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^egierungsrrweilerung nach rechts? Koalition zu Fall gebracht. Sie yave sich für die Losung de: jetzigen großen Ausgaben aus wirtschaftlichem und sozialen Gebiete selbst ausgeschaltet. Schließlich wendet sich die Ent- schlietzung gegen eine Reichstagsauslösung und betont noch mals die Einbeziehung von sechs L>.üionen deutschnationale: Wähler in die Volksgemeinschast und Sicherung ihrer Mit arbeit. Der Fraktionsvorstand wurde heute vom Reich skanz« ler empfangen und überreichte diesem die Entschließung. Schwere Explosion in einer Stickstoffabrik. In dem Tetralinwerk II einer Stickstoffabrik inDessau ereignete sieh eine schwere Explosion, die sehr großen Material schaden verursachte. In weitem Umkreis wurden die Fensterscheiben zertrümmert. Der Gebäudeschaden der Fabrik ist sehr groß. Die Explosion wird aus Selbst- zündung von Wasserstoff zurückgeführt. Men schenleben sind glücklicherweise nicht zu beklagen. Drei Arbeiter wurden schwer, einige andere leicht verletzt. Ein Dors fast ganz eingeäschert. Ein in einer Scheune im Dorfe Dölzig (Kreis Schlochau) ausgebrochenes Feuer griff infolge des herrschenden Sturmes so schnell um sich, daß an 40 Gehöfte mit insgesamt 80 Gebäuden niederbrannten. Zahl».iches Vieh fand den Tod in den Flammen. Die gesamte Ernte wurde in den Scheunen vernichtet. Das Dorf ist zu drei Vierteln eingeäschert. 200 Personensindobdachlos. . kin deutscher Prinz in Guatemala geboren. Den« Prinzen und der Prinzessin Sigismund von Preußen ist am 17. August in Finca Santa Sofia (Guatemala) ein Sohn geboren, der die Vornamen Alfred Friedrich Ernst Heinrich Conrad erhalten hat. Prinz Sigismund leitet in Santa Sofia eine einer deutschen Firma gehörende Kasfee pflanzung. mevsstillegungen und Massenkündigungen auf den Zechen des südlichen Ruhrgebietes nehmen einen erschreckenden Umfang an. Sie bedrohen Zehntausende von Bergarbeitern und viele Ruhrgemeinden mit dem Ruin. Ist das Staatsmintsterium bereit, Auskunft zu geben über die Schritte, die es zur Ein dämmung dieser Entwicklung bisher getan hat oder mit mög lichster Beschleunigung zu tun gedenkt? Hilfe für den Winzcrstand. Berlin, 25. September. Im Preußischen Landtag ist folgender Antrag des Zentrums eingegangen: Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu ersuchen, an die Reichsregierung unverzüglich mit der Forderung hcranzu- ircten, daß dem schwer bedrängten Winzersiande die Zucker- sreuer für den zur Haltbarmachung und Verbesserung seiner diesjährigen Ernte erforderlichen Weinzucker ermäßigt wird. Der Mörder seiner Frau. Magdeburg, 25. September. Der Arbeiter und Invalide Friedrich Ebert erstach heute früh gegen 7 Uhr nach einem heftigen Wortwechsel seine Frau mit einem Küchenmesser. Das Motiv zur Tat soll in ehelichen Zwistigkeiten zu suchen sein. Militärrevolte in Petersburg? Bukarest, 25. September. Nach zuverlässigen Moskauer Privatmeldungen ist in Petersburg unter den Roten Truppen eine schwere Revolte ausgebrochen. Vierhundert Soldaten wurden verhaftet, siebzehn erschossen. Hermann Löns. (Zur zehnten Wiederkehr seines Todes- iagcs.) Am 26. September 1914 fiel an der Westfront der Dichter Hermann Löns, der bald nach Ausbruch des Welt krieges als Kriegsfreiwilliger ins Heer eingetreten war. Mit Löns, starb einer der liebenswürdigsten und meistgelesenen Dichter unserer Tage. Er hat die Schönheiten der deutschen Heide besungen wie keiner vor ihm, und seine Natur plaudereien, die sich um Moore und Birkenwäldchen, um Heide menschen und Heidevögel ranken, sind bisher nicht übertroffen worden. Seine Werke sind so bekannt und verbreitet, daß man sie nicht zu zergliedern, sondern nur zu erwähnen braucht. Wir erinnern nur an den „Werwolf" und das „Zweite Ge sicht", an das „Braune Buch" und den „Mümmelmann" mit seinen köstlichen Tiergeschichten. Auch als Lyriker ist Löns hervorgetreten, aber von seinen Gedichten sind nur die volks liederartigen von größerem Wert. Ein neuer Komet. Auf der Sternwarte Berlin-Babels berg ist ein Komet im nördlichen Teil des Sternbildes der „Jungfrau" entdeckt worden. Der Komet ist von der 7. Größen klasse, also schon in ganz kleinen Fernrohren sichtbar, und be wegt sich am Himmel in südöstlicher Richtung, über seine genauere Bahn können erst weitere Beobachtungen Ausschluß geben, insbesondere auch darüber, ob er zu einem helleren Himmelsobjekt nkkt Schweifentwicklung sich gestaltet. MrMftrvtthMlllMN unterbMeil Belgien folgt den Fnßtapfen Frankreichs. Englische Blätter bringen Berichte ihrer Vertreter aus Berlin, nach denen angeblich die deutsch-englischen Wirtschaftsverhandlungen in Berlin von den Engländern abgebrochen worden seien, weil die deutschen Sachverstän digen jede Konzession an den englischen Standpunkt ab- gelehnt und darauf bestanden hätten, daß der neue deutsche Zolltarif, der jede Einfuhr ausländischer Waren nach Deutschland unmöglich machen soll, in voller Höhe auf die englische Einfuhr angewendet werden solle. Von Berliner zuständiger Stelle wird dazu bemerkt, man könne lediglich davon sprechen, daß eine vorläufige Unterbrechung eingctreten sei. Der englische Be vollmächtigte Fountain sei tatsächlich nach London abge reist, um seiner Regierung Bericht zu erstatten. Aber bis jetzt habe es sich nur um unverbindliche Vorbe sprechungen gehandelt, die den Zweck hatten, eine Basis für die eigentlichen Handelsvertragsverhandlungen zu finden. Es sei selbstverständlich, daß im Laufe der Vorverhandlungen auch gewisse Meinungsverschieden heiten aufgetreten seien. Die Engländer hätten einen Zolltarifentwurf vorgelegt, der aber von Deutschland nicht in Bausch und Bogen angenommen werden könne. Die Vorbesprechungen würden demnächst fortgesetzt. * Auch Belgien will 26 A. Aus Brüssel hört man, daß nach der Rückkehr des Ministerpräsidenten Theunis aus seinem Urlaub die Frage der Einführung der 26prozentigen Abgabe von der deut schen Einfuhr von Belgien geprüft werden soll. Ange sichts di» Interessen, die bei den Handelsvertragsverhand lungen auf dem Spiele stehen, sei vorauszusehen, daß Belgien in dieser Angelegenheit dem BeispielFrank- reichs folgen werde. Das deutsche Memorandum fertiggestellt. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Berlin, 26. September. Das Auswärtige Amt hat nun mehr seine Arbeiten an dem Memorandum an den Völkerbund abgeschlossen. Der Entwurf wurde gestern vom Ministerrat am Nachmittag unter Vorsitz -es Reichspräsidenten genehmigt. Das Memorandum wird nunmehr den im Völkerbund vertretenen Staaten unverzüglich überreicht werden. Wird Amerika in China eingreifen? Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 26. September. Echo de Paris will aus San Franzisko erfahren haben, daß von der Regierung der Vereinig ten Staaten an ihre Offiziere und Unterossiziere, die aus der Insel Maro an der kalifornischen Küste stationiert sind, der Be fehl ergangen sei, sich sofort nach San Siege zu begeben. Ferner soll das Transportluftschiff Argonne, das ebenfalls au? dieser Insel stationiert ist, den Befehl erhalten haben, sich für eintre tende Fälle bereit zu halten. In Marinelreisen erblickt man hierin die Bestätigung der seit einiger Zeit umlaufenden Ge rüchte, wonach die Vereinigten Staaten für die Entsendung einer Expeditionsarmee nach China Vorbereitungen treffen. Japan wird vor den Völkerbund zitiert werden. Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes". Paris, 26. September. Der Völkerbund wird möglicher weise in große Verlegenheit kommen, weil, wie eine Haoasmel- dung ausführt, der japanische Vertreter erklärt hat, daß Ja pan wahrscheinlich von China vor den Völkerbund zittert werden dürfte, weil Japan den aufständischen Generälen die japanischen Eisenbahnen in der Mandschurei überlassen hätte. IeuWlllimle Minister gefordert. Beschlüsse der Deutschen Volkspartei. u. Berlin, 25. September. Der Vorstand der Reichstagssraktion der Deutschen Volks- Partei hat über die politische Lage beraten und eine Ent schließung gefaßt, in der zunächst gesagt wird, daß die Forde rung der Linken aus alsbaldigen bedingungslosen Eintritt in den Völkerbund vom Reichskabinett mit Recht ebenso zurück gewiesen worden ist, wie seinerzeit die bedingungslose An nahme des Dawes-Gutachtens. Dann heißt es Wetter: „Nunmehr handelt es sich um die innere Konsolidierung auf gemeinsamer außenpolitischer Grundlage. Wir haben seit langem das Ziel einer Zusammenfassung aller staatsbcjahen- den und aufbaubereiten Parteien verfolgt und der Notwendig keit, die wertvollen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kräfte der Deutschnationalen Volkspartei aus außen- und innenpolitischen Gründen zur verantwortlichen Mitarbeit in der Rcichsregierung heranzuziehen, in unserer Entschließung vom 28. August erneut Ausdruck verliehen. Wir halten an dieser Entschließung fest. Nachdem der Reichstag am 2S. August mit der erforderlichen verfassungsmäßigen Mehr heit den Londoner Abmachungen zugestimmt hat, wobei die . deutschnationalr Fraktion die Annahme mit ermöglichte, ist die Durchführung der dadurch erforderlichen Maßnahmen Sache aller Parteien und deS ganzen Volkes. Wir glauben, zu der Annahme berechtigt zu fein, daß die Deutschnationale Partei auch ihrerseits nunmehr die Durchführung der entstandenen Aufgaben mitsichern wird. Dadurch wird die Bahn frei für eine Erweiterung des Reichslabinetts durch Hinzuziehung deutschnationaler Männer, ent sprechend der Bedeutung und Stärke der Partei. Unser Ziel ist nicht die Schaffung eines Bürgerblocks. Das deutsche Voll darf nicht in zwei Teile zerfallen, von denen der eine Teil herrscht und besitzt und der andere Teil arbeitet nnd zahlt." Die Entschließung kommt dann aus die Haltung der Sozialdemokratie zu sprechen und führt aus, di« leitende Idee für die Innenpolitik bei der Volkspartei sei di« Herbeiführung der Volksgemeinschaft, und deshalb habe sie sich auch im Reiche bereit gesunden, mit der Sozialdemokrarifcher Partei zusammenzuarbeiten. Durch die Schuld der Sozial demokratie sei das Zusammenwirken gescheitert; die Sozial demokratie habe sich den Maßnahmen des Kabi netti Stresemann widersetzt und das Kabinett der Grober W-Miom-Aiileihe Mitte Oktober Dr. Schacht in London. Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist in London eingetroffen, um die Verhandlungen mit der Bank von England und verschiedenen anderen führenden Finanz instituten über die 800-Millionen-Anleihe fortzusetzen. Es werden vorbereitende Schritte getroffen für die Ausschrei bung des Teiles der 40-Millionen-Psund-Sterling Anleihe, der nach dem Dawes-Plan auf England entfällt. Die Auf legung der Anleihe soll etwa Mitte Oktober erfolgen. In Londoner Finanzkreisen nimmt man an, daß die Ver einigten Staaten ungefähr 20 Millionen Pfund Sterling oder die Hälfte der Anleihe aufnehmen werden; in diesem Falle werde der britische Anteil sich auf nicht weniger als 10 Millionen und auf nicht mehr als 15 Millionen Pfund Sterling belaufen. Aus Washington wird gemeldet, daß die deutsche Neparationsanleihe am 15. Oktober in den Vereinigten Staaten zur Ausgabe gelangen werde. Der Ausgabekurs werde S5 N und die Verzinsung 7N SS sein. 23. Weltfriedenskongreß in Berlin. Berlin, 25. September. Vom 2. bis 8. Oktober findet in Berlin der vom Internationalen Verband der Friedensgesell schaften einberufene 23. Weltfriedenskongreß statt. Die öffent lichen Verhandlungen beginnen am Sonntag, den 5. Oktober mit einer Gedenkfeier für die Toten der letzten zehn Jahre, die im Plenarsitzungssaale des Reichstages abgehalten wird. Die Betriebsstillegungen auf den Zechen. Berlin, 25. September. Dem Landtag ist folgende große Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion zuaeaanaen: Die Be- -Ein Kutscher und sieben Pferde verbrannt. In Berlin brach nachts in einem Pferdestall Großfeuer aus. Als die Züge der Berliner Wehren anrückten, sah man, oaß nichts mehr zu retten war. Die ganze Anlage bot das Bild eines riesigen Feuermeeres. Man ging zuerst an die Rettung der im Stall befindlichen Pferde, deren Gewieher laut durch die Nacht tönte. Es gelang jedoch nicht, alle Pferde zu retten, und so verbrannten sieben Pferde. Bei den Aufräumungsarbeiten, die sich bis in die Morgenstunden hinzogen, förderte man die Leiche des Üutsch!>rs. der schlafend verbrannt war. Überfall auf eine Bahnhofsrasse. In die Fahrkarien- rusgabe des Bahnhofes Dillenburg drangen zwei junge Männer ein und zwangen die Beamten mit vor gehaltenem Revolver zur Herausgabe der in der Kasse be findlichen Gelder. Die Räuber entfernten sich dann und gaben, als sie verfolgt wurden, scharfe Schüsse ab. Sie entkamen bei der Dunkelheit in die angrenzenden Wälder. Tödlicher Unfall auf einer Zeche. Auf Zeche „Glück auf-Tiefbau", Schacht Giesbert bei Barop, be nutzten mehrere Bergleute zur Fahrt zu ihrer Arbeitsstelle verbotswidrig einen zur Kohlenförderung dienenden Förderkorb, auf dessen Dach sie sich stellten. Während der Fahrt stürzte aus der Schachtzimmerung ein schwerer Balken auf die Bergleute herab. Dabei wurden zwei getötet und zwei verletzt. Die Angst vor dem — Wurstmarkt. Anläßlich des be kannten Volksfestes, des zum erstenmal seit dem Ausbruch des Krieges wieder abgehaltenen Dürkheimer Wurst marktes, erläßt der französische Bezirksdelegierte einen Befehl, daß beim „le Wurstmarkt" individuelle und kollek tive Kundgebungen jeder Art, die geeignet seien, die öffent liche Ordnung oder die Sicherheit der Besatzungstruppen zu gefährden, verboten seien. Diesen Befehl stellte der Bezirksdelegierte nicht etwa den staatlichen oder den städtischen Behörden zu, sondern ließ ihn allen den loyalen Bürgern von Dürkheim zugehen, die seinerzeit an der Separatistenabwehr beteiligt waren. Der elektrische Tod. Auf einem Leistungsmast der elektrisch betriebenen Strecke Waldenbur g—D itters- bach war ein Maler beschäftigt. Als der Zug herannahte, geschah es auf bisher noch unaufgeklärte Weise, daß der Starkstrom in den Körper des Arbeiters fuhr. Er ist offen bar rasch getötet worden, die Kleider aber und der Körper selbst fingen Feuer, und so mußten die Reisenden des Zuges,' der stehen blieb und längere Zeit anhielt, die Verbrennung eines menschlichen Körpers in der Luft mitansehen. Räuberüberfall auf einen polnischen Zug. Aus der Eisenbahnlinie Prachonsk—Lubcza wurde auf einen Zug ein Anschlag verübt. Durch die Explosion einer Bombe im letzten Wagen wurde der Zug zum Stehen ge bracht. Die Reisenden sahen sich darauf einer vierzig- köpfigen Räuberbande gegenüber. Sämtliche Reisenden wurden beraubt. Einer der Reisenden, der sich zur Wehr setzte, wurde gelötet. Furchtbare Sturmschäden in der Ostsee. Der Orkan, der über ganz Skandinavien hinweggegangen ist, hat in den finnischen Küstenstädten große Überschwemmungen verursacht. Aus Viborg, aus Terijoci, aus Potha kommen Unglücksmeldungen; Menschen und Vieh ertranken, Tele phon, Telegraphen und Eisenbahnlinien sind zerstört. Aus Schweden wird gemeldet, daß der hohe Wasserstand des Venern-Sees unübersehbaren Schaden angerichtet hat. Ein 4000 Meter langer Erdwall, den man zum Schutz errichtet hatte, wurde durchbrochen. Aus Südschweden, Norwegen und Dänemark meldet man gestrandete Schiffe. Ein seit 1914 Vermißter in Rußland aufgefunden. Herbert von Pohanka aus Wien war seit 1914 in russischer Gefangenschaft in Sibirien und galt seit 1918 als verschollen. Erst Anfang Juni d. I. erhielt ein Ver wandter des Vermißten in Tharandt einen anonymen Brief aus China, worin sein Aufenthalt in Nikolsk- Ussurijsk angegeben war. Daraufhin wurde das deutsche Konsulat in Wladiwostok um Nachforschungen gebeten. Von diesem traf nun die Nachricht ein, daß der solange Vermißte persönlich auf dem Konsulat erschienen sei und erklärt habe, daß er in geordneten Verhältnissen in Nikolsk- Ussurijsk (Ostsibirien) lebe, mit der Tochter eines Pelz- bändlers aus Irkutsk verheiratet und Vater einer kleinen Tochter sei. Seine früheren Briefe und auch ein Tele gramm seien wahrscheinlich verloren gegangen. Hungersnot in Manila. 40 000 Eingeborene in Ma nna stehen vor dem Hungertod infolge der Mißernte in den Provinzen Biuangonan und Tarlac. Ganze Dörfer sind von der Hungersnot heimgesucht worden. Tausende flüchten in die Küstenstädte, um sich vor dem sicheren Tode zu retten. — Eine große amerikanische Firma hat mit Unterstützung der amerikanischen Behörden sofort eine Hilfsaktion eingeleitet und wird in die gefährdeten Ge biete Reistransporte abschicken. * Vunte Tageschronik. Tagung des Reichsausschusscs für Alkoholverbot. In Bückeburg wurde die Tagung des Ncichsausschusses für Alkoholverbot abgehalten. Pros. Dr. Strecker-Jena, der erste Vorsitzende des Reichsausschusses, erwähnte in seiner Rede, daß die Entente 2)4 Milliarden jährlich von uns ver lange. Es würden aber jährliche Milliarden vom deutschen Volke vertrunken und auf 6 Milliarden beziffert sich aber der alljährliche Schaden, den der Alkohol genuß in Deutschland anrichtet. Die geschäftstüchtigen Ameri kaner hätten sehr Wohl erwogen, was sie mit der Einführung des Alkoholverbotes erreichen würden. Der frühere Reichs kanzler Dr. Michaelis sprach von der Pflicht des Christen menschen. Er trete in die Rethen der Vorkämpfer für ein Alkoholverbot nicht nur um seiner selbst willen, sondern aus Liebe zu den Mitmenschen. - . " Kotberg. Große Heringszüge sind auf der Höhe von Kolberg, etwa zehn bis zwölf Seemeilen seewärts, eingetrosfen. Die Kolberger Fischerflottille hat außerordentlich reiche Beute eingebracht. Ein Kutter kam mit 46 Zentnern, andere mit 30—35 Zentnern an. Detmold. Das Landespräsidium hat nunmehr endgiltig vie Schließung der Hochschule zum 31. Dezember 1924 verfügt. Bis dahin sollen die laufenden Geschäfte abgewickelt und die bereits eingeleiteten Prüfungen beendet sein. Chemnitz. Auf der Chemnitzer, dem Großindustriellen Varon Kohorn gehörenden Zeche St. V i ti in Dürrmaul bei Marienbad sind Radiumsunde im Werte von mehreren Millionen Goldmark gemacht worden. Landsberg (Warthe). In Göritz in der Neumark kam der Verwalter Krause beim Dreschen so unglücklich mit der Maschine in Berührung, daß ihm beide Beine zer fleischt und verstümmelt wurden. Er erlag den schweren Verletzungen. München. Eine neuerliche Brotpreiserhöhung von neun zehn aus einundzwanzig Pfennig ist hier soeben eingetreten.