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Wilsdruffer Tageblatt : 08.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240608
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240608
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-08
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.06.1924
- Autor
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Was Ift DeurManv vei leinen Unterhandlungen mit Englaur überhaupt immer gesagt worden. Angenommen hat Demschlant das unteilbare Ganze als Schema. Es geht nicht, daß jede Nation sich aus dem Gutachten ihre Rosinen Herauspickl. Hm einzelnen kann verhandelt werden, nämlich bei den Gesetzen, die dii deutsche Regierung im Verfolg des Gutachtens durchbringen müsse. Der Minister schloß seine Ausführungen mit dem Hirn weis, die Zweifel des deutschen Volkes, ob dis Gegenseite ihr, Verpflichtungen erfüllen werde nach der Politik, die Deutfchlanl Nrgenüber bisher eingehalten wurde, der Politik der Demütigungen seien berechtigt. Aber solche Politik ist getadelt worden auch VdS Maeoonald und Herriot, und man darf vielleicht hoffen, daß diese Männer in ihrer eigenen Politik nunmehr das nicht ver gessen werden. Man hat kürzlich das Moltksdenkmal in Halle eingeweiht. Moltkes Wahrspruch war: Mehr Sein als Scheinen. Ich glaube, daß er bei Paraden und Festen nicht immer beachtet wurde. Damit wird unsere Poltik erschwert. Möge unsere Politik getragen fein von Sachlichkeit und Verantwortungs gefühl. Die Rede wurde von der Mehrheit des Hauses mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Nochmals die Parterredner. Abg. Schlange (Deutschnat.) führte aus, bei der Rede Strese manns lmtte man das Gefühl gehabt, wenn Deutschland durch Reden gerettet werden könnte, wäre es schon längst gerettet worden. Es scheint, daß in Amerika die Vernunft sich Bahn breche, aber Amerika habe auch von den 14 Punkten her bei den Deutschen etwas gutzumachen. Stresemann Hosse, daß die Fran zosen aus dem Gutachten die Konsequenzen zögen. Meine Freunde glauben, daß vor der Räumung der Ruhr die Fran zosen schon wieder irgendwelche neuen Verfehlungen Deutsch lands entdecken würden. Wenn Dr. Stresemann eine breite Basis für seine Politik wirklich hätte haben wollen, so hätte er ja dazu bei der Regierungsbildung allerlei Möglichkeiten gehabt. Adg. Breitschcid (Soz.), der wegen andauernder Zurufe der Rechten anfänglich unverständlich blieb, wandte sich gegen die von dew Deutschnaiionalen propagierte Kandidatur Tirpitz. Er meinte, diese hätte bei allen Nationalisten und Kriegshetzern im Buslande große Freude Hervorrusen. Wenn seine Freunde der Annahme des Gutachtens zustimmten, so seien sie weit davon entfernt, dem Kabinett Marx eine Blankovollmacht auszustellen oder gar die gesamte Politik der Regierung zu billigen. Seine Partei hätte aber alle anderen Fragen im Augenblick zurüüge- stsllt im Interesse des deutschen Volkes, weil die Annahme des Gutachtens in der Richtung der Erfüllungs-Politik liege, welche die Sozialisten eine Besreiungspolitik nennen. Der Kamps sei ner Freunde gegen die heutige Negierung werde beginnen, wenn es sich nm die gerechte Verteilung der Lasten aus dem Gutachten handelt. Im weiteren Verlauf seiner Rede appellierte Dr. Breitschcid an die gutgesinnten Franzosen wegen der Freilassung der deutschen Gefangenen, und er sprach die Hornung aus, daß dieser Appell bei ihnen nicht vergeblich sein werde. Die Mi l i t ä r k o r o l l e des Auslandes sollte jedoch so bald wie möglich verschwinden oder dem Völkerbund übertra gen werden, in den Deutschland hoffentlich bald eintreten werde. ALg. Maslows-i (Komm.) betonte, daß seine Partei dafür kämpfen wolle, daß das Parlament zum Teufel gejagt werde. ,F fr erstreben die Diktatur des Proletariats." Ausführlich er geht sich der Redner dann über die Notlage der Bergarbeiter und verlangt unter heftigsten Ausfällen gegen die kapitalistische Ein heitsfront, die sich von den Deutschnationalen bis zu den Sozial- d;mokraten einschließlich erstreckt, eine Besserstellung der Er werbslosen und Bergarbeiter. Wortentziehung für einen Kommunisten. Als der Redner über die gesetzte Zeit fortspricht und nicht aüfhört, als er darauf aufmerksam gemacht wird, entzieht ihm der Vizepräsident das Wort Von kommunistischer Seite wird dem Präsidenten zugerufen: „Sie sind ja noch schlimmer als Wa raß Pfui, pfui, herunter von dem Präsidium!" Der Nationalsozialist Gras Revcntlow berichtet ausführlich, daß das Sachverständigengutachten nickt von einer unparteiischen, unpolitischen und rein wirtschaftlichen Kommission ausgetze, son dern von den Angestellten der M o r g a n - G r u p p c, die gewiß nicht aus rein idealen Gesichtspunkten vorgehen. Trotzdem hät ten die Sachverständigen in dem Gutachten sich gleichsam als Wcltgewiffen bezeichnet. „Ich habe nicht gewußt, daß das Welt- gewissen seinen Sitz in Wallstreet hat. Dieses Sachverständigen gutachten soll uns Deutschen Ven Lasso übed den Kopf werfen. DaS Sachverständigengutachten ist also ein Erzeugnis dieses Weltgewissens. (Zuruf von links: Die Weisen von Zion!) Ja, die Weifen von Zion sind auch sehr stark dabei beteiligt, wir wer den darüber in den nächsten Wochen noch ausführlich zu reden hals::. Der demokratische Abg. Koch-Weser beklagte die maßlosen Au grisse auf den Außenminister, während der Abg. v. Kardorsj i L. Votisp.) bat, über den Antrag des Abg. v. G rae fe, der ein Vertrauensvotum für die Regierung seitens einer Partei Vor sicht, die nicht für den Antrag stimmen wird, zur Tagesordnung überzugchen und den Antrag der Koalitionspartcien anzu- nehmen. ÄerLrauensvoium für die Regierung. Bei der Abstimmung wird zuerst der Misitranensantrag der Deutschnationalcn mit 239 gegen 194 Stimmen abgclchnt . Ein Antrag Kardorff, über den Antrag Graefe zur Tagesordnung überzugehen wird in einfacher Abstimmung angenommen. Der Antrag der Koalitionsparteien wird mit 247 gegen 183 Stimmen angenommen. Dagegen stimmten die Rechte und die Kom munisten. Danach vertagt sich der Reichstag bis zum 24. Juni. Dem Präsidenten wird überlassen, eventuell den Reichstag früher ein- zuberusen. j -- ÄLL M/E A/MÄ « i Wilsdruff, am 7. Juni 1924. Sonnenaufgang 3" (3" 3") ii Mondaufgang 9" (10^ 11'?) N Sonnenuntergang 8" (8" 8") ü Mondunterg. 11" (— 12'9 V' 8. Juni: 1768 Altertumsforscher Johann Joachim Winckelmann ermordet. — 1794 Dichter Gottfried August Bürger gest. — 1810 Komponist Robert Schumann geb. — 1815 Stiftun- ves Deutschen Bundes. 9. Juni: 1843 Schriftstellerin Berta v. Suttner geb. — 1850 Anatom Wilhelm Roux geb. — 1870 Englischer Dichter Charles Dickens gest. — 1923 Staatsstreich in Bulgarien. 10. Iuni: 1836 Physiker Ampöre gest. — 1914 Gründung der Universität Frankfurt a. M. — 1918 Dichter Richard Voß "cst. — 1923 Französischer Schriftsteller Pierre Loti aest. Die nächste Nummer unserer Zeitung erscheint des Pfingst festes wegen Dienstag nachmittag 5 Ähr. An die Pfingstausslügler. Pfingsten, das liebliche Fest, ist gekommen. Zu Tausenden werden die Menschen hinaus ziehen, zu Fuß, auf idem Rade, auf -maiengeschmückten Leiter wagen. „Fort von der Stadt!" heißt die Losung. West drau ßen dann will man sich im Grünen lagern zu -frohem Picknick. Dann strömen die Massen weiter, den Platz anderen überlas- fend. Zwei Tage später erst kann die Natur wieder in ihrem gewohnten Schlafe tiaumen. Ader was für häßliche Bilder dringen dann in ihre Träume! Man glaubt immer, es könnten nur geistig rege, für Schönheit empfindsame Menschen sein, die in stundenweiten Märschen ein schönes Fleckchen Erde erstreben. Daß dem nicht so ist, muß man mit Bedauern seststellen, wenn man nach dem Feste die -schönen Punkte aufsucht, die so viele ^Menschen anlockten. Es scheint, als ob dort eine Reihe von Papierkörben umgswvrfen worden sei, Eier- und Apfelsinen schalen Hilden ein wüstes Mosaik, -Scherben vervollständigen das Bild eines Rastvrtes von Kulturmenschen. Ihr Ausflügler, denkt doch daran, daß nach euch auch noch Menschen kommen, die einmal rasten wollen, die alk -diesen Unrat, sehen, sie Mögen wollen oder nicht, und denen tut das wch, daß ihr Bruder Mensch sich selbst so entwürdigen kann! Oder fühlt ihr euch Wohl, wenn ihr an eurem Raftort derartige steberreste v-or- findet? Es ist wirklich rührend zu sehen, wie oft Schulklassen unter Anleitung ihres Lehrers die Papierfetzen sammeln, -um sie irgendwo mit Laud und Steinen zuzudecken, ehe sie sich zur Raft 'Niederlassen. Sollen denn die Kinder mehr SHönheits- empfinden Haden als die Erwachsenen? Nichts kann hier helfen, als gegenseitige Erziehung. Macht die Schänder der Natur auf ihr unsoziales Gebaren aufmerksam! Verteidigt euer Recht auf Schönheit! PfingfSwunjch. Den störr'gen Winter zwang der Frühling nieder; Aufatmet, was in Eises Banden lag. Hell wirbeln sorglos sel'ge Lerchenlieder, Und langhin dehnt sich nun der goldne Tag. O Sieg des Lebens, der die weitemAuen, Der auch die Seelen dumpfer Haft entreißt! Das holde Gotteswunder anzuschauen, Wie jauchzt beglückt der neubeschwingte Geist! Herr Gott, du weckst die Körnlein aus der Erde, Belebst mit Grün sogar den dürren Sand. Sprich auch ein neues schöpferstarkes „Werde!" für unser Vaterland! Friedrich W. Fuchs. Wilsdruffer Heimat- und Schützenfest. In drei Wochen, also in den Tagen vom28.—SS. Juwi findet in unserer Stadt in Verbindung mit dem althergebrachten Schützenfeste das Heimat fest statt. Die Vorbereitungen, -sink in vollem 'Gange und große Arbeit ist -schon geleistet worden. Also steht zu erwarten, daß bei günstigem Wetter trotz Absage korporativer Teilnahme von feiten des „'B-udergruß" und des Allgemeinen Turnvereins unsere -Stadt ein Fest erlebst wie kaum jemals Mvov und sobald auch nicht wieder. Es finden statt: S o n n ab e n d den 28. Juni: bei günstigem Wetter Begrüßungsfeier auf dem .Marktplatze. Son n-t a g den 29. I-uni: vorm. 8 Uhr: Turn- und Reiter-spiele aus -dem Turnplätze an der Meißner Straße. Nachm. 2 Uhr: Historischer Festzug durch die Stadt unter dem Motto: „Was die Wilsdruffer Landstraße schaute". 3 Uhr: Belustigungen aller Art auf der Festwiese am Schützenplatz. 4,30 Uh-r: Gesangliche Dar bietungen und ein Heimat-Festspiel: „Was der Wilsdruffer Marktplatz erlebte" auf dem Marktplatze. Montag den 30. Juni: Nachm. 2 Uhr: Auszug zum Königschießen, Vogel schießen für Erwachsene und Kinder, Tanz und -Belustigungen aller Art auf der Festwiese. Abends Einzug des neuen Schützen königs. Der Mittwoch <2. Juli) bringt dann den Abschluß mit einem -groß angelegten Schul- und Kinderfest. Doch davon später Für den Festzug wird noch ein älter Kinderwagen mit Gestell und Deichsel gebraucht. Sollte nicht noch einer irgendwo in eine-m Bodenwinkel der 'Ewigkeit entgegenträumen? Heraus mit ihm, Fösts-onne soll ihn beschauen und auch vielen alten ehemaligen Wilsdruffern soll er Freude -bereiten. Schon haben sich eine große Zahl der sieben Heimatfreunde angemekdet. Um aber allen Festprogramm usw. zugehen lassen zu können, ist die Abgabe von weiteren Adressen vonnöten. Der 15. Juni ist als letzter Tag hierfür in Aussicht genommen. Die Herren Oberst Kühne und Inspektor Lehmann nehmen sie entgegen. Fechtverein Wilsdruff, Verein für Jugend und Volkswohl fahrt. In der -letzten Monatsberfammlu-ng konnte der Vor sitzende wiederum eine sehr erfreuliche Mitteil-uNg machen. In treuer Liebe zur Heimat haben Herr und Frau Pinkert und Herr Scheukert in Amerika gemeinsam eine größere Summe dem Fechtverein überwiesen mit der Bestimmung, armen Konfirman den zur Aussteuer behilflich zu sein. Acht Konfirmanden dank ten den edlen Spendern mit innigem Gruß und Gedenken. Lei- dsr brachte die Uederseepost dem Fechtverein auch eine Trauer botschaft. Fern von der Heimat verftarb in Amerika eine Gön nerin der Bestrebungen des Fechtvereins, Fra-u Maune. Herz licher Dank fei ihr auch übers Grab und Meer. — In Aus führung eines Beschlusses der Jahreshauptversammlung sollen diesmal die erholungsbedürftigen Kinder wieder in Hüttengrund untergebracht Wörden. Die Ausreise erfolgt am 27. Juli nach dort. Zur Deckung der -Kosten soll die diesjährige Warenver losung die Mitte! bringen. In Rücksicht auf die^ schwere Be lastung unseres Volkes find statt 4400 Lose nur 2500 Lose auf gelegt. Der Spielplan ist unübettroffen günstig, der -Wert und -die Auswahl der Gewinne verlockend. Der Verein gibt sich der -Hoffnung hin, daß -der Absatz der Lose, wie andere Jahre, guten Fortschritt macht. Gilt es doch zum Besten unserer Jugend und damit unserer Zukunft, einzugreifen. — Des weiteren berichtete der Vorsitzende über die Altenspeifung in der Berufsschule für Mädchen. -Zurzeit wird an siebzig Personen pro Woche eine bürgerliche Mittagskost abgegeben, für die unsere lieben Alten recht herzlich dankbar sind. Die -Kosten der Aktenfpeisung sollen -durch -die Mstgliedeübeitrage (jährlich mindestens 4 Mk.) auf gebracht werden. In Ehrerbietung und Dankbezeugung vor -dem Alter sollte sich -deshalb niemand verschließen, Mitglied des Fechtvereins zu sein. Herr Begirksrevisor Bu-back und Herr Sparkassenkaffierec Leuschner nehmen Anmeldungen und Beträge an. — Die Schulmilchpslege, eine Gründung des Vereins, ist wiedeir im Gange, leider sind die Mittel so beschränkt, daß die Zahl der „Unentgeld-lichen" sehr gering ist. Der Verein wird aber nichts unversucht lassen, um auch -diesen Zweig des Vereins zur alten Höhe zu bringen. Bei aller Sorge der Zeit, vielleicht -bleibt hier und da noch etwas sm unsere Jugend. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle). 1. Feier tag: Sanitätsrat Bartcky (Wilsdruff) und Dr. MoWurg (Seelig- städt); 2. Feiertag: Sa-nitätsrat Bartcky (Wilsdruff) und Dr. Auerbach (Bmkhardswalde). Achtung Landwirts, Türen zufchließen. In letzter Zeit mehren sich -wieder die Falle, in denen unsaubere Elemente die Gelegenheit offener Türen wahrnehmen und stehlen, was nicht niet- und nagelfest ist Meist zur Essenszeit schleichen sie sich ein und dringen in Räume, die zu dieser Zeit gewöhnlich nicht be treten werden. So wurde in Helbigsdorf eine Gesindefchlas- kammer ausgeräumt. Vier Anzüge, drei Paar Schuhe, Hemden, Strümpfe usw. wurden mitgenommen. Zwei der Diebe konnten in Dresden verhaftet werden, der dritte, der in dem Besitz der gsstohkenen Sachen ist, konnte noch nicht ermittelt werden. Also die Warnung: Türen zufchließen! Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapell-e). Am 2. PfinMeieltag vormittags 9 Uhr- ^Hochamt und Predigt. Anmeldung der Lehrlinge. Zu Ostern find, wie alljährlich um diese Zeit, wieder- eine ganze Anzahl von schulentlassenen jungen Leuten -bei Handwerkern und Handwerkerinnen in die Lehre getreten. Mit Rücksicht hierauf und da die Probezeit vieler Lehrlinge ber-eits zu Ende gegangen ist oder demnächst zu Ende geht, wird darauf aufmerksam gemacht, daß diejenigen Handwerker und Handwerkerinnen, welche einer Innung nicht als Mit-Keder angehören, nach den von der Gewerbekammer erlaffenen Lehulingsvorschristen ihre Lehrlinge bezw. Lehrmädchen längstens binnen 14 Tagen nach Abschluß des Lehrvertrages unts.- Einreichung eines Exemplars desselben und gleichzeitiger Zahlung einer Einschreibeg-ebühr von 3 Mk. sür jeden Lehrling bei der Gewerbekammer anzu-melden und hierbei, soweit dies -bisher noch nicht geschehen ist, sich über ihre Befugnis zur An leitung von Lehrlingen auszuweisen haben. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften über die Anmeldungen der Lehrlinge Lei der -Gewerbekammer können mit einer Geldstrafe geahndet werden. Bem-s.kt fei ausdrücklich, daß sine Verpflichtung zur Anmeldung bei der Gewerbekammer nur für Handwerks-, -nicht für Fabriklehrlinge besteht. Fabriklehrlinge sind nur dann bei der Gowerbekammer in der gleichen Weise wie Handw-erkslehr- singe anzu-melden, wenn sie nach Beendigung der Lehrzeit durch Vermittlung der Gewerbe-kammer die Gesellenprüfung ablcgsn wollen. Die Vorauszahlung auf die Einkommensteuer darf nicht in die Preisberechnung eingesetzt werden. Hierzu nimmt der Reichs- wirlschaftsmimfter folgende Stellung ein: „Es ist nicht zulässig, daß die Vorauszahlung auf die Einkommensteuer als besondere Position in der Preisberechnung eingesetzt wild. Weder die Ein- kommen-steuer- noch die Vorauszahlung darf einen Faktor der Preisbildung darstellen, ist vielmehr aus dem Gewinn des Be- ' triebes zu entnehmen." Rapide steigende ZcitungHdruöpsrpierprcisc. Die Preist für das Zeitungsdruckpapier-, Lie um die Jahreswende eine langsam sinkende Tendenz gezeigt hatten, sind seit Ende März in stürmischer Aufwärtsbewegung begriffen. Der Aeiiun-gsdruckpapierpreis, der im März auf 251- Pfen nige pro Mio stand, stieg am 1. April auf 27 Pfennige, am 5. Mai auf 29)4 Pfennige und beträgt seit dem 5. Juni auf Grund einseitiger Festsetzung der Druckpapierverbände 3114 Pfennig gegenüber einem Friedenspreis von 20 Pfennig je Kilo Die Vcrbandspreise liegen erheblich über den Auslandspreisen, und das Ausland erhält deut sches Papier zu erheblich billigeren Preisen als der deutsche Zeitungsverleger, wenn man die Preise, die ab Fabrik ge zahlt werden, miteinander vergleicht. Frachtermäßigung sür die Heimschaffung deutscher Krikgcrleichen. Da dis Heimschaffung deutscher Krieger leichen in letzter Zeit wieder ausgenommen ist, sind die Be stimmungen über Frachtermäßigung, die vorübergehend aufgehoben waren, in dem früheren Ausmaße mit so fortiger Gültigkeit bis auf weiteres wieder eingeführt worden. Anträgen ans Erstatung der Hälfte der bezahlten Fracht für Fälle in der rücktiegenden Zeit, in der die Er mäßigung nicht mehr gewährt worden ist, kann stattgegeben werden. Die Regim-entsgeschichte des ehemaligen Res.-Inf.-Reg. 242. Die Regimentsgeschichte des ehemaligen Res.-Inf.-Reg. 242 ist der Firma Reinhold Mönch in Zittau i. Sa. zum Verlage über geben worden und wird im August erscheinen. Sie wird reich aus gestattet sein und etwa 400 Textseiten und zahlreiche Photo- - graphien und Karten enthalten. Der Preis wird ungefähr 10 Mk. betragen. Wiederfchensfeier der Sächsischen 23er. Die am 5. und 6. Juli d. I. in Chemnitz stattsind ende Wiedersehens- und Gedacht- müfei-ek -der Kameraden des ehemaligen Sächsischen Ersatz-Infan terieregiments 23 hat lebhaften und freundlichen .Widerhall in den beteiligten Kreisen gefunden. In den nächsten Tagen WM» den alle ehemaligen 23er nochmals brieflich zur Teilnahme auf- gefordert. Antwort wird sofort erbeten. Wer mangels einer Anschrift eine besondere Aufforderung nicht erhält, wolle sich unmittelbar an Inspektor Plettner, Chemnitz, Fabriciusstr. 10, 2. Etage, wenden. Festschriftv-ersendung erfolgt nach dem 15. Juni d. I. ' Deutsch eL Verkchrstruppen-Gedächtnistag Dresden 1924. Wie bec-eits bekanntgegeben, smdet der' diesjährige Verkehrs- truppen-Gedächtnistag vom 12. bis 14. Juli d. I. in Dresden statt. Gleichzeitig soll an diesen Tagen das 25jährige Bestehen der Tel'egraphen-(Nachrichten-)Trup-pen festlich begangen wer- !den. -Bahnhofsempfang stöbet nicht statt. Vormerkung für Kasernenquarliere bis 15. Juni 1924. Anzug beliebig. An meldungen und Anfragen, denen Rückporto beizufügen ist, an -Kamerad -Hans Reschke, Dresden-A., Grüne Str. 28 (Fern ruf 28608). Der Goldregen blüht. Dabei ist eine Warnung sehr am Platze; abgesehen -davon, daß es nicht schön und auch strafbar ist, von blühenden Sträuchern uöd Bäumen Aeste abzureißen, ist es bei dem Goldregen auch sehr gefährlich. Sämtliche Teile dieser Pflanze, besonders aber -die Blüten und Samen, -enthalten bekanntlich ein stark wirtendes Gist, Cytisin, das einen wider lichen, -bitteren Geschmack hat und -bei Kindern tödlich wirken kann.
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