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S/s//s Nf. 6/ - MSvoch/r. »A/9S4 WI»ltr»s»t. Dor Kälte ist die Lust erstarrt, Es »rächt der Schnee von meinen Tritten, Es dampft mein H^uch, es klirrt mein Bart; Nur fort, nur immer fort geschritten! Wie feierlich die Gegend schweigt! Der Mond bescheint die alten Fichten, Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt, Den Zwerg zurück zur Erde richten. Frost! friere mir ins Herz hinein, Tief in das heißbowegte, wilde! Daß einmal Ruh' mag drinnen sein, Wie hier im nächtlichen Gefilde! Nikolaus Lenau. Ar frage Ser UrbeikMle. -r. D e r christliche Eltern verein bot am Sonn tag abend seinen Mitgliedern durch Herrn Lehrer Ulbricht-Dres den einen Ausklärungsvortrag über die „Arbeitsschule". In treffender Weife führte der Vortragende aus, daß der Arbeits schulgedanke, d. h. der Lernunterricht am sinnlichen Stoffe, schon immer von verantwortungsbewußten Lehrern gehandhabt wurde, daß aber die Kinder in der Schule zu Zucht und Ord nung, zur Unterstellung des eigenen Willens unter den des Lehrers angehalten werden müssen, entgegen der modernen Lehrmethode, die sich vielfach völlig vom Kinde leiten und diesem fast allen Willen läßt. Cs wurden zum Schluß einstimmig folgende Leitsätze angenommen, die die Setllung der christlichen Elternschaft zur Arbeitsschule genau umschreiben: 1. Unsre Stellung zur Arbeitsschule ergibt sich aus der Aufgabe der Volksschulerzichung. Als solche gilt uns die Ent faltung der körperlichen, geistigen und sittlichen Kräfte des In dividuums zur Persönlichkeit und zum Kulturträger und brauch baren Glieds der deutschen, christlichen Volks- und Kultur- gemeinschast. 2. Die Entwicklung der geistigen und sittlichen Kräfte steht als Teilziel obenan, weil geistige Bildung zur Bewußtheit und Ueberschau der Lebenszu-sammenhänge, zur Herrschaft über die Materie führt, die ein Gegengewicht schafft gegen das Vege tieren in nächstliegenden Trieben, Bedürfnissen und Zwecken, deren Bekämpfung >bzw. Veredelung die allgemeine Menschen- würde und der Kulturfortschritt erfordert. Die Schule muß demzufolge die elementaren Grundlagen der Allgemeinbildung liefern die weder das Leben mit seinen Anschauungskomplexen im allgemeinen noch die Familie im besonderen bieten kann. 3. Dieses Ziel wird erstrebt durch einen Unterricht, der aus dem Wege des Selbsterarbeitens und Selbstschaffens (also aus giebigster Selbsttätigkeit) unter gegenseitiger Hilseleistung im Schüler Lust und Freude an zielbewußter geistiger Arbeit er weckt und ihm zu individuellen.Vorstellungen und wirklichem Etleben — soweit möglich — verhilft. Dabei ist die Betätigung aller Sinne anzustreben. So verstanden ist die Arbeitsschule nur eine Unterrichtsmethode, nicht eine neue Schulfvrm, die im Rahmen der bisherigen „Lernschule" recht wohl angewendet i werden kann und sicher auch angewendet worden ist. Zu prüfen I wäre hiernach, wie und inwieweit der Unterricktsbetrieb in den s einzelnen Fächern nach diesem Grundsätze zu regeln ist. 4, Der Bildungswert geistiger Arbeit liegt insofern nicht ; einseitig im Stoffe oder im bloßen Wissen (vermittelt durch l einen mehr lehrhaften Unterrichtsbetrieb), sondern im Erarbeiten l des Stoffes, wobei wir uns bewußt bleiben, daß Lernen und s Arbeiten keine Gegensätze sind. Die Bildungsstoffe werden - ausgewählt mit Rücksicht auf die geistigen Kräfte des normalen Kindes nickt aber wird die Auswahl beeinflußt durch dessen Wünsche und Neigungen. Die Zensuren müßen ein Bild vom . Standpunkte der geistigen Entwicklung geben; die rein tech- « nischen Fächer (Turnen, Schreiben, Gesang, Zeichnen) können nicht durch die Gesamtzensur wesentlich beeinflußen. 5. Um des immanenten Bildungswerts der einzelnen Unterrichtsstoffe willen, um ferner die Bildungsmöglichkeiten voll auszuschöpfen (Fachlehrer), um nicht den gesamten Bil dungsstoff der Gelegenheit und der Willkür zu überlassen, um das wissenschaftliche, logische Denken zu üben und zu pflegen, um endlich vom Leichten zum Schweren, vom Einfachen zum Zusammengesetzten, vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Beispiel zum System schreiten und durch Ausstellung von Stunden- bzw. Lektionszielen Willensbildung treiben und Zu sammenfassung der geistigen Kräfte des Schülers herbeiführen zu können, wird der Gesamtunterricht für Mittel- und Ober klassen als eine Verirrung der Konzentrationsidee abgelehnt. Wir fordern vielmehr Stoff- und Stundenplan und tun dies auch aus dem Wunsche heraus, daß den Eltern die Möglichkeit geboten ist, die Schularbeit ihrer Kinder zu überwachen und gegebenenfalls zu unterstützen. Selbstverständlich müssen für den Gesamtunterricht der Unterklassen verbindliche Ziele fefk- gelegt sein. 6. Wohl kann manuelle, technische Arbeit von höchstem geistigen und sittlichen Gehalt durchdrungen sein; dieser Ge halt kommt ihr aber stets erst aus den entsprechenden geistigen und sittlichen Zwecken. Daher ist ihr Bildungswert ein abge leiteter; sie ist 'Bildungsmittel und kann als solches nicht ein Dildungsideal für das gesamte Schulwesen sein. Die rein tech nische Schule würde nicht eine elementare Allgemeinbildung vermitteln und dem weitaus größten Teile unsers Volks die Grundlagen feiner geistigen Entwicklungsmöglichkeit entziehen und zur Veräußerlichung und Herabminderung des Bildungs standes führen. 7. Gleicherweise lehnen wir es auch ab, das Maß der indi viduellen Ausbildung allzusehr durch Rücksichten auf die Ge meinschaft beschränken zu lassen; aus diesem Grunde fordern wir Auslese der Begabten und besondere Förderung aller derjenigen Kinder, deren Eltern in Erkenntnis des Wertes einer guten Schulbildung bereit sind, für diesen Zweck Opfer zu bringen. 8. Um der harmonischen Ausbildung willen wird empfoh len, Handarbeitsunterricht als selbständiges Unterrichtsfach in den Lehrplan einzugliedern. Damit ist 8 148" der Reichsver fassung Genüge geleistet, der Arbeitsunterricht als Lehrfach der z Schule bezeichnet. 9. Die im erarbeitenden Unterrichtsverfahren gepflegte sitt liche Erziehung wird durch planmäßigen Religionsunterricht grundlegend beeinflußt. Auch der in den Unterklassen nach gelassene Gesamtunterricht hat dieser Forderung Rechnung zu tragen, wie überhaupt der Schulbetrieb allenthalben den christ lichen Charakter erkennen lassen muß. rableMSßige 7eststeH«ng, war Nere ü«rL ?ettlAerwlede MSen. Daß Kühe, wenn sie auch nicht sprechen können, auf rücksichtsloses Prügeln und Stoßen durch Verminderung des Milchertrages antworten, ist dem aufmerksamen Milch- wirt wohl bekannt und er wird Rohlinge unter den Mel kern deshalb so früh wie möglich abstoßen. Aus reiner Menschlichkeit sollte aber jeder, dem ein stummes Tier anvertraut ist, gegen unmäßige, oft aus reinem Unverstand vorgenommene Prügelei der Tiere sich auflchneu. Häufig wird man sich über das Maß des Zchmerzes, das Tieren durch Peitschenhiebe zugefügt wird, zar nicht klar sein. Um das Maß des Schmerzes, das Pferden durch Peitschenhiebe verursacht wird, zahlenmäßig festzulegen, hat der Pariser Tierschutzverein folgenden sinnreichen Ver such anstellen lassen: Es wurde gegen eine noch nicht er härtete flache Tomnasse ein Peitschenhieb geführt, dessen Eindruck in den Ton, die Wucht des Hiebes anzeigend, ge nau gemessen wurde. Derselbe Riemen wurde dann an eine andere Stelle der Tonscheibe gelegt und vorsichtig mit Gewichten belastet, bis ein ebenso fieser Eindruck in den Lon entstand, wie bei dem Peitschenhieb auf der ersten Lonmasse. Nacheinander wurden nun auf solchen Ton- , nassen auch Peitschenschnüre anderer Form ausprobierr. ' und ebenso wurden jedesmal auf einer Kontroll-Tonmasse Eindrücke von genau derselben Tiefe durch Auflegen von Gewichten auf die verschiedenen Schnüre erzeugt. Die zu den verschiedenen Hieben nötig gewesenen Gewichte er gaben ein Anschauungsbild für die durch den Peitschenhieb auf den Pferdekörper ausgeübte Kraft. Der runde Niemen hatte «inen Druck von 55 Kilogramm, der quadratische Riemen einen solchen von 54 Kilogramm und der dreieckige, rechteckige einen solchen von 73 Kilogramm ausgeübt. Bei den konischen, d. h. spitz zulaufendeu Riemen fand man einen Gesamtdruck von 142 Kilogramm. Obige Angaben bedeuten sogar nur Durchschnittswerte: denn die Streichs waren nur mit mittelmäßiger Kraft ausgeführt. Und trotz dem diese hohen Ziffern. Sie geben eine Veranschaulichung, was die armen Pferde täglich durch rücksichtsloses Ge- peitsche zu erdulden haben. Zum Vergleiche muß man wissen, daß ein Hieb mit dem Lineal auf die Innenfläche der Hand, der Tränen in die Augen treibt, wie Tierarzt Dr. May, Krefeld, angibt, nur einem Drucke von 2>L Kilo gramm entspricht, während ein Hieb mit dem Lineal gegen den Rücken einer mit Handschuhen geschützten Hand, ge radezu unerträglich, nur einem Druck von 4 Kilo entsprichst Vie AesermsrsLkud. vav Nnnonairmd Oldenburgs, geyorr neben dem Jever länder zu den Niederungsrassen. In seiner schwarzbunten Farbe überwiegt schwarz. Tiere von vorwiegend schwarzer Farbe gelten als widerstandsfähiger als solche mit weißem Haar. Häufig sind weiße Querstreifen über Widerrist und Hüften, die Unterfüße rein weiß, ebenso die untere Schwanzhälfte. Die Bestrebungen, diese Abzeichen in schöner Verteilung durchzuzüchten, werden in der Heimat dieser wertvollen Rasse fortgesetzt, ohne zum Sport aus zuarten. Das Euter der Kühe ist mittelgroß bis groß. Tiere mit kleinem Euter werden ausgemustert. Die Zucht richtung strebt nach einer mittleren Rumpflänge, welche keine Senkung des Rückens zeigt, aber auch die Tiere nicht zu kurz erscheinen läßt. Die Schultern und das Kreuz sollen natürlich lang bleiben. Von den schwarz ¬ bunten Niederungsschlägen hat das Wesermarschrind den kürzesten und breitesten, daher keilförmig erscheinenden Kopf, woran es leicht zu erkennen ist. Die Hörner sind oft nach oben geschwungen, am Grunde weiß, an den Spitzen schwarz. Das Wesermarschrind läßt schon durch seine Erscheinung auf ein hervorragendes Fleischmilchtier schließen, und in der Tat lassen seine Fleischleistnngen, Frühreife und Mästbarkeit nichts zu wünschen übrig. Kühe werden bis 16 Zentner schwer, im Durchschnitt 13 Zentner. Die Milchmenge wird auf 3500 Kilogramm angegeben. Die Gliedmaßen sind kräftig und ebenmäßig entwickelt. Als Zugvieh finden sie wenig Verwendung, und damit hängt zusammen, daß die Wesermarst rinker nicht sehr beweglich sind, da ihnen die fetten Marsch weiden, in denen sie stehen, keinen Anlaß zu Märschen geben, sondern ihnen auch bei geringer Bewegung reichlich Nahrung bieten. Früher dagegen, als noch die großen Viehtransporte vor Einführung der Eisenbahnen über Land gingen, hatte auch diese Rasse Anlaß zu größeren Marschleistungen und tat darin ihre Schuldigkeit. Früher wurde sie auch zum Gespann ost herangezogen. AI er- dings hatten damals die Tiere einen vielfach ganz ab weichenden Habitus und verfügten wohl bei weitem nicht über ihre heutige Mästbarkeit und Frühreife. Der Charakter des Wesermarschrindes ist ruhig und gutartig. Das sanfte Auae ist so vom Lid bedeckt, dab e^ „ Die für einander lind. Sloman von Fr. Lehne. (Nachdruck verboten). Jutta seufzte. Der Vater war nicht zu belehren! Sie mußte einen Kuchen backen und bereitete ein Wein- gelee. Einem größeren Aufwand, wie es der Vater befahl, widersprach sie ganz energisch. „Wenn du eine Torte und noch eine pikante Platte geben willst, dann bestelle und bezahle es selbst —" Lege es aus —" „Das Geld gibst du mir ja doch nicht wieder, und wenn ich ""t, Haushaltgeld nicht reiche, machst du mir Vor- würfe! entgegnete sie gelassen. ,,Wir blamieren uns vor dem Varon, wenn wir ihn so dürftig aoipelsen —jammerte Porzia händeringend. "Dann ladet chn doch mäst ein! Eine Verpflichtung dazu lag wahrhaftig nicht vor! bemerkte Iulia ruhig. „Immer mutz sie das letzte Wort haben! Es ist schrecklich! Ihre Art ist so Mmmungsmordend —' Und dann griff Porzia zu ihrer Trösterin, zu ihrer Laute, und spielte stundenlang. — — Der Leutnant wußte aber doch, was sich gehörte: er machte Besuch! Ganz unvermutet! Iulia hatte geöffnet; neu gierig stand Porzia, das Haar auf Lockenwickeln, im Vorsaal, weil sie glaubte, es >ei der Briefträger, der da geklingelt. Mit einem schreckensvollen Juchzer fuhr sie nach ihrem Kopf, um die Lockenwickel zu verbergen und stürzte davon. Fritz von Bieseneck lächelte belustigt. Unbefangen — trotz der blauen Küchenschürze, die sie vorgebunden — führte ihn -öulia in den kleinen Raum, der als Empfangszimmer diente, bat ihn, Platz zu nehmen. , »Verzeihen Eie, Herr von Bieseneck, emen Augenblick! Ich werd's Papa sagen, daß Sie da sind. Die Mutter' müssen Mitschuldigen und mich! Wir sind mcht auf den hohen Ts^ch eingerichtet —," humorvoll sah sie ihm ms Gesicht, wolle sie seine geheimsten Gedanken ergründen. Kam ' m,s'ch wieder lustig über sie zu machen? TusO»^"o" hörte Fritz ein aufgeregtes Flüstern und st.mHÄ',.oin eiliges Hin- und Herlaufen und Stühlerucken; lächelte er vor sich hin. Julia war die einzige, die der Situation gewachsen war; sie gab sich, wie sie war; sie wollte nichts Vortäuschen und war so ganz Dame —! Er sah sich im Zimmer um; es war einfach eingerichtet und blitzsauber gehalten. Die Wände waren über und Uber mit Bildern in Aquarell und Oel behängt, in allen möglichen Größen — Stilleben, Landschaften, Phantasien wiedcrgebend — und rechts unten die Signatur „Lukrezia Schultze" in ge sucht großen Buchstaben tragend. Und auf dem Vertikow und Spicgclschränkchen standen Photographien von Herrn Doktor Schultze und den Töchtern, Porzia mit der Laute und Birgitta in verschiedenen Rollen und Kostümen. Soviel er aber auch suchte — Iulias Bild befand sich nicbt darunter! Der Herr Doktor trat ein. Mit einer großartigen Hand- bewcgung grüßte er: „Salve —!" Fritz verneigte sich. „Ich wollte nicht verfehlen, Ihnen meine Aufwartung zu machen. Herr Doktor, und außerdem noch meinen Dank abzustatten —" „O bitte, ganz auf meiner Seite —", unterbrach ihn Herr Doktor Schultze und nötigte ihn auf das rote Plüschsofa, ihn mit einem Schwall von Redensarten übergießend, die der Leutnant ergeben über sich ergehen ließ. Dann öffnete sich die Tür wieder, und Porzia schwebte herein, in den frisch gerollten Locken ein himmelblaues Band. Mit hold ver schämtem Blick und Lächeln begrüßte sie ihn. Gleich nach ihr erschien Lukrezia auf der Bildfläche. „Schwester Birgitta ist noch in der Probe," flötete sie. „Ach, wie glücklich hier die Kunst in ihren Verschieden- hehiten verkörpert wird — Dichtkunst, Malerei, Musik, BLH- nenkunst — wie selten man das doch in einer Familie findet." Geschmeichelt lächelten alle drei und verneigten sich. „Ich freue mich, Herr Baron, daß Sie uns heute abend die Ehre geben wollen!" sagte Lukrezia, „wir leben sonst ja ganz für uns — abseits der großen Menge! Doch ein gleich gesinnter Geist in unserm Heim erfreut uns —" Man sprach noch mancherlei; Fritz bewunderte die „wert vollen Gemälde" und tat dann sehr überrascht, als er erfuhr, daß sie alle aus Lukrezias künstlerischen Händen hervorge gangen waren! Er erhob sich. „Meine ergebenen Empfehlungen an die Damen, Frau Doktor und Fräulein Julia und nochmals meinen Dank —" » „Kommen Sie heute abend nicht so spät, Herr Baron, bitte — o, ich freue mich —", wie ein Kind klatschte Porzia in die Hände und sah ihn mit schmachtenden Blicken an. „Auch ich freue mich! Auf Wiedersehen!" Er klappte die Hacken zusammen und verneigte sich nochmals. Herr Doktor Schultze gab ihm das Geleit. Julia hatte sich nicht sehen lassen. „Ich bitte dich um eins, Porzia, tue dich nur mit deinem Lautenspiel nicht so vor!" sagte Lukrezia, „es ist widerwärtig, wie du dich damit hervordrängst —" „— Und du erst mit deinem Malen! Wie kannst du Interesse für dekorative Entwürfe von einem Leutnant ver langen!" entgegnete sie giftig, „Musik, das haben alle gern." Lukrezia kicherte höhnisch auf, „ah, du meinst, weil du auf der Lauts klimperst! Und wie du ihn anschmachtest —! Ich hab' mich für dich geschämt! —" „Ach, du, du ärgerst dich nur, weil er dich gar nicht be achtet hat! Immer brachtest du das Gespräch auf dein Ge kleckse, und der Daron hörte gar nicht hin —" „Zankt Ihr Euch um den Leutnant, den herrlichsten von allen?" lachte es lustig hinter ihrem Rücken. Erschrocken hielten iie beiden in ihrem Rededuell inne; sie hatten in ihrer ärgerlichen Erregung gar nicht gehört, daß Iulia hereiugekommcn war. Jetzt wandte sich ihr Groll vereint gegen die Schwester. — „Hast du denn gar nichts zu tun ? Lassest du die Mutter alles allein besorgen?" „Ich bin fertig. Ich wollte Euch nur sagen, daß Ihr inzwischen den Tisch decken könnt — ich will die Kotelettes braten —" „— Du hast nur spionieren wollen! Ja, der Varon ist schon fort; er hat nicht einmal nach dir gefragt — damit du es weißt —!" Porzia tänzelte in ihren stets zu engen, hochhackigen Schuhen nach der Wand, an der ihre Laute mit einem >'chön bemalten Band hing, nahm sie herunter und fing an zu spielen und mit schmelzender Stimme zu singen: „Zu deinen Füßen laß mich ruh'n und dir ins Auge schau'n —" „Ach, Porzia, das hat doch Zeit bis heute abend — lächelte Iulia, „jetzt sei aber so gut und rühre auch mal eine Sand — so wichtig ist dein Geklimpere nickt —"