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nen Vorschlag unterbreiten werde, der sicherlich als eine bezeichnende moralische Geste angesehen werden würde. Doch sei die Lage weiterhin äußerst besorgnis erregend. Herriots letzter Nagel. Der Londoner Berichterstatter des Pariser „Quoti- dien" meldet, Herriot habe gesagt, die Räumungssrage sei sozusagen der Nagel gewesen, an dem die ganze Kon ferenz hängen bleibe. Gebe der Nagel nach, so werde alles z u? a m m e n b r e ch e n , und es werde mit dem Sachvcrständigenplan zu Ende sein. Gebe er nicht nach, so sei alles gerettet und der Erfolg der Konferenz gesichert Der Berichterstatter ist der Meinung, daß die Londoner Konferenz mit einem Abkommen zwischen den Alliierten und den Deutschen abschließen werde. Wieder 26°/«ige Einfuhrabgabe. Die britische Regierung hat beschlossen, die bprozcntige Ab gabe, mit der die deutsche Einfuhr in Großbritannien jetzt be legt ist, wieder in eine Wprozentige nmzuwandeln, wie sie ur sprünglich frstgelegt war. ES verlautet, daß diese Maßnahme in dem Bericht des zweiten Ausschusses der Londoner Konfe renz vorgesehen ist, und daß diese Zollcrhöhung eine dauernde sein soll. esositigss Programm. AnnahmederPräsidentschaftsksndidatur. Der Präsident der Vereinigten Staaten wnrde offi ziell von seiner Aufstellung für die kommende Präsident schaftswahl in Kenntnis gesetzt und nahm die Kandidatur an. In seiner Ansprache ging er auf die europäische Politik ein und sagte, er begünstige Weltschiedsgerichte und Ab rüstung und er werde amerikanische Bürger ermutigen, bei der Wiederherstellung Europas mit Unterstützung der Re gierung Hilfe zu leisten, wie das durch die Teilnahme Kelloggs und Logans bei der Londoner Konferenz durch das helfende Eingreifen Amerikas während des ganzen Ganges der Ereignisse geschehen sei. Aber er werde es vermeiden, die Vereinigten Staaten in europäische poli tische Gegensätze hineinziehen zu lassen und lehne es des halb ab, dem Völkerbundvertrag beizutreten. Die An nahme des Dawes-Planes werde die Probe darauf sein, ob Europa wirklich die Mitarbeit der Vereinigten Staaten wünsche. Wenn Europa zustimme, so sei es die Aufgabe der amerikanischen Bürger, durch Gewäh rung einer Privatanleihe an Deutschland die wirtschaftlichen Zustände für die Ver. Staaten und für die Welt bessern zu helfen. Wenn der Neparationsplan in Kraft gesetzt sei, so werde das der geeignete Zeitpunkt sein, um eine neue Konferenz zur Beschränkung der Rüstun gen und zur Bearbeitung von Plänen für die Kodifizie rung des Völkerrechts anzuberaumen. r Neues aus aller Welt j Das Liebeswerk der Quäker. Weite Kreise der akademischen Jugend vieler deutscher Universitätsstädte sind 4X> Jahre hindurch von amerikanischen Quäkern ge speist worden. In den schlimmsten Zeiten haben die Quäker allein in Berlin täglich 1000 Studenten gesättigt. In der letzten Zeit mußten sie allerdings diese Zahl auf 600 ermäßigen. Jetzt mußte dieses menschenfreundliche Hilfswerk ganz eingestellt werden, weil die Barmittel der Quäker erschöpft sind. Das Ende eines Mörders. Im Braunschweigischen wurde vor einiger Zeit der Oberamtmann Gmnburg er mordet. Obwohl die Polizei einen bestimmten Verdacht hatte, gelang es nicht, den Täter zu fassen. Jetzt fanden Spaziergänger in der Nähe der Mordstelle einen Menschenfchädel, der völlig von Fleisch entblößt war. Bei weiterem Nachforschen stieß man auf eine im Schilf versteckte stark verweste männliche Leiche. Neben der Leiche fand man einen Revolver von der Art, wie er bei dem Morde Verwendung gefunden haben muß. Es handelt sich hier sicher um den verfolgten Mörder, der sich bei den, Sprung aus dem Fenster eine Fußverletzung i zugezogeu hatte, die ihm eine weitere Flucht unmöglich machte. Er wird sich deswegen erschossen haben. Tragisches Geschick eines Ausgewiesenen. Auf der Strecke Rheinheim—Neichehlsheim im Odenwald wurde der im vorigen Jahre aus Wiesbaden ausgewiesene Eifenbahnbeamte Rücker, als er auf einen fahrenden Zug aufsprmgen wollte, überfahren und sofort getötet. Rücker, der Vater von drei unmnüdigen Kindern ist, sollte dieser Tage in die Heimat zurückkehren und hatte die Erlaubnis bereits in der Tasche. Geheimnisvolles Gift. Polnische Händler boten in letzter Zeit in Deutsch-Oberschlesien ein „Ungeziefer- vertilgungsmittel" gratis „zur Probe" an. Dieses Mittel hatte zahlreiche Erkrankungen zur Folge. Es handelt sich um ein Präparat, das allein durch die Berührung mit den Händen Ausschlag und schwere Lähmungserscheinungen hervorruft. Zahlreiche Personen sind durch die Berührung erkrankt. Der Polizei ist es gelungen, mehrere von den Händlern festzunehmen. - Wahnsinnstat wegen Nahrungssorgen. In Mar seille hat ein russischer Sekretär Alexander Werke- gliadow seine Frau und seine zweiTöchterin einem Anfall von Wahnsinn mit dem Beil erschlagen und sich dann selbst erstochen. Der Sekretär war wegen Nahrungssorgen wahnsinnig geworden. . Ein rabiater Beschützer. In der amerikanischen Filmstadt Los Angeles wurde der Boxer und Filmschau spieler Ked Mac Coy verhaftet, weil er die Besitzerin eines Antiquitätengeschäftes niedergeschossen hat. Die Frau hatte den Boxer zum Schutz gegen ihren brutalen Gatten, von dem sie sich scheiden lassen wollte, engagiert. i 56 Opfer einer japanischen Grubenexplosion. Eine > große Grubenexplosion hat das Kohlenbergwerk in der i Provinz Fukuschina (Japan) zerstört. 5 6 Leichen wurden bereits geborgen. Man befürchtet jedoch, daß die Zahl der Opfer 70 überschreiten wird. Lunte Tageschronik. Berlin. Einbrecher haben auch in diesem Jahr den wäh rend der Ferienzeit leerstehenden Wohnungen ihren uner wünschten Besuch abgestattet. Aus der Menge dieser Fälle sei nur der herausgehoben, in dem den Tätern außer einer Menge Silbersachen nicht weniger als 13 wertvolle Teppiche in die Hände fielen. Lüneburg. Das Sägewerk der Firma Bertels u. Pose, Hamburg-Altona, wurde durch ein Grotzfeuer mit den Lager beständen vollständig vernichtet. Der Gesamtfchaden be läuft sich auf 170000 Goldmark. Wien. Der von der Bautzener Staatsanwaltschaft gesuchte Kaufmann Heinrich Sklarz hat kürzlich in Wien geweilt, wo er mit seinem Bruder Leon wegen der Wöllersdorfer Affäre Rücksprache nahm, bei der es sich um Betrügereien zu ungunsten des österreichischen Staates handelt, in die auch Leon Sklarz verwickelt ist. Prag. Das Automobil eines Getreidegroßhändlers stürzte infolge zu schnellen Fahrens einen nicht bemerkten Abhang binunter. Von den fünf Insassen kam nur eine Frau mit dem Leben davon; auch sie ist aber lebensgefährlich verletzt. Zürich. Infolge des ständig zunehmenden Fremvenver- lehrs haben sich die Einnahmen aller schweizerischen Vcr- kehrsinstitute in ganz unerwarteter Weise gesteigert. Die Einnahmen der schweizerischen Bundesbahnen für Juw , übersteigen die Ausgaben um rund 14 Millionen Frank. Barcelona. Als er die Kritiken über sein Werk las, erlitt der Komponist einer Revue, Cristia, einen derartig schweren Nervenzusammenbruch, daß er kurze Zeit darauf v e r st a r b. Segelflüge auf der Rhön. Der diesjährige Wett bewerb mit motorlosen sog. Segelflugzeugen auf den Höhen der Rhön leidet unter Windstille. Daher waren bisher keine größeren fliegerischen Leistungen zu erzielen. Jetzt hat der Berliner Ledermann einen Flug aus- geführt. Der schwerkriegsbeschädigte alte Kriegsfliegsr setzte sich zum ersten Male in ein Segelflugzeug — es war ein Weltenseglertyp „Hol's der Teusel" — und flog über aus achtbar zu Tale. Die Landung, bei weitem das schwierigste an dem ganzen Fluge, verlies durchaus ein wandfrei, und man kann sich nach diesem erfolgreichen Debüt auf weitere gute Leistungen dieses Berliners ge faßt machen. WM U L WM WIR Seit Ende Juli ist das monatelang stilliegsnde Börsen geschäft wieder recht lebhaft geworden. Zuerst waren es deutsche Staats- und Kommunalpapiere, welche das,Inter esse des Publikums sanden. Die Gründe hierfür waren Ge rüchte über eins baldige „Aufwertung", aber auch die Fort schritts der Londoner Konferenzverhandlungen. Das Ver trauen auf eine Wiederherstellung dsr deutschen Anleihe- Werte stsht alledings nur auf schwachen Füßen. Wir find nämlich durch unsere Gläubiger ausdrücklich veranlaßt worden, keine Schuldverpflichtungen für Reich und Staat gegenüber ihren Bürgern anzuerkennen, solange die Repa rationsverpflichtung noch nicht abgetragen ist. Zu allem Usberfluß ist dies noch in der 3. Steuernotverordnung vom Februar fsstgelegt worden. Die Käufer von Reichs- und Staatspapieren hoffen, daß später einmal die Wiederher stellung dieser Werte in gewissem Umfange erfolgen wird, da ein kreditbedürftiger Staat aus naheliegenden Gründen keinen Geldgeber finde, wenn er durch sein Verhalten zum Ausdruck bringt, daß er sich unter gewissen Umständen an seine Schuldverpflichtungen nicht mehr für gebunden hält. Den Anleihspapisren folgten dann auch die dividenden- iragenden Papiere (Aktien, Cenußscheine usw.). Das Sps- kulationsfieber, das Deutschland schon in den Jahren 1921/23 so heftig geschüttelt hat, scheint wieder auszubrechen. Ein besonderes Gebiet der Spekulation, auf dem sich allerdings meist Ausländer betätigen, ist der Kauf von Wohnhäusern. In den größeren Städten ist eine lebhafte Nachfrage nach Häusern eingetreten und im Zusammenhang damit eine beträchtliche Erhöhung der Preise. Auch da liegt der Glaube zugrunde, daß „die Miete nicht immer so bleiben könne". Die Käufer von Häusern erwarten, daß nach weni gen Monaten die Zwangswirtschaft ganz aufgehoben und dis Borkriegshöhe der Mieten wieder erreicht sein wird. Als Hauptgrund hierfür gilt die Tatsache, daß eine lebhafte Neubautätigkeit nicht mehr lange verschoben werden kann, '"'d dost deshalb kür Grundstücke und Gebäude wieder eine ausreichende Verzinsung geschaffen werden muß. Allerdings laufen die Erwerber solcher Häuser bei weiterem Steigen der.Preiss Gefahr, Laß ein Rückschlag eintritt. Das Reich wird sich kaum die Gelegenheit entgehen lassen, etwaigen Spekulationsgewinn beim Häuserkauf möglichst vollständig zu erfassen. Findet in Deutschland (unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse) statt einer Volksvermehrung eme Lolksverminderung (durch Geburtenrückgang und Aus wanderung) statt, und schrumpft das Einkommen des ein zelnen weiter zusammen, so werden die Nachfragen nach Wohnraum in Deutschland und damit der Wert der Häuser nicht steigen. Es wäre in vieler Hinsicht sehr zu bedauern, wenn sich erhebliche Teile unseres Volkes abermals dem Spielteufel der Spekulation ergäben, statt das Heil in einer Steigerung der Leistung und in dem Verzicht auf jeden nicht unbedingt notwendigen Verbrauch zu suchen. i Aus unserer Mimst Wilsdruff, am 16. August 1924. Merkblatt für de» 17. und 18. August. Sonnenaufgang 4" (1") ll Mondausgang 8" N. (9' N.) Sonnenuntergang 7^ (7^)l! Monduntergang 7^ V. (8" 6.) 17. August: 1676 Schriftsteller H. I. Christoffel v Grimmelshausen gest. — 1786 Friedrich der Große in Sanssouci gest. — 1914 Sieg der Deutschen über die Russen bei Stallupönen. — 1915 Deutsch-englisches Seegefecht an der Küste von Jütland. 18. August: 1830 Kaiser Franz Joseph I. von Österreich geb. — 1850 Schriftsteller Horrors de Balzac gest. — 1866 Grün dung des Norddeutschen Bundes. — 1915 Die Deutschen er obern Kowno. Wege-ElnzichLNg. Die GsmemdeverVvdneten von Sachs- dorf haben beschlossen', den in G-emeindeflur Sachsdorf gelegenen Teil -des WKveges Wilsdillss-GachsPousMse^ eiM!- zichen. Widersprüche gegen die boaWchKOe Einziehung sind innerhalb von -drei Wochen bei her AmtshMptmarmschast Meißen- zu erheben SonderzLze Freilul—Wilsdruff und zurück. Sonntag, den 17. August, vermehren <mkkMch des Frauenturnens des Dresdner Bezirks vom- WöViierUTuM- n-nd Spe-Muck in WAs-mff ein Nach-ug zu- 4W -nach Bedarf ab Freital-PoWapp-el 6,44 Ahr ver «ritze lvabnsinn Internationale Maßnahmen gegen den Kokainismus. Aus Genf wurde dieser Tage gemeldet, daß ein Aus schuß des Völkerbundes einen Weltkongreß zur Bekämpfung des immer mehr um sich greifenden Kokainismus uud Morphinismus einzuberufen gedenkt. Das vorbereitende z Komiteectagt unter dem Vorsitz des holländischen Gelehrten van Vettum; außerdem gehören ihm ein Franzose, ein Engländer und ein Belgier an. Das Komitee beschäf tigt sich zunächst mit der Erwägung von internationalen Maßnahmen, die geeignet wären, den Handel mit Betäu bungsmitteln. der seit dem Ende des Krieges einen unge heuren Aufschwung genommen hat, zu unterdrücken. Der Weltkongreß, zu-dem fünfzig Vertreter der Politik, der Volkswirtschaft, der Volkshygieue und zahlreiche Fach sachverständige aus allen in Betracht kommenden Staaten der Erde eingeladen werden sollen, soll schon im Laufe des kommenden Herbstes entweder in Genf oder in Paris zusammentreten. Unter allen Ländern Europas ist von der fürchterlichen Epidemie des Kokainismus und Morphinismus, die man auch als „weißen Wahnsinn" bezeichnet, am meisten Frankreich betroffen worden. Erst vor kurzem ist ein verdienstvolles Buch zweier französischer Forscher er- schienen, das ein düsteres Bild von den furchtbaren Ver heerungen, die der Genuß der betäubenden Gifte im Laufe der letzten zehn Jahre in Paris angerichtet hat, darbictet. Das Buch ist das erste ernstzunehmende wissenschaftliche Werk, das die fürchterliche Seuche sowohl vom medizi nischen wie vom soziologischen Standpunkt aus beleuchtet. In der Einleitung der aufschlußreichen Schrift entwerfen die beiden Verfasser eine kurzgefaßte Darstellung der Ge schichte des Kokains. Sie führen ins heilige Wunderland der Inkas, nach Peru, wo die Wunderpflanze Koka blüht. Dieser Pflanze schrieben die Ureinwohner des Landes göttlichen Ursprung zu. Der Genuß der Koka blätter war einst in Peru ebenso verbreitet, wie heute das Rauchen in Europa. Man hat ausgerechnet, daß ein Inka, der achtzig Jahre lebte, während seiner Lebensdauer durchschnittlich viertausend bis fünftausend Kilogramm Kokablättcr verzehrte. In'Europa kam der Genuß des Kokains erst nach dem Ansbruch des Weltkrieges auf, und zwar zuerst in Frank reich. Um die Wende des 19. Jahrhunderts war in Paris der Kokainismus noch eine ganz vereinzelte Erscheinung. Im Jahre 1910 gab es in Frankreich aber bereits zahl reiche Morphinisten und Kokainisten. Die verhängnisvolle Epidemie war von Ausländern nach Paris verpflanzt worden. Die ungeheure Umwertung aller Werte, die dann der Weltkrieg mit sich brachte, war der raschen Verbreitung des Kokainismus äußerst günstig. Bereits im Jahrs 1916 sah sich das französische Parlament genötigt, sich mit der dringenden Frage zu beschäftigen, wie der Kokainschmug- ge! in Paris unterbunden werden könnte. Es wurde schließlich vom Parlament ein Gesetz gutgeheißen, das für Kokain- und MorphiuMschmuggel eine Gefängnisstrafe von drei Monaten bis zu zwei Jahren vorsieht. Trotz dieses strengen Gesetzes waren jedoch die Behörden außer stande, die weitere Verbreitung der Kokainepidemie zu ver hindern. Nach der Statistik des Pariser Stadtphysikats dürfte die Zahl der Kokainisten allein in Frankreichs Hauptstadt auf 80 000 zu schätzen sein. Die europäischen Kokainschmuggler verfügen über einen großangelegten, ausgezeichnet organisierten Appa rat, der vielfach an die großen Schmugglerverbände, die an den Küsten Nordamerikas ihr Unwesen treiben, er innert. Das Zentrum des europäischen Kokatnschmuggels ist — Deutschland, und zwar mehrere Städte im Hessischen, zu denen auch Darmstadt gehört. Mehr als 80 des europäisch?:; Kokainverbrauchs sollen, wie die beiden sranzösischcu Forscher behaupten, von diesen Städten aus ins Ausland eingeführt werden. Die Schmuggler bedienen sich verschiedener Tricks, die es ihnen ermöglichen, die Grenz- und Zollbehörden zu täuschen. Einer der am häufigsten vorkommenden Tricks besteht sarin, daß man Kokain und Morphium in kleine Schach teln verpackt, die die Aufschrift tragen: „Photographie- platten! Filmnegative! Nicht öffnen!" Wenn auch die Zollbeamten Verdacht schöpfen, so trauen sie sich doch meist nicht, die Pakete zu ösfnen, da sie sich vor dem Schaden iürchwn, den sie, wenn sie sich geirrt haben sollten, au- cichten würden... --- ar —. - » vennischtes » l Jean Vaquiers wurde hingerichtst. In England und Frankreich hat der Fall Jean Vaquiers in jüngster Zeit großes Aufsehen erregt. Der Franzose Vaquiers kam vor den englischen Richter in London, weil er beschuldigt wurde, einen Gastwirt ermordet zu haben, mit dessen Frau er ein Liebesverhältnis unterhielt. Es ist den englischen Richtern nicht gelungen, die Schuld des Franzosen einwandfrei zu beweisen. Und Vaquiers selbst beteuerte fortwährend seine Unschuld. Trotzdem wurde er zum Tode verurteilt. Da erhob die gesamte französische Justiz Einspruch; das hals nichts. Es intervenierte jetzt der sranzösische Ministerpräsident Herriot; auch das blieb ohne Erfolg. Jean Vaquiers, der französische Mechaniker, wurde durch den Strang hingerichtet. Tausende von Menschen hatten sich vor dem Londoner Gefängnis angesammelt, in dessen Hof der Galgen er richtet war. Und als Jean Vaquiers Seele sich vom Körper löste, entblößten die Männer ihr Haupt und viele Leute beteten. Amerikas Sprengstoffe für den Frieden. Henry Ford, der amerikanische Automobilkönig und reichste Mann der alten und neuen Welt, sagte einem Jour nalisten, daß den Vereinigten Staaten von Amerika die Aufgabe zufalle, einen zweiten Weltkrieg zu ver hindern. Dies ist aber, nach Ford, nur dann möglich, wenn sich die Union mit unüberwindlichen Wassen ver sieht und wenn ihre Streitkräfte die Armeen und Kriegs macht aller übrigen Staaten weit überragen. Die Er schließung der Nitratfelder in Muscle Shoaks ermöglicht die Erzeugung von Sprengstoffen in einem Maße, wie sie sich die Menschheit nie hätte träumen lassen. Seit dem Ende des° Weltkrieges hat die Sprengstoffindustrie gerade in Amerika ungeheure Fortschritte aufzuweisen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß auf diesem Gebiet kein einziges Land der Erde sich mit der Union zu messen vermag. Diese Kraft muß daher in den Dienst der p a z i- fistischen Idee, der Erhaltung des Weltfriedens, gestellt werden.