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Wilsdruffer Tageblatt : 07.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192408078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240807
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-07
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 07.08.1924
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20 Mart Belohnung ausgesetzt. Etwaige Wahrnehmungen bittet man her nächsten Gendarmer-iestativn oder Polizeistelle zu mel den. Steuererhebung in Wilsdruff. Das Finanzamt hält Mitt woch. den 13. August, vormittags von 10 dis 12 Uhr und nach mittags von 2 dis ll-6 Uhr und Donnerstag, den 14. August, vormittags von ll-8 bis 1 Uhr mittags im Sitzungssaale des Rat hauses Steuerhebetage Nb. Wir verweisen auf die Ankündigung int amtlichen Teil dieser Nummer. Güterwagen entgleist. Der gestrige Dienstag war für die Strecke Wilsdruff—Potschappel ein schwarzer Tag. Vormittags in der elften Stunde sprang ein Rollbock bei Irmers Dilla in Grumbach aus den Gleisen und nachmittags gegen 4 Uhr wider fuhr dasselbe Schicksal einem anderen Wagen kurz vor der Brücke bei Wurgwitz. Schaden ist in beiden Fällen nicht ent standen. Die Blumenkorsofahrt der Wilsdruffer Motorfahrervereini- gung findet nicht am 24., sondern bereits am 10. August, also kommenden Sonntag, .statt. Fridericus Rex. Der vierte und letzte Teil dieses großen Filmwerkes kommt nun Freitag und Sonnabend abends 8 Uhr in den ,Mndenschlvtzchen"-Lichtspielen zur Vorführung. Er zeigt u. a. die große Entscheidungsschlacht bei Leuthen und wind wie die vorhergehenden die Besucher in seinen Bann zwingen. Frei tag nachmittags ist Kindervorstellung. (Dgl. Inserat.) Die Gedenkfeiern für die Kriegsopfer. Nach den bis heute vorliegenden Meldungen haben die Gedenkfeiern für die Kriegs opfer überall einen durchaus würdigen Verkauf genommen. Au Störungen ist es, wie wir bereits gemeldet haben, eigentlich nur in Dresden und Leipzig gekommen. Störungsversuche kommu nistischer Halbwüchsiger in -anderen Orten kamen nicht zur Aus wirkung. Unter Beteiligung der nationalen Verbände, der Ge werkschaften, Innungen, Kriegervereine, Sportvereine usw. wur den Denkmäler und Gedächtnistafeln mit reichlichem Kranz- und Blumenschmuck versehen, und man darf wohl sagen, daß die zwei Minuten Geidenkruhe zum ersten Male das Ergebnis zeitigten, woran wir seit Kriegsende arbeiten: Einigkest! Aum ersten Male war es der Fall, daß sich das deutsche Volk einig fühlte, und zwar in dem einen Gedanken, unseren Toten ein treues Ge denken zu widmen. Nur zwei Minuten, dann war die Zeit wie der frei für den Kampf um die Weltanschauung, die der eine oder der ander« seiner politischen Einstellung entsprechend für die richtige hält. Reichsverband Deutscher Kriegsbeschädigter und Krieger hinterbliebener. In der -von der Ortsgruppe Dresden am Frei tag in den AnnenWen abgehakten-en öffentlichen Kriegsbeschädig tenversammlung wurden nach einem Referat des Verbandsvor- sitzenden Fritz Becker (Leipzig) nachfolgende Entschließung ein stimmig angenommen: „Die vom Reichsverband deutscher Kriegs- ieichäkigter und Hinterbliebener am 1. August in Dres>: i ein- berufenc und von Kriegsopfern aller Organisationen besuchte öffentliche Versammlung nimmt mit Entrüstung von der unzu- längs'chen Rentenerhöhung vom 1. August 1924 an Kenntnis- Wenn das deutsche Volk das Bedürfnis zeigt, am 3. August der toten Kriegsopfer zu gedenken, dann scheint es den noch lebenden Opfern des Krieges, den Kriegsbeschädigten, Kriegerswitwen, und Kriegereltern unverständlich, daß man ihrer mit Renten ge denkt, die weit unter -dem bescheidensten Existenzminimum liegen. Die Versammlung erwartet in Anbetracht des reichsseitig ange- orbneten Gedenktages, daß nunmehr mit allem Ernst eine wirt schaftlich in Erscheinung tretende Rentenaufbesserung nach den Forderungen des Reichsverbandes eintritt, weil sonst die Kriegs opfer der llebeuzeuguna werden -muffen, daß ihre für das deutsche r^r icyunpft! — O laßt, laßt) — Ihr braucht mich nicht hinauszuwerfeu. Ich gehe schon!" Er suchte langsam und mit Ekel die Kriechtüre zu erreichen. Emmet blieb äußerlich gelassen und höflich und wollte de« - Aufruhr beschwichtigen. Aber es war zu spät. Diese prächtigen, lieben Iren mußten i ausgetobt haben. Sie redeten sich mit dem eigenen Wort in ! immer größere Wildheit. „Schulmeister! — Moralprediger! — Pfäfflein!" regnete es durch die dumpfe Zimmerluft aus ihn ! ein. Man erhob Stühle und Kissen, tastete nach dem Gürtel- ! Messer und den verborgenen Pistolen, und als Daniel bitter j fragte: „Wo geht es denn da an die gesunde, frische Luft ! hinaus?" da ward der Rummel so groß, daß Emmet nichts i anderes mehr wußte, als den Vereinsdegen von der Wand zu ! reißen und blitzend über die Köpfe zu schwingen. , Er wollte rufen, ob man sich heut abend noch verderben - wolle! Aber da war das Verderben schon vor der Türe. — Denn nun hörten alle trotz des Lärms da drinnen schwere i Schläge an die Wand. Vor dem Türchen rutschte man draußen etwas weg. Den Kasten! Das Getrampel vieler Schuhe wurde - - über die Stiegen laut, Stimmen riefen, die ganze Kammer - zitterte. Im Nu war man da drinnen wieder eins, und Totenstille war auf einmal da. „Wir haben uns verraten", sagte Emmet schmerzlich, — „Barrikaden, vor!" Hierauf wandte er sich an O'Connell, der ein ganzes Bett vor die Türe schleifte, und fuhr fort: „Nichts stut mir so leid, als daß wir dich mit in Gefahr stürzen." — !Dann half er mit, Bretter, Kisten, Säcke vor die Türe zu (schleppen und mit Stricken Hindernisse zu spannen. ' Ein Pfiff scholl irgendwoher. "„Glückauf, das ist der Wirt! — da unten im Garten! — nun zum Fenster hinaus! So lange halten wir die Schanzen schon! — Vorwärts, Eichelbuben; der Schreiber mit dein Pro tokoll voran! — so jetzt die Kasse, Deity —- jetzt du, Daniel O'Connell!" — regierte Emmet mit göttlicher Kaltblütigkeit. „Rettet nur ihr euch zuerst!" bat Daniel ruhig. „Ich bin (weniger in Gefahr als ihr Studenten." „Geh sogleich!" drängte Emmet stolz. „Du bist unser Gast!" Durchs kleine Schiebfensterchen zwängte sich einer nach dem (andern ins Spalierlaub und vollstäntnge Dunkel der Nacht Hinaus und ließ sich an den Zweigen in den Hof gleiten. Vor wer Türe polterte es gewaltig. Die ersten Artstreiche dröhnten. „Nun du, Tom, du bist katholisch — wer ist noch katholisch? — Serckett, ja — und Freshman! — bleibt einstweilen von (unsern Versammlungen weg — euch erginge es am härtesten! —- ja, bleibt nur ganz weg! wir rufen euch dann schon zur Zeit! —- 'flieh jeder einzeln, eine andere Straßei" Emmet harrte mutig aus, wie auch der Sturm vor der Türe (brandete und die Wände krachten und ein Stück der Barrikade nach dem andern fiel. — Er blieb als letzter rittlings auf dem Fensterbrett, zum Sprung gefaßt, bis die Kammertüre mit Stricken und Balken riß und sich ein Trüpplein Bewaffnete» in die finstere Stube würgte. „Engländer!" höhnte es ihnen von irgendwoher entgegen; „wenn ihr irische Nester ausnehmen wollt, müßt ihr früher aufstehen. Unsre Hühner legen die Eier beizeiten." — Ein paar Schreie der Wut, zwei Pistolenschüsse aufs gerate- s wohl, zerschmettertes Geschirr und weit draußen im Dunkel ei« t Paar letzte, ferne, lachende Schritte des übermütigen, unfaß- j baren Eichelbuben.... - Volk und im Inte reffe des Reiches gebrachten Opfer an Gut und Blut nicht mit Dank, sondern mit Undank -belohnt werden sollen. Kleingeld. Die Sächsische Ei nzelhandels-Gemeinschaft teilt uns Mit, daß sie die Reichsbank gebeten 'hat, den sich im Ge schäftsverkehr zeigenden und sich äußerst fühlbar machenden Kl-ein- geldmangel in Münzen sowie -auch in Papier--, in 5- und 10- Pfennig-Werten baldmöglichst beseitigen und für ausreichende Verteilung dieses für -den täglichen Verkehr unbedingt notwen digen Kleingeldes -umgehend Sorge zu tragen. Ehemalige 241er! Zur Erinnerung an die vor zehn Jahren erfolgte Gründung des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 241 findet am 13. und 14. September in Dresden eine -große Wie- ders-ehensfeier statt, zu der alle ehem-aligen Angehörigen des Re giments -eingeladen werden. Alles Nähere durch Rudolf Bert hold, Dresden-A „Große Brüdergass-e 12. Zur Nachahmung empfohlen. Eine nachahmenswerte Ein richtung hat die Freitaler Stadtverwaltung insofern getroffen, -als sie in den Nähe der Roten Mühle an" der Oberen Dresdner Straße eine Trinkstelle für unsere Zugtiere eingerichtet hat, find es doch gerade die Zugtiere, die unter der Hitze per Sommerszeit besonders sehr zu leiden Haden. Die Fuhrleute muffen es sich daher angelegen sein lasten, den ihnen anvertrauten Tieren durch Tränken mit einwandfreiem Master Erleichterungen zu schaffen. Von der Bevölkerung muß allerdings erwartet werden, daß sie das Trinkwasser nicht verunreinigt und auch mit darauf -acht gibt, daß spielende Kinder das Wasser nicht verunreinigen. Neukirchen. (Gedenkfeier.) Wie in anderen Orten, wurde auch in hiesiger Gemeinde der Eri-nnerungstag an unsere braven, -im Weltkrieg Gefallenen würdig begangen. Aus diesem Grunde fand gemeinsamer Kirchgang durch die Ortsvereine statt, nachdem vorher der hiesige Militälverein und die Bruderschaft des Iungdeutschen Ordens durch ihre Vorsitzenden am Krieger denkmal der Gefallenen von 1870/71 prachtvolle Kränze unter entsprechenden Worten -niedergelegt. Nach dem stark besuchten Gottesdienst vollzog sich noch eine kurze -eindrucksvolle Gedächt- ni-sseier am Kriegerdenkmal der im Weltkriege Gefallenen. Anter tstfimvegten Worten legte Herr Gutsbesitzer K. Andrä als Vor sitzender des Mcktärvereins, Herr Gutsbesitzer P. Oehmichen als Großmeister der Bruderschaft des Iungdeutschen Ordens namens -ihrer Der-eine prächtige EiHenkränze mit Schleife nieder, eben so -Herr Oberlehrer i. R. Müller im Auftrag des Männergesang vereins und des Frauenvereins. Hierauf sang der Männerge- sangvereM tonschön das alte, schöne, der Feier entsprechende „Morgenrot, Morgenrot", womit der feierlich -ernste Akt schloß. Nachdem der eherne Glockenmu-nd verhallt, trat -das der Trauer -um die Kriegsopfer gewidmete Schweigen ein. In Steinen mit -ehernen Lettern bewahren wir den Namen- derer, die für das Vaterland geblutet; laßt sie uns -auch fernerhin treu in den Herzen bewahren. Wetterbericht. Langsame Besserung -des Wetters, zunächst stellenweise Be wölkung, mäßige Winde -aus südwestlicher bis westlicher Rich tung, etwas wärmer. s Sachsen uni! Nachbarschaft - Dresden. (Genera l m -a jor P a ul Keller ch.) Im Alter von 76 Jahren verstarb Generalmajor Paul Keller. Er war Teilnehmer der -Feldzüge von 1870/71 und 1914, in denen er schwer verwundet -wurde. Ottendorf-Okrilla. (S chw -erer Waldschaden -durch -e i ne Wi n dhos -e.) Das schwere Kn-wetter, welches kürzlich über Dresden und weite Teile Sachsens ni-ederging und in- Dres den zu rund 300 Alarmierungen -der Berufsfeuerwehr führte, hat -weit -größeren Schaden- -vermsacht, -als -aus -den bisherigen Zei- tungsmeldungen zu -entnehmen war. Besonders zu erwähnen ist nachträglich noch, daß in Ottendorf-Okrilla eine Windhose ent stand, die zunächst im sogenannten Ob-erdorse allerlei Schaden anrichlet-e, sich -dann teilte und hierauf i-m St-aatssoistrevier Ot tendorf -geradezu unglaubliche Verwüstungen -anr-ichtete. Eine am Montag -vorgenL-mm-en-e Besichtigung- -ließ erkennen, mit welch ungeheurer Wucht der Sturm im dortigen- Hochwaldbe- sta-nde gewütet haben -muß. Stärkste Bäume, sowie beispielsweise -eine mindestens 3-00 Jahre -alte Eiche, -wurden entwurzelt oder -geknickt und d-urchei-andergewo-rfen, als wenn man Zündhölzer uiw herstreue. Im Staatsfolst Ottendorf schätzt -man den durch Wind- bruch angerichteten Schaden -allein -auf etwa 1200 Festm-et-er Holz. Zahlreiche Waldarbeiter sind -mit den AufrauMüngsar-beiten 'be- schä-ftiat. Tausende von Ausflügkern haben -noch am Sonntag die verwüsteten Wäkdtei-le ausgesucht, um sich von den Naturgewalten ein Bild zu machen. Wehlen. (Ab gestü rzt.) Im Mewälder Grunde stürzte am Sountagnachmittag -ein etwa zwölfjähriger Knäbe von einem zehn- Meter hohen Felsen -a-b. Die S-a-nitätskokonne des Roten Kreuzes Lohmen eilte zur ersten Hilfeleistung herbei, die ihn nach Wehlen- brachte. Mit dem Dampfschiff wurde der- Verunglückte nach Pirna -gebracht, wo -er zum- Ferienaufenthalt weilt. Siebenlehn. (Gedenkfeier.) Unter allgemeiner- Teil-- nähme der Einwohnerschaft sowie der hier -weilenden zahlreichen Sommerfrischler fand rm- hiesigen Stadtwalde am Kriegerehren mal eine eindrucksvolle Gedächtnisfeier für unsere Toten statt. Einleitend spielte die Stadtkap-elle -den Choral „Jesu». meine Zu versicht". Dann sang -der Männergesangverein „Heldenfeiev". Schuldirektor Spreer hielt -die GedächtnisaNsp-ache, die ausklan-g in das Goethewort ,Kober Gräber -vorwärts!" Vertreter aller Vereine, die sich -übrigens mit ihren Fahnen bet-eiligt-en, legten sodann Kränze Nieder, -desgleichen- -auch -die Vertreterschast des Iungdeutschen Ordens. Nach dem gefühlvoll seitens des Ge- s-ang-vreins „Deutsches Lied" vviaetrag-enen- Liede „Waldesruh" spielte -die Kapelle „Ich hatt' -einen Kameraden." Damit schloß die schlicht-würdi-ge Feier. Dippoldiswalde. (H -v l z a r b e i t e r st reik i m Weiß e - r i h t all) Am Montag traten -die Holzarbeiter des Weißerihtäl- werkes A.-G. wegen Lv-Hndifferenzen in den Streik. Die Firma wurde dadurch gezwungen, -auch die übrigen Arbeiter für die Dauer des -Streikes aussetz-en zu kaffen, so -daß der- Betrieb vvll- stäNdia ruht. .»» Blochwitz. (G e de n kf-e -i -e r.) Unser Ort beging im' Anschluß -an -den Gottesdienst am 3. August, in dem schon des Kriiegsbe-ginn-es vor zehn Jahren und -der Kriegsopfer gedacht wurde, am Kriegerdenkmal -eine schlichte Gedenkfeier. Das Denk mal war von der Jugend recht hübsch -geschmückt worden. Um rahmt von -Gesängen, hielt Herr Pfarrer Forberg (Lamperts- wälde) -eine tiefschürfende, zu Herzen -gehende Ansprache, die a-llen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck hinterließ. --- Linz. (Gedächtnisfeier.) Anschließend an,den Gottesdienst vereinte sich ein großer Teil der hiesigen Gemeinde -an der Kriegergedächtmstafel, die einen sehr sinnigen Blu-men- und Girlandenschmuck -auswies, um eine schlichte Gedächtnisfeier zu begehen. Durch Gesang und Festansprache (Pfarrer Winter, Ponika-u) wurde die Bedeutung des Tages gewürdigt. Schlettau. (Unweit er schaden.) Die von der Stadt verwaltung angeordnete Ermittelung der Gebä-udeschäd-en hat foDendes Ergebnis gezeitigt: 309 Geschädigte, 11368 zertrüm merte -Fensterscheiben. Der W-iederherstellungsaufwand beläuft sich auf 42 642 Mark. Ferner wurden 73 111 Quadratmeter Dachschäden festgestellt, -die einen Wi-ederherstellungsaufwand von 131 787 Mark beanspruchen. Der Gebäudeschaden beläuft sich insgesamt -auf 154 429 Maerk. Der beträchtliche Flurschaden ist noch nicht berücksichtigt Haida i. B. (Aus g esetz t.) Am Straßenrande der Röhrs- dorfer Straße fand in der vorletzten Nacht auf dem nächtlichen -Heimwege -ein Mann- aus Haida -ein laut schreiendes Kind, das man offenbar ausgesetzt hatte. Es handelt sich um einen zirka sechs Monate alten- Lungen. Der Bürgermeister nahm sich zu-- n-ä-chst des kleinen Ausgestoßenen an. Nachforschungen- über die Mutter sind -eingeleitet worden. Pegau. (AutomobilUnglück.) Ein schweres Auto-- mobilunglück ereignete sich am Sonntagnachmittag auf der Staatsstraße zwischen hier und Zwenkau. Ein mit fünf Per sonen besetztes Personenauto fuhr infolge Raddefekts an einen Baum an. Hierdurch wurden drei Personen schwer, eine leicht verletzt. Won den Schwerverletzten, die Knochenbrüche usw. er litten haben, wurden zwei ins hiesige -Krankenhaus geschafft, während der -dritte auf Wunsch in feinen Wohnort Zwenkau ge bracht worden ist. Leipzig. (E i n A uto -i n e i n e A rb e i t e r k o lv n n e ge fahren.) Ein schwerer Unfall ereignete sich -am Dienstag in der Nacht -gegen 9-1 Uhr in der Eijenbahnstraße L.-Neust-adt. Dort war eine Kraftdroschke in eine Schien-enstoßausgrabung der Straßenbahn gefahren, wodurch ein Rad des Autos zerbrach. Dadurch hatte der Führer der Kraftdroschke die Macht über die Steuerung des Wagens verloren, -der nun unter -die an dieser Stelle beschäftigten Straßenbahnarbeiter hineinfuhr. Zwei Ar» bester wurden schwer verletzt. Beide wurden -durch -die hinzu- gerusene Feuerwehr nach dem Krankenhause St. Iakob gebracht. Oberwiesenthal. (Tschechische Gendarmen.) Auf sächsischer Seite will das Beerensuchen in diesem Jahre nicht lohnen. Tückische Maifröste haben die -Heidelbeeren strichweise in der Blüte zerstört. Die hiesigen Kinder wissen sich zu helfen und wechseln hinüber ins Böhmische. In den letzten Tagen sind aber viele Kinder um das Ergebnis ihres Fleißes gekommen, da ihnen tichechis-che Gendarmen die gesammelten Beeren fortgcnom- m-cn haben. Nachdem es im deutschen Gebiet der Tschechoslo wakei nur noch Beamte tschechischer Nationalität gibt, darf solche Härte nicht wun-dernchmen. - 6snü«>epk unü üewrrbe - Handwerksmeisterprüfungen. Im- Interesse des Handwerks ist als erfveuliche Tatsache eine besonders rege Beteiligung an den Ha-ndwerksm-eist-erprüfung-en in den letzten- Jahren- festzu stellen. Neben- -dem Beweis des Wertes, der dem- Recht zur Führung des Handwerksmeistertilels und der Befugnis zum An- l-eiten von- Lehrling-en- zu-kommt, -ist -die hohe Zahl -der Meistev- prüslinge auch allgemein -ein Zeichen des -Strebens im Handwerk. Es ist im Besten des Einzelnen- wie des ganzen Standes äußerst -wünschenswert, daß jeder ordnungsmäßig herangebildete Hand werker zu seiner Zeit die Meisterprüfung ablegt. Die nächsten Prüfungen finden im -Herbst 1924 statt. Handwerker im Reg-ie- rungsb-ezirk Dres-den- haben ihr Gesuch u-m Zulassung zur Meist-er- pr-üfung bis spätestens 15. August 1924 an -die -Gewerbekammer Dresden einzusenden. Es -soll zugleich Angaben enthalten, ob sich der Gesuchsteller schon einmal zur Meisterprüfung a-ngemel- det -hat und ob er -einer Innung -angehört und welcher. 'Bei zufügen sind ein selbstv-erfaszter und eigenhändig geschri-eben-er -Lebenslauf, die Zeugnisse über- -die Gesellenzeit, etwaige Zeug nisse g-ewerWcher Bildu-n-gs-anstälten, -das Lehr- und Gesellen- -prüsungsz-eugn-is, -der Wohn-u-n-gsHrekdesch-ein-, Vorschläge für das Meisterstück und die Prüfungsgebühr, die im allgemeinen- dreißig Goldmark, im Maurer- -und AiM-merhandwerk aber fünfzig Gold mark -beträgt. * i Kriete unserer Leier - Zugentgleisung und kein Ende. .D e r A ug i st e n t -g l -e ist! Das -ist die übliche Rede, -die besagen soll, daß' zwischen Wilsdruff und Potschappel von einem Güterzuge wieder -ein Rollb-ock aus den Gleisen gesprungen ist. -So wird sie auch vom -großen Publikum verstanden-, selbst wenn es wie gestern zweimal der Fall ist. Man nimmt fast nicht mehr Notiz -davon-, weil bisher -glücklicherweise nennenswerter Schaden nicht entstanden ist. Die entstehenden Verspätungen i-m Per-s-onen- verkehl suchte -die hiesige Ba-Hnverwaltung auf -das möglichste zu verringern. Aber es kann -auch einmal anders kommen. Man -braucht gar nicht daran zu denken, daß einem vollbesetzten Per sonenzuge das Gleiche passieren könnte. Man bedenke nur die Folgen, -wenn- der gestern bei der Wurgwitzer Unglücksbrücke ent gleiste Wagen die Brücke hinuntergestürzt -und die -nachfolgenden Wagen mitge-rsssen hätte. Nun wird zwar -von fachmännischer -Seite versichert, daß den Rollböcken die alleinige Schuld zuzu schieben ist, aber man hort auch -anders. Von nicht -mehr intakter Strecke, die durch -die seit etwa Jahresfrist verwendeten schweren Maschinen noch vollends zugrunde -ger-icht-et wird. Nach Ansicht Dritter soll -die Strecken-arbeiterkolonne -durch übermäßigen Ab bau so verringert worden sein, daß sie gar nicht mehr i-n der- Lage ist, die Strecke einwandfrei zu -erhalten- -usw. usw. Die Sicherheit -des fahrenden Publikums erheischt hier -jedenfalls ein offenes Wort. Sind -die Rollböcke wirklich schuld, fort mit den schad haften-, denn früher -als sie neu waren-, sind sie doch nie heraus- -g-e-spiungen. . Liegt es an den schweren- Maschinen, es werden- a-uch leichte neu- gebaut; hier -werden sie gebraucht! Und sinds der Streckenarbeiter- wirklich zu wenig -und darf der Etat nicht über schritten werden-; einen Baurat abgebaut 'und- zwanzig Strecken- arL-eiter dafür eingestellt! Arbeitslose Arbeiter gibts genügend, arbeitslose Bauräte kaum. Was sagt die Eisenbahn nun selbst dazu? U. A. w. g. Otfrie-d vom Berge. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 8 Seiten. Verantwortlich für -die Schriftleitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Nöme r. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wuc-dr-or.
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