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MsüruNerTagediatt r.Wstt Nr.2Y8 — §onntsg2!.VS2«mverIY2L ! Spruch. ; Kreuzt das Leid deinen Tag, 7 § Hockt am Wegrain die Not, r Eck,attet um dich der Gram. s l Dann suche die wandernden Sterne 7 ! Und nimm ihre blaue, selige Herne » j f In deine tagmüden Träume hinein. i : Und vu ruhst in blaugüldenem Schein s i Wega^, weltweit, , t Und wirst nicht mehr ruhlos, 7 j Nicht ohne Heimat sein. 81. j ! SrlrMmig lür ckra 4 UüvrMtsonniag. Von Pfarrer Horn, Burkharüswalde. Pyilip. 4, 4: Freut euch im Herrn allewege. Der heutige 4. Adventssonntag will hie Christen aus das > bovorsrehende Weihnachtsfest recht rüsten und fordert uns -zur . Freude im Herrn auf. Ast diese Aufforderung nicht überflüssig? z Hertscht nicht schon Freude überall, wenn Weihnachten nahe ist? Sonderlich bei den Kindern in baÄiger Erwartung des heiligen - Christ? Gibt es nicht eine Vorfreude in allem geschäftigen Trei- s ben und geheimnisvollem Schaffen vor dem Feste? Gibt es eine ' größere Freude als die, anderen Freude zu bereiten? Aber die jo denken, -übersehen eins: der Apostel fordert nicht -allgemein ' zur Freude auf. Wäre es so, dann müßte man fein Wort in - dem Sinne auslegen: Genießt euer Leben, macht euch paar : gute Tage, nehmt jede Lustbarkeit dieser Welt wahr. Solche s Auslegung ist wohl vielen Weltkindern willkommen, aber grund- j verkehrt. Manche halten diese Aufforderung zur Freude trotz Ad- j vents- und Weihnachtszeit nicht für zeitgemäß. Sehet, die Zeit , ist böse, die Welt liegt im Argen, der Nöle sind so, viele, bas . Elend so groß. Oder erscheint die nächste Zukunft unserem j Volke so rosig, baß wir ihr hoffnungsfreudig entgegmgchm kön- j nen? llnd wenn nun noch eigene Schuld und böses Gewissen ; manche plagen, nein, nicht zum Jubeln, sondern zum Klagen, ! traurig sein ist oft genug Anlaß. So dämpfen, ja ersticken die - finsteren Mächte dieser Welt in manchen Herzen die keimende s und aussprießende Festfreude. Solche wie alle anderen Christen : aber mögen dies eine Wörtchen im Texte beherzigen: im Herrn, j Freude in dem Herrn, was ist das für Freude? Wie die Gegenwart und Nähe der Eltern die K.Nder froh- ! lich stimmt und macht, so ist den Christen im Herrn, in Christo - der Grund und Gegenstand der Freude gegeben. Cs ist eine - Freude, einen Herrn, Heliand, Erlöser, Murrer, Fürsprecher zu ! haben. Es ist die Freude, daß die Freundlichkeit und Leutselig- k keit Gottes in Christo erschienen ist, baß Gott durch Christum j unser gnädiger, lieber Vater ist und wir seine Kinder sind. Es l ist die freudige Gewißheit, daß uns nichts mehr scheiden kann - von der Liebe Gottes, die in Christo Aesu ist. Unsere Freude ist das Evangelium, d. i- die frohe Botschaft von Christo, die von nichts als von Gottes Gnade und Vergebung der Sünden han delt und nichts anderes begehrt als Glauben. Wer nun die in Christo geoffenbarte Macht der Gnade, die größer ist als die Kraft der Sünde, im Glauben ergreift und an sich erfährt, der kann nicht anders, als ob solcher unverdienter Gnade im Herrn z sich zu freuen, dem werden auch alle ihm geschenkten Freuden dieser Welt zur Freude am und im Herrn. Aber ohne die Freude s im Herrn ist alle Freude dieser Welt arm, schal, leer und bitter , ihr Nachgeschmack. Nur die Lhristsreude ist Lie rechte, wahre, bleibende und sich mehrende Freude. ! Kennst du, lieber Christ, und hast du diese Freude im Herrn: Nur dann und wann? Siehe, der Apostel fügt Ler Aufforderung zur Freude im Herrn noch hinzu: allewege, d. h. überall und alle- j zeit. Die meisten Menschen freuen sich so in guten Tagen und meinen da, in des Herrn Gnade zu wandeln. Wie aber lsts , in den Tagen, die uns nicht gefallen? Da meint man, ein Necht ! zu haben, verdrießlich, mürrisch sein zu können. Da gedenket : dieses Apostels Paulus besonders! Er war in Nom gefangen, j als er zur Freude im Herrn mahnte, aber die Trübsale und f Banden haben seine Freude im Herrn nicht im müdesten ge- j dämpft, noch getrübt, sondern auf die Glaubenshöhe geführt. ! Sein Glaube lehrt ihn auf das Unsichtbare über die Trübsale i hinaus aellin auf die Gnade schauen, die ihn selig macht. Willst > Was mein einst war. VA Roman von Fr. Lebn «. Urtzeterschutz 1V2I, durch Stuttgarter Romaiue«tralL L, Ackermann, Stuttgart. Aufmerksam hatte Erdmute auf die Unterhaltung 8er Herren gelauscht. Langsam kam sie jetzt wieder an den Tisch heran. Sie setzte sich so, daß ihr Gesicht im Schatten war; so konnte sie den Geliebten unauffällig beobachten. Mit elementarer Gewalt beherrschte sie ihr Gefühl für Karl Günther — er war es, von dem sie geträumt, ohne den sie sich ein Leben gar nicht denken konnte! Am nächsten Tage schon sprach der Baron mit dem Verwalter seiner Güter offen über seinen Plan. Ernst Braun, ein ehrlicher verständiger Mann, wurde rot vor Freude. Ja, wenn Lie Marie Dangelmann ihn heiraten wolle, wäre er glücklich; er habe das Mädchen schon lange gern, und so einen kleinen, sauberen Hof, wie der Dangelmann habe, das sei schon immer sein Wunsch gewesen! Wenn der Herr Baron dann vielleicht mal mit Jakob Dangelmann reden wolle, Ävig würbe er es ihm banken und immer für den Herrn Baron da sein! Ja, das wollte der Varon gern tun, und noch am gleichen Tage suchte er den Bauern auf, der in der milden Sonne vor seinem Hause saß, und hatte bald das Ge spräch dahin geleenkt, wo er es hinhaben wollte. Iakob Dangelmann jammerte ihm vor, daß fein Knecht, der Karl Günther, von Fortgehen gesprochen habe — aber er könne ihn nicht missen — so einen würde er nicht wieder finden „Na, na, vielleicht schneller als Sie denken! Da ist z. B. mein Verwalter, der Ernst Braun, der mag die Marie gern leiden —" und nun entwickelte der Baron feinen Plan „es fragt sich nur, ob die Marie will." bu solche unzerstörbare Herzens-freuLe zu eigen haben, so bitte mit Lem frommen Dichter angesichts Les Weihnachtsfestes: Drum Aesu, schönste Weihnachtssonne, Bestrahle mich mit Leiner Gunst! Dein Licht fei meine Weihnachtswonne Und lehre mich die Weihnachtskunst, Wie ich im Lichte wandeln soll Und sei Les Weihnachtsglanzes voll. RentesSM-TmhMMt. Zusammentritt 22. Dezember. In der öffentlichen Vollsitzung des Reichsrats, die vom Innenminister Dr. Jarres geleitet wurde, machte ein Vertreter des Rerchsministeriums für Landwirtschaft und Volksernährung Mitteilung von dem Beschluß des Reichskabinetts, wonach die Ler Rentenbank zur Verfügung stehenden Mittel einer Treuhandstelle überwiesen werden sollen, die ihrerseits die Verpflichtung übernimmt, vie ihr zu treuen Händen überwiesenen Mittel in einer bis zum 1. November nächsten Jahres laufenden Übergangs zeit den landwirtschaftlichen Kreditinstituten zuzuwenden mit der Maßgabe, daß, sobald während der Übergangs zeit die noch zu gründende landwirtschaftlicheKre- ditanstal 1 errichtet ist, die Mittel auf diese übergehen. Der Vertreter des Ministeriums teilte die Einzelheiten des Verteilungsplans der Mittel mit und erklärte, es sei in Aussicht genommen, einen Gesetzentwurf betreffend Er richtung Ler Kreditanstalt alsbald dem Reichsrat und Lem Reichstag vorzulegen. Die zur Verfügung stehenven Mittel würden in allernächster Zeit den Instituten zugehen. Die Treuhandstelle tritt bereits am Montag, 22. Dezember zu- jammen. L)se neuen Postgebühren. Vom 1. Januar 1925 ab. Der Verwaltungsrat der Deutschen Reichspost beriet vie Vorlagen über Gebührenermäßigungen und die dazu gestellten Anträge des Arbeitsausschusses LeS Verwal tungsrats. Beschlossen wurden folgende Gebührenermäßi gungen: Für Briefe über 250 bis 500 Gramm, die trotz bestehender betrieblicher Bedenken auch fernerhin beibehalten werden, hat der Verwallungsra: eine Gebühr von 30 Pfennig festgesetzt. Für den Postscheckverkehr tritt eine wesentliche Ermäßigung oer Zahlkartengebühren ein; für eine Einzahlung mir Zähl karte weiden künftig erhoben bei Beträgen bis zu 25 Reichs mark 10 Pfennig, bis zu 100 Reichsmark 15 Pfennig, bis 250 Reichsmark 20 Pfennig, bis 500 Reichsmark 30 Pfennig, bis 750 Reichsmark 40 Pfennig, bis 1000 Reichsmark 50 Pf. und bei höheren Berrägen 60 Pfennig. Die Auszahlungsgebühren er fahren eine beträchtliche Herabsetzung dergestalt, daß für bar geldlose Auszahlungen statt bisher ein Viertel vom Taufend künftig ein Zehntel vom Tausend des im Scheck angegebenen Belrages und für Barauszahlungen statt t vom Tausend nur 14 vom Tausend des Scheckbetrages neben einer festen Gebühr von 15 Pfennigen erhoben wird. Im Telcgrammverkehr hat der Verwaltungsrat die Fern sprechwortgebühr von 15 Psennig auf 10 Pfennig und die Worlgebühr für Orlslelegramme von 7)4 aus 5 Psennig er- mäßigl und auch die Worlgebühr für Brieftelegramme von 10 Pfennig auf 5 Pfennig herabgesetzt Für die Fernsprechgebühren sind im Ortsverkehr sunler Beibehailung der 15-Psennig-Gebühr für die ersten 100 Gespräche) engeieSiusen gebildet worden: es werden künftig für das 101. bis 150. Gespräch 14 Pfennig, für das 151. bis LOO. Gespräch 13 Pfennig, für das 201. bis WO. Gespräch 12 Pfennig, für das 251. bis 300. Gespräch 11 Pfennig und für jedes weitere Gespräch 10 Psennig erhoben werden. Die Ferngesprächgedühren erfahren in der Emsernungs- stufe von 50 bis 100 Kilometer eine Ermäßigung um 15 Psennig, in den weiteren Stusen eine solche von 30 Psennig. Es beträgt also die Gebühr sür ein Ferngespräch in der Siuse von 50 dis 100 Kilometer 1,20 Reichsmark, in der Stufe von 100 bis 200 Kilometer 1,50 Reichsmark, in der Stufe von 200 bis 300 Kilometer 1,80 Reichsmark usw. Die von neu hinzulretenden Teilnehmern zu entrichtende Einrichiungsgebühr sür Hauptanschlüsse und dgl. Hai eine Ermäßigung ersahren; so ist bei Hauptanschlüssen die Einrichiungsgebühr von 90 Reichs mark aus 80 Reichsmark herabgesetzt worden. Auslandsgebühr. Um den deutschen Außenhandel zu fördern, wird die Auslandsgebühr wie folgt herabgesetzt: für Briese bis 20 Gramm 25 Psennig, für jede weiteren 20 Gramm 15 Pfennig, sür Postkarten 15 Psennig. Die Gebührenänderungen im Post-, Postscheck- und Telegrammverkehr treten am 1. Januar 1925, diejenigen im Fernsprechverkehr wegen der erforderlichen umfang reichen Vorbereitungen erst am 1. Februar 1925 in Kruft „Die Marie, die muß " Iakob Dangelmann war befriedigt — daß es jo kom men könnte, daran hatte er niemals zu denken gewagt! Der Verwalter Braun vom Schlosse, das war ein Mann nach seinem Sinn, wenn nun mal der Karl Günther die Marie nicht wollte, und so wußte er wenigstens, daß der Hof in gute Hände kam. „Die Neugier, was der Baron wolle, trieb Marie Dangelmann aus der Küche nach dem Hofe. Knicksend begrüßte sie den Schloßherrn. Der hatte allerdings kein großes Wohlwollen für sie, da sie einen Teil Schuld an der zurückgegangenen Verlobung Erdmutes trug, wenn auch sein Gerechtigkeitsgefühl ihm sagte, daß der weitaus größere Teil der Schuld auf Otto Felsen fiel. D^r Varon überwandt seinen Groll und sagte ver- hälnusmawg freundlich, in dem Gedanken, Karl Gün ther von Willrodt zu helfen: „Ich komme als Fürsprecher, Marie " Marie war sehr überrascht — blitzschnell überlegte sie — sie sah ihren Vorteil, und mit Karl Günther würde es schließlich doch nichts werden! Etwas Besseres als den Verwalter konnte sie sich eigentlich gar nicht wünschen — alle Mädchen würden sie beneiden — der Chauffeur würde sich ärgern und so willigte sie ein. „Die Hochzeit könnte bald sein, Marie! Ich würde für alles sorgen —" „Mir ist es des Vaters wegen recht, Herr Varon! Unser Knecht, der Karl Günther, will ja fort von uns, und dann wäre der Vater wieder allein —" Und da sagte Herr von Eggersdorf, wer Karl Günther eigentlich war. Jakob Dangelmann konnte das nicht so schnell fas sen -— einer wie der Schloßherr selbst hatte so lange sür poMilckr Hunchchau KapttalüdfindungenHfür Offiziere. Infolge der durch die Geldentwertung in Wegfall gekommenen Zulagen hatte das Kapitalabfindungs gesetz für Offiziere vom 26. Juli 1918 seine praktische Be deutung verloren. Im Verordnungswege ist jetzt ange ordnet worden, daß nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel an Stelle der Zulagen ein entsprechender Teil der Pension oder der Linterbliebenengebührnisse kapitalisiert werden kann. Deutsch-polnische Staatsangehörigkeit Der Reichsrat genehmigte den Gesetzentwurf für ein deutsch-polnisches Abkommen über Staatsangehörigketts und Optionsfragen. Ministerialdirektor Sachs erklärte Lazu, daß durch die Abwanderung der Optanten Preußen erheblich belüftet werde. Deshalb müßten daraus ent stehende Forderungen ausdrücklich Vorbehalten werden. Amerikanische Kriegsforderungen an Deutschland. Der amerikanische Staatssekretär Hughes dementiert oie anscheinend aus London stammenden Gerüchte, nach oenen Amerika bereit sei, die mit der gemischten Kom mission vereinbarten Forderungen an Deutschland zum Teil aufzugeben. Er erklärt, die amerikanische Regierung bestehe darauf ,von Deutschland die volle Summe zu er halten, wenn sie auch bereit sei, die Verteilung der Zahlur» gen auf einen längeren Zeitraum zuzugestehen. Italien Der Papst gegen den Kommunismus. Im Geheimen Konsistorium hielt der Papst eine Ansprache, in der er be tonte, daß er die katholischen Russen innerhalb wie außer halb Rußlands nach Kräften unterstützen werde. Nieman werde denken, daß er bei einer Wohltätigkeitsaktion zu gunsten des Russenvolks irgendwie die k o m m u n i st i s ch e Negier» ngssorm begünstigen wolle. Sämtliche Freunde des Friedens und des öffentlichen Wohles müßten alles aufbieten, um von ihren Mitbürgern die überaus grotzeGefahrdesKommunismus fernzuhalten. Aus In- und Ausland. Berlin. Der langjährig- Dirigent der Abteilung Ostasie« nn Auswärtigen Amt, Geheimrat Mudra, ist zum deutschen Generalkonsul in Memel ernannt worden. Zu seinem Nachfolger wurde der frühere deutsche Geschäftsträger in Peking Gesandt- schaftsrat von Borch ernannt. München. Der Ausschuß der evangelischen Landessynodt hat mit Dreiviertelmehrheit beschlossen, der Vollversammlung die Annahme des Kirchenvertrages mit dem bayerischen Staat zu empfehlen. München. Ter neugewählte Münchener Siadtrat wählt* oen der Bayerischen Volkspartei angchörenden Stadtrat Scharnagl an Stelle des bisherigen sozialdemokratische« Bürgermeisters Schmid zum ersten ehrenamtlichen Bürger meister der Stadt München. Nom. Die albanische Regierung hat nach einer Mitteilung ihres hiesigen Gesandten Befehl zur allgemeinen Mobil machung ergehen lassen. Madrid. Ter bisher unbezwungene Bandensührer der Rift labylen Ratsuli ist gestorben. Tanger. Der Führer der Marokkaner gegen die Spanier Sl b d el K r i m hat sich zum Sultan des Rijgebieles ausrufen laßen. TOesurSeile im Haarmann-Prozeß. <14. Tag.) 8 Hannover, 19. Dezember, Das Urteil ist gesprochen: Haarmann wurde wegen Mordes in 24 Fällen zum Tode verurteilt, und auch Grans soll sein Verbrechen, die Anstiftung zu einer der Mordtaten Haarmanns, mitdemTodebüßen; wegen Bei- hllje bei einem anderen Morde wuttre er außerdem noch zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Ter Verteidiger des Grans hatte aus Freisprechung plädiert, indem er hervorhob, daß die Zeugen, die den Ange klagten der Anstiftung zum Morde oder der Beihilfe beschuldig ten, nicht glaubwürdig seien. Das Gericht war anderer Ansicht, vw der Urteilsbegründung wird betont, daß gleich den Sachverständigen auch das Gericht zu der Ansicht gelangt sei, ds« mau Laarmann nicht als aetkteskrank rn ke- ihn gearbeitet und mit ihm aus der gleichen Schüsse! ge gessen! — Marie dagegen mit ihrem leicht beweglichen Verstände hatte sofort begriffen — mit einem leisen Triumphgefühl, daß ein Baron Knecht bei ihnen gewesen! Nun war sie doppelt froh, daß sie sich gleich damit einverstanden er klärt hatte, den Verwalter zu heiraten am liebsten hätte sie heute noch Verlobung gefeiert, um Karl Gün ther, den Chauffeur und das ganze Dorf zu über raschen! — Erdmute Eggersdorf kniete vor dem Grabe ihrer Mutter. „Mutter, hilf du mir aus meines Herzens Not", be- teie sie laut, „zeige mir den rechten Weg " „Meine Tochter, es ist der, den das Herz uns gehen heißt Erschrecken sprang Erdmute aus; hinter ihr stand Ler Pfarrer! Mit seinen großen, gütigen Augen schaute er sie bedeutungsvoll an; ein verstehendes Lächeln schwebte um seinen feinen, klugen Mund. „Hochwürden!" stammelte sic blutübergossen. Er nickte ihr zu, ohne noch ein Wort zu sagen, und dann ging sie langsam fort. Der Pfarrer sah ihr nach, bis ihre lichte Gestalt setm» Blicken entschwunden war. „Gott mir euch beiden!" sagte er leise. Und dann kam die Stunde, in der Erdmute von Eg gersdorf und Karl Günther von Willrodt sich wieder gegenüberstanden. Für den nächsten Abend hatte ihn der Baron wieder eingeladen, ebenso auch den Pfarrer, der Karl Günthers Kriegsauszeichnungen mitbringen sollte.