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Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192407037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240703
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-03
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1924
- Autor
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AiisaruNer Tageblatt 2. Slstt Nr. ISS — vonncrrlag Srn 3. Zull IY2L o o 0 o O 0 o stsisblägr M ZlMkpNicbllgr. Von Hugo Meyerheim, M. d. O., Verlin-Grunewakd. Ersparnisse bei der Umsatzsteuer. Nach § 7 des Umsatz steuergesetzes sind bei Abwicklung mehrerer von verschiedenen Unternehmern über dieselben Gegenstände over-über Gegen stände gleicher Art abgeschlossenen Umsatzgeschäfte nur die Lieferungen derjenigen Unternehmer steuerpflichtig die den unmittelbaren Besitz übertragen. Wer also Waren um setzt, die er gar nicht empfangen hat, braucht für solche Umsätze keine Umsatzsteuer zu zahlen. Dieser Fall tritt immer dann ein, ivennn jemand seinen Lieferanten beauftragt, die Ware an seinen Kunden zu schicken, und die Rechnung von diesem Zwischenhändler ausgestellt wird. In Lem Falle ist nur die Lieferung des Lieferanten umsatzsteuerpflich tig. Verkauft also ein Bureaubedarssgeschäft an jemand eine Schreibmaschine zu 3M Mark, die er mit 200 Marl bei einer Schreibmaschinenfabrik mit der Anweisung bestellt, die Maschine direkt mi seinen Kunden zu schicken, so hat der Bureaubedarfs händler keine Umsatzsteuer zu zahlen; dagegen muß die Fabrik die Umsatzsteuer von den 200 Mark ab führen. Würde aber die Fabrik die Schreibmaschine zu dem Händler senden und sie dieser weiter liefern, so müßte die Fabrik 2^ A von 200 Mark und er 2)4 von 300 Mark als Steuer entrichten. Hat der Bureaubedarfshändler indessen das Geschäft nicht für eigene Rechnung gemacht, sondern nur vermittelt, dann liefert die Fabrik die Schreibmaschinen direkt, und der Schreibmaschinen händler würde von der Fabrik den Überpreis von 100 Mark ausgezahlt erhalten. In diesem Falle hat Lie Fabrik die Um satzsteuer von 300 Mark und der Bureaubedarfshändler von 100 Mark zu zahlen. Würde indessen der Bureauüedarfshänd- ker eine Anzahl Schreibmaschinen zu einem Spediteur von der Fabrik schicken lassen und dann den Spediteur von Fall zu Fall beauftragen, Lie Schreibmaschinen an seine Kunden abzuliesern, so liegt in dem Fall nach dem Gesetz kein Grund zur Steuer freiheit vor. Anders ist Lie Sache zu beurteilen, wenn dieser Spediteur die Beförderung sofort beim Empfang der Sendung vormmmt Dann kann, wie es häufig bei Empfang eines Waggons Mehl vorkommt, der Spediteur den Auftrag er- halten, das empfangene Mehl an verschieden« Kunden zu ver teilen. Der Zwischenhändler hat dann ebenfalls keine Umsatz steuer zu zahlen, auch wenn er das Mehl bei! Empfang besichtigt und Proben gezogen hat. Weitergabe von Sendungen. Ost kommt es vor, daß jemand eine Sendung an seine Adresse befördern läßt und die Bahn beauftragt, diese Sendung an jemand anders weiter gehen zu lassen. Auch dann hat der Zwischenhändler, also der Auftraggeber an die Bahn, keine Umsatzsteuer zu zahlen, selbst Wenn er zuvor die Sendung besichtigt, die Absendunysvermerke von dem Kolli entfernt und dafür sein« KoMzettel angebracht hat. In diesem Falle tritt Lie Steuerfreiheit auch dann ein, tocnn die Weiterbeförderung durch einen Spediteur vorgenom- mcn wird. Es muß sich als» lediglich um einen Beförderungs anstrag an den Spediteur handeln, während bei Lagerhaltung die Umsätze steuerpflichtig sind. Es ist nun zu beachten, daß eine Sendung umsatzsteuer- pflichtig ist, wennn jemand diese von der Bahn aus selbst oder durch seine Angestellten an die Abnehmer abliefern. Würde er aber den Kunden eine Anweisung zur Ab- nahmederWarevonLerBahngebenoLereinen Spediteur. ««.weisen, dir Senduna von der Sinnspruch. Stählt die Sinne und Gemüter! Seid die Schirmer, seid die Hüter Eurer eignen deutschen Güter! Werdet deutsch gesinnt! Was die Fremden Gutes machten, Laßt uns immer gern beachten, Aber nach dem Besten trachten ALr das Vaterland! Hoffmann v. Fallersleben «MW»SSM»MWWSSSD»»«WWW»MWWMMWWSWWW^WW „Das erste Ehejahr". 28 Roman von Ruth Goetz. Copyright 1914 by Greiner H Co., Berlin W 30. Nachdruck verboten Settgast wollte solche ketzerische Reden nicht hören. „Von Angst kann dabei nicht die Rode sein. Unser Direktor ist ein Mann von Tatkraft, der auch einmal etwas wagt und Ler sich nicht scheut, die Erfindungen Unbekannter zu verwerten. Alle waren schließlich einmal fremd in der Wett des Geistes, Edison ebenso wie Bessemer, und wie sie alle heißen, die man heute kennt." Lukas Halmer kam einen raschen Schritt au fOtto zu. Ein freudiges Lächeln zog um seinen Mund, doch in Len Augen stand eine Starrheit, Lie verräterisch gewesen wäre, wenn hier irgend «in Mensch aus den neuen AMenten geachtet hätte. Sogleich stimmte er Settgast zu: „Das ist anerkennenswert von Lohe; er hat Mut, ich habe mich gewundert, als ich die Anlage der Walzenstraßen sah, Lie wieder neue Schienen liefern helfen sollen. Eine solche Anlage kostet nicht wenig -Geld , verschlingt so viel, wie eine Lieferung ein- bringt, und wenn man sie nach deinen Angaben vervollkommnet, ist sie aber noch weit kostspieliger. 8a, es gehört Mut dazu, denn eine gänzliche Neueinrichtung ist nichts anderes wie ein Sprung ins Angewisse." Ein leichter Hohn spielte in Lem Gesicht, und jetzt singen die anderen Herren an, auszukorchen. Otto wollte sich nicht länger darüber unterhalten, er sah ein, daß es zu nichts führte. „Meine Herren! Sie selbst sollen Ihr Urteil abgeben. Lohe hat mir gesagt, Laß er in einer 'Konferenz die Tauglichkeit meiner Arbeit von Ihnen prüfen lassen will. Hoffentlich findet die Be ratung bald statt; ich brenne vor Ungeduld." „Wie ich erfahren habe, morgen um drei Uhr nachmittags," sagte Settgast trocken- und weidete sich an der UÜberraschung der anderen, La sie nicht ahnten, daß er seine Wissenschaft nur der Ausräumefrau verdankte, Lie in dem Konferenzzimmer be reits Lie Vorbereitungen traf, Stühle an den Tisch stellte, Wasser und Gläser brachte, damit sich die Herren gleich dem Aussichts rate die Zunge anseuchten konnten, wenn sie zuviel gesprochen. ,Moher wissen Sie es?" fragte Weinhold und begann so gleich wieder sein Lamento: ,Mein Gott! Schon wieder eine Konferenz! Ich weiß nicht, wie man mit den täglichen Erledigungen fertig werden soll. Man kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Na, aber Las sage ich Ihnen, Storm, wenn es aber nichts ist — das nehme ich Ihnen sehr üdel. Ich will meine Sommerreise endlich machen, ich habe genug, es steht mir alles bis hierher." «aynandte Avn eymerav zur olken, so brauchte er die Umsatzsteuer nicht zu zahlen. Wer als Agent Warenverkäufe vermittelt, hat auf seine Provision oder Len Überpreis Umsatzsteuer zu entrichten: würde Ler Agent aber das Geschäft für eigene Rechnung machen und die Ware ebenso wie bei der Vermittlung direkt liefern lassen, so ent steht ein umsatzsteuerfreier Umsatz. Der Unter schied ist Laun eben der, daß der Zwischenhändler den Waren- betrag erhält und an Len ursprünglichen Lieferanten Len Engros-Preis zahlt, während sonst der Bettag direkt an den Lieferanten geht und der Zwischenhändler von diesem einen Teil ausgezahlt erhält. Diese Fälle sind teils durch das Ge setz, teils aber durch eine Reihe von Entscheidungen des Reichs finanzhofes klargelegt, auf Lie sich der Steuerpflichtig« bei den Verhandlungen vor dem Finanzamt berufen sollte, wenn der betreffende Beamte gegenteiliger Ansicht ist. Die Prüfung der Vermögenssteuer - Veranlagung. In nächster Zeit werden die VermSgenssteuerbescheide dem Steuer pflichtigen zugehen, und es ist dann, sein gutes Recht, diese auf die H ö h e Le r Ver anla gun g zu prüfen. Glaubt er Hann, daß ihm Unrecht geschehen sei, so kann er Leim Finanzamt innerhalb eines Monats Einspruch erheben. Nur in Lem Falle, -wenn er sich geweigert hat, die nötigen Aufklärungen und Unterlagen zu gchen und dadurch Schätzung seitens des Finanzamtes erforderlich würde; steht ihm gegen die Höhe Ler Schätzung nur die Beschwerde an das Landesfinanzamt zu. Das braruhi ihn aber nicht zu verhindern, beim Finanzamt gegen die Zulässigkeit der Schätzung Einspruch einzulegen. Wer seine Steuererklärung verspätet abgegeben hat, von dem kann das Finanzamt einen „Zuschlag" bis zu 10 A des Steuer betrages verlangen. Auch hiergegen ist nur die Beschwerde an das Landesfinanzamt gegeben. Ferner kommt auch noch eine „Ermittlungsgebühr" für die in Bettacht, die recht mäßig um mehr als ein Drittel höher veranlagt werden, als sich der Steuerbettag aus der Steuererklärung ergibt. Es handelt sich hierbei um die Vergütung der Kosten des Steuer- ermittlungsversahrens, die 10 9L Ler Mehrsteuer beträgt. Hat zu dieser Ermittlung eine Buchführung stattgefunden, so ist eine Gebühr von 20 A der Mehrsteuer zu entrichten. Aber auch „Verzugszinsen" können in Lem Vermögenssteuer bescheid festgesetzt fein. Bekanntlich konnte der Steuerpflichtige eine Vorauszahlung nach seinen Angaben leisten und muß nun Verzugszinsen zahlen, wenn die Vermögenssteuer einen Mehr betrag ergibt. Indessen ist die Anwendung der Verzugszinsen nur dann gerechtfertigt, wenn der Steuerpflichtige die Angaben Wider besseres Wissen gemacht hat. Die Verzugszinsen be tragen, wie stets bei verspäteter Zahlung, 5 5» Les rückständigen Betrages für jede« angefangeneu halbe« Monat. Vit veiMgerten MicumvtNrSgt. Bis zum Inkrafttreten des Sachverständigengutachtens. Schwierig und mitunter erregt wickelten sich in Düsseldorf die Verhandlungen über die nochmalige Verlängerung der Micumverträge zwischen der deutschen Kommission und den französischen Vertretern ab. Endlich kam es zu folgendem Abschluß: Die Bestimmungen des Vertrages sind dieselben wie diejenigen des Abkommens vom 15. April mit folgenden Änderungen: b) Die lausende Kohleusteuer wird auf 75 Pfennig festgesetzt, a) Die Ein- und Ausfuhr- ab gäbe (Verkehr mit dem Auslande) sowie die Zu- leitungs- und Ablaufsgebühren (Verkehr mit dem unbc- setzten Gebiet) der Konzerne und der Zechen wird ausdie Hälfte herabgesetzt, o) Die Berkehrsabgabe für die Nebenprodukte wird aus1 A ermäßigt. Die Liefe rung von Nebenprodutten wird aus folgende Prozente der Herstellung festgesetzt: 1v H für Benzol (wie bisher), 6 A für Pech statt 10 ?S bisher^ 8 H für schwefelfaures Ammo niak und die übrigen Nebenprodukte statt bisher 10 -S. Die unter s bis c genannten Ermäßigungen erhalten rückwirkende Kraft vom 15. Juni ab. Für die Streikzeit vom 1. Mai bis 17. Juni einschließlich wird die an Reparationsbrennstossen zu liefernde Menge aus 27 N der Nutzsörderung der Zechen in diesem Zeiträume er- müßigt. Das Abkommen gilt vom 1. Juli bis zur Inkraftsetzung des Sachverständige ngrÄachtens. Es kann jedoch beiderseits zu jedem Monatsansang mit einer Frist von zehn Tagen g e - kündigt werden. Einige Ler Herren lachten, als sie eine bezeichnende Be wegung nach Lem Halse sahen. „Ja, lachen Sie nur meine Herren, Sie glauben gar nicht, wie empört meine Frau ist. Ich Lin nie zu Hause, und wir hoben doch Besuch. Na, meine Nichte hat sich auch schon damit ab- gesunden, sie zieht auch Lie jungen Herren mir altem Ehekrüppel vor. Aber sonst? Jedenfalls sehe ich es kommen, daß meine Frau allein in Lie Sommerfrische reist, und gerade dieses Jahr wollten wir noch -der Schweiz, das Siebengebirge sieht man sich auch einmal über, wenn man jedes Jahr- dahin gondelt." „Es wird alles werden," sagte Otto bestürzt. Eine plötz liche Furcht hatte ihn bei Weinholds Worten ersaßt. Er hörte nur Las eine -daraus: sie würde möglicherweise ab-reisen und ihn allein zurücklasstzn. Das konnte, durste nicht sein. Fieberhaft be gann er schon wieder zu rechnen: Sobald Lie ersten Versuch« angestelft waren, durfte Weinhold -Urlaub nehmen, eher nicht. Hatten Lie Anwesenden ihr Urteil über seine Erfindung zu seinen Gunsten abgegeben, dann begann man sogleich. Die eine -Ler Walzenstraßen. war so weit, um Lie Versuche zuzulassen. In jedem Falle siel in sein Mück ein -bitterer Tropfen. Wie konnte er es ansangen, daß sie nicht gerade jetzt ihn verließ? Wenn er sie bat, bettelte, bei ihm zu bleiben, Lis seine Versuche geglückt waren? Wenn er ihr sagte, Laß sie ihm Trost und Stütze sei. Sie würde ihn onlächeln und bejahend nicken. Sie mußte — sie hatte ihn lieb, er wußte es, seitdem sie ihm zum ersten Mole Lie roten Lippen- auf Len- Münd gedrückt. Er würde zu ihr gehen und sie anslehen, ihre Pläne zu ändern? Wann? Morgen schon, sobald Lie Kvnserenz vorüber war. Sie würde bleiben. Er wiederholte immerfort das eine Wort: ,-Sie wird bleiben," aber im Innern war er davon nicht überzeugt und er suchte dieses Gefühl in Len kommenden Stunden los zu werden. Er war in Ler heitersten Laune, als er Los Haus betrat. Die StrohlenbünLel aus Lem Lichte -der Lampe beleuchte ten einen schön gedeckten Tisch. Otto sah eigentlich zum ersten Male mir Behagen, wie weiß Las Tuch, wie glänzend das Silber war. Die Blumen erfreuten ihn, er nahm sogar eine Vase zur Hand und verbarg sein Gesicht in den Blumen. Ilm Las Haupt Ler- jungen Frau wob sich ein zitternder, flimmernder Gdl-dscheim. Otto war von Lem lieblichen Bild, das sich ihm bot, entzückt. „Guten Abend," sagte er und streckte Renate Lie Hand ent gegen. Cr umschloß Lie weißen Finger, Lie sich ihm ohne Druck und Herzlichkeit reichten. Beklemmend lag die Ruhe in Lem Raume. Das Summen des Wassers in der Teemaschine sang höhnende Melodien da>- Dor Unterzeichnung des Abkommens wurde Lie Sechser- kommtssion darauf aufmerksam gemacht, daß Lie Verlänge rung des Abkommens für den Monat August von der Mög lichkeit der Firranzierung abhängt. Die Kommission wird hierüber M den nächsten Tagen verhandeln und hat sich der Micum gegenüber weitere Entschlüsse Vorbehalten. Finanzielle Beihilfe des Reiches. Die Verlängerung des Miounmbkommens war mn möglich, weil die Reichsregierung dem Ruhrbergbau für die Tragung der Micumlasten finanzielle Beihilfe Mgc- sichert hatte. Der Regierung ist es in der jetzigen Situation, wo man auf ein baldiges Inkrafttreten des Sachverständi genplans hofft, dem Vernehmen nach darum zu tun, selbst unter Len größten Opfern alles zu vermeiden, was einen günstigen Fortgang der entscheidende« Verhandlungen stöten könnte. steiWming getrennter VMer. Zentrum und Bayerische Volkspartei. In Bamberg fand, wie die Germania meldet, im Hauss des Führers der Bayerischen Vollspartei, Domkapitulars Leicht, eine eingehende Aussprache zwischen Führern des Zentrums und der Bayerischen Vollspartei statt, die „einen recht befriedigenden Verlauf nahm und erfreuliche Aussichten auf ein engeres Zusammenarbeiten der beiden Fraktionen im Parlament eröffnet." Aus beiden Seiten sei der dringende Wunsch zum Ausdruck gekommen, über dis Schwierigkeiten: die sich in den letzten Jahren ergeben haben, hinwegzukommen. -Der Reichstzarteivorstand der Deutschen Zen-tr umspartei hat in seiner letzten Sitzung die Ergebnisse Ler Bamberger Besprechung einmütig gebilligt. Die Aus sprache wird in nächster Zett fortgesetzt werden, wahrscheinlich schon -am 12. Juli wiederum in Bamberg. — Man muß sich erinnern, Laß -die Bayerische Vollspartet früher ein Teil Les Zentrums war, Ler sich Wege» der Erzbergerschen Politik von Len alten Freunden trennt« und selbständig machte. Eine Wiedervereinigung würde natürlich von schwerwiegen der Bedeutung für unsere parlamentarischen Verhältnisse werden. tkngesttzRbe AobniingttrünSigWge«. Berlin, 1. Juli. Vereinzelt haben Hausbesitzer die alten Miets-Verträge^ die nach ihrem Wortlaut zum 1. Oktober kündbar sind, beim Ablauf der Kündigungsfrist vor -Lem 1. Juli ge kündigt. Diese Kündigungen sind, wie man von zu ständiger Stelle erfährt, ungesetzlich und unwirksam, sie widersprechen dem Gesetz über Len Mieterschutz, das eins Aufhebung -bestehender Mietsverträge nur unter ganz be sonderen Umständen zuläßt, aber nicht einmal -Len Haus- Wirt allein zur Kündigung berechtigt, sondern vor schreibt, Laß Li« Aufhebung Ler Verträge nur auf Antrag des Hausbesitzers rm Wege Ler Illage Lurch das Gericht erfolgen darf. Die Kündigungen haben sicherlich -Len Zwecks für den Fall einer Aufhebung -des Mieterschutzgesetzes schon jetzt zu versuchen, Lie Bahn für Mietssteigernngen bei dem Abschluß von neuen Verträgen oder bei der Verlänge rung Ler alten Verträge freiz-mnachen. Den Mietern, dio solche KünLigungen erhalten haben, kann nur empfohlen werden, sofort dem Hausbesitzer schriftlich mitzuteilen, Latz die KünLigungen unwirksam find, well ßs den gesetzlichen Bestimmungen widersprechen. vrmMsssler fsttmsg. «-«In. I. IM. Der in Len letzten Tagen hier abgehaltene dritte Parteitag Ler Deutschsozialen Partei hat nach einem Referat des ReichstagsabgeorLneten Kunze folgende Ent schließung einstimmig angenommen: von, Laß er Lie Frau verloren. Renale machte ihm, -wie stets, die Brötchen zurecht; wenn die Hä-n-de irgend etwas aus seinen Teller legen wollten, schien es ihm, als zitterten sie. Candida hantierte draußen in Ler Küche herum, man vernahm ab und zu Las Klappern eines Deckels, Las Ausfallen eines Gegen standes, der aus den Fußboden polterte. Schweigen. Otto fühlte den Wunsch, Ler Beklemmung ein Ende zu machen. Er dachte an den Tag voll Glück und wollte sich durch nichts Lie Laune trüben -lassen. Er aß mit Behagen, trank dazu seinen Tee und lohnte sich in Len Stuhl zurück. -Renate saß bei Tisch, sie nahm sich kaum die Mühe, in seiner Gesellschaft einige Bissen zu verzehren. Steil und aufrecht saß sie da, wie in Ler Erwartung, Laß eine lästige Pflicht bald beendet sein möge. Er unterbrach Lie Ruhe: „Ich habe dir einen Gruß zu -bestellen, eine Empfehlung auszurichten." Die Frau vermied es, ihren Mann anzusehen, denn sie ahnte, von wem diese Bestellung kam, Lie er- mit Wichtigkeit vorbrachte. „Sv?" „Professor von Lohe läßt sich Lir empfehlen." Der Jubel klang brausend aus seiner Stimme. Ihr aber schoß Las Blut heiß in das Gesicht, es sah aus, als würbe selbst Ler weiße Hals, der sich leuchtend aus Lem Hauskleide heraushob, in Glut getaucht. „Hast Lu ihn gesprochen?" Ihre Stimme war leise, sollte gleichgültig klingen, aber Renate meinte, Laß er Las Beden daraus vernehmen müsse. „Ja," . . . Otto sprang aus, er ging mit lang ausholen- Len Schritten durch das Zimmer . . . „ich war bei ihm, Re nate, nun soll es Wahrheit werden, was wir lange Zeit hindurch geträumt, ersehnt." Ihr Herz pochte schnell, ihre Finger schlossen sich zusammen, die Nägel gruben -sich in -das Fleisch, sie sürchtete, daß er von ihrem Zusammentreffen mit Lohe erfahren habe, Las drückte sie wie eine Schu-lL, weil sie es ihm verschwiegen. „Du sagst nichts, Renate, hast -du kein Interesse dafür?" Sie sah in seinem Antlitz Las Leuchten, Las sie zärtlich an ihm geliebt, als es ihr noch galt. An seinen schnellen, srohen Be wegungen erkannte sie die Freude wieder, mit der er sie einst in die Arme geschlossen, alles, was je sich zwischen sie und ihn gedrängt, war vergessen, La sie ihm das Glück gebracht. Denn sie zweiselte keine Minute mehr daran, daß Lohe ihretwegen auf einmal sein Interesse' an -der Erfindung von Otto ausdrückte. Lind wenn sie ihm nur Las geschenkt hatte in Ler Zeit ihrer- Ehe, so war sie zufrieden.
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