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ver Plan )Ur Vie Währungsfrage durch das Zusammen arbeiten von Helfferich, Dr. Luther und des So zialdemokraten Hilferding entstanden ist. Der Streit um die Vaterschaft der Nentenmark ist müßig, es bedurfte vielmehr schwieriger und langwieriger Kämpfe und Ver handlungen, um das Ziel zu erreichen. Wir hätten uns für vier Jahre eine gewisse Freiheit erkämpft und ein Resultat erzielt, das wir glaubten erfüllen zu können. Die demokratische Politik chabe uns gesundes Geld und wirt schaftliche Bewegungsfreiheit gebracht. Sozialdemokratische Kandidaten. Aus der für Schles wig-Holstein aufgestellten Kandidatenliste für den Reichstag stehen: 1. Luise Schröder (Altonas, 2. Otto Eggerstedt (Kiel), 3. Max Richter (Neumünster), 4. L. Biester (Hoisbüttel). Für den Landtag: 1. W. Brecour ' 4. I. Jürgensen (Eckernförde). — In Thüringen sind auf- gestellt: 1. Redakteur Bock (Gotha), 2. Staatsminister a. D. Frölich (Weimar), 3. Rechtsanwalt Rosenfeld (Berlin), 4. Frau Wurm (Berlin). Bock ist bekanntlich Alterspräsident im letzten Reichstag gewesen. — Der sozialdemokratische Abgeordnete Auerin München wird zum Reichstag nicbt mehr kandidieren, da er zum Vizepräsidenten im Bäueri schen Landtag vorgeschlagen ist. z psittifche kunüschau - Die amerikanischen Kredite für deutsche Städte Das Bankhaus Speyer bestätigt die Meldung über den einjährigen Berliner Kredit in Höhe von drei Millionen Dollar. Die Gesamtsumme der bisher in Ame rika nachgesuchten Kredite für deutsche Städte beträgt 100 Millionen Dollar, darunter Berlin mit 25, Hamburg mit 20, Stuttgart mit 10, München mit 10, Elberfeld mit 5, Bochum mit 0,5 Millionen Dollar. Diese Kredite sind langfristig. Hamburg steht kurz vor dem Abschluß seines Gesuches. Bei den übrigen Städten wird voraussichtlich im Durchschnitt ein Viertel des nachgesnchten Betrages bewilligt werden. Die deutschen Sachlieferungen. Der deutsch-alliierte Sonderausschuß für Sach lieferungen ist von der Reparationskommission für den 6. November nach Paris einberufen worden. Am 10. No vember sollen deutsche Sachverständige für Farbstoffe, Kohlen und Stickstofflieferungen gehört werden. Außer- dem wird die Wahl einer wahrscheinlich neutralen Persön lichkeit erfolgen, die bei Unstimmigkeiten zwischen den alliierten und deutschen Mitgliedern vermittelnd auf treten soll. Nordamerika. Internationale Wirtschaftskonferenz. Der Präsident > der internationalen Handelskammer in Newyork Booth er klärte, daß Ende Dezember oder Anfang Januar in ! Newyork voraussichtlich eine internationale Wirtschafts- s konferenz unter Beteiligung der namhaftesten Wirtschafts- j führer aller Länder stattfinden wird, um die Tages- ordnung der im Juni nächsten Jahres in Brüssel tagenden internationalen Handelskonferenz vorzubereiten. Ans In- und Ausland. Berlin. Die unter Führung der Staatssekretärs Tren delenburg stehende deutsche Delegation für die deutsch-französt- schen Wirlschastsverhandlungen hat sich nach mehrwöchiger Verhandlungspause nach Paris begeben. Berlin. Die vom S. bis 15. November stattfindende „Ob t - schlesische Woche* wird durch einen Empfang eröffnet, den der Reichspräsident gibt. Berlin. Der bisherige deutsche Botschafter in Washington, j Geheimrat Wiedfeldt, wird demnächst seine frühere z Tätigkeit als Vorsitzender der Gesamtdirektion der Friedrich Krupp A.-G. in Essen wieder aufnehmen. Hannover. Oberbürgermeister Leinert hat darum ersucht, daß sein Urlaub um weitere 14 Tage verlängert wird. Man nimmt an, daß dann sein Gesuch um Versetzung in den Ruhe- Kand vorlieaen wird. kefeyMe äeiMt 2sWngM»tr!. Münzen und Banknoten. In Zukunft sind außer Reichsgoldmünzen nur noch Reichsbanknoten die einzigen gesetzlichen Zah- lungsmitel in Deutschland, die also in unbeschränkter Menge angenommen werden müssen. Die Noten der Bayrischen Notenbank, Sächsischen Bank, Württembergi- schen Notenbank und der Badischen Bank werden von diesen Banken weiter ausgegeben, sind aber keine gesetz lichen Zahlungsmitel. Die Reichsbank ist verpflichtet, gegen ihre Noten Barrengold zum festen Satze von 1392 Reichsmark für das Pfund fein umzutauschen. Sie ist ver pflichtet, für den Betrag ihrer im Umlauf befindlichen Noten jederzeit eine Deckung von mindestens 40 Prozent in Gold oder Devisen zu halten. Diese Deckung, auch Golddeckung genannt, muß zu mindestens aus Gold bestehen. Genau zu beachten ist, daß sich derjenige strafbar macht, der ausländische Banknoten oder sonstige aus den Inhaber lautende unverzinsliche Schuldver schreibungen der Ausländer, dis ganz oder teilweise in Reichsmark ausgestellt sind, innerhalb des Reiches zu Zahlungen verwendet. Die Reichsmünzen lauten auf Reichsmark zu je 100 Neichspfennigen. Goldstücke werden ausgeprägt über 20 und 10 Reichsmark, Silbermünzen von 1 bis 5 Reichsmark. Ferner auch noch Münzen über 1, 2, 5, 10 und 50 Reichspfennige. Aus einem Kilogramm Feingold werden 139 !4 Stück über 20 Reichsmark oder 279 Stück über 10 Reichsmark ausgeprägt; dabei werden 900 Teile Feingold mit 100 Teilen Kupfer gemischt. Auch die bis herigen Gold- und Silbermünzen sowie die früheren Kupfermünzen und die auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 8. November 1923 ausgeprägten Rentenpfennigmünzen gelten bis auf weiteres als Neichs- münzen. Münzenbiszu 5 Reichs mark dürfen in leine, größeren Menge ausgeprägt werden als 20 Mark für den Kopf der Bevölkerung. Niemand mit Ausnahme der Reichs- und Landeskassen ist verpflichtet, Silbermünzen im Betrage von mehr als 20 Reichsmark und auf Reichs pfennige, Nentenpfennige oder Pfennige lautende andere Münzen im Betrage von mehr als 5 Reichsmark in Zahlung zu nehmen. Insbesondere ist zu merken, daß die ausgeprägten Reichsmünzen aus Nickel, Aluminium, Eisen oder Zink nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel gelten. M. i Rus aem SeriGlslss! ! K Ein Mord um eine Erbschaft. Das Gubener Schwur- geeicht verurteilte den Arbeiter Johann Mattner aus Grimnitz, Kreis Weststernberg, wegen Mordes zum Tode. Mattner hatte die Witwe Nehmonk, die Tante seiner Frau, die in einem Testament die Nichte nach ihrem Tode zur Erbin ihrer Wirtschaft eingesetzt hatte, im März d. I. erwürgt und dann zur Vortäuschung eines Selbstmordes ausgehängt. Er wollte dadurch schneller in den Besitz des Grundstücks kommen. Die wegen Mordes Mitangeklagte Ehefrau Frida Mattner wurde sreigesprochen. tz Ein Schatzmeister, der Provisionen nimmt. Der stellver tretende Schatzmeister von Kanada Charles Matthews, der unter dem zu drei Jahren verurteilten Schatzmeister Pete, Smitb im Amte war, wurde wegen Annahme von Provisionen zu fahren q u ch t b a u s verurteilt Raub an den Ärmsten der Armem Der vielfach vorbestrafte Berliner Schuhmacher Hartmann pflegte alleinstehende Frauen, die von Armenunterstützung lebten, aufzusuchen und gab sich ihnen gegenüber als städtischer Armenarzt aus. Er stellte dann mit den Frauen scheinbar e-5e Untersuchung an. Danach ver langte er warmes Wasser, um sich die Hände zu waschen. Die Abwesenheit der „Patientin" benutzte er, um alles irgendwie Wertvolle zu entwenden. Das Gericht glaubte die Straftaten des Angeklagten, der wegen Rückfalldiebstahls, Beleidigung und Amtsanmaßung schuldig befunden wurde, nicht schwer genug bestrafen zu können und erkannte gegen ihn aus 5)4 Jahre Zuchthaus. Der Raubübcrsal! auf ein Bureauhaus. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Braunschweiger Schwurgericht sieben Mitglieder einer illegalen kommunistischen Kampsorga- nisation wegen Raubüüersalls auf das Bureauhaus der Grube Treue bei.'Schöningen zu längeren Zuchthausstrafen. Im einzelnen erhielten der Dreher Ludwig Rusch aus Berlin, der zurzeit im Zuchthaus zu Wotfenbüttel eine iLM-iayr.gs Freiheitsstrafe wegen Postraubes verbüßt, 12JahreZucht- h a u s, der Hilfsarbeiter Ernst Haberland und der Dreher Rudolf Claus je 8 Jahre Zuchthaus, der Schlosser Waller Schiering, der Arbeiter Otto Pauli aus Som merhausen und der Schneider Franz Kupczyk aus Char lottenburg je 6 Iahre Zuchthaus, der Schlosser Konstan tin Steinbrunner 3 Jahre Zuchthaus. Die Hand granaten, Pistolen, Sprengkapseln und sonstige Munition werden beschlagnahmt. Wegen Münzvcrbrechcns wurde in Hamburg der italienische Arbeiter Giovanni Bernardi zu drei Jah ren Zuchthaus und Stellung unter Polizeiaufsicht ver urteilt. Bernardi hatte in diesem Jahre mehrfach versucht, falsche Tausend-Lire-Notcn an den Mann zu bringen. Die Noten stammten wahrscheinlich von einem italienischen Falsch münzer, der ebenfalls im August d. I. in Paris abgefaP worden ist. j * Llermifchtes » — Mr die Ausrottung des Opiums. Das Federal Council, der amerikanische Kirchenbund, organisiert einen großen Feldzug für die Unterstützung des amerikanischen Plans zur Bekämpfung des „Drug Evil", des Mißbrauchs der narkotischen Drogen. Der amerikanische Plan geht dahin, die totale Ausrottung der Opiumpflanzungen Zu verlangen, mit Ausnahme des Bedarfs für medizinische und wissenschaftliche Zwecke. Eine solche Petition soll der internationalen Opiumkonserenz, die im November in ü Genf zusammentritt, durch den anglikanischen Bischof ? Charles Brent, einen der drei amerikanischen Delegierten, - die durch Präsident Coolidge bezeichnet wurden, überreicht j werden. Der Kongreß übernimmt die Ausgaben für die i Reise dieser Delegation. Die Amerikaner sind überzeugt, daß der Kampf gegen narkotische Mittel nur durch ein Zusammenwirken aller möglich ist. Tausende von Resolu tionen gehen gegenwärtig beim Federal Council ein, um die Petition in Genf zu stützen. Hundepclzfarmcn. In einer Plauderei über Pclz- s werk und über die Nachahmungen jeder Art in Pelz, sie es heute gibt, schreibt die Zeitschrift „Eva": „Wir glau- ' ben, daß wir mehr als einer unserer Leserinnen Schmerz j bereiten müssen, wenn wir ihnen mitteilen, daß der Huns, der schon so nützlich im Leben des Menschen ist, auch nach seinem Tode noch ihm Dienste leisten muß, indem er sein Haar und seinen Pelz für die verschiedenartigsten Ver wendungen liefert. Im Fernen Osten, besonders in der Mandschurei und in China, in den an die Mongolei an grenzenden Gegenden gibt es tausende von Farmen, die sich ausschließlich der Heranzucht des Hundes widmen. Wenn die armen Tiere sieben Monate alt geworden sind, so werden sie getötet, damit ja das Fell nicht verdorben wird. Diese Felle mit dichtem Haarbesatz dienen dann zu Kleidungen für den sehr strengen Winter jener Gegenden im Himmlischen Reiche. Aber auch ihr Fleisch wird frisch oder mit Salz konserviert gegessen, und es ist bekannt, daß vier Fünftel der orientalischen Völker, insbesondere die Mongolen, Hundefleisch allem anderen vorziehen. Die in den Pelzfarmen gezüchteten Hunde gehören zu einer be sonderen Rasse. Wenn ein Züchter in der Mandschurei eine Tochter verheiratet, ist der wichtigste und geschätzteste Teil ihrer Mitgift die Zahl der Hundefellez die sie ihrem Manne mitbrinat." Strasaufgaben für Kilvmetcrfrcsscr. Richter Mand im Staate Washington hat, wie die „Morning Post" mit teilt, eine neue Methode zur Bestrafung von Automobili sten eingeführt, die durch ' die Überschreitung der in Amerika bekanntlich recht liberal berechneten Höchstge schwindigkeiten die öffentliche Sicherheit gefährden. Als ihm kürzlich drei junge Leute vorgeführt wurden, die sich ; dieses Vergehens schuldig gemacht hatten, verurteilte er sie weder zu einer Gefängnisstrafe, die vielleicht über trieben hart gewesen wäre, und noch weniger zu einer ; Geldbuße, die bei den Missetätern vermutlich keinen großen j Eindruck gemacht hätte, sondern zu einer Strafaufgabe, s wie sie kaum ein Gymnasiallehrer zu verhängen wagen würde. Die drei Kilometerfresser haben nämlich eigen- s händig den gesamten Wortlaut des im Staate Washington s geltenden Verkehrsgesetzes, das 15 000 Worte umfaßt, ab- ! zuschreiben. Die Verwendung von Schreibmaschinen » wurde ihnen dabei ausdrücklich untersagt. " Ich hab dich lieb. Roman von Erich Eben st ein. Urheberschutz durch Stuttgarter Nomanzentrale C. Acker mann, Stuttgart. „Ja — ich bin ein anderer geworden, Maja! Du zuerst hast diesen andern in mir geweckt, und die Ereig nisse haben nur mitgeholfen, es mir zum Bewußtsein zu bringen. Aber daß mein Weg falsch war — siehst du, das untergräbt alles Selbstvertrauen in mir und — muß auch in andern das Vertrauen unterdrücken." Sie lächelte sorglos. „Wie bist du kleinmütig geworden, Bernd, wo du stolz sein solltest! Bist du der erste Mensch, der aus falschem Wege das Gute anstrebte? Der erste, der am eigenen Leib Erfahrungen machte? Ist nicht unser ganzes Leben ein rastloses Lernen? Schämen muß sich nur der, der eigen- finnig kleben bleibt in den Niederungen seiner Vorurteile. Für andere ist jede Erfahrung ein Schritt empor zu reine ren Höhen der Erkenntnis. Du, der du ehrlich eingestehen kannst: ich bin ein anderer geworden, du bist nur größer geworden durch das, was geschah, und das werden die Leute sehr bald einsehen!" „Wie hold du trösten kannst!" „Und dann", fuhr sie fort, ihrn Kopf fchmeichelnd an seine Schulter lehnend, „bedenke nur: schon das wird eini gen Eindruck machen, daß wir nun doch ein Paar werden. Gerade jetzt, wo sie dich zugrunde gerichtet glauben. Man wird sagen: So schlimm kann es doch nicht um ihn stehen, wenn Herr Rehmen ihm seine Tochter zur Frau gibt! So herzlos und unliebenswürdig, wie wir dachten, kann er doch nicht sein, da Maja Rehmen ihn so namenlos liebt..." „Aber wird denn dein Vater wirklich jetzt noch einwil ligen . . .?" unterbrach sie Bernd ernst. „Ja! Denn er will nichts als mein Glück!* „Trotzdem mein Vater —" „Er wußte dies schon vor deiner Werbung. Flor, die iS irgendwie herausgebracht hat, verriet eS ihm. Er aber nahm ihr das Wort ab, zu schweigen, damu nichts unser Glück trübe. Wie wenig er Unschuldige durch jene alte traurige Erinnerung kränken wollte, bewies er durch seine Einladung an deine Mutter. Daß sic anders — unver söhnlicher dachte als er, hat Papa tief geschmerzt. Aber nun ist ja auch das gut! Und weißt du, was ich mir aus gedacht habe?" Sie drückte ihrei^ Kopf fester an seine Schulter und blickte mit bangem Lächeln zu ihm auf. „Nun?" „Wir wollen bald heiraten und Frieden machen mit — allen, die uns nahe stehen! Aber so, wie deine Mutter sich überwand und mir versprach, heute mit uns zu Papa zu kommen, damit wir Verlobung feiern, so mußt auch du ein Versprechen einlösen, das ich ihr gab und das dir vielleicht — Ueberwindung kostet!" „Du — ein Versprechen —?" „Ja, Bernd. Das Versprechen, daß sie gleich nach unserer Hochzeit nicht nur mit deiner vollen Zustimmung, sondern auch im Besitz deiner ungeminderten Liebe nach Amerika übersiedeln kann." „Ich gab es ihr bereits." „Aber mit Groll im Herzen! Du sollst es ihr noch einmal geben — in Liebe!" „Auch das soll geschehen!" sagte Bernd versöhnlich, denn sein Herz, das er tot geglaubt hatte für die Mutter, schlug ihr wieder warm und dankbar entgegen, seit er wußte: sie hat Maja als Tochter in ihre Arme genommen. Aber Maja war noch nicht fertig. „Nun bitte ich dich noch um etwas — für mich", sagte sie leise. „Laß uns auf der Hochzeitreise die beiden drüben besuchen — deine Mutter und deinem Vater! Mache Frie den auch mit ihm!" „Maja!" Er sprang auf. Sie aber zog ihn wieder nieder an ihre Seite und nahm seine Hände in die ihren. Weich und zärtlich floßen die Worte von ihren Lippen. „Tu es mir zuliebe! Sieh, mir ist, als hätte unser Glück erst dann den vollen Glanz, wenn kein Schatten von Unfrieden mehr um uns wäre. Und auch, als müßte jenes um deiner Strenge willen vergossene Blut gesühnt werden durch eine Tat hochherziger Liebe!*' Bernd atmete schwer. „Maja, Maja — was verlangst du von mir!" Dann schüttelte er heftig den Kopf. „Nein! Es ist unmöglich. Denke an die einzige Bedingung, die dein Vater stellte: ! keinen Verkehr mit — mit meinem Vater!" „Ach, mit Papa laß nur mich reden! Der hat mich j immer begriffen. Und Verkehr wird es ja doch nicht — § wo wir soweit von einander getrennt leben! Nur Frieden soll sein. Aussöhnen sollst du dich mit ihm ..." Er schwieg und starrte düster vor sich hin. Da tauchte ihr Blick innig in den seinen, und sie flehte schüchtern. „Bernd — es ist meine erste Bitte an dich! Willst du sie mir wirklich abschlagen?" Und er konnte nicht anders, er mußte sie plötzlich stür misch an sich reißen. „Nein", stammelte er, „nein, alles soll geschehen, wie du es willst, mein guter Geist!" Dabei überkam es ihn seltsam. Als wäre das, was ihm noch vor einer Stunde unmöglich gedünkt hatte, im Grunde gar nicht so schwer. Als fiele mit diesem Ent schluß auch von seiner <Äele eine Last, die ihn lange Jahre hindurch gequält und sein Leben verdüstert hatte. Als sei das wirklich Sühne für vergossenes Blut, das er nnge- wollt verschuldet hatte . . . Maja stand auf. „Ich danke dir, Bernd! Und nun laß uns zu Mama gehen, damit wir alle drei heimfahren können. Sie wissen ja daheim nicht einmal, wo ich bin, und werden vielleicht schon in Sorge sein." An der Tür blieb sie noch einen Augenblick stehen und sagte schelmisch lächelnd: „Du — aber von der Fahrt nach Amerika sagen wir deiner Mutter kein Wort! Das soll eine Ueberrajchung für sie sein! Wir kommen ihnen in's Haus geschneit, unverhofft — so recht wie das Glück zu den Memsen kommt!" — Ende. -