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Leipzig. ReichZgerichtSrat Doehn, stellvertretender Vor sitzender des Staatsgerichtshofes, ist an Herzschlag gestorben. München. Von den fünf völkischen Landtagsabgeordneten, oie den Deutschnationalen beitreten wollten, sind drei, darunter Graf Treubert, von diesen abgelehnt worden. Koblenz. Die Rheinlandkommission veröffentlicht die Ver ordnung Nr. 284, die die Einführung der deutschen Ge setze und Verordnungen im besetzten Gebiet behandelt. Danzig. Der bisherige Senatspräsident Dr.-Jng. Heinrich Zahm wurde von 73 Stimmen der bürgerlichen Parteien mit 72 Stimmen zum Präsidenten des Senats der Freien Stad» Tanzig wiedergewählt. Paris. Ministerpräsident Herriotist infolge eines leichten Fusluenzaanfalls gezwungen, das Bett zu hüten. Rom. Der englische Außenminister Chamberlain stattete dem Papst einen längeren Besuch ab. Ncwyork. Die dritte, drei Millionen Dollar betragende Goldscndung aus dem amerikanischen Anteil an der Repara tionsanleihe ist nach Deutschland abgeschickt worden. Graz. Die Hörerschaft der Bergakademie von Leobenhat den Streik nach dessen schärfster Verurteilung durch das Pro- lessorenkollegium beendet und mit dem Besuch der Vorlesunge.. »weder bcaonnen. Prozeß Haarmann. (7. Tag.) §Hannover,11. Dezember. Der Zeuge Witzel, dessen Sohn ermordet worden ist, er lebt mit großer Leidenschaftlichkeit Anklagen gegen die Polizei, die nichts getan habe, um Haarmanns Verbrechen aufzuhellen und weitere Verbrechen zu verhüten, denn es seien nach seiner polizeilichen Vernehmung von Haarmann noch mehrere Ver- rechen begangen worden. Der Oberstaatsanwalt und Krimi nalkommissar Rätz widersprechen diesen Anschuldigungen Witzels, der seine Aussagen in immer erregterem Tone macht nnd vom Vorsitzenden wiederholt ermahnt werden muß, die Ruhe zu bewahren und sich in seinem gerechten Schmerz um reu Verlust des Sohnes nicht zu Ungerechtigkeiten Hinreißen »u lassen. Ein Fürsorgezögling, der Haarmann aus l em Bahnhof in Hannover kennengelernt hatte, erzählt merk- wiirdige Dinge über F e s s e l k u n st stü ck e, die der Angeklagte mit ihm vorgenommen haben soll. Er habe sich in Haarmanns Zimmer völlig entkleiden müssen, und Haarmann habe ihn dann ! n Händen und Füßen gefesselt. Weiter sei nichts geschehen, renn er habe energisch darauf gedrungen, daß ihm die Fesseln nieder abgenommen würden, andernfalls würde er so laut freien, daß man es im ganzen Hause hören könnte. Haar- : aun erklärt auch diese Angaben für „Blödsinn", aber sie . scheinen in den Aussagen eines andern Zeugen eine gewisse Bestätigung zu finden.. Mit großer Spannung sah man der Zeugenaussage Witkowskis entgegen. Hugo Witkowski ist jener Mann, den Haarmann im ».' erlaufe des Prozesses beschuldigte, in Gemeinschaft mit - i- rans einen oder mehrere jener Morde, die ihm selbst zur L ist gelegt würden, begangen zu haben. Witkowski ist bekannt lich daraufhin verhaftet worden, und es wurde die Unter suchung gegen ihn eingeleitet. Was er heute als Zeuge aus sagte, trug zur Klärung der Angelegenheit nicht viel bei. Er bestreitet entschieden, allein oder mit irgendeinem an deren zusammen einen Mord begangen zu haben, und behaup tet, daß Haarmann nur aus altem Haß gegen ihn jene An schuldigung erhoben habe. Nun wird wieder Grans vernom men. Er weist darauf hin, daß Haarmann seine Drohung, bei der Vernehmung Witkowskis alles sagen zu wollen, nicht wahr- gemacht habe; also wisse er Wohl nichts zu sagen. Haarmann bleibt dabei, daß Grans ihm junge Leute zugesührt und genau gewußt habe, was er mit diesen jungen Leuten mache. Grans habe auch gemeinsam mit ihm einmal eine Leiche aus dem Bell gehoben und in den Schrank gelegt. An der Tötung der jungen Leute sei Grans allerdings nicht beteiligt ge wesen. Grans bleibt demgegenüber dabei, daß er nicht nur nicht geholfen, sondern von Haarmanns Taten auch nichts gewußt Hale. Alles, was ihn mit Haarmann verband, seien die Kleiderkäufe gewesen, und er habe bei Haarmann nur deshalb gekauft, weil dieser billiger gewesen sei als die Kleider trödler. Nach weiteren unwesentlichen Zeugenvernehmungen wird in die Vernehmung zum Fall Rothe eingetreten. Zeuge Hausbesitzer Otto Rothe bekundet, daß sein Sohn in der letzten Zeit abends viel ausblieb und deshalb von seiner Mutter bestraft wurde. Als der Zeuge aus dem Fell e auf Urlaub nach Hause kam, war der Junge ver jcht unden. Der Zeuge verwandte seinen ganzen Urlaub darauf, seinen Sohn wiedcrzusindcn. Seine Nachforschun gen führten zur Verhaftung Haarmanns; bei eer Haussuchung wurde jedoch nichts gefunden. Da Haarmann acu Mord an Friedel Rothe zugibt, wird auf die Vernehmung oer Frau Rothe verzichtet. Die Zeugin Fette bekundet, daß Friedel Rothe oft gesprächsweise den Verkehr mit Haarmann erwähnte, ohne daß nach seiner Art gefragt wurde. Aus weite ren Zeugenvernehmungen ergibt sich, daß Friedel Rothe Haar- mann in einem Kaffeehause beim Äillardspielen kennen- gclernt bat. s Neues aus aller Welt j Goldene Hochzeit des Generaloberst von Heeringen. Generaloberst von Heeringen begeht dieser Tage mit seiner Gemahlin Auguste, geb. von Dewall, in Berlin das Fest der goldenen Hochzeit. Der Ehe des Jubelpaares sind vier Söhne und eine Tochter entsprossen. Generaloberst von Heeringen hat sich im Weltkriege als Heerführer und später als Oberbefehlshaber der Küstenverteidigung große Verdienste erworben. Die Eröffnung der Automobilausstellung in Berlin. Durch eine Ansprache des Admirals Rampold wurde die in prächtigem Flaggenschmuck prangende Berliner Auto- mobilausstellung in Gegenwart von Vertretern der Reichs und Staatsbehörden, sowie Les Magistrats eröffnet. Die Ausstellung ist die reichhaltigste aller bisherigen derartigen Berliner Veranstaltungen. Ein politischer überfall in Ludwigshafen. Der sozial demokratische Stadtrat Graner wurde nachts auf dem Wege nach seiner Wohnung von Kommunisten überfallen. Auf das Herannahen von Passanten ergriffen die Täter die Flucht. Graner wurde ziemlich schwer verletzt. Eine Tobsuchtsszene im Gerichtssaall Wie aus Graz (Steiermark) gemeldet wird, ist in einem dortigen G"- richtssaal aus geringfügigem Anlaß ein Revolverattentat auf einen Richter versucht worden. Ein Beamter war von seiner geschiedenen Frau auf Zahlung des Unter haltsbeitrages verklagt worden, und da er zu dieser Verhandlung nicht erschienen war, fällte der Richter das Versäumnisurteil. Kurz darauf erschien der Beklagte und begann zu toben, sich die Kleider vom Leibe zu reißen und den Richter mit einem Revolver zu bedrohen. Der Vertreter der Klägerin hielt den Wildgewordenen mit Mühe so lange fest, bis mehrere Männer herbeieilten, ihn entwaffneten und abführten. Der Revolver war mit sechs Schüssen geladen. » Das über dem Abgrund hängende Auto. Ein Auto mobil fuhr auf der Fahrt von Aix-les-Bains nach Nizza bei der Überquerung der Briassiebrücke in Ler Nähe von Digne gegen das Brückengeländer und blieb in dem Holz rahmen so hängen, daß es über einem Abgrund von 200 Fuß Tiefe schwebte. Weder der Wageninsasse noch sein Chauffeur wagten, sich auch nur im geringsten zu bewegen, weil sie befürchteten, daß bei der leisesten Veränderung ihrer Lage der Wagen das Gleichgewicht verlieren und in den Abgrund stürzen würde. Zwei Stunden lang harr ten sie hilflos in dieser gefährlichen Situation aus, bis sie endlich befreit werden konnten. Der Schleusenwärter von Nieuport irrsinnig ge worden. Wie das „Journal" aus Nieuport meldet, ist der Schleusenwärter Gellraert, der während des Krieges die Schleusen der User öffnete und dadurch die bekannte Überschwemmung hervorrief, die den deutschen Truppen den Vormarsch auf Calais verhinderte, plötzlich irrsinnig geworden und mußte in eine Anstalt gebracht werden. Ein englischer Flughafen für den transatlantischen Flugzeugverkehr. Die englische Regierung plant die Ein richtung eines Lufthasens bei Woodford zur Durch führung des transatlantischen Flugzeugverkehrs. Man nimmt an, daß die Arbeiten im kommenden Frühjahr zu Ende geführt sein werden. Eine 15-Mkllioncn-Dollar-Stistung. Der Präsident und Gründer Ler Eastman Kodack Company, George East- m a n, machte bekannt, daß er 15 Millionen Dollar für Erziehungszwecke an verschiedene' Unter richtsanstalten verteilt habe. So hat z. B. die Universität Rochester 8)4 Millionen erhalten, die Technische Hochschule von Massachusetts 4>L Millionen. Die verbleibenden zwei Millionen werden unter die beiden Institute zur Erziehung von Negern in Hampton und Tuskegee verteilt werden. Absturz eines amerikanischen Wasserflugzeuges. Aus San Diego wird gemeldet, daß ein Riesenwasserflugzeug der amerikanischen Marine in das Meer stürzte. Von neun Insassen konnten nur vier gerettet werden. Die übrigen fünf, darunter zwei Offiziere, sind ertrunken. Die herrenlose Luxusjacht. In der Nähe des Hafens von Newyork wurde von den Zollbehörden eine verlassene Mororjacht aufgefunden, die äußerst luxuriös eingerichtet war. An Bord befanden sich Spirituosen im Werte von 30 000 Dollar. Es handelt sich vermutlich um ein Schmuggelschiff, dessen Besatzung aus Furcht vor der t Zollbehörde aeflohen war Was mein einst war. kü Roman von Fr. Lehne. Urheberschutz 1S21, durch Stuttgarter Romanzentrale, L. Ackermann, Stuttgart. Da war ihr, als höre sie des Verlobten Stimme, so wie ein unterdrücktes Kichern aus Mädchenmnnde. Wer konnte das sein, mit dem Otto sprach —? Sie beugte sich über die Brüstung Des Balkons, von dem aus sie die Terrasse überblicken konnte. Marie Dangelmann war dort beschäftigt, den Früh stückstisch für sie herzurichten. Das Mädchen faßte die Rollschutzwund und setzte sie so, daß die allzu grellen Strahlen der Augustsonne dem Tische ferngehalten wurden. In der offenen Tür des roten Salons, der ebenso wie das Eßzimmer auf die Terrasse hinausführte, stand Otto Felsen, die Arme in die Seiten gestützt, mit wohl gefälligem Blick das blonde Mädchen beobachtend und irgend etwas, das Erdmute nicht verstehen konnte, zu ihr fagend. Marie Dangelmann wandte kokett über die Schulter Den Kopf nach ihm und lachte, daß die Weißen Zähne blitzten. Verletzt durch des Verlobten mehr als sonderbares, taktloses Verhalten — mit Dienstboten scherzt man doch nicht! — und mit dem peinlichen Gefühl vornehm den kender Menschen, die der Zufall zu unfreiwilligen Lau schern macht, wollte sie wieder zurücktreten — doch da hemmte etwas ihre Schritte, und was sie sah, sehen mußte, erfüllte sie mit tiefster Empörung — und zu- cheich — noch allerdings erst unbestimmt in ihrem Unter- chwußtscin auftauchend — mit Erleichterung die Freiheit winkte ihr denn jetzt konnte sie Otto Fel sens Frau nimmer werden er hatte sich vorsichtig vmaesehen, dann war er mit zwei Schritten Lei Marie; ! cr faßte sie um und drückte trotz ihres Widerstrebens seine Lippen auf den Weißen Hals des Mädchens und den vollen, lockenden Mund! Erdmute wurde leichenblaß; dansi glühendrot; un- sagbar schämte sie sich vor Otto Felsen wie konnte der Mann sich so vergessen, der ihr täglich seine Liebe beteuerte und sie mit seinen Liebkosungen bis zur Uner träglichkeit quälte — unbegreiflich war es ihr! Eine solche Taktlosigkeit und Nichtachtung gegen die Verlobte halte sie Otto Felsen, der sonst die Korrektheit selbst Ivar, nie zilgetraut! Ihre Gedanken überstürzten sich; doch klar stand das eine vor ihr: du bist frei! Keinerlei Eifersucht, nicht einmal gekränkte Eitelkeit waren in ihr nur ein großes Staunen, daß es so etwas gab. Und dann überkam sie ein ungeheurer Ekel, und nachträglich empörte sich ihre stolze Seele dagegen, daß sie die Liebkosungen dieses Mannes hatte dulden müs sen; mit dem Taschentuch rieb sie ihr Gesicht, als wollre sie sich davon noch reinigen. Sie konnte ihn nicht mehr sehen; sie warf ihr Kleid ab und hüllte sich in ihren lichtblauen seidenen Kimono. Dann klingelte sie der Jungfer, die atemlos herbei eilte. „Verzeihen, Baronesse, ich glaubte, Varonesse seien noch nicht aus der Kirche zurück. Der Herr Graf sind bereits gekommen und warten auf Baronesse —" Mit einer HandLswogung hieß Erdmute die ob ihrer Säumigkeit ein wenig Verlegene schweigen. „Schon gut, Hedwig! Doch mir ist gar nicht Wohl! Sagen Sie dem Herrn Grafen, daß es mir leider darum unmöglich ist, ihn heute zu begrüßen." Da fiel ihr ein, daß er darauf bestehen würde, sie zu Zum Andenken an die Grotzkaleu unserer Helden. Nach einem klassischen Wahrspruch ehrt das Volk sich selbst, das seine toten Helden recht in Ehren zu halten weiß. Aber nicht nur den Toten soll das ehrende Ge denken geweiht sein. Gerade ein Volk wie das unsrige, das nach Siegertaten ohnegleichen unter dem Ansturm furchtbaren Schicksals zusammengebrochen und noch immer innerlich zerrissen mit allen Kräften zu neuem Aufstieg sich durchzuringen bestrebt ist, muß die Erinnerungen pflegen. In zahlreich erschienenen Büchern und Schriften leben so die Großtaten unserer Helden des Weltkrieges fort als Mahner für unser Volk und als Weiser für unsere Jugend, der wir gar nicht genug die Erinnerung an deut sches Heldentum, deutsche Pflichterfüllung bis zum letzten einhämmern können. Als ein ganz besonderes und eigen artiges Mittel, das Heldentum unseres im Felde und auf dem Wasser, unter dem Wasser und in den Lüften unbe- fixgren Volkes in Waffen wach zu erhälten, darf mit Recht guck der dem Gedenken an die alte Armee gewidmete Bildabreißkalender bezeichnet werden, den Otto Riebicke unter der Bezeichnung „Kyffhäuser-Zeitweiser 1925" im Kyffhäuser-Verlag, Berlin W. 50, herausgegeben hat. Ein jedes Blatt dieses vortrefflichen Kalenders bringt in ge schickter Auswertung mehrfache in getöntem Druck, z. T. auch in Original-Lithographie bisher unveröffentlichte Originalzeichnungen erster Künstler aus dem großen Kriege. So haben an der Vildausstattung dieses einzigartigen in großem Format erschienenen Abreißkalenders namhafte Künstler mitgewirkt, unter denen nur Professor B. Heroux, Prof. Willi Stoewer, Fritz Koch-Gotha, Franz Graf, Hans i Anker, Adolf Oskar Hoffmann, Bella Hasse, Prof. Fer dinand Spiegel Erwähnung finden sollen. Dieser Kalender, - dessen Reinertrag dem Reicbskriegerbund für Unter- ftützungszwecke von Kriegsteilnehmern, Kriegerwitwen und -wäisen zufließt, bildet gewiß ein wahrhaft ehrendes und würdiges Eedenkwerk an die Leistungen unserer Welt kriegstaten und sollte daher in keinem Hause fehlen, wo man die Erinnerung an eine schwere und große Zeit un seres Vaterlandes recht zu pflegen weiß. — - » vermischtes » Je IVO Berliner ein Auto. Wie die Berliner Ver kehrspolizei bekanntgibt, hat sich die Zahl der Kraftfahr zeuge in Berlin seit der letzten Zählung am 1. Juli dieses Jahres um mehr als 5000 erhöht. Diese Zunahue wird uns als die prozentual stärkste seit Beginn Ler augen blicklichen lebhaften Entwicklung des Automobilismus in Deutschland bezeichnet. Bis zum 1. Juli waren rund 32 00k Kraftfahrzeuge in Berlin gezählt worden, heute ist du Zahl auf etwa 37 000 angestiegen unv sie wird sich bis End» des Jahres zweifellos noch weiter bis auf voraussichtlich 38 000 erhöhen. Die Zunahme während des zweiten Halb jahres beträgt also annäbernd 20 Prozent. Damit kommt heute bereits aus je 100 Berliner ein Kraftfahrzeug, während am 1. Juli erst l20 und vor vier Jahren gar erst etwa je 750 Berliner den Vorzug genossen, in ihrer Mitte einen Auto- oder Motorradbesitzer zu haben. Rund um die Zugspitze. Die bayerischen Flugver- bänve treten im diesem Winter mit einer neuartigen Ver anstaltung hervor. Am 31. Januar und 1. Februar wird ein Flugwettbewerb „Rund um die Zugspitze" veranstaltet. Der erste Tag bringt den Start zum Flug um die Zug spitze in Schleisheim. Nach Umfliegen des Wendepunktes des Münchener Hauses auf dem Zugspitzengipfel wird auf dem Flugplatz Garmisch-Partenkirchen gelandet. Das zweitägige Turnier sieht ferner vor: Höhen- und Gleit- flüge mit Ziellandung, Geschicklichkeits- und Kunstfliegen, Geschwindigkeitsdifferenzflüge, Fallschirmsprünge, eine kombinierte Staffel zwischen Flugzeug, Skiläufer, Ski jöring und Automobil. Der Münchener Verein für Luft- sahr! wird sich mit feinen Ballonen beteiligen, außerdem werden einige der Rhönsegelflieger auf den benachbarten Höhen ihre Kunst im Segelfliegen zeigen. Geplanter Ausbau von Port Sudan. Wie Neuler meldet, sind die Pläne für eine weitgehende Entwicklung von Port Sudan, dem Endpunkt des sudanesischen Eisen bahnnetzes am Roten Meer, fertiggestellt. Sie sehen u. a. dis Errichtung von Kainanlagen vor und den Bau der not wendigen Anlagen für zwei neuzeitliche Kohlenstationen. sehen; dem aus dem Wege zu gehen, sagte sie: „Ich glaube, HMWig, es ist besser, daß ich zu Bett gehe —" Die Jungfer war erschreckt. „Soll ich nicht lieber dem Arzt telephonieren? Varo- nesse sehen sehr blaß aus —" Erdmute schüttelte den Kopf. Sie erhob sich und' ging in ihr Schlafzimmer hinüber, um dann, von der Jungfer unterstützt, die ihr das reichgestickte Nachthemd überstreifte, sich in ihr Bett zu legen. Auf die beforgten Fragen der Jungfer sagte sie, er schöpft die Augen schließend: „Es ist wirklich nichts, HÄWig! Nur ein Schwäche- und Schwind elanfalll Morgen ist's sicher wieder gut! Gehen Sie! Wenn ich' Wünsche habe, werde ich klingeln nein, essen kann ich nichts — ich brauche nur Ruhe! Ziehen Sie bitte die Vorhänge zu; aber das Fenster lassen Sie offen! Den Herren meine Grüße —" rang sie sich noch ab zu sagen, als sie die Jungfer entließ. Nun war sie ungestört und konnte nachdenken. Sie verschränkte die Arme im Nacken. Das eine stand vor allem bei ihr fest: Otto von Felsens Fran wurde iv nicht! Tief und erleichtert atmete sie auf. Diefes Bewußt sein ließ sie auch den Gedanken an das Aufsehen, das ihre so kurz vor der Hochzeit aufgehobene Verlobung er> regen würde, leicht ertragen. In ihrem Sinnen wurde sie durch den Vater gestört, der ängstlich zu ihr kam. Sie beruhigte ihn; doch ihr Aussehen flößte ihm Sorge ein — so unnatürlich blaß hatte er seine sonst immer so gesunde Tochter noch nicht gesehen, und diese Blässe wuüde noch verstärkt durch das Licht, das durch das Blättergewirr des wilden Wcingeranks grüngolden ins Zimmer fiel.