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Wilsdruffer Tageblatt : 12.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240612
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-12
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 12.06.1924
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mew—Philadelphia und Baltimore. Es erstanden auf -den Werften „Bremen", „München" (das erste deutsche Schiff, Has nach dem Kriege einen französischen- Hafen — Cherbourg — anldef), „Columbus", „Stuttgart". Den Lloyd der Nachkriegs zeit repräsenttert am heften sein „Columbus", zurzeit unser größ tes Schiff unter' deutscher Flagge. Es ist gut, sich seine Ausmaße zu Veranschaulichen, die allierbiNgs von verlustig gegangenen Dampfern noch weit übertroffen wurden: Länge 236 Meter — V, Kilometer — 2'/- Minuten MWärmarsch, größte Breite 25 Meter — 3 Landstraßenbpeiten, Tiefgang (beladen) 10 Meter — 3ftöckiges Haus, 9 Stockwerke — 25 MetÄr Höhe, Deck liegt 12 Meter, Schbrnsteinranfd 33 Meter und -Mästspitze 50 Meter Wer Wasser. Naum ist da für 429 Fahrgäste 1. Klasse, 654 Fahrgäste 2. Klaffe und 855 Fahrgäste 3. Klaffe (Zwischendeck ist fast überall befestigt), bas find 1938 Fährgäste, dazu 718 Per sonen Besatzung; zusammen 2656 Personen das ist reichlich eiste frisdensstarke JnfcmMiebmgabe — st-o der Wilsdruffer Bevöl kerung. BerzwePlt Noch am deutschen Wreder-aufbauwillen unsd' an deutscher WiederausbaNkrast! * III. Hamburg - Sirdamerikamsche Dampfschrffahrts - Gefelljchast. Den WlaMchew Ozean dunchgueren seit Jahren auch die Dampfer einer dritten deutschen Reederei, das ist die Hamburg- Südameriikanische Dampfschiffahrts-Geselkschast. Sie veranstal tet regelmäßige Aeberfahrten von Hamburg nach Brasilien, Uru guay und ÄrgeMmien mit Anschluß nach Paraguay, Pätagonstn und Chile, wobei spanische Nnd portugiesische Hafens angelaufen werden. Ihr technisch.vollendetster und -künstlerisch am wert- vollsten ausgestatteder Dreischrauben-Schnelldampfer „Cap Po- lonka" ist durch Filmvorführungen westen Kreisen bekannt ge worden. Ein Ozeanriese von 200 Meter Länge! Andere erst klassige Paffagierdampfer find „Madeira", „Tucamäst", „Bil bao", „ArgenNna", bei -denen auch besonderer Wert auf die Aus stattung der 3. Klaffe glegt ist. * IV. Hugo-Stinnes-Linien. Es gibt wohl kaum ein Industrie-, Händels- und Verkehrs gebiet, -das sich nicht Hugo GtiM'eS, der vor kurzem verstorbene deutsche Großkaufmann im amerikanischen Stile, erschlossen hätte. Der deutsche Trust- und Konzern-König trat auch in erfolgreichen Wettbewerb mit den vorhandenen Grvßreedern Deutschlands. Hamburg—Südameökka—Westindien—Dstästen sind Routen, -die „GeNeral Belgrano", „General Sän Martin", „Artus" und „Holm" u. a. m. bestreiten, neuzeitliche Paffagierdampfer, ganz besonders mit musterhaften 3. Klasse-Kabinen, Seit Som mer 1923 erfreuen sich in Finantzkreisen -die Nvrdlandreisen der Stin-Nes-Dampfer großer Beliebchdit, Re -auf etwa drei Wochen bemessen sind. Bedürfen wir der Handelsschiffahrt zur See? Wir beant worten -diese -Frage Mit einem Werzeugten Ja. Deutschland ist ohne Aus- und Einfuhr auf die Dauer nicht denkbar, ist lähm- gälegt, ja dem Tode Verschrieben ohne Auswirkung dieser beiden WirffchastHaktoren. Beim Stapellauf eines .deutschen GlvWampfers sprach der Bürgermeister von dessen Patenstadt auf der Vulkanwerft 1922 ein Wort, das von jedem Glied -der neudeutschen Seehandels- flo-tte gilt, es solle „beweisen, daß der deutsche -GÄst, die alte Schaffensfreudigkeit nicht -erlahmt, sondern lebendig sind, daß wir im Süden wie im Norden, im Flach- und Alpentande, -wie zur See bemüht find, ben Wettbewerb auf allen Gebieten kul- turell-friedlichen Schassens auMnchmen. Der Msstana in Manien Die Hauptstadt genommen. Aus Valona wird gemeldet, daß Tirana, die Stadt des Regierungssitzes, den Aufständischen in die Hände gefallen und die Regierung aus der Flucht sei. Es bleibt gleichgültig, ob diese Nachricht sich bewahr heitet oder nicht. Jedenfalls scheint die revolutionäre Be wegung im ganzen Lande die Oberhand zu gewinnen. Wie jetzt Har wird, richtet sich die Erhebung gegen die verhält nismäßig wenig zahlreichen mohammedanischen Macht haber in Mittelalbanien, wobei die römisch-katholischen > Malissoren des Nordens mit der griechisch-katholischen Be- i völkerung des Südens zusammenarbeiten. Aber die Ge- - waltherrschaft der Beys auch gegenüber ihren Glaubens- ; genossen hat offenbar zur Folge gehabt, daß sie nur bei i einer verschwindenden Minderzahl gegen den Angriff - Unterstützung fanden, so daß sie jetzt nacheinander außer Landes fliehen mußten. Falsche Nachrichten über die Reichsbahn. Berlin, 9. Juni. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Telegr - Union eine angebliche Meldung des Pariser „Petit Journal" verbreitet hat, wonach das Organisationskomitee für die deutsche Eisenbahn dem Plan für das neue Statut der Reichsbahn gegen die deutschen Vertreter zugestimmt hätte und für die Zahl der Beamten und Arbeiter die Kopfzahl der englischen Eisenbahnen ungeordnet werden solle, was eine 40prozentige Herabsetzung der jetzt bei der Reichsbahn Beschäftigten zur Folge haben würde. Es ist an dem gleichen Tage von zuständiger Stelle mitgeteilt worden, daß die Meldung in allen ihren Teilen unzutreffend ist, da trotzdem im Reichstage diese Falschmeldung wieder auf tauchte, sei festgestellt, daß nichts davon wahr ist, das „Petit Jour nal" sie auch nicht gebracht hat. Aufgeklärter Unglücksfall. .. Berlin, 9. Juni. In den Gewässern der Dahme wurde die Leiche des kleinen Kord Barkhausen, des viereinhalbjährigen Söhnchens des jugoslawischen Honorarkonsuls in Berlin, ausge funden. Aus dem Befund der Leiche geht einwandfrei hervor, daß ein Unglückfall vorliegt. Somit entfallen die Gerüchte von der Entführung des Kindes, die in den letzten Tagen umgingen Zuchthausstrafe für Plünderer beantragt. Wetzlar, 9. Juni. Im kommunistischen Plünderungsprozeß vsäntragte der Staatsanwalt im ganzen 13t^ Jahre Zuchthaus und 55)4 Jahre Gefängnis. Es kommen 133 Angeklagte in Frage, von denen aber etwa die Hälfte frei ausgchen dürste. Bei acht Personen ist die sofortige Verhaftung beantragt. Schwere Wechselfälschungcn in Eisenach. Eisenach, 9. Juni. Im Wirtschaftsamt der Stadt Eisenach, dessen Leiter, Beigeordneter Lindemann, gegen sich das TispPlinarversahren beantragt hat, wurden Wechselfälschungcn entdeckt, aus denen der Stadt ein Schaden von 159 000 bis 180 000 Goldmark erwächst. Blutiges Familicndrama. Innsbruck, 9. Juni. Hier hat der österreichische Oberst a. D. Hans Holzer zuerst seine Frau, die als Schriftstellerin und Frauenrechtlerin bekannt Marie Holzer, und dann sich selbst er schossen. Der Grund sind eheliche Zwistigkeiten. Beschlüsse der Arbeiterinternationale, Wien, 9. Juni. Die Tagung der sozialistischen Arbeiterinter nationale beendete ihre Arbeiten. Die Exekutive beschloß, daß in diesem Jahre in allen Ländern in kraftvollen Demonstrationen das Gedächtnis des Weltkriegsausbruchs und die Notwendigkeit des organisierten Kampses gegen neue Kriege, gegen Knegs- rüstungen und Kriegshetzen zum Bewußtsein der großen Massen aller Völker gebracht würden. Eine Entschließung wendete sich mit allem Nachdruck gegen die internationale Verschwörung der Kapitalisten gegen den Achtstundentag, der zuerst den deutschen Arbeitern auf dem Umwege über das Revarationsproblem ae- nommen werden solle. Deutsche Klagen gegen amerikanische Maßnahmen. Newyork, 9. Juni. Das Bundesgericht hat eine Entschei dung getroffen, durch welche die durch den Treuhänder in Eng land erfolgte Beschlagnahme von Aktienzertifikaten für gültig er- klärt wird, dieDeutschen gehörten, aber auf die Namen eng lischer Agenten während des Krieges registriert worden sind. Die Anwälte kündigten an, daß wahrscheinlich beim Obersten Gericht dagegen Berufung eingelegt werden wird. Es handelt sich um eine Klage von zwei deutschen Banken, nämlich der Diskonto gesellschaft und der Bank für Handel und Industrie geaen den Stahltrust und den Treuhänder in England. Die angeblichen deutschen „KriegSverbrechcn". Berlin, 10. Juni. Im Herbst 192S war der General v. Zwehl von dem französischen Kriegsgericht zu Amiens wegen mehrerer angeblich schwerer Verbrechen zu 20 Jahre» Zwangsarbeit in Abwesenheit verurteilt Worden. Der Ge neral sollte angeblich „Geldschränke erbrochen, Möbel gestohlen haben, die er durch französische Gefangene abtransportieren ließ und eine Bibliothek verbrannt haben". Auf seinen Antrag h.at ein Ermittlungsverfahren beim Reichsgericht in Leipzig stattgefunden und darauf ist vom Oberreichsanwalt folgender Beschluß gefaßt: „Das Verfahren wird eingestellt, weil die Er mittlungen nicht das Geringste ergeben haben, was der An nahme einer von dem Beschuldigten etwa begangenen straf baren Handlung als Nutzen dienen könnte." Blutiges Liebesdrama. Frankfurt a. M., 10. Juni. In dem nahe gelegenen Gam bach drang ein junger Mann namens Philipp Rumps in das Schlafzimemr seiner Geliebten, verletzte diese und ihre Mutter durch Revolverschüsse schwer und erschoß dann sich selbst. TranSportarbciterstreik in Frankfurt a. M. Frankfurt a. M., 10. Juni. Die hiesigen Schwertransporl arbeiter haben heute früh die Arbeit niedergelegt. Gebietszuwachs für Italien. London, 10. Juni. Durch das Jubalandabkommen zwischen England und Italien erhält Italien einen bedeutenden Zu wachs an Gebiet, darunter auch den Hafen von Kisma-ju und einen entwicklungsfähigen Zugang zum Hasen von Durnford. Lösung des Reparationsproblems wahrscheinlich. London, 10. Juni. Der Finanzsekretär im Schatzamt William Graham führte gestern in einer Rede in Plymouth c>is, daß sich die Finanzlage ebenso wie die Aussichten iU Handel und Verkehr gebessert hätten. Er sprach die Über zeugung ans, daß man sich auf dem Wege zu einer Lösung des Reparationsproblems befinde, warnte aber seine Zuhörer, zu übersetzen, daß selbst, wenn die Reparationen Großbritan nien mehr Vorteile eiubrächteu, als dies gegenwärtig wahr scheinlich sei, das Land infolge feiner finanziellen und seiner insularen Lage einen sehr starken Anteil an den Nachkriegs lasten tragen müsse. Neue Kabinettskrise in Griechenland. London, 10. Juni. Nach Meldungen aus Athen ist in Griechenland eine neue Kabinettskrise entstanden. Der Kriegs- minister Condylis ist nach scharfen Meinungsverschiedenheiten mit dem Ministerpräsidenten über die innere und üutzere Politik zurückgetreten. Condylis hatte den Wunsch, die Armee zu verstärken und zu reorganisieren sowie Maßnahmen zu treffen, daß, sobald Griechenland von außen her eine Gefahr drohe, eine Diktatur automatisch in Kraft treten würde. General Pangalos ist zum Nachfolger Condylis' ernannt worden. Gcucralwmmissar Smith über Ungarns Aussichten. Budapest, 10. Juni. Der ungarische Generkloberkom- missar des Völkerbundes Smith begab sich mit seinem Vertreter Tvler nach Genf, um bei der dortigen Völkerbundstagung über ras bisherige Ergebnis der Sanierungsaktion Bericht zu er- s atien. Der ehemalige Finanzminister Kallay reiste als Bevoll mächtigter der ungarischen Regierung mit nach Gens. Kallay erklärte, der Bericht von Smith über die Wirtschaftslage Un garns kante überaus günstig und werde die Basterung der un garischen Anleihe im Ausland stark fördern. Smith beurteile die Aussichten der Zeichnung (?) sehr optimistisch, und der Be richt, den der Völkerbund vor Abschluß des Jahres der Repara- tionskommisston unterbreiten wird, berechtige ebenfalls zu den Vesten Hoffnungen. Es sei zu erwarten, daß der Völkerbund sofort im günstigsten Sinne an die Reparationskommission be richten wird. „Die Sehnsucht nach Frieden." Budapest, 10. Juni. Der Präsident des internationalen Schiedsgerichts Delabara traf vom Balkan in Budapest ein, wo er erklärte, er habe in Athen, Sofia und Begrad über einen Aus gleich der vom Balkankricg 1909 noch bestehenden Differenzen verhandelt. Wenn Griechenland, Bulgarien und Jugoslawien nicht zu einer Vereinbarung gelangen, dann würde er als ober ster Schiedsrichter eine Entscheidung treffen, gegen die eine Be rufung nicht möglich ist. Er habe übrigens die Erfahrung ge macht, daß in allen Staaten die Sehnsucht nach dem Frieden eine große sei, so daß die Welt vor einer neuen Epoche des Friedens stehe Das JnMln als Lebensretter. Die große Bedeutung des Insulins, des neuen Mittels gegen die Zuckerkrankheit, zeigt sich in den Statistiken, die die Metropolitan-Lebensversicherung in Newyork veröffentlicht. Die Gesellschaft, bei der mehr als 15 Millionen Menschen versichert sind, teilt mit, daß die Sterblich keit infolge von Zuckerkrankheit im ersten Vierteljahr 1924 im Verhältnis zum ersten Vierteljahr 1923 bei den weißen Ver sicherten um 23 A und bei den farbigen Versicherten um 17 95 zurückgegangen ist. Die Zahl der an Zuckerkrankheit gestorbe nen Personen war im März-1924 16,5 auf hunderttausend gegen über 1923. „Jeder neue Monat," heißt es in dem Bericht, „be stärkt den Eindruck, daß das Insulin ein wichtiger Faktor ilt. um das Leben der Kranken zu retten und zu verlängern." Ein neues Krebsserum? Dem Blatte „The North Ameri can" zufolge hat Dr. Glover in Toronto (Kanada) den Krebsbazillus isoliert und ein Heilserum hergestellt. Das Serum, das seit zwei Jahren versuchsweise an mehr als 200 Krebsfällen angewandt worden ist, soll in der Mehrzahl der Fälle günstige Resultate ergeben haben. In einigen Fällen sollen sämtliche Krebssymptome verschwunden sein. Etwa« von der Körpergröße. Daß der erwachsene Mensch des Abends kleiner ist als des Morgens, werden wenige wissen, es ist dies aber wissenschaftlich festgestellt. Ein Chirurg hat bet Messungen, die er an sich selbst vornahm, bemerkt, daß er morgens im Bett fünf Millimeter größer war als abends stehend. Ei» gut Teil dieses Unterschiedes kommt schon auf Konto der Einsenkungen, welche die Gelenke er fahren in dem Augenblick, wo der Körver sich aufrichtet und das Gewicht der oberen Körpertelle auf die unteren drückt. Bei den Kniegelenken hat Dr. Merkel derartige Einsenkungen deinerkt, die eine Größendifferen» von einem Millimeter oer- uriachten. - » M/E Mmak » ! Wilsdruff, am 11. Juni 1924. Merkblatt kür öen ir. Juni 1924. EonnenaufganH 3'" !! Mondaufgang 2- N. Sonnenumergaug 8-" II Monduntergang 1" B. 1815 Gründung der deutschen Burschenschaft in Jena. — 1902 Tiermaler Friedrich Specht gest. — 1912 Mineralog Fer dinand Zirkel gest. Schon hat die Heuernte begonnen. Vor der Blütenreife das Gras zu mähen- ist am vorteilhaftesten, da noch die volle Kraft in den -Halmen- ist. Ein schönes Stück des Schmuckes un serer Fluren- geht verloren; hier Anblick der leeren Wiesen ge mahnt schon daran, -daß in -wenigen Tagen der Kreislauf des Jahres seinen Höhepunkt erreicht hat und sich allmählich senkt. Wunderbar anregend und wohltuend wirft das frischgemähte Gr-as namentlich am Morgen auf dm Spaziergänger; unwillkür lich weitet sich die -Lunge, dm stärkenden Dust voll einzuatmen. In üppigster Fülle war es in kurzer Zeit hoch aufgeschossen; Ger reiche Ernteertrag läßt uns eine billige, gute Qualität der Butter hoffest. Biele rührige Hände wenden ost bas Gras, um das Heu bald sicher bergen zu können, -da es für- -den Landmann gift, selbst Vi-Äe -Futtermittel zu erbauen, so daß er nicht gezwungen ist, die viel teureren fremden zu kaufen. Nomiengefahr. Die Entwicklung der Nvnne ist -durch das -warme Maienwetter außerordentlich begünstigt worden. In ustseren Parks, an den Obstbäumen, im -Stadtgraben und in der Struth ist -ihr Auftreten beobachtet worden. An alle Einwohner ergeht die Bitte, die Falter bei ihrem Anfressen (ohne Sach schaden anzurichtest) zu töten. Geradezu verheerend tritt die Nonne in diesem I-ahre in der Lausitz auf. In manchen Ab teilungen des Czernebohgebietes wimmelt es geradezu von die sen Waldschädllngm. Selbst die Obstbäume in den Gärten -sind von Nonnen befallen. Die gleiche Erscheinung wird aus dem BsschöfSwerdaer St-adtw-akde gemeldet, -der zusammen mit dem Taucherwalde und den angrenzenden nordwestlichen Forsten -von Pulsnitz ustd Kamenz dieses Jahr -am meisten gefährdet ist, 75. Geburtstag. In körperlicher und geistiger Frische voll endete -am 2. Pfingstseiertage Frau Clara vevw-. R pßderg -ihr 75. -Lebensjahr. Der hiesige Frauenverein, den sie mehrere Jahrzehnte hindurch mit -voller Tatkraft und selbstloser Hingebung geleitet, ernannte sie am 70. Geburtstag in dankbarer Anerken nung zur Ehrenvorsitzenden. In den Herzen aller Kreise Wils druffs hat sich die -Jubilarin durch ihre -verdienstvolle^Tätigkeit dauerndes Bürgerrecht erworben. Möge ihr noch bin recht son niger Lebensabend beschieden -sein. Sächsischer Landesverband Gabelsberger. Der Sächsische Landesverband Gabelsberger hat für den 14. bis 16. Juni zu seiner 64. Hauptversammlung nach Löbau em-gölaben. Er ist nach dem vorliegenden Jahresbericht der größte Landes-verba-nd der Gabelsbergerschen- Schule. Er gliedert sich zurzeit in 17 -Gauverbände, denen am -Schluffe -des Geschäftsjahres 402 -Ver eine mit -über 38 000 Mitgliedern angehörten. Die -Zahl der Mitglieder -betrug im Jahre 1921 32 000 und stieg i-n- den Jahren 1922 auf 35 000 und im -Berichtsjahre 1923 auf über 38 000. -Die -GabelsdergeDsch« -Sve-nog-raphie ist in Sachsen- unumstritten Einheftsstenographie. Andere Systeme kommen — wenigstens für -die praktische Verwendung — überhaupt nicht in Betracht- Sie ist in den Schulen des Landes eingeführt und für -die Ge meinde- und Staatsibeamten un!d für sämtliche Beamte der Deutschen -Reichsbahn vorgeschrieben. Auch in Handel, Gewerbe und Industrie werden andere Stenogoaphiesystme -kaum ange- -wen-det. Der Verband hat eine Eingabe an -die sächsische Re gierung gerichtet, in der die Einführung der Stenograph-ie als Pflichtfach in den höheren Schulen des Landes gefordert wird. Die Regierung hat -zugesichert, diese Frage bei der Neuaufstel lung -der Lehrpläne für die höheren Schulen in Erwägung zu ziehen. Besonderes Augenmerk hat -der Verband in -diesem Jahre den Geschäftssten-ographenprüfungen -vor den sächsischen Handelskammern gewidm-et. Vor den fünf sächsischen Handels kammern haben bis 23 Prüfungen stattgesunden. in denen 200 Gabelsberger Stenographen die Prüfung mit Erfolg beständen haben. Bekämpft die Stachelbeerraupen. Aus verschiedensten Teilen Sachsens gehen -täglich bei- dem H-auptstelle für Psla-nzen- schutz Dresd-en-lA„ Stübelallee 2, Magen- über' -Kahlfraß -der Stachel- und Joh-anmsbeersträucher -durch -die Raupe der gelben Stachelbeerblattweispe ein. Der Fraß bringt die Früchte zu vor zeitigem Abfallen- und w-i-e-derhokt -sich bei günstigem Wetter drei mal im Verlause des Sommers. Die Vernichtung des Aus triebes beeinträ-chti-g-t die Tragbarkeit auch -in den Folgejahren und kann zur Vernichtung der -Sträucher führen. Gegen die fressenden 'Raupen kann wirksam v-orgegangen werden, inbest man die -Sträuche -mit Thomasmehl oder Staub'k-alk stäubt. -Man bedient sich -dazu eines durchlässigen- Veinenbeutels, -der zur -Hälfte mit dem trockenen Pulver gefüllt und dann am taufeuchten Mor gen über den Sträuchern heftig geischütteft, unter ihren Kronen aber geklopft w-ibd. Die Raupest fallen bann- -zu Boden und ver hungern hier. Die Stäubung ist im Bedarfsfälle zu wieder holen. Durch tiefes Umgraben des Bodens unter den-Sträuchern unter starkem Aetzkalkzusatz und nachherigem Feststampfen lassen sich die Puppest der Wespe v-sc-nichten. Neuer Befall im kom menden Frühjahr ist wirksam zu verhüten durch Spritzung des -ersten Blattgrüns noch vor der Blüte mit -Urania-Grün, welches gegen Gift-schein in Apotheken-, Drogerien und Samenhandlungel' erhältlich ist. Verbandstag der landwirffchastlichen Genossenschaften. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenschaften! im vormali gen Königreich Sachsen hält Fr-Mag, den 13. Juni, vormittags im Vere-inshaus auf der ZinzendorMraß-e feinen 34. Verbands tag ab. Oeko-nomierat Fr. Keifer (Berlin) wird über -das TheM^ „Die gegenwärtige Agrarkrffis und -das Genossenschaftswesen sprechen. Keine Auslandsreisen von Schülern. Auf Grund zahlreicher Berichte der auswärtigen Vertretungen Leutsch' lands hat der preußische Unierrichtsminisier die Provin- zialschulkollegien darauf aufmerksam gemacht, daß von der Schule oder von einzelnen Lehrern geplante Auslands reisen von Schülern zurzeit als unerwünsM bezeichnet werden müssen. Diese Stellungnahme wird im wesentlichen folgendermaßen begründet: „Es ist weder zu billigen, daß besonders zahlungskräftige Schülergruppen im Auslande austretcn, noch daß Schüler im Auslande die Wohltätigkeit der deutschen Kreise oder gar der Bevölke rung in Anspruch nehmen. Beides wird im A u s - lande mißbilligt und mindert die Bereitwilligkeit, aesundbeitlich leidende deutsche Kinder aufzunehmen.
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