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Wilsdruffer Tageblatt : 19.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192411192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241119
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-19
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 19.11.1924
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Handel mit Ruhland. Mit dem Beginn der Woche haben in Moskau zwischen der veutschen Delegation und einer Vertretung des russischen Außenhandelsamtes die deutsch-russischen Handelsvertraqsvervanblungen begonnen. Damit ist auch Deutschland in den Kreis der Mächte eingetreten, die mit der Sowjetrepublik verhandeln, um handelspolitische Vor teile zu erreichen. Ter Vertrag von Napallo Hane j zwischen Deutschland und Rußland zu einer offiziellen l Anerkennung der Sowjets durch Deutschland geführt und damit auch, theoretisch wenigstens, die Möglichkeit han- delepolitischer Anknüpfungen gegeben. In der Folgezeit ist nun sehr oft die Rede gewesen von allen möglichen Ab schlüssen aller möglicher deutscher Firmen; besonders wur- l den verschiedene Industriekonzerne und deutsche Holz- Handelsfirmen genannt, in deren Auftrag auch der ehe malige deutsche Reichskanzler Dr. Wirth nach Rußland gegangen war und größere Holzlieserungsverträge abge schlossen hat. Leider ist bei all diesen Verträgen und Ab schlüssen prok tisch gar nichts herausgekommen; denn der Handel Deutschlands mit Rußland beträgt zurzeit ganze 2 Prozent des deutschen Gesamthandels, und zwar 1.9 Prozent Ausfuhr nach und 2,2 Prozent Einfuhr von Rußland. Die Verhandlungen werden dadurch erschwert, daß für die Sowjetunion bekanntlich die gesamte Ausfuhr im Anßcnhandelsamt konzentriert ist. dem in den Staaten, mil denen Rußland Handelsbeziehungen unterhält, die nicht immer vorteilhaft bekanutgewordenen russischen Handelsvertretungen unterstehen. Auf der anderen Seite steht Deutschland aber natürlich ganz auf dem Grundsatz des Privateigentums und damit privatrechtlicher Handelsbeziehungen. Hieraus ergeben sich die Schwierig keiten, daß wir vielleicht vertragsrechtlich die größten Vor teile von Rußland erlangen können, daß ihre Durch führung aber einfach davon abhängig ist. ob das Außen handelsamt mit uns überhaupt Geschäfte macht. Nach den Erfahrungen, die nicht nur wir Deutsche, sondern auch die Engländer, die Polen und andere Nationen mit den Russen in handelspolitischer Beziehung gemacht haben, er gibt sich, daß wir dem russischen Außenhandelsamt ge gebenenfalls eine Vorzugsbehandlung erteilen, die von ihm genügend ausgenuyt werden kann. Darüber sprechen die Erfahrungen mit den Privatgeschäften der russischen Handelsvertretung im Auslande vielerlei Merkwürdiges. Der wirtschaftlich leere Raum, den Rußland darstellt. Weil es seine Wirtschaft hauptsächlich aus Befriedigung des Eigenbedarfs umgestellt hat, läßt die Frage offen, ob Rußland denn überhaupt über Ausfuhrgüter in so be trächtlichem Ausmaß verfügt, daß die angedeuteten Nach teile in Kaus genommen werden können. Es kommt selbstverständlich nnr die Einfuhr russischer Roh stoffe für uns in Fi age Gewiß ist die Getreidepro duktion Rußlands in den Gebieten der Schwarzen Erde und in, Südwesten gegen die letzten Jahre erheblich ge stiegen: der russische Getreidemarkt steht weiter unter dem Wellmarktpreis, bloß Getreide bekommt das Ausland nickt. Die Zerrüttung der normalen Handelsverhältnisse durch ihre Verstaatlichung hat ja dazu geführt, daß Ruß land trotz reichlicher Ernten in manchen Gebieten schwere Hungersnöte nicht durch Herbeischafsung von Getreide aus Überschußgebieten zu beseitigen vermochte. Die großen Güler, die früher die Hauptquelle für Getreideausfuhren waren, sind zerschlagen und decken in der Regel nur den eigenen Bedarf der aus ihnen sitzenden Bauern. Ebenso ist es bestellt mit der Auswertung der riesigen Wälder und schließlich auch der Erzlager — überall trisst man hier arrf das Außenhandelsamt, das stark unter politi schen Gesichtspunkten arbeitet. Die Eröffnungssitzung der Handelsvertragsverhand- lungen har aber schon die Mitteilung gebracht, daß die Sowjetregierung den Grundsatz des Außenhandels monopols als wesentlichste Stütze des politischen und wirtschaftlichen Problems der Sowjetunion unentwegt sestbalte. Diese Mitteilung Krassins, des Vorsitzenden dieses Außenhandelsamtes, also des russischen Wirt- schafisministers. ist aber wichtiger als die vielen Phrasen, die sonst produziert worden sind. Graf Brockdorff- Ranyau, der deutsche Vertreter, erklärte denn auch, daß wir nicht als Bittsteller oder als Eindringlinge kommen, sondern mit dem Wunsch, gemeinsam mit den Völkern der Sowjetunion wieder aufzubauen, was der Krieg zerstört hat. An uns soll es für diesen guten Willen nicht fehlen. Es frag, sich nur, ob das wirtschaftlich zusammenge- brochene Rußland überhaupt kür den Absatz unserer Pro dukte, die nur Fertigwaren sind, in Frage kommt. Wirtschaftliche Gesundung. Rede des RetchSwtrtschastsmtnister». München, 17. November. Bet der Tagung deS Bayerischen Beamtenbundes sprach in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Dr. Held und der Vertreter der verschiedenen Ministerien der Reichswirlschasis- Minister Hamm über die wirtschailspolitische Lage. Hamm führte u. a. aus: Die DawcS-Ge setze seien kein Ende, sondern ein Anfang, ein Meilenstein auf dem Wege bei wirtschatslichcn Gesundung. Wenn Deutschland be zahlen solle, dann müsse man ihm den Eintritt in die Welt wirtschaft sreigeben. Für uns gebe es nur eins: die spezifische deutsche Arbeitsleistung der Herstellung von Qualitätsware wieder zu erreichen. Von diesem Gesichtspunkte müßte auch beim Zolltarif und den Handelsverträgen ausgc- gangeu werden. Die Kapiialbildung müßte wieder ermöglich!, die Frachlsätze müßien abgebaut, die össemlichen Ausgaben auch der Gemeinden auf das notwendigste Maß eingeschränl! werden. Ein weiterer energischer Abbau der Steuer« müsse Platz greifen und die gesamte Wirtschaft müsse sich in den Rahmen einer wahren Nationalwirtschaft emfügen. So wenig wir uns des verlorenen Krieges zu schämen Hütten, st wenig brauchten wir uns zu schämen, wie stark wir diesen Siaai doch schon wiedere gemacht haben, und auch dieser Staat trage seine Ehre und Würde in sich. Oeuisch-schweizerisches Abkommen. Die Unterzeichnung. , Die Verhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz wegen des Abbaus der beiderseitigen Einfuhr beschränkungen haben zum Abschluß eines Abkommens ge führt. das Montag im Auswärtigen Amt zu Berlin aus deutscher Sette von dem Leiter der deutschen Delegation, Ministerialrat Dr. Köpke, auf Seite der Schweiz vom Gesandten Dr. Rufenacht und dem Leiter der Handels- avietlung des schweizerischen volkswirtschaftlichen Depar- tements Wetter unterzeichnet wurde. Der Vertrag bedarf noch der Genehmigung der beiden Negierungen und wird 14 Tage nach seiner Ratifizierung in Kraft treten. s Kleine Nachrichten s Mcrmaligcs Scheitern der Lohnvcrhandlungen bei der Post. Berlin, 17. November. Die zum zweitenmal ausgenomme- «en Lvhnverhandlungen bei der Reichspost sind wieder er gebnislos verlausen. Sie sind aus den kommenden Freitag ver- kagl worden, da der Reichspostminister dann wieder in Berlin anwesend jein wird. Ter bayerische Landwlrtschastsministcr ReichStagSkandidat. München, 17. November. Der bayerische Bauern- und Minelstandbund Hai als Reichsiagskandidalen für den Wahl kreis Qberbauern-Schwaben an erster Sielle den baverisch'.m Lanowittschaslsmimsler Fehr aujgestelli; an zweiter Stelle steht der langjährige Reichsiagsobgeordnete Georg Eisenberger. Der süddeutsche Senat am StaatsgcrichtShof. München, 17. November. Der Münchener Zeitung zufolge ha: die Position der bayerischen Regierung in ihrem'Streben an, Klsnkung des Abkommens über die Besetzung des süd- deulschen Senats im Slaatsgerichtshoj zum Schutze der Re publik eine Stärkung dadurch erfahren, daß sich Württemberg dem bayerischen Protest gegen die Art der Stellung von nord- dcuischcn parteipolitisch ausgewühlten Ersatzmännern für be hinderte ordentliche Senatsmitglieder angeschlossen hat. Keine Zeitfreiwilligen in Dresden. Dresden, 17. November. Die Behauptung, daß in Dresden wieder Zeitfreiwillige ausgebildet würden, ist völlig frei er funden. Räumung bei Königswinter. Kvmgswinter, 17. November. Der neutrale Streifen zwi schen königswinier und Honnef, der auch nach dem vor Mo naten erfolgten Abzug der Besatzungstruppen solange noch als besetzt galt, wie die Regie die Eisenbahn in Händen hatte, ist am Grw;d einer Verfügung des Kreisdelegierten in Siegburg nunmehr endgültig geräumt worden. Die Übergabe hat sich g!an vollzogen. Dr. Seipels endgültiger Rücktritt wahrscheinlich. Wien, 17. November. Die Regierungskrise hat sich in der schär ssten Weise zugespitzt. Diesmal hat Seipel seine Gegner in van eigenen Kreisen der Christlichsozialen Partei Samt sich-. Vertreter wollen auf die Forderungen Seipels im Inter esc res Sanierungswerkes nicht eingehen. Die für morgen an dern ::mie Wiederwahl der Negierung wird ganz gewiß nicht statt indem Die Gegensätze sind so scharf, daß man mit dem n-itiven Rücktritt Seipels rechnet und als Nachfolger den früheren Staatssekretär Ramel nennt. Diplomatische Beziehungen zwischen der Schweiz und Rußland. Genf, 17. November. Hier kursiert das Gerücht, daß durch cinc Mittelsperson zwischen der Schweiz und Rußland Ver handlungen über die Wiederaufnahme der diplomatischen De- zichmigen begonnen haben. Deutscher Verbrecher in Ungarn verhaftet. Budapest, 17. November. Ein Deutscher Namens Kurt Schröder, der aus dem Zuchthaus Gollnow entsprungen ist, wurde auf Ersuchen der Wiesbadener Staatsanwaltschaft durch die Budapester Polizei verhaftet. Rußland fordert Rückgabe seiner Schiffe. Paris, 17. November. Die Sowjetregierung beabsichtigt, von der französischen Regierung außer der Ablieferung der in Dizcrta vor Anker liegenden russischen Kriegsschiffe die Rück gabe von ungefähr 150 russischen Dampfern sowie die Zahlung eines Schadenersatzes von SO Millionen Frank zu fordern, der de» Gegenwert von 12 großen russischen Dampfern darstesit, die seilens Frankreichs im Jahre 1918 übernommen worden, aber niemals an ihren Ausgangspunkt zurückgekehrt seien. Dir Militärkontrolle verläuft reibungslos. London, 17. November. Im Hinblick auf den jüngsten ,.Times"-Arttkel über die Entwaffnungsfragc sind die Fesi- i-ellungen des hiesigen Korrespondenten des „Daily Telegraph- bemerkenswert. nach denen trotz der in Umlauf gesetzten Ge rüchte in englischen offiziellen Kreisen die Ansicht vorherrscht, daß die Inspektion der Kontrollkommission sich durchaus in reibungsloser Weise und ganz normal vollziehe. Die Krise in Rom geht weiter. Rom, 17. November. Wenn auch von einer Ministerkrisis im engeren Sinne nicht gesprochen werden kann, so wird die Lage der Regierung Mussolini trotz des numerisch durch schlagenden Erfolges der Sonnabendabstimmung in politischen Kreisen Roms als sehr ernst angegeben, weil Giolitti und seine Anhänger ihre Opposition offen erklärt haben, weil ferner die Gefolgschaft der Kriegsbeschädigten nur bedingt ist und dir Frontkämpfer sogar eine abwartende Haltung einnehmen. s Hus unirrer keimst Wilsdruff, am 18. November 1924. Merkblatt für den tv. und »tt. November. Sonnenaufgang 7" <7") l> Mondausgang 11* N. t ) Sonnenuntergang 4* (3") >1 Monduntergang 1' N. (1- N.) 19. November. 1828 Der Komponist Fran, Schuber, in Wien gest. — 1883 Der Ingenieur Wilhelm Siemens in London gest. 20. November. 1815 Zweiter Pariser Friede zwischen Frankreich, Österreich, Preußen, Rußland und England. — 1910 Der Dichter Graf Leo Tolstoj in Astapowo gest. — 1917 Englische Ossensive bet Cambrai. Gedenket der hunyernden Vögel!Z Nach einer langen Reihe von selten schönen sonnigen -Herbst- tagen ist die Quecksilbersäule plötzlich erheblich unter Null ge fallen und die Luft ist so eisig, bah man ernstlich mit dem Ein zug des Winters rechnen muß. Wird -dann die Erde noch mit einer dicken Schneedecke eingehüllt, so beginnt für unsere gefieber ten Freunde, die uns den Sommer über mit ihrer lieblichen Stimme und ihrem munteren Wesen ergötzt haben, eine böse Zeit. Schmalhans wird bei ihnen Küchen-meister, wenn nicht gar der -Hunger viele von ihnen umkommen läßt. Erfreulicher weise bedarf es heute bei vielen nur einer leisen Mahnung, sich ihrer Pflicht gegenüber den leichtbeschwingten Gästen unserer Höse, Gärten und Parks zu erinnern und ihnen auch in der kalten Jahreszeit den Tisch zu decken. Futterplätze für Vögel vor dem Fenster sind im Winter nickt nm eine Wohltat für die kleine gefiederte Schar, sondern auch eine Quelle des Vergnügens für den Beobachter. Wer über einen Balkon verfügt, kann mittels ein paar quer gelegter Bretter einen großen Tisch Herrichten, auf -dem das Futter ausgestreut wird. Wilk man seinen „Zaungästen" sehr entgegenkomm-en, bringt man über den Brettern ein kleines Schutzdach an, damit Regen und Schnee die guten Gaden nicht -ungenießbar machen. Ein Schäl chen mit Wasser darf nicht fehlen, auch bitten die Meisen um etwas Fleischnahrung. Steht nur ein Fenster zur Verfügung, fo hängt man den Vögeln ein Häuschen heraus, das aus Kistrndeckeln zufammrn- grzimmert wird — ein Boden, zwei Seitenteile, ein Giebeldach, keine Vorder- und Rückwand. Der Boden muh an der Ansiug- feite dem Dach weit vorstehen, damit die Vögel, ohne sich die Schwingen zu stoßen, heran können. An -der gleichfalls offenen Seile, die am FensterpfeKer hängt, darf jedoch weder Dach noch Boden überstehen, sonst -hängt das Haus schief am Fensterkreuz -und die Drosseln, Finken und Mesen betrachten die einladende Futterstelle mit allzu kritischen Blicken. Spatzen setzen sich über jegliche AnbequemsichkeiL hinweg — wenn es nur viel und gut zu essen gibt; scheuere Vögel aber suchen solche Plätze nicht auf. Deshalb bleibt die HauptbedinHung für einen wirklich Wien Fen sterplatz, daß er seicht von den Vögeln angenommen werden kann und unter alben Witterungsverhästnissen feinen Zweck erfüllt; bah also bas -Futter nickt emfchneien und einregnen kann. Die Frage, was man unseren gefiederten Freunden reichen soll, ist leicht gelöst. Mit Küchenabfällen, wenn möglich wann, und einer Hand voll Körner sind sie leicht zufriedengrstellt. Dankbar nehmen sie jedes Krümchen und dankbar werben sie t -' im nächsten Frühlmg und Sommer durch ihr fröhliches Gezwitscher und ihren lieblichen Gesang erweisen. Darum: Gedenket der hungernden Vögel! Busstag. Das zu Estde gehende Kachenfahr bringt uns -vor seinem Scheiden den allgemeinen Buh- und Bettag. Mir arm seligen Menschenkinder sollten heute mehr -denn je zuvor den Gottesruf „Tut Buhe!" in unseren Herzen widerhallen lassen, sollten an diesem ernsten Tage alles Irdisch-Sündhafte von uns werfen und Zu neuem Leben erstehen. Erst in jüngster Feit haben es führende Männer hinausgrrufen ins Land, dass unserem ge prüften Volke nur dann ein Wiederausstieg möglich ist, wenn es in seiner Gesamtheit eine sittliche Wiedergeburt erlebe. -Solche Worte sollte feder Volksgenosse hören. Aber so lange es Deutsche gibt, die glauben, keinen Busstag mehr nötig zu haben und ihn sogar in einzelnen Ländern gesetzlich beseitigen, wird es uns nicht vergönnt sein, zu neuer sittlicher Kraft zu gelangen. Möchte doch der diesjährige gemeinsame Bußtag wieder alle zu wahrer Gkau- bensfreudigkeit führen und uns endgültig befreien von-dem Eises- hauch eines brutalen- Egoismus. Nur -bann werben wir's spüren: Um Christi willen sind uns unsere Sünden vergeben! Die nächste Nummer unseres Blattes erscheint wegen des Busstages Donnerstag nachmittag zu gewohnter Stunde. . Aerztlicher Sonntagsdienst am Busstag. Sanitätsrat Dr. Barlcky (Wilsdruff) und Dr. Auerbach (Butkhardswalde). Der zweite Heimaffchutzvortreg findet heute Dienstag abend Punkt 8 Uhr im „Adler" statt. Neue Landtagsvorlagen. Das Gesamttninisterrum hat in seiner Sitzung vom 14. November dem Entwurf eines Nach- tragsplanes zum Staatshaus-Haftplan für bas Rechnungsjahr 1924 sowie dem Entwurf eines Gesetzes über die Aufhebung der Zusatzversicherung bei der Gebäudeabteiiung der Landesbrawd- versicherungsanstalt zugestimmt. Wechnachtspakete für Gefangene. Hm Hinblick auf das be vorstehende Weihnachtsfest wird den Angehörigen -der in in den sächsischen Gesangenenanstalten und Gerichtsgefängnissen unter- gebrachten Gefangenen auch in diefem Jahre gestattet, bis zum 25. Dezember den Gefangenen Vebm-smittelpakete Lis zu 5 Kilo gramm Zu übersenden. Tabak, alkoholische Getränke und Zei tungen sind nicht zugelassen. Auch empfiehlt sich die Beifügung -leicht verderbsicher Lebensmittel, wie Dost, Kuchen und derglei chen, nicht. Absender und Empfänger sind genau zu bezeichnen. Den Anstalten ist anheimgegeben worden, Veranstaltungen und Zuwendungen für Gefangene im Wege freier Liebestätigkeit W fördern. Luftpost Berlin—Dresden. Dir Flüge auf der Luftpostber- biwdung Berlin—Dresden erfolgen jetzt werktäglich ab Berlin (Flugplatz Tempelhofer Feld) 12,39 Ähr, an Dresden 1,50 Uhr, zurück ab Dresden 8,15 Uhr, an Berlin 9,35 Uhr mit Landung auf den Flugplätzen Staaken und Tempelhofer -Feld. In Staaken Postansckluß an die Luftpost Berlin-Danzig-Königsberg i. Pr., ab 10 Uhr. Beschaffung von Spiel- und Sportplätzen. Nachdem be reits durch die Verordnung brr Ministerien des Innern und für Volksbildung vom 14. Februar 1922 (MinisterilMatt für die Sächsische innere Verwaltung vom 4. März 1922, Seite 79) Lie Gemeinden daraus hingswiesen worben sind, der SpielplatzfraM besondere Beachtung zu schenken -und insbesondere alle Bestre bungen 'der Sport- und Turnvereine, die auf Schaffung von Spiel- und Sportplätzen gerichtet sind, mit Wohlwollen uwb Verständnis zu fördern, weist das Arbeits- und Wohlfahrts ministerium erneut auf die volksaesuudhestliche Bedeutung der Bereitstellung genügender Freiflächen für Spiel- und -Sportver anstaltungen hin. Da -die Schaffung von öffentlichen Spiel- und Sportplätzen durch die genannte Verordnung als eine Aufgabe der öffentlichen Verwaltung anerkannt worden ist, kann grunb- sätzlich äussersten Falles als für ein -dem öffentlichen Nutzen ge widmetes Unternehmen im Sinne von 8 1 des Sächsischen Ent- eignungsgesetzes Enteignung erfolgen. Hiervon ist allerdings nur bei Versagen aller anderen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, und es ist noch im einzelnen Falle zu zu prüfen und festzustell-m, ob nach der Bedeutung und Stärke der Kresse, denen die E n- richtung bienen soll, ein für ben Eingriff durch Enteignung aus reichendes öffentliches Interesse anzunchm-rn ist. Die Verleihung eines Enteignungsrechls kommt nur dann in Frage, wenn -die Gemeindeverwaltung oder ein anderer öffentlicher Verband selbst als Unternehmer des Sportplatzbeiriebes gellen soll. Autolmie Sebnitz—Neustadt—Bischofswerda. Die geplante Autolinie Sebnitz—Neustadt—Bischofswerda wird vom Staat betrieben und der Neicksbahndirektion Dresden unterstellt wer den. Soweit bisher bekannt ist, wird die Autolinie auch einen Nachtbetrieb erhalten, der es ermöglicht, auch nach Abaang des letzten Zuges aus Dresden noch Anschluß über Bischofswerda nach Sebnitz Zu erhallen. Eine weitere Autolmie soll- von Neu stadt über Stolpen nach Arnsdorf geführt werden. Sie wird vorausfichllich in Neustadt Anschluß an die Linie nach Sebnitz erhallen. Neukirchen. (Polnische Messerhelden.) Am Tvn- nerstaMbend entstantden zwischen einigen auf dem Rittergut be schäftigten polnischen Arbeitern und ihrem Aufseher Differenzen, die Zuletzt in heftigen Streit ausarteten. Einige der ersteren gingen mit Messern aus den Auffeher los und verletzten denöeiben nicht unbedenklich, so baß er auf -Anordnung des sofort herzu gezogenen Arztes nach -dem -Krankenhaus Nossen -überführt -wurde, während die drei Messerhelden unter polizeilicher Bedeckung ins Amtsgericht Wilsdruff eingeliefert wurden. Wetterbericht. -Wolkig bis zeitweise aufklärend, örtlich unbedeutender Schnee fall. Zeitweise neblig, keine wesentliche Temperaturänberung- Schwache Winde veränderlicher Richtung.
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