Volltext Seite (XML)
man als Surrogat Schwarz-Rot-Gold und ver suchte vergeblich, bis durch den 40jährigen Ausstieg Deutsch lands blutleer gewordenen Schatten von 1848 wieder herauf- zrcheschwvren, ohne zu bedenken, daß es zwei Sorten -von Vaterlandsliebe nicht geben kann, und daß sich eine Zeit, wie die von 1870—1917, nicht ohne weiteres aus bem vaterländischen Gefühl ausschalten läßt. Muß uns erst der Feindbund belehren, 'daß er uns trotz Demokratie und Republik als das Deutschland von früher an sieht, und baß sich die V e r gangenheit schlechterdings nicht abschütteln läßt? Müssen uns erst die Sozial - -demokraten beweisen, baß eine Verbeugung vor den Massen, wir die Umwandlung der Reichsfarben, nur als Schwäche ausgelegt wird, daß sie ben Gedanken einer Volksgemeinschaft nicht gefördert, sondern eher eine Spaltung als eine Einigung heibeigeführt hat? S chw a rz - Ro t-G v lb entspricht nicht dem wahren Vo-lksempfinben; die Sozialisten bleiben nach wie vor bei der roten Fahne, Schwapz-Rvt-Gold weht nur auf ben Regierungsgebäuben unb die Kreise, bie vaterländisch denken und handeln, halten an Schtvarz-Weiß-Rot fest; denn sie gedenken nicht, dem Feindbund zu Liebe eine 40fähnge Ver gangenheit, die bisher erfolgreichste Entwicklungsspanne bes deutschen Volkes schmachvoll zu verleugnen und bekennen sich opferfreudig zu ihr, da sie n u r s o beN Weg zur wahren Volks gemeinschaft und zu einer besseren Zukunft zu finden hoffen. So gelte Schwarz-W ei tz-Rot als bas Zeichen einer geistigen Gemeinschaft mit alle dem, was Deutschland vor dem Zusammenbruch groß unb stark machte, unb ber Hoffnung auf eine Wiedergeburt Deutschlands in Macht und Grötze, bie nie unb nimmer außer Zu sammenhang mit ber Entwicklung bes alten Deutschen Reiches bleiben kann; darum Schwarz-Weitz-Rot und nicht Schwarz-Rot- Golb. Vollmms-Leia über Sar Machten. Beschluß der Sozialdemokraten. Der Vorstand der Vereinigten Sozialdemokrati schen Partei Deutschlands hat in einer Sitzung am Freitag einstimmig den Beschluß gefaßt, in der Frage der Annahme oder der Ablehnung der Sach- verständigenvorschläge den Volksentscheid herbei zuführen Da der Kampf zwischen 23 Parteien die erforder liche Klarheit nicht gebracht habe, solle das Volk selbst durch 3a oder Nein entscheiden. Ergebnis oser Verlauf der Verhandlungen (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeil ung") Recklinghausen, 9. Mai. Die heutigen Verhandlungen in Recklinghausen sinb ergebnislos verlaufen!. Hanbelsmimster Siering erklärte, daß infolge ber Micumlasten unbedingt an ber- achtstündigen bezw. zehnstündigen Arbeitszeit festgehalten würbe. Regierunqskammissar Mehlich Verhandelt (Eigener Fernlprechdienst der „Sachsen-Zeitung"- j Düsseldorf, 10. Ma' Reichs- und SLaatskommissar s Mohlich, der gestern von einer Resse zurückgekehrt ist, hat un- i verzüglich eine Vermittlungsaktion zur Beilegung des Konflikts nn Bergbau eingeleitet. Es sind zunächst die Vertreter der vier Bergarbeiterverbände zu Freitag abend zu einer Besprechung geladen worden. Für Sonnabend sollen Besprechungen mit den Vertretern der Zechenverbände stattfinden. Die Verhandlungen mit den Bergarbeitervertretern sind, wie der „Tag" erfährt, ergebnislos verlausen. Die Stadt Essen ohne Gas. ? M Essen, 9. Mai. Die Gasversorgung ber Stadt Essen, die infolge des Streiks schon im Laufe bes heutigen Tages unregel mäßig war, mutz mit bem heutigen Abenb cvollstänbig einge stellt werben. Grotzfeuer in Hamburg. (Eigener Fernsprechdienst der „S a ch s e n - Z e i! u n g".) Hamburg, 10. Mai. Freitag abend 6,15 Uhr wurde im Hafen Feueralarm geschlagen. Der ungefähr 80 Meter lange Schuppen der Freihafenlager-Hanbelsgesellschaft war aus unbekannter Ursache in Brand geraten. Das Feuer griff in rasendem Tempo um sich un- nach wenigen Minuten stand der ganze Schuppen in Flammen. Derselbe enthielt Flachs, Hanf und Papier, alles verbrannte vollständig. Die Waren waren Eigentum der Deutsch-russischen Handelsgesellschaft, der Hapag und englischer Konzerne, die in gleichem Maße beteiligt sind. Der Schaden beträgt mehr als eine Million Goldmark. Wahlen zum Anhaltischen Landtag. Dessau, 9. Mai. Die Wahlen zum Anhaltischen Landtag Wurden heute vom Landesparlament aus den 22. Juni fest gesetzt. Der Landtag beschloß die Zulassung von Listenver bindungen. Verbotene Zeitschriften im besetzten Gebiet. Höchst a. M., S. Mai. Durch eine Verordnung der Rhein- ländkommission wurden die Zeitschriften „Reichssturmsahne", „Wehrwols" und „Woche" vom 10. Mai ab auf drei Monate für das besetzte Gebiet verboten. BesatzungZbchöirde und Separatisten zum Kamps im Ruhrbergbau. Düsseldorf, 9. Mai. Die Separatisten machen sich stark bei oem Kampf im Bergbau in Neumühl bemerkbar. Sie treten unter dem Namen „Rheinischer Volksbund" auf und stehen unter Führung des Separatisten Gattner. Bezeichnenderweise wurde seitens der Besatzungsbehörde eine Belegschaftsversamm lung genehmigt, während sonst solche Versammlungen verboten sind. In dieser Versammlung wurde die Lage besprochen und beschlossen, auch die Notstandsarbeiten nicht zu verrichten. Meinungsaustausch zwischen den Alliierten. London, 9. Mai. Einige Zeitungen erörtern die Möglich keit einer baldigen Zusammenkunft der Alliierten. Im alge meinen ist man indessen hier der Meinung, daß für einige Wochen keine weiteren Entwicklungen dieser Art wahrscheinlich sind, obgleich es möglich sei, daß der Meinungsaustausch durch die üblichen diplomatischen Kanäle Mischen den einzelnen Alliierten weitergehe. Die japanisch-französische Annäherung. Tokio, 9. Mai. Hier ist mit Unterstützung des japanischen Unterrichtsministeriums eine Organisation ins Leben gerufen, um die schon bestehende Freundschaft zwischen Japan und Frank reich weiter-auszubauen. "" " " Selbstmordversuch eines Berliner Bankiers. Der Seniorchef der Berliner Bankfirma Felix Ulrich A.--G., Ärtur Lipmann-Wulf, schoß sich in seinem Ge- schästskokal eine Kugel in den Kopf; sein Befinden ist be denklich. Als Ursache der Tat werden Zahlungsschwierig keiten angegeben. Die Firma hat sich unter Geschäfts- aufsicht gestellt. Lipmann-Wulf spielte in Berlin eine große gesellschaftliche Rolle. Landjägerkampf mit Verbrechern. In der Nähe von Grimmen kam es zu einer Schießerei zwischen einem Landjäger und einigen Schnittern, die wegen verschiedener Räubereien gesucht wurden. Einer von ihnen gab sich nach kurzem Feuergefecht gefangen, während der zweite auf seinen Verfolger Schnellfeuer abgab. Bei dem sich entwickelnden Gefecht, an dem sich auch einige Landlcute beteiligten, wurde der Schnitter Kowalski durch einen Kopfschuß getötet. Ein anderes Mitglied der Bande, Franz Subirei, hatte vorher bei der Teilung der Beute einen seiner Komplicen durch Bauchschuß schwer verletzt. Subiret wurde verhaftet. Schloß Marbach durch Feuer zerstört. Das am Unter see bei Öhningen gelegene Schloß Marbach, das jahrelang ein Sanatorium beherbergte, ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Im Schacht erstickt. Bei Reparaturarbeiten im Schacht der „Hedwig-Wunsch"-Grube bei Beuchen brachen, als ein Damm beschlagen wurde, giftige Gase ein. Von den fünf Mann, die an dieser Stelle arbeiteten, konnten vier gerettet werden, während einer tot zutage gefördert Worten ist. Selbstmord wegen Havarie. Der Kapitändes mit Maschinenschaden in Cuxhaven eingetroffenen schwe dischen Motorschoners „Junior" verübte durch Erschießen Selbstmord. Man fand ihn beim Einbringen des Schoners in der Kabine tot vor. Der Grund für den Selbstmord ist noch nicht klargestellt, doch vermutet man, dak die Tat mit der Havarie des Schiffes in Einklang steht. Et« deutscher Kranz am Grabe des letzten Hohen- pause». Der Führer der deutschen Delegation bei der Universitätsfeier in Neapel, Professor Penck, hat vor dem Denkmal Konradins, des in Neapel begrabenen letzten Sprößlings aus dem Hause der Hohenstaufen, den im Jahre 1268 Karl von Anjou hinrichten ließ, einen Lorbeer kranz mit weißroten Bändern, d. h. in den Farben des alten Römischen Reiches deutscher Nation, niedergelegt. Die Widmung lautet: „An Konradin den Staufen, den Neffen des Gründers der Universität von Neapel. Die Delegierten Deutschlands. 6. Mai 1924." Schweres Unglück des Ostende-Expreß. Aus Gent Wird gemeldet, daß in der Nacht zum 9. Mai ein Personen zug in den Schnellzug Ostende-Brüssel hineinfuhr, der auf dem Genter Südbahnhof stand. Drei Wagen wurden be schädigt, 16 Reifende verwundet, darunter 3 schwer. R Nadiostationen auf Grönland. Das dänische Ministe rium des Innern hat einen Vertrag zwecks Errichtung von vier Radiostationen auf Grönland abgeschlossen. Das be deutet, daß Grönland selbst im Winterhalbjahr, wo keine Schiffsverbindung möglich und Vas Land von ver übrigen Welt abgeschlossen ist, mit einem Schlage aus seiner Iso lierung hervortritt. Ein Riesenbrand bei San Francisco. In Sacramento in Kalifornien ist ein großer Brand ausgebrochen. Die Docks der Southern Pacific cmd California Navigation Company, einer der größten kalifornischen Reedereien, wurden völlig zerstört. Ebenso wurden zahlreiche Warenhäuser ein Raub der Flammen. Der Schaden wird auf überfünf Millionen Dollar geschätzt. Täglich 28 Erdbcbenstöße. Die seismographische Station in Tokio hat in der Zeit vom 1. September ver gangenen Jahres, d. h. nach der großen Erdbebenkata strophe in Japan, bis Mitte März 5400 leichtere oder schwerere Erdstöße registriert, im Durchschnitt täglich 28. I« 4er Wie von R. Martin Sr sie. Die Leidensstätte vieler R u h r g esa n g euer. Ein ehemaliger deutscher Kriegsgefangener, der in St. Martin de Rö gesessen hat, schildert die fürchterlichen Verhältnisse dieses französischen Zuchthauses wie folgt: Unmittelbar am Meer, an dem der Küste zugewandften Ufer der langgestreckten Insel, liegt die Zitadelle von St. Martin de Rs. Inmitten der Wälle ein kahler Hof, um geben von öden, kasemenartigen Gebäuden; alles in der fahlen Farbe des Seesandes, so daß die Augen schmerzten, wenn die Sonne darauf brannte. Das war das Kriegs gefangenenlager-. Von einem Gebäude sah man auf einen zweiten Hof, von dem unsrigen durch eine sehr hohe Mauer getrennt, wie dieser, von Gebäuden umschlossen. Dies ist das eigentliche Zuchthaus. Hier werden die schlimmsten Verbrecher versammelt, bis sie der jährliche Transport hinüberführt nach Cayenne, der französischen Ver brecherkolonie. Leichtere Arbeit, die Herstellung von Holz schuhen, Matten, Strümpfen und d-ergl. ist die Beschäfti gung der Sträflinge in St. Martin. Aber wie elend sahen diese Unglücklichen aus, wenn gelegentlich kleine Trupps über unseren Hof zu den Magazinen geführt wurden, oder wenn wir sie morgens beim Spaziergang beobachteten. Wir haben mit den Unglücklichen Fühlung genommen und manches von ihrem Leben erfahren. „Nuttruiter los eoedons!" („Mißhandelt diese Schweine!") Das war das Leitwort für ihre wie unsere Behandlung. Mittelalterlich sind die Disziplinarstrafen, welche die Sträflinge oft wegen geringfügiger Vergehen gegen die Anstaltsordnung er dulden müssen. Tagelang wurden manche völlig unbe kleidet in kleine, nur ein Quadratmeter im Geviert messende Zellen gesperrt. Die Enge der Zellen machte es den Sträflingen unmöglich, sich auszuftrecken. Die beißende Ausdünstung des Teers, mit welchem die Innenwände der Zelle stets frisch gestrichen werden, reizt Schleimhäute und Lungen und macht das Atmen zur Qual. Die Ernäh rung war noch schlechter als die der Kriegsgefangenen. Kein Wunder, daß die Lungenschwindsucht unter den Ge fangenen zahllose Opfer fand. Der Besuch des Pfarrers im Depot und der anschließende des Leichenwagens wur den fast eine alltägliche Erscheinung. Prügelstrafe war an der Tagesordnung. Wer kann das Schreien und Jammern der von den brutalen Aufsehern mißhandelten Sträflinge vergessen, das gelegentlich zu uns herüber drang, oder jenen Tag, an dem einer von ihnen, wie ich mit eigenen Augen sab, sich während des morgendlichen Nnnvganges aus einen der wenigen aus dem Hose vesmo- lichen Bäume flüchtete und dort seine Angst und Verzweif lung in den Himmel schrie! Jetzt sitzen wiederum 36 deutsche Gefangene auf der Insel. Als Zuchthäusler sind sie dort eingekerkert, gemein sam mit dem Abschaum französischen Verbrechertums weißer, schwarzer und gelber Farbe, weil sie ihrer Heimat die Treue wahrten und den Weisungen ihrer vorgesetzten deutschen Behörde Folge leisteten. Wilsdruff-Dresden am 1O.Mai 1924. Sonnenaufgang 4" (4'0 !i Mondaufgang 10 * V. dl-'V.) Sonnenuntergang 7" (7^-)» Monduntergang 12^- V. (1-'V.j 11. Mai. 1686 Physiker Otto v. Guericke, Erfinder der Luftpumpe, gest. — 1778 Englischer Staatsmann William Pitt der Altere gest. — 1825 Lustspieldichter Gustav v. Moser geb. — 1818 Philosoph Wilhelm Windelband geb. — 1849 Komponist Otto Nicolai gest. — 1858 Schriftsteller Karl Hauptmann geb. — 1916 Komponist Max Reger gest. — 1921 Deutschland nimmt das Londoner Diktat an. 12. Mat. 1803 Chemiker Iustus v. Liebig geb. — 1845 Sprachforscher und Dichter August Wilhelm v. Schlegel gest. — 1866 Äfrikareisender Adolf Graf v. Götzen geb. — 1881 Die Franzosen besetzen Tunis. —1884 Komponist Friedrich Smetena gest. * Neven und Schweigen. Wohl niemals werden soviel Reden gehakten als jetzt oor den Reichstagswahlen. Und da denkt man an den Satz: „Reden ist Silber, und Schweigen ist Gold." Dieses Sprichwort fordert auf im Reden an sich zu hatten, beim Reoen vorsichtig zu sein, und wenn man nicht recht weiß, ov man reden oder schweigen soll, lieber zu schweigen als zu reden. Was einmal aus dem Munde ist, das kann nicht mehr zurückgeholt werden. War es gut, dann wird es nützlich sein, war es nicht gut, dann richtet es Schaden an. Keine Reue kann dies ändern. Jedenfalls: Der kluge und weise Mensch denkt, bevor er spricht, und er bedenkt, was er sprechen möchte. Er überlegt aber nicht nur, ob er sprechen, sondern was und wie er sprechen soll. Es kommt bekanntlich auch auf deu Ton, auf die Haltung und die Ge- bärden beim Sprechen an und beim Schweigen: Wie man schweigt. Das Schweigen kann mit Mienen- und Gebär- venspiel begleitet, und das kann sehr vielsagend sein. Es kann schlimmer wirken als das Sprechen. Das will jeden- falls bedacht sein. Aber im Schweigen kann sich Größe zeigen. Würde und Haltung. Man kann jemand Hari strafen, wenn man ihn weder eines Blickes würdigt, noch un: ihm spricht. Geschickt zu sprechen ist eine Kunst, eine noch fast größere aber ist die des Schweigens. Eigentüm licherweise spricht man von der Redekunst, weniger aber non der Kunst zu schweigen. Zum Schweigen gehört oft mehr Kraft als zum Reden. Es gibt Fälle, wo das Reden Pflicht ist und Fälle, in denen ans Dummheit, nicht aus Klugheit geschwiegen wird. Nicht immer ist also das Schweigen ein Zeichen von Gedankenfülle, Überlegung und Klugheit. Manche schweigen, in Mienen und Gebärden aber anveutend, wie bedeutungsvoll ihr Schweigen sei, oUnc ivirklicy viel dadiuler stecN. Das ist Wichftg- tuerei, geheimnisvolles Getue, solchen Machern würdiges Schweigen emgegcnzusetzen wird zu empfehlen sein. Dieses Schweigen hat den Sinn: Wichtigt uer, du hist erkannt. Dir Redekunst und die Kunst des Schweigens sind politisch und geschäftlich von der größten Bedeutung. Richtig ver standen, geübt und cmgewr.ndl bringen sie E alge. Lulj-tns-Land. * Baumblüte. Nun sind sie wieder -da, die Tage -der Baum blut. Lange sind diesmal bie Blüten in ihren -Knospen zurück- gehalten worden, so daß gleichzeitig mit ihnen die Blätter Hervor brechen. Darum erfreut uns dieses Jahr nicht -das reine Weiß, aber bie Hoffnung auf reiche Ernte ist gross. Durch den langen' Winter unb -die KÄterückschläge sinb die Obstschäblinge sehr ver mindert unb die Bäume an zu zeitigem Austreiben verhindert worben. So -drohen ihnen nun nicht mehr allzuviel Gefahren-. An -die Spaziergänger sei darum der Mahnruf gerichtet: „Schützt bie Baumblüte und bie Hoffnung auf reiche Ernte; brecht und reisst nicht BlüteWweige ab! Ihr verkleinert mit jedem -den Er trag -und zerstört bas schöne Gesamtbild!" Konzert zum Besten -er Schule. Unsere Schule braucht Geld, mehr als wie sie zurzeit von ber -Schulgemeinde bekommen! kann. Während bes Krieges unterblieben Neuanschaffungen von Lehrmitteln aller Art fast ganz. Die vorhandenen Lehrmittel aber sind zum Teil verbraucht, trotz weitgehender Selbsthilfe ber Leh rerschaft. -Zahlreich sinb die Wünsche auf Neubeschasfung und Neuerwerb. Wer möchte die Schule nicht nach Kräften unter stützen in ihren Bestrebungen, bas nötige Geld -dafür zu be schaffen! Hat -doch jeder Vater grösstes Interesse -daran, -dass ber Lehrer an seinem Kinde mit allen Mitteln arbeiten kann, bie ihm in seinem Mühen -um das -Kind zur -Hand sein können. Unsere Schule muh Gren Weg nicht nur vorwärts, sie muh ihn auch' auftvärts gehen können, hak sie -doch wesentliche Arbeit zu leisten, soll es mit bem- ganzen Volke wieber aufwärts gehen. Steht ber Lehrerschaft mehr -Gelb als bisher zur- Verfügung, bann läht sich manches Hemmnis beseitigen, bas sich treuer- Lehreiarbeit bisher -entgegensiMe. Kann -die -Schulgemeinde keine gröheren Geldmittel bewilligen, muss bie -Schüle ben Weg ber Selbsthilfe weiter gehen. Kinderaufführungen halfen uns schon manchmal. Doch allzu ost lässt sich b-i^er Weg nicht beschielten, er bringt -begreiflicherweise Unruhe in -die Schule. So hat -die Lehrerschaft mit Freuden von einem Konzert zum Besten ber Schule vernom men, bas -am Mittwoch, ben 4. Juni, im „Löwen" stattfmben soll. Der Gesangverein ,-Sängerkran-z" wird Männerchvre bieten, Frau Buchbruckereibesitzer Zschunke mit Herrn Dr. Bret schneider am Flügel will herrliche Lieber beift-euern, Bezirks- Oberschwester Brauma n n und bie Herren Lehrer Lust und Fischer-Opitz wollen ihre Geigen- tönen lassen. Nicht allein fordern wollen die -Beteiligten, sie wollen jedem Gebler für unsere Schule für einige -Stunden echte Fi-eube machen. So bars wohl erwartet werben, bass -durch zahlreichen Besuch bes Stuhlkon zertes ber -Schule eine namhafte Summe zufliessen wirb. Karten für nummerierte Plätze zu 1 Mk. unb im übrigen zu 50 Pfg- werben in den nächsten Tagen von gröheren -Kindern mit be sonderen Ausweisen angeboten werben. Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen. Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer unb KtiegerhinterbliebeneN hält in den Pfingst tagen vom 6. bis mit 10. Juni in Dresden seinen Bundestag ab. Gegen 400 Delegierte unb Gäste aus ganz Deutschland und eine Anzahl von -Gästen aus dem- Auslande find bereits gemeibet.