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Anzeige« «eirmen auch alle Vermittlungsstellen entg-gea. Mr Sachseu-Zritnng entbält die amtliche» Bekanutmachange» »er «mtsyanvim-inntckwK Meitze», de* Rmtsgertckt« und Lradtrstr za MlsSnisi, Forstrentamts Tbarandt, Finanzamts Nossen n. a. Nr. 97 — 83. Jahrgang. .s-ch,««Ävm,- Wiisdrnsf-Dresden. VE«»- Dr-^m ««o Freitag 25. April 1924 KRttÜlSZ ZsWWL. Deutschland hat geantwortet auf den Bericht der Sach verständigen und hat Ja! gesagt. Macdonald tat des gleichen; Poincarö allerdings sträubt sich mit Händen und Füßen dagegen, sich irgendwie festzulegen. Schon ist es zu einer Art von „Konflikt" mit dem Vorsitzenden der Neparationskommission, seinem Freund Barthou, gekom men; denn gar zu unangenehm sind jene „Voraussetzun gen" des Berichts. Nun antwortet auch Amerika, das den Vorsitzenden für de.n ersten Sachverständigenausschuß stellte. Coo lidge, der Präsident der U. S. A., hat als der verant wortliche Leiter der auswärtigen Politik seines Landes — kein Kongreß, kein Senat darf ihm dabei dreinreden — die Stellungnahme Amerikas zudem Gutachten proklamiert in einer Rede, die er auf einem Bankett der amerikanischen Presse hielt. Zunächst erfolgte dabei ein doppeltes Nein! Ein Nein gegenüber dem — englischen — Streben, die Ver einigten Staaten in den Völkerbund (Versailler Er zeugung) hinein zu manöverieren. Dazu hat Amerika 1919 schon „nein" gesagt, und man denkt nicht daran, sich an der Genfer Komödie zu beteiligen. Ein zweites Nein! gegenüber den unaufhörlichen Tast versuchen namentlich Frankreichs, einen Nachlaß der Kriegsschulden zu erreichen. In dieser Frage bleibt Amerika ein überaus harthöriger Gläubiger. Denn — um das gleich vorwegzunehmen — Amerika soll seinen Teil zu dem fried lichen Wiederaufbau Europas finanziell beitragen; aber es denke gar nicht daran, Geld vorzustrecken, das zu irgend welchen militärischen Zwecken verwendet werde« soll. Das ist in der Frage des Schuldenproblems Wohl die hundertste Antwort an den Schuldner Frankreich: Schränkt eure N üstungen rin, und dann werdetihr zahlen kön nen! Geld gibt es also nur für friedliche Zwecke. Das Gutachten der Dawes-Kommission wird von Coo lidge gelobt, was man dem Amerikaner auch ruhig zn^illi- gen mag, da es ja wohl noch übler für uns hätte ausfallen können. Und darum begrüßt er es auch, daß dieses Gut achten allen interessierten Staaten als praktische Grundlage für die Lösung der Reparationsfrage erscheine. Bei seiner Hoffnung, daß diese endgültige Lösung nun endlich erfolge, schaltet Coolidge freilich als vorsichtiger Mann als Voraus setzung die Notwendigkeit „gegenseitiger Zugeständnisse* ein, die -bei der weiteren Verhandlung nun als Basis zu dienen hätten. Bei diesen Verhandlungen käme als Ziel natürlich einerseits die Sicherung der Wiederherstellung Deutschlands und »ines Höchstmaßes von deutschen Zah lungen in Frage. Wir unterstreichen das „und", denn bis her hat man sich ja um deutsche Zahlungsfähigkeit bei der Aufstellung solcher Zahlungspläne gar nie gekümmert. Der Deutsche hatte eben zu zählen; brach er daran zusammen, so war es auch gleichgültig, war vielmehr — erwünscht. Schon der Dawes-Bericht hatte jedes wirtschaftliche Empo Mühen Deutschlands geknüpft an die schleunigste Überwindung der deutschen Kreditnot; dazu soll die Emissionsbank Michelsen. Coolidge unterstreicht die Not wendigkeit einer schnellen Bewilligung der Anleihe, auf der die Emissionsbank fundiert werden soll, und hofft dabei auf eine starke Beteiligung auch des amerikanischen Kapitals. Nicht etwa um unserer schönen Bugen willen, sondern aus rein geschäftlichen Gründen; um Deutschland nämlich wirtschaftlich zu kräftigen und damit wieder zum Abnehmer amerikanischer Produkte zu machen, damit schließlich auch den Beginn eines wirtschaftlichen Wieder« «ufbaus Europas ganz allmählich einzuleiten. Coolidge wäre nicht der typische Nachkriegsamerikaner, der er ist, wenn er nicht bei dieser Gelegenheit auch von der Abrüstung sprechen würde; die Wiederherstellung des wirtschaftlickxn Gleichgewichts in Europa würde die llrchcl^ von „Meinungsverschiedenheiten" verschwinden lassen, und wenn man in Europa eine feste Politik ver folge, dann könne man doch auch der Mrüskuuzsfrage Wieder uähertreten, die man auf der Washingtoner Konfe- wnz vergeblich behandelt habe. „Eine endgültige Lösung der Reparationsfrage könnte den Beginn einer neuen ^riedensära bedeuten." Daun solle man eine Abrüstungs- wnferenz veranstalten. Ja, wenn das ganze Reparationsproblem wirklich nur ein wirtschaftliches wäre, wenn namentlich Frankreich jenes »Nn erwähnte „und anerkennen würde, dank könnte man sich diesen Hoffnungsäußernngen vielleicht anschließen. vorläufig bat aber Poincarv den Empfang des Gutachtens „bestätigt", hat es „mit Sympathie begrüßt" und die Aeparatton-Lkommission ersucht, „in den Grenzen hrer Zuständigkeit" die Entscheidung zu treffen. M daß er sich erst nach der Fällung dieser Entscheidung wir den anderen alliierten Negierungen zwecks Drrrchfüh- 5-Wg Zahlungsplanes in Verbindung setzem wird. — von Deutschland verlangt man fröhlich die sofortige voran, setznugslose Inangriffnahme aller Vorbereitungen Mr dw;> Durch'?'Nung! Co: n>ge ist vielleicht doch ein wenig allzu yoff- "llngsvoll. r vrel AreilpuMe. . Das Schreiben, das Poincarö an den Präsidenten der Acharaüonskommission Barthou gerichtet hat, Wird nicht derösientlicht. Poincarö hatte aber über die Steuuna N. MM kiMtt ks WLs« AMWrd (Eigener Z e r n s p r e chd i e n st der „S a ch ! e n - 8 c i l u » g") Innsbruck, 24. April. Der dcrusche Konsul in Lugano' Leist mit, daß aus Grund der gefundenen Auswrispapiere fest- gestellt werden konnte, daß sich der frühere SlaaLsfesietär des Neichsschatzamtes Dr. Helfferich und seins Mutter unter den Todesopfern des Eisenbahnunglückes in der Schweiz befinden. Berlin, 24. April. Von einzelnen Pressestellen war auch die Persönlichkeit Dr. Schachts Mil dem Schweizer Eisenbahnun- z glück in Zusammenhang gebracht worbe n. Wie T. U. aus Nach- s frage erfährt, befindet sich Dr. Schacht in Berlin. Bellinzona, 24. April. Die Zahi der Schwer- und j Leichtverletzten wird insgesamt auf 49 Personen angegeben, die ! Zahl der Toten ist 21. Bevorstehender AvsMAtz eines italienisch- 1 cheeilischtu Bündnisses. (Eigener Fern sprech dien st ^er „S a ch s e n - 3 e i l u n g".) Pari s, 24. April. Nach dem Prager Matinkorrefpon- denten beabsichtigt Präsident Maffaryk während seines Aufent haltes in Italien zusammen mit Dr. Benesch, der nach Rom Nach kommen wird, die Umrisse eines italienisch-tschechischen Bündnis vertrages auszuarbeiten. Dieser Vertrag soll den Beitritt der Tschechoslowakei zu dem italienisch-jugoslawischen Abkommen be deuten. Das Ziel bestände vornehmlich darin, erneut die Soli darität der beiden slawischen Länder in ihrer Eigenschaft als Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie zum Andruck zu bringen. Der Matin schreibt, daß der Bündnis vertrag von dem Geiste der Garantieabkommen erfüllt sein werde, die in Genf vor zwei Jahren von englischen und französischen Völkerbundsvertretern zur Sprache gebracht wurden. Das Pariser Blatt spricht von einer italienisch-tschechischen Allianz und glaubt, daß dadurch auch eine Annäherung Mischen Paris und Nom erleichert werde. iSchlägerei irr eine? DA«b!v»'rsnnrMknng. Altona, 24. April. Gestern abend fand hier eine vom Völkisch-Sozialen Block emberufcne Wahlversammlung statt. Gras Revenllvw, der Spitzenkandidat des Völkisch-Sozialen Blocks für Schleswig-Hvlste'n, sprach über Zweck und Ziele seiner Partei. Der Mehrheitssozialisl Dr. Lampel erklärte in seiner Aussprache, daß auf Grund des Völkisch-Sozialen Pro gramms die Mchrheitssozialisten stets mit dem Völkisch-Sozialen Block gehen könnten. Aber weiter sagte er, er bedauere, daß der FrisLensvertrag von Versailles von den Sozialdemokraten unterschrieben worden sei, und daß er lieber gesehen hätte, daß Wilhelm li. seinen Namen unter diesen Vertrag gezeichnet hätte. Daraufhin erhob sich ein furchtbarer Tumult. Völkisch-Soziale und Sozialisten bearbeiteten sich gegenseitig mit Stühlen und SÄchPemen. Die Polizei griff, mit Gummiknüppeln ein und mit Unterstützung des völkischen Wahlschutzes gelang es, die Ruhe störer aus der Versammlung zu entfernen, so daß die Versamm lung fortgesetzt werden konnte. VorKuszahMNg Äsr BeKAtsr:gehäLter. Berlin, 24. April. Halbamtlich wird mitgeteitt: Ob gleich die Finanzlage des Reiches immer noch sehr gespannt ist, hat sich der Mmister der Finanzen doch entschlossen, den Be amten am 30. April 24 die Bezüge wieder für einen Monat im voraus zahlen zu lassen. Er glaubt die Beranlwortung für diese Maßnahme trotz der noch bestehenden Schwierigkeiten im Inter esse der Beamtenschaft auf sich nehmen zu muffen. Es ist zu erwarten, daß die Länder und Gemeinden, soweit es ihre finan zielle Lage gestattet, sich dem Vorgehen des Reichskabinetts an- schließen werden. Staunmg und die Frage der Minder heiten in Schleswig. Kopenha -g e n, 24. April. Starming sagte Hestern in . einem Interview mit einem Vertreter der Berlinske-Ttdende: ; Wenn man von deutscher Seite die Anregung zu einer Merein- - kunft betreffend die Minderzahl in Schleswig ergreife, so werde ! man heute in Dänemark mit Wohlwollen die Frage ausnehmen s und versuchen-, sie zu Wen zu -Gunsten sowohl der deutschen wie s -dea dänischen Minderzahl. Ei« Gesetz gegerr antixePUblikanische PrspKganda. Athen, 24. April. Der Ministerral hat einen Gesetzent wurf unterzeichnet, wonach für die Dauer v-on 10 Jahren antire- j pMikanische Propaganda streng un-ters-agt wirb. ! Die PeN in Indien. — 54V00 Tote London, 24. April. Daily Telegraph erfährt aus Alla- i bahd, daß die Pest in Pundschab erschreckende Fortschritte l macht. Im Laufe der letzten beiden Wochen^ sind 22 000 Pest- f fälle festgestellt worden, von denen 17 000 tödlich verlaufen stich. > Insgesamt sind seit Anfang des Jahres 54 000 Personen an der furchtbaren Epidemie zu Grunds gegangen. Frankreichs zum NeparaLionsgutachten noch eure Unter redung mit Barthou und soll diesem „Instruktionen" ge geben haben. Worin diese bestehen, wird ebenfalls nicht bekanntgegeben, doch hat die Reparationskommission ihre beabsichtigte Sitzung vertagt, weil angeblich die Instruk tionen der Regierungen an ihre Delegierten noch nicht ein- getrofsen sind. Die Presse teilt mit, daß zwischen den Re gierungen in Paris, London, Brüssel, Rom und Washing ton bereits eine Besprechung über die Streitpunkte zwischen London und Paris eingeleitet worden sei. Das wären 1 dieFragederSanktione «, 2 die verschiedenen Etappen, in welchen das augenblicklich im Ruhrgebiet aufgerichtcte wirtschaftliche System in das allgemeinere aufgehen soll, welches die Sachverständi gen vorfchen — es könne nach französischem Willen leine Fusion stattfinden, solange nicht das Gelingen des vor gesehenen allgemeinen Systems festgestellt sei —, 3. dis Frage der interallierten Schulden. Das französische Verlangen gehe darauf hinaus, daß man Frankreich die 27 Milliarden, welche es England und Amerika schulde, erlasse und ihm von Deutschland eine Mindestzahlung von 26 Milliarden Goldmark garantiere. Amerika sei in den Präsidentschaftswahlkampf eingetreten» und diese Campagne dauere bis in den Herbst. Also brauche man nicht allzu großes Gewicht auf Coolidges Worte zu legen. Der Bericht der Sachverständigen habe den Konflikt der alliierten und assoziierten Regierungen leicht ver- schoben, aber tatsächlich habe er sich nicht gewandelt. — Der „Matin" stellt ausdrücklich noch einmal fest, daß Frank reich durchaus nicht beabsichtige, auf seine „Sanktions mittel" zu verzichten. Es sei denn, das es dafür völlig gleichwertige in die Hand bekomme. Lie LsMMstrspbe sm 5t. Sotidsra. Z-u der Eisenbcchnka-tästrophe am S-t. G-ottharb wirb heute gemeldet: Der von Luzern kommende Nachtsch-nellzug über fuhr vor bem Bahnhof bas HaftefiMÄ unb sauste in voller Geschwindigkeit in den msi bau vollen Kraft Meier elektrischer Lokomotiven hera-nkommenben Mailänder Expreß. Fast das gesamte Personal der Maschinen- mrd Heiz- Wagen wurde getötet oder schwer verletzt. Zwei Personen wagen waren durch Explosion der Gasleitung in Brand ge raten und wurden vollständig zerstört. Bis Mittwoch nach- miltaa wurdeu.LI Tote aeralttL. An einem der Unalücks- zuge vezanven sich etwa SvDeu 1 sche, und es steht bereits fest, daß sich unter den Schwerverletzten die Ungehörigen einer Berliner Familie Forthmann mrd ein Herr Otto Karrt arrs Bremen befinden. Unter den Opfern soll sich einem noch unbestätigten Gerücht zufolge auch der itnlienifche Gesandte in Kopenhagen Graf della Torre befinden. Der Schauplatz des Unglücks gehört zu der großen - internationalen Linie Berlin — Erfurt — Frank furt — Basel — Luzern — Bellinzona — Lu ga n o—C h i a sfo—M a i l a n d. Die Strecke führt j durch den Gotthardtunnel. Die Schweizer und die italie- j Nische Strecke vor und nach dem Tunnel werden elek- j irisch betrieben. Der erste elektrische Zug ist im Septem ber 1920 durch den Gotthardtunnel gefahren worden. Der letzte Teil der Gesamtstrecke Lugano—Ch-iasso wurde im Februar 1922 eröffnet. Gefährliche Durchgangswagen. Einer der verunglückten Wagen ist, wie die Berichts vermuten lassen, der italienische Durchgangs wagen, der allen Reisenden, die jemals die Strecke Ber lin-Basel befahren haben, sehr gut bekannt ist. Er fällt durch seine sehr leichte Bauart auf. Man kann sich Vor steven, daß die innensitzendsn Personen bei einem Zusam menstoß der höchsten Gefahr ausgesetzt sind. Bei einem wuchtigen Anprall muß der Wagen fast widerstandslos zusammenkrachen. Bei den deutschen Eisenbahnern war er nicht beliebt, da er in wiederholten Fällen wegen der zu leicht gebauten Kuppelungsvorrichtung zum „Abreißen" der Züge geführt hat, so daß ein Teil des Zuges dem andern davon fuhr. 2so Millionen VoNar M ttepsrsüomMeiben. Amerikanisches Privatkapital. Nach Pariser Meldungen soll der Teilhaber des Hauses Morgan, D. W. Morrow» demnächst mit einer wichti gen Mission, nämlich der Vorbereitung der im Sachvcr- n- digcnplan vorgesehenen Anleihe von 200 Millionen Dollar, betraut werden. Im Zusammenhang mit der Äußerung des Präsiden ten Coolidge über die amerikanische Beteiligung an der Reparationsanleihe für Deutschland wird weiter ge meldet, daß Newyorker Banken bereit seien, 200 Millionen Dollar der im Dawes-Bericht vorgeschlagencn Anleihe zu übernehmen. Die Erklärung des Präsidenten, daß das