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Wilsdruffer Tageblatt : 25.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192401251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240125
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-25
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.01.1924
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Nr. (E'S die nachhaltigste Unterstützung. Red. der „S.-Z. ! (L'k k ckkwem - Lö//e - KSs-aSen * F SchiSlakAege (Eij 48 (E>! < ii » zahlreiche gelernte Handwerker, rind auch kaufmännisch Kräfte. Firmen, die beab-sichtigen, Beamte einzustellen, schungen zu ratungsstelle befinden sich gut geschulte der der Die von von schützen, ist für die adgebauten eingerichtet worden. Unter den in privaten Diensten anzustellen beabsich- unliebsamen Enttäu- Beamten eine Be- abgebauten Beamten spra auf polit Und zur daS und und rnitg nach mun Fahl seien reich Russ stanl spric Bot tritt! Di« Dr. die jetzt arbeitslos sind und sich um Anstellung bewerben. Um Firmen, die Eisenbahnbeamte tigen und vor allem auch die Beamten vor druck letzte Die Geb« Warr es is Man schreibt uns: Durch den umfangreichen Personalabbau bei der Reichsbahn sind viele ehemals beamtete Kräfte frei geworden, Soweit unser Mitarbeiter. — Wenn er sagt, daß sich „die Blässer aller Parteischattierungen an der Hetze gegen das Be amtentum mit großem Behagen beteiligt" hätten, so trifft das auf die „Sachsen-Zeitung" absolut nicht zu. Sie hat, wie sie es auch immer tun wird, scharfe Stellung genommen gegen den Abbau in der Form, wie er gehandhabt wurde. Nun ist die „Sachsen-Zeitung" trotz ihres streng nationalen Charakters aber dennoch keine Parteizeitung, die sich irgendwelchen Beschlüsten einer Partei zu fügen hat. Sie hat sich ihre Unabhängigkeit von Anbeginn an gewahrt und wird das auch in Zukunft. Für die berechtigten Interessen des Beamtentums aber wird die „Sachsen-Zeitung" jederzeit warm eintreten und erhofft darin werden daher gebeten, unter Angabe der Arbeitsbedingungen Stellen angebote an die Beratungsstelle für Leipzig Herrn Paul Gries hammer, Eisenbahnassistent, Mittelstratze 12, III, zu richten. ,Lö r a jen« Bal deu oeu hin den des daß übe We aus etw die Ka) sche Vo »Ak So oft Ena den Garten, der El Arisher umschloß, ver lassen wollte, fand sich ein Begleiter ein. Wenn sie beim Ausreiten sich weiter entfernte, als es nach den Wünschen des Fürsten Pascadianu sein mochte, dann ritt ihr Begleiter an ihrer Seite und gab ihr zu verstehen, welcher Weg nach El Arisher zurückführte. Sie bewahrte ihren Troß und trug nur noch ihre eigenen Kleider, sie ließ die seidenen Kostüme, den orientalischen Schmuck und die Ringe unberührt. Der Fürst schwieg dazu, und sein Wesen blieb gleich liebenswürdig. In allem übrigen aber galt stets sein Wille. So wurde es ihr auch zur unbe dingten Gewißheit, daß er immer neue Ausreden finden würde, sie zurückzuhalten. Ihr Verdacht gegen ihn verstärkte sich so sehr, daß sie fest daran glaubte, es sei damals schon sein Wille gewesen, sie hier festzuhalten, als er sie dazu be stimmt hatte, die Reise mit ihm zu machen. Seine krankhafte Eifersucht mochte ihn dazu gedrängt haben. Und als sie darüber einmal klagte, daß sie keine Briefe erhielt, zog er nur die Schultern hoch, drückte sein Erstaunen aus und erklärte ihr, daß sie doch schon so oft geschrieben habe, daß es wirklich unverständlich sei, daß ihr niemand antwortete. Als er dies sagte, empfand sie, daß er log. Aber sie hatte ge lernt, ihre wahren Empfindungen zu unterdrücken. Sie fühlte, daß, je mehr es ihr gelang, ihn unwahrhaftig zu finden, sie innerlich von ihm frei wurde, daß er damit das Recht immer mehr verwirkte, sie sein eigen nennen zu dürfen. Keine ihrer Empfindungen gehörte ihm mehr. Tag und Nacht dachte Ena nur noch daran, wie es ihr gelingen könnte, die völlige Frei heit zu gewinnen. Wieder eimal saß Ena auf einer Terrasse an der Mauer, die den Garten um El Arisher einschloß; ihre Augen irrten in die weite Ferne, sehnsüchtig im Verlangen nach Freiheit. Alles war Enttäuschung gewesen; was sie für Liebe gehalten, trieb ihr die Scham in dm Wangen. Glück war das nicht ge wesen. Jetzt erst verstand sie, weshalb sie so oft ein unerklär liches Angstgefühl vor dem Fürsten befallen. Das war dir einzig« echte Empfindung gewesen. Zu dauerndem Glück konnte sich ihr deutsches Frauenaemüt mit diesem halbasiati sche« Geschöpf, das Wuka in Wahrheit war, nicht vereinen. (Fortsetzung folgt). verst- 1. A rung! Auss nach 2. K am ' Scha wurb unter Frag habe. Fina nach gegei spruc verst Un Verdienste zum Friseur trugen, eine Zeiterscheinung, die heute «uch der Vergangenheit angehört. Das während des Krieges ausgebildete weibliche Hilfs personal hat heute einen schweren Stand, so daß viele Friseusen heute sich die Sohlen ablaufen, um ihre weibliche Kundschaft für 10 Pfennige im Hause zu bedienen. Aber auch die Geschäfte klagen sehr über die Konjunktur, so daß sich heute die besseren Geschäfte nur durch Verkäufe von Seifen, Parfümen und der- gleichen über Wasser halten können, d. h. wenn sie etwas zum« „Zusetzen" haben. Die hohen Betriebsspesen, Wäsche, Licht, Löhne usw. lassen aber die Preise angeblich nicht finken, die Arbeitslosigkeit drückt die Konsumkraft des Publikums, so daß heute das Rasieren 25 Pfennige, Haarschneiden 1 Mark und mehr kosten. Geschäfte in den Stadtteilen mit vorwiegend ärmerer Bevölkerung haben zum Teil ihre Preise allerdings herabgesetzt, so daß im Norden Berlins laut Inserat Rasieren für 5 Pfennige, Haarschneiden für 10 Pfennige angezeigt wurde, Arbeitslose werden umsonst bearbeitet. Wie hierbei die Sauber keit der Gehilfen, der Servietten usw. beschaffen sein muß, ist allerdings zweifelhaft, wenn man bedenkt, daß das Waschen einer Serviette allein 7 Pfennige kostet. Ein besonderes Kapitel bildet der Nachwuchs, der infolge der schlechten Konjunktur fast völlig verschwunden ist. Wie schon erwähnt, ist ein großer Teil in andere Berufe einge drungen, viele haben die viel besser besoldeten Aemter als Bank kassenboten, Dreiradfahrer usw. ergriffen. Die schlechte Bezah lung ließ nur wenige hoffnungsvolle Jünglinge sich dieser Lauf- l bahn zuwenden, und diese wenigen richteten durch ihre Schnoddrigkeit mehr Schaden als Nutzen an. So sagte solch , ein Bengel einem alten Herrn, der sich infolge der Not auch seltener rasieren ließ: „Nanu, Sie lassen sich woll jetzt Gramms- § phonstiste wachsen", oder bei einem Gent, der sich den Kopf waschen ließ: „Sie werden ooch lange leben, Sie balsamieren sich in Alkohol!" Der Prinzipal war bis vor kurzem gegen dieses Bürschchen machtlos. „Wenn et Ihn' nich paßt, geh ick", und j die Innungsmeister, die in früheren Zeiten einen Lehrling, der i eine schlechte Prüfungsarbeit lieferte, noch ein halbes Jahr länger i lernen ließen, lassen heute fünfe grade sein und geben ihm das Gesellenzeugm's. Diese Zustände tragen außer den technischen Erfindungen s des Selbstrasierapparates und der Haarschneidemaschine dazu : bei, das Gewerbe seinem Untergang entgegenzuführen, das jahr- ! hundertelang infolge eines natürlichen Bedürfnisses mit seinen ? blanken Messingscheiben die Kunden anlockte, mit ihm ver- ; schwindet ein Zeitdokument, eine Ueberlieferung aus alten und besseren Zeiten. Einwendungen erhoben: Gesetz für Verlängerung Zuckerungsfrist der Weine des Jahres 1923, Gesetz Änderung des Reichswahlgesetzes, Verordnung über Kapitalverkehrssteuerpflicht eines Darlehens. In einem dem Reichsfinanzhof zur Entscheidung vorgelegten Streitfälle handelte es sich um die Frage, ob das einer Aktiengesell schaft von einer Bank gewährte Darlehen von 300.000 Mark der Kapitalverkehrssteuer gemäß 8 60 des Kapitalverkehrssteuergesetzes unterliegt Diese Frage hat der Reichsfinanzhof bejaht (26. 10. 1923 II ä 151/23): Die Aktiengesellschaft ist mit einem Stammkapital von 100 000 gegründet worden, das um 200 000 erhöht worden ist. Die Bank hat demnächst die Kreditbewilligung von ihrer Beteiligung an der Gesellschaft abhängig gemacht. Deshalb ist das Stammkapital um ^merilrun : Oop^rigbt 1920 Int. Our. dl. lnnkch Orv8cksn-21 Roman von Matthias Blank. So ruhig er antwortete, Ena hatte doch gefühlt, daß dieser Gleichmut erkünstelt und erzwungen war; seine schwarzen Augen flackerten auffallend unstet. „Ich habe keine Wünsche! Aber mein Bankbuch kann ich doch selbst aufbawahren. Ich bitte dich, es mir gelegentlich zu geben/ „Gewiß! Wenn du es haben willst. Brauchst du denn Geld?" „Nein!" „Ich könnte dir auch Geld geben, wenn ich auch nicht oegreife, welche Verwendung du dafür haben solltest." „Nein! Aber ich möchte mein Bankbuch gelegentlich wie der haben." „Das sieht aus, als ob du mißtrauisch wärst! Hälft du es bei mir nicht für gut aufbewahrt?" „So sollst du dir meinen Wunsch nicht deute». Ich fühle mich dadurch zu sehr abhängig." „Du wirst auf dein Scheckbuch hier nirgends Geld erhal ten. In meinem Zimmer im eisernen Schrank ist es doch am besten bewahrt." Da erkannte Ena, daß er ihr auch das verweigerte. Sie fühlte sich vollends als Gefangene. Sie schwieg und drängte nicht mehr weiter. Aber von dieser Stunde an waren alle ihre Gedanken nur noch auf Flucht gerichtet. Er selbst trug Schuld daran; er hatte kein Recht, sie zur Gefangenen zu machen, sie mußte ihm doch mehr sein; er konnte doch nicht wünschen, sie wie eine Orientalin einzu sperren. Nun kam ihr aber die letzte bittere Erkenntnis, daß in ihm doch die fremde, asiatische Kultur tiefer wurzelte als die europäische, von der er nur die äußeren Formen erwor- den hatte. Er war ein Halbasiate geblieben, dem sie sich nun vollkommen entfremdet fühlte. Um dies zu erkennen zu geben, kleidete sie sich in ihren Gemächern um und zog die Kleider an, mit denen sie ange- kommen war. Als sie ihr Bild >m Spiegel schaute, atmete sie Die,« d rn G -.50 r ÄL« ? und I"- S der K« Die Verfassung verankerten wohlerworbenen Rechten" nicht in Weise umspringen. Es bleibt nur der eine Weg übrig: Beamten müssen Vertreter in die Parlamente wählen, die kei-er Partei abhängig sind und ihre Belange unabhängig Parteiinteressen vertreten können. Zwar befinden sich erleichtert auf; sie hatte damit auch äußerlich alles Fremd artige wieder von sich abgestreift. An diesem Tage wurde ihr auch klar, daß sie Wuka Pascadianu nicht liebte, wenn auch sein fremdes Wesen Eindruck auf sie gemacht hatte. Und sie demütigte sich selbst nur umso tiefer, wenn sie diese Fesseln noch weiter tragen würde. Als Wuka sie am Abend anders gekleidet sah, verdüsterte sich sein Blick. „Was soll das?" fragte er. „Du trägst andere Kleides" „Ich bin Europäerin und keine Asiatin." „Du trägst den Namen einer Fürstin Pascadianu, und als solche will ich dich gekleidet sehen." „Ich bin und bleibe eine Deutsche. Ich will diesen Skla- ventand nicht länger tragen, der eine Asiatin betören mag." „Wenn du es so empfindest, will ich dich nicht zwingen." Seine Stimme klang wieder so liebenswürdig wie sonst. Wenn Ena nun auch wieder andere Kleider trug, eine Gefangene blieb sie doch. Dor ihrem Gemache kauerte zu jeder Stunde der Wächter; bei allen Spaziergängen und bei jedem Ritt folgte er ihr gleich einem Schatten. Zur Flucht fehlte ihr Geld. Trotzdem gab sie den Gedanken nicht auf. Wenn sie den Schmuck mit sich nahm, besaß sie Mittel ge nug, ihren Willen durchzusetzen. Aber wohin sollte sie zu erst fliehen? Sie beherrschte weder die Sprache, noch kannte sie die Gegend. Wenn es ihr wirklich gelingen würde, den Wächter zu täuschen, dann war noch immer nichts erreicht. Weder über das Gebirge, noch sonst wohin vermochte sie den Weg zu finden. Aber sie wollte nicht mehr bleiben, denn sie war überzeugt, daß der Fürst im Frühjahr sein Wort ebenso wenig wie bisher einlösen werde. Wenn sie wirklich nach der nächsten Stadt flüchten könnte, und wenn sie dort klagte, dann würde sie niemand verstehen, kein Mensch ihre Abneigung gegen diese fremde Welt begreiflich finden. Er gab ihr doch Seide und Schmuck, sie hatte Diener und Frauen um sich, was wollte sie mehr? So würde man zu ihr sprechen; und dann würde man sie zum Fürsten zurückbringen. So mußte es kommen. Da offenbar kein Brief in ihre Heimat gelangte, gab es für sie keine Hilfe. So wuchs in ihr der Haß! Und sie sem« unermüdlich nur «uf Rettung. Vie Seamen una die polilisLeii Parteien. Von sehr geschätzter Seite wird uns geschrieben: Dor den Gemeindevertreterwahlen war in den Aufrufen aller politischen Parteien von der äußersten Linken bis zur äußersten Rechten als hervorragender Programmpunkt zu lesen: „Erhaltung des Berufsbeamtentums". In anöetracht dessen, daß wir mitten im Abbau stehen, mutet das Versprechen zu mindest etwas merkwürdig an, zumal doch alle Parteien ohne Ausnahme ihre Zustimmung zu eben diesem Abbau des Be rufsbeamtentums gegeben haben. — Daß es in Wirklichkeit auf eine Beseitigung des Berufsbeamtentums hinausläuft, dürste den ' Beamten wohl nun klar geworden sein, wenn sie sehen, wie die Verordnung gehandhabt wird. — Auch haben sich die Blätter aller Parteischattierungen an der Hetze gegen das Beamtentum mit großem Behagen beteiligt. Der Beamte wird wissen, was er von den Versprechungen vor der Wahl zu halten hat und daß ihm in seinem finanziellen Elend bei den Goldlöhnen und bei dem drohenden Abbau von den politischen Parteien Hilfe zur rechten Zeit nicht kommen wird, es sei denn, daß mit Ver nichtung des Beamtentüms die Interessen anderer Kreise be droht wären. Dann wird es für die meisten Beamten aber zu spät sein. An wen soll der Beamte sich nun in Wahrung seiner Interessen wenden? An seine Organisationen? Die hat ! man beiseite geschoben wie lästige Quälgeister, kaum daß man - sie gehört hat. Die Regierung kann das auch, es gibt zu viele Organisationen und die Beamten sind untereinander nicht einig. Ja wenn alle Beamten einig wären, könnte man mit ihren „in Seamtenprotelt gegen Sen Hvvsu. Nach der Meldung einer Berliner Korrespondenz Haber sämtliche Spitzenorganisationen der Beamten dem Reichs kanzler eine Eingabe überreicht, in der auf die ständig wachsende Erregung hingewiesen wird, die durch die Per sonalabbauverordnung in die Beamtengewerkschaften hin eingetragen worden sei. Die Verordnung enthalte unnötige und-sachlich ungerechte Schritte. Seit dem Erscheinen der Personalabbauverordnung sei der Abbau in den verschie denen Stellen zum Teil nur eine Form, die die Arbeits freudigkeit aller Beamten, noch mehr aber ihr Vertrauen auf Gerechtigkeit in der Handhabung auf die schärfste Probe bestellt bätte ZieNen M kisenüadnbeamte Brennen von Gerste und das Gemenge von Gerste Hafer, Verordnung vom 30. Oktober 1923 über Ärzte .Krankenkassen, Verordnung vom 12. April 1923 der Neichs-- Die Rheinlandkommission hat gegen die Anwendung folgender Gesetze und Verordnungen des Reiches keine " "" der l weitere 100 000 erhöht worben, die von der Bank übernommen i worben sind. Daraufhin Hat letztere der Gesellschaft zur Fortfüh- ! rung bezw. Erweiterung der Geschäfte einen Kredit in Höhe von 300 000 auf zwei Monate eingeräumt, der regelmäßig verlängert und allmählich bis auf 2 000 000 erhöht wovden ist. Die Aktien gesellschaft hat bestritten, daß das Darlehen zur Fortführung der Ge schäfte der Gesellschaft erforderlich war. Es mag sein, daß das ur sprüngliche Geschäft auch ohne Kreditgewährung fortgeführt werden konnte. Die Gesellschaft wollte aber ihren Geschäftsbetrieb erweitern: ; sie wollte Patente ausnützen, den Bau einer dritten Firma be- i gonnenen Fabrik fortführen und diese selbst erwerben. Dazu be- ! nötigte sie des Darlehens, das anfänglich die Höhe des Stamm- j kapitals fast erreichte und schließlich weit überschritt. Zur Anwen dung der Vorschrift des 8 6c des Kapitalverkehrssteuergesetzes, wo nach die Hingabe eines Dahrlehens unter gewissen Voraussetzungen der Gesellschaftssteuer in gleicher Weise wie das Stammkapital -unterliegt, genügt es aber, daß das Darlehen die Grundlage für bi«- Fortführung der Geschäfte der Gesellschaft in der von ihr beabsich tigten erweiterten Form bildet. Das trifft hier zu. Der Einwand der Aktiengesellschaft ist daher hinfällig. Daß auch die weitere Vor aussetzung des Gesetzes für die Versteuerung der Darlehnsgewährung gegeben ist, daß diese nämlich sich sachlich als Beteiligung an der -Gesellschaft darstellt, ist von der Aktiengesellschaft nicht bestritten. Das wettere Verlangen der Aktiengesellschaft, daß die für die Darlehensgewährung in Ansatz gebrachte Steuer auf die bei der späteren Kapitalerhöhung fällig gewordene Steuer angerechnet werde, kann im gegenwärtigen Verfahren jedenfalls nicht berücksichtigt wer den. Die Steuer ist im Zeitpunkt der Hingabe des Darlehens ent standen und fällig geworden (8 9c des KapitälverkeHrssteuergesetzes). Ist die Behauptung der Aktiengesellschaft zutreffend, daß später dieses Darlehen in Stammkapital umgewandelt worden ist, so kommt nur in Frage, ob nicht insoweit die alsdann nach 8 6a des Kapital verkehrssteuergesetzes für die Kapitalerhöhung geschuldete Steuer durch die bereits nach 8 6c entrichtete Steuer abgegolten ist. Diese Frage ist aber erst bei der späteren Steuerfestsetzung für die Kapital- erhöhung zu entscheiden. Im Zeitpunkt der Darlehenshingabe war die Steuerforderung jedenfalls gerechtfertigt. Beamte in fast jeder Fraktion, sie sind aber der Parteiordnung unterworfen. Wenn sie persönlich auch anderer Meinung sind, müssen sie sich -dem Parteibeschluß fügen und sind daher nicht imstande, die Belange -der Beamten in der gewünschten Weise zur Geltung zu bringen. Es bleibt nur übrig, zur nächsten Reichstagswahl reine BeamtenWen, unabhängig von jeder Partei, aufzustellen. Wenn es gelänge, hier Einigkeit unter den Beamten herzustellen, würde eine beträchtliche Anzahl reiner Beamtenvertreter in den nächsten Reichstag einziehen-, mit der die politischen Parteien wohl rechnen müßten. Es dürfte sich verlohnen, der Aufgabe näherzutreten und die Mei nungen kennen zu lernen. Einen guten Anfang hat man hier und da bei den Gemeindevertreterwahlen mit reinen Beamten listen gemacht. Der Erfolg war der erhoffte. Was hier mög lich ist, muß im Reiche auch gehen. Sache der Verbände und Spitzenorganisationen muß es nunmehr sein, die kurze Zeit bis zu den Reichs- und Lan-dtagswahlen nicht ungenützt verstreichen zu lassen, sondern Fühlung miteinander zu nehmen zum Zwecke der Ausstellung gemeinsamer Listen im ganzen Reich. B. Versicherungsordnung. Nevisionsvcrwerfung in einem Prozeß deS Prinzen Frlev- rich Leopold von Preußen. Das Reichsgericht hat in dem Prozeß zwischen dem Prinzen Friedrich Leopold von Preußen und dem preußischen Finanz m i n 1 st e - rium über die Freigabe der Mietzinsbeträge für das dem Prinzen gehörende Palais am Wilhelmsplatz in Berlin dre Revision des Beklagten ;urückgewie,en und das Urteil des Kammergerichts bestätigt. Der preußische „manz- minister Dr. Südekum hatte dem Prinzen das private Ber- füngllngsrecht über das Palais ireigegeben. Sein Nachfolger Lüdemann hatte die Freigabe widerrusen und das Auswärtig« Amt, an das der Prinz das Palais vermietet hatte, angewiesen, die Miele an die Staatskasse zu zahlen. Nachdem bereits das Landgericht und Kammergericht die Miete dem Prinzen zu- gesprochen hatte, hat jetzt also auch das Reichsgencht, unter Zurückweisung der vom Finanzministerium eingelegten Re vision. das prinzlich« Recht anerkannt. Den Einwand des Finanzministeriums, vaß die Befreiung von der Beschlag- nahme rechtsungültig gewesen sei und eine solche Befreiung nur durch Gesetz erfolgen könne, Hai bas Reichsgericht zurück- «ewiesen und den Finanzmtnister für befugt erklärt, selbständig nach seinem pftichtgemäßen Ermessen den Vermögenswert, von deren privaten Charakter er sich überzeugt habe, von der Be schlagnahme zu befreien. Die von dem Finanzminister ver fügte erneute Beschlagnahme hat das Reichsgericht für rechts widrig erklärt, da diese, nachdem einmal die Freigabe erfolgt war, nur durch Gesetz ausgesprochen werden konnte. Prinzessin Luise von Koburg und ihre Gläubiger. IN Brüssel begann ein Prozeß zwischen der Prinzessin Luise und ihren Gläubigern wegen eines Betrages von 416 Millionen, der ihr von der Erbfolge Leopolds II., ihres Vaters, zur Ver fügung gestellt worden war. damit sie ihre Gläubiger abfinde. Ein Schiedsgerichtshof wurde seinerzeit beauftragt, die zu zahlende Summe zu prüfen und die Beträge zu verteilen. Der Spruch dieses Gerichtshofes wurde erst nach dem Waffenstill stand bckanntgegeben. Die Prinzessin erhebt nun Einspruch gegen den Beschluß und verlangt, daß die deutschen und öster reichischen Gläubiger in Mart und Krauen zum augenblick- lichen Wert bezahlt werden. - s Se? SwmkwüE--
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