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Wilsdruffer Tageblatt : 04.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240604
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-04
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.06.1924
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Gold wurde hier veranstaltet, bei der sich etwa zehntausend Menschen im Klosterberge-Garten zusammenfanden. Delmenhorst. Hier fand unter Teilnahme des Generals b. Lettow-Vorbeck der Stahlhelm-Gautag statt, zu dem etwa 10 VA) Menschen aus Oldenburg, Bremen usw. erschienen ' waren. Der Tag verlies ungestört. Haag. Das Ministerium des Äußern teilt mit, daß mn 30. Mai in Warschau vom niederländischen Gesandten und dem polnischen Außenminister ein niederländisch-polnischer Handelsvertrag unterzeichnet worden ist. Diesem Ver trage ist auch die Freie Stadt Danzig beigctreten. Paris. Der zurückgetretene Ministerpräsident Poincars hat die Ernennung des Abgeordneten Wetter lö zum kanonischen Berater bei der französischen Botschaft beim Vatikan unter zeichnet. Kowno. Die litauische Negierung hat an den Völkerbund eine Note gerichtet, in der sie gegen die militärischen Vorbereitungen der Polen im Wilna-Gebiet protestiert. - « AlMErz/M/ien » -; Unter den, Verdacht des Brudermordes verhaftet. Wie aus Allen stein berichtet wird, wurde der Besitzerssohn Boenigkin Spiegelberg unter dem Verdacht verhaftet, sei- , nen Bruder ermordet zu haben. Die Leichs des ermordeten j Otto Boenigk wurde im Walde gefunden, mit dem Ende s eines Pserdezcmmes um den Hals, während das andere Ende ! «n einem Baum befestigt war. Lebendig verbrannt. In einer Scheune des Gutes Stachow bei Rathenow übernachteten 6 Handwerks- j burschen, die durch Unvorsichtigkeit die Scheune in Brand ' setzten. Während sich vier Burschen retten konnten, ver brannten die anderen beiden bei lebendigem Leibe, da sie, von ihren Kollegen im Stiche gelassen, in einer Nische eingeklemmt waren und sich nicht befreien tonnten. Erst bei den Aufräumungsarüeiten fand man die ! völlig verkohlten Leichen. Harakiri als Protest. Pariser Blätter melden, daß in j Tokio in dem Park einer in der Nähe Ler Botschaft der - Vereinigten Staaten gelegenen Villa ein Japaner an'fgefun- . den wurde, der sich den Bauch aufgeschlitzt hatte. § Man fand bei ihm einen Bries, worin er mitteilte, daß er s Harakiri begangen habe, um gegen den Ausschluß der Ja- § parier aus den Vereinigten Staaten zu protestieren. (Wenn ; alle Japaner in dieser Weise „protestieren" wollten, brauchte j Amerika überhaupt kein Einwanderungsgesetz.) Die schwimmende Universität. Eine Gruppe einfluß reicher Amerikaner hat an Bord Les Ozeandampfers „Prnr- ceß Alice" eine schwimmende Universität geschaffen, die Raum für 400 Studenten, zahlreiche Professoren und das erforderliche Dienstpersonal gewährt. Es sollen theoretische und praktische Kurse in Geographie, Geschichte, Kunst, Bo tanik usw. abgehalten werden. Das Schiff macht jährlich eine Reise nach den wichtigsten Ländern der Erde; auch Deutschland soll besucht werden. Feuer in der Mädchenschule. In einer Mädchen schule in Los Angeles (Kalifornien) brach Feuer aus, wobei 18 Mädchen, die meisten zwischen 5 und 15 Jahren, umsLeben kamen und 25 verwundet wurden, j Drei werden vermißt. Naturschutz u«a ftrrnwpNmre». Von Dr. W. Wächter-München. Vor kurzem fand in München die Hauptversammlung des Bundes Naturschutz in Bayern — einer der wichtig sten Naturschutzvereine — statt; es scheint, als ob die Be- strebungen dieses Bundes allmählich auf ein erfreuliches Verständnis des Publikums stoßen. Tiere und Pf!7.nzen unterliegen als die Schwächeren unbedingt im Kampfe mit dem Menschen, wenn sie nicht in irgendeiner Weise ge schützt werden. Das Bedürfnis, unsere heimische Tier- und Pflanzen welt zu schützen, entspringt jener Seite der menschlichen Natnr, aus der die Heimatliebe geboren wird, und der wir es zu danken haben, daß alles Traditionelle: Volkstrachten, Dialekte, Sitten und Gebräuche, auf keinen Menschen seine Wirkung verfehlt. Es gehört allerdings eine gewisse Empfindungsstufe dazu, um den Geist der Tradition ästhetisch würdigen zu können. Selbst die Botaniker, denen wir die Naturschutzbewe- ! gung verdanken, wurden anfangs Wohl kaum durch t ästhetische Motive veranlaßt, die seltenen Pflanzen ihrer ' ver tssvringense straMM». Von Hellmut Brinck. Nachgerade ist es fast zum Abergläubisch-werdenrAlan kann schon keine Zeitungsnummer mehr aufschlagen, ohne daß man einen tödlichen Auto-Unsdll darin findet. Nicht nur in den Großstädten, überall im Reiche häufen sich diese Unglücksfälle und besonders nach einem Ausflugssonntag mit schönem Wetter gehören sie schon beinahe als feststehen der Teil zum Tagesbericht. Meist sind es die Wagen insassen, die ihre Vergnügungsfahrt mit Leben oder dau- erndem Schaden an der Gesundheit bezahlen müssen, häufig genug aber verunglücken ganz unbeteiligte Spaziergänger, die überfahren oder zur Seite geschleudert werden. Auch die amtliche Statistik weist eine ganz auffällige Steigerung der Kraftwagen-Unfälle auf. Schon ruft man nach neuen Gesetzen gegen die Autoraserei, und schon üben einzelne Gerichte die Praxis, die Schuldigen und Verantwortlichen besonders schwer zu bestrafen. Liest man regelmäßig ausländische Zeitungen, so kann man sich der Erkenntnis nicht verschließen, daß in der Tat Deutschland augenblicklich auf diesem Gebiets einen traurigen Vorsprung besitzt. Aber man kann auch beobachten, daß die Ausländer die auch ihnen auffallende deutsche Rekordziffer nicht mit hämischen Randbemerkungen versehen, daß sie sich sogar die scheinbar naheliegende Ge legenheit entgehen lassen, der konkurrierenden deutschen Industrie einen Makel anzuhängen und zu behaupten, daß die deutschen Fabrikate minderwertig seien. Das würde ihnen freilich nach dem Ergebnis der Taormina-Fahrt und angesichts der Beliebtheit, welcher sich die Erzeugnisse der deutschen Kraftwagenfabriken auf der ganzen Welt er freuen, schwer fallen, aber der Grund für die auffällige Zurückhaltung ist doch wohl ein anderer. Blättert man nämlich die Jahrgänge der ausländischen Zeitungen um einige Bände zurück, so findet man, daß die Auto-Unfülle-- Epidemie — das keineswegs vorbildliche Wort stammt aus Ler ausländischen Presse und wird hier nur kennzeichnungs- halber angeführt — Zug um Zug alle europäischen k-ulturländsr heimaesmbt hat. Und zwar kann man die Wegeno zu (cyonen; es war sicherlich zunächst nur SamMer- egoismus, der sie darüber wachen ließ, daß ihre Lieb linge nicht das Opfer „unberufener" Blumenräuber wur den. Später allerdings, als das Interesse für die Pflanzengeographie wuchs, und als man die heimatlichen Tiere und Pflanzen als unentbehrlichen Bestandteil der Heimat empfand, wurde das Bedürfnis nach Erhaltung der Flora und Fauna ein allgemeineres, und man be mühte sich, die Behörden für Lie Sache des Naturschutzes zu interessieren. Es ist besonders das Verdienst des ver storbenen Berliner Botanikers H. Cvn Wentz, den Naturschutz zu einer öffentlichen Angelegenheit gemacht zu haben, sodaß es ihm sogar gelang, eine staatliche Stelle für den Naturschutz ins Leben zu rufen. Wissenschaftlich betrachtet hat der Naturschutz, soweit es sich um Las einfache Verbot der Ausrottung charakte ristischer Pflanzen und Tiere handelt, keine größere Be deutung als der Schutz der Volkstrachten und Dialekte. Man muß sich dessen bewußt sein, daß es sich bei allen diesen Dingen schließlich doch nur um ein Aufhalten für längere oder kürzere Zeit handelt und nicht um eine dauernde Erhaltung. Die fortschreitende Kultivierung des Bodens, die Erweiterung Ler Städte, die Regulierung von Flußläufen, Eisenbahnanlagen und was sonst die Zivili sation bringt, um die Natur zu zerstören, verdrängen selbst verständlich die Tier- und Pflanzenwelt immer mehr; die Forschung muß also damit rechnen, Laß in absehbarer Zeit Pflanzen und Tiere im- Kampfe ums Dasein mit dem Menschen doch den Kürzeren ziehen. Auch, die Volks trachten, die sich als allzu unpraktisch gegenüber der neu artigen Kleidung erweisen, werden mit der Zeit der Nach welt lediglich als Museumsstücks erhalten bleiben. Die neun Jacken, die der Hofschulze vom Oberhof in Jmmer- manns Münchhausen unter seinem Rock anzog, sind längst historisch geworden, während die oberbayerische kurze Wichs ihrer Zweckmäßigkeit wegen Wohl dauernd erhalten bleibt. Will man Pflanzen und Tiere einer Gegend mög lichst lange erhalten, so muß man sie vor der Zivilisation schützen und für sie besonders Reservate schassen, „wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual". Derartige Reservate besitzen wir in Deutschland mehrere, und hier kann der Forscher in Ruhe beobachten, wie sich der Kampf ums Dasein ohne Einwirkung des Menschen abspielt. In Deutschland gibt es Gesellschaften, die sich u. a. oem Einsammeln von Arzneipflanzen wid men. Diese Gesellschaften stehen teilweise, wie der Bund Naturschutz, unter behördlicher Anerkennung und Fürsorge, und gar manchem erscheint es widerspruchsvoll, daß die lohe Obrigkeit in einem Atem zum Schutze und zur „Zer störung" Ler Pflanzenwelt auffordert. Heilpflanzen werden in großen Mengen gesammeln, und es sind oft gerade unsere geschützten Pflanzen: Orchideen, Enzian usw., die als Heilpflanzen Verwendung finden. Es ist daher bei oberflächlicher Betrachtung nicht zu verwundern, wenn gerade Botaniker es sind, die der Arzneipflanzensammlung feindlich gegenüberstehen, wie sie auch die Blumenhändler, die wildwachsende Pflanzen sammeln, bis aufs Blut be kämpfen, die „räubernd die Lande durchziehen und die Kinder Floras für fchnöden Mammon verschachern. Dies Gelichter sollte man wie Mädchenhändler bestrafen und an den Pranger stellen; das gleiche gilt von den Heilpflanzen räubern, den satanischen Wurzelgräbern und boshaften Kräuterweibern". So schrieb ein entrüsteter Fachgelehrter einer kleinen Stadt, als man versuchte, ihn für die Arznei pflanzensammlung zu gewinnen. Es kostet oft Mühe, solche Fanatiker des Naturschutzes non der Unzulänglichkeit ihrer Anschauung zu überzeugen. Arzneipflanzen zu sammeln hat nämlich nur dann einen Sinn, wenn sie in großen Mengen vorkommen; sonst ist das Sammeln völlig unrentabel und der Handel hat gar kein Interesse an der Ausrottung von Seltenheiten. Es bedarf also nur der Aufklärung des Publikums durch den dauernden Hinweis darauf, daß es sich nicht lohnt, ge schützte Pflanzen zu sammeln. An diesen Hinweisen fehlt es allerdings zumeist, und man kann es den Volks- schullehrern nicht warm genug ans Herz legen, sich mit der heimischen Pflanzenwelt eingehend zu beschäftigen. Dann können sie ihre Schüler lehren, daß nicht nur unsere Kulturpflanzen unseren Respekt verdienen, sondern auch manches veraltete Unkraut. Für Kinder und einfache Menschen empfiehlt es sich immer, Len praktischen Nutzen in den Vordergrund zu stellen, bevor man ihnen klar macht, daß es noch so etwas wie Ethik und Ästhetik gibt. Zum Leben braucht der Mensch zunächst das tägliche Schwarzbrot, der Küchen mit den Rosinen ist für den Sonn tag. So ähnlich äußerte sich einmal der dänische Dichter vieryenfolge ganz genau sestfieuen: Wahrend des Krieges, wir haben damals nur nicht darauf geachtet, waren es zuerst die hochverdienenden neutralen Staaten, Holland, Lie skandinavischen Königreiche, in gewissem Umfange auch Spanien, wo die Autounfälle an der Tagesordnung waren. Nach dem Kriege hatten sie es ziemlich überstanden, dafür kamen nun die Siegerflaaten England, Italien, in ganz besonderem Maße aber Frankreich daran. Beim Durchsehen französischer Zeitungen etwa aus dem Jahre 1919 findet man, daß darin die Auto-Unfall-Berichterstattung ziemlich dieselbe Rolle spielt, wie gegenwärtig bei uns. Das alles ist natürlich kein Zufall und hängt mit sehr einfachen Dingen zusammen. Unmittelbar vor dem Kriege bahnte sich in Europa die in Amerika schon verwirklichte Entwicklung an, den Kraftwagen, früher das Vorrecht der Reichen und Reichsten, zu einem verhältnismäßig billigen und volkstümlichen Verkehrsmittel zu machen. Die kriegführenden Staaten wurden, von dieser Verkehrs- und volkswirtschaftlichen Bewegung zunächst kaum berührt, wohl aber wurden in den neutralen Staaten Autos nach amerikanischem Muster oder von amerikanischer Herkunft auch in den Gesellschaftskreisen beliebt, die früher an die Anschaffung solch eines Fahrzeuges nicht hatten denken können. Unter Beteiligung amerikanischer Einfuhr oder der Einwirkung des von dieser ausgehenden Preisdruckes vollzog sich dann derselbe Vorgang in den Siegerstaaten. Mit dem plötzlichen Emporschnellen der Ziffer der in Ge brauch befindlichen Kraftwagen schnellte auch die Zahl der Unfälle in die Höhe, zumal ein großer Teil der neuen Autobesitzer nicht über eins gediegene Ausbildung in der Führung verfügte. Genau wie bei uns hat es damals auch in England und Frankreich nicht an Stimmen gefehlt, welche eine Verschärfung der Gesetze und Polizeiverord nungen forderten. Sie sind aber nicht LurchgeLrungen und namentlich in Frankreich wurde leidenschaftlich betont, daß eine Gesetzcs- verschärsung die „nationale Industrie" schädigen würde. Da die Franzosen sehr hellhörig sind, sobald das Zaubcr- wörtlein „national" in irgend einein Zusammenhänge in ihr Ohr klinat. io unterblieben schärfere Eincrrifle des Geien- Anidersen-Nerö. Wer das beherzigt, wirb leicht die Seele der Kinder gewinnen und ihnen Ehrfurcht vor der Pflanze als leben digem Organismus einflößen können. - Damm, HM rmö 6M ! Neuer deutscher Flugrekord. Der Münchener Flieger Udet stellte einen neuen Rekord mit einem Leichtflug zeug auf. Mit einem mit 3^-kF-Douglasmotor versehene» Kleinflugzeug konnte er eine Flugdauer von über zwei Stunden erzielen. Udet gelang es dadurch, den 200 Marl- Preis der wissenschaftlichen Vereinigung für Luftfahrt zu ge winnen. Ein „Wettrennen" zwischen Flieger und Tauben. Uber ein originelles „Wettrennen" zwischen einem Flieger einer Anzahl Brieftauben wird ans New York berichtet. Ein Flugzeug schlug auf der Strecke Newyork^ Washington 35 Brieftauben, die zur gleichen Zeit auf- gesticgen wärest. Die Flugmaschine benötigte für die Streck« 314 Stunden Flugzeit; dis erste Frieftaube traf aber erst nach sechs Stunden und zehn Minuten am Ziel ein. Damit ist die vieldiskutierte Frage der Scknelligkeit der Brief taube» geklärt. » Das verschobene „Und". Ein schwerer Druckfehler hat sich bei der Prägung der neuen Dreimarkstücke in ver württembergischen Münzwerkstätte eingeschlichen. Bei de» rings um den Rand sich hinziehenden Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit" hat sich das erste „und" etwas verschoben, und so kommt es, daß man auf einem Teil des neuen deutschen Geldes die Worte zu lesen bekommt! „Einigkeit Unrecht und Freiheit" oder wenn die über druckten Münzstellen ganz unleserl'-ch sind: „Einigkeit Unecht und Freiheit". Die Werkstätten haben den Fehler nicht bemerkt, und dis Stücke, die Münzensammler stall interessieren dürften, sind bereits zur Ausgabe gelangt. Die Heiligen der letzten Tage. Wenn man den „Hei ligen der letzten Tage", der „Endgemeinde" oder, wie sie meist genannt werden, Ler Adventisten glauben darf stehen wir unmittelbar vor dem Weltuntergang Der Adventistenkongreß für Ostdeutschland, der kürzlich i» Berlin tagte, ließ darüber keine Zweisel bestehen. Ame rikanische Adventisten waren zum Kongreß nach Berlin ge kommen und nahmen am Gottesdienst teil. Sic predigte» in englischer Sprache, und ein Dolmetscher mußte jede» ihrer Sätze übersetzen, was nicht besonders kurzweilig war. Die Adventisten halten sich genau an die Worte der Bibel, legen sie aber nach ihrer Art aus, da sie, wie sie behaupte», allein den richtigen Schlüssel dafür besitzen. Sie heilige» nicht den Sonntag, sondern den Sabbat, an dem sie keine Arbeit verrichten dürfen. Jeder äußere Tand ist bei ihre» Gottesdiensten ausgeschlossen. Wie die Tschamanen eine Sowjetrepublik gründeten Unter dem Einfluß der Moskauer Regierung wird auch! bei den Tschamanen in den Tundren Les hohe» Nordens das Rätesystem eingeführt, natürlich in sehr vereinfachten, Lem Naturvolk begreiflichen Formen. Sehr anschaulich schildert der russische Journalist Serow die erste Tagung eines Rats in der Tasow-Tundra. Vor der Er öffnung befragte der Zauberer Les Stammes die Geists über ihre Meinung hinsichtlich der Verfassungsänderung die der Alleinherrschaft der Häuptlinge ein Ende mache» foll. Dis Geister gaben ihre Zustimmung. Dann träte» die wenigen Mitglieder des Stammes, die auf Reisen i» nordrussische Städte gekommen waren, als Redner auf uB erklärten, „die Räte seien gut". Die Folge dieser mit Nach druck wiederholten Erklärung war die Wahl des erste» Rats, wobei einige Kandidaten, die im dringenden Ver dacht des Renntierdiebstahls standen, von der Versamm lung entrüstet abgelshnt wurden. Die ganze weitere Ver handlung stand im Zeichen des Renntiers. Die reiche» Häuptlinge erlebten die peinliche Überraschung, daß laut Ratsbeschluß einen Teil ihrer Renntiere „an dü! Armut" abtreten mußten. Nachdem dann noch der Häupt ling Podra wegen Beleidigung einer Frau Tantschari» zur Strafzahlung von zwei Polarfüchsen verurteilt worde» war, ging der Rat, der sich, wie der Berichterstatter be hauptet, sogleich die allgemeine Achtung und Sympathie erworben hatte, auseinander. gcbers und der VerorLnungsbchörden. Und schließlich gin gen die Unfälle auf ein normales Maß zurück. Die Kinder- krankheit des „Autosports für jedermann" war überwunden- Ähnlich Wird es Wohl auch bei uns werden, und wss ollrsen nur hoffen, daß wir bald aus Lem Schlimmste» heraus sind, wenn auch der wirklich volkstümliche Kraft- wagen, wie ihn sich in Amerika jeder Arbeiter und Angestellte gegen eine bequeme Abzahlung anschafseu kann, bei uns noch nicht Eingang gefunden hat. Wir sind eben in der wirt schaftlichen Entwicklung noch zu sehr behindert, aber es ist dennoch nur eins Frage der Zeit, daß die Dinge bei uns oenselben Gang gehen, wie überall aus der Welt, und Laß auch bei uns Ler Arbeiter, ver statt im vollgepfropften Vor- ortzugs im eigenen Kraftwagen zu seiner Werkstatt sährt, nicht mehr als Sehenswürdigkeit bestaunt wird. Die überaus schnelle Einführung Ler Motorfahrräder zeigt de» Weg. Wem aber fiele Labei nicht ein, daß auch gegen di« Motorräder bei ihrem ersten Auftreten besondere Einschrän-! kungen gefordert wurden uw daß es kaum ein halbes Men schenalter her ist, als ernsthafte Leute sehr gewichtig die Frage erörterten, ob man Lie Autos nicht auf besondere Straßen verbannen müsse, welche aus Kosten der Autobesitzer > gebaut werden sollten. Und noch ein wenig weiter zn>R:! Wie erging es denn dem heute so allgemein verbreitete» Fahrrade, das wir uns aus dem heutigen Verkehrs leben gar nicht mehr wegdenken können? Die Gestalt jenes biederen Bürgermeister, der Sontags die beiden Eingang ! seines Ortes mit Glasscherben und Schuhnägeln bcsircu^ ließ, um die ihm verhaßten „Rgd-Affenmenschen" von seiner Gemciirde fcrnznhatten, lebt heute nur noch im Lustspie^ fort, aber er hat einmal leibhaftig gewirkt und den erste» Pionieren Les Fahrradsportes manchen Ausflug übe! ver dorben. Heute ist von allen Beschränkungen, mit Lenen ma» vor dreißig Jahren die Radfahrer mit Rücksicht aus Lie da- malige hohe Ziffer der Fahrrad-Unfälle glaubte belegen zu müssen, nichts mehr übrig, allerdings bilden diese Unsauc auch nur noch einen sehr winzigen Posten in der stanM- Die Radfahrer haben sich selbst erzogen und sind von ! Mitmenschen erzogen worden, genau wie es den Kraftwagen > lahrern auch gehen wird. Ach Mt»Sach »««cschi Mar «< Post »»d wts Am Fallt «rAUtu» Die Sa Nr.1 Er Bord das rn die Lu Bolschr nämlici Denn > Lande drücken die bet Rußlm Ukrain zu den korresp darum die Ex nition Ai Attentl leidige äußere starke > Ui Lürk gut ist die Ti Und sic Nun si landet ecke Kl Monstr nicht a lien al E- S ch u «Uropa Matisck ihrem sie übc fremd! sie henr Bei de westlw sonder geschlo Angor Chara und C qucnzc Schule hat zu die Mi Missio ihnen richtet, vertan erwäh dem w ziehnn hat du Zweck - breiter Pore c men - schleur D sie mö daß i> die nc dräng Len; f gehen stimm rung ' schätzt Wege D kungs sozial! Nomm Mehr liehe t Landc die lo wird Sozia zuerst Nahm der 8
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