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Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192401050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240105
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-05
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.01.1924
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aufzuzählen, die uns die Kommunisten in Sachfen gespielt haben. Ich will auch nicht durch Einzelfälle belegen, wie die KPD. immer nur ihr Wohl im Auge hat und auf die Zertrümmerung unserer Partei hinarbeitet. Wer die Augen noch einigermaßen offen hatte, der musste merken,-daß etwas nicht in Ordnung war, als sich die Kommunisten bereit erklärten, mit der SPD. die Ne- gierungsgeschäfte zu teilen. Die „Opposition" hat die Gefahr, die unserer Partei aus einer solchen Koalition erwuchsen, zu gering geachtet. Der viclgeschmähte Parteioorstand aber war auf dem Posten und warnte. Seine Warnung wurde jedoch in den Wind geschlagen. Unsere Genossen verschrieben sich den Kommunisten förmlich mit Haut und Haaren. Ein „Höhepunkt staatsmännischer Weisheit" wurde die zweite Regierung Zeigner mit heißendem Spott genannt und als ein „Satyrspiel in der Geschichte" bezeichnet, „das ungefähr gleichzusetzen ist mit der Regierung des Herrn Sepp Oerter in Braunschweig und des Herrn Eisner in München". Und wenn dieser selbe Ankläger uns vorhielt, wir hätten uns damit blamiert, so hat er leider recht.. Diese Blamage konnten wir uns freilich ersparen; und wir werden noch lange daran zu kauen haben. Dasselbe gilt vom „Fall Zeigner". Genosse Zeigner war der Mann der Opposition. Durch Dick und Dünn ging sie mit ihm und für ihn. Warum sah sie, die so kritisch gegen altbewährte Genossen ist, dem Neu ling nicht etwas schärfer auf die Finger? Dadurch, daß man mehr aus ihm machte als er war, wurde Genosse Zeigner förm lich in den Strudel gerissen, in dem er dann unterging; dadurch ließ er sich zu Handlungen verleiten, die er nicht begangen hätte, wenn man ihm kritischer entgegengetreten wäre. Ich meine nicht die Fälle, über die -der Strafrichter entscheiden wird, sondern ich meine den Konflikt, in den er Sachsen zum Reiche gebracht hatte." Schließlich verdient aus dem Artikel Müllers noch Be- achtung, wie er sich zu der Personalpolitik der „Opposition" stellt: „Der Einwand, „wenn es die Gegner tun, sobald sie die Mehrheit haben, dann müssen wir es genau so machen!" schlägt für mich in keiner Weise durch. Was wir beim Gegner ver urteilen, dürfen wir, da wir ja besser sein wollen, nicht selbst ' tun. Auch ist aus einen lediglich nach politischen Gesichts punkten gewählten Beamtenapparat in Zeiten der Gefahr kein Verlast. Das was -am Beamten des alten Saates gut war, muh man mit in die neue Zeit hinüber nehmen, nämlich die Gerech tigkeit und Unparteilichkeit." (Herr Müller vom rechten Flügel der Sozialdemokratie wird bei den Genoffen der Opposition mit diesen Wahrheiten, die er ihnen vochält, wenig Gegenliebe finden, es ist aber erfreulich, daß wieder einmal ein Genosse den Mut hat, öffentlich zu sagen, wohin die Reise der Sozial demokratie in der Begleitung der Kommunisten führt.) Wieder Vvrkriegsarbeitszeit. Eisleben, 2. Ian. Das Schiedsgericht, dem die Frage der Arbeitszeitverlängerung auf den Werken der Mansfeld- A.-G. unterbreitet werden sollte, hat in Halle getagt und den Spruch gefällt, daß bei der Mansfeld-A.-G. die Vorkriegs arbeitszeit wieder einzuführen ist. Entlohnung, sowie Aufrecht erhaltung des Tarifvertrags sollen durch Verhandlungen zwischen den Parteien, gegebenenfalls durch ein Schiedsgericht des Reichsardeitsministeriums geregelt werden. Buck sächsischer Ministerpräsident. Zwischen führenden Persönlichkeiten der bürgerlichen Parteien des Landtages und der sozialdemokratischen Partei sind neuerliche Verhandlungen eingeleitet worden, Vie aus die Bildung eines Koalitionskabinetts unter Führung des früheren sächsischen Ministerpräsidenten Buck Hinzielen. Die Kandidatur Buck Hot Aussicht auf Erfolg, da der Deut« jchcn Volkspartei die 'Person des ehemaligen Ministerprasi- venren genehm sein soll. Buck war sächsischer Minister präsident bis zum Jahre 1923. Sein Kabinett, dem auch der Rechtssozialist Lipinski als Innenminister angehörte, wurde durch das Kabinett Zeigner avgelop. — Im Aus schuß des sächsischen Landtags wurde mittlerweile der kom munistische Antrag auf Landtagsauflöfung angenommen Die Entscheidung liegt natürlich bei der Vollsitzung des Landtags. Die voraussichtliche Ministerliste in Sachsen. Dresden, 3. Ian. Die zur Bildung einer sogenannten großen Koalition in -Sachsen eingeleiteten und eifrig betriebenen Verhandlungen zwischen den drei Mittelparteien haben heute zu einem Ergebnis geführt, nachdem der seitherige Finanzminister Heldt (gem. Soz.) zum Ministerpräsidenten gewählt werden dürfte. Er wird sein Kabinett wie folgt bilden: Redakteur Müller-Chemnitz (gem. Soz.) Inneres; Ministerialdirektor Dr. Dehne (Dem.) Finanzen; Rechtsanwalt Dr. Fritz Kaiser (DVP.) Justiz; Fellisch, seitheriger! Ministerpräsident, Wirtschaft; Arbeitsminister Elsner (gem. Soz.) behält sein Ressort. Mini sterialdirektor Dr. Schultze (DBP.) Kultus. Fellisch, der der radikalen Chemnitzer Richtung angehört, ist als Konzession an die sozialistische Mittelgruppe akzeptiert worden. Ob der Landtag nach Bildung des Kabinetts aufgelöst wird, steht noch dahin. Die Möglichkeit besteht, wird aber in parlamentarischen Kreisen nicht als sicher bezeichnet. Zu erwarten ist aber, daß nach Bildung dieser Regierung ein Grund für den Fortbestand des Ausnahme zustandes in Sachsen als nicht mehr vorhanden anzusehen und daß daher seine Aufhebung in absehbarer Zeit zu erwarten sein wird. Volksentscheid in Lübeck. Infolge eines Vorstoßes der Mehrheit der Lübecker Bürgerschaft gegen den Senat findet am 6. Januar in Lübeck ein Volksentscheid über die Frage statt, ob der Senat zurücktreten soll. Die Bürgerschaft setzt sich aus 38 Sozial demokraten, 5 Kommunisten und 37 Vertretern nicht sozialistischer Parteien zusammen, der Senat aus 6 Sozial demokraten und 7 Nichtsozialisten. Bisher bestand im Senat zwischen Sozialdemokraten und Nichtsozialdemokraten eine Arbeitsgemeinschaft. Dagegen haben die radikalen Sozialisten sich aufgelehnt und dadurch entstand das Miß trauensvotum. Da auch sozialistische Senatoren für di« Anrufung des Volksentscheids gestimmt haben, so ist anzu nehmen, daß dieser für den Senat ausfallen wird. In diesem Falle würde dann eine Auflösung der Bürgerschaft und Neuwahlen erfolgen müssen. Erfolge der Wuchcrpolizei. Berlin, 3. Januar. Die Abteilung V7. (Wucherpolizei) des Berliner Polizeipräsidiums hat in diesen Tagen ihre Aufmerk- samkeit erneut der Preisbewegung im Lebensmittclhandel zu- gewandt, mit dem Ziele, den im Lebensmittelhandel in letzter Zeit vielfach austretenden Bestrebungen, die Preise zu steigern, aufs schärfste entgegenzutreten und darüber hinaus eine Fort setzung des Preisabbaues zu erzielen. Das Ergebnis dieser Bemühungen zeigt sich zunächst darin, daß es gelungen ist, den Stillstand im Preisabbau im Mchhandel, wo man ganz be sonders in bezug auf die Preisgestaltung Ende vorigen Jahres verschiedene Rückschläge zu verzeichnen hatte, zu überwinden, d. h. eine Senkung der Preise durchzusetzen. Auch Eier mußten im Preise ermäßigt werden ! Dr. Luther in Essen. Esten, 3. Januar. Oberbürgermeister Dr. Luther, der zur Erledigung privater Angelegenheiten eine kurzfristige Einreise erlaubnis für das besetzte Gebiet erhalten hatte, weilte einige Tage in Essen. Bei dieser Gelegenheit fanden Besprechungen zwischen dem Oberbürgermeister und den Fraktionen statt. Dr. Luther ist seitens der Stadt Essen weiterhin beurlaubt. Der Oberbürgermeisterposten bleibt ihm freigelassen. Italienischer Protest nach Amerika. Paris, 3. Januar. Nach einer Meldung des „Newport Herald" aus Washington hat der italienische Botschafter gestern beim Staatsdepartement gegen den Plan einer Herabsetzung der Einwanderungsquote protestiert, der zurzeit -dem Einwan- derungsausschuß des Repräsentantenhauses vorliegt. Staats- sekretär Hughes hat den Protest dem Einwanderungsausschub übermittelt- Neues von den Ausgrabungen der Davidstadt. In einer Mitteilung an den „Daily Telegraph" berichtet Prof. Macalister von seinen Ausgrabungen aus dem Hügel des „Tempelgöbietes" von Jerusalem, wo er bekanntlich die Fundamente -der alten Davidstadt, des in den Büchern Samuels und der Könige er wähnten Millo, sreigelegt hat. Er schildert die Spuren der Mauern der Iebusiter, die er sreilegte, und glaubt, das Millo, das der Stad den Namen gab, in einem großen Schmucktor zu erkennen, das von König Salomo erbaut wurde. Die späteren Festungsanlagen dürften von König Hesekias errichtet worden sein, als die Assyrier unter der Regierung Königs Sennacheribs die Stadt ergriffen. Da die Gefahr besteht, daß die historischen Ueberreste von den eingeborenen Besitzern des Geländes für Bau zwecke abgebrochen werden, hat Macalister die von ihm ge grabenen Gruben und Gräben wieder auffüllen lassen, nachdem die Entdeckungen sorgfältig gemessen und photographiert waren. Neues zur Krebs-Statistik. Ueber die Verbreitung des Krebs in der Schweiz gibt Renaud Nach einem Bericht der „Um schau" bemerkenswerte Zusammenstellungen. Es starben im Durchschnitt von 1901 bis 1920 jährlich 4700 Leute an Krebs. Diese verteilen sich gleichmäßig auf beide Geschlechter. Bei einem Vergleich mit der ganzen Bevölkerung überwiegt jedoch das männliche Geschlecht, und zwar geht diese mit früheren Be funden nicht übereinstimmende Feststellung -darauf zurück, daß der Krebs bei Frauen leichter, bei Männern schwerer zu er kennen ist. Man hat also früher Krebskrankheiten bei Mannern seltener erkannt und daher eine häufigere Erkrankung bei Frauen angenommen. Nach diesen Zahlen kommt in der Schweiz ein Krebsfall auf 780 Einwohner. Nimmt man aber nur Bevölke rung über 40 Jahre, fo kommt ein Krebsfall auf 220 Einwohner. Danach beträgt 9 Prozent aller Todesfälle oder 14 Prozent aller Todesfälle über 40 Jahre die Krcbsfterblichkeit. Die Zu nahme des Krebses ist in der Schweiz wie in andern Ländern nur scheinbar, weil die ärztlichen Hilfsmittel der Diagnose zu genommen haben. Wirklich zugenommen haben nur die Krebse der Eingeweide, und außerdem haben aus unerklärlichen Grün den in der Schweiz die Brustkrebse, 14 Prozent der Krebsfälle bei den Frauen, zugenommen>. Der Verdauungskanal liefert drei Viertel der Krebse beim Mann, mehr als die Hälfte bei der Frau. Krebs der Speiseröhre und des Magens sind beim Mann häufiger, während bei der Frau der Krebs des Darmes und der Gallenblase vorwiegt. Genie und Wahnsinn. Den viclangesochtenen Satz Lom- brosos, daß das Genie eine Art Wahnsinn sei, unterzieht der hervorragende Psychologe Kretzschmar einer erneuten Be trachtung. Er spricht ihm nach einer Mitteilung der „Umschau" eine gewisse Berechtigung zu. Das Genie zeigt oft mildere Formen eines psychopathischen Zustandes; es ist stolz auf seinen Dämon, und es hat darin recht, denn dieser pathologische Zustand ist -das Ferment, das sein geniales Schassen entstehen läßt. Mährend das Talent vererbt werden kann, ist die große geniale Veranlagung kein Erbe der Vorfahren. Wohl finden sich günstige Bedingungen für die Entstehung des Genies in einer begabten Familie, aber erst gewisse krankhafte Faktoren ermöglichen den Ausbruch der Leidenschaft, die innere Unruhe, bereiten den Boden, auf dem der schöpferische Genius entsteht. Äus diesen milden Formen des Wahnsinns erklärt es sich auch warum sich der Genius dem Leben oft so schwer anpaßt und ein ganz unver träglicher Mensch ist. Dies gilt auch im weiteren Sinne sür hochtalentierte Naturen, deren unstetem, selbstquälerischem Wesen trotz aller Anzeichen des Genies das Gleichgewicht fehlt. Damit scheiden auch die Hemmungen und Kontrollen aus, ohne die geniale Schöpsung nicht möglich ist. Nach den Forschungen Kretzschmars gehören die Geschichtsschreiber und Humoristen in ihrem Körperbau, der mit der geistigen Entwicklung in enger Be ziehung steht, zu dem gedrungenen, korpulenten Typ, der haupt sächlich Melancholiker und Sanguiniker repräsentiert. Drama tiker und Lyriker gehören ebenso wie die abstrakten Denker zum schlanken oder athletischen Typ, der cholerische;' überempfindliche oder kalke Naturen umfaßt. Vom Scheintod. Der Scheintod ist ein Zustand, der die Phantasie der Dichter viel beschäftigt hat und ängstliche Gemüter zu allen möglichen Vorsichtsmaßregeln veranlaßte, um nicht bei lebendigem Leibe begraben zu werden. Heute ist die Feststellung eines etwaigen Scheintodes durch die staatlichen Vorsichtsmaß regeln ziemlich sicher gewährleistet, aber dieses täuschende Schein bild des Todes bleibt doch ein rätselhafter Vorgang, der die Wissenschaft eingehend beschäftigt hat. In einem Aussatz über die neuesten Methoden der Wiederbelebung, den O. Bruns in der „Klinischen Wochenschrift" veröffentlicht, beschäftigt er sich auch eingehend mit dem Scheintod und nennt ihn „ein latentes Leben", ein Zustand, dem die Kriterien des Lebens, nämlich Reizbarkeit und Stoffwechsel, auf den ersten Anblick zu schien scheinen. Beim Scheintoten find weder Herztätigkeit noch Atmung wahrzunchmen. Es ist daher irrig, den Eintritt des Todes von dem Augenblick an zu datieren, in dem Atmung uyd Herzschlag aufgehört haben. Auch die Leb-enstätigkeit der Nervenzentren erlischt durchaus noch nicht mit dem Augenblick, in dem der Blutkreislauf zum Stillstand gekommen ist. Daher sind alle iS Son Eon 134 Feldma iebigl befassen. 2. migung kicher P oeftens - schaff o! Städtern 3. zettel, 2 vor ihre der unte 4. ( Einrichtr leck, z. 3 Flugbkät Wahl, 5. < in Kraft Dre Für Sachsen Parteien 1. ' nen und organisa We bis mäß, sage gilt Ausgabe Fim bezöge u 1924 nei verbände ssnanzam Keberdru können r Stück ffe Aus häufigen bewahrer Man setz ballen f fölgen lä Ren den Gold Rentenm kicher S Serie im den Inh, nach M Frankreichs skandalöse Pfalzpolttik. London, 3. Januar. „Daily Herald* schreibt, vor säst .M Jahren sei bas Verhalten der Franzosen in der Pfalz der; öffentliche Skandal Europas gewesen, und heute versuche die französische Negierung noch immer, die Politik Ludwigs XIV.; zu treiben und dieses Gebiet von Deutschland loszutrennen, und zwar mit demselben Ziel wie früher, nämlich um andere Staaten zu schwächen und ihre eigene Macht zu vermehren. Baldwins ablehnende Antwort an die Londoner Konservativen. London, 3. Januar. In seiner Antwort an die Londoner Konservative Vereinigung, die ihn ersucht hatte, gewisse Zu sagen mit Bezug auf die Möglichkeit einer liberalen Regierung Asquith zu machen, stellt Ministerpräsident Baldwin fest, daß eine derartige Kombination nach der letzten Rede Asquiths völlig unmöglich sei. Asquith selbst verharrt in einer neue» Erklärung auf seinem ablehnenden Standpunkt. Deutsch-russischer Handelsverkehr. Moskau, 3. Januar. Der hier eingetroffene Chef der russi schen Handelsvertretung in Berlin, Stomonjakoff, erklärte, wi« die Russische Telegraphen-Agentur meldet, Vertretern der Presse, daß der russisch-deutsche Handelsverkehr, der im Oktober 1923 seinen Höhepunkt erreicht habe, gegenwärtig im Zusammen- müssen Hang mit der Wirtschaftskrise in Deutschland etwas zurückge gangen sei. Die russische Einfuhr habe eingeschränkt werde» müssen, und auch die Nachfrage nach russischen Rohstoffen sei geringer geworden. Trotzdem bleibe Deutschland der größte Käufer sür russisches Getreide. Verschiedene Meldunaen. Berlin. Auf die Nachricht von dem gegen den Prinz»; Regenten von Japan verübten Anschlag hat der Reichs» Präsident ein Glückwunschtelegramm zur Errettung aus der GesaHr an den Regenten gerichtet. Mexiko. Der Tanldampfer „Mexican Eagle" ist i« Tampico eingetrofsen, nachdem er zuvor durch ein Kanonen boot der Aufständischen nach Vera Cruz gebracht und dort ge zwungen worden war, 8000 Faß Rohöl an die Aufständische» für den Betrieb der Eisenbahn auszuliefern. MiMei'vei'IMWg I» Lbürlngr». Gefälschte Anstellungsurkunden. Der thüringische Innenminister Herrmann ist auf Anordnung des Oberstaatsanwalts in Weimar verhaftet worden, weil er — und damit hängt auch die vorange- gangeue Verhaftung des Assessors Kunze zusammen — entgegen der Reichsverordnnng über den Beanttenabbau und die Anstellungssperre bis in die letzte Zeit eine Anzahl von Beamten angestellt und dabei die Anstellungsurkundev hat zurückdatieren lassen. Die fraglichen Anstellungen sollen Personen aus der Partei des soziäldemokratischen Ministers Herrmann um fassen. Die Verhaftung wurde auf dem Bahnhof vorge nommen, als Herrmann, der eine Reise nach Eisenach unternommen hatte und von dort gerade zurückgekehri war, den Eisenbahnzug verließ. Herrmann wurde sogleich nach seiner Festnahme dem Staatsanwalt vorgeführt und einer Vernehmung unterzogen. Die Neuanstellungen vo» Beamten sind, wie es heißt, bis zum 22. Dezember 1923 laufend erfolgt. Man sei Fälschungen in den Einstellungs- Urkunden auf die Spur gekommen, indem Einstellungs daten ausradiert bzw. verändert wurden, um dadurch den Eindruck zu erwecken, daß die Einstellungen bereits im September bzw. Oktober stattgefunden haben. Belastende Seiten waren aus den Akten herausgerissen und entfernt worden. Die Personalangelegenheiten wurden von dem nicht fachmännischen Assessor Kunze, zusammen mit dem Minister Herrmann, bearbeitet. Thüringens Minister in Berlin. Die übrigen thüringischen Minister werden am Sonn abend in Berlin erwartet, um den Fall Herrmann, sowie die andern von dem entsandten Reichskommissar erhobenen Beschwerden gegen Vorkommnisse innerhalb der thüringi schen Regierung mit dem Kabinett zu besprechen. Das Kabinett wird bis zu diesem Tage vollzählig sein, da Arbcitsminister Dr. Brauns zurück sein dürfte und Dr. Stresemann nach neuesten Dispositionen spätestens Sonntag, den 6. Januar, in Berlin eintrisst. sogenannten primären Todeszeichen unsicher. Mit Bestimmtheit kann der Tod erst dann festgestellt werden, wenn die sogenannten sekundären Erscheinungen, nämlich Totenstarre und Totenflecke, einwandfrei nachweisbar sind. Die Totenstarre tritt gewöhnckD nach zwei Stunden, bei gewaltsamen Todesfällen schon nach einer Stunde ein. „Man hat also die Verpflichtung", sagt Bruns, „jeden leblos aufgefundenen Menschen solange nach allen Regeln wiederzubeleben, solange jene Zeichen noch nicht vorhanden sind. Die Notwendigkeit lange fortgesetzter Wiederbelebungsversuche erhellt serner aus Beispielen abnorm langer Dauer des Schein todes, und zwar bei Kohlenoxyd- und Morphium-Vergifteten, ebenso wie bei Erhängten, Ertrunkenen, Erfrorenen und an scheinend Verbluteten. Bei diesen Fällen werden gelegentlich bis zu 20 Stunden lang weder Atem- noch Herztätigkeit beob achtet. Und doch kamen einzelne nachher wieder zu sich und wurden zum Teil wieder völlig gesund." Diese späten und doch gelungenen Fälle der Wiederbelebung lassen sich nur aus einer sehr starken Herabsetzung der Lebensvorgänge erklärens Draht aus Salz. Eine erstaunliche Entdeckung soll nach der Meldung einer englischen Zeitschrift einem russischen Gelehrten gelungen fein, der behauptet, eine Methode gefunden zu haben, um Draht, der fester ist als Stahl, aus gewöhnlichem- Steinsalz herzustellen. Seine Entdeckung ist das Ergebnis einer großen Anzahl von Versuchen, bei denen er das Steinsalz einem hohen Hitzedruck unterwarf. Bevor die Kristalle sich aufzulösen be- i gannen, hemmte er den Auflösungsprozeß durch eine Verände rung in der Lage der Atome und Moleküle, und diese Ver änderung steigerte die Haltbarkeit und Dehnbarkeit des Stoffes um das MOfache. Damit war es ihm möglich, aus dem Salz ein ebenso widerstandsfähiges wie leicht zu verarbeitendes Material herzuftellen - Eine technischc Neuerung im Rundsunkverkchr. Anläßlich der drahtlosen Rede des Reichskanzlers am 1. Weihnachtsfeier rag, die durch den Berliner Rundfunksender der Reichstelegra phenverwaltung ausgesandt wurde, ist eine -interessante und durchaus gelungene technische Neuerung durchgeführt worden. Es sei vorausgeschickt, daß die besondere Station sür den Ber liner Unterhaltungsrundfunk ihrem Zweck entsprechend nur eine Reichweite von etwa 150 Kilometern hat. Nun wurde die vom Berliner Sender verbreitete Rede des -Reichskanzlers bei der dem internationalen Verkehr dienenden Hauptfunk- ' stelle Königsw uster Haufen mittels einer Empfangs- ! einrichtung ausgenommen, die selbsttätig über ein besonde res Mikrophon auf dem großen Telephoniesender dieser Haupt- funkstelle wirkt, so daß die Ncve gleichzeitig mit vielfacher Energie nicht nur in Deutschland, sondern weit darüber hinaus w der Welt verbreitet wurde. Tu* Lift in L ,,Leipzige ihr Beri ,L N. 5 1. tz Arbeitssä habe ich Gymnasü vielen S daß die 1 noch sehb sei. Bes terrichtsft manuelle: gaben im 2. ? die marx worden". Blldung- nisterium Plänen sozi'alisfif aussprech 3. I „menschli genvmme „Dr. Wt Diskussia Dr. Ww menschlich Wort au nommen, Strebertr Schwenkr Charaktei nicht gedi 4. E nicht darc Dr. Wm Lehrerzeil richt übe: selbst fein dargelegt Ich kussion dc
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