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Fachem-Se/M- s. Matt, Alf. ZS - Do/raefs/aF /4. ^e-ft/af /9S4 Vs; Zachsenlieck Ehmais schwarze Waldung, wilde Quelle Dann ein Burgsried trotziger Panzerfaust, Klosterglvcken, Bischofsdvm und Zelle, Mummanger, den der Pflug zerzaust. Und der Bergmann wühlt aus nächtigen Klüften Märchenglück Wettins und Silberglanz. Zünftige Banner Wimpeln in dm Lüsten — Schöner grüner Sachsenkranz! Luther bricht vermorschte Glaubenspsorten. Lessing mißt die Künste mit dem Geist. Bach erstürmt dm Himmel in Akkorden, Wundermacht, die Wagner neu beweist. Und dem größern Vaterland zu dienen, Rührt sich Tat auch rechnenden Verstands In Retoiden, Kesseln und Maschinen — Schöner grüner Sachsenkranz! Lausitz kantet mit granitner Stirne. Vogtland senkt in Bauerndursch und Dirne. Erzgedirg ist bieder und getreu. Braune Kraft. Der Meißner Witz macht frei. Osterland liegt wuchernd hingebreitet. Und als der Puls des herzlichen Verbands Zieht die Elbe mastenreich und gleitet — Schöner grüner Sachsenkranz! Greise Sage ist ins Tal gebunden, Wo der tausendjährige Paß verkehrt. Hekl'ge Sitte träumt noch in dm Stunde«, Da das stille Dorf das Christkind ehrt. Rüstiger will sich die Zeit entfalten Keder Schornsteinrauch und Funkentanz; Neues Leben bauscht sich aus dem alte» — Schöner grüner Sachsenkranz! Kurt Arnold Findeisen in „Sächsische Heimat." Var AietkraufroNen Ser national wenüischen frage. Von einem Lausitzer. Im Fenster der wendischen Verlagsbuchhandlung in Bautzen, demselben in dem vor einiger Zeit die Briefmarken des Lau sitzer Wendenstaates" ausgestellt waren, stellt sich jetzt ein Buch vor, betitelt „Un peuple martyr." (Ein gequältes Volk). Der Titel würde immer noch nicht herausfordernd wirken, wenn nicht aus demselben Blatt ein wendischer Mädchenkopf zu sehen wäre. Nun erst versteht man: das gequälte Volt sind die Wenden. Auch das würde an und sür sich noch nichts Sonder liches darstellen, wenigstens nicht für den, der die Psyche der wendischen Utopisten nach der Revolution beobachten konnte. Das Büchlein bringt auch keine neuen Gesichtspunkte, weder auf historischer, noch auf kultureller oder wirtschaftlicher Seite. Neu ist lediglich — und das ist das Schwerwiegende — daß es in französischer Sprache geschrieben, in Brüssel verlegt und in Prag (im „Politikor"-Verlag) gedruckt ist. Es ist also ein Not- schrei der Wenden an unsre Feinde um ihre Hilfe zur Befreiung aus den „Qualen", die ihnen der Deutsche zufügt, und darum heißt's hier: Gebt acht, geht nicht achtlos an dem haßerfüllten Büchlein vorüber! Der Verfasser nennt sich August Diesel, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Pseudonym. Es handelt sich auch kaum um einen Franzosen oder Tschechen, sondern um Wenden. Davon zeugt die restlose Vertrautheit mtt allen wendischen Fragen. Dadurch daß der Verfasser seinen wahren Namen ver schwiegen seinem Buche französisches Kolorit gegeben und den Verlagsort im feindlichen Auslande gewählt hat, ist er in die Lage verseht, Töne anzuschlagen, Lie er sich wohl in Deutsch- land kaum erlauben dürste. Das Büchlein umfaßt acht Kapitel. 1. Dag Alter der Slawen Deutschlands. Hier wird die slawische Vorgeschichte behandelt, etwa so, wie sie jeder aus Lesebüchern kennt, nur mit dem Unterschied, baß jegliches Verdienst den Deutschen abgestritten wird. Es wird da behauptet, daß die Slawen vor mehr als 2600 Jahren in Deutschland waren. Der Verfasser stützt sich unter anderem auf den Polen Boguslavsky (Geschichte der Slawen des Nord westens bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts). Er nimmt da mit den Gelehrtenstreit zwischen Deutschen und Slawen wieder auf. So wird behauptet, daß die meisten Städtenamen des deutschen Ostens slawischen Ursprungs seien. Aus Gorlica fei Görlitz, aus Volin Wollin, aus Drahsdane Dresden, aus Bondichine Bautzen geworden. 2. Die wendische Zivilisation. Hier setzt der Verfasser slawisch gleich wendisch und nimmt alle Kulturerrungen schaften der Slawen für die Wenden in Anspruch. Er spricht von Handelsbeziehungen mit Arabien und Byzonz, von einer großen Flotte, Lie sich un Kriege gegen nordische Seeräuber hervortat. Vineta, Arkona, Stargard und Lübeck schlossen ein Bündnis unter dem Namen: „Anja". Der Verfasser be merkt: „Es wurde später die berühmte Hansa, deren Schöp fung man den Deutschen Zusch^wt. Die Saatsversaffung der Wenden übertraf selbst das kühnste Ideal moderner Demokra tie: „Alle waren frei und gleich einer Zeit, da der Sklaven handel blühte und alle Dauern Hörige waren, machten die Wenden nicht einmal Kr'egs-esangene zu Sklaven." Nur eine Kunst war den Wenden fremd: Waffen zu schmieden. Weiter spricht der Verfasser von Ausgrabungen, die Mün zen, Schmucksachen u. a. zu Tage gefördert haben. Sie seien aber ausnahmslos als deutsche Kunst bezeichnet worden. Schrif- ten im Bautzener Stadtmuseum beweisen das genaue Gegen teil d.eser Behauptung. . 3' Aus rott un gs kriege der Wauden. Hier werden Kampfe zwischen Slawen und Germanen aufgefuhrt, etwa die Knege Karls heg Großen und Heinrich I- Erwähnt wird auch das angebliche Bankett in Bautzen, bei dem Mark graf Gero im Jahr 939 dreißig Fürsten der wendischen Stämme ermorden ließ. Weiter spricht der Verfasser vom Kreuzzug der Deutschen gegen die Wenden (Ododriten, Lutitfen und Pom mau). 1404 sei die letzte slawisch sprechende Frau auf Rügen gestorben. Es blieben jedoch Sprachinseln im Lande zurück. Eine solche besteht heute noch bei Lüneburg. Dann kommt der Verfasser auf die Verbindung der Lausitzen mit der tschechischen Krone zu sprechen. (1319 und 1368). Trotz dieser Verbindung erstarkte das Wendische nicht. Und doch scheinen die Slawen heute noch von einem großen slawischen Reiche in Zentraleuropa zu träumen. 4. DieGermanisativnder Wenden. Hier wird mit gehässigen Worten der Christianisierung gedacht. Christliche Priester zerstörten Tempel, Friedhöfe, Statuen-u. m. Die Ger manen errichteten Burgen und Dörfer. Die Slawen gingen ihrer Rechte verlustig. Die Wenden sollen damals ihre Zuflucht in die Sümpfe und Wälder genommen haben, wo sie restlos um gekommen wären, hätten sie deutsche Grundbesitzer nicht ge braucht. 5. Die geistige Kultur der Wenden. Das erste wendische Werk war eine Uebersetzung der Evangelien, Psalmen, Kobgesänge und Gebete. Im 19. Jahrhundert war ein Aufschwung zu verzeichnen. Es entstanden philologische Werke (Iordan, Dr. Mucke). Eine „Dichteischule" wird genannt (Zeiler, Fiedla, Dubschmann, Domaschke). Es folgen Lyriker (Cesla) und Dramatiker (No wak und Cinsinsky). — Alle diese Bestrebungen zur Pflege heimatlichen Kulturgutes sind anerkennenswert, aber berechtigen noch lange nicht, sich über ein Volk zu erheben, das Männer wie Walter von der Dvgelweide, Luther, Goethe, Wagner, Kant sein nennt. 6. Das nationale Erwachen der Wenden. Hier führt man längst bekannte Tatsachen auf. Es ist der Kampf gegen alles Wendische in Kirch« und Schule. Wendische Schüler seien systematisch „demoralisiert" worden, wendische Lehrer seien vertrieben worden, an ihrer Stelle „pangermani- stifche Renegaten" gesetzt worden. Besonders übel seien die Dinge in Preußen gewesen. Don 72 Pawchien seien nur 5 mit wendischen Priestern besetzt.. Kein Wort spricht von den Ver günstigungen, die das Ministerium Buck den Wenden gewährt hat. Aber dann hätte auch der Titel „gequältes Volk" keinen Sinn. 7. Der deutsche Druck während des Krieges in der Lausitz. Chauvinistische Töne Frankreichs gegen Deutschland werden hier in den Schatten gestellt. „Rigorose Tyrannei" fei es gewesen, besonders die wendischen Intellek tuellen an die gefährlichsten Frontteile im Weltkriege zu stellen, seine Führer, Gelehrte, Schriftsteller und Lehrer, dem Volke zwecks Ausrottung zu nehmen. Was wollen Zahlen beweisen, wie nachstehende 3000 Kriegsgefangene, 6000 Gefallene.. In England internierte wendische Soldaten sollen sogar darauf ge drungen haben, an der Seite der Ententevölker gegen Deutsch land zu kämpfen. Die Presse habe unter Zensur gestanden. Aber doch nicht bloß die wendischen Blätter. „Patrioten" wie Dr. Mucke wurden in Schutzhaft genommen. 8. Die wendische Frage vor der Friedens konferenz. Was der Verfasser hier erzählt, das haben wir Lausitzer miterlebt. Hier kann man interessante Einblicke hinter die Kulissen damaliger Bestrebungen tun. Tatsächlich haben also die Wendenführer — und das ist neu — den Anschluß an die Lschecho-Slowakei betrieben. Es wurde nach der Revolution ein Nationalrat gebildet, an dessen Spitze Herr Barth trat. Der Verfasser behauptet, daß sich um ihn „das Volk in Massen" scharte. In Crostowitz erfolgte eine Woche später die Prokla mation der „Vereinigung aller Slawen der Lausitz." Desgleichen forderte eine Weihnachtsbotschaft unter Bezugnahme auf Wil sons 14 Punkte die Errichtung eines „slawolausitzer Staates". — Am 5. Februar 1919 wurde die Wendenfrage der Friedens konferenz unterbreitet. Dr. Benesch war Vermittler, der tsche chische Außenminister. Indes, man winkte ab. Der Führer Barth kam aus Paris zurück mit dem Beschluß, daß die Lausitz nicht mit der Tschecho-Slowakei verbunden werden darf. Jetzt appelliert der Verfasser an die Völker, daß Deutsch land nicht eher in den Völkerbund aufzunehmen sei, als bis die 14 Punkte Wilsons auch auf die Wenden Anwendung gefunden hätten. Lusammentrilt de; steiLmge;. Im Reichstage werden die Sessel abgestaubt, und die Reinmachefrauen veranstalten dort ein großes Scheuerfest. Denn am 20. Februar werden nach mehr als zweimonat licher Pause auf den vier Ecktürmen die schwarz-rot- goldenen Fahnen hochgezogen, die den Vorübergehenden künden, daß der Reichstag zusammengetreten ist. Am 15. Februar ist die Zeit abgelaufen, für die sich der Reichstag seiner verfassungsmäßigen Rechte entkleidet und sie durch das Ermächtigungsgesetz der Reichs regierung übertragen hatte. Einschneidendste Verordnun gen jeder Art sind in diesen drei Monaten erlassen worden, denn die Regierung hatte eine absolute Vollmacht, hatte Rechte, wie sie kein Deutscher Kaiser und kein König von Preußen besessen hat. Aber die einschneidendste von diesen Verordnungen, die dritte Steuernotverord nung, ist nicht ergangen, weil sich alle Parteien gegen sie aussprachen. Das ist nicht unwichtig, weil jede Verordnung der Reichsregierung auf Antrag des Reichs tages aufgehoben werden kann, und es demgemäß keinen Zweck hat, sie zu erlassen, wenn sie acht Tage später doch wieder aufgehoben werden würde. Es ist vor allem die Frage der Hypothekenauf wert n n g , die noch immer nicht umschritten ist, sie hat allzu böses Blut gemacht, hat derartig tiefe Enttäuschungen hervorgerufen, daß namentlich die Rechtsparteien und das Zentrum daran nicht mehr vorübergehen konnten. Auf der anderen Seite ist die Frage der Hypothekenauswertung aufs engste verknüpft mit dem Streit um die Gold miete, und hierdurch werden noch weitere Kreise in Be- weaung gesetzt. So sehr, daß schon Gerüchte von der Gründung einer Mieterpartei herumlaufen, die bei den Neichstagswahlen in Aktion treten soll. Natürlich ist das mindeste, daß die bestehenden Parteien über diese — und viele andere Fragen — jetzt „Hals geben" sollen; gleichzeitig mit der Drohung, daß man für die nicht stim men wolle, die jene Forderungen nicht erfüllt. Oberhaupt werden die Reichstagsverhandlnngen, wer den die Anträae. die von den verschiedenen Parteien ge stellt werden, ganz wesentlich unter dem Zeichen des bevor stehenden Wahlkampfes stehen. Klappern gehört zum Handwerk, und vor einer Wahl muß noch besonders stark «rklavvert werde», um Wähler zu gewinner». Besonder ergiebig, aber kostenlos ist das, wenn man sich in der Oppofitionsstellung befindet, also nicht etwa Gefahr laust, zwar seinen Antrag angenommen zu sehen, aber auch die Kosten dafür bewilligen zu müssen. Zweifellos wird vor allem die Sozialdemo kratie mit der Absicht einer erheblich verstärkten Oppo sition in den Reichstag einziehen. Sie muß nämlich gegen den Ansturm von links her einen Wall aufzu richten versuchen, da ihre Zustimmung zum Ermächti gungsgesetz und allem, was daraus und darauf folgte, eine große Unzufriedenheit in ihren Reihen hervorrief und ihr viele Tausende von Anhängern kostete. Die Wahlen in Sachsen und Thüringen bewiesen das. Der Angriffspunkt von links her war besonders die Zustim mung des „Parteigenossen" Ebert, des Reichspräsiden ten, zum Ausnahmezustand. Seit Wochen schon wird darum von mehrheitssozialistischer Seite ein scharfer Kampf gegen diesen militärischen Ausnahmezustand geführt und nun wohl im Reichstag die Frage seiner Abschaffung in die Mitte der Diskussion gestellt, vielleicht zur Kabinettsfrage gemacht werden. Auf die Rechts opposition ist bei der Verteidigung des Negierungsstand punktes, wonach der Ausnahmezustand vorläufig noch beizubehalten sei, natürlich auch nicht unbedingt zu rechnen, da ja diesem Ausnahmezustand auch die rechts radikalen Organisationen und Parteien zum Opfer fielen. Was rechts sehr stark verschnupft hat. Zunächst wird aber die Frage der Verlängerung des Ermächtigungsgesetzes die entscheidende Nolle spielen. Die Mittelparteien und die Sozialdemo kratie möchten den Wahltermin möglichst weit hin ausschieben; das ist mit einigem Anstand möglich, wenn der Wahlreformentwurf zur Beratung kommt. Er kann also von der Regierung als Mittel benutzt wer den, um die Zustimmung dieser Parteien zu einem neue» Ermächtigungsgesetz zu gewinnen. Denn wird diese ver sagt, so kann die Regierung den Reichstag auflösen und sehr baldige Neuwahlen herbeiführen. Andernfalls — berät man. Daß in einer solchen mit Spannungen dieser und anderer Art — es spukt auch, zu demselben Zweck wie soeben dargelegt, der Plan einer Heraufsetzung des Wablalters herum — nicht an eine ruhige Be- Handlung der Geschäfte zu denken ist, daß man vielmehr immer und überall, bei jedem Wort und jedem Entschluß daran denken wird: „Wie wirkt das auf die Stimmung der Wählermassen?", ist ohne weiteres klar. Die Fahnen auf den Ecktürmen des Reichstages wer den also über einer sehr ost stürmisch bewegten Versamm lung flattern. Gesetzliche Regelung der Aufwertung. Die Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und den Parteien über die umstrittenen Fragen der dritten Steuernotverordnung sind Dienstag fortgesetzt worden. Sie drehten sich in der Hauptsache um die Mietzins besteuerung. über die formelle Seite der Hypothekenauf wertung soll eine Einigung in der Richtung erzielt worden sein, daß diese auf gesetzlichem Wege ihre Regelung finden soll. Man erwartet deshalb, daß man sich auch über die materielle Seite der Angelegenheit mit den Parteien ver ständigen wird. vr. 5»a»t über üMrinigttuldaii. Der Reichsbankpräsident Dr. Schacht gab Dienstag einen kurzen zusammenhängenden Überblick übe; die Ge staltung unserer Währung, wie sie durch die Beratungen mtt dem Sachverständigenkomitee in Aussicht steht. Die in unserer Zwischenwährung steckenden Gefahren haben sich erst in den jüngst vergangenen Tagen recht deut lich gezeigt. In dem Ausmaß, in dem die deutsche Wirt schaft Rentenmark kredite aufnimmt, verstärkt sich die Gesahr, daß die Rentenmark Funktionen sich auszu üben bemüht, die in ihr als einer im Ausland nicht gül tigen Währung gar nicht vorhanden sind. So wirken die Nentenmarkkredite, je größer ihr Umfang wird, um so mehr gefährdend für die Stabilität unserer Währung. Von diesem Punkt aus arbeitete der Reichsbankpräsident vor den Sachverständigen seinen Vorschlag der. deutschen Währungsreform aus. Die Goldnotenvank soll tot liegendes Kapital stabilisieren und ihm dadurch höchste Sicherheit gewähren, daß es im Ausland de poniert wird. Die Goldnotenbank soll ein Kreditgeld, aber nicht ein allgemeines Umlaufmittel schaffen. Damit wären die Gefahren, die in der Kreditgewährung auf der Basis der Rentenmark liegen, beseitigt. Ansichten der Sachverständigen. Die Sachverständigenkommission hat wesentlich weiter gehende Pläne. Sie denkt an eine große, mit internatio nalen Mitteln ausgestattete Bank, die das Gesamtproblem der deutschen Währungssanierung lösen soll und zugleich alle Bankfunktionen, die aus den Reparationszahlungen erwachsen, zu erledigen haben würde. Zwischen den Ge dankengängen des Reichsbankpräsidenten und der Auf fassung der Sachverständigen besteht trotz ihrer verschie denen Pläne sachlich weitgehende Übereinstim mung. Die Sachverständigen sind der Auffassung, daß die Neparationskommission ihre Vorschläge innerhalb weniger Wochen verwirklichen könnte. Dr. Schacht ist der Auffassung, daß er, wenn diese Verwirklichung sich hinaus zögere, mit der Schaffung der Goldnotenbank, wie er sie sich mit engerem Aufgabenkreis denkt, nicht länger warten dürfe. Die Sachverständigen haben auch dies einstimmig anerkannt. Sie erwarten nur, daß bei einer späteren Ver wirklichung ihrer Ideen die deutsche Goldnolenbank ein Teil der Gesamtreform werde. Dr. Schacht ist andererseits der Auffassung, daß auch bei einer Durchfüh rung des Gesamtplanes das deutsche Geschäft jener dann entstehenden internationalen Sanierungsbank in den Hän den der Deutschen bleiben müsse. Auch nach dieser Richtung wurde Übereinstimmung erzielt. Einschreiten gegen Saboteure. Die Unregelmäßigkeiten bei den Devisenbeschaffungen und andere anscheinend zum Zweck der Spekulation resp. zur Sabotage der Währungsgesundung unternommenen Manipulanonenn haben eru Eunchreuen der Behörden gezeitigt. Eine bekannte erste rheinische Bankfirma hat in den letzten Tagen entgegen den Bestimmungen der Devisen- oero>v>lv>na Devisen in hohem Betrage zum Kauf ailge-