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Wilsdruffer Tageblatt : 13.11.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192411134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241113
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-11
- Tag 1924-11-13
-
Monat
1924-11
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.11.1924
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kleine Nachrichten z Das neue ReichsvUynengcsetz. Berlin, 11. November. Ter Reichssinanzminister Hai seinen Einspruch gegen vas Reichsbühnengesetz zurückgezogen, io das! an ver Vorlage meiiergearbciiei werden kann Der Ein- spruch vrS RcichSfinanzminjsters bezog sich aus den öffentlich rechtlichen Teil, nicht auf den arbeitsrechtlichen Teil des Ge- «fetzcs Rundfunlempfang mitten auf dem Ozean. Berlin, ll November. Der Dampfer .Heluan" hat an die Teleiunkengesellschait leiegraphlerr. vaß er mit einem gewöhn lichen Ämaleurempsängcr .Teleiunken 3" die Stationen Königsberg und Breslau, sowie englische Stationen mit dem selben Empfänger aus 2200 Kilometer und amerikanische sogar bis aus 4200 Kilometer einwandfrei empfangen hat. Gegen die Zerstörung der deutschen Zeppelinwerft. Kiel, ll. November. Die Ortsgruppe Kiel des Reichs bundes deutscher Technik hat in einem Telegramm an den Rcichspräsidemen die Regierung aujgesordert. mit allen Mitteln gegen die Zerstörung der Friedrichshafener Zeppelin-Werst und für die Aufhebung aller die deutsche Lustschiffahrt kne belnden Bestimmungen einzutreten. Belgien verkleinert die Besatzungsarmec. Frankfurt a. M., 11. November. Die Frankfurter Zei tung berichte, aus Brüssel: Die belgischen Truppen im Ruhr- ietiei werden demnächst weiter vermindert. Am 25. und 26. November werden das Brüsseler Grenadierregimenl und oas Namurer Liuienrcgiment zurückgezogen und durch je ein Bataillon des 10., 12. und 15. Linienregiments, eine Abteilung des 3 Artillerieregimenls und eine Kompagnie Genietruppen ersetzt. Allgemeine Schulpflicht in Frankreich. Paris, 11. November. .Petit Parisien" kündigt an, der Unterrichtsminister werde demnächst dem Parlament einen Gesetzentwurf unterbreiten, durch den die Schulpflicht für alle Kinder bis zum 's. Lebens>ahr festgesetzt werden soll. Außer dem beabsichtige der Unlerrichtsminister eine Änderung dahin verzunehmen, daß die Lehrer, die an freien, also nicht staat lichen Schulen unterrichten, genötigt seien, noch ein Examen ab- zulcgen wie die im öffentlichen Unterricht beschäftigten Lehr- kräjte Kriegsvorbereitungen der Türkei? Paris. 11. November. „Central News" melden aus Konstantinopel, daß in verschiedenen Teilen der Türkei eine rege militärische Tätigkeit beobachtet wird, die den Eindruck er- rwüt, als ob der Ausbruch eines Krieges kurz bevorstehe So wurden beispielsweise 40 Dampfer requiriert, die 350 bis 400 Mann an Bord nehmen können und ausrcichen, um den Eingang zu den Dardanellen zu versperren. Bolschewismus in China. London, 11. November. General Fengjuhsiang ist in Tientsin eingetroffen, um mit Tuantschijui, Tschaugtsolin und Tschanghsuchliang eine Konferenz abzubaUen. In einem Tele gramm der „Morning Post" aus Tientsin wird hervorgehobcn, daß die gegenwärtige provisorische Regierung in Peking so am wie bolschewistisch sei, und daß ihre Mitglieder engste Beziehungen zu der Sowietbotschast unterhalten. England und Rußland. London, 11. November. Die konservative Regierung ist sich bereits schlüssig darüber, daß der von Macdonald mit den Russen abgeschlossene Vertrag nicht ratifiziert wird Sobald Chamberlain die verfahrene Sinowjew-Angelcgcnheit erledigt hat, beabsichtigt er den Rusten zu erklären, daß der vorliegende Vertrag nicht ratifiziert wird, England abeb bereit sei, auf einer neuen Grundlage ein Vertragsverhältnis mit Rußland herbei- zusühren. Attentatsplan gegen Horthh. Budapest, 11. November. Wie die Blätter melden, Halle die Polizei in Erfahrung gebracht, daß eine aus Kommunisten bestehende organisierte Bande gegen den Reichsverweser Horthy ein Attentat plante. Hm Zusammenhang mit dieser Angelegenheit befinden sich bereits drei Personen aus der Ober stadthauptmannschaft in Haft. Die eigentlichen Urheber be- nnden sich außerhalb Ungarns. Im Interesse der Unter suchung gibt die Polizei vorläufig keine Aufklärungen. Amnestie für die Aufständischen in Georgien. Konstantinopel, 11. November. Das Zentralvollzugskomitee Georgiens hat den an den letzten Ausständen Beteiligten Amne stie gewährt, von der nur die Urheber des Aufstandes ausge schlossen sind. Die Rebellen müssen in zwei Wochen nach Hause zurückgekehrl sein. Die zum Tode Verurteilten sind zu zehn Fahren Zuchthaus begnadigt worden. s Neues aus aller Welt ? »„»ml»«»«» »»»«»««»»»im»«»* Die Beisetzung von Hans Thoma. In besonders eindrucksvoller feierlicher Weise sand auf dem Karlsruher Friedhof die Beisetzung von Hans Thoma statt. Die Friedhofskapelle sowie der zu ihrem Eingang führende Vorhof waren im Auftrage der Stadtverwaltung mit Trauerschmuck ausgestattet. Auf schwarzem Grunde leuch tete in einem Hellen Silberkranz das Signum, mit dem Hans Thoma seine Bilder zu zeichnen pflegte. Zu der Trauerfeier waren außer den Vertretern der badischen Regierung, der Universität Heidelberg und der Technischen Hochschule Karlsruhe zahlreiche Angehörige der bildenden Künste von hier und auswärts erschienen. Nach de, Trauerfeier in der Kapelle wurde der Sarg von Schülern der Akademie der bildenden Künste zu Grabe getragen. Unter den Kranzspenden bemerkte man die der badischen Regierung, zahlreicher Künstlervereinigungen und die de, ehemaligen Großherzöge von Baden und Hessen. Von flüchtigen Verbrechern erschossen. Die beiden berüchtigten, bereits früher mit 7jähriger Gefängnisstrafe verurteilten Einbrecher Kösteler aus Hochstetten bei Landsberg und Wiedemann aus Stuttgart, erschossen, auf dem Bahnhof in Niederralnau den sie verfol genden Stationskommandanten Conrad Junker und flohen dann in der Richtung nach Württemberg. Schweres Autounglück in Westfale«. Beim Über holen eines Lastautos und beim Ausweichen vor einem Radler bremste der Führer eines Personenautos in der Gegend von Smerlecke zu stark, wodurch das Auto zweimal um seine eigene Achse geschleudert und zer trümmert wurde. Alle Insassen — eine vierköpfige Familie — wurden hin ausgeschle udert. Der das Auto führende Sohn war sofort t o t, der V a t e r st a k b eine Viertelstunde später. Die Mutter ist schwer, verletzt, die Tochter leichter. Einem Dynamitattentat zum Opfer gefallen. Dem auf dem Eisen- und Stahlwerk Hoesch beschäftigten Arbeiter Johannes Schulz wurde, als er das Werk ver ließ, von dem Portier ein für ihn abgegebenes Paket in ver Größe eines Ziegelsteines überreicht. Bei dem Ver such des Schulz, in seiner Wohnuna das Paket zu öffnen. explodierte dessen Inhalt, der aus schweren Spreng körpern bestand. Schulz wurde der Leib aufgerissen und die rechte Hand abgerissen. Seine im Zimmer weilende Haushälterin sowie drei Kinder wurden lebensgefährlich verletzt. Die Zimmereinrichtung wurde vollständig demo liert. Schulz starb auf dem Transport zum Krankenhaus. Schandtaten einer polnischen Räuberbande. Der seit Monaten beinahe tägliche Bandenüberfall in den pol nischen Ostgebieten ist aus einem Dörfchen Kimidiseki in der Nähe der polnisch-litauischen Grenze zu melden. Dort brach eine zum Teil maskierte, mit Karabinern und Revolvern bewaffnete Bande von zehn Leuten in das Pfarrhaus ein, raubte es aus und steckte dieses in Brand, nachdem man den Psarrer unter längerer Quälerei in bestialischer Weise gemordet hatte. Das Hochwasser in Paris. Trotz des andauernden schönen Wetters haben die Überschwemmungen nicht nach gelassen. Besonders kritisch ist die Lage in den Pariser Vorstädten, wo die Marne über die Ufer getreten ist. sechzig Einwohner mußten in Schulen einquartiert werden, 25 Bewohner suchten in dem Fort Vincennes Zuflucht. Das Unwetter in Kalabrien hat durch heftige Regengüsse und Hagelschläge schweren Schaden angerichtet und die Flußläufe zum übertreten gebracht. In Ospedalicchio hat ein Blitzschlag einen Ziegenhirten getötet und vier andere Personen verwundet. In einem Orte wurden zwei Kinder, die sich in eine Kirche geflüchtet hatten, von einem Blitzschlag verkohlt auf gefunden. Wasfcnstillstandsfeier in Amerika. Aus Anlaß ves Gedenktages des Waffenstillstandes wurde auf Weisung des Präsidenten Coolidge in ganz Amerika eine große Fricdensfeier begangen. In den Kirchen wurden Pre digten über die Völkerversöhnung gehalten und überall fanden Sammlungen für das Rote Kreuz statt. Der erste Schnee in Newyork. Das sommerliche warme Wetter, das bisher den ganzen Herbst durch anhielt, wurde jetzt in Newyork durch Schneefälle bei 4 Grad Kälte abgelöst. Eine Kältewelle dürfte sich also bald auch in Europa fühlbar machen. Honolulu hat es dagegen besser. Dort wird soeben der heißeste Tag des Jahres mit 30 Grad Celsius im Schatten gemeldet. Der Tempel einer amerikanischen Organisation durch Bomben zerstört. Fünf Bomben wurden auf mysteriöse Weise auf den neuen Kuklux-Klan-Tempel in Forth worth abgcworfen, der vollkommen zerstört worden ist. Das Gebäude hat mehr als eine Million Dol lar gekostet. Glücklicherweise ist kein Menschenleben zu beklagen. Von den Tätern fehlt jede Spur. Thyssen in Newyork. Der rheinische Großindustrielle Thyssen ist mit mehreren Direktoren seines Konzerns an Bord des „Columbus" in Newyork eingetroffen. Thyssens Besuch gilt dem Studium der Marktlage in den Vereinig ten Staaten und der Prüfung der Absatzmöglichkeiten für deutschen Stahl in Amerika. 250 Neger, vie gelyncht werden sollen. Nach einer Meldung aus Newyork werden in einem Steinbruch bei Darville in Kentucky 250 Neger von einer wütenden Menge bewaffneter Weißer belagert. Die Neger werden durch eine kleine Truppenabteilung mit Maschinen gewehren geschützt. Der Anlaß zu diesem Vorfall ist die Ermordung eines Weißen Mädchens durch Schwarze. 800 Menschen und 40 000 Stück Vieh ertrunken. In Allahabad wurde ein Provinzialhochwasserausschub gebildet. Der Justizpräsident, der den Vorsitz führt, teilte mit, daß in der Gegend von Meerut 600 Personen und 10 000 Stück Vieh ertrunken und 700 Dörfer fortge schwemmt sind. Die Provinzialregierung hat 35 000 Pfund Sterling zur Verfügung gestellt. Mil una «Mn. Die Masernbatterie entdeckt. Dr. Kusama vom Labora- wrtum Kitasato in Japan teilte mit, daß ihm die Entdeckung der Masernbakterie gelungen sei. Im Flugzeug auf den Mount Everest? Der amerikanische Flieger Rohlfs, der Inhaber des Höhenrekords, will im Flugzeug aus der Spitze des Mount Everest landen und dann mit einem neuartigen Fallschirm abspringen. Ein Funlspruch in 5 Sekunden rund um die Erde. Bei ver Eröffnung der dritten Radiotelegraphischen Ausstellung in Newyork wurde sestgesteüt, wie lange eine Radionachricht rund um die Erde braucht. Es ergab sich, daß in östlicher Richtung 5, in westlicher Richtung ü!4 Sekunden sind Ein neues Fernlenkboot. In den Gewässern von Spezia ist ein neues italienisches Fernlenkboot, angeblich mit dem besten Erfolg, ausprobiert worden. Der Vorzug dieser italienischen Erfindung gegenüber ähnlichen Experimenten soll darin bestehen, daß bei ihr eine Störung durch andere Funk stationen unmöglich ist. Eine Lawinenkontrolle will die österreichische Regierung an besonders gefährdeten Stellen einrichten, um die schweren Schäden, die sich aus der Lawinengefahr Jahr für Jahr er geben, zu verringern. Die erste Lawinenbeobachtungsstation wird noch in diesem Jahre am Mitterriegel bei Hieslau er öffnet. Hieslau ist eine Station an der Strecke Innsbruck- Wien. Automatische Fernsprechämter in Japan. Durch das große Erdbeben sind fast sämtliche Fernsprccheinrichtungen in Aoko- hama zerstört worden. Das Verkehrsministerium in Tokio hatte deshalb die Errichtung von zwei Selbstanschlußämtern in den Stadtteilen Honkyoku und Chojamachi ausgeschrieben, von denen jedes 6000 Anschlüffe erhalten soll. Der Auftrag aus die beiden Ämter mit insgesamt 12 000 Anschlüssen siel der Siemens u. Halske A.-G. zu, die hauptsächlich gegen englische Konkurrenz zu kämpsen hatte. * Eilt englischer Arbeiter geadelt. Kürzlich wurde im Londoner Buckinghampalast James O'Grady, der vor Jahren als Tischler sein Brot verdiente, vom König in feierlicher Audienz zum Ritter geschlagen und gleichzeitig mit den Insignien des Kommandeurkreuzes des Ordens von St. Michael und St. Georg belehnt. Er ist der erste Handarbeiter Englands, der als Mitglied der sozialisti schen Partei dieser Auszeichnung für würdig gehalten wurde. O'Grady, der neue Ritter, war in London früher als Kunsttischler sehr geschätzt. Er begibt sich jetzt mit seinen zwei Töchtern und zwei Enkelkindern nach Tas- mania, zu dessen Gouverneur er ernannt worden ist. Aus diesem Anlaß ist ihm auch der Adel verliehen worden. WVM W U MAU i Hus unserer keimst Wilsdruff, am 12. November 1924. Merkblatt für den IS November. Sonnenaufgang 7-" Mondausgang g" R Sonnenuntergang 4° i Monduntergang 8" V. 1862 Der Dichter Ludwig Uhland in Tübingen gest. — 1903 Der Schriftsteller Wilhelm v. Polenz in Bautzen gest. — 1914 Verkündung des Heiligen Krieges iür alle Muselmanen gegen den Vierverband. Arbeiter- und Sonntagsrückfahrkarten am Bußtag. Der kommende allgemeine Bußlag (19. November) gilt hinsichtlich der Ausgabe und Benutzung der Arbeiter- und der Sonntagsrück fahrkarten, auch im Verkehr nach außersächWchen Stationen, aks Festtag. Hrimatliebe zu wecken und zu pflegen, dazu war der gestern abend im „Adler" stattfindende erste Heimatschutzvortrag ganz angetan. Herr Oberlehrer Kühne begrüßte die stattliche Ge meinde mit dem Wunsche weiteren Wachsens, damit die Vor träge des Heimatschutzes dauernd uns erhalten blieben. Sein Stuß galt im besonderen dem Vortragenden, Herrn Oberlehrer Pauk Bernhardt, der in mit sonnigem Humor gewürzter Neide mit Kamera und Kino uns durch die heimische Vogelwelt führte. Hin ging es an die schönen Moritzburger Teiche und ins Königswarthaer Teichgebiet. wo in jahrelanger Arbeit, mit unendlicher Geduld, lebensgefährlichen Kletterleistungen und größer Liebe zur Heimat die 'Bilder gewonnen wurden, die nun an dem Zuschauer vorüberzogen. In die Kinderstube der Raub vögel lonnben wir blicken uno auch in ihrer vollentwickelten Schön heit wurden die schönen Tiere gezeigt: der stolze Hühnerhabicht mit seinem prächtigen Räuberauge, der Mäusebussard, der seine wundervollen Kreise über unseren Feldern zieht. Das seltene Geschlecht der Eulen und Käuze mit seiner humoristisch ermun ternden Kinderwelt -wechselte ab mit den gefiederten Räubern 'der Gewässer, der seltsamen Rohrdommel und dem Eisvooel. Es wurden Bilder gezeigt, die nur der mit allen Geheimnissen der Vogelwskt vertraute Forscher erlauschen und auf die Platte ban nen" 'kann. Ein prächtiger Film zeigte drollige Aufnahmen vom Trasmückennest, dem Riesenhunger des Kuckucks, dem Brutge- schäft der Wasservögel und dem regen Leben, das im deutschen Wald herrscht. Reicher Beifall lohnte öle prächtigen Ausfüh rungen. — 8m zweiten Vortrag, Dienstag den 18. November, spricht Hofrat Professor Dr. Arno N aumann (Dresden) über „Das östliche Erzgebirge". Die Kayersthlten der „Emden-Avesha" ließ gestern abend im ,Löwen" der gefeierte Führer, Kapitän Helmut v. Mucke, im Geiste vor den Augen der den Saal bis zum letzten Plätzchen füllenden Besucher vorüberziehen. Die Geschichte seiner aben teuerlichen und verwegenen Fahrt auf der ,-Ayesha" und der mitunter geradezu tollkühne Wagemut dieser deutschen SeoheLew ist ja längst Allgemeingut des Deutschen geworden, und wir können deshalb darauf verzichten, sie hier nochmals zu wieder holen, aber den Reiz verlieren diese seemännischen Husarrnstück- chen des Kapitäns v. Mücke und seiner todesmutigen Mann schaft nie und nimmer und werden immer in den Herzen aller rechten Deutschen die höchste Anerkennung und freudigste Zu stimmung und Widerhall finden. Das frische Draufgängertum, mit dem sich v. Mücke samt seiner kleinen Mannschaft nach der Abkommandierung von Kreuzer „Emden" des kleinen, alten Seglers „Ayesha" bemächtigte und es wagte, aus diesem als seeuntüchtig erkannten gebrechlichen Fahrzeuge die Fahrt ins Un gewisse anzutreten, erhebt noch heute jeden echten Deutschen über alle trüben Geschehnisse der Gegenwart. Und we sich der forsche Seeoffizier auch als schneidiger Diplomat nach- feiner Ankunft von den KeelingHnseln im holländischen Hafen PsdaM Sumatra betätigte und sich bei den neutralen holkäNdschen Be hörden durchzusetzen verstand, erweckt immer wieder unsere Be wunderung. Wie er dann, umgeben von einer Welt von Fein den, den Heimweg mittels Dampfers durch den Indischen Ozean nach Arabien riskierte und schließlich nach vielfachen Abenteuern in der Wüste den -Oimmarsch zur Anatolischm Bahn antrat und aus dieser endlich durch Syrien und Kleinasten nach Kvnstanti- nopel gelangte, mutet ordentlich märchenhaft an. Rauschender Beifall lohnte den wackeren Helden nach seinem zweistündigen Vortrag. Die nach einer durch Aufstellung des Apparates be dingten recht großeit Pause gezeigten und von Mücke erläuterten Lichtbilder und Filme waren von bester Wirkung und zeigten ihn und seine Getreuen in den verschiedensten Situationen zu Wasser und zu Lande. So ärmlich im Aeußeren die Wucht des tapferen Häufleins braver deutscher Seeleute da unten« bei den Antipoden mit der „Ayesha" begonnen hatte, so sehr glich der Einzug in Konstantinopel und später in Berkin einem Triumphzuge, und das hatten diese -Wackeren auch redlich verdient. — Herr A. Kuhr nahm Gelegenheit, die Gefühle des Dankes der An wesenden zum Ausdruck und dem Vortragenden ein freudig auf- genvmmenes Hoch darZubringen. l Das Unglück auf der Herzogswalder Straße hat nun doch den Tod des Gutsbesitzers Reinhard Günther aus Mohorn, «der ins Freitalr Krankenhaus gebracht worden war, zur Folge ge habt. Der Führer des Autos hat Pch noch gestern bei der hie sigen Gendarmerie gemeldet. Es ist ein Freiberger Kausmann, der gar nichts davon gemerkt haben Wilk, daß! G. vom Wagen geschleudert -worden ist. Die Schuldfrage muß durch, die Unter suchung geklärt werden. Augenzeugen wollen sofort ihre Beob achtungen bei der Gendarmerie in Wilsdruff oder Mohorn machen. Keine Geldbeträge in gewöhnlichen oder eingeschriebenen Briefen versenden! Noch immer können weite Kresse des Publr- kums nicht unterlassen, Geldbeträge in gewöhnlichen oder ein geschriebenen Briesen zu versenden. Diese Dersendungsart ent spricht nicht der sonstigen Gepflogenheit des Geschäfts- oder Pri vatlebens, durch Quittung die Absendung und den Empfang der Geldbeträge tatsächlich nächzuweisen. Es 'liegt 'm eigenen Nutzen der Absender, auch kleine Geldbeträge durch Pvstänwisung, Zahl katte oder Geldbrief zu verschicken. Die geringen Gebühren hier- r für ftehelt in keinem Verhältnis zu dem Verlust der bei der Der- - iendung in gewöhnlichem ober eingeschriebenem Brief entstehen f kann. Handelsverbot für Kinder. Kinder üttter vierzehn Jahren ' dürfen nach dem Reichsgesetz vom -6. August 1-8R auf samt- ! lichen Wegen, Straßen, Plätzen oder an öffentlichen Orten — in Schankstätten zum Beispiel —ober von Haus zü -Haus Gegen stände nicht feikbieten. Man kann beobachten, daß diese gesetz liche Bestimmung recht häufig übertreten wird. Eltern möge« ihre Kinder davon zurückhalten. Auch ein Zeichen der Besserung. Die Oberpostdirektionen sind jetzt ermächtigt worden, ans die Schreibpulte in den Post- s Ämtern wieder Schreibgerät zu legen. Bisher wurde der Feder halter am Schalter nur gegen Hinterlegung einer Sichecheits- summe ausgchändigt. Man scheint also auch an der Post wi'edel
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