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Trage und Antwort. Ein Ratgeber für jedermann Bedingungen für die DeeMwortung von Zn- sragen ans dem Leserkreis Es werden Fragen nur beantwortet, wenn Postbezugs» schein oder Ausweis, dah Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, und 30 Pfennig Porto»Anteil mit eingesandt werden. Anfragen, denen dieser Betrag nicht beigefügt wird, müssen unerledigt liegen bleiben, bis dessen Einsendung erfolgt. Eine besondere Mahnung kann wegen der hohen Portosätze nicht erfolgen, auch eine nachträgliche Erhebung der Kosten durch Nachnahme, wie sie vielfach gewünscht wird, müssen wir aus diesem Grunde ablehneu. Die Schriftleitung. Frage Nr. i. Mein Fohlen frißt Stroh and Dung. Vor einiger Zeit düngte es den gefütterten Hafer ganz aus. Auch setzt es beim Reichen des Futters Harn ab Der Zustand ist trotz guten Futters schlecht. Was ist dagegen zu tun? A. A. in W. Antwort: Das Fohlen leidet an Magen- Darmkatarrh. Es darf nur Hafer, .Häcksel und bestes Wiesenheu erhalten. Außerdem geben Sie dem Tiere täglich mehrere Mohrrüben. Auf jedes Futter ist ein Eßlöffel künstliches Karlsbader Salz zu streuen. I)r. H. Frage Nr. 2. Ich möchte meinen Milch kühen Mager- und Buttermilch verfüttern. Ist dies zweckmäßig, oder sind nachteilige Folgen zu befürchten? A. D. in W. Antwort: Eine Verfütterung von Mager- und Buttermilch, beide im süßen'Zustande, ist unbedenklich: eine Verabreichung im sauren Zu stande kann schädliche Folgen Hervorrufen. Bei süßer Magermilch hat sich eine Gabe von 5 bis 8 Liier je Tag und Tier bewährt. Bon der Verabreichung von Buttermilch ist abzusehen, da hier immer die Gefahr der Versäuerung stark vorhanden ist. Die Verabreichung von Mager- und Buttermilch an Milchkühe ist aber nicht als eine zweckmäßige Form der Verwertung an zusehen. Magermilch leistet bei der Aufzucht des Jungviehes gute Dienste und ist ais das beste Mute!, wenn man von der Vollmilch ab sieht, für die Aufzucht der Ferkel anzusehen. Buttermilch wird am zweckmäßigsten nur an Schweine verabreicht, und zwar im sauren Zu stande nur dann, wenn ein Alter von etwa vier Monaten vorliegt. Empfehlen möüten wir, für das Milchvieh Öcikuchen zu beschaffen, und zwar Palmkern-, Kokos- und Sesamkuchen, oder die entsprechenden Mehle Or. Bn. Frage dir. 3. Menu Schweine leiden an Husten, obgleich sie sich in einem warmen Stall befinden. Auf dem Rücken der Tiere hat sich eine harte Rinde gebildet. Trotz guter Freßlust wachsen dis Tiere schiecht und nehmen wenig zu. Was läßt sich dagegen tun? W. in S- Antwort: Der Husten kann auf einen Lungenkatarrh (Bronchiäs) zurückzufühlen sein, der sich leicht bei jungen, verweichlichten Tieren einstellt. Durch warme, dunstige Stallung wird die Erkrankung begünstigt, da so die Gefahr der Erkältung' groß ist. Die Temperatur im Schweinestall soll l4 bis 15 Grad Celsius betragen. Zwecks Behandlung empfiehl! sich die Schaffung der richtigen Sta'ttlemperatur, die Verabreichung leicht verdaulichen Futters und mäßige Bewegung im Freien bei gutem Wetter. Diätetisch günstig wirken gekochte Mohrrüben. Für die medizinische Behandlung komm! Brech- welnstein in Verbindung mit Glaubersalz in Betracht. Der Katarrh kann bei Bernach- mssigung chronisch werden. Ist der Husten trocken und fest, so müssen lösende Mittel an- gcwendet werden, wie doppeltkohlensaures Natron, Karlsbader Salz, Borax mit Fenchel, Wacholderbeeren usw. Auch das Einatmen von Wasserdämpfen und Heusäat ist zu emp fehlen Die Hauttäligkeit ist durch fleißiges Waschen und Putzen zu beleben, doch ist hierbei daraus zu sehen, daß die Haut gut trocken ge- rieben wird. Schlägt die Anwendung der vor genannten Mittel nicht an, so ist das Vor- ye.n enscin von Schn eine euche anzunehmen Sie bilde! keine unmittelbare Gefährdung des Lebens, ist aber in der Regel unheilbar Hier handelt es sich um eine Infektionskrankheit, egen welche eine sicher wirkende Schutzimpfung och nicht gefunden worden ist Es empfiehlt h in dieiem Falle, möglichst bald an ein Ab- fchlachten zu denken. Ställe, tu welchen mit Seuche behaftete Tiere waren, müssen gründ- lick desinfiziert werden und einige Zeit leer stehen, bevor eine neue Besetzung erfolgt, vr. Bn. Frage Nr. ». Meine Schweine, Lie beim Futtereinschütten eine große Freßlust zeigen, nehmen trotzdem nur wenig auf. Sie fressen nur Kartoffeln und rühren die Tränke nicht an. Augenblicklich verabreiche ich gekochte zer quetschte Kartoffeln. Auch diese werden nicht gefressen. Natürlich gedeihen die Schweine nicht. Wie kann ich dem abhelsen? P. I. in Sw. Antwort: Daß Ihre Schweine zwar Frcßlust zeigen, aber doch nur wenig Futter aufnehmen, liegt wahrscheinlich daran, daß Ihre Fütterung falsch ist und daß die Tiere an anderes Futter gewöhnt waren. Wir empfehlen Ihnen, zunächst etwas Glaubersalz zu verab reichen, damit die in Unordnung gekommenen Verdauungsoraane sich reinigen und kräftigen. Sodann verabreichen Sie folgende Futter- mischunq: Kartoffeln gekocht und gequetscht, Gerstenschrot und Weizenkleie. Ein Zusatz von IVO x Fischmehl je Tier und Tag ist zu emp fehlen. Das Futter ist zu einem dicken Brei zu verrühren und leicht verschlagen zu verab reichen. Sollten Sie Magermilch hinzusetzen können, so dürste hierdurch der Appetit der Tiere wesentlich gefördert werden. vr. Bn. Frage Nr. S. Meine Erstlingssau, die vor einigen Tagen geferkelt hat, ist nach dem Ferkeln steif geblieben. Auch frißt sie sehr wenig. Sie nimmt zioar die Ferkel an, Hal aber anscheinend keine Milch. Das erste Ferkel kam schwer, im übrigen vollzog sich das Ferkeln normal. Gesundheitszustand und Freßlust waren vorher gut. Was ist zu tun? K. W. in P. Antwort: Das Versiegen der Milch kommt bei erstgebärenden Tieren nicht selten ohne nachweisbare Ursachen vor. Anzunehmen ist, daß fieberartige Erscheinungen beim Ferkeln vorhanden waren, die nicht weiter beobachtet worden sind, und daß infolgedessen Erkältung, eintrat. Hierauf dürste auch das Steifwerden zurückzuführen sein. Zur Behandlung ist zu nächst die Verabreichung sogenannter milch- trcibender Mittel zu empfehlen. Als solche sind zu nehmen: Kümmel, Anis, Di!l und Wacholder beeren in Verbindung mit Schwefel und Koch salz. Natürlich sind nur geringe Gaben zu verabreichen. — Die Steifheit dürste sich am besten durch sachgemäße und kräftige Fütterung beseitigen lassen. Zur Verabreichung empfehlen sich gekochte und gequetschte Kartoffeln mit Zu satz von guter Weizenkleie, Gerstenfchrvt und etwas Flcischfulte.- oler Fi chnehl. Mi! Rück sicht auf den besonders hohen Eiweißgehaii können auch kleine Gaben von guten Oelkuchen hinzugesetzt werden. Zur Kräftigung des Knochengerüstes ist eine Verabreichung von phosphorsaurem Futterkaik als zweckmäßig an zusehen. vr. Bn Frage Nr. ö. Ich kaufte im Mai ein Schwein von etwa l Ztr. Bis zum Juli war Las Tier munter, dann blieb es öfter liegen und zeigte eine verminderte Freßlust Eine Unter suchung ergab die völlige Gesundheit des Tieres. Trotzdem wurde eine Impfung vorgenommsn. Hiernach zeigte sich erhöhte Freßlust, aber das Tier kann sich nicht auf den Beinen halte: Wie läßt sich dies abstellen? E Fr. in .H Antwort: Ihr Schwein testet an Knoche:, weiche, die infolge zu geringen Gehaltes des Futters an Mineralsalzen entsteht. Mischen Sie dem Futter phospyorsauren Futterkalk oder Schlämmkreide bei, und zwar je Mahlzeit I Teelöffel. Auch die Verabreichung von etwa lOO g Fischmehl wirkt förderlich auf das Knochengerüst und auf die Freßlust An Knochenweiche erkrankte Tiem zeigen große Neigung zum Wühlen, deshalb sind kalkhaltige Erde, Kohlenasche oder zerkleinerte Ziegelsteins in den Stall zu werfen vr. Bn. Frage Nr 7. In meinen Ziegenstall habe ich im vorigen Jahre einen Hühnerboden ein gebaut Jetzt sind meine Ziegen von Ungeziefer befallen Sie scheuern sich, knabbern sich gegen seitig an und sehen nicht mehr so glatt und sauber aus wie früher. Nach meinem Dafür halten sind die Tiere von Milben befallen Ich habe sie jetzt kn einen anderen Stall gebracht. Wie bann ich dieselben von den Milben be freien? Sch. d. T. in B. Antwort: Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Erreger des Hautjuckens bei Ihren Ziegen in Hühnermiiben bestehen. Die Hühner- mübsn verursachen einen Hautausschlag und rufen einen starken Juckreiz hervor. Ihre Be seitigung ist nicht leicht. Empfohlen wird eine Abwaschung der ergriffenm Stellen mit lau warmem Seifenwasser und nachheriges Einreiben mit Benzin, dem Oe! beigemischt wurde. Auch wird zur Einreibung eine Mischung von einem Teil Kreosot und zehn Teilen schwachem Spiritus zusammen mit 20 Teilen Wasser verwendet. vr. Bn Frage Nr. 8. Mein Schaf magert ab. Es zeigt Gelüste, an Holz zu nagen. Die Augen zeigen einen eiterigen Ausfluß. Auch ist sehr geringer Appetit vorhanden Wie läßt sich die? beseitigen? H. H. in A Antwort: Ihr Schaf leidet wahrscheinlich an Lecksucht, die durch einen Mangel an Kails und Salzen in der Nahrung hervorgerufen wird. Auch kann die Krankheit durch einen bis jetzt noch unbekannten Giftstoff hervor gerufen werden, der sich im Heu befindet. Hier ist ein Futterwcchsel erforderlich, und sodann ist dem Salzbedürfnis des Tieres durch Aufstreuen von Kochsalz oder Viehsalz Rechnung zu tragen. Auch ein Zusatz von Kalksalzen, wie phosphor- saurer Futterkalk und Schlämmkreide, ist zu empfehlen. Durch kräftige, eiweißreiche Nah rung in Form von Hü-senfruchtschrot oder Oel kuchen wird sich eine Kräftigung des Tieres erreichen lassen. vr. Bn Frage Nr. 9. Mein Schäferhund wurde krank. Er sch'eppte den Hinterteil nach. Das Leiden besserte sich, er bekam wieder Appetit, auch fängt er an, etwas zu gehen, aber mit dem Hinterteil ist es noch nicht recht. Einreibungen waren erfolglos; cbenso scheint er Schmerzen zu haben, n-'enn ich die Stellen massiere. Was ist dagegen zu tun? E. L. in S. Antwort: Gegen die vorhandene Druck lähmung des Rückenmarks, dis bei Teckeln so häufig vorkommt, von der aber auch Schäfer hunde und Hunde anderer Rassen befallen werden, ist mit Arzneimitteln nicht viel aus zurichten. Die Lähmung heilt in etwa der Hälfte der Fälle von selbst aus. Wenn inner halb l4 Tagen wesentliche Besserung sestzp- stellen ist, so ist die Aussicht aus vollständige Genesung nicht ungünstig. Andernfalls raten wir, das Tier zu töten. 'Massage ist nicht an gebracht. Hauptsache ist in den ersten drei Wochen Ruhe, später muß das Tier vorsichtig an Bewegung gewöhnt werden. vr. tz. Frage Nr. tu. Ich beabsichtige, im Früh jahr Gerste nach tzafei (ohne Stallmist) zu bestellen. Welchen Kunstdünger und in welchen Mengen muß ich ihn geben? H. D. in B. Antwort: Da die Bodenart nicht an gegeben ist, auch nichl, ob Brau- oder Futter gerste angebaut werden soll, kann diese Frage nur allgemein behandelt werden. Zu Braugerste wird man mit der Saat geben: Vs Zentner schwefelsaures Ammoniak oder Salpeter, dann bis I Ztr. Thomasmehl oder Superphosphat mit oder vor der Saat: ferner auf leichtem Sandboden 1 bis 2 Ztr Kainit, auf tonigem Boden dagegen Vs bis I Ztr. 40 prozennges Kalisalz einige Wochen vor der Saat. Bei Futtergerste kann man die Ammoniak- oder Salpetcrgabe etwas erhöhen vr. Ws Frage Nr. ll. Mein Iohannisbecrwein ist zu süß geraten. Kann ich dem Uebel durch Zugicßen von Apselsaft abhelfen? Antwort. Ich würde nicht raten, den zu süßen Iohannisbeerwein mit Apselsaft zu verdünnen Alle Obstsäftc enthalten doch noch den Fruchtzucker im natllriichen Zustande. Sie werden zu einem zusagenderen Re'u'tat kommen, wenn Sie Wein mi! Wein verschneiden, also z B mit Apfelwein, der ja überall erhältlich ist und keinen Zucker mehr enthäsondern die kräftige Apfelsäure, welche den überschüssigen Zucker des Iohannisbcerweins mildert Die Höhe des Zusatzes ist auszuprobiercn. vr. K. ver LElmann Mocken-Veilsge Äes Milsärusker Tageblatt kur Qmäxvinfcksst, HsuLwirlsckafik. , , , „ SchUftl-itung- O°kon°nU°r°. »rundmann, Si-Udamm. Wilsdruff am !8 Dezember 1924 J-V-r N°chü'E<n-s de», Inhalt ds-. BI. wird bestraft. -- ... -- - II —„e KOMM MM - M M ter. Von O. Engel, Bremen. (Mit 2 Abbildungen.) Als der Schnee lange lag, ging der Fuchs in die Falle. Den Balg behielt der Förster, den Kem hing er im Wald aus, dort, wo unter hochstämmigen Eichen reichliches Niederholz wächst. Das tat der Mann nicht, um die andern von Reinekes Sippe abzuschrecken, sondernder wollte der bunten Schar der Meisen Nahrung bieten, wenn die Tage des Winters schlimm werden. Das ist dann, wenn der weiche Schnee überall liegt und die weißen Flocken immer noch nach- sallen, langsam, ohne Eile, aber auch ohne Ende. Das ist dann, wenn wundervoller Rauhreif von allen Bäumen, Sträuchern, Besten und Zweigen blinkt. Das ist dann, wenn Glatteis an den Stämmen glitzert und alle Aste und Zweiglein, und selbst die Halme am Boden umhüllt. Alles dieses mag immer nur zwei oder drei Tage dauern; aber es ist eine Zeit, die unter den Vögeln viele, viele Opfer fordert; denn alle diese Kleinen verstehen sich nicht im geringsten aus das Hungern Alle aber bleiben am Leben, die die Vorratskammer kennen, die der Förster für sie füllte, als er den toten Fuchs aufhing. Diesen hat er gut mit Tannenreisern verblendet, damit die Meisen und Kleiber unter deren Schirm ungestört picken, hacken und hämmem können. So viel bringen sie auch immer herunter, daß sie sich notdürftig sättigen und die Hungertage überstehen können. Der Reisigschutz ist notwendig, und dichtes Gebüsch in der Nähe ist sehr viel wert; denn der Sperber hat in dieser Zeil auch nicht viel zu brechen und zu beißen. Er ist plötzlich da nd wirst sich so geschwind n die Schar der Kleinen wie ein Stein aus der Schleuder Davids. Vor diesem Unhold haben alle steinen Vögel bis zur Amsel hinauf eine entsetzliche Angst. Daher nehmen sie das dargebotene Futter gar nicht an, wenn nicht genügendes Dickicht dabei ist, in das sie sich sofort stürzen können, sobald sie Gefahr vermuten. Und Gefahr wittem sie schon leicht, denn sie ^nd sich ihrer Schwäche be wußt. Will so eine Gesellschaft einmal einen freien Platz überfliegen, so herrscht die größte Aufregung unter ihnen. Im letzten Busch geht es hinauf und hinab, vor und zurück, hin und her. Endlich wagt es einer. Es geht alles gut, doch folgt immer noch zögernd ver zweite und dritte und dann die übrigen zugleich. Bog zufällig der erste, als er den Flug waaie. im ickarien Winkel zur Seite ao, jv macyen aue anoern lym das nach, als müßte es so sein. In einen Obstgarten gehört auch ein Bienen korb; nur wer kann damit umgehen? Daher fehlt er so ost. - Aber Nistkästen für Höhlen brüter, Stare, Rotschwänzchen und Meisen dürfen nicht fehlen; kann auch jeder haben. Es ist wichtig, daß diese richtig hergestellt und richtig aufgehängt sind, doch die Vögelchen sind mitunter auch leicht zufriedengestellt. War da mal ein Knabe, der fand einen Bartmann, d. i. eine bauchige Tonkmke. Die hatte seit wärts ein Loch, groß genug, daß ein Meischen hineinschlüpfen konnte. Er klopfte und schliff, bis die scharfen Kanten stumpf wurden, und steckte noch einen Kork in den Ausguß. Dann hing r seinen Bartmann in den Eichbaum vor seines Vaters Haus. Er hatte die Sonnenseite ausgesucht, und die große Steinflasche hing fest. Wie staunte er, als er später wieder nachsah. Zehn gelbe Schnäblein streckten sich ihm ent gegen; zwanzig dunkle Äuglein schauten zu ihm empor. Ein Kohlmeisenpärchen hatte die luftige Villa bezogen. Es ist ihr auch lange treu geblieben, bis die Winterstürme das selt same Haus zerstörten. Hat einer erst ein Meisen paar in seinem Garten, so besitzt er in ihnen billige, fleißige, treue Mitarbeiter, und er kann daraus wetten, daß er eine aute Obsternte baden von auS- auch Ord- Meiienkasten hat, Mleiu rechnen, daß seine Meisen seinen Garten zuerst in nung halten. Vogelfreunde haben sie vor der Haustür, was sie brauchen, so bleiben sie auch dort. Nur zum Trinken und Baden müssen sie meist zum Bach hinaus. Das mag ihnen gar nicht sehr gefallen, denn da fühlen sie sich gewiß nicht so sicher wie zu Haus. — Man hat sichere Beweise gefunden, daß Meisen sich den ganzen Sommer nicht mehr als fünf hundert Meter vom Hause ent- femt hatten, weil sie im Um kreis dieses Gebietes Nahrung genug fanden. Es kann sich also jeder, der einen besetzten K'MÄcffAH jeher verlangt, daß man alle kleinen Sänger, die im Winter bei uns bleiben, über die schwere Zeit hinwcghilft. Dcrs ck "ich! bloß eine Pflicht der Dankbarkeit, sondern eine ein- fache Forderung der (Klugheit. Wer durch regelmäßige, aber E sparsame Fütterung Meisen an seinen Hos fesselt, hat schon im Winter die zukünftige Obst- MWsMO ernte gesichert. Da diese Vögel- chen nun keine lebenden In- selten finden, so suchen sie in allen Winkeln, Spalten und Rissen nach Eiern, Larven und Puppen. Was also jetzt schon vertilgt wird, kann später gar nicht erst als Schädling in Tätigkeit treten. Gar zu nett ist es, wenn ver Fullerplatz vor dem Fenster der Wohnstube sein kann. Mitunter kommen Kohl-, Blau- und Sumpf- meisen auf einmal. Man kann sich gar nicht satt sehen, und die Augen der Kinder leuchten. Es koinmen ja auch sonst wohl noch allerlei Gäste, z. B. Rotkehlchen, Buchfinken. Gold ammern und selbst Schwarzdrosseln. WaS gebraucht man denn als Futter? — Nun, ein Stück Fett ist wohl nock vom Mittagessen übrig. Länger hält gekochter oder gesalzener Speck vor. Besonders der letztere muß erst ganz gehörig ausaewällert werden: denn Salz — und auck wird. So ein Parch.m j..ü m i feinen J-mg i im Laufe eines Jahres anderthalb Zentner lebende Insekten verzehren. Daun sind also wohl die Eier und Puppen noch gar nicht mitgerechnei. Es gibt aber lange Zeiten, z. B. im Winter, wo sonst nur wenig zu haben ist. Diese starke Ver nichtung von allerlei Insekten will aber sagen, daß, eine Menge Knospen und Blüten erhalten bleiben, daß die Laubkrone nichl kahlgefressen und die Stämme nicht ausgchöhlt werden können. - Aus der Futtersuche streifen die Meisen wie die übrigen Gartenvögel durchaus nichl meilenweit im Lande umher. Nicht einmal die Eliteflieger, die Schwalben, tun das. Finden Abbildung 1. Kohlmeise.