsätzlich überall so weit zu entsprechen, als dadurch die notwendige 'Weiterführung des Dienstbetriebes nicht in Frage gestellt wird. Hierna bewilligte und beantragte Freizeit ist bei den Beamten und Angestellten auf den Erholungsurlaub anzu rechnen. Macdonald über die Ruhrbesetzung. London, 3. April. Macdonald erklärte gestern im Knterhause, die Rechtmäßigkeit der.Ruhrbesetzung zu prüfen. Die englische Regierung hoffe, daß die Berichte der Sachve» ständigenausschüsse eine Lösung ergeben und eine Aktion Groß britanniens überflüssig würde. Die französische und' belgische Regierung seien davon unterrichtet, daß Las englische Kabinett sich seine Rechte in dieser Frage vorbehält. Beratung der deutschen Kontrollnote. Paris, 3. April. Nach dem Daily Telegraph wird die neue deutsche Note über die Frage der Militär kontrolle heute in einer vertraulichen Sitzung im Sekretariat der Bosschasierkon- ferenz am Sonnabend wahrscheinlich in Ler Botschafteikonferenz selbst zur Sprache kommen. 1200 Pilger aus Seenot gerettet. Berl in , 3. April. Im Roten Meer ist ein Dampfer, der 1200 Pilger nach Mekka führte, in Brand geraten. Das Schiff ist gesunken, nachdem es anderen Dampfern, die drahtlos herbei gerufen morden waren, gelungen war, alle Pilger zu retten. Ermäßigung der Börsenumsatzstcuer. Berlin, 3. April. Mit Wirkung vom 7. April tritt gleich zeitig mit der Herabsetzung der Bankprovisionen eine Ermäßi gung der Börsenumsatzsteuer bei Aktien und Valutaobligatio- nen in Kraft. Die Steuer beträgt künftig regelmäßig 1,5 sür Kundengeschäfte und 0,4 für Händlergeschäfte, bei Valuta- obligationcn der deutschen Länder und Gemeinden 1,2 A für Knndcngeschäste und 0,2 A sür Händlergeschäste. Im Interesse der Kleinakticn wird abweichend von der bisherigen Regelung die Steuer bei Aktien nach einem Grundbetrage von 10 Gold mark berechnet. Die Nationalliberale Vereinigung bleibt bestehen. Berlin, 3. April. Von unterrichteter Seite wird mitgc- tcilt: Der Vorstand der Nationalliberalen Vereinigung der Volkspartei hat heute dem Vertreter des Pariclvorstandes mit geteilt, daß die Vereinigung weiter bestehen bleiben wird und die Anerkennung ihrer Organisation fordert. Die im Anschluß daran «-gehaltene Besprechung zeigte keine Möglichkeit einer Verständigung. Die formelle Antwort desi Parteivorstandes wird am Montag erfolgen. i Kein Ncichswehroffizier bei der Dreyer-Demonstration. Berlin, 3. April. In einigen Zeitungen ist behauptet wor den, daß bei dem Zwischenfall, der sich im Anschluß an die Trauerseier sür den Ruhrgcfangenen Willi Dreyer ereig nete, ein aktiver Reichswehrofsizier in Zivil beteiligt gewesen und verhaftet worden sei. Nach den amtlichen Feststellungen ist diese Behauptung unrichtig. Die Spannaßnahmen in Württemberg. Stuttgart, 3. April. Im württembergischcn Landtage wurde heute ein Zentrumsantrag, den Vollzug der Verordnung, durch die sieben Oberämter und das Landgericht Hall ausgeleilt wer den, bis zum 15. Juni, also bis nach den Neuwahlen zu ver schieben, mit 43 gegen 42 Stimmen bei zwei Enthaltungen ab- gclehnt. Nachträglich stellte sich indessen heraus, daß diese Ab stimmung geschäftsordnungswidrig war. Die Angelegenheit wird deshalb erst in der Sonnabendsitzung entschieden werden. Behinderte Schiffahrt ans der Oder und im Stettiner Hasst Stettin, 3. April. Nachdem die Schiffahrt zu Anfang der Woche überall aus der Oder und den anschließenden Kanälen in Betrieb gekommen war, ist sie erneut durch starkes Hochwasser aus Ler oberen und mittleren Oder behindert bzw., wie man hofft, nur zu kurzem Stillstand gekommen. Alle Nebenflüsse der Oder und ilcineren Gewässer führen dem Strom starke Wassermassen zu, so daß verschiedene Schleusen unbenutzbar sind und auch einige Brücken nicht passiert werden können. Aussperrung im Marinearsenal Kiel. Kiel, 3. April. Das Marinearscnal Kiel hat heute seine Arbeiterschaft ausgesperrt, nachdem diese am Dienstag und Mittwoch den Betrieb nach Beendigung der achtstündigen Arbeitszeit verlassen hatte. Die Arsenalleitung hatte von April an die neunstündige Arbeitszeit angeovdnet. Pazifistensitzung im englischen Unterhause. London, 3. April. Im UMerhause traten hente vormittag die pagsistischen Mitglieder des Parlaments zu einer Be sprechung über die Militärgefetzgebung der Negierung zu sammen. Freispruch von Faszisten in Bukarest. Bukarest, 3. April. Das hiesige Schwurgericht hat ein sen sationelles Urteil gefällt. Angeklagt waren acht rumänische Studenten, die versuchten, eine sadistische Umstellung herbeizu führen, der den Zweck laben sollte, hervorragende jüdische Finanzleute und Journalisten sowie mehrere aktive Minister zu beseitigen. Bei der Verhandlung gestanden die Angeklagten, mehrere Morde geplant zu haben. Die Geschworenen sprachen die Angellagten frei. Eine anti-englische Rede Sinowiews. Riga, 3. April. In einer Rede, die er vor dem Kongreß der russischen Ingenieure in Petersburg hielt, erilärte Si- nowiew, die Sowjetregierung beabsichtige nicht, die russischen Schulden an England zu zahlen, da ihr durch die englische Invasion ein Schaden von 12 Millionen Goldrubel ent- standen sei. Die Wirkungen der Ermächtigungsgesetze Reichssinanzminister Dr. Luther verbreitet sich in einer soeben herausgegebenen Denkschrift über die Leistun gen, welche die Negierung mit den Ermächtigungsgesetzen vollbringen konnte. Besonders erkennt Dr. Luther Vie Nutzbarkeit der von Dr. Helfferich eingereichten Pläne für die spätere Schasfung der Rentenmark an. Für äußerst notwendig hält der Minister die Bereitstellung von Kre diten für Industrie und Landwirtschaft. Eine Rede Ludendorffs. Auf einer vom „Verband der nationalgesinnten Sol buten", vom „DcrttschvöMschen Offiziersbund", vom „Frontfliegexbund", vom „Jungdcutschen Orden" und vom „Schützen- und Wandererbund" veranstalteten „Bismarck- feier" sprach in München General Ludendorff, der mit Frick, Röhm und Brückner stürmisch begrüßt wurde. Ludendorff gedachte zunächst Hitlers, Webers und Krie bels, die heute in Unfreiheit in Landsberg seien, und des erkrankten Pöhner. Auf den Spruch des Gerichts wolle er nicht zurückkommen. Dieser Spruch aber am 1. April, dem Gedächtnistage Bismarcks, sei eine Entweihung dieses Tages. Er sprach über die zwei den völkischen Gedanken bedrohenden Feinde: die Uneinigkeit und die ultramontane Gefahr. Gwtzvrttannien. Die Gefahr des Mieterschutzgesetzes für das Kabinett Macdonald ist in letzter Stunde überwunden worden. Die Regierung hat auf eine Abstimmung über das Mieter schutzgesetz verzichtet und erklären lassen, daß sie in den nächsten Tagen einen neuen Gesetzentwurf einbringen werde, der vorsieht, daß die Gemeinde aus Mitteln der A r m e nv e r w a l bun g den Hauswirt in dem Falle ent schädigen soll, in dem das Gericht die Vollstreckung eines Näumungsurteils abweist, weil der Mieter durch Er werbslosigkeit in eine unverschuldete Notlage geraten sei. Hotel- und Gastwirtsmesse in Hamburg. In Ham burg wurde die 7. Hotel- und Gastwirtsmesse eröffnet. Im Verhältnis zu den früheren Ausstellungen gleicher Art hat die Gastwirtsmesse einen bedeutenden Aufschwung ge nommen. Sie umfaßt einen Ausstellungsraum von 10 000 Quadratmetern und ist von mehr als 500 Ausstellern beschickt. Blutige Schlägerei bei einer Bismarckfeicr. Aus Leipzig wird berichtet: Nach einer vom Kolonialen Iugeud- bund abgehaltenen Bismarckseier kam es in der Nacht zum Dienstag an verschiedenen Plätzen Leipzigs zu Schläge reien mit den Kommunisten. Die Polizei griff überall ein und stellte die Ordnung wieder her. 25 Personen wurden verwundet. Das Ende eines Mörders. Der Mörder des Lehrers Mücke in Fischbach bei Hirschberg, der Förster Karl Ela er, ist von seinem eigenen Vater, der ihn suchte er schossen aufgesunden worden. Er hat sich selbst gerichtet. In einem an den Schwager des Ermordeten gerichteten Brief hat er die Mordtat zugegeben. Die Beweggründe dürften kaum aufgeklärt werden. Eine zwanzigköpsige Falschmünzerbande verhaftet. Dem Falschmünzdezernat der Breslauer Kriminalpolizei gelang es, nicht weniger als zwanzig Mitglieder einer Bande, die sich mit der Herstelluna schlesischen Notgeldes beschäftigte, festzunehmen. Die eigentliche Werkstatt der Fälscher befand sich in Leipzig in der Wohnung eines Maschinenschlossers Max Große. Der Vertrieb der Falsifikate erfolgte unter Führung eines Kaufmanns Vesper aus Beuthen. „Ta soll doch gleich . . ." Nach einer Meldung der Sächsischen Arbeiterzeitung soll der linkssozialisttsche Ämts- haupftnann Ryssel beim Empfang der Mitteilung über „seinen Abbau" einen Wutanfall erlitten und dabei eine fünf Zentimeter starke eichene Tischplatte durchschlagen hohen. Woraus man ersieht, daß August der Starke nicht als der einzige starke Manu Sachsens gefeiert zu werden braucht. HochwKsscMfahr im Memelgebiet. Im oberen Teil oes dcwschen Mcmclstromgebietes herrscht starker Eisgang. Bei Tilsit hat das Wasser den Schlossplatz und den niedriger gelegenen Teil der Dammstrasse überflutet. Das cings- veichte Mcmeldelta ist ernstlich bedroht, da infolge der un günstigen Eisvelhültnisie mit einem weiteren Steigen des Wassers im Nuß- und Gilgcstrom zu rechnen ist. Probeftug eines Anumdsenflugzenges. Der norwe gische Polarforscher Roald Amundsen hat in Pisa einem Probeflug des von ihm für den Flug zum Nordpol bestellten Flugzeuges beigewohnt. Der Flug der mächtigen Maschine verlief zur vollkommenen Zufriedenheit Amund sens, der diesmal sein Ziel zu erreichen hofft. .32 Verbannte umgckommen. In Moskau traf die Kunde ein, daß eine Gruppe von 32 nach Jakutsk ver bannten Personen durch Frost und Kälte umgekommen ist. Furchtbare Schneeorkane verhinderten die Zufuhr von Lebensmitteln sür die Verbannten. Schließlich wurden zwei Soldaten der Koten Armee danach ausgesandt; doch sie kamen nicht wieder und verbrauchten die erhaltenen Lebensmittel für sich. Nun machten sich die Verbannten selbst auf, um Proviant zu holen. Von Hunger ermattet und von starken Frösten überrascht, sind sie auf dem Wege erfroren. 25 Todesopfer eines Kinobrandes. In Tacubay, einer Vorstadt der Stadt Mexiko, brach in einem Licht spieltheater ein Brand aus. 25 Personen fanden den Tod, 56 wurden verletzt. Die Mehrzahl der Ver unglückten wurde durch elektrischen Strom getötet, da mehrere elektrische Drähte sich von der Decke loslösten und auf die im Saale versammelten Menschenmassen sielen. Amerikanisches Räubcrleben. Zwei Bankboten wur den in einer der verkehrsreichsten Strassen von Montreal (Kanada) am Hellen Tage von acht Rändern über fallen und eines Betrages von 10 000 Dollar beraubt. Einer der Bankboten wurde bei dem Überfall getötet, der andere verwundet. Die Räuber entkamen im Auto. Tas Hochwasser im Wetchsclgeviel. Während auf der Oberweichscl der Wasserspiegel in der Nähe von War schau gesunken ist, hat sich die Lage auf der unteren Weichsel verschlimmert. In der Gegend von Thorn hat das Hochwasser zwanzig Dörfer unter Wasser gesetzt. Im Bereich der Danziger Eisenbahndirektion hat das Hochwasser in der Nähe von Mewe das Eisenbahn gleis in einer Höhe von einem Meter überschwemmt. Auch auf der Strecke Thorn—Bromberg ist das Eisenbahngleis r überschwemmt Der Eisenbahnbetrieb kann in diesem Ab- I schnitt lediglich am Tage aufrechterhalten werden, wobei iedem Zua eine Probelokomotive vorausaesandt wird