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Jeder Rad»tl»nfprnch erlischt, wenn der Betrag durch Kl»^ et»,«zogen »erden »ub »der der Austr»g,«d«r in Aonkur, ,erSt. Anzeige» nehm«, anch all« Derwittlun,»ft«ll«n ent,«,«». Die Sachsen-Zeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meitze», de« Amtsgericht« und Stadtrat« zu Wilsdruff, Forstrentamt« Tharandt, Finanzamts Stoffe» «.«. Nr. 39 - 83. Jahrgang. Wilsdruff-Dresden. IeI..Adr.: .Sochsenztitun,' P»psch««k: Dr«»de» 2«l0 Freitag 15. Februar 1924 „Aas beisst national"? Von Paul Frenzel. (Schlich.) Von der Wiege bis zur Bahre umfängt jeden Einzelnen die Wohltat dessen, was nationale Errungenschaft zu bieten ver mag. Daß die eine Nation weniger, die andere mehr leistet und leisten kann, ändert daran nichts. Vom Elternhause zur Schule, von ihr zum Leben erweitert sich der Kreis dessen, was der Einzelne empfängt. Er erweitert sich zudem noch von einer Generation zur andern. Nationale Güter sind's, die jeder empfängt, Volksgüter! Sie zu heben und zu mehren, sie höchster Vollendung entgegenzuführen, ist daher auch Pflicht jedes einzelnen, der von diesen Errungenschaften zehrt. Und er zehrt davon, aus Schritt und Tritt, am Tage wie in der Nacht, wachend und träumend. Diese nationalen Güter sind Gemein gut, sind Volksgut! Sie treten dem einzelnen auch stündlich in die Erscheinung, wenn er nur die Augen öffnet und ihre Seg nungen nicht in völliger Verblendung mißachtet, sie nicht selbst verleugnet, sie sabotiert! Der Nationalismus nur kommt dem einzelnen unmittelbar wie mittelbar zugute. Deshalb ist es Pflicht des einzelnen, national zu denken und zu handeln, zu leben und zu streben. Der Internationalismus ist unpersönlich. Er kann und darf sich dem einzelnen nur im Nahmen des nationalen Empfindens Zeigen, im Staate, der Nation, dem Volke. Er zeigt sich ihm, nachteilig oder fördernd. Nachteilig um so bedrückender, je mehr einem Volke das nationale Bewußtsein schwindet. Fördernd, je mehr das nationale Empfinden sich in jedem einzelnen Staaten- gliede äußert je mehr der nationale Gedanke im Volke Wurzeln schlägt und im Volksganzen zum tätigen Ausdruck kommt. Je größer die nationale Errungenschaft, um so größer die Welten geltung des Volkes, des Staates, der Nation. „Die Lebens- Möglichkeiten der Staatsvölker hängen ad von den Deckungs möglichkeiten der Bedürfnisse an Nahrung, Kleidung und Be hausung. Jede Notwendigkeit, für irgendeinen Teil dieser Ver sorgung Materialien von fremdem Loden heranzuziehen, be dingt ein Heraustreten aus der geschlossenen Volkswirtschaft in hie Weltwirtschaft, die Erzeugung von Austauschgütern über den eigenen, unmittelbaren Bedarf hinaus. Diese Erzeugung von Austauschgütern kann sich vollziehen! durch Gewinnung von Schätzen des eigenen Bodens, die den eigenen Bedarf über steigen, oder auch durch Verarbeitung fremder Bodenprodukte. Im^letzteren Falle ergibt sich doppelter Awang zur Arbeit über den eigenen Volksbedarf hinaus." (Arthur Dix, Politische Geographie, Verlag Oldenburg in München.) Damit ist klar erwiesen, daß nur in der Hebung der eigenen Produktion eines Landes das stärkere Hinaustreten desselben in die Weltwirtschaft begründet liegt. Diese Hebung der eigenen Produktion kann aber nur auf den tragfesten Schultern nationalgesinnter und national empfindender und zu nationaler Größe emporstreben der Volksgemeinschaften geschehen. Weltwirtschaft aber nur und leine Intensivierung verschafft Weltengeltung! — Mir ist's, als hörte ich ein vielstimmiges Raunen um mich her. Aus ihm heraus vernehme ich die fast anklagende Frage: „Was haben denn wir, die Arbeitermassen, davon, wenn eine gesteigerte Produktion größere Weltwirtschaft schafft und höhere Weltengeltung? Die Früchte fallen doch nicht uns zu, sonoern einzig und allein nur dem Unternehmertum!" Auch den Schein von Berechtigung dieser Frage gilt es zu widerlegen: Wie die Betätigung nationalen Geistes dem einzelnen in erster Linie zu gute kommt und von der größeren Ausbreitung auf einzelne und immer neue und immer mehr einzelne und von den einzelnen ausgehend aus Kreise und immer mehr und immer sich ver größernde Kreise bis hinauf zum Volksganzen, zur Allgemein heit, ZE Staate, der Nation, so setzt die Förderung der Weltwirtschaft und Weltengeltung in ihren Segnungen in ent gegengesetzter Wirkung ein. Die Nation, der Staat, das Volksganze verspürt sie zuerst. Um sie weiterzugeben an feine folgenden gröberen Einheiten und ihr den Weg zu zeigen zu den Kreisen und Gemeinden! bis zum einzelnen. „Wir müssen genau bestimmen, was wir als Staat begriffen wissen wollen. Weder verstehen wir unter Staat die Regierung, noch das Parlament, noch die Beamtenhierarchie der Ministerien; anderseits wird der Staat nicht durch den Begriff der Gesellschaft erschöpft. Der Staat >st die organisierte politische Persönlichkeit eines souveränen Volkes — die Organisation der Gemeinschaft zu dem Zweck, ihren gemeinsamen Willen auf politischem Wege durchzusetzen." — und: „Dor Arbeiter steht zum Kapital nicht ausschließlich in einem Dienstverhältnis, er ist auch sein Teilhaber. Er hat fast ein ebenso lebendiges Interesse an der vernünftigen Leitung der Fabrik, wo er tätig ist, als der Eigentümer selbst." Ist's ein „Bourgeois", der diese Säetz formte? Einer der so zahlreichen, die, wie es in den extremsten bis harmlosesten Blättern der deutschen Sozialdemokratie in Wort und Bild so grauenerregend ihren Lesern vorgephraselt wird, mit fetten Ohr muscheln, dickbäuchig und breitspurig an der Schar der hohl äugigen und hungernden Arbeitermassen sich weidet? — Nein, nein, — Macdonald, der Führer der englischen Arbeiter partei, der englische Premierminister, sprach sie aus, I. Ramsay Macdonald, in seinem Weike „Sozialismus und Regierung" (deutsch von Eduard Bernstein, verlegt bei Eugen D ederichs in Jena). Zwei weitere Kostproben Macdonaldscher Ueberlegen- heit über seine deutschen Gesinnungsgenossen mögen hier noch Erwähnung finden. WebW des MnahmziiWes m I. Wrz. Der Dank des Reichspräsidenten an General v Seeckt und die Reichswehr, (ki-ener Fernfprechdirnst der „E « chfen - Zeitun g".) Berlin, 14. Februar. Der Reichspräsident hat auf ein befürwortendes Schreiben des Chefs der Heeresleitung General von Seeckt den Ausnahmezustand zum 1. März aufgehoben. Der Reichspräsident drückt gleichzeitig dem General von Seeckt den Dank des Reiches für die in Gemeinschaft mit der Reichs wehr von ihm in den letzten Monaten geleisteten Dienste zur Wiederherstellung geordneter Verhältnisse im Reiche aus. Schadenersatzklage des Reichs wegen des Eisenbahnerstreiks. Hkt - ener Fernsprechkienst der „S « ch s e n - 8 e itu n Berlin, 14. Februar. Gegen die Führer der Beamten- organisationen der Eisenbahner ist auf Grund des Urteils des Landgerichts I vom 2. Februar eine Eesamtforderung von zu nächst 125 Millionen Goldmark Schadenersatz bei der Zivil kammer des Landgerichts angestrengt worden, der durch den Eisenbahnerstreik vom Sommer 1922 dem Reiche entstanden war. Bevorstehende Auflösung des bayerischen Landtages. (Eigener Fernfprechdirnst der „Eachsen-Zeitung") München, 14. Februar. Der Aettestenrat des Land tags hat einstimmig vereinbart, daß der Landtag am 21. Fe bruar über seine Auflösung Beschluß fassen soll. Unruhen auch im Bad Dürkheim (Lizener Fernfprechdirnst der „Sachfen-Zeirnn g".) Frankfurt a. M., 14. Februar. In Bad Türkheim wurde das Bezirksamt durch Einwohner gestürmt, nachdem die Separatisten zur Macht gelangt waren. Die Menge wurde durch französische Gendarmerie ohne Widerstände zerstreut. Ueber Bad Türkheim ist die Nachtfperre verhängt. In Neu stadt a. d. Hardt sind Marokkaner aus dem Marktplatz auf- gestellt, um alle Versuche, gegen die Separatisten vorzugehen, im Keime zu ersticken. In Speyer ist alles ruhig. Sperre für drei weitere Banken. stki-ener Fernsprechdienst der „Gach sen- 8 eit«n g") Berlin, 14. Febr. Wegen unzulässiger Anforderung von Devisen, für die weder Bedarf noch Deckung vorlag, hat die Reichsbank auch einer ersten Bankfirma in Baden sowie zwei kleineren Banken in und außerhalb Berlins den Kredit gesperrt und das Girokonto entzogen. Eingriffe -er Franzosen in Kaiserslanter» Kaiserslautern, 14. Febr. Die französische Be satzungsbehörde hat zwei junge Leute verhaften lassen unter der Anschuldigung, einen Angriff auf die französische Bezirks- belegation unternommen und auf.die Separatisten geschossen zu haben. Diejenigen Schutzleute, die noch nicht entwaffnet waren, wurden gestern auf Befehl des französischen Kommandanten ver haftet, doch verlangte die französische Defatzungsbehörde von ihnen, daß sie ohne Waffen ihren Dienst weiter versehen. Sämt liche Turn- und Sportvereine des Bezirkes Kirchheimbolanden sind von 'der französischen Besatzungsbehörde verboten worden. Kaiserslautern, 14. Febr. Ueber die Stadt ist die Verkehrssperre von 7 Uhr abends bis 5 Uhr morgens verhängt worden. Zwischenfälle haben sich im Laufe des gestrigen Tages nicht mehr ereignet. Keine MilitLrkontrolle durch de« Völkerbund London, 14. Febr. Das englische Auswärtige Amt ver öffentlicht eine Erklärung, wonach die Meldung, die englische Re gierung habe vorgefchlagen, die Militärkontrolle in Deutschland durch den Völkerbund ausüben zu lassen, verfrüht sei. Ein solcher Vorschlag könne erst erörtert werden, wenn Deutschland Mit glied des Völkerbundes sei. Macdonald erkrankt. (Eigener Fernfprechdirnst brr „Sachsen-Fritun,".) London, 14. Februar. Laut „Daily Mail" ist Mac donald an Grippe erkrankt. Eine türkische Luftverkehrsgesellschaft. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Feitun g".) Konstantinopel, 14. Februar. In der Türkei ist eine Luftverkehrsgesellschaft gegründet worden, die mit einer Flugzeuggescllschast, die auch in der Türkei festen Fuß gefaßt hat, zusammenarbeiten wird. Die betreffende Gesellschaft hat bereits von der türkischen Regierung die Genehmigung zur Be- teiKgung an den türkischen Luftverkehrsplänen erhalten. Der leitende Direktor der Gesell schäft ist bereits in Angota einge- trossen. Die Zentrale dieser Gesellschaft wird in Konstantinopel eingerichtet werden. Eine Probefahrt soll bereits in den nächsten Tagen staittfinden. 2k Sky Plöger Männer, Frauen und Kinder, Greise, Kranke, werdende Mütter, Säuglinge wurden seit dem 11. Januar 1923 aus ihrer Heimat von Haus und Hof durch die Franzosen und Separatisten vertrieben. Gedenket ihrer beim Pfalzopfertag am 17. Februar! Ueber den Sozialismus sagt er: „Der Sozialismus ist eine Gesellschaftsform, in der die Disziplin und die Autorität des Staates neben der individuellen Freiheit einen befriedigenden Ausdruck erhalten." Wie stellen sich dazu die Wortführer der deutschen Sozialdemokraten? Hat man von ihnen schon jemals die Worte „Disziplin" und „Autorität" vernommmen? — Wie ein Faustschlag ins Gesicht seiner deutschen „Brüder" in den hohen und höchsten Staats-, Reichs- und Regierungsämtern aber wirkt es, was der Engländer über Politik und Politiker sagt: „Der Berufspolitiker bedürfen wir genau so sehr wie der gelernten Ingenieure, Mediziner oder Schornsteinfeger. Regie rungskunst und Regierungswissenschaft gehören zu den schwie rigsten Künsten und Wissenschaften, und es sollte dafür Sorge getragen werden, den Beruf so auszubilden, daß er über die geübtesten Talente verfügen kann. Der Berufspolitiker ist ein fach jemand, der sein Geschäft versteht und mit Herz und Ge danken bei der Arbeit ist. Ohne solche Kräfte kann sich kein parlamentarisches System in demokratischen Staaten behaupten." Macdonald ist Brite. Lind nochmals und immer noch ein mal Brite. Dann kommt, in weitem Abstande, erst einmal der Sozialdemokrat dazu. Und fo ist's in Frankreich und Belgien, in Dänemark wie im Sowjetreiche. Strebt ihr deutschen Arbeiter immer weiter nach Besser- j gestaltung eurer Lebenshaltung, nach gerechterer Anpassung der Lohn- an dw Lebensbedingungem Niemand wird euch dieser- halb zürnen. Bleibt aber auf dem Boden des Erreichbaren, des Möglichen. Und legt ab den Irrglauben an die für euch hohe Bedeu tung des Internationalen. Das Heil des Volksganzen nur ist auch euer Heil! Das Volksganze über alles, auch über jeg liche Partei! Werdet, was ihr nach Geburt und Erziehung, nach Sitten und Gebräuchen, nach Lebensgewohnheiten und Lebensauffassungen, nach Wurzelung und Gipfelung allein nur fein könnt: werdetwieder national! — Wit äe» RmsLWn 4rt MMen cssütsgit. Dresden, 13. Februar. Der Haushaltausschuß A des Sächsischen Landtages beriet heute einem Teil des Nachtragsetats für 1923. Bei Kap. 91, Universität Leipzig betr., werden die für Fortführung der angefanqenen Neubauten für die veterinär medizinischen Institute, die Frauenklinik und die Wohnungssied lung für Professoren und Beamte eingestellten Summen bewilligt. Im Bezug auf den Neubau der Frauenklinik beschließt der Aus schuß einstimmig, die Regierung zu ersuchen, in den Hauptetat Summen in der Höhe einzustellen, daß auch der Bau des Flügels B und C in Angriff genommen« und der Neubau sobald als mög lich fertiggestellt werden kann. Bei Kap. 58, Wohlfahrtspflege betr., entspinnt sich eine längere Aussprache über die durch den ehemaligen Finanzminister Böttcher veranlaßte Ausgabe von 800 Billionen Mark zur ein maligen Beschaffung von Kartoffeln für Erwerbslose und Rent ner. Der Betrag war vom Reichsfinanzministerium als Liqui- tätskredit überwiesen worden für allgemeine Staatsausaaben und um das Land vor Zahlungsschwierigkeiten zu schützen. Diese Zweckbestimmung war vom Reiche ausdrücklich betont und die sinngemäße Verwendung «vom sächsischen Finanzminister zuge sagt worden. Trotzdem hat damals der Minister Böttcher die Gelder zu der erwähnten Sonderaktion verwendet. Auf volks parteilichen Antrag wird dieser Ausgabeposten gestrichen und der Negierung anheimgestellt, «den Betrag nachträglich durch besondere Vorlage anzufordern und seine «Verwendung nachzu weisen. Die Angelegenheit wird dem zur Untersuchung der Bött- cherschen Regierungsmaßnahmen eingesetzten Ausschuß noch weiter beschäftigen. Die Regierung stellte ausdrücklich fest, daß infolae dieser Vorgänge für Staatsausgaben Gelder auf andere Weise haben aufgebracht werden müssen. Kap. 73, Finanzminister betr., bot Anlaß zu scharfen An griffen gegen die vom damaligen Finanzminister Böttcher be-