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Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240624
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-24
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1924
- Autor
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Verhältnis stehen. Nun ist es Pflicht, vvn Haus zu Haus zu werben. Die Landwirtschaftliche M Alchenfortbildungsschule in Wils druff beging gestern ihre zweite Jahresfeier. Nach einer Kaffee tafel mit humoristischem Tafellied unterhielten die jetzigen Schüle rinnen ihre Gäste aus den früheren Jahrgängen durch launige Lieder und Vorträge. Besonders erfreute 'die Besucher der Schwant „Lores Lehrjahr"- ebenso das Menuett „Aus ver gangenen Zeiten". Die ganze Veranstaltung zeigte, daß an der Landwirtschaftlichen Mädchenfortbildungsschule ein fleißiges und fröhliches Streben herrscht und daß die älteren Schülerinnen gern sich ihres Lehrsähres erinnern. Eine Feierstunde am Iohannisfest, Dienstag, den 24. Juni, abends 6 Uhr erleben wie alljährlich die zahlreichen Besucher des hiesigen Ehrenfriedhofes. Inmitten der gewaltigen wirtschaftlich- politischen Spannungen, der Unrast des Alltags, gellt der Ruf nach Besinnung lauter denn je. Schon drohen auch dunkle Wol ken des Vergessens den tiefen Dank unseres ganzen Volkes zu beschatten. Dank für die Treue unserer gefallenen Kriegsopfer. Dem Gedächtnis dieser Toten gilt der Gottesdienst morgen abend auf dem Ehrenfriedhofe. Die um gefallene oder verstorbene An gehörige klagen, gleichviel, wo in der Welt diese ruhen, denen sind Stunden solchen Gedenkens tiefes Verlangen. Die Bezirksversammlung trat am Sonnabend erstmalig nach erfolgter Wahl im Sitzungssaale der Amtshauptmannschaft zusammen. Nach der Begrüßung der neu- und wiedergewählten Bezirksvertreter durch den Amtshauptmann erfolgte die Wahl des Vorsitzenden der Bezirksversammlung, die auf Bürgermeister Glöckner, Weinböhla, also den früheren Vorsitzenden, entfiel. Als besten Stellvertreter wurde Bürgermeister Keil, Brockwitz, wiedergewählt. Als Mitglieder des Bezirksausschusses wurden von der Bezirksversammlung gewählt die Herren Gutsbesitzer Schreiber, Mischwitz, Bürgermeister Glöckner, Weinböhla, Bür germeister Benndorf, Lommatzsch, Gutsbesitzer Troschütz, Diera, und Architekt Pönisch, Coswig, für die bürgerliche Seite. Für die sozialdemokratische Gegenseite wurden gewählt die Herren Bürgermeister Keil, Brockwitz, Stadtrat Zschoke, Wilsdruff, und Schifsbauer Miersch, Alt-Hirschstein. Als Abgeordneter zum Kreisausschuß wurde Gutsbesitzer Tamm, Priesen, und als Mit glieder zum Verband der Bezirksverbände Sachsens die Bürger meister Glöckner, Weinböhla, und Keil, Brockwitz, wiederge wählt. Die Wahlen erfolgten durch Zuruf einstimmig bis auf die Wahl des Vertreters zum Kreisausschuß, besten Wahl gegen 15 Stimmen erfolgte. Festgenommener Betrüger. Wie allerorten in unserem Be zirk wind auch in Limbach unsere Zeitung aufmerksam gelesen. In Nr. 140 war vor einem Betrüger gewarnt worden, der zum Schaden der Dresdner Feuerversicherung (Landwirtschaftliche) in Grumbach, Kesselsdorf usw. Schwindeleien verübte. Die Auf merksamkeit der Limbacher Landwirte ermöglichte nun am Sonn abend der hiesigen Gendarmerie die Festnahme des Betrügers, der sich Paul Rad nennt und Arbeitsloser aus Freital sein will Soweit sich Geschädigte noch nicht gemeldet haben, mögen sie sich sofort an die zuständige Gendarmerie wenden. Die Aufwertungsfrage. Lieber den Entwurf eines Gesetzes betreffend Abänderung der 3. Steuernvtverordnung, der den Oberlandesgerichtspräsidenten West in Darmstadt zum Verfasser hat, sprach am Donnerstag abend Rechtsanwalt Dr. Hermann (Dresden). Dieser Entwurf, der der Reichsregierung unterbreitet wird, verlangt als wichtigst Neuerung die Auswertung aller Ansprüche nach Treu und Glauben, die Berechnung des Wertes nach Index, nicht nach dem Stande des Dollars; die Vermögens lage soll nur mir Zustimmung aller Beteiligten vor 1932 aus- zahlbar sein, die Hypotheken erst ein Jahr nach Beendigung der' Zwangswirtschaft. Wei Sicherungshypotheken sollen beim 'Ver kauf des Grundstücks zuerst die Hypotheken berücksichtigt werden; die Zinsen sollen nach Maßgabe -der jeweiligen wirtschaftlichen Lage festgesetzt werden. Weiter wird die Auswertung der ge lösten Hypothek gefordert sowie die Errichtung von Einigungs ämtern mit der Möglichkeit der Beschwerde beim Landgericht und der weiteren Beschwerdemöglichkeit beim Obrlandesgericht. Die Aufwertung der Anleihen soll nach Maßgabe der Leistungs fähigkeit des Schuldners, nicht aber erst nach Befriedigung der Reparationszahlungen erfolgen. Die Waffenschiebungen bei der Landespolizei vor Gericht. Am Donnerstag fand vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden die Verhandlung wegen der seinerzeit großes Aufsehen erregenden Waffenschiebungen bei der Landespolizei statt. Es wurden verurteilt wgen,Diebstahls die Polizeioberwachtmeister Clemens Richter und Ansorge zu sechs bezw. drei Monaten Ge fängnis, wegen Hehlerei die Polizeiwachtmeister Walter und Kuhne zu je drei Monaten, der PolizeiMachtmeister Grütze zu sechs Wochen, der Pokizeiwachtmeister Hübner, der Reisende Tiegel und der Arbeiter Richter zu je zwei Wochen Gefängnis. In der Urteilsbegründung wurde ausdrücklich betont, daß der Handlung -keinerlei politische Motive zugrunde zeigen Haben wohl aber ein grober Vertrauensbruch versiege. Zu Beginn der Verhandlung ereignete sich folgender Zwischenfgll: Der neue so zialdemokratische Polizeipräsident Kühn war dienstlich anwesend, um den Verhandlungen zu folgen. Der Berichterstatter eines sozialdemokratisch^ Blattes begrüßte ihn als „Genossen" Kühn, worauf dieser antwortete: „Ich bin hier nicht als Genosse Kühn, ich bin hier als Polizeipräsident Kühn." Als Folge der allgemeinen Wirtschaftslage ist das Borgen wieder in recht großem Umfange in Gebrauch gekommen, leider begünstigt durch hier und da allzu freimütig gewährten Kredit. Der Handwerker und Kleingewerbetreibende, dessen Bestände an Rohstoffen und Verkaufswaren während der Inflationszeit — von ganz wenigen Ausnahmen- abgesehen — ihm unter den Händen dahinschwanden, hat jetzt doppelt schwer zu ringen, sich aus den Füßen zu erhalten. Die Kauflust in der breiten Maste der Konsumenten ist vorhanden, leider nicht die Kaufkraft. Es kommt zur Kreditnahme. Freilich, geborgt ist schneller, doch das nachträgliche Bezahlen ist eine schwierige Sache. Man läßt Wochen und Monate verstreichen. Wie ergeht es unterdessen dem Handwerker oder Kleingeschäftsmann, der Arbeit und Ware hinauslieh, um wenigstens wieder zu Beschäftigung und Umsatz zu kommen. Er sitzt zwischen Mei Stühlen. Auf der einen Seite hat er im Kredit sein Eigentum hinausgegeben, auf der anderen quält ihn der Lieferant ums Geld, der ja heute oft felb'st nicht viel hat. Er bedarf zur Heranholung von Waren und Roh stoffen laufender Eingänge, die er aus seinem Abnehmer her ausholen muß. Woher aber soll dieser es nehmen? Jedenfalls: Das Entgegenkommen, das dem Verbraucher mit der Kredit gewährung zugebilligt wurde, mühte dankbar anerkannt werden dadurch, daß dieser Kredit nicht unnötig in die Länge gezogen wird. Schneller Geldumlauf ist im heutigen schwachfundierten Wirtschaftsleben nötiger als je. Zu ihm gehört in ersttr Linie die Bezahlung der Forderungen der Handwerker und Gewerbe treibenden. Tanneberg. (V o gelschi e ß e n.) Das weitbekannte Tanne berger Vogelschietzen wird in diesem Jahre wie sonst am dritten Sonntag nach Pfingsten, also am 29. Juni, stattfinden. Unsere poftbezieber bitten wir den Bezug auf die „Sachfen-Zeitung" für 'den kommenden Monat beim Zuständigen Postamt, soweit -es noch nicht ge schehen ist, sofort zu erneuern. Bei verspäteter Bestellung treten am 1. Juli Unterbrechungen in der Lieferung -ein, -außerdem verfangt die Post füv -alle nach dem 25. -eines Monats -eingehenden Bestellungen eine SoNder- gebuhr. Es genügt, einen Z-ettel mit der genauen Adresse in den nächsten Briefkästen zu Werfen oder dem Briefträger >den Zettel mitzugeden. Mohorn. (Schadenfeuer.) Am Sonnabend mittag °/«12 Uhr brach in einem Herrn Dr. Heyne gehörigen Seiten gebäude Feuer aus, das das Gebäude mit allem Inventar bis auf die Grundmauern einäscherte. Den Feuerwehren von Mohorn und Dittmannsdorf gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. s » ckachM MS NschSsMO - - ... Der sächsische Kleinhandel. M Im dichtbesetzten Saale -des „Döhlener Hofes" in Freital fand am Sonnabend nachmittag die -Tagung des sächsischen Klein handels statt, zu der mehr als 400 Vertreter erschienen waren. Eine große Anzahl von Ehrengästen und Vertretern des Staates, der Stadt, der Gewerbe- und Handelskammern sowie der Lan despreisprüfungsstellen hatten an besonderen Tifchen Platz ge nommen. Im Mittelpunkt der Tagesordnung standen drei Vorträge. Den ersten hielt M. d. L. Jähnig (Mittweida) über das Thema „Wirtschaft und werttätiger Mittelstand". Als zweiter Redner sprach M. d. L. Ziller (Dresden) über das Thema „Die Be deutung des gewerblichen Mittelstandes für Volk und Vater land". Als dritter Redner sprach Senator M. d. R. Beythien (Hannover) über das Thema ^Forderungen des Einzelhandels an den Staat und die Oeffentlichkeit". Großer Beifall lohnte die Redner, worauf drei Entschließungen einstimmig angenommen wurden, die die Forderungen der Redner Iden Behörden zur Kenntnis bringen werden. Hierauf schloß der Vorsitzende die Tagung. Am Sonnabend vormittag würde die aus Anlaß der Tagung veranstaltete Ausstellung Freitaler Gewerbefleißes, die bis zum 29. Juni dauert, in den Räumen- -des Gasthofes ,Maldener Löwe" eröffnet. Die Eröffnungsfeier, zu der Ver treter der staatlichen und -städtischen Behörden, des Handels und der Industrie erschienen waren, wurde im Namen der Ausstel lungsleitung durch Kaufmann Müller mit Begrützungsworten eingeleitet. Dann sprach Bürgermeister Klimpel namens der Stadtgemeinde Freital; er gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich der Freitaler Gewerbefleiß bald einen guten Platz am inter nationalen Weltmarkt erringen möchte. Nach ihm brachten Grüße und Glückwünsche dar: Geheimrat Ilberg als Vertreter der Kreishauptmannschaft des Bezirks Dresden, Fabrikbesitzer Wolf im Namen der Dresdner Handelskammer, Dr. Zimmer als Vertreter des Lanidesausschusses des sächsischen Handwerks und Stadtrat Köhler i-m Namen des Landesausschusses des säch sischen Kleinhandels. Hierauf wurde ein Rundgang durch die festlich geschmückten Ausstellungsräume angetreten, die ein über zeugendes Bild von dem Gewerbefleiß der Freitaler Bevölke rung gaben. Gegen 65 Aussteller -entrollten ein Bild des Ge- werbefleitzes dieser aufblühen-den Stadt. * Aus der Sächsischen Schweiz. (S onnwendf e i e r.) Das gestrige kühle Wetter hat auf den Fremdenverkehr ungünstig ein- wir-kt. Trotzdem erfreute sich das Sonnwendfest des Sächsischen Bergsteigerbundes in Stadt Wehlen eines recht zahlreichen Be suchs. Der Markt bot ein Bild fröhlichen Lebens. Auf dem Podium wechselten gutgeschulte Mannerchöre mi Volkstänzen und musikalischen Darbietungen. Rede und -Gegenrede des Bürgermeisters und der Bündesleitung verliehen der Stim mung reichte Weihe, während ein Fackelzug und Feuer mit magischer Höhenbeleuchtung dem Ganzen einen wundervollen Abschluß gaben. „Bergvolk, um -deine Sache steht es gut", so klang das Motto aus allen Darbietungen. Der Dresdner Ge sangverein „Orpheus" veranstaltete am -Fuße des -Gohrischsteins ein Wohlgelungenes Picknick, verbunden mit einer Höhlenfeier. Der Papstdorfer Mannergesangverein war als Gast eingeladen, und bald bildete das deuffche Lied die Brücke, die zwischen -den Sängerseelen ein Band dauernder edler Freundschaft wirkt. Schmiedeberg, Bez. Dresden. (Liederabend.) Am Sonnabend veranstaltete der Gesangverein „Vorwärts" aus Dresden-Leuben unter Leitung Ides Tonkünstlers Karl Halling (Dresden) einen eines besseren Besuches werten wohlgelüngenen Liederabend im hiesigen Gasthofe. Ohne jedes Notenblatt boten über hundert Sänger und Sängerinnen in einwandfreier Aus führung 24 Kunst-, Volkse und Scherzlieder als Frauen-, Män ner- und Gemischten Chor. Schmiedeberg. (Lln g l ü ck sf a l l.) In der Weihgießerei des hiesigen Eisenwerkes sprang am Donnerstag beim Heraus geben eines mit flüssigem Eisen gefüllten Schmelztiegels aus der Schmelzgrube der Boden des Tiegels ab Das flüssige Eisen ergoß sich in eine in der Nähe befindliche Grube, in der sich Grundwasser angesammelt hatte. Das Eisen spritzte umher und mehrere in der Nähe befindliche Arbeiter erlitten zum Teil schwere Brandwunden. Königstein. ( E isenbahnunfa l l.) Am Freitag ent gleiste auf der Strecke Dresden-Wvdenbach Wischen Rathen und Königstein der vorletzte -Wagen des mittags von Dresden ab gehenden Schnellzugs. Personen wurden nicht verletzt. -l. Wilthen. (Gewitter mit Wolkenbruch.) Linser Ort und der Nachbarort Tautewalde wurden am Sonnabend in der vierten Nachmittagsstünde -durch einen am Nordabhang Ides Picho -und am Ostabhang des Battenbergs niedergegange nen Wolkenbruch -mit Gewitter und Hägeschauern schwer geim- gesucht, -so daß Felder und -Fluren, Straßen und viele Gebäude in wenigen Minuten ein trauriges Bild der Zerstörung -darboten. Die Bäche schwollen bald zu reißvnden Strömen an und vernich teten die auf -den Wiesen liegende Heuernte. Auch in Neukirch, Ringenhain, Steinigtwolmsdorf, Weifa, Wehrsdorf und Soh land a. d. Spree Hat das Unwetter arg gehaust und in den Gärten und auf den Feldern großen Schaden angelichtet. Die Spree führt infolge des gewaltigen- Zustroms Hochwasser. * Strauch. (Blihfch l ag und Schade n f e u e v.) Bei dem am Sonnabend in den Nachmittagsstunden über der hiesigen Gegend niedergehenden Gewitter schlug der Blitz in das Anwesen des Gutsbesitzers Richter und zündete. In wenigen- -Augenblicken standen das Stallgöbäude und Wohnhaus in Hellen Flammen. Doch gelang es -den zahlreichen Helfern, sämtliches Vieh und Mo-biliar zu retten. Das Gebäude brannte vollständig nieder. Der vom Unglück Betroffene wurde noch dadurch geschädigt, baß ein Ehrloser beim Ausräumen sich an -dem Erlös eines fetten Schweines vergriff und ihn mitgehen hieß. Die Löscharbeiten -wurden dadurch erschwert, daß es in dem nahen Brunnen an Wasser mangelte. Erst die Spritze von Mätzchen sonnte mit ihrem reichen Schlauchmaterial Wasser aus dem -entfernten tiefsten Brunnen des Ortes in das wütende Element schleudern. Döbeln. (Dom Balkon gestürzt.) Das Kind eines hiesigen Zahnarztes stürzte in einem unbewachten Augenblick vvn dem Balkon des zweiten Stockes auf den Hvf Hinab und erlitt tödliche Verletzungen. -l. Crostau b. Schirgiswalde. (Naturtheater.) Am Westabhange unseres waldreichen Kälbersteins hat seit einigen Jahren der WolkSbildungsausschuß zu Svhlan-d a. d. Spree mit ten- in dem Felsen ein Naturtheater errichtet. Zu einem großen Erfolg für diese Waldbühne führte die zu Pfingsten gegebne diesjährige Eröffnungsvorstellung unter Leitung des -Herrn Di rektors Senff-Georgi aus Dresden. Voll innerer Begeisterung folgten die Zuschauer dem- vollendeten Spiel der Künstler. Am 22. Juni fand die zweite Theateraufführung statt. Oelsnitz i. V. (B e zirkstagswah l e n.) Von den gewählten 30 Mitgliedern -des Bezirkstags der Amtshauptmann- fchaft Oelsnitz gehören 22 der bürgerlichen Vereinigung, 4 der sozialdemokratischen und 4 -der kommunistischen Partei an. Oelsmtz"i. V. (Unfall eines Personenautos.) Am Mittwoch fuhr der Führer eines Plauener Personenautos beim Nehmen einer Kurve an einen Baum an. Der Wagen führ in einen Seitengraben. Personen sind glücklicherweise nicht verletzt worden. Johanngeorgenstadt. (Eisenbahnunglück.) Der von hier kommende Personenzug stieß, wie erst jetzt berichtet -wird, am Mittwoch nachmittag in der Krümmung Wegeditz und dem Tunnel mit einer vom unteren Bahnhof abgelassen-en Leer- Maschine zusammen. Durch Iden -Zusammenprall wurden die bei den Lokomotiven ineinandergeschvben, die Stirnwand des nach-- folgenden Hüttelwagens eingedrückt und der Pvstwagen sowie die vier Personenwagen des Personenzuges schwer beschädigt. Der mittlere Personenwagen wurde aus dem Gleis gehoben. Don den Zugsinsassen- wurden sechs Personen schwer verletzt, vom Zugspersonal vier leicht verletzt. Die Puffer sämtlicher Wagen sind entweder gebrochen oder verbogen, ebenso wurden mehrere Fenster durch den Zusammenprall- zertrümmert. Der- Personen zug hat stets am oberen Wahnhoff so lange Zu warten, bis die Leermaschine dort -eingetr-offen ist. Der diensttuende Beamte hatte jedoch den Perfonenzug abgefertigt, bevor poch die avisierte Maschine eingetrofsen war. Leipzig. (T öd ki ch er F a l l s ch i r m ab sp r ung.) An läßlich der Leipziger Flugwettbewerbe in Leipzig-Mockau sollte auch der Fallschirmabsprung von Frau Mia Schindler gezeigt werden. Sie stieg im Flugzeug mit ihrem Manne auf, der sich auf den Tragflächen produzierte. Sie sprang aber schon in einer Höhe von 200 Mettin —also zu zeitig — aus dem Flugzeug, -da sich -der Fallschirm bekanntlich erst nach einer Höhe von 200 Metern Sturzbahn öffnet. Im rasenden Tempo stürzte sie. zur Erde und man erwartete aller Sekunden das Entfalten des Fall schirmes. Dieser öffnete sich aber erst, als sie auf dem Erdboden aufschlug. Frau Schindler war sofort tot. —TkNT'TI-r-NIHI k s z » Hchle Äle/SM-m -- - Sozialdemokratische Niederlage bei de» Berliner ELLernbeiratswahlen. Berlin, 23. Juni. Die gestrigen Elternbeiralswahlen brachten einen Zusammenbruch des sozialdemokratischen Kultur programms. Nach dem vorläufigen Ergebnis sind gewählt für die christliche unpolitische Liste 2497 Sitze, für die sozialdemokra- nsche sS chulaufbau) 396 Sitze, für die Liste der Kommunisten 60 Sitze und ein Vertreter einer Lerervereinsliste. i -- M? MS LsM/e » j Nasenbluten. Von Sanitätsrat Dr. Graetz er (Friedenau). Je heißer die Tage werden, desto mehr vergrößert sich der Kreis derer, welche in kleineren oder größeren Zwischen räumen von Nasenbluten befallen wersten. Es ist deshalb Wohl manchem erwünscht, über diese Krankheitserscheinung etwas zu hören. Sie ist durchaus nicht so harmlos, wie vielfach geglaubt wird; sie ist vielmehr nicht selten von ernster Bedeutung und durchaus wert, größte Be achtung zu finden. Das gilt selbstverständlich nicht für einmaliges Bluten infolge bekannter Ursache, z. B. eines Schlages auf die Nase. Wiederholt sich aber das Nasenbluten öfters, dann wird die Sache bedenklicher, selbst wenn die einzelne Blutung an sich nur mäßig ist, von selbst bald wieder auf hört oder sich rasch stillen läßt. Man kennt ja auch Ur sachen für solche Blutungen aus der Nase und weiß, daß sie oft wenig zu bedeuten haben. Blutarme Kinder werden besonders in der warmen Jahreszeit oft von Nasenbluten befallen, bisweilen mehrmals am Tage. Auch vollblütige Menschen leiden an diesem Übel, das hier, wenn die Blutungen nicht gar zu stark werden oder sich häufig wiederholen, eigentlich gar kein „Übel" ist, sondern den Betroffenen sich als nützlich erweist: die Nase stellt hier gewissermaßen ein Sicherheitsventil dar, das für die Entleerung überschüssigen Blutes sorgt und gewisse Beschwerden (Wallungen nach dem Kopf, Schwin del u. dgl.) zum Verschwinden bringt. Im allgemeinen aber müssen sich öfter wiederholende Blutungen aus der Nase Bedenken erregen und Veranlassung geben, eine ärzt liche Untersuchung vornehmen zu lassen, da sie nicht selten ein Zeichen schwerer innerer Leiden si nd . Nicht nur Blutarmut und Vollblütigkeit bewirken Nasenbluten, es können vielmehr auch gefährliche Blutkrankheiten dahinterstecken, es kann sich auch nm Erkrankungen des Herzens, der Niere und Leber han deln, es kann Arterienverkalkung die Blutungen veranlassen. Manchmal bildet Nasenbluten das erste.
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