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versttät von Kanton entsühn. Die Männer der Wissenschaft hatten in einem Motorboot, das die amerikanische Flagge gehißt hatte, einen Ausflug gemacht und waren von den Räubern überfallen worden. Bunte Tageschronik. Breslau. In Breslau haben die Ermittlungen nach Schwarzhörern im Rundfunk zu einer größeren Zahi von Verurteilungen geführt. In einem Fall ist sogar auf Gefängnis erkannt worden. Breslau. Eine neue Oderbrücke bei Schichowitz im Kreise Ratibor ist dem Verkehr übergeben worden. Rom. In der Nähe von Tarent stürzte ein Marine flugzeug ins Meer. Der Pilot ertrank, seine Leiche konnte geborgen werden. Stockholm. Wie der deutsche Konsul in Malmö mitteilr, soll von deutscher Seite in Trelleborg ein Denkmal als Symbol der deutsch-schwedischen Freundschaft errichtet werden. Coffeyville (Kansas). Das Geschäftshaus der Zenun^, »Daily Dawn", deren Eigentümer mit dem Kuklurklan in Ver bindung stehen, ist durch eine Explosion zerstört worden. Prozeß Haarmann. f5. Tag.) HHannover.9. Dezember. Die Zeugenvernehmung geht Weiler. Nachbarn, Haus- i genossen Haarmanns treten aus und bekunden, was sie in der Zeil des Zusammenwohnens mit ihm beobachtet haben. Kin- und Ausgänge von ausfallend vielen jungen Männern, Haarmann bemerkenswert osl mit vollen Wafsereimern durch das Haus schreitend, in den Nächten ein geheimnisvolles Hacken und Klopsen in der Haarmannwohnung, kurz allerlei, was Verdacht erregen mußte. Es wurden auch Anzeigen er stattet, aber die Polizei gab ihnen, wie es scheint, nicht statt, denn es blieb beim alten. Haarmann hört allen diesen Aus sagen aufmerksam zu und unterbricht sie hier und da durch eine ! Zwischenbemerkung, um etwas richligzustellen oder als er- ! logen zu kennzeichnen. Einer der Zeugen, der als Zimmer- Vermieter mit Haarmann bekannt geworden ist, erzählt vo" merkwürdigen hypnotischen Experimenten, die der Männersreund mit ihm gemacht habe. Haarmann »bestrich" den Zeugen nach Art der Hypnotiseure, und der Mann hatte die Empfindung, als ob er immer schwächer würde. Haarmann amüsiert sich offenbar über diese Angaben, denn er lacht und erklärt schließlich alles für Unsinn. Der frühere Grenzkommissar Olsermann gibt an, man habe ver sucht, Haarmann in die Dienste eines Detektivinstituts zu dringen. Haarmann habe einen vertrauenswürdigen Eindruck gemacht. Er habe erzählt, daß er- lange als Privatdetektiv tätig gewesen, aber oft um seine Prämie gekommen sei. Die Zeugin Alsdorf bekundet, daß sie im letzten Jahr öfter die Leibwäsche Haarmanns gewaschen habe, und daß ihr Haar mann dafür Pferdefleisch brachte. Blutflecken habe sie in der Wäsche nie gesehen, Bettwäsche habe er nicht zu waschen ge geben. * Protest gegen die Berichterstattung im Haarmann-Prozeß. Ha nnover,S. Dezember. Gestern abend sand hier eine »ssentliche Protestversammlung gegen die Berichterstattung im Haarmann-Prozeß statt. Pastor Hustedt sprach über bas Thema: „Für unsere Jugend, für unser Voll." Es wurde scharf getadelt, daß einzelne Berichterstatter sich in der Schilde rung der Scheußlichkeiten nicht genug tun könnten. Kreditschieber. Bilder aus dem deutschen Großstadkleben. Berlin, im Dezember. Ich betrete die Halle eines führenden Berliner Hotels, beileibe nicht, um dort zu speisen, sondern nur, um dort zu — telephonieren. Der Portier weist mich höflich an einen livrierten Knaben, der mich durch Marmorhallen zur Telephonzentrale geleitet. In einem viereckigen Raum ist Zelle an Zelle gereiht. Leider sind aber alle Apparate besetzt, und ich bin gezwungen, einige Zeit zu warten. Langsam wandere ich auf und ab und fange da und dort einige Sätze auf, die aus den Zellen zu mir dringen. „300 000 könnte ich geben, aber meine Leute möchten andere Sicherheiten haben!" — „Was sagen Sie? Drei Prozent pro Monat? Zu dem Satz nehme ich selbst!" — „Bei meinen Beziehungen zu der Bank wäre die Sache zu machen, aber was zahlen Sie Provision?" Welches Berliner Hotel man gegenwärtig auch betritt, überall hört man nur von Kredit und Kreditge schäften reden. Dort, wo einst im Krieae die Li»ke- Was mein einst mar. KS Roman von Fr. Lehne. Urheberschutz 1921, durch Stuttgarter Romauzeutrale. L. Ackermann. Stuttgart. Marie war außer sich und in ihrer Eitelkeit auss tiefste gekränkt. Doch sie war viel zu schlau, sich auch Mr das geringste merken zu lassen; aber ihr Benehmen änderte sich allmählich kühl und schnippisch wie Vordem wurde sie wieder, sein Begehren dadurch stei gernd. Als er sie an ihr Versprechen erinnerte, seine Braut zu werden, zuckte sie die Achseln. „Davon weiß ich nichts! Und wenn — so hab' ich mir's eben anders Merlegt! Vater mag ruhig seinen Hof verkaufen; ich Hehr nach der Stadt und nehme dort eine Stelle an; ich Habe keine Lust, Bauernfrau zu spielen!" Sie merkte ihm seine Enttäuschung Wohl an, und es «nachte ihr Spaß, ihn noch mehr zu quälen und seine Eifersucht und seinen Neid zu Wecken. Darum war sie Kegen den Verwalter Ernst Braun um so freundlicher; M fing an, mit ihm zu kokettieren, was den hübschen, ernsten, gesetzten, aber ein wenig unbeholfenen Mann beinahe in Verwirrung brachte. Dznn der hatte sich in sie verliebt, und sie sein zu nennen, war fortan sein hei-' ßester Wunsch. Mit ihrem Weibesinstinkt hatte sie bald gemerkt, wie es um ihn stand, und sie dachte bei sich: „Frau Verwal ter" Werken, das könne man schon in Erwägung ziehen — das war mehr als „Frau Chauffeur"! Wenn sie nun einmal den Karl Günther nicht kriegen könne! Den Verwalter wollte sie sich auf jeden Fall warm halten! — Oefter nach Feierabend, wenn sie fertig war, sah sie nach dem Vater. Gar vieles wußte sie dann vom Schlosse zu erzählen — wie man sie gern habe, wie die Baronesse LMmdlich sei und ihr schon manches geschenkt habe ranien von Tornistern, Uniformen, Schaufeln und Säcken ihr Hauptquartier hatten, dort, Ws während der Infla tionszeit der Kurs des Dollars und des Pfundes „ge macht" wurde, da wird jetzt der Kredit gehandelt, jene einzige „Ware", die zurzeit wirklich begehrt ist. Freilich, die handelnden Personen sind dieselben geblieben. Es sind jene Leute, die für keine praktische Arbeit taugen, die aus Neigung, aus. Talent, aus Leidenschaft schieben, weil sie sich nicht zu einer Zeit bekennen wollen, in der die Schiebung Sinn und Zweck verloren hat. Die Beträge, um die es sich hier meistens dreht, sind niemals gering. Mit fünfstelligen Zahlen gibt sich hier keiner erst lange ab. Selbst von Hunderttausenden hört man nur selten reden. Aber die Millionen schwirren nur so durch die Luft. Ganze Kolonnen sind hier am Werke. Und nach dem Ort, wo sie arbeiten, werden sie anch benannt. Kolonne Hotel k., Kolonne Hotel usw. Wehe dem, der in ihre Fänge gerät, ohne vor der Branche zu sein. „Zehn Millionen habe ich gestern vermittelt," erzählt mir einer und zeigt mir stolz den Briefwechsel, der seine Angaben beweisen soll. Ist es wirklich denkbar, fragt man sich, daß Beträge, um die sich die größten Werke, ja selbst ganze Industrien, bemühen und meist vergeblich be mühen, von solchen Individuen geradezu aus dem Hand gelenk auf den Markt geworfen werden? Die Antwort ist einigermaßen erstaunlich. Der Briefwechsel ist echt, aber ^er Kredit ist „L u f t", genau so Luft wie die Waren, die gegen Kriegsende und während der Jnflationscpoche täglich, ja stündlich den Besitzer wechselten, ohne daß sü einer je zu sehen bekam. Die Bank L räumt Herrn A fünf Millionen Goldmark Kredit ein. Klingt dieser Abschluß nicht imponierend? In Wirklichkeit besitzt Herr U an Werten nur bare 4000 Mark, dafür hat er aber desto mehr Schulden. Diese 4000 Mark aber legt er nutzbringend an. Tausend Mark erhält der Kreditvermittler und für 3000 Mark muß er Aktien eben jener „Bank L" übernehmen, die ihm selbst den Kredit ge- mährt. Er macht gar nicht den völlig nutzlosen Versuch, ihn direkt auszunützen, denn er weiß, daß die Kasse der Bank L ebenso leer ist wie feine eigene. Aber auf die Aus kunft dieser Bank gestützt, erhält er Ware, also Kredit von dritter Seite, und auf den kam es ihm an. Nicht jeder Fall, liegt wie der eben geschilderte, obwohl er ein sehr typischer ist. Manchmal besitzt auch der Kreditnehmer wirkliche „Beziehungen" und dann kommt es vor, daß er tat sächlich erst selbst der Bank jene Beträge verschafft, die er persönlich braucht. Der Umweg ist nötig, obgleich kost spielig, weil es leichter fällt, für eine Bank Geld zu erlan gen. Just die aufsehenerregenden Fälle der letzten Zeit haben am deutlichsten gelehrt, wie man solche und ähnliche Geschäfte macht. Am einträglichsten wird natürlich seine Arbeit, wenn ihm ununterricktete Leute von außerhalb, vom Lande draußen oder aus kleinen Orten ins Netz laufen. Vor schüsse werden ihnen zunächst abgezwackt, die erhofften Kredite erhalten sie nie. Sie können froh sein wenn sie mit teilweisem oder ganzem Verlust der Vorschüsse davonkommen. Walter S § orn. Vom Äquator zur — Goldmark. Von Hugo Meyerheim, Grunewald. Niemand hat bisher eine Goldmark gesehen, und doch glauben die meisten, sie als Gegenleistung erhalten zu haben. Das ist ein Irrtum, aber der Optimismus, daß wir die Goldmark später tatsächlich erhalten, ist, wie wir jetzt wissen, vollkommen berechtigt. Nur ist man sich nicht darüber einig, welcher Wert ihr anhaften wird. Die einen stellen sie der Nentenmark gleich, die anderen sprechen von »°/«s des nordamerikanischen Dollar und wieder andere legen ihr den Wert von V-?»« Kilogramm Feingold bei. Daß die Goldmark mit Feingold weit mehr als mit ver Nentenmark oder dem geschätzten Dollar zu tun hat, wird ohne weiteres jeder einsehen. Die silberne Mark wird in enger Beziehung zum Goldstück stehen, auf dessen Erwerbung wir alle mit Recht großen Wert legen. Aber, daß die Goldmark nun gar ihren Stammbaum vom Äqua tor ableitet, wird man im allgemeinen als weitherge holt bezeichnen. Und doch ist dem so. Sofort wird ein Witzbold erklären, daß man sich zweifellos an der Goldmark ebenso wie an dem Äqua tor erwärmen könne. Aber die Wärme ist nicht die ein zige Eigenschaft, die der Äquator besitzt; er hat nämlich auch eine Länge, und diese ist gegen das Ende des acht zehnten Jahrhunderts durch französische Gelehrte als rund 40 000 000 Meter angegeben worden. Nachgemessen habe ich den Äquator nicht, aber wenn man denkt, daß durch ihn 360 Meridiane in Abständen von ungefähr je 111 Kils- Metern hindurchgehen, kann man der Angabe Glaubev schenken. So ist denn also damals das Meter in Frankreich geboren, und man könnte bei oberflächlicher Beurteilung behaupten, daß wir dann auch den Franzosen unsere Gold mark verdanken, wenn für diese das Äquatormaß als ihr Vorfahre bezeichnet wird. Zu unserem Glück aber soll James Watt, wie die Engländer behaupten, den Ge danken des Metermaßes erst nach Frankreich exportiert haben, und, wenn wir Rabbi Akibas Weisung, daß alles schon da war, folgen, finden wir vielleicht die Wiege de« Meters in unserem Vaterlande. Kaum war das Meter geschaffen, da sah man ein. daß es nicht gut sei, Wenn es ganz bliebe, und teilte es in 10,100 und 1000 Teile. Die erstere Teilung nannte map Dezimeter. Die Dezimeter verkehren seitdem häufig geometrisch miteinander. Das kommt nämlich daher, daß man Vierecke schon von altersher kannte, und nun ein Viereck, welches an jeder Seite einen Dezimeter lang ist, mit Recht den Namen „Quadratdezimeter" erhielt. Dann jagte ein Ereignis das andere; man stellte sechs Wände von je einem Quadratdezimeter zu einem Würfel, auch Kubus genannt, zusammen und taufte dieses Gebilde „Kubikdezimeter". Auch der Raum, der da zwischen den Wänden noch blieb, sand Verwendung. Seit der Zeii heißt dieser Raum ein Liter, daß man aber nicht eckig baute, sondern abrundete. Das haben manche Wein- und Bierküser sowie Milchhändler vielfach mißverstanden und runden nicht die Gefäße, denn diese sind ja geeicht 'andern die Müßigkeit — nach unten ab. Darum wollen wir es mit dem Wasser halten, unv zwar solchem, das gerade auf 15" Celsius temperiert ist. Füllen wir nämlich ein Litermatz mit solchem Wasser, ss wiegt dieses Liter Wasser ein Kilogramm. Nun können wir uns vorstellen, daß man '/s?» dieses Kilogramms, natürlich nicht Wasser, sondern Feingold, als Goldman! anspricht, denn die Beziehungen zum Gold sind nun ein wandfrei festgestellt. Ein weiter Weg! Aber wer eine größere Anzahl Goldmark beisammen hat, kann schließlich mit ihrer Hilf, nie Reise zum Äquator antreten, um die Goldmark wieder z.rm Ausgangspunkt znrückzufübren. Rus ckem kerjchtssaal j Ein Telephon-Schwarzhörer. Das Schöffengericht Berlin- Mitte verhandelte gegen den Lebensmittelhändler Pilar, dem nn ganz neuartiges Vergehen zur Last gelegt wurde. Pilar hatte sich als „blinder Teilnehmer" an eine Telephonleitung angeschlossen und auf diese Weise längere Zeit hindurch ge bührenfrei den Fernsprecher benutzt. Der Vorsitzende bezeich nete das Verhalten des „Schwarzhörers" als gemeingefährlich. Es liege ein Betrug gegen den rechtmäßigen Inhaber des An schlusses und eine betrügerische Handlung gegenüber dem Post- fiskus vor. Das Urteil lautete daher auf drei Monate Gefängnis. Gefängnis für einen betrunkenen Autolenker. Eine exem plarische Strafe erhielt ein Schlächtermeister Wesenberg aus Wilmersdorf, den das Charlottenburger Schöffengericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilte. Wesenberg hatte am zweiten Pfingstfeicrtag mit mehreren Bekannten eine Autofahrt nach Zeuthen unternommen. Die Rückfahrt wurde spät abends angetreten, nachdem sich bereits die Wirkungen ceichli chgenossenen Alkohols stark bemerkbar machten. Wesen berg nahm selbst am Kraftsührersitz Platz und entwickelte unterwegs bald ein rasendes Tempo. Er überfuhr den Kauf mann Zeller aus Lichterfelde. Ohne sich um den überfahrenen zu kümmern, ließ Wesenberg das Auto weiterrasen. Passanten konnten lediglich die Nummer des Wagens feststellen, und so aelang es, die Teilnehmer der Fahrt zu ermitteln. Gesühnter Naubübcrfall. Im März dieses Jahres wurde an, der Landstraße ein Lohnfuhrwerk von drei Männern über fallen, wobei ein den Wagen begleitender Beamter erschossen und die Summe von 11 000 Mark geraubt wurde. Vom Schwurgericht in Münster wurden der Klempner Jansen und der Dreher Göbbels aus Bochum zu je 15 Jahren Zuchthaus und 12 Jahren Ehrverlust verurteilt, während der Haupttäter, ein gewisser Mier, der den Schuß auf den Beamien abgegeben hat, flüchtig ist. Zwei andere Angeklagte, die von dem geraubten Gelde kleine Summen bekommen hatten, wurden wegen Hehlerei zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. überhaupt, ein Leben führe sie Groben auf dem Schlosse, wie sie es sich gar nicht besser wünschen konnte! In vier Wochen solle die Hochzeit sein; die Vorbe reitungen dazu seien schon in vollem Gange — groß artig würde alles. Die Neuvermählten wollten die ersten Monate ihrer Ehe in der Schweiz verbringen. Der Graf sei so verliebt in seine Braut, und wisse gar nicht, was er ihr noch alles schenken solle! Also noch vier Wochen, dann hatte Vie Qual ein Ende, dachte Karl Günther. Dann sah er Erdmute wenigstens nicht mehr! Jede Begegnung bereitete ihm Pein — er tras sie jetzt öfter, da sie fast täglich nach dem Friedhof ging und dann regelmäßig beim Pfarrer mit vorsprach. Lange saß sie Dann immer am Grabe der Mutter — es war, als suche sie Hilfe für ihre innere Zerrissenheit, als wolle sie dort ihre frühere Klarheit und Kraft wieder- firden, die sie verloren, seit der Fremde iu ihren Weg getreten, der ihr Schicksal geworden. Unsagbar quälte sie dieses Bewußtsein. Und keiner, der ihr helfen konnte! Schattenhaft war einmal der Gedanke in ihr aufge- tancht, sich in der Beichte bei dein klugen, gütigen Pfar rer zu erleichtern — doch ihr Stolz verschloß ihr die Lippen. In kurzer Zeit war Vas alles ja vorbei! Ein Schauer rann ihr durch die Glieder mit solchen Gefühlen wollte sie mit einem anderen vor den Altar treten? Je näher der Tag heranrückte, desto mehr fühlte sie die Unmöglichkeit, Otto v. Felsens Weib zu werden! Dem Baron war das veränderte Wesen der Tochter ausgefallen — er vermißte ihr rubiaes. klares Gleich maß. Schließlich fragte er sie. "Ach, Papa, es wird mir so sclAver, dich zu verlasse» und von meinem geliebten Eggersdorf fortzugchen!" sagte sie leise. Ergriffen schloß er sie in die Arme; gab sie doch dem dem gleichen Empfiüden Worte, das ihu beschwerte. „Mein liebes Kind, glaubst du, daß ich nicht unter der Trennung leide, daß mir mein Hans groß und öde sein wird, wenn du nicht mehr da bist? Doch mem Trost ist: du gehst ins Glück!" „Ja, ich gehe ins Glück!" wiederholte sie mit bebey- der Stimme. Aber aller Glanz in ihren Augen war erloschen und ihr Blick ging traurig wie in weite Fernen. Ach, ihr Glück — —! „Otto Felsens Miltenbach ist ein beinahe fürstlicher Besitz zu nennen, Kind —" „Liebster Papa, Lausendmat lieber ist mir unser be scheideneres Eggersdorf —" „Du wirft einmal Kinder haben, Erdmute — ich freue mich auf meine Enkel, und froh bin ich, daß ich vielleicht noch wißen darf, wer unser Eggersdorf be kommt in fremde Hände wird es aller menschlichen Voraussicht doch nicht fallen —Liebevoll lächelnd streichelte er der Tochter schmales Gesicht, die sich jäh ev- rötend zur Seite wandte. Erdmute kam von der Post. Als sie an Jakob Dan- gelmanns Hause vorüberging, sah sie den Bauern neben seiner Haustür sitzen und sich von den Strahlen der war men Augustsonne bescheinen. Sie blieb auf der Dorfstraße flehen und fragte freundlich nach seinem Befinden. lForxsetzuna wirrt.>