Volltext Seite (XML)
sprach. Und in dieser Beziehung dürste der Ausgang Ler bevor stehenden interalliierten Auseinandersetzungen auch für Deutsch land vvn einigem Interesse sein. vrr „Wr Stiel". Einblicke in die Sowjetdiplomatie. Der Streit über die Echtheit des Sinowjew-Briefes an die Kommunisten in England mutz in allen Ländern das größte In teresse erregen, denn in absehbarer Zeit werden vielleicht, mit Ausnahme der Vereinigten Staaten, alle übrigen Staatsregie rungen in offizieller Verbindung mit der Sowjetregierung stehen. Für jede Staatsregierung, auf welcher Grundlage auch immer sie aufgebaut ist, ist es von größtem Interesse, die Methoden zu kennen, mit denen die Sowjets ihre Weltpropaganda durchführen, die auf nichts weniger hinausgeht, als darauf, alle Staatengebilde zu revolutionieren und mit ihrem Geiste zu durch- dringen. Die Sowjetregierung lehnt zwar ab, verantwortlich zu sein für das Tun und Treiben der „Dritten Interna- tionale ", deren Beauftragter Sinowjew ist. Nichtsdestoweniger wird mit Recht darauf hingewiesen, daß diese Dritte Internatio nale gerade die kommunistische Regierung, die Sowjets, stellt. Aus dem Wust pon Erklärungen und Gegenerklärungen über die Echtheit des Sinowjew-Briefes schälen sich nun folgende Mei nungen heraus. Die amtlichen Stellen in England, insbesondere das Auswärtige Amt, erklären den Brief für echt. Der Brief sei auf russischem Boden in englische Hände gelangt. Die zweite Auffassung, und diese wird auch von dem sozialdemokra tischen Blatt „Daily Herold" vertreten, erklärt den Brief als gefälscht. Sie weist darauf hin, daß sowohl Briefkopf, wie der ganze Stil und das Englisch derartig sei, daß jeder Ein geweihte erkennen müsse, diese Blüte sei nicht auf einem offi- ziellen Boden gewachsen. Sinowjew selbst erklärte, die Fälschung des Briefes stamme aus polnischen Kreisen. Andere wieder find der Ansicht es handle sich um eine Fälschung sogenannter russischer Weißgardisten. Interessant ist dis Aeußeruna des Sonderberichterstatters eines Berliner Blattes. Danach werde m sachkundigen Kreisen angenommen, daß die Fälschung in Mos kauer Sowjetkreisen selbst ausgeführt sei und zwar von jenen Kreisen innerhalb der S o w j e t r e g i e r u n g, die den Abschluß der englisch-russischen Verträge scharf bekämpfen, weil sie darin eine Lahmlegung der russischen imperialisti- scheu Politik in Asien erblickten. Diese Kreise, die im asiatischen Büro der Dritten Internationale besonders stark ver treten seien, hätten den Brief, vielleicht ohne Kenntnis Sinowjews, aufgesetzt und englischen Agenten in die Hände gespielt, so daß tatsächlich das englische Auswärtige Amt in gewissem Sinne berechtigt war, seine Echtheit anzunehmen. Diese radi kalen Terroristen in der Sowjetregierung verfolgten das Ka binett Macdonald mit größerem Hasse, als ein bürgerliches Kabinett, weil sie annehmcn, daß eine Arbeiter, regwrung die englischen Massen zum Konstitutionalismus erziehe, während eine Kapitalistenregierung den revolutionären Geist der Massen steigern werde. Mit dem Briefe hätten diese Kreise also zweierlei erreicht: die Verhinderung des Abschlusses des eng lisch-russischen Vertrages und dann, durch das- Einschleichenlassen einiger Fehler, wodurch der Brief als Fälschung charakterisiert werden konnte, die Bloßstellung und den Sturz der Ar beiterregierung. Wie dem auch sei, die drille Meinung hat viel für sich, und sic läßt eiiwn tiefen Einblick in das System der Sowjetdiplo- matie tun. lkrbSugnkvoiir MtgaMrMr. Zwei Tote und drei Irrsinnige. Aus Elizabeth (New Jersey) meldet United Preß: Die furchtbaren Wirkungen der neuen Giftgase, die einen Zukunftskrieg zu einem Danteschen Höllenkreis ge stalten Würden, traten in tragischer Weise bei Versuchen in einem Laboratorium der Standard Oil Company zu tage. Bei den Versuchen handelte es sich darum, die Wirk samkeit des Benzins zu erhöhen. Alle Angestellten arbeite ten mit Gasmasken. Trotzdem sind bereits zwei Tote zu beklagen, drei wurden irrsinnig und sieben liegen schwer krank darnieder. Eines der Opfer, ein Deutschamerikaner namens Ernst Oelgert, lag wochenlang in Halluzinationen und Krämpfen, die die Anwendung der Zwangsjacke erforderlich machten, bis ihn der Tod von seinen Leiden erlöste. Ein anderer bedrohte in seinen Wahnsinnsanfällen seine Mitarbeiter in so gefährlicher Weise, daß Polizei zu ihrem Schutze herbeigerufen werden mußte. Man benötigte drei Mann, um ihm die Zwangsjacke anzulegen. Aus den Körpern der Todesopfer entströmen nochnachdemTodestundenlangverpestende Gase. Medizinische Untersuchungen wurden sofort ange stellt, haben aber bisher zu keinem Ergebnis geführt. Die Verwendung des betreffenden Gases ist zunächst eingestellt worden. s politische kunckschsu - Wirtschaftliche und fiskalische Einheit des Reiches Nach Bestimmung des Londoner Protokolls haben die französische und belgische Negierung die Reparations kommission in Kenntnis gesetzt, daß die wirtschaft liche und fiskalische Einheit des Deutschen Reiches w i e d e r h e r g e st e l lt ist. Diese Notifizierung ist in dem vorgesehenen Zeitraum von 14 Tagen nach der zwei ten Feststellung, die am 13. Oktober stattfand, erfolgt. Die Reparationskommission hat darauf eine Sitzung abge halten, um zu verkünden, daß das Protokoll für die Wiederherstellung der wirtschaftlichen und fiskalischen Einheit des Reiches vollkommen zur Ausführung gelangt ist. Damit ist die loa. dritte Feststelluna vollzogen. Deutsch-englische Handelsvertrags- Verhandlungen. Wie verlautet, werden die deutsch-englischen Handels vertrags-Verhandlungen in den nächsten Tagen wieder ausgenommen werden, nachdem die deutschen Anregungen auf Grund des unverbindlichen englischen Vertragsent wurfs in London günstige Aufnahme gefunden haben. Zurzeit finden in Berlin noch einmal anschließende Be sprechungen der Ressorts statt. Die darauf beginnenden Verhandlungen werden durch die Vermittlung der Bot schaften in London und Berlin geführt werden. Industrielle für IollschuK. In der Versammlung des Vereins zur Wahrung der i gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen des Rheinlands , und Westfalens und der nordwestlichen Gruppe des Ver- j eins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen zu Düsseldorf j wurde nach Vorträgen des Reichswirtschaftsministers j Hamm und des Mitgliedes des Reichswirtschaftsrats j Müller-Oerlinghausen über die Zollpolitik und das Lon- j doner Abkommen eine Entschließung angenommen, die ! sich für Zollsenkung und gegen Freihandel ausspricht. ! Heraufsetzung des Wahlalters in Bayern > Der Ausschuß des Bayerischen Landtags beschloß die ! Heraufsetzung des Wahlalters für die Landlagswahlen in ! Bayern auf 25 Jahre und für die Wahlkandidaten aus s 30 Jahre. Gegen diesen Antrag stimmten die Freie Ver- ' einignng der Demokraten und Christlichsozialen, die So- s zialdemokraten und die Völkischen. Von einem Verfahren gegen Ludendorff nichts bekannt Zu der Frontbann-Angelcgenheit schreibt der Völ kische Kurier: Dem Hauptschriftleiter des Völkischen Kuriers, Weiß, ist von einer Ausdehnung des Frontbann- Verfahrens aus seine Person bisher nichts bekannt, eben sowenig von einer Ausdehnung des Verfahrens ans General Ludendorff. Ihm ist lediglich bekannt, daß Hauptmann Nöhm bereits vernommen wurde. China. Greift Japan doch ein? Nach Meldungen aus Tokio hat das japanische Kabinett beschlossen, „für die Dauer der bevorstehenden Kämpfe im chinesischen Bürgerkrieg sämt liche Eisenbahnen in der Kriegszone" militärisch zu be- setzen und bewachen zu lassen. Aus Port Arthur sind zwei Kompagnien Infanterie und ein Maschinenzug nach Tientsin entsandt worden. Zwei Generale haben in Schanghai eine Proklamation erlassen, in der sie für Mar schall Wupeifu eintreten und erklären, daß sie sich an der Bestrafung des für den jüngsten Staatsstreich verantwort lichen Generals Fenaiuüüana beteiliaen. Ans In- und Ausland. Mauano. Nach römischen Blättermeldungen steht die Antwort der italienischen Regierung auf die deutsche Völkerbundsnole unmittelbar bevor. Wie verlautet, wird die italienische Antwort in versöhnlichem Tone gehalten sein, wie es der Außenpolitik Italiens entspricht. Newyorl. Wie aus Washington gemeldet wird, entschied Generalanwalt Stone, daß das Marineamt amerikanischen Fabrikanten gewisse deutsche Patente für Funkentele graphie verpachten könne, die das Marineamt seit dem Kriege zurückbehielt. Berlin. Der Reichsparteilag des Zentrums wählte ein stimmig den Reichskanzler Marx zum Parteivor sitzenden. Zu Ehrenvorsitzenden wurden wieder gewählt: Reichskanzler a. D. Fehrenbach, Dr. Herold, Dr. Porsch und Dr. Spahn. München. Der bayerische Finanzminister kündigte an, daß in den nächsten Tagen eine Verordnung erlassen werde, wonach die Zuschläge zur Haussteuer den Kleinrentnern und Minderbemittelten erlassen werden sollen. München. 'Wie mitgeteilt wird, hat sich der Landtagsabge ordnete Pöhner von leder Tätigkeit im völkischen Block zurück gezogen. Nom. In feierlicher Weise leistete vor den Generälen, den kommandierenden Offizieren und den Behörden die Miliz dem Könige den Eid der Treue. Unter Miliz sind die militärisch vraanilierten Anbänaer Mussolinis zu verlieben. Owen Voung für Präsidentschaft Davis. Neuyork, 29. Oktober. Der Generalagent für Repara tionszahlungen Owen Poung hat an eine frühere demokratische Persönlichkeit ein Telegramm gerichtet, in dem er sich zur demo kratischen Sache bekennt und die Wahl Davis zum Präsidenten der Vereinigten Staaten befürwortet. Sowjetrutzland ratifiziert Handels verträge. Moskau, 29. Oktober. Der Hauptvollzugsausschuh hat die getätigten Abkommen mit den Nachbarstaaten ratifiziert. Es handelt sich um den Handelsvertrag mit Italien, einen Handels vertrag mit Schweden, ein Schiffahrtsabkommen mit Finnland und ein Verkchrsabkommen mit Polen. vom AsMksmpl. Reichsautzenminister Dr. Stresemann erklärt, daß er diesmal nicht in Berlin kandidiert, sondern nur auf der Reichsliste der Deutschen Volkspartei. Neichsliste der Demokraten. In einer Sitzung der Demokratischen Parteileitung in Berlin wurden für die ersten vier Plätze der Reichsliste wiederum Koch, Frau Dr. Bäumer, Erkelenz und Dr. Fischer aufgestellt. Austritt Herrn v. Siemens aus der Demokratischen Partei. Der Großindustrielle C. F. Siemens, der bereits kürzlich sein Mandat niedergelegt hatte, bekräftigt den Austritt aus der Demokratischen Partei durch seine Unter schrift unter den Aufruf zur Gründung einer neuen „Libe ralen Vereinigung". Als demokratischer Reichstags-Spitzenkandidat für OstsachLen wurde Bürgermeister Dr. Külz aus Dresden aufgestellt. Leinert von der Wahlliste gestrichen. In einer Ver sammlung beschäftigte sich die Sozialdemokratische Partei S Hannovers mit der Frage der Kandidatenaufstellung für I die Reichs- und Landtagswahlen. Während die bisherige z Liste der Neichstagskandidaten nicht geändert wurde, ist au? der Landtagsliste Leinert gestrichen worden. ikmisLttr. Eine alte rheinische Sitte wird in diesen Tagen mit dem Martinszug der alten Düsseldorfer wieder aufleben. Die Bürgergesellschaft „Alde Düsseldorfer" bereitet zum 10. November einen Martinszug durch den alten Stadt- teil vor. Der Kunstmaler L. C. Wessel hat für den Fest- j zug folgenden Plan entworfen: St. Martin mit seiner Ge- ? meinde ist Führer des Zuges, ihm folgt im Prachtwagen Stefanie, die Düsseldorfer Prinzessin, die große Wohl täterin und der Liebling Alt-Düsseldorfs. In ihrer Be gleitung befinden sich Düsseldorfer Damen, um Gebäck, Nüsse und Äpfel, die von Jünglingen auf Tischen getragen werden, an die armen Düsseldorfer Kinder zu verteilen. Es folgt eine Schar junger Leute, die selbstangefertigte be leuchtete Transparente, wie Kirchen, Häuser, Laternen usw. tragen. Den Schluß des Zuges bilden die Schulen und Bewohner des alten Stadtteiles. Wenn auch der Leiter des Zuges einen großen Teil der Kostüme kostenlos zur Verfügung stellt, so verursacht der Zug doch noch große Kosten, die durch freiwillige Spenden ausgebracht werden müssen. Eine neue Grubenlampe. Die Gewerkschaft Friedrich Thyssen hat in den letzten Tagen zwei neue Schlagwetteranzeiger ausprobiert. Die Apparate zeigen sich den bisher benutzten Benzinwetterlampen be deutend überlegen, da sie es jedem Bergmann ermöglichen selbst in der schwierigsten Lage ohne jede Vorbereitung das Auftreten von schlagenden Wettern zu erkennen. Die Ge werkschaft Thyssen wird nunmehr die neue Erfindung iv ihren Schächten antvenden. Üch hab dich Lieb. Noman von Erich Ebensteist. rlryeoersGutz durch Stuttgarter Nomanzentrale E. Naer- mann, Stuttgart. Aber er schwieg, denn es schien ihm doch nicht recht passend, daß er auf das Zerwürfnis der Herrschaft anspiele. Verlegen drehte er seinen Hut in den Händen. Da faßte Jella eine dieser schwieligen Hände und drückte sie herzhaft. „Aus fröhliches Wiedersehen also, Michl, und vielen Dank auch für die Geduld, die Sie mit Ihrer Schülerin hatten! Ich habe so viel gelernt von Ihnen, und das soll Ihnen nie vergessen sein!" „Glückliche Reise!" Sie riefen es ihr alle nach aus ehrlichem Herzen. Jella aber dachte selig: „Wie sollte ich nicht glücklich werden, da ich ja dem Glück entgegenfahre?" XII. Flor Siebert saß mißmutig neben Fräulein Rehmen, oercn Blicke immer wieder besorgt durch die offene Glastür nach der Terrasse hinausspähten, wo Maja in ihrem Liege- ftuhl lag und apathisch vor sich hinstarrte. „Es ist schrecklich", seufzte das alte Fräulein einmal auf, „so liegt sie nun schon seit Tagen, ißt kaum etwas, spricht nichts und magert fortwährend ab. Da hat man gehofft, daß, wenn sie aus dem Bett und die Nervenkrisis vorüber ist, sie sich rasch erholen werde, damit wir endlich mit ihr fort könnten — aber daran ist ja gar nicht zu denken!" „Was sagt denn eigentlich der gute Morold?" fragte Flor. „Du lieber Gott, der kennt sich ja selbst nicht mehr aus! Die Organe sind ja ganz gesund. Es sitzt alles in den Nerven, sagt er, und will nächstens einen Nerven spezialisten bringen. Aber ich glaube, das hilft alles nichts; sie stirbt uns einfach langsam dahin an gebroche nem Herzen!" „Unsinn!" sagte Flor ärgerlich. „Daran stirbt kein Mensch! Das ist ein dummes, altes Ammenmärchen. Aber ihr seid ja selbst schuld, wenn Maja aus ihrem Liebeskummer nicht herauskommt." Wir?" „Jawohl! Weil ihr mit ihr umgeht, als sei von Marzipan. Gott, als ob sie das erste Mädchen wäre, der eine Liebesgeschichte schief geht! So etwas verwindet man doch noch! Und in Majas Fall wäre es ganz leicht, sig zu kurieren. Ihr brauchtet ihr nur die Augen darüber zu öffnen, was für ein sauberer Patron ihr lieber Bernd ist, und ich wette, sie würde ihm nicht länger nachtrauern." „Papa meint, das wäre zu gefährlich. Und übrigens weiß man ja gar nicht, was wahr oder falsch ist. Noch ist das Urteil des Kammergerichtes nicht gesprochen. —" „Pah, das kann gar nicht anders lauten, als: Verbot der Praxis! Dann ist er ein ruinierter Mensch, und das hat er verdient!" „Du magst ihn eben nicht leiden, Flor. . „Natürlich mag ich ihn nicht!" fuhr die schöne Frau : zornig auf. „Von allem Anfang an mochte ich ihn nicht! Das lag schon wie eine Ahnung auf mir, daß uns von dem nur Unheil käme! Und nun haben wir's ja auch. Maja hat er unglücklich gemacht, und daran, daß Siebert mich jetzt förmlich zwingt, mit ihm in diese langweilige Gmundener Villa zu ziehen, die er einfach hinter meinem Rücken ankaufte, ist ja auch nur Haller schuld!" „So? Davon hast du mir ja noch kein Wort erzählt!" Tante Madeleine machte aroke Auaen. Flor biß sich auf die Lippen. Dann brach es ärgerlich aus ihr heraus: „Weil es keinen Zweck hatte und du es ja doch nicht hättest verhindern können! Aber nun liegt nichts mehr daran. Nun kannst du 's ja wissen. Haller hat durch jenen Skandal mit seinem Schwager alles ins Rollen ge bracht. Siebert erfuhr darüber natürlich auch einiges und konnte sich an den Fingern abzählen, daß in einem even tuellen Prozeß zwischen Haller und Flamm auch mein Name genannt werden würde. Da ging er hin und kaufte die Villa, ohne mich weiter zu fragen. Und gestern setzte er mir sozusagen die Pistole auf die Brust: Entweder du gehst mit nach Gmunden und zwar schon in den nächsten Tagen und f>r immer oder — Scheidung! Na, Hur Schei dung habe ich natürlich keine Lust. Siebert rst ja im Grund ein guter Kerl, und seine Millionen mag ich erst recht nicht entbehren. Also heißt's parieren. Daß ich aber dem Haller dafür von Herzen alles Ueble gönne, das jetzt über ihn gekommen ist, wirst du doch begreifen!" „Aber Maja liebt ihn! Mit ihr wenigstens solltest du mehr Mitleid haben!" „Auch nur mäßig", sagte Flor kalt. „Ich warnte sie ja! Warum setzte sie sich gerade diesen Menschen in den Kopf? Ueberhaupt begreife ich gar nicht, wie man so zäh festhalten kann an einer Sache, die doch schon zu Ende ist." „Du! Ja, freilich, du begreifst so etwas nicht!" Fräulein Rehmen stand auf und verschwand im Neben zimmer. Sie ärgerte sich zu sehr über Flors liebloses Wesen. Eine Weile blieb es still um die junge Frau. Dans klang Plötzlich von der Terrasse her ein leiser Ruf an ihr Ohr? „Flor?" , Sie eilte hinaus zu Maja. (Fortsetzung folgt.)