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Wilsdruffer Tageblatt : 13.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192407133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240713
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240713
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-13
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.07.1924
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Stauden dürfen sich einander nicht im Wege stehen. Hauptziel muß doch immer bleiben, die einzelnen Stauden so zu einander zu stellen, daß später bei voller Entwickelung des Krautes der Boden vollständig bedeckt und beschattet wird, das unterdrückt das Unkraut und macht den Boden gar. Anderseits muß man im Auge behalten, daß mit dichterem Stand auch die Bearbeitung schwieriger wird. Wenn wir die Kartoffeln in einem Abstand von 40 mal 18 Zentimeter legen, so dürfte damit wohl schon der dichteste Stand erreicht sein, der vielleicht nur noch bei krautschwachen Frühkartoffeln einzuhalten wäre. Durch engen Standraum können ohne Zweifel hohe Bruttoerträge erzielt werden, die sich aber durch den stärkeren Saatgutoerbrauch etwas verringern, so daß es möglich sein kann, bei etwas weiterem Stand durch Saatgut ersparnis höhere Nettoerträge zu erzielen. Oft kann daher ein Standraum von 40 mal 28 oder 40 mal 30 die höchsten Nettoerträge erbringen. Mir ist dieser enge Reihenabstand immer bei der Bearbeitung störend gewesen und ich habe deshalb jahrelang die Kartoffeln auf einem milden lehmigen Sandboden auf 58 mal 40 gelegt. Hat man die Absicht, eine bestimmte Sorte schnell zu vermehren, wird man einen weiteren Standraum wählen, wo bei nicht verschwiegen werden darf, daß dabei viel große Kartoffeln gewonnen werden, die man doch im allgemeinen nicht zur Saat bevorzugt. Wer alfo Saat- oder Speise- Kartoffeln bauen will, wird einen engeren Stand bevorzugen. Man hat auch beobachtet, daß mit dem weiten Stand die Kindelbildung zunimmt, während bei eng gestellten Stauden das Kraut eher welk wird. Ein spät ein fetzender Regen kann von diesen nicht mehr ausgenützt werden, während das bei denen mit frischem Kraut noch möglich ist. Bezüg lich des Stärkegehaltes ergab sich, wie Dr. R. Hoffmann in No. 06/100 der „Georgine" aussührt, daß die Standweite keinen Ein fluß auf den prozentischen Stärkegehalt er kennen läßt. Weitere Versuche mit verschiedener Stand weite wurden von Dr. Dzialas in Anklam nach No. 89/90 der „Illustr. Landw. Zeitung" durchgeführt, indem er die bekanntesten Neu- züchtüngen bei einer Reihenweite von 60 Zentimeter in der Reihe 35, 40, 47 und 57, 5 Zentimeter legte. Auch hier ergab sich, daß bei weitem Stand zwar die einzelne Staude höheren Ertrag brachte, der Gesamtertrag eines Morgens aber am höchsten bei engerem Stand war. Man mag wohl bei diesen Aus führungen denken: ach, auf ein paar Zenti meter mehr oder weniger kommt es nicht an, weit gefehlt. Gerade solche kleinen Beträge summieren sich bei einer großen Fläche ganz erheblich und sind ohne Zweifel von ganz wesentlicher Bedeutung für den Ertrag. Neues aus Stall und Hof. Ein großer Vorzug des Säugenlassens gegenüber dem Tränken der jungen Tiere be steht darin, daß beim Saugen sich infolge der kräftigeren Arbeit der Kiefer sich diese bessere, weil infolge der Säugebewegung dieser die Muskeln kräftiger, die Zahnstellung eine bessere, weil infolge der Säugebewegung dieses Körperteil mehr angestrengt und besser durch blutet wird. Das ist aber von ganz wesent lichem Vorteil für die ganze Weiterentwicklung des jungen Tieres und seiner wirtschaftlichen Ausnützung. Ein Tier mit einem kräftigen Kauapparat wird das Futter gründlicher zer kleinern und durchspeicheln als ein Tier, dem die Kauarbcit zu einer unbequemen Arbeit ge worden ist. Gründliches Einspcicheln hat aber wiederum eine bessere Ausnützung des Futters zur Folge, und das macht sich natürlich auch in einem höheren Ertrage des Tieres, sei cs an Milch oder Fleisch oder Arbeitsleistung, bemerkbar. Das sind große Vorzüge, die sich keineswegs aufwieaen lassen durch die Er sparnis an der geringen Milchmenge, die das Auftränken mit sich gebracht hätte. Wo es daher irgendwie möglich ist, gebe man bei der Aufzucht der Tiere dem Säugenlassen vor dem Auftranken den Vorzug. Es wird eben das Säugcnlassen sich nach jeder Richtung hin als lohnender erweisen. Ws. Ueber die Notlaufschutzimpfung durch Laien. Sie ist zu verwerfen, und das mit vollem. Recht. Besonders in den letzten Jahren hat sich die Zahl der Tierärzte derartig erhöht, daß der Mangel an Tierärzten kein Grund sein kann, die Impfung von Laien ausführen zu lassen. Daß der Laie überdies die Impfung billiger auszuführen vermag, ist ein großer Irrtum. Der Tierarzt, der seinen Impfstoff in großen Mengen bezieht, erspart erheblich an Porto- und Verpackungskosten. Da der Impf stoff nur kurze Zeit haltbar ist, erleidet der Tierarzt bei seinem viel größeren Umsatz weit geringere Verluste durch Verderben des Impf stoffes. Der Preis, den die Tierärzte für das Impfen berechnen, ist verhältnismäßig niedrig. Zugegeben, daß es auch bei einem Tierarzt vor kommen kann, daß er am lebenden Tiere mit absoluter Sicherheit Schweinepest und Rotlauf in vereinzelten Ausnahmesällen nicht von ein ander unterscheiden kann. Aber durch seine Vorbildung und seinen geschulten Blick ist er dem Laien unendlich weit überlegen. In ganz verzweifelten Fällen kann er sich durch Tötung des Tieres Gewißheit verschaffen, während der Laie stets im Dunkeln tappt. Der Umstand, daß auch einmal den Tierärzten Irrtümer in der Diagnose unterlaufen können, beweist, wie verhängnisvoll und gefährlich die Impffpritze in der Hand des Unberufenen werden kann. Der Laie hat meistens keine Ahnung von den Bakterien und deren Lebensbedingungen und weiß nickt, wie er sein Schuhzen^, seine Klei dung, sein Impfzeug vor Infektionen schützen und nach erfolgter Infektion desinfizieren soll, um Seucheverschleppungen zu vermeiden. So einfach, wie sich viele Landwirte die Sache denken, ist sie nicht. Was von der Land schaft gilt, gilt auch von der Tierheilkunde. Der Uneingeweihte ist nur allzu leicht geneigt, zu glauben, daß er den Anforderungen dieser beiden Berufe ebenso gewachsen ist wie der Mann vom Fach. Es ist von Sperrmaßregeln bei der Rotlaufbekämpfung nicht allzu viel, von der Schutzimpfung dagegen sehr viel zu er warten, wenn sie von sachverständiger Hand ausgeführt wird. Die Schätzung, daß min destens 8 Prozent aller Schweine an Rotlauf zugrunde gehen, ist sicherlich nicht zu hoch ge griffen. Mit gutem Willen läßt sich das ganze Impfversahrcn vereinfachen und verbilligen. Eine rechtzeitig vom Guts- oder Gemeinde vorsteher ausgelegte und besser noch herum geschickte Liste, in der sich jeder Landwirt mit der Zahl seiner Impflinge einzutragen hat, er spart dem Landwirt Mühe, Kosten und Verlust und dem Tierarzt viel Zeit. Ws. Blutauffrischung bei Kaninchen. Die Unter lassung der Blutauffrischung ist nicht selten die Ursache der großen Sterblichkeit, des ungesunden, struppigen Aussehens und der schwächlichen Körper- beschasfenheit der jmigen Kaninchen. Die Blut ausfrischung wird dadurch erreicht, daß man Rammler von anderen Zuchten kommen oder dort seine Zibben decken läßt. Ein kräftiges Tier vererbt seine guten Eigenschaften auf eine große Anzahl von Jungen und kann dadurch die Zucht bald wieder in die Höhe bringen. Man sollte nie mit der Blutausfrischung so lange warten, bis sich die üblen Folgen der Inzucht zeigen; denn einer schon weit vorgeschrittenen Entartung des Bestandes kann man nicht mehr Einhalt tun; man wirb dann den ganzen Bestand eben beseitigen und neues Zuchtmaterial sich anschaffen müssen. Inzucht, d. h. Paarung unter blutverwandten Tieren, soll besonders in der Kaninchenzucht strengstens ver mieden werden. Es kommt aber auch manchmal vor, daß durch irgend einen Zufall die Jungen eines ganzen Wurfes zugrunde gehen. In diesem Falle darf man nicht dem Muttertier die alleinige Schuld zuschieben. Man wird meistens in diesem Falle die Häsin sofort wieder decken lassen, damit die Mich versiegt, da ihr sonst die ansammelnde Milch zu große Beschwerden macht. Das empfiehlt besonders Adolf Schumann in seiner Monographie „DaS Kaninchen". Der Wurf kann aber auch deshalb eingehen, wenn es der Häsin an dem erforderlichen Material zum Nestbau gefehlt hat. Man versäume daher nicht, der Häsin einige Zeit vor dem Werfen reichliche und gute Streu zu geben, damit sie mit ihr und den sich ausgezupften Bauchhaaren ein ordentliches Nest für die Jungen einrichten kann. Ew. Kochsalz- und Mutterkornoeraiftungen bei Hühnern. Kochsalzvsrgiftungen kommen auf dem Hühnerhofe häufiger vor, als man an- nimmt. Um eine solche Vergiftung hervor zurufen, genügt es schon, daß man den Hühnern stark gesalzene Küchenabfälle reicht. Noch un günstiger wirken Neste von Heringen, Herings- und Pökellake, diese besonders, wenn etwas Salpeter beigemischt worden war. Gerade dieser Salpeter wirkt als scharfes Gift. Hühner und andere Haustiere haben ein großes Salz bedürfnis und nehmen solche stark salzhaltigen Sachen gern auf. Darum bringe man all diese Abfälle so unter, daß sie von den Hühnern nicht ausgenommen werden können. Salz vergiftete Hühner zeigen einen überaus großen Durst. Bald stellt sich ein wässeriger Durchfall ein und bei den meisten auch noch Erbrechen. Die Tiere haben und zeigen Schwindel. Läh mungserscheinungen an Flügeln und Beinen sind dabei stets zu beobachten. Die Pupille wird größer und die angestrengte Atmung verrät ein baldiges Ende. Der Tod tritt unter Zuckungen gewöhnlich bald ein, wenn den Tieren keine Hilfe wird. Diese besteht darin, daß man den Tieren so viel Wasser reicht, als nur ausgenommen werden kann. Auch eine Dosis Rizinusöl ist von guter Wirkung, und starker Kaffee fall nicht fehlen, um die Herz tätigkeit zu beleben. — Vergiftungen burch Mutterkorn sind nicht häufig. Sie kommen nur vor, wenn man feine Hühner mit Roggen füttert. Mutterkorn ist nämlich ein schwarzes, durch einen Pilz unförmig verlängertes Roggenkorn von starkem Giftgehalt. Diese großen schwarzen Körner werden von den Hühnern gefressen und üben dann eine ganz eigenartige Wirkung auf den Tierkörper aus. Hierbei unterscheidet man eine akute und eine chronische Vergiftung. Bei ersterer zeigen sich Erbrechen. Speichelfluß, starker Durchfall und Schwindel, auch Lähmungen treten ein. Bei der chronischen Vergiftung, die durch Ausnahme geringerer Mengen bewirkt wird, kann man einen trockenen Brand beobachten. Bei Hühnern sterben Zehen und Kämme und fallen ab, bei Enten die Schwimmhäute. Den er krankten Tieren gibt man Tanninpillen (0.05 bis 0,10), Morphium oder Opium (0,03 bis 0,05). Schnelle Hilse ist bei Vergiftungen nötig, und die kann man nur bringen, wenn man die Erscheinungen kennt. Neues aus Feld und Garten Treibhaus und Blumenzimmer. Neber die Heuernte bei unsicherem Wetter. Zur Erlangung einer in jeder Beziehung be friedigenden Ernte genügt es nicht bloß, die Wiese richtig gedüngt und gepflegt zu haben: die wichtigste Maßnahme bleibt immer die, zur rechten Zeit das Gras zu mähen und es schnellstens zu bergen. Nun ist bekanntlich der geeignete Zeitpunkt zur Heumahd gekommen, wenn die Mehrzahl der Gräser in Blüte steht Herrscht dann günstiges, warmes Wetter, bann sollte der Einlchnitt sofort stattsinden, denn je schneller das Gras welkt, desto weniger ver- atmer es wertvolle Nährstoffe, während bei trübem Wetter das geschnittene Gras langsam trocknet und dabei, allein durch die Atmung, einen hohen Prozentsatz der wertvollste, Nährstoffe verliert. Ist hingegen die Witte rung ungünstig, dann wartet der Landwirt nur zu ost auf den Eintritt besseren Wetters, weil er befürchtet, daß das Gras zu sehr vom Wetter ausgelaugt wird. Ueber diese Maß nahme läßt sich aber streiten. Futter, das mähercif ist, sollte geschnitten werden. Unter bleibt es, dann wird das Gras mit jedem Tage holziger und gehaltloser, es wird das reine Stroh. Außerdem fault das Gras auf dem Stock aus, und diese Fäulnis greift auch auf die Wurzeln über, so daß dann große Kahl stellen auf der Wiese entstehen. Diese Stellen Können derartig an Umfang zunehmen, daß hier oft umgebrochen und neu angesät werden mutz. Es sind somit die Schäden, die durch das Faulen des Grases entstanden sind, oft be trächtlich und nachhaltig; nicht bloß das Gras, auch die Wiese selbst verdirbt hierbei. Mäh reifes Gras soll demnach unter allen Umständen geschnitten werden. Ist es nicht möglich, es zu trocknen, dann mag man es in Gruben bringen, dabei sind die Verluste immer noch ge ringer als wenn das Futter längere Zeit auf der Wiese liegt und ausgelaugt wird, weil es dabei fo gut wie wertlos wird. Sz. betreffenden Resedajorte dünn auf die geharkt« Erde und bestreut die Samen mit gesiebter, feiner Erde nicht zu dick. Sind nach dem Keimen und der Herzbildung der Sämlinge dieselben nicht gleichmäßig aufgegangen, so zieht man einzelne Sämlinge an zu dicht stehenden Stellen weg und versetzt sie an Lücken im Beet, um ein gleichmäßig dicht be setztes, wohlriechendes Resedabeet zu haben, Auf diese Art gebraucht man für die duftenden Reseden keinen besonderen Raum. I. Barfuß. Die Ausführung der Saat ist beim Winter raps von weittragender Bedeutung. Versuche, die über die Drillweite beim Winterraps gemacht worden sind, haben in einem Falle ergeben, daß bei 40 ow Drillweite die höchsten Ertrüge erzielt wurden. Wenn man die Reihenentfernung ver größerte, dann wurde zwar der prozentische Ol- gehalt erhöht, aber der Körnertrag vermindert. Bezüglich der Aussaatmenge haben Versuche er geben, daß im allgemeinen 6 bis 6 Pfund Raps samen auf den Morgen vollständig genügen, wenn er von guter Keimfähigkeit ist. Interessant waren weiterhin die Feststellungen, daß der Raps jede Verzögerung in der Saatzeit mit einem Rückgang im Ertrage an Korn und Ol beantwortete. Eine im August um nur zehn Tage später ausgeführte Saat ergab schon einen um 6 bis 10Z^> niedrigeren Ertrag als wie die frühere Saat. Erfolgte die Aussaat aber erst Ende August oder Anfang Sep tember. so war der Ertrag schon um 19 ver mindert. Wenn man nun aus wirtschaftlichen Gründen die Winterrapssaat nicht rechtzeitig aus- sühren kann, dann dürste cs angebracht sein, statt ihrer Rübsen auszusäen, der bekanntlich schon eher eine etwas späte Saat verträgt. Was weiterhin auch zu wenig beachtet wird, ist die Tatsache, daß Raps eigentlich eine Hackfrucht ist, indem sie die Hacke außerordentlich gut lohnt, eine Herbsthacke und eine zweimalige F-rühjahrshacke sollte, wenn irgend möglich, durchgeführt werden. Unsere gut arbeitenden Hackmaschinen ermöglichen sie jetzt eher als in früheren Zeiten, in denen man den Raps ausschließlich mit der Hand hackte. Von den stickstoffhaltigen Düngemitteln dürfte schwefel saurer Ammoniak zu Raps zu bevorzugen sein, wie überhaupt Raps eine der stickstoffdüngebedürf- tigsten Pflanzen ist, der bekanntlich auch die Stall- nustdüngung vorzüglich lohnt. Auf kalkarmem Boden soll man auch den Kalk ja nicht vergessen. So ist es denn bei guter Kultur, Düngung und Be arbeitung wohl möglich, drei Zentner Ol vom Morgen zu erzielen. Ws. Rote und weiße Resedablumen im Garten. Ein Hausgarten ist im Sommer um so an genehmer, je mehr einem Wohlaerüche ent- gcgcnströmen. Ziehen wir die Resedablume in Betracht, so sind diese sehr verschiedenartig wohlriechend. Da die neueren Sorten rot- blühender Reseden einen feinen Wohlgeruch haben, so sollte man sie neben der weiß- blumigen Sorte aussäen. Die Sorte Machet mit großen, aufrecht wachsenden, langen Blumen- rispen kann auch durch die neuere, bessere Sorte Rubin ersetzt werden. Letztere ent wickelt kleine Blätter, aber große, rote Blumen, mit feinem Duft, welche sich zum Aussäen zwischen Hochstammrosen auf Blumenbeeten eignet und zu mehreren zusammengepflanzt sehr dekorativ wirkt. Man kauft Ende Mai bis Juni je eine Prise der Sorte Rubin und weiße Perle. Denn letztere Sorte eignet sich nicht allein für das Aussäen zwischen Hoch stammrosen, sondern auch als Untersaat von hochstämmigen Johannisbeeren oder Stachel beeren, auch als Gruppen im Rasen. Während der Blüte heben sich sowohl die roten wie die weißen Resedablüten von dem grünen Rasen und hellblühenden Rosen ab. Will man ganz besonders dekorative Effekte hiermit erzielen, so pflanzt man Hellblühende Hochstammrosen und sät als Untersaat rotblühende Reseda, während weißbUchende Reseda von dunklen Rosen und dem grünen Rasen gut abstehen. Beide Sorten blühen den ganzen Sommer über und halten sich abgeschnitten in der Blumenvase und im Glas mit Wasser im Zimmer lange Zeit wohlriechend. Nachdem die Erde zwischen den Hochstammrosen und dem Hochstammbeerenobst gelockert ist, harkt man e Erde sehr fein und sät den Samen der Neues aus Haus, Kuchs un- Keller. Das Alter der Hühnereier festzustellen. 120 x Kochsalz löst man in einem Liter Wasser auf und legt das Ei hinein. Ist es ganz frisch, o sinkt es sogleich auf den Grund des Gesäßes >inab, ist es vom vorigen Tage, so erreicht es den Grund nicht. Ist es mehrere Tage alt, fo schwimmt es an der Oberfläche. Je älter das zu prüfende Ei ist, um so weiter wird es über die Wasseroberfläche hinausragen. M. A. T. Eier in Buttermilchtunke. Man schneidet ungefähr 100 § Speck in Würfel, läßt diese in der Pfanne ausbraten und tut ein walnutz- iroßes Stück Butter hinzu. Wenn beides eicht bräunlich geworden, gibt man eine ge- jackte Zwiebel dazu und läßt alles etwas chmoren, dann 2 bis 3 Eßlöffel Mehl, und üllt die Schwitze mit ungefähr 1Vs Liter Muttermilch auf. Läßt gut durchkochen und chmeckt mit Salz und Pfeffer ab. Darauf chlägt man Eiweiß zu Schnee, nimmt die Tunke vom Feuer und zieht das Eiweiß unter leichtem Rühren darunter. Zuletzt wird das Eigelb in einer Schüssel zerquirlt, die Tunke hinzugerührt und in die fertige Tunke die hart gekochten, abgeschälten und halbierten Eier gelegt. Will man die Tunke pikanter haben, rann man etwas harten Käse gerieben hinzu tun. Diese verhältnismäßig billige Tunke ist bei Herren sehr beliebt; sie reicht für sechs bis acht Personen. F. St. in Str. Ein gesundes und erfrischendes Getränk, das namentlich in der wärmeren Jahreszeit vortrefflich mundet, kann man aus Wasser und Zitronen in folgender Weise Herstellen: Zu dem Saft einer halben Zitrone gibt man ein Glas Wasser, setzt etwas doppelkohlen- saures Natron hinzu und rührt um, worauf das Getränk lebhaft aufbraust. Das sich hierbei in der Flüssigkeit bildende zitronensaurL Natron ist für die notwendige Alkaleszens des Blutes besonders geeignet und deshalb bekömmlich. Überdies ist ja auch erwiesen, daß nicht bloß die organischen, sondern auch die anorganischen Salze vom menschlichen Körper verdaut werden und ihm somit zu gute kommen. W. Feine Butterbrezel. Zutaten: 250 § Butter oder beste Margarine, 4 Eier, knapp 375 § Zucker, 500 A Weizenmehl, 250 § Kartoffel mehl, Vt bis r/r Stange Vanille, eine reichliche Messerspitze, auch etwas mehr, Hirschhornsalz. Die Butter wird zu Sahne gerührt, abwech selnd werden Zucker und Eigelb hinzugefügt, ferner Mehl, sodann das Hirschhornsalz und endlich das zu Schnee geschlagene Weißet der Eier. Alles wird gut durchgearbeitet, der Teig dann gerollt und mit verschiedenen Formen ausgestochen. Die Kuchen werden mit ge quirltem Ei bestrichen und stark gelb gebacken. Diese Masse ergibt eine große Menge Plätz chen, die, in Blechkästen ausbewahrt oder in defekten Weckgläsern, sich lange halten. M. K. Wasser von sauber gewaschenen Kartoffeln, die mit der Schale gekocht wurden, ist sehr geeignet zum Fensterputzen, auch zum Geschirr- abwaschen, es ersetzt Soda. Ebenso kann man in der Nhabarbarzeit das Wasser, womit man die Rhabarberstückchen überbrüht hat, um die unnötige Säure zu entziehen, sehr gut zum Aufwaschen nehmen. Das Geschirr wird blank und glänzend. Das Wasser von geschälten oder gekochten Kartoffeln ist sehr gut, um silberne Löffel darin zu waschen. Das Silber wird mit weichem Lapven gut abgetrocknet, dann ist es blank und das Putzen fällt weg. Frau M. K. in K. Der Ausguß in der Küche sowie schmutzige Eimer werden tadellos sauber, wenn man sie mit einem in Petroleum getauchten Lappen abreibt. Frau M. K. in K. Der Strohhnt. Der vorjährige Strohhut ist un sauber getragen, die Kasse zur Anschaffung eines neuen ist leer. Darum hurtig ans Werk, den alten Gesellen wieder aufzufrischen! Zunächst entfernt man mit der Bürste allen Staub, dann trägt man mit einer Zahnbürste den Säst einer ausgepreßten Zitrone auf und verbürstet ihn gründlich, daß er tief ins Geflecht hineindringt. Darauf legt man den Hut 1 bis 2 Stunden in einen dunklen Naum und bestreut ihn mit fein gepulvertem Schwefel, den man mit einem weichen, weißen Wolläppchen auf dem Stroh verreibt. Zeigen sich noch vereinzelte Flecken auf dem Geflecht, so wird ein Flanelläppchen angefeuchtet und darauf mit Marseiller Seife eingerieben. Damit bearbeitet man den Fleck, spült mit lauwarmem Wasser nach und läßt den Hut erneut trocken werden. Die Hut krempe muh dabei natürlich recht gerade liegen. M.T. Mottenvertilgungsmittel. Um Motten von Kleiderschränken fernzuhalten, habe ich bis jetzt mit anscheinend gutem Erfolge Kienspäne und kieniges Holz verwendet, das man in den Kleiderschrank legt. Auch sollen Lavendelblüten, getrockneter Waldmeister, Hanfstengel und Tabakblätter zuweilen die Motten fernhalten. Das beste von den älteren Mitteln dürfte sein, die Kleiderschränke öfters zu entleeren und sie mindestens in jedem Sommer gründlich aus- zuschwefeln. Indessen werden die Kleider bei sonnigem Wetter ordentlich gesonnt und aus- aeklopft. Dasselbe gilt von den Polstermöbeln. Neuerdings hat nun vr. John beobachtet, daß Wollstoffe, die mit gewissen gelben oder grünen Farben gefärbt waren, von den Motten un berührt geblieben waren. Man fand dann, daß ein bestimmter gelber Farbstoff die Eigen schaft hatte, die Motten fernzuhalten. Man stellte dann das Präparat Eulan der Farb werke von vormals Baye? L Co. zu Lever kusen bei Köln her, tränkte mit dessen Lösung die Stoffe oder bespritzte sie damit und hatte sie damit anscheinend dauernd gegen Motten imprägniert, wenn sie nicht gewaschen wurden. Bei Wollwaschwaren hält der Schutz nur einige Wochen vor. Auch wollene Stoffe oder Garne soll man in dieser Weise mottensicher machen können. M. W. Bienenzucht. Die Behandlung später Schwärme. Wenn auch ein „Schwarm im Jul'" nach einem alten Jmkervers „kein' Federspul'" wert sein soll, der Bienenvater von heute wird einen solchen Spätling nicht ganz verachten. Not- und Reservekästen, auch Körbe sind da, die ihn aufnehmen, damit er im Herbst evtl, einem weisellos gewordenen Volke wieder unter die Arme greifen kann. Wer aber noch leere Beuten besitzt, der kann an Jüli- schwärmen seine Freude haben, vorausgesetzt, daß er sie gehörig pflegt. Man kann freilich von ihnen nicht erwarten, daß sie sich ihren Winterbau noch selbst schaffen, vielmehr wird man ihnen ausgebaute Rähmchen geben, was natürlich nur möglich ist, wenn man auf seinem Stande einerlei Maß, d. h. Kästen eines Systems hat. Dann auch nur ist eS möglich, diesen Schwärmen zur Verstärkung Brut- tafeln mit reifer, dem Auslaufen naher Brut aus Völkern, die sie entbehren önnen, zuzuhängen. Gegen Ende Juli werden kühle Tage und noch kühlere Nächte austreten. Darum die Strohmatten vom Boden herunter, aus die Dcckbrctter gelegt und hinter die Scheibe gestellt! Bei Spättracht kann solch ein Volk, vorausgesetzt, daß die Königin rasch befruchtet wurde und kräftig in die Eiablage trat, noch den Honigtopf füllen helfen. Sollte sich der Schwann aber nicht, wie erwartet, entwickeln, füllt er keine sechs Ganzrähmchen, so kann man ihn immer noch mit einem andern durch das Schwärmen geschwächten Volke vereinigen oder ein weiselloses Volk berichtigen. Im ersten Falle wird zu prüfen sein, welches von beiden Völkern die beste Mutter hat, was leicht an der Lückenlosigkeit in der Brut flüche festzustellen ist. Die nnnderwertige Königin wird beseitigt, und unter den üblichen Vorsichts maßregeln werden dann die beiden Völker zu- jammengehängt. E. W.
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