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Wilsdruffer Tageblatt : 11.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192405118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240511
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-11
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.05.1924
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GWK ZZZA VÄ ZAZ KZk rvLs'ZDL «LSZLLKLSLK ZZMF^ M wm«ei kann man M oavon uoerzeugen, oa); alles in . Ordnung ist. Und wenn einmal etwas nicht stimmen sollte, dann nur die Ruhe nicht verlieren, sondern erst nachprüfen, wo es fehlt. Meist find es nur Kleinig keiten, ein zu lockerer Steckkontakt, verstaubte Negulierungsteile oder so etwas. Fehler, die durch unsere Unachtsamkeit entstanden sind aber leicht behoben werden können. Denken wir dabei doch einmal an die alten Aegypter, sie brüteten Geflügeleier zu Tausenden in Lehmkammern aus, dis nur mit Kamelmist geheizt wurden, sie kannten keine Regu lierungen oder Thermometer und hatten doch gewiß auch recht gute Erfolge. Und warum? Weil sie es verstanden, die für die Entwick lung der Kücken am besten geeignete Wärme richtig zu fühlen. Das ist es, was der Züchter lernen muß, dann wird er auch Erfolg in der Kunstbrut haben. Ein Thermometer ist recht, um damit zu kontrollieren, ob alles stimmt, aber allein sich auf dieses verlassen, nein, das tue ich nicht. Anfänger sind oft zu aufgeregt bei der Sache und meist der Ansicht, man müsse auch des Nachts alle paar Stunden nach dem Apparat schauen, sonst käme nichts heraus. Gerade umgekehrt ist es. Wenn der Apparat richtig in Ordnung ist, genügt es, wenn inan täglich die Eier kühlt und wendet und ihn dann 24 Stunden sich selbst überläßt. Nun zur Ventilation, darüber ist folgendes zu sagen: Je kälter das Brutzimmer ist, desto stärker drückt an und für sich schon die kalte Luft in den Apparat, also muß in kalten Räumen die Ventilation möglichst ab gedrosselt werden. Fe wärmer es dann im Brutraum ist, desto mehr kann man die Ventilation öffnen. Die Zufuhr der Feuchtigkeit steht mit der Ventilation in Zusammenhang. Wer einen richtig gebauten Apparat sein Eigen nennt und ihn im Keller aufstellen kann, braucht in den meisten Fällen gar keine Feuchtigkeit zuzuführen, denn die durch die Löcher in den Apparat dringende Luft bringt genügend Feuchtigkeit mit. Steht der Apparat jedoch in einem trockenen Zimmer — und auf solche sind die Gebrauchsanweisungen der Fabri kanten zumeist zugeschnitten —, dann hält man sich am besten an die Anweisung und führt Feuchtigkeit zu. Dabei soll immer ausschlag gebend sein: Je stärker die Ventilation. Io stärker auch das Feuchtigkeitsbedürfn^ im Apparat. Daher kommt' es, das; manche Systeme im Keller, andere im Zimmer, die einen bei kalter, die andern bei wärmerer Temperatur bessere Resultate zeigen. In den Büchern steht zumeist, man solle mit 45 °/o Feuchtigkeit beginnen und gegen Schluß der Brut langsam auf 55 oder 60 o/o steigern. In der Praxis macht sich die Sache meist etwas anders. Entweder fehlt es am zuverlässigen Hygrometer, oder, wenn man einen hat, bringt man es einfach nicht fertig, genau den vorgeschriebenen Prozentsatz Feuchtigkeit zu erreichen. Es ist dies aber auch gar nicht so unbedingt notwendig. Betrachten mir einmal die Glucke. Sie bringt ihre Kllcklein auch aus, ohne daß sie einen bestimmten Fenchtigkeilsgrad gehabt hätte. Je nach den örtlichen Verhält nissen (trockene oder feuchte Räume, Holz- oder Naturboden) ist die Feuchtigkeit anders einzustcllen und läßt sich schwer schabloncn- mäßig festlegen, und wer viel mit Brutappaiaten arbeitet, weiß bald, ob er das Richtige ge troffen hat. Versuche und scharfes Beobachten zeigen ihm den richtigen Maßstab. An der Entwicklung der Luftblase können wir am besten feststellen, ob wir zu viel oder zu wenig Feuchtigkeit oder Ventilation gegeben haben Ist die Luftblase an dem betreffenden Brut tage noch zu wenig entwickelt, dann gibt man weniger Feuchtigkeit und etwas mehr Ven tilation, ist sie aber größer —- was nur selten der Fall —, so stellt man die Ven tilation ab und gibt etwas mehr Feuchiigkeit. Das Gebiet der künstlichen Brut ist viel zu umfangreich, und cs würde zu weil führen, wollte ich alles erwähnen, was für den Leser von Interesse sein könnte. Ich habe daher versucht, wenigstens einige Punkte heraus- zugrcifen, und wenn der eine oder andere neue Anregungen dadurch bekommen hat, dann ib der Zweck meiner Zeilen für heute erfüllt. Abbildung t. Erute des Rhabarüerstengels. gestorbenem stdoch ein > Mt wr wir eben die Wärme ablesen, welche die die Eier umgebende Luftschicht hat, nicht aber die Wärme des Eies selbst. Ich halte es, wenn irgend möglich, so: Thermometer auf Höhe der Eioberkante, ohne daß aber die Qecksilber- kugei das Ei berührt. Der Anfänger sollte sich bemühen, das Thermometer immer gleich zu legen, sonst kommt er auf die Idee, der Regler arbeite nicht genau und wird während der' ganzen Brut dauernd daran herum- schraudcn und doch nie die richtige Temperatur im Apparat haben. Skizzieren wir es einmal kurz, wie man es am besten machen soll: Der Apparat wird betriebsfähig ausgestellt, angeheizt und das Thermometer auf Eihöhe gelegt. Sobald der Apparat durchwärmt ist, wird er reguliert, bis er etwa 39,5 Grad ruhig hält. So läßt man ihn zwei bis drei Tage stehen, bis man sich überzeugt hat, daß die Wärme nicht mehr stark i r ankt und alles richtig klappt. Zeigen sich . eTemscra'lirschnmnkungcn, dann untersuche man den Regier und die Heizung, und oft ge Große Fehler werden bei der künstlichen Brut auch in der unrichtigen Einhaltung der Temperatur gemacht. Nicht etwa, daß die Apparate Heuzutage noch zu wenig exakte Re gulierungen hätten. Nein, ich darf wohl sagen, daß die guten, führenden Systeme auch gi arbeitende Regulierungen haben, aber dr. Fehler wird fast immer vom Brütenden selbst Art gewisse Vorteile, fet es nun in bezug auf die technische Ausführung der Beheizung oder Regulierung, sei es in solider Bauart oder auck in der Preisbildung, dem aber jeweils auch wieder gewisse Mängel gegenüberstehen, die aber nicht ausschließen, daß man trotzdem aber auch sehr gut damit arbeiten kann. Denn der Fabrikant ist ja bei der heutigen Kon kurrenz gezwungen, etwas Brauchbares auf den Markt zu bringen. bedeutend höhere Wärme an als an einem ab gestorbenen. Liegt es dagegen auf Eihöhe, ohne Ei selbst zu berühren, dann können gemacht. Da heißt es in den Anleitungen meist: Der Apparat soll vor dem Einlegen der Eier auf 39,5 Grad erwärmt werden und diese Temperatur richtig halten. Ja, aber wo soll denn der Anfänger diefe Wärme messen? Zumeist legt er das Thermometer aus die Eierschublade, und wenn der Apparat dann die richtige Wärme hat, werden die Eier eingelegt. Dann ist der Neuling er staunt, wenn der Apparat plötzlich 42 oder gar noch mehr Grad zeigt. Woher kommt das? Ganz einfach. Unsere heutigen Ap parate werden durchweg von oben geheizt, genau wie die Glucke' auch die Eier von oben erwärmt. Am Boden des Apparates ist es gewöhnlich, je nach Außentemperatur des Brutraumes, 20 bis 30 Grad, während man oben beim Heizkörper 45 bis 65 Grad messen kann. Dadurch entsteht ein Tempe raturgefälle, das wir berücksichtigen müssen. Ein Ei ist ungefähr 4 Zentimeter dick und auf diese Distanz ergibt sich, je nach Kon struktion des Apparates 2 bis 5 Grad Temperaturgefälle. Wenn mir also das Thermometer beim Einregulicren aus den Eierrost legen, können wir sicher damit rechnen, daß wir dann an der Oberkante des Eies eine 2 bis 5 Grad höhere Tem peratur haben. Daher sollte sich der A länger merken: Lege das Thermometer schon beim Anheizen des Apparates auf Ei-^. höhe, also, falls kein Porzellanei zur Hand ist, aus ein zirka 4 Zentimeter dickes Holz klötzchen. Ucber die Lage des Thermometers während .c Brut gehen die Ansichten sehr stark aus einander. Der eine legt es ans Ei, der andere dazwischen, der dritte wieder auf Eihöhe ohne Berührung, der nächste über die Eier. Und der Anfänger? Nun, soweit ich beobachtet habe, liegt das Thermometer bei ihm jedesmal, so oft er den Apparat öffnet, anders. Das eine Mal höher, das andere Mal tiefer, einmal am Ei, einmal darüber, und daher kommt es, daß, wenn er nachsieht, das Ther mometer stets eine andere Temperatur aufweift. Meist wird aber die eigentliche Ursache nicht erkannt, und doch ist sie leicht zu finden. Legen wir nämlich das Thermometer an ein Ei mit lebendem Keim, dann zeigt es uns eine nug stellt sich dann heraus, baß irgend ein Teil des Reglers beim Zusammenstellen nicht genau eingesetzt war oder der Uebertragungs- stift sich irgendwo etwas klemmte. Der Schaden ist leicht behoben, und wenn dann alles in Ordnung ist, wird eingelegt. Ueber die Aus wahl der Bruteier brauche ich hier wohl nichts zu sagen, höchstens, daß man möglichst frische Eier verwenden soll. Bier bis fünf Stunden nach dem Einlegen sind die Eier in der Regel erwärmt. Ich warte noch etwas länger — etwa zehn Stunden — dann wird der Apparat geöffnet, schnell werden einige Eier herausgenommen und an die Augenhöhle genommen. Warum denn das? Die Natur hat uns mit besonders auf Wärme und Kälte sehr empfindlichen Organen aus- gestattet, die uns die kleinste Temperatur differenz mit Sicherheit anzeigen, und unser Auge eignet sich hierzu besonders gut. Wer es einmal versucht hat, hält sich gern daran; innerhalb kurzer Zeit Kat man heraus, wie sich das Ei anfühlen soll, wenn es die richtige Wärme hat. Es soll sich weder lauwarm noch beiß anfühlen, sondern eine wohltuende Wärme haben. Und diese Wärme ist, mit dem Thermo meter gemessen, ungefähr 39,5 Grad, mithin die richtige Brutwärme. Also zirka zeijn Stunden nach dem Einlegen prüfe man die Eier aus diese Art. Sind sie noch zu kühl, so stellt man den Regler etwas auf Warm, fühlen sie sich zu heiß an, so daß sie dem Auge wehtun, so wird der Regler etwas zurück gestellt. Wer es noch nicht versucht hat, wird vielleicht darüber lächeln, wer es aber selbst längere Zeit probiert hat, wird zugeben, daß man mit dem Auge sogar die kleinsten Tem peraturdifferenzen, die fast in jedem Brut apparat mehr oder weniger bestehen, gut wahr nehmen und entsprechend abstellen kann. Dann bleibt, wenn nicht unerwartete Zwischenfälle eintretcn, der Realer wahrend der ganzen Brut so stehen. Aber, wird der Leser fragen, in der Anleitung steht doch ganz deutlich, man steigere die Temperatur bis zum Schluß der Brut auf 40,5 Grad. Ganz richtig, doch das geschieht auch in diesem Falle ganz auto matisch. Erstens messe ich ja nur die Luftschicht in Eierhöhe und nicht das Ei selbst, und zweitens hängt der Temperaturregler bei allen Apparaten etwas über den Eiern, er sorgt also dafür, daß die Luftschicht, in welcher die Eier liegen, die richtige Wärme hat und das genügt. Das Ei als solches strahlt im Laufe der fortschreitenden Entwicklung immer mehr Eigenwärme aus und ist am Schlüsse der Brut tatsächlich wärmer als die umliegende Luft schicht. Daher ist es für den Ausfall der Brut ohne Bedeutung, wenn die Wärme im Apparat auch einmal'etwas schwankt. Kleine Differenzen von einem Grad machen sich auf den Ke'm fclbst kaum bemerkbar, da ja das Ei als solches auch eine gewisse Wärme auf- jpeichcrn kann, die in solchen Fällen aus gleichend wirkt. Also genügt es vollkommen, wenn wir den Regler einmal exakt einstellcn und dann nicht jedesmal daran herumdrehcn, wenn zufällig das Thermometer unrichtig lag und etwas höhere oder niedere Temperatur zeigte. Durch Prüfen der Euvärme im Augcn- Neues aus Statt und Hof. lkprämien. Hierü er führt in einem sehr enswerten Artikel Molkerei-Instrukteur vr. nvald, Stettin, in Nr. 26 der „Deutschen nrtschaftlichen Presse" ungefähr felgendes Bei der Zuerkennung von Melkprämien ls Grundsatz gelten, sie nur von selchen .den abhängig zu mcchsn, auf die der aer wirklichen Einfluß besitzt. Äls solche mmen in Betracht: Mehrerträge an Milch und c Butterfett, sowie der Reinheitsgrad der er- Akenen Milch. Melkprämien werden demnach nvührt, wenn der Melker durch sorgfältiges d geschicktes Melken der Kuh mehr und sett- ichere Milch abzufchmeicheln versteht als in anderer Melker. Die Milchmenge allein zum Gegenstand einer Melkprämie zu machen, hat insofern seine Schattenseiten, als dabei nicht selten zu unlauteren Mitteln (Milchverfälschung) gegriffen wird. Nun aber ist Milchmenge und Fettgehalt nicht nur vom Melker, sondern auch vom Futter und der Individualität der Kühe, der Laktation usw. abhängig. Es könnte nun sehr leicht einem Melker eine Prämie zugebilligt werden, die nicht aus seine Tüchtigkeit, sondern auf bessere Fütterung, ertragreichere Kühe usw. zurückzusühren ist. Das muß aber alles bei einer Zuteilung einer Prämie ausHeschaltet werden, sonst würden die Leute um dre guten Kühe in Streit geraten und die weniger guten Kühe vernachlässigen. Es muß aber ein und derselbe Melker bei den ihm einmal zugewiesenen Kühen bleiben, weil er nur auf den Milchertrag dieser Kühe einen erhöhenden bzw. vermindernden Einfluß ausüben kann. Es empfiehlt sich des halb, durch öftere Feststellung des Milchertrages aller Kühe oder der Kuhserien den täglichen mittleren Serienertrag festzustellen und eine Prämie nur dann zu gewähren, weyn sich ent weder der ganze Stallertrag oder der'Ertrag der einzelnen Kuhserien um eine bestimmte Literzahl hebt. Das gleiche Verfahren könnte auch auf den Fettgehalt der Milch ausgedehnt werden. Die Prämie wird hier nur dann ausgezahlt, wenn der Prozentische Fettgehalt oder die Kilofett prozente bzw. Butteranteile sich nachweislich über die mittlere Grenze heben. Milch- und Fett mengen und Prämiierungsmodus müssen min destens in jedem Monat festgestellt werden. Sehr empfehlenswert ist auch die Sauberkeitsprämie beim Melken. Zur Durchführung bedient man sich des Henkelschen Kontrollfilters mit Watten- scheibeneinlage, der von Paul Funke, Berlin, Chausseestraße 8, oder vr. N. Gerber L Co., Leipzig, Karolinenstraße 13, geliefert wird. E w. Geringwertigen Leinsamen, von dem man vielleicht auch nur geringe Mengen besitzt, wird man seinem Vieh verfüttern und ihn namentlich den Kälbern als Ersatz für die entzogene Voll milch geben. Da Leinsamen ebenso wie der Leinkuchen die Fähigkeit besitzt, in heißem Wasser anzuquellen und Schleim zu bilden, üben sie infolgedessen auch eine günstige Wirkung auf die Berdauungsorgane und das ganze Wohlbefinden des Tieres aus. Da sie weiterhin nährstoffreich und hochvsrdaulich sind, so können Leinsamen zu unsern besten Futtermitteln gerechnet werden. Besitzt man nun geringwertigen Leinsamen, den man voll ausnützen will, so muß er zerkleinert, zerschroten werden, was allerdings wegen des hohen Fettgehaltes oft Schwierigkeiten macht, und dann verabfolgt man ihn in der oben an gegebenen Weise, vermeidet aber zu starke Gaben, besonders an Milchvieh, weil dadurch die Be schaffenheit und der Geschmack von Milch und Butter nachteilig beeinflußt wird. Bei jüngeren Tieren erzeugen zu starke Gaben Durchfall. Weiterhin sollen Leinsamen den Haarwechsel beschleunigen, ein glattes, glänzendes Haar geben and bei Pferden mancherlei Erkrankungen, wie der Druse, entgegenwirken. Beim Ankauf von Leinkuchen sei man vorsichtig, denn der größte Teil des Leinöls findet in der Industrie Verwendung, und deshalb sind die Fabriken keines wegs zur sorgfältigen Reinigung der Saat ge zwungen. Oft sind die Kuchen mit allerlei öl haltigen Kreuzblütlern und Unkrautsämereien durchletzt, daher ist Vorsicht beim Einkauf ge boten. Sz. Unterschlupf für Schweine. Unter den heutigen Verhältnissen wird man die Ställe so billig wie möglich herzustellen versuchen, wenn darunter ihre praktische Bräuchbarkeit nicht leibet. Daß man tatsächlich billig und dabei praktisch verfahren kann, führt vr. Nörner, Barsinghausen bei Hannover, in Heft l der „Zeitschrift für Schweinezucht" aus. Hiernach genügen für ab gesäugte Sauen und Jungschweine die ein- sachsten Unterschlupfe, die schon in so mancher Wirtschaft in Gebrauch sind und sich vorzüglich bewährt haben. Diese Unterschlupfs werden einfach in der Weise hergestellt, daß man im Umfang der Unterschlupfs Pfähle einen halben Meter in die Erde rammt. Aus diese vielleicht meterhohen Stützen werden Latten oder Stangen und Reisig gelegt und dann als Dach Schilf oder Stroh darüber gelegt, die man mit Brettern und Steinen beschwert. Das Dach muß so dicht sein, daß selbst bei anhaltendem Regen kein Wasser in den Jnnenraum dringen kann. Auch muß das abfließende Wasser gut weiter geleitet werden, damit es nicht in das Innere eindringen kann. Der Fußboden dieser Unterschlupfs muß deshalb etwas erhöht angelegt werden. Die Wände des Unterschlupfes werden aus einer doppelten Reihe von Latten, Brettern oder Stangen hergestellt, zwischen die eine dichte Schicht von Stroh, Moos, Lohe, Erde oder Torfmull kommt. Die eine, der Wetterseite abgewendete Seite bleibt offen. Im Winter wird sie jedoch bis auf einen Ein gang, der mit alteir Düngersäcken verhängt wird, geschlossen. Jit jedoch die Hütte voll mit Schweinen belegt, dann darf die Südseite auch über Winter offen bleiben. Zum Schutz gegen Kälte dient nur stärkere Einstreu. Um zu verhindern, daß die Schweine die Wände unterwühlen und die Hütte zum Einsturz bringen, wird außen und innen, etwas unter dem Erdboden, ein Stacheldraht gezogen. In solchen reichlich mit Stroh ver sehenen Unterschlupsen liegen die Schweine in das Stroh eingewühlt und dicht aneinander gelagert, hinlänglich warm. Da sie jederzeit ins Freie gelangen können, halten sie auch ihr Lager stets sauber, weshalb auch ein Ausmisten während des Winters unnötig ist. In jeder Woche wird ein- bis zweimal Stroh nachgestreut. Vor dem Unterschlupf kann man einen gepflasterten und mit einem Dach versehen Futterplatz Herrichten, wenn die Tiere nicht etwa in einem andern Raum gefüttert werden sollen. Nähere Angaben findet man in vr. Nörner „Praktische Schweine zucht", deren dritte Auflage soeben bei I. Neumann m Neudamm erschienen ist Sz. Neues aus Haus, Nüche un- Netter. Sülze von einem Ka bskopf. Zu einem wie üblich gut vorgerichteten gesäuberten und zur Hälfte aufgeschlagenen Kalbskopf nimmt man entweder einen halben frischen Schweinskops oder 780 g Schweinefleisch. Das Fleisch wird mit Salzwasser, schwarzem Pfeffer, Zwiebeln und Lorbeerblättern gar gekocht, von den Knochen genommen und nun in Würfel geschnitten. Nun klärt man die Kochbrühe ab, gießt nach Geschmack Essig hinzu und löst auf 1 l Brühe 8 Blätter weiße Gelatine auf. Die Fleischwürsel packt man zu sammen mit gewürfelten Salzgurken in eine Schüssel und gießt die Brühe darüber, um beides kalt und steif werden zu lassen. — Da Kalbs- und Schweinsköpfe erheblich billiger als anderes Fleisch sind, sollten sie in sparsamen Haushaltungen möglichst oft Verwendung finden. G. W. Restloses Ausmitzen von Strumpslängen. Solange die Strumpflängen noch aut sind, wird es keine Hausfrau unterlassen, sie anzu stricken oder Füßlinge zu kaufen und selbst anzunähen.' Ein so ausaebesserter Strumpf kann in jedem hohen Stiefel getragen werden. Hat dann aber der Zahn der Zeit an der Strumpflänge selbst genagt und seinen Durch bruch hinterlassen, so lohnt eine Reparatur nicht mehr, doch ist auch jetzt die Strumpflänge noch nicht reif für den Lumpenkasten. Hat die Hausfrau unter ihren Vorräten eine An zahl defekter Strumpslängen, so kann sie daraus einen wundervollen Aufwischlappen Her stellen, mit dem sich die Zimmer vortrefflich reinigen lassen. Zu diesem Zweck werden die Strumpflängen an der Webenaht ausge schnitten und zwei Stück durch eine flache Naht zusammengefügt. Nun stellt man aus sechs Strumpslängen drei gleichmäßige Stücke Ker und legt sie passend aufeinander, beschneidet sie zu gleicher Größe und näht sie ringsherum mit Einfassungsstichen zusammen. Die drei Lappen flns also zu einem vreftachen Lappen zusammengefaßt worden. Um diesem Aufwisck tuch nun noch eins größere Widerstandsfähig keit zu geben, durchzieht man es in 'Abständen von 10 Zenlimetern mit einem starken Baum- wollsaden. am besten dicker Rockbaumwolle, so daß der ganze Lappen in Quadrate ein geteilt ist, genau wie man es bei einer Daunendecke macht. Der Aufwischlappen ist dadurch stabil geworden, ohne von seiner Weiche das geringste eingebüßt zu haben. Sind nur wenige Strumpslängen vorhanden, so kann aus zwei Strumpslängen ein wunder volles Staubtuch hergestelll werden. Die beiden Teile werden wie vorstehend aneinander ge sägt, viereckig beschnitten und an allen Seiten eingesäumt. Das Staubtuch ist jetzt schon fertig und versieht seinen Dienst prächtig Auf gleiche Weise kann man sich Küchenlappen. Putzlappen, Stiefelputzlappen, kurzum allerlei Tücher Herstellen, die im Haushalte in so reichem Maße gebraucht werden. Es können dazu auch die defektesten Strumpslängen ver arbeitet werden, denn ganz nach Belieben werden sie zu größeren oder kleineren Lappen umgewandelt. M. T. Zwiebelkartoffeln. Reichlich Zwiebeln schält man, schneidet sie in Scheiben, brät sie in Schmalz gar, ohne daß sie Farbe aunehmen dürfen, und vermischt sie mit m Scheiben geschnittenenKartosseln, die man in der Schale kochte und abzog. Man bereitet nun ein Helles Schwitzmehl, verkocht es mit leichter Fleischbrühe und etwas verquirlter saurer MUH, gibt gehackte Petersilie, Pfeffer und Salz an die Tunke und vermischt mit ihr die Kartoffelscheiben und Zwiebeln. Beim Anrichten legt man in Scheiben geschnittene Brühwürstchen auf das Gericht. A. N. in L. Einfaches Wiener Gebäck. SOO g Mehl, 35 g Margarine, 65 g Zucker, > lauwarme Milch und 50 g Hefe werden zusammen geknetet und geschlagen, bis ein lockerer Teig entstanden ist. Nun rollt man den Teig aus, verteilt knapp lOO g in Stückchen gehackte Margarine darüber, so, daß die eine Hälfte des Teiges aber leer bleibt, klappi diese leere Hälfte darüber, rollt aus und schlägt nochmals zusammen, um dieses Mal besonders gleichmäßig und glatt anszurollen. Verniittelst verschiedener Formen sticht man jetzt kleine Kuchen aus, läßt sie aufgehen und bäckt sie bei guter Hitze hellgelb. Sind die Kuchen fertig, bepinselt man sie mit Zuckerglasur. — Man kann das Gebäck vor dem Backen auch mit Ei bestreichen und mit gehackten Mandeln und Zucker bestreuen. G. W. Ueber die Stallmistdüngung des Sandbodens schreibt Administrator Hops-Cleverhos in Stück 3 der „Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft" recht beherzigenswerte Worte. Bei der Mistdüngung des leichten Bodens konimen immer noch verschiedene Verstöße vor, auf die er hinweist. Bei diesem Boden darf man nie vergessen, daß er der größte Verschwender ist, der mit den pflanzlichen Nährstoffen gar nicht haushalten kann, was aber meistens nicht beachtet wird. Die Mistdüngung wird immer zu stark auf gebracht, wenn man berücksichtigt, daß ihre bakterienanregende Wirkung fast ebenso wertvoll ist wie die unmittelbare Zufuhr von Pflanzen- nährstoffen. Wenn auf den Morgen zu Kartoffeln 200 bis 250 Zentner aufgefahren sind, so ist das für diesen Boden entschieben zu stark. Wenn dieser Mist vor Winter aufgesahren wird, gehen, selbst wenn er flach untergeschält worden ist, die Nährstoffe während des laugen, regenreichen Winters doch verloren, sie versickern in den Unter- grund. Die im April ausgelegten Kartosseln finden dann von den vor Winter mit dem Mist auf den Acker gebrachten Nährstoffen nichts mehr vor. Ganz allgemein gesagt, ist eine Düngung von 200 bis 300 Zentnern Mist je Morgen für die kommende Frucht nicht zwei- bis dreimal so wertvoll wie eine Gabe von 80 bis 100 Zentnern. Dagegen aber haben zwei oder drei Düngungen von ie 100 Zentnern in zwei- bis dreijährigem Abstande mehr als doppelte Wirkung von der einer starken Gabe. Die ausgefahrene Mistmenge bleibt in beiden Fällen die gleiche. Die schwächere Gabe hat aber wohl durch das sorgfältige, gleich mäßige Ausstreuen etwas mehr Arbeit verursacht. Besonders der Sandboden ist am dankbarsten, wenn er alle zwei Jahre, besser noch in jedem Jahre, eine schwache Mist- oder Kompostgabe erhält. Die Düngung soll aber hier nicht zu lange vor der Bearbeitung des Saatackers gegeben
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