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Var »Ino alt HEer. Kientopp. Man spielt ein „er, greifendes Drama aus dem Leben". Gespannt verfolgen meine Nachbarn, Mann und Frau, die Handlung. Sie seufzt ohne Unterbrechung: „Schon wieder hat er ihr ein neues Kleid ge« kauft — ein feiner Mann! . . . Sieh mal den Halsschmuck! So was möchte ich auch mal haben!" usw. usw. — Ihr Mann hört es, antwortet jedoch nicht darauf, da er die Wünsche seiner Frau nicht erfüllen kann. ZweiAkte weiter! Die „Heldin" hat den „Helden" betrogen. Nach einer fürchterlichen „Ab reibung" wirft er sie aus dem Hause. Bei dieser Szene stößt der Mann neben mir sein Weib an und flüstert: „Frieda — alles andere kann ich dir nicht schenken — aber hiervon kannsteooch'nePortion kriejen!" Zu viel In Mem Tug frage. Frau Schultze will eine neu« Köchin engagieren. Man ist sich soweit einig, nur bei der Lohnfrage gehen die Ansichten auseinander, da die Köchin eine riesige Forderung stellt. Erregt sagt Frau Schultze: „Na, ich zahle doch einen guten Lohn, in den meisten Familien bekommt die Köchin viel weniger." „Oho",widerspricht dicHausan- gestellte, „viclmehrzahlen andere!" „Nein, weniger!" meint Frau Schultze, „das weiß ich aus Er fahrung." „Sie", ist die Antwort, „wo haben Sie denn gedient?" Der Zeichner schuf im Fluge, Und zwar in einem Zuge Dies eigenartige Bild. Der Anfang ift am Ende, Daß man nicht leicht ihn fände, Der Zeichner Sorge trug, »irrig. Bei einer Wohltätigkeitsver anstaltung verkaufen einige junge Damen Küsse zu 200 Mark. Fräulein Hilde sagt zu ihrer Ls stellt uns dar, au Backe, Und wer den Schluß will sehen, 'ne biedere Teerjacke, Braucht nur das Bild zu drehen, Die ihren Durst gestillt. Dann geht es wie im Flug. Freundin: „Du hast ja von dem langen Herrn kein Geld bekommen, er ist dir mit dem Geld durch ¬ gebrannt!" „Habe djch nicht so", sagt die Angeredete, „dir hat ja der kleine „Daß du dreiviertel meines Geldes bean spruchst, meine Zigaretten rauchst, darin mußte ich mich notgedrungen fügen. Daß du dir nun aber auch ein teures Jakett und noch dazu bei meinem Schneider machen ließest und ihn auch chuldig bliebst, das überschreitet denn doch ie Grenzen der Eheaemeinsckakt!" Assessor das Geld gegeben — aber mit dem Kuß ist er dir durchgebrannt." SsAsirenen „Kinder, gegen Euch komme ich mir vor wie ein alter, dicker Eichstamm!" „Sollen wir mal versuchen, ob wir dich umspannen können? Aber deine Brieftasche mußt du berausnebmen!" liege ZAL«- Der Zackelbauer und dö Schreibmaschin. (A^er Jackelbauer war aner von dö reichsten und an'gsehendsten Leut von Kropfsbach und iS' deshalb a richti' zum Burger- brz^vi L 24 V- ? - Ist eine Frau nicht hübsch, dann muß sie wenigstens schick moaster g'wählt worden. So z'frieden er aber a sunst mit sein' Dasein g'wesen is', ans hat eahm recht g'ärgert, und g'rad jetzt, wo er dö höchste Würde erreicht g'habt hat, is' eahm dös recht a 'gangen. Was den Jackelbauer» ,o g'ärgert hat war, daß er nöt schreiben hgt kinna. Na ja, als Kloaner hat er dö Schul' stürzen müassen, weil so viel Dachkatzeln zum fangen waren. Und überhaupt hat er si' nia nöt viel aus der Gelehr samkeit g'macht. San do' scho'in der Bibel dö Schrift- gelehrten und Pharisäer nöt guat ang'schrieben, also hat er nöt zu der Bande g hören wollen. Jetzt aber, wo er als Ponoraliorer dö ganze zeit- liche Macht über Kropfs bach g'habt hat, is' eahm dö negative Kenntnis der Schreibkunst recht a 'gangen, denn alle Augenblick iS' irgend a Sachen passiert, dö sein schriftstellerische Leistung erfordert hat. Da is er amal mit den Huber, dem Fleischer au» der Stadt, der eahm alle- weil seine Kaibeln ab- g'kaust hat, in sein Wein keller g'sessen und hat den sei' Load g'klagt. Der Huber hat g'moant, der Jackelbauer kann nur schwer schreib'n und hat g'sagt: „Reich bist ja, na, so kauf dir halt a Schreib- maschin, wannst wieder in dö Stadt kommst!" .Gibt's denn dö?" hat der Jäckelbauer gefragt. .Nachher fahr i'glei'muring eini und kauf ma seile Maschin. I' dank dir recht schön für dein' guaten Rat!" Richti' iS er giei' am nächsten Lag in d' Stadt rinig'fahren und hat st' a Schreibmaschin ang'frimmt. Der Verkäufer hat eahm a zoagt, wia ma'S Papier einisponnt und überhaupt damit umgehen muaß, und Der Schulmoaster hat eahm a giei' a Schreiben vorglesen vo der Regierung, daß a Bericht einz'senden is', und hat g'moani. sein; ist sie nicht schick, dann muß sie wenigstens reich sein; ist sie nicht reich, daun muß sie wenigstens geistige Größe haben, «« zu verzichten. „was soll i' denn ant worten?" weil er allaweii dö G'schriften g'macht hat. .Nix mei' Liaber! I' wir dö Sach' scho' selber schreiben I" Der Schulmoaster hat sein' Kopf g'schüttelt weil er ja g'wußt hat, daß 's mit der Schreibkunst vom Jackelbauer nöt weit her 'iS, aber der is' dabeiblieben, er werd' dö G'schicht' scho' alloani' machen, und so iS' der Lehrer halt ganz ver« dadelt hoam gangen. Der Jackelbauer aber hat st' zu seiner Maschin g'setzt, hat a Papier eini- zogen und stad auf dö Tasten zum Umatupfen an- g'fangt, wia's g'läut hat, hat er a neuche Zeile ein- g'schalt und weiterlupft Endli' war er mit sein' Be richt fertig, hat den Bogen außiz'nommen und is' stolz damit zum Schul? moaster g'gangen. Der Schulmoaster nimmt döS Blatte! in dö Hand, aber g'scheid iS' er nöt braus wurden, denn da is g'standen: X rsps N xlupi der Jackelbauer iS' vergnügt mit sei«' Kapperkasten hoam- «ahm kemma, san, g'scgen haben, der vurgermoaster von Kropfsdorf «'fahren. geht a mit'n Zeitgeist. G'schrirben hat er aber nöt mehr drauf. ksal nax '/.II — L mops XXX( ) "egl - . ! - Xrox — , . — „Ja was soll denn döS jetzt sein?" hat er g'fragt. .Na, mei' Bericht an dö Regierung!" .O, du mein! Wia hast denn den z'samm'bracht?!' „Mit meiner neuchen Schreibmaschin! V'fallt dir dös nöt?" „O du Tepp! Was nutzt dir denn a Schreibmaschin, wannst überhaupt koair Buchstaben kennst!" „Ja Kreuzbimbam» Muaß ma bei oanerSchreib- maschin a lesen kinna?! I hab g'moant, dö schreibt alles von alloani!" Es hat halt nix g'nutzt, der Lehrer hat fi' wieder schön hing'setzt und den Be richt g'schrieben. Dö Schreibmaschin aber hat der Jackelbauer b'halten, daß dö Fremden, dö zu Daran