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Wilsdruffer Tageblatt : 25.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192411251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241125
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-25
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.11.1924
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einer großen Friedenspolitik gewichtiger für uns ist als diese, Prozeß. Wir erlauben uns, H-rriol daran zu erinnern, das der Friede wichtiger ist als alle Rücksicht aus Gesetzespara, graphen, und daß der Ministerpräsident dem von ihm selbst verkündeten Grundsätze treu bleiben muß, indem er dem Ge> neral von Nathusius die Strase erläßt.' Stresemann zum Urteil gegen Nathusius. Karlsruhe, 23. November. Reichsaußenminister Dr. Strese mann erklärte in einer Versammlung der Deutschen Volkspartei zu der Verurteilung des Generals Nathusius: Alle werden, wie -ch, das Gefühl haben, daß das Deutsche Reich hinter General v. Nathusius stand. Die deutsche Reichsregierung und das Aus wärtige Amt, im Einvernehmen mit mir, haben alles, was mög lich war, getan, um dafür zu sorgen, daß an einem Manne, der mit gutem Gewissen an Allerheiligen zum Gedenken seiner ge fallenen Familienangehörigen in das besetzte Gebiet kam, dieses Urteil nicht zur Vollstreckung kommt. Ter Nechsfinanzminister an Parker Gilbert. Berlin, 23. November. Der Reichsminister der Finanzen hat auf den Brief des Generalagenten für Reparationszahlun gen, Gilbert, vom 14. d. M. eine Antwort erteilt. Hierin pflichtet er der Auffassung des Generalagenten in grundsätzlicher Beziehung bei, betont aber, daß diese Auffassung in ihrer prak tischen Durchführung, solange die Abgabenerhebung nach dem Rcparations Reocvery Act überhaupt noch stattsinden sollte, nicht dazu führen dürfe, den deutschen Exporthandel empsindlich zu schädigen. Beginn der deutsch-japanischen Handelsvertragsverhandlungcn. Berlin, 23. November. Nachdem die inneren Rcssort- bcsprechungen zum Abschluß gelangt sind, beginnen am Mon tag die offiziellen deutsch-japanischen Handelsvertragsverhand lungen in Berlin. Es ist beabsichtigt, bei diesen Verhandlungen den Stand des Handelsvertrags von 1911, unter Einräumung der gegenseitigen Meistbegünstigung wieder herbeizuführen Ein Sondertarifabkommen dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach vorläufig nicht abgeschlossen werden. Die Industrie gegen die ungenügende Steuerermäßigung. Berlin, 23. November. Der DeutscheJndustrie-und Ha n d els 1 a g hat der Reichsregierung seinen Standpunkt zur Frage der Steuerermäßigungen soeben in einem Schreiben dar gelegt, in dem gesagt wird: „Die kürzlich bekanntgegebenen Steuerermäßigungen haben in den Kreisen der Wirtschaft wegen ihrer Beschränkung auf nur einige wenige Steuern größte Ent täuschung hervorgerufen. Bleibt die Belastung der Wirtschaft so wie sie ist, die nicht nur die erforderliche Neubildung von Wirtschaftskapital hindert, sondern das vorhandene allmählich auszehrt, so wird uns der für Deutschlands Leben notwendige wirtschaftliche Aufstieg versagt." Deutschlands Kampf gegen den Opiumschmuggel. Berlin, 23. November Halbamtlich wird gemeldet: In dem Bestreben, den iillegalen Handel mit Betäubungsmitteln nach dem Fernen Osten wirksam zu bekämpfen, hat die deutsche Re gierung durch ihren Gesandten in Peking der chinesischen Regie rung den Vorschlag unterbreiten lassen, im Verkehr zwischen beiden Ländern das vom Völkerbund empfohlene Zertifikat system anzuwenden. Braulers Berliner Mission. Berlin, 23. November. Der Ches des englischen Luftsahr wesens, Vize-Lustmarschall Branker, trifft heute auf dem Sufthafen Staken bei Berlin ein. Er befindet sich aus der Lust- reise nach Indien, um mit der indischen Regierung und den sür den Überflug in Betracht kommenden Staaten über die Ein richtung einer Luftschifsverbindung zwischen England und Indien zu verhandeln. Rücktritt des türkischen Ministerpräsidenten. Konstantinopel, 23. November. Ministerpräsident Ismed Paschahat krankheitshalber sein Amt niedergelegt. An seine Stelle tritt der bisherige Präsident der Nationalversammlung Fethi Bev. Stacks Begräbnis. London, 23. November. Aus Kairo wird gemeldet: Das feierliche Begräbnis des ermordeten Sirdar Hal gestern statt- gesunden. Flugzeuge begleiteten den Leichenzug. Za gl ul Pascha und die gesamte ägyptische Regierung, das diploma tische Korps, Lord Allenby und Frau und Tochter des Er mordeten gaben dem Toten das Geleit. Minenexplosion auf einem französischen Fischereidampfer. Paris, 23. November. Neun Mann der Besatzung eines französischen Fischereidampfers s :d, wie aus Dünkirchen ge meldet wird, durch die Explosion einer Mine getötet worden, die in den Gewässern bei Dünkirchen trieb. Die Explosion er folgte bei dem Versuch, die Mine an Bord des Dampfers zu schaffen. z Neues aus aller Nett 's In Berlin spurlos verschwunden. Der 38 Jahre alte Kaufmann Franz Lenkeit aus Gumbinnen war Anfang November nach Berlin gekommen, um sich eine Hypothek zu verschaffen, und wohnte hier bis zum 8. d. M. in einem Hotel. Seit diesem Tage ist er verschwunden. Seiner Frau schrieb er noch, daß er bald zurückkehren werde, traf aber nicht ein und ließ seitdem auch nichts mehr von sich hören. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß Lenkeit das Geld bekommen, damit aber Verbrechern in die Hände gefallen ist. Diebstahl in Hypnose. In Berlin wurde in einem Weinrestaurant ein junges Mädchen festgenommen, das von einem Gast beschuldigt wurde, ihm eine goldene Uhr ge stohlen zu haben. Tatsächlich leugnete das Mädchen nicht ab, einen Taschendiebstahl verübt zu haben, behauptete aber, daß sie dabei unter dem hypnotischen Einfluß eines ihr un bekannten Dritten gestanden habe. Die Uhr wurde nicht mehr bei ihr gefunden. Vom Stuhl gefallen und verblutet. In der Kaserne in Rastenburg wurde der Gefreite Pfütze von der Mi nenwerferkompagnie in einer großen Blutlache liegend tot aufgefunden. Nachforschungen ergaben, daß der Ver unglückte auf einen schadhaften Stuhl gestiegen war und beim Umfallen des Stuhles so unglücklich zu Fall kam, daß er mit dem Kopf auf die eiserne Bettstelle aufschlug. Da in Ler Stube niemand anwesend war, ist der Unglück liche in seiner Ohnmacht verblutet. YZ-tylengasexplosion. Ein Explosionsunglück er- eignere sich in Königsbrunn. Der Landwirt Hans Fritsch hatte ohne behördliche Erlaubnis in seinem Hause zu Bcleuchtungszwecken eine Azetylenanlage eingerichtet, die schadhaft wurde. Es bildeten sich Gase, die zu einer schweren Explosion führten. Frau Fritsch und ihr Sohn wurden schwer verletzt. Zwei Flugzeuge abgestürzt. Beim Landen auf dem Militärflugplatz Speyerdorf gerieten zwei Flugzeuge aufeinander. Das eine fing Feuer und steckte das andere an. Tue beiden Flugzeuge verbrannten mitsamt ihren vier Insassen. Die Ehefrau ermordet und ins Wasser geworfen. In dem zum Saargebiet gehörigen pfälzischen Dorfe Blies- weiler hat der Schlosser Barth seine 23jährige Ehefrau ermordet und die Leiche in der Nähe der Blies in einen Wassergraben geworfen, um das Verbrechen zu verbergen. Der Mörder und seine bei ihm wohnende Mutter wurden verhaftet. Gefecht mit Schmugglern an der polnischen Grenze. Bet einem nächtlichen Kampf mit Schmugglern an der deutsch-polnischen Grenze in der Nähe von Gieraltowitz wurde der 47 jährige Jan Duda aus Neudorf, Kreis Oppeln, erschossen und einige andere der aus fünfzehn Köpfen bestehenden Schmugglerbande von den Grenzbe amten verwundet. Drei konnten verhaftet werden, der Nest entkam. Beschlagnahmt wurden über 50 000 Zigaretten Riescnbrand im Hafen von Triest. Im Freihafen von L r, est hat eine heftige Feuersbrunst gewütet. Der Brand war in einer Lagerhalle des Triester Lloyd ausgebrochen und hatte in kurzer Zeit einen großen Umfang angenom men, zumal gleichzeitig auch ein südslawischer Dampfer in Brand geriet. Da an eine Rettung der Lagerhalle nicht zu denken war, beschränkte sich die Feuerwehr auf die Ein dämmung des Brandes. Alle in der Nähe liegenden Dampfer mußten die Anker lichten und abgeschleppt werden. Mißglückte Hebung eines Kriegsschiffes. Wie ans Belgrad mitgeteilt wird, ist der während des Krieges bei Cattaro gesunkene und nun von den Jugoslawen mit unendlicher Mühe gehobene Kreuzer „Kaiser Franz Joseph" wieder gesunken. Die 40 Seile, mit denen das Schiff an dem Schwimmdock befestigt war, rissen während des Hebens wie Zwirnsfäden, und das Schiff versank von neuem. Es muß wieder mit neuen Hebungsarbeiten be gonnen werden. Ein zwölffacher Mörder. Seit Jahren fahnden die Polizeibehörden von Ungarn, Rumänien und der Tschecho slowakei auf den Massenmörder Jakob Reinitz, der zur Zeit der Schieberkonjunktur leichtgläubige Menschen zu Schmuggelgeschäften verleitete und sie sosann während der Durchführung der Schmuggeleien ermordete und be raubte. Bisher wurden Reinitz 11 Morde nachgewiesen, und jetzt wurde der Budapester Polizei ein zwölfter Fall zur Anzeige gebracht. ^vvooo Dollar-Spende der Quaker. Dem Deutschen Zentralausschuß für die Ausland shilse sind durch Vermittelung der amerikanischen Quäker aus den von dem Komitee des Generals Allen gesammelten Mitteln neuerdings 150 000 Dollar zur Verfügung gestellt worden. Das Geld soll nach der Bestimmung zum Einkauf von Lebertran, Bettzeug und Vorräten für Kinderkranken häuser, Heime und Fürsorgestellen verwendet werden. Ferner haben die amerikanischen Quäker aus eigenen Mitteln 50 000 Dollar angewiesen, die zur Schaffung von Zentralstellen zur Bekämpfung der Tuberkulose unter K«n- vern benutzt werden sollen. Die Minengefahr im Finnischen Meerbusen. Mit Hilfe einer Karte, die die esthnische Regierung in Polen ge- funden hat, ist es geglückt, das Vorhandensein eines sehr großen Minenfeldes in der Finnischen Bucht festzustellen. Die Minen, die in einer Tiefe von 200 Fuß ausgelegt sind, sind in drei Linien von Reval bis ganz hinüber zur fin nischen Küste angebracht. Der Abstand zwischen den Linien beträgt einen Kilometer und zwischen den einzelnen Minen einer Linie 25 Fuß. Damit ist es dann auch erklärt, daß, obwohl das Wasser in einer Tiefe von 150 Fuß abgefischi worden ist, doch noch immer neue Minen auffliegen. Ein wirksamer Panzer gegen 14 zöllige Geschütze. Das zum Abbruch bestimmte amerikanische Großkampfschifs „Washington" wurde von dem Schlachschiff „Texas" zu Ver suchszwecken aus 14 zölligen Geschützen beschossen, ohne daß es ernsthaften Schaden erlitt. Der Panzer wurde an den Einschußstellen nur unwesentlich beschädigt. Seamtenprotesi in der GchMregelung. Höhere Bemessung verlangt. Die Spitzenorganisationen der deutschen Beamten schaft mit Ausnahme des Reichsbundes der höheren Be amten haben an den Reichsrat ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt: „Die deutsche Beamtenschaft, vertreten durch die unterzeichneten Organisationen, erhebt gegen die vom Reichssinanzministerium vorgelegte Besoldungs- rcgelung Einspruch. Die für die Beamten der unteren und mittleren Gruppen vorgesehenen Zulagen sind völlig unzureichend. Vom Reichsrat wird erwartet, daß er die Zulagen so bemißt, wie die wirtschaftliche Not dieser Be amten es erfordert. — Dev scher Beamtenbund, Allge meiner Deutscher Beamtenbund, Gesacktverband Deutscher Beamtengewerkschasten, Beamtenring." Die Vertreter der Spitzenorganisationen wollen außerdem beim Reichs kanzler und beim Reichsfinanzminister noch einmal per sönlich vorstellig werden. Württemberg für die unteren Gruppen. Die württembergische Regierung hat, wie aus Stutt gart gemeldet wird, ihren Berliner Gesandten beauftragt, bei der Reichsregierung für die Beamtenbesoldungs gruppen 1 bis 6 mindestens die doppelte Aufbesserung zu verlangen, wie sie für die mittleren und höheren Gruppen vorgesehen ist. * Erhöhung der Beamtcngehältcr bereits ab 16. Novemver. Berlin, 23. November. Die Reichsregierung hat sich ent schlossen, die ursprünglich allgemein mit Wirkung vom 1. De zember 1924 in Aussicht genommene Erhöhung der Grund gehälter der Besoldungsgruppe 1 bis 6 um 12^ der übrigen Besoldungsgruppen um 10 N und die der Sozialzuschläge um 2 Mark monatlich für die Beamten der Besoldungsgruppe 1 bis 6 bereits mit Wirkung vom 16. November 1924 in Kraft zu setzen. Abschluß der Lohnverhandlungen bei Post und Eisenbahn. Berlin, 23. November. Die Reichsbahngesellschaft wird sich in der Erhöhung der Beamtengehälter dem Vorgehen des Reiches anschließen. Die Lohnerhöhung für Arbeiter be trägt durchschnittlich 9 gleichfalls mit Wirkung vom !6. November ab. Auch mit den am Tarifvertrag für die Arbei ter der Reichspost beteiligten Organisationen ist ein neuer Lohntaris abgeschlossen worden. Hiernach erhalten die Arbeiter ab 15. November d. I. eine Lohnerhöhung von im Durck- icbnitt 5 5psrlrasse mä Mfmttuiig. Der H 7 der vielbefehdeten 3. Steuernotverordnung schreibt bindend vor, daß nur diejenigen Sparkassenguthaben aufgewertet werden, die bis zum 31. Dezember 1924 bei der Aufwertungs stelle angÄnekdet sind. Während im allgemeinen von reichs- wegen als Auswertungsstellen, b. h. als diejenigen Stellen, die Streitigkeiten über die Höhe des 'Aufwertungsbetrages zu ent scheiden haben, die Amtsgerichte bestimmt worden find, müssen nach einer besonderen sächsischen Verordnung die Auswertungs ansprüche bei den Sparkassen selbst angemeldet werden. Wenn also die Sparkassen jetzt überall zur Anmeldung dieser Ansprüche ausgefordert haben, so haben sie nur einer ihnen a-uferlegten Pflicht genügt. Solange die 3. Steuernvtverordnung gilt, deren Abände rung zugunsten der Sparer vom deutschen Sparkassen- und Giro verband an maßgebender Stelle wiederholt mit Nachdruck ver langt worden ist, muß natürlich -auch von den Spar-kaffen — mögen sie auch sonst noch soviel an ihr auszusetzen haben das getan werden, was sie vorschreibt. Dazu gehört die Entgegen nahme der Anmeldungen. Die Tatsache, daß die Sparkassen zu dieser Anmeldung aufforderp, hat man ihnen als Belästigung der Sparer, ja als Versuch, die Sparer um den Nest ihrer Forde rungen zu bringen, ausgelegt. Wenn es nach den Sparkassen ge gangen wäre, hätten sie sicher gern auf di« -unfruchtbare Arbeit verzichtet, die mit der Entgegennahme der Anmeldung verbunden ist; sie hätten lieber -ohne Anmeldung alle Einlagen- aufgewertet. Dann hätten sie aber nach der Ansicht der maßgebenden Reichs- behörden -das Gesetz -verletzt, das die Anmeldung zur notwendigen Voraussetzung der Aufwertung erklärt, und an -das Gesetz sind die Sparkassen gebunden, wenn es ihnen auch nicht gefällt. And sie -sind nach der Vorschrift -es -Gesetzes auch an strenge Einhaltung der Frist gebunden: wer bis 31. Dezember 1924 nicht anmeldet, muß, so -leid das -den- Sparkassen Lun mag, -bei der Aufwertung leer ausgehen. Es liegt daher im eigensten Interesse der Sparer, die Frist nicht -verstreich-en zu lassen. Wenn einzelne Ortsgruppen des Sparer- und Hypothe-kengläubiger-Schutzverbandes ihre Mit glieder vor der Anmeldung warnen, so wahren sie -damit sicherlich nicht gerade die Interessen der Sparer und zwar selbst dann nicht, wenn sie glauben machen Wolken, daß, wer den Aus wertungsanspruch anmeldet, damit die 3. Steuernotverordnung anerkenne, -sich ihr unterwerfe -und sich -die Möglichkeit «erschliche, bei einer Gesetzesänderung eine bessere Auswertung zu erreichen. Daß die -Anmeldung -solche Folgen nicht hat, ist seWstoerständlich. Es ist unbegreiflich, wie jemand im Ernst daran glauben kann, daß die Erfüllung einer gesetzlichen Vorschrift jemandem für die Zukunft nachteilig sein kann, -wenn das Gesetz geändert -wird. -Sollte die 3. Steuernotverordnu-ng geändert werden-, dann kom men natürlich auch denjenigen die Vorteile des neuen Gesetzes zugute, die jetzt ihre Ansprüche angemekdet haben. Bleibt aber die GesetzesänderuNig aus, dann Haden diejenigen, die jetzt ge- wisserm-aßen als Protest gegen die 3. SLeuernotverordn-ung die Anmeldung unterlassen, unbedingt -das Nachsehen. Gewiß bringt leider die Anmeldung den Sparern -Unbequem lichkeit und Arbeit. Sie kann vermindert w-erdenj, wenn der Weg der sch-riftlichen Anmeldung gewählt wird, worum im Interesse -der Sparer wie der Sparkassen dringend gebeten wird ( eine ein fache Postkarte mit dem Namen und -der Wohnung des An- meldenben, der Nummer und dem Namen des Buches genügt). Sie wird aber auch bei mündlicher Anmeldung vermindert, wenn sie baldigst erfolgt. Damit erfülle man übrigens nur einen -ver ständlichen Wunsch der Sparkasse —, denn gegen Ende -es Jahres wird sich der Andrang a-n -den Spar-kaffen Hausen, und man wird -länger warten müssen -als jetzt. Man überwinde also allen Groll gegen- die Sparkasse und -mache -sich zu ihr auf den Weg, den man in Zeiten, die für -en -Sporer und die Sparkassie glücklicher waren, ost gegangen ist. Man wird ans -er Sparkasse manches -Gesicht sehen, zu dem man früher Vertrauen hatte, und wird -die alten Bande vielleicht -erneuern. Nur erwarte man nicht, schon jetzt zu erfahren, wieviel denn nun auf die Einlage in -er neuen Währung gezahlt wird. Das -kann -die Sparkasse jetzt beim besten Wilken- noch nicht angeben, da- sie selbst noch nicht weiß, wie Einzahlungen und Rückzahlungen in der Inflationszeit um zurechnen- sind, wir groß also -die Schulden sind, und wie hock andererseits -die Teilungsmasse ist. Zur -Klärung aller dieser Fragen sind noch Vorschriften -er Ministerien- zu erwarten, so -daß die anmeldenden Sparer sich in dieser Beziehung noch gedulden müssen. Merkblatt für den 25. November. Sonnenaufgang 7" j! Mondaufgang 5^ V. Sonnenuntergang 3-" l Monduntergang 3'° N. 1865 Der Asrikareisende Heinrich Barth in Berlin gest. — 1914 Deutscher Sieg über die Russen bei Lodz und Lowicz. * Der Toten gedenkend . . . Lautlos, ohne Klage, stirbt di« Natur . Ihre Zeit ist um. Leise rascheln- -die letzten, rotgelben Blätter der Bäume zur Erde. Nur hier und da träumt noch ein Blümchen- seinem Tode entgegen. Wenige Tage noch, und auch sein Leben ist dahin. Plötzlich, in einer bösen Nacht, Wird es sterben. Die Natur im Herbst ist -das Symbol des Todes. Wie sinnig, -en Tag -er Toten in sen-e Zeit zu legen, in --er auch die Natur stirbt. Totensonntag! Mahnte uns dieses Wort nicht -an unser eigenes Abschiednehm-en von der Welt? An -die sieben Menschen, -die wir kannten und -die nun draußen auf dem- Fried hof in -der winterkalten Erde ruhen? Ein Tag voll stiller Weh mut und Trauer war der gestrige Totensonntag! Feierlicher Ernst lagerte auf den Zügen -der Menschen, die hinauspilgerten aus -die Friedhöfe zu denen, die ihnen einst lieb und teuer waren und -die sie viel zu früh verlassen -haben. Mit Blumen und Kränzen schmückte man ihre Hügel und die Ged-ächtnisstätten derer, die draußen in Feindesland eine letzte Ruhestätte gefunden haben. Fest wurzelt noch immer im Herzen aller Betroffenen -er -Schmerz um die vielen Opfer, -die der Krieg- und die ihm n-achfolqen-e Zeit des Elends und der Entbehrung gefordert hat. Die Lücken, die der -unerbittliche T-o-d in nahezu jede Familie gerissen hat, schließen- sich nicht allzu -leicht. Knh eine weihevoll-, wehmütige Erinne rung lag -deshalb über -allem, was gestern- dem Gedanken an di« Entfchlasen-en galt. Möge das Bewußtsein, daß diejenigen nicht gestorben sind, -die in unserem Herzen und unserer Erinnerung weiterleben, auch allen jenen -Trost Und Wiederaufrichtung speck -den, 'die am Totensonntag vielleicht mit -dem Schickfal haderten-/ daß es ihnen irgendein Liebstes entriß. Sterben und Vergehest ist des Menschen unabänderliches Los. -sind w-ohl demjenigen/ der es zu Zeiten seines irdischen Daseins verstanden hat, sich'über den Tod hinaus ein Denkmal freundlicher Erinnerung in -«a Herzen- seiner Angehörigen -und Freunde setzen. Wohl ihm, -en" er hat nicht umsonst gelebt Milderung der sächsischen Steuerlasten. Wie bekannt, ist eine grundlegende Neuregelung der sächsischen Grund- und -M" werbesteuer beabsichtigt. Die Entwürfe zu diesen Gesetzen wer-
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