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Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192407037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240703
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-03
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1924
- Autor
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Die G'roß- hartmannsdorferr Landsmannschaft Dresden hatte ihrem Mit glied, Herrn Pfarrer Hahn, einen Besuch abgestattet. Ueber achtzig Personen waren in unserem stillen Dörfchen eingetrvffen. Dieselben wohnten dem Gottesdienst bei und verschönten ihn durch einige Konzertstücke. Herr Oskar Müller (Dresden) trug das „Mache mich selig, v Jesu" vor. Ein „Ave" für Violine und Orgel gelangte nach «der Heimatspredigt unseres Ortsgeist lichen zum Vortrag. Wir sprechen den Künstlern auch an dieser Stelle unseren innigsten Dank aus. Nach einem frugalen Mit tagessen im Gaschos blieb die Großhartmannsdorfer Lands mannschaft noch mehrere Stunden auf dem Saale bei Spiel und Tanz beisammen. Ihrer treuen gebirgischen Art gelang es, auch den wenigen Tannebergern, die noch unter ihnen weilten, einen genußreichen Nachmittag zu verschaffen. Aus allen ihren Reden klang Heimatliebe und Heimatsehnsucht. Am Abend fuhren sie wieder zurück nach Limbach, um von da aus mit der Bahn nach Dresden zu fahren. Der Großhartmannsdorfer Landsmann schaft Dresden nochmals unseren Dank. Auf Wiedersehen! Kesselsdvrs. (Feuer.) Gestern abend in der 10. Stunde war in einer Dachkammer des Pritzkeschen Grundstücks am Bahn hof wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit ein Brand entstanden, der glücklicherweise bald bemerkt unnd im Entstehen gelöscht werden konnte. Neukirchen. (Iungdv.) Am vergangenen Sonntag ver anstaltete der Vaterländische Filmdienst im hiesigen Gasthof eine Vorführung des Rheinfilms, der den Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze, von seinen Quellen bis zur Mündung mit seinen reißenden Stromschnellen, seinen rebenbekränzten Höhen, seinen Volks- und industriereichen Städ ten nicht bloß in seiner landschaftlichen Schönheit und Majestät zeigte, sondern auch die geschichtliche Entwicklung mit seinen Kämpfen und die kulturelle Bedeutung des Rheinlands veran schaulichte. Die Vorführung, von musikalischen Darbietungen der hiesigen Kapelle, Gesangs- und Klaviervorträgen des Herrn Förster (Deutschenbora) und Deklamationen des Herrn Thomas (Dresden) umrahmt, bildete eine würdige Vorfeier zur Banner- Weihe und gleichzeitig erfolgenden Bruderschaftserhebung der Gefolgschaft Neukirchen des Iungdeutschen Ordens, die am 29. Juni in erhebender Weise gefeiert wurde. Nachdem am Vormittag die Gefolgschaft am Gottesdienst im altehrwürdigen Dorfkirchlein teilgenommen hatte, versammelten sich am Abend die Ordensbrüder und zahlreiche Gäste und Freunde in dem mit Eichenlaub und Fahnen geschmückten Saal des Gasthofes. Unter den Klängen des Friedericus-Rex-Marsches marschierte zu Beginn die Wanderabteilung der Gefolgschaft in den Saal. Hierauf zogen nach erfolgter Ordensbrauchung die Fahnenabordnungen verschiedener Vereine und die Banner der Ordensgefolgschaften ein und nahmen auf dem Podium Aufstellung. Nach einem sin nigen Prolog legte zunächst Herr Peschel als Komtur in einer markigen zündenden Ansprache Zweck und Ziel des Ordens dar. In der Weiherede forderte Herr Pfarrer Möckel (Hirschfeld) die Ordensbrüder zu alter deutscher Ehrenhaftigkeit, zu christlichem Glauben, rechter Vaterlands- und Nächstenliebe und treuer Pflichterfüllung auf. Nachdem Herr Zschstschick (Dresden) die Erhebung der Gefolgschaft Neukirchen zur Bruderschaft voll zogen hatte, wurden die Banner mit mahnenden Worten ihren Trägern übergeben. Da zahlreiche Eintrittsmeldungen erfolgten, konnten im Anschluß an die Weihe Aufnahme und Verpflichtung neuer Ordensbrüder stattfinden. Die Abordnungen von nah und fern überbrachten der Bruderschaft herzliche Wünsche und überreichten Geschenke. Die Feier wurde von Sologesängen, die Herr Förster, der sich selbst begleitete, meisterhaft zum Vortrag brachte, markigen Deklamationen des Herrn Thomas und all allgemeinem Gesang vaterländischer Weisen umrahmt. Treu deutsch allewege! Wetterbericht. Zunächst noch heiter bis leicht bewölkt. Weitere Erwär mung. Schwache südöstliche, später südwestliche Winde. k Sachsen und Nachbarschalt - Amtshauptmannschaft Dresden. Seit heute sind die Amts hauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt ver einigt. Die Leitung der neuen Amtshauptmannschaft Dresden hat Amtshauptmann Dt. Schulze übernommen. Bärwalde. (Ertrunken.) Am Montag mittag ertrank beim Lleberschwimmen des Mittelteiches der junge Arzt Dr. Rö mer, jüngster Sohn des verstorbenen Veterinärarztes Römer in Moritzburg. Trotzdem er sicherer Schwimmer war, gelangte er in Schlingpflanzen, die ihn nicht wieder losließen. Mitteilung der Dresdner Polizei an die Schweriner Staats anwaltschaft handelt es sich um den Bautechniker Hans Arno Eckelmann aus Freiberg r. S., geboren am 1. Dezember 1891. 'Er war Parteifunktionär der Kommunistischen Partei und Leiter des Kampfausschusses; von Dresden aus wurde er wegen Spreng- stoUchiodung verfolgt. Am gleichen Tage, als die Meldung aus Dresden an die Staatsanwaltschaft einlief, ging von einem Ber liner Rechtsanwalt eine im Namen der Frau Eckelmann gestellte Strafanzeige ein gegen den Staatsanwalt in Schwerin, den Leiter der politischen Kriminalpolizei und den Wachtmeister in Neubrandenburg, der den Schuß damals auf Harry, als er vor seiner Festnahme floh, abgegeben hatte. Chemnitz. (Dr. An ton Ohorn ft.) In Chemnitz starb im 78. Lebensjahre Hofrat Professor Dr. Anton Ohorn. Er wurde vor allem bekannt durch seine dem Klosterleben entnom menen literarischen Werke, so durch seinen Roman „Der Kloster zögling" und sein Klosterdrama „Die Brüder von St. Bern hard". Im übrigen war er einer der vielseitigsten deutschen Schriftsteller. Insbesondere verdanken wir ihm zahlreiche Iu- gendschristen, die ihn alle als begeisterten Kämpfer für das Deutschtum zeigen. Sein Eintreten für das Deutschtum in Oesterreich hat ihm die erbitterte Feindschaft der Tschechen ein gebracht. Burkersdorf b. Kirchberg. (Von einem Pferdetot- geschlagen.) Buchhalter Kießling von hier wollte ein aus dem Stalle entlaufenes Pferd seines Prinzipals anhalten, wurde aber von demselben vor den Kopf geschlagen und durch Schädel zertrümmerung tödlich verletzt. Crimmitschau. (Geschlossene Kinos.) Infolge hoher Belastung mit der Lustbarkeitssteuer haben die hiesigen Kinos seit einigen Wochen ihren Betrieb geschlossen. Der Rat be schloß nunmehr, die Kartensteuer bedingungsweise zu genehmi gen, dafür aber die Kinobesitzer zu verpflichten, auch ihre Ein trittspreise herabzusetzen. Leipzig. (Verbrann t.) Eine hiesige Markthelfersehefrau verunglückte am Montag dadurch, daß sie die Unvorsichtigkeit beging, aus einer Spiritusflasche den brennenden Spirituskocher nachzufüllen. Die Flasche explodierte und der brennende Inhalt überschüttete die Frau. Sie wurde mit schweren Brandwunden nach dem Krankenhause gebracht. Taucha. (Grobfeuer.) In der Nacht zum Montag gegen 12 Uhr brach, wie schon kurz gemeldet, im benachbarten Plösib im Stallgebäude des Obstplantagenbesitzers Dörfelt aus bisher nicht bekannter Ursache Feuer aus, das sich bald auf das Wohnhaus ausbreitete. Vom Wohnhaus sprang das Feuer auf die benachbarten Seitengebäude über, in denen sich die Schrot mühle und die Mehlmühle befanden. Wie diese beiden Ge bäude wurde auch eine mit Heu gefüllte Scheune und eine Wind turbine ein Rab der Flammen. - stsnüwerk una Siewerde - Bezirkstag des Handwerks. Meißen. Für den Besuch des auswärtigen Handwerks sind sehr zahlreiche Meldungen eingegangen, so daß bereits von vormittags 8 Uhr ab ein Empfangsdienst am Bahnhof einge richtet wird. Alle Ankommenden werden dort die nötigen Druck sachen und Abzeichen in Empfang nehmen können. Für den auf 0-10 Uhr im „Hamburger Hof" angesetzten Bezirkstag des Bezirksausschusses des Handwerks für Stadt und Amtshaupt mannschaft Meißen ist die Tagesordnung noch dahingehend er weitert worden, daß auch Herr Landtagsabgeordneter Ober meister Kuntzsch, der Vorsitzende des Landesausschusses des Säch sischen Handwerks, einen besonderen Bortrag halten wird. Hier auf spricht Herr Syndikus Weber vom Landesausschuß des Sächsischen Handwerks über die Bedeutung des Handwerks für unser Staats- und Wirtschaftsleben, über den Kreditstock und Steuerfragen. Schließlich folgt noch ein Bericht über die Moisterssöhne-Bewegung im Handwerk. Zum Schluß erfolgt eine Aussprache über Anträge und sonstige gewerbliche Ange legenheiten. Asi diese Verhandlungen wird sich eine Mittags pause anschließen, und um 2 Uhr stellt das gesamte Handwerk mit seinen Fahnen und Händwerksabzeichen in den umliegenden Straßen des „Hamburger Hofes" zu einem festlichen Umzug. Hierzu sind seitens des Meißner Handwerks über alles Er warten reichliche Anmeldungen eingegangen-. Fast alle Berufs gruppen sind im Zuge vertreten, teils mit Festwagen, teils mit Handwerksgruppen in alter Tracht, so daß mancherlei Ueber- raschungen zu erwarten sind. Auch aus vielen Nachbarstädten, und insbesondere aus Dresden, werden zahlreiche Innungen mit ihren Fahnen und Handwerkszeichen teilnehmen, so daß ein sehr belebtes Bild zu erwarten ist. Letzte Melsungen yarry. <wtzt ist festgeftellt, wer dieser Harry war. Nach einerwanderungsquote aller europäischen Einwanderer zuerkannt. Das neue Auswanderungsgesetz in Kraft Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Radeburg. (Eigenartiger Unfal l.) Infolge Tragens der Sense ohne Schutzvorrichtung ist dieser Tage in einem Nach bardorfe ein Arbeiter schwer zu Schaden gekommen. Der Ar beiter fuhr auf dem Fahrrade und trug die ungeschützte Sense auf der rechten Schulter. Beim sieberfahren der Bahngleise stieß das Vorderrad an die Schienen, der Mann griff mit der Hand, die die Sense hielt, nach der Lenkstange, um das Rad in der Gewalt zu haben, wobei die Sense nach hinten rutschte und ihm den Hals durchschnitt. Da rasche Hilfe zur Stelle war und die Sehnen für die Heilung günstig verletzt waren, hofft man, den Verunglückten am Leben zu erhalten. Kamenz. (Ertrunken.) Im Neuselbiuch hinter den Kasernen trieben am Sonntag vormittag zwei Pferdeknechte ihre Pferde in die Schwemme. Einer der jungen Leute ließ sich im Üebermut dazu verleiten ein Pferd, auf dem er saß, ins tiefere Wasser zu treiben, um es zum Schwimmen zu bringen. Durch das heftige Stampfen des Pferdes verlor er jedoch den Halt auf dem Pferderücken, glitt ins Wasser und klammerte sich, da er des Schwimmens unkundig war, am Kopf des Pferdes fest. Da bei wurde der Kopf des Pferdes unter das Wasser gedrückt, das Pferd versank und ertrank und riß den jungen Mann mit in die Tiefe. Seine Leiche konnte noch nicht zu Tage gefördert werden. Lausa. Eine Ged enkfe i e r s ü r die Gefallenen fand am Sonnabend übend in der Schulturnhalle statt. Die Ansprache des Herrn Ministerialrats Dr. Maier (Dresden) war von musikalischen Darbietungen (Kinderchvr, Gemischter Chor, Trio für Tioline, Cello und Klavier u. a. m.) umrahmt. An der Gedenktafel in der Schule wurde ein Kranz niedeigelegt. Freiberg. (Kommunist Harry identizier t.) Aus Mecklenburg wird geschrieben: Vor einigen Wochen wurde, wie erinnerlich, ein Kommunist und Mitglied der mecklenburgischen Tscheka auf der Flucht durch einen Schuß schwer verletzt. Er starb im Neubrandenburger Krankenhause unter dem Namen Neuyor k, 2. Juli. Nach Meldungen aus Washington trat das neue Einwanderungsgesctz, das die Asiaten ausschließt, um Mitternacht in Wirkung. Deutschland wurde die größte Ein- Die Kommuniste« für Annahme des Sachverständigengutachtens Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Essen, 2. Juli. Am Sonntag sand hier eine Konferenz der kommunistischen Vertreter aus den kommunistischen Mertelschasten des Rheinlandes und Westfalens statt. Wie die kommunistische „Freiheit" berichtet, war der von allen kommunistischen Vertretern vertretene Grundgedanke der, wir unterschreiben jeden Wisch und tun doch, was das Interesse des Proletariats erfordert. Einmütig sei jede positive Arbeit abgelehnt und als Ausgabe der kommunistischen Gemeindever- trcter bezeichnet worden, durch Sabotage und Unterhöhlung den kapi talistischen Staat zum Zusammenbruch zu bringen. Neuer jugoslawisch-italienischer Grenz- zwischensall. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Belgrad, 2. Juli. Zwischen Jugoslawien und Italien hat sich ein neuer Grenzzwischenfall in Adelsberg ereignet. Faschisten drangen in die Station ein und ermordeten die dortigen Zollbeamten als Ver geltung für die vor einiger Zeit ermordeten italienischen Zollbeamten. - vermischtes - Ein vorzügliche» Gedächtnis, namentlich für Gesichter, besaß der berühmte Schlachtenmaler Horace Vernet, von dem der Maler Gericault einst sagte: .Sein Kopf ist wie eine Konimodr mit tausend Kasten: braucht er etwas aus seiner Erinnerung, so zieht er nur einen heraus, und er findet, was er sucht, so frisch darin, als er eS zuerst in seinem Gedächtnis ausgenommen." Eines Morgens begegnete dem Künstler der Marquis Partoret, der sich sehr freute, ihn zu sehen. „Es ist doch wahrhaftig über ein Jahr her", fuhr er fort, „daß ich Sie nicht zu Gesicht bekommen habe." — „Wohl nicht halb so lange", erwiderte Vernet, „dknn es sind kaum fünf Monate her, daß ich die Ehre hatte, Ihre Hand zu drücken, als Sie mit einer wunderhübschen Dame am Arm durch den Tuilerien- garten spazierten. — „Mit einer Dame? Ist mir in zwanzig Jahren nicht passiert! Und gar mit einer hübschen?" — „Sehr! hübsch!" — „Ich will gehangen sein, wenn ich ein Wort davon weiß." — „Warten Sie, ich werde Ihrer Erinnerung zu Hilfe kommen." Der Maler holte Notizbuch und Bleistift heraus, und in wenigen Minuten war ein weibliches Porträt skizziert. „Wahrhaftig, das ist meine Nichte, und Sie haben recht, ich gab ihr meinen Arm, um sie nach dem Hotel zu begleiten. Aber Mann, wie können Sie nach fünf Monaten und nur nach einem flüchtigen Blick im Vorbeigehen Züge mit solcher Treue behalten haben, wo ich nicht einmal etwas von der ganzen Sache mehr wußte?" — „Das ist leicht genug!" — „Jawohl, so leicht, daß Sie im fünfzehnten Jahrhundert als Hexenmeister verbrannt worden wären." Die Sage von Ler -Zitterpappel. Unsere Zitterpappel, die in manchen Gegenden den Namen Espe führt, zeigt be kanntlich die eigentümliche Eigenschaft, daß ihre Blätter selbst im leisesten Lufthauche sich heftig hin und herbewegen, weil sie an langen schwanken Stielen sitzend, ziemlich schwer sind und daher leicht aus dem Gleichgewicht kommen. „Er zittert wie Espenlaub" ist ein alles Sprichwort und da dieses Zittern der Blätter schon in alter Zeit den Menschen aufgefallen war, bildete sich eine Sage über den Grund dieser sonderbaren Erscheinung. „Als Christus am Kreuze hing", so erzählt sie, „trauerte die ganze Natur. Tief hing die Trauerweide von Babylon ihre trauernden Zweige in den Euphrat und als der Winzer durch den Weinberg ging, sah er, wie die Reben weinten: als nun der Most gekeltert war, nannten sie den Wein die Tränen Christi. Die Iris und Cypresie kleideten sich in Trauer und als die letzte Stunde des Heilands ge kommen war und der Todesengel daherzog, da zitterten alle Zweige, alle Blätter und Blumen. Nur die Pappel, ein stolzer, hoher Baum stand ungerührt bei Golgatha. „Was kümmert uns", sprach sie, „dein Leiden? Sind wir doch rein, wir Bäume, Blumen und Pflanzen und haben nicht gesün digt." Aber der Todesengel nahm die schwarze Schale mit dem Blute des Erlösers und goß sie aus an der Wurzel der stolzen Espe. Da erstarrte der unglückliche Baum, seine Blätter senkten sich, nimmermehr kam Ruhe in seine Zweige und wenn alles still ist, selig und ruhig, zagt und zittert sie und heißt Zitterpappel bis auf den heutigen Tag. Aberglauben von der Dreizehn. Woher der Aberglaube stammt, daß es ein Unglück mit sich bringt, zu dreize!« am Tische zu sitzen, ist noch von niemandem ergründet worden. Ob der Ursprung dieses Aberglaubens darin zu suchen ist, daß Judas Jschariot der Ahnherr jener dem Tode verfallenen Dreizehnten ist. Ob Baldur, welcher allein von den dreizehn Göttern in Walhall starb, die Veranlassung war? Kam's daher, daß Jesus mit seinen Jüngern zu dreizehn aß, und selbst bald darauf sterben mußte? Oder hat's rein arithmeti schen Grund, weil das Dutzend das abgeschlossene Ganze, und eins darüber vom Übel ist? Die Furcht vor der verhängnis vollen „Dreizehn bei Tische" herrscht auf der ganzen Welt. In Paris soll sich ein Institut der „Vierzehn" befinden. Das Geschäft dieses „Vierzehnten", eines guten Gesellschafters, be steht darin, auf kürzeste Notiz hin einzuspringen, wenn in irgendeinem geselligen Kreise durch einen unglücklichen Zufall ihrer dreizehn zusammengekommen sind. ? Ournen, Sport unü Spiel i Die Sächsischen Meisterschaften im Volks turnen (D T.) Der XIV. Turnkreis (Sachsen) der Deutschen Turnerschast führt erstmalig am 5. und 6. Juli in Löbau ein großes Kreis sportfest durch. Die Stadt Löbau in der Lausitz wunde gewählt, weil sie eine der besten und schönsten Kampfbahnen (Stadion) in Sachsen aufweist. Am Fuße des Löbauer Berges breitet sich die weite Anlage mit Lauf-, Wurf- und Sprungbahnen aus, prächtig zu überschauen von dem terrassenförmig, beinahe amphi- theatralisch sich am Berge hinziehenden Zuschauerplätzen'. Ein Stück Griechenland im nordischen Kleide glaubt man zu sehen. Hier werden die sächsischen Bolksturner ihre Kräfte meßen und heiß wird der Kämpf sein. Sind doch aus allen Gauen Sach sens gegen 500 Meldungen eingegangen, so daß einzelne Gebiete von Lauf, Wurf und Sprung bis vierzigfach besetzt sind. Die meisten Einzelkämpser beteiligen sich -am 1M-Meter-, 200-Meter- und 5000-Meter-Lauf, Weitsprung und Speerwerfen. Ein üher- zeugenber Beweis von der tadellosen allseitigen Körperdurchbil- düng der Turner und Turnerinnen ist die Beteiligung an den Mehrkämpfen, Ringen doch nicht weniger als 42 im Deutschen Sachsenkampf (100-Meter-, 1500-Meter-Lauf, Hoch- und Weit- spiung, Steinstoß und Schleuderballwurf), 16 im schwersten aller Kämpfe, -dem -Zehnkampf (100-Meter-, 1500-Meter- und 110- Meter-Hürdenlauf, Hoch-, Weit- und Stabhochsprung, Stein- und Kugelstoß, Speer- und Diskuswurf) und 25 Turnerinnen im Deutschen Vierkampf (100-Meter-Läuf, Weit- und Hochsprung, Kugelstoß) um die Palme des Sieges. Die Erfolge weiden zei gen, daß das Volksturnen auch in der Turnerschaft mustergültig und vorbildlich gepflegt wird. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Monat Juni. Getauft: Karl Walter, Sohn des Arno Pambor, Bahn arbeiters, hier; Marianne, Tochter des Kurt Paul Birkner, Ge schäftsgehilfen, hier; Marga Marianne, Tochter des Paul Kurt Benath, Verpackers, hier; Alfred Waldemar, Sohn des weil. Ernst Richard Spindler, gewes. Gärtners, hier. — Hierüber: 2 uneheliche Töchter: Martha Marianne und Ella Elfriede. Getraut: Karl Arthur Haukold, Arbeiter in Scharfen berg, und Bertha Agnes Johanna Haukold geb. Major hier. Beerdigt: Hilda Flora, Tochter der ledigen Flora Elsa Lützner, Dienstmagd, hier, 5 M. 22 T. alt; Ella Elfriede, Toch ter der ledigen Flora Ella Haßpacher, landw. Gehilfin in Kauf- hach, 3 T. alt; Ernst Richard Spindler, Gärtner, hier, 60 I. 1 M. 15 T. alt. Verantwortlich für die Schriftleitung Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Verleger und Drucker: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff,
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