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Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192406241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240624
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-24
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.06.1924
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VMuMriing a« MsrStr an Matlesiti. Geständnis des Mörders. Rom, 21. Juni. Du mini, der Mörder Matteottis, hat endlich ein volles Geständnis abgelegt. Er bezeichnet aks Auftraggeber den früheren Pressechef Rossi, den Herausgeber des „Corriere Jtaliano", Filipelli, und den Finanzverwalter der Fasziftenpartei, Marinelli. Matteotti wurde sofort, nachdem er ins Auto geworfen worden war, ermordet. Das Auto setzte alsdann seine Fahrt mit der Leiche bis zum Walde von Muco fort, wo sie in d ichtes Gestrüpp gew orsen wurde. Die Mörder kehrten sodann, um sich ein Alibi zu schaffen, eilends im Auto nach Rom zurück, wo Dumini dem Fili pelli Bericht über den Ausgang der Expedition er stattete. FMPelli hielt es jedoch nicht für klug, die Leiche offen im Walde liegen zu lassen, und beauftragte den Re- d akteur des „Corriere Jtaliano", Galaffi, zu sammen mit einem der Mörder, Volpi, in einem anderen Auto die Leiche wieder aus dem Gestrüpp herauszuholen und beiseite zu schaffen. Diese beiden sollen als dann den Leichnam verbrannt haben. Dumini soll zu gegeben haben, daß er auch noch nach der Tat Beziehungen zu dem früheren Generalpolizeidirektor de Bono unter halten habe. Im übrigen ist die italienische Presse sehr aufgebracht über die Haltung der Au s l and spress e, die geradezu einen Feldzug gegen das mussolinische Italien unternehme. Die italienische Regierung hat auch schon einen Schritt beiH « rriot gegen die sich am wildesten ge bärdenden französischen Zeitungen unternormnen, während die Zurückhaltung der deutschen Presse — mit Ausnahme der sozialistischen — außerordentliche Anerkennung findet. „Messagero" spielt in einer Polemik gegen die französischen Blätter auf die unerhörten Übergriffeder fra n zö si schen Truppen im Be setzungsgebiet an, die alle deutschen Übergriffe während des Krieges weit in den Schatten stellen Die Inkraftsetzung des Sachverständigengutachtens. Berlin, 22. Juni. Die Zeit, das Organ des AußenmimstSO Dr. Stresemann, äußert sich über die Räumung des Zürhr- gebiets, die ün Zusammenhang mit der Inkraftsetzung des Gut achtens der Sachverständigen durch Deutschland ersölgen soll. Diese Inkraftsetzung - man sich nach Berliner Auf- fassung so > Leuischland feine gesetzgeberischen Maßnahmen . - merzehn Tage, nachdem die Gesetzentwürfe von der Reparationskommiffion zurückgekommen find, durch fuhrt. Deutsch-estnische Verträge. Berlin, 22. Juni. Das estnische Parlament HM auch den zweiten der am 27. Juni vorigen Jahres mit Deutschland abgeschlossenen Verträge, der die mit den Ereignissen des Weltkrieges zusammenhängenden «ragen regeln soll, ratifiziert. Der erste dieser Verträge, das deutsch-estnische Wirtschaftsabkommen, ist bereits im Dezember vorigen Jahres angenommen worden. Deutscherseits stehe« die beiden Verträge auf der Tagesordnung der nächsten Reichs lagssitzung. Todesstrafe für einen Raubmörder. Berlin, 22. Juni. Das Schwurgericht I verurteilte gestern ven Platzverwalter Samuel Löwinsohn, der am 12. Juli 1923 die Ehsfrau des Metallhändlers Förster auf einem Lagerplatz erschlagen und dann in der Förfterschen Woh nung einen Mordversuch gegen das dort anwesende Dienst mädchen der Eheleute Förster verübt hatte, zum Tode und V, vier Jahren Zuchthaus. Verurteilung wegen Wasserwuchcrs. Berlin, 22. Juni. Die Direktoren der Continentalen Wasierwcrksgesellschaft, Ohler und Olff, wurden, weil sie in einem Wasserlieferungsvertrag mit der Stadtgemeinde H ettstedt den Wasserpreis von 28 auf 86 Pfennig für das Kilbikmeter heraufgesetzt hatten, wegen Preiswuchers zu IT.sechs Monaten Gefängnis und 10000 Goldmark Geldstrafe verurteilt. Der Staatsanwalt hatte je ein Jahr Zuchthaus beantragt. . Ein Prozeß des Prinzen Friedrich Leopold. Leipzig, 22. Juni. Das Reichsgericht hat in einer gestern verkündeten Entscheidung die Revision des preußischen Staates gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Marien werder, durch das die dem Prinzen Friedrich Leopold von Preußen gehörende Herrschaft Flatow-Krojanke als privates Fideikommitz der Karl-Linie des vormaligen Königshauses anerkannt wurde, zurückgewiesen. Jarres über das Jonrnalistengesctz. Stuttgart, 22. Juni. Auf der Tagung des Vereins veutscher Zeitungsverlegcr erklärte Reichsinnen minister Dr. Iarres: „Eine Einigung über das Iourna - li st engesetz sollte gefunden werden. Gewiß muß der Ver leger in vielen Punkten endgültigen Einfluß auf die Zeitung behalten. Andererseits muß aber nicht nur das Arbeitsrechts verhältnis des Schriftleiters, sondern auch sein Berufsansehen so gehoben werden, daß ein wertvoller Schriftleiterkranz dem Verleger zur Seite steht. Wir werden in objektiver Würdigung der beiderseitigen Belange dasjenige Vorschlägen, was wir im Interesse der deutschen Presse für notwendig halten/ — In der darauffolgenden Debatte erklärten sich die Verleger gegen das Journalistengesetz. Als Ort der nächsten Tagung wurde Königsberg i. Pr. gewählt. Die Königsberger Pressetagung. Königsberg i. Pr., 22. Juni. Die Tagung des Reichsver- Landes der Deutschen Presse nahm gestern ihren Anfang. Der Reichspräsident, der Reichskanzler, der Reichsinnennnnister Dr. Jarres und der preußische Kultusminister sandten Begrüßungs telegramme. Chefredakteur Georg Bernhard sprach über den kommenden Entwurf eines Journalistengefetzes und über die Arbeitsgemeinschaft zwischen Verlegern und Redakteuren. Wiesbaden wieder Regierungssitz. Frankfurt a. M., 22. Juni. Nach einer bei der Regierung in Wiesbaden eingetroffenen telephonischen Mitteilung der Interalliierten Rheinlandkommission ist die Zulassung des Re gierungspräsidenten Dr. Konrad Haenisch durch die Rheinlandkommiffion jetzt ausgesprochen worden. Der Regie rungspräsident wird dieser Tage nach Wiesbaden übersiedele Schluß des Ärztetages. Bremen, 22. Juni. Die Tagung des Ärztetages hat gestern chr Ende erreicht. Mit großer Mehrheit angenommen wurde ein Antrag, in dein es heißt, daß die Bezeichnung als Facharzt ohne den Besitz der notwendigen Vorbildung für unstatthaft zu erklären ist. Botschafter Hoesch kommt nach Berlin. Paris, 22. Juni. Der deutsche Botschafter v. Hoes chJst gestern abend nach Berlin abgereist, um der Reichsregie rung ausführlich über die politische Lage in Frankreich nach der Neubildung des Kabinetts und über seine Verhandlungen mit Herriot Bericht zu erstatten. Millerand als Akademiekandidat. Paris, 22. Juni. Wie die Blätter berichten, beabsichtigt der ehemalige Präsident der Republik Millerand seine Kan didatur für einen der freien Sitze in der Academie FranLai.se aufzustelleu. Herriot in Chequers. London, 22. Juni. Der französische Ministerpräsident Herriot ist gestern abend hier eingetroffen und von Ver tretern der Negierung empfangen worden. Er trat sofort in einem Auto die Fahrt nach Chequers an. Macdonalds drei „Leitsätze". London, 22. Juni. Es verlautet, daß Macdonald in seiner Unterredung mit Herriot den englischen Standpunkt in den schwebenden Fragen nach folgenden Leitsätzen entwickeln wird: r. Sofortige Anwendung des Dawes-Berichts nach der Rati fizierung auf einer Konferenz der alliierten Premierminister. 2. Vollständige Aufgabe des französisch-belgischen Wirtschasts- regimes in Westdeutschland. 3. Lösung der Sicherheitssrage durch den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Rücktritt des polnischen Außenministers. Warschau, 22. Juni. Der Minister des Auswärtigen, Graf Zamoyski, hat um seine Demission gebeten, da das gegen ihn im Sejm eingebrachte Mißtrauensvotum mit der geringen Mehrheit von nur fünf Stimmen abgelehnt wor den ist. Der Ministerpräsident Grabski wird die Demission a n n e h m e n. Kongreß der Kommunistischen Internationale. Moskau, 22. Juni. Aus dem 5. Kongreß der Kommst- »rpricyen Jnrernarronar« gav Vtnowiew einen Überblick über die Entwicklung des Kommunismus. Er wies auf den wachsenden Einfluß der Kommunisten auf die Ar- beitcrmassen hin und erklärte es für nötig, durch entschlossenen Kampf gegen die Neigung der Sozialdemokratie, sich mit dem linken Flügel der Bourgeoisie zu verbünden, daS reine Ver mächtnis Lenins zu bewahren. i » Kvs M/E A/MÄ -- i Wilsdruff, am 23. Juni 1924. Merkblatt für den 24. Juni. Sonnenaufgang 3" sl Mondaufgang 12-° V- Sonnenuntergang 8" js Monduntergang 12" N. 1838 Volkswirtschaftler Gustav v. Schmöller geb. — 1916 Beginn der Somme-Offensive. — 1922 Der deutsche Außen minister Walter Rathenau ermordet. Heimatfest. Der Heimatfest-Finanzausschuß hat seine Ar beit in vollem Amfange ausgenommen. Die Werbetätigkeit von Haus zu Haus hat zunächst deutlich gezeigt, daß es einer ein gehenden Ausklärung bedarf, um bas rechte Verständnis für all den Amfang des Heimaffestes zu wecken. Anter allen Umstän den muh daran sestgehalten werden, zunächst die großen Kosteit des Festes zu sichern. Das Fest wird in seiner Größe und ge schichtlichen Art kaum wieder geboten werben können. Andere, zum Teil größere Stäble beneiden nus um den geschichtlichen Mert, den wir in das Fest zu legen vermögen. Wir wissen;, baß es jedem heimatlich Gesinnten fern liegt, die finanziellen Schwierigkeiten bes Festes zu unterschätzen. Es müssen bie Selbstkosten gedeckt werden. And ba geht es nicht an, wenn man nur vom Fenster aus all bie geschichtlichen Vorgänge mit erlebt, die die Straßen Wilsdruffs schauten. Das Festprogramm, das mit dem Festabzeichen verabfolgt wird, gibt nähere Aus kunft Es weist vor allem hin auf bas Festspiel. „Was ber Marktplatz erlebte". Es mutz daran festgehalten werden, datz jeder Heimatfreund bas Festzeichen erwirbt und trägt. Die Kosten von 1,50 Mk. für ein Festzeichen sollen lediglich bie Un kosten bes Festes decken. Dringend wird empfohlen, das Ab zeichen im Vorverkauf für 1,50 zu erwerben und das Wzeichen auch zu sichern für bie von auswärts kommenden Besucher. Ohne bas Festzeichen ist ein Besuch ber Veranstaltungen nicht möglich, und wer will sich bas alles entgehen lassen, was mit unendlichen Mühen einzig und allein nur im Interesse der Heimat und seiner Heimatfreunde zusammengetragen worben ist? Die so reichlich eingehenden Anmeldungen ehemaliger Wilsdruffer atmen in ben Zellen Heimatfreude, die zu weiterem Schaffen anregt. Wer sollte da fernstehen mit seiner finanziellen Unterstützung? Der Ehrenausfchuß des Heimatfestes würdigt die uneigennützige Ar beit, die alle Mftwirkenden mit dem Ausbau des Heimatfestes haben. Leider mutzte aber ber Gedanke fallen, den Mitwirken- ben bas HeimatfestaLzeichen, bas zum Besuche aller Heimatfest- Veranstaltungen berechtigt, zu ermäßigtem Preise abzugeben. Den -beteiligten Vereinen ist aber der Dank in anderer Form gewiß. Hedem -soll die Gelegenheit gegeben sein, an allem teil zunehmen. Das liegt im Sinne bes Heimatfestes. Kinder bis zu 14 Jahren haben freien Zutritt. Unseren Rentnern und allen denen, bie ben Betrag von 1,50 Mk. nicht zusammenbringen, ibietet sich im Vorverkauf Gelegenheit, beim Stadtkafsisrer Ger stenberger das Festabzeichen zu mäßigem Preise zu erwerben. Das gilt vor allem für diejenigen, die zurzeit in keinem Arbeits- vir WonisWule In Äiyenbsusen. Ein Haus deutschen Fleißes und deutscher Arbeit In Witzenhausen an der Werra, im Herzen Deutschlands, unweit Hanmov.-Münden, wo soeben der „Verein für das Deutschtum im Auslandes tagte, liegt dre deutsche Kolomalschule. Deutschland besitzt gegenwärtig keine Kolonien mehr, aber es ist das einzige Land, das eine Kolonialschule sein eigen nennt, nachdem die englische eingegangen ist. Es ist wohl eines der eigenartigsten Scbulunternehmen auf der weiten Welt, und ihrer Eigen art verdankt es diese Kolonialschule, daß sie den vorläufi gen Verlust unserer Kolonien überlebt hat und weiterblüht. Aus der Zeit, als in die deutschen Wälder fromme Brüder als Wegebauer und Lichtbringer einzogen, lag hier ein längst verlassenes und verfallenes Kloster der Wilhelmitem Es gehörte zu einer preußischen Domäne, und im Refektorium befand sich ein Schafftall des Pächters, als die Stätte zur Gründung der Kolonialschule aufge lassen wurde. Wir alle wissen, was für tüchtige Koloni satoren viele dieser alten Klöster gewesen sind. Und als man in Witzenhausen die Trümmer unter sorgsamer Scho nung der alten Anlage wieder aufgerichtet hatte, da zeigte es sich, daß in dem Gemäuer noch immer etwas vom Geiste der ersten Erbauer lebendig geblieben war. Wie vor vielen hundert Jahren der junge Glaubens bote, der sich in den Wäldern des Spreelandes oder Ma- surens ansiedelte, in allen Sätteln gerecht und in jeder Art von Handfertigkeit durch sein Mutterhans ausgebildet jein mußte, so ging es dem modernen Kolonial schüler. Fern an den Ufern der Südsee oder an den Bergweiden Ostafrikas konnte er niemand um Rat und Hilfe bitten. Er mußte sein Haus selbst mauern, die Steine dazu brechen oder formen und brennen, das Holz zum Dache im Walde schlagen und zurichten, die Bretter zum Hausrat schneiden und glätten, die Steppe oder den Urwald zum Acker roden, den Garten pflanzen, sein Vieh hegen, sein Korn ernten, mahlen und backen, und im Not fall mußte er noch sein eigener und seiner Eingeborenen nebst seines und ihres Viehes Arzt sein. Und mehr noch als das alles mutzte seine Vielseitigkeit umfassen. Solche Männer auszubilden, hat sich seit ihrem Bestehen die Kolonialschule in Witzenhausen zur Ausgabe gestellt. Wer hier eintritt, muß sich als Leitsatz den Satz auf der Uhr im gemeinsamen Speifesaal für alle Zeit vor Augen stellen: „Hier ist kein Raum für Müßig gänger!" Zwei Jahre, oder, da die Kolonialschule eigentlich eine Hochschule ist, vier Semester, dauert die Ausbildung in der Regel. In dieser Zeit erlernt der Zög ling die Landwirtschaft nach allen Richtungen — der Guts betrieb umfaßt 800 Morgen des fruchtbaren Landes dieser Gegend —, die Gärtnerei, Baumschule, Obstgärten und Weinberge, Frühbeete und Treiberei, die Waldwirtschaft, die Viehzucht (Pferde, Milchvieh und Molkerei, Schafzucht, Schweine und Geflügel), die Müllerei, die Kelterei. Außer dem muß jeder Schüler ausnahmslos außer der schicht weise umgehenden Arbeit in der Geländeverbesserung, im Wegebau, in der Stallbesorgung, in der Mühle und Molkerei, je vierzehn Tage in den Werkstätten arbeiten: als Schmied, als Wagner (Stellmacher), als Tischler, als Sattler, als Maurer. Zwei Wochen sind Pflicht. Sperrt der Junge die Augen auf, so kann ihm aus allen diesen Gebieten in seinem ganzen Leben niemand mehr ein X für ein v vormachen, dafür sorgen ganz anserwählt tüchtige Meister. Hat er aber selbst die Neigung und den Wunsch, so kann er auf jedem dieser Gebiete die Lehr zeit vervollkommnen und vollenden. In jedem deutschen Jungen steckt ein Stück Robin- s o n. Nirgends hat ja Daniel Defoes Buch mehr Erfolg erzielt als bei uns, die wir nun kein überseeisches Sied lungsland mehr zu eigener Verfügung haben. Ein Robin son-Programm ohne gleichen wird also hier in Witzen hausen durchgeführt. Aber bisher haben wir nur von der Ausbildung für die handgreiflichen Notwendigkeiten des Lebens geredet. Mit ihnen Hand in Hand gehen hoch schulmäßige Ausbi l du ngskurse über alle Fächer, die den deutschen Kulturpionier zum Wett bewerb mit jedem anderen ausrüsten können. Was mnß er nicht alles erfahren? Wo man heute noch mit Aussicht auf Erfolg siedeln kann; welche Aussichten die einzelnen Länder bieten; welche Völker und Sprachen ihm begegnen, ob er nun nach Jnnerafrika oder Sibirien geht; welche Tiere und welche Nutzpflanzen diese Länder darbieten und wie er sie behandeln und nutzen mnß usw. Dazu kommen dann noch alle erdenkliche« Sprachkurse vom Russischen bis Mn Malayischen und zu den Negersprachen. In strenger Zucht nach dem Vorbilde der alten deut schen Stifte, der englischen und amerikanischen Collegs, durchlaufen die Schüler diesen Lehrgang. Früher gingen sie alle nach unseren Kolonien, wurden dort unsere besten Vorkämpfer und blieben in herzlicher Liebe dem Mutter jause vereint, wie die Stiftungen zu deu wissenschaftlichen Sammlungen der Anstalt beweisen. Heute müssen sie «eist andere Wege suchen. Nicht mehr unsere Kolonien, iber anderes Neuland in aller Welt empfängt die Schüler >on Witzenhausen mit offenen Armen. Sie alle geleitet ms Mutterhaus mit seinem Rat, mit seiner Stellenver- nittlung, so wett es kann, aus den neuen Lebensweg. Vor Mem aber suchen tn zunehmendem Matze die Pioniere der nneren Siedlung, die in Deutschland bleiben wollen, die vrtschrittlichen Landwirte der deutschen Zukunft die un- rreicht vielseitigen Bildungsmöglichkeiten von Witzen- ausen auf und erfreuen sich der weisen Leitung des alten Direktors und Praktikers, des Professors Fabarius, .essen Name für Tausende von jungen Deutschen ein zu- unftweisendes Lebensprogrmnm gewesen ist. ; W. S. Welt und Wissen Karl ReineKcs hundertster Geburtstag. Am 23. Funt sind hundert Jahre verstrichen, seitdem Karl Reinecke, ein Musiker, der wie kaum ein anderer als Komponist, Lehrer, Klavierspieler und Dirigent Freunds gewann, in Altona das Licht der Wett erblickte. 34 Jahre hat Reinecke in Leipzig die Gewandhauskonzette geleitet und zu deren Ruhm durch feine tiefempfundene Musik unendlich viel beigetragen. Jeder Effekthascherei abhold, war er auch in seinem Klavierspie! ein begeisterter Anhänger klassischer Musik und verstand vor allent die tiese Innerlichkeit Haydns und Mozarts meisterhaft zu interpretieren. Von seinen zahlreichen Kompositionen, in denen er Mendelssohnscher und Schrrmannscher Richtung folgt, sind am bekanntesten die Klavierkonzerte und kleineren Stücke und seine Lieder; vortrefflich sind auch seine Ausgaben klassischer Klavierwerke. Reinecke statt» 1910 m Leipzig. Auch die neue Everest-Expedition mißglückt. DK englische Everest-Expedition hat seit Ende April neue Versuche unter nommen, den bisher unbezwungenen höchsten Berg gipfel der Erde zu besiegen. Auch diese Versuche sind, nach in London eingetroffenen Nachrichten, erfolglos geblieben. Zwei Mitglieder der Expeditton sind beim Ausstieg tödlich verunglückt, worauf die übrigen Mitglieder nach ihrer Ausgangsstation zurückkehrteu. Immer noch französisches Kriegsgericht! Reue Schreckens- urteile sind vom französischen Kriegsgericht in Landau (Pfalz) gefällt worden. Der Student Ludwigs aus Mannheim wollte im März d. I. in einem Paddelboot die Studenten Herrgott und Serffling, die keine Pässe hatten, in das unbesetzte Ge biet aus der Pfalz übersetzen. Sie wurden dabei von den Fran zosen ertappt und verhaftet. Das französische Kriegsgericht kon struierte aus diesem Falle Spionage und Geheimbün delei. Deutsche Verteidiger wurden nicht zuge lassen, so daß die Angeklagten sich von französischen Rechts anwälten verteidigen lassen mußten. Es wurden verurteilt Ludwig zu 1 Jahr Gefängnis, Herrgott und Serffling zu je 2 Jahren Gefängnis und je 5000 Mark Geldstrafe. — Vom gleichen Kriegsgericht wurden ein Stu dent nmnens Schillinger und ein gewisser Schneider zu je 3 Jahren Gefängnis und je 5000 Mark Geldstrafe ver urteilt. . derhäl werbe» T druff I täfel ir rinnen Lieder Schwc ganger Land« sröhliä gern f E abends hiesige» politisc nach L ken de beschat Dem ( auf de gehörst sind S T nach e zusamr Bezirk des V» Glöckn Als di wieder von b Schrei! germei und A die so; Bürge Schiss! Kreisa glieder meister wählt. Wahl 15 St F zirk w In Nr Schadi Grumt merkst» abend der fick Sow ei sofort D betreff! Odcrlo hast ft (Dresd wird, Anspri nach I läge ft zahlba Zwang kauf d» die Zi Lage f lösten ämteni und dl Die A fähigke Repar T Am T Dresdi erreger wurde» Eleme» fängni! Kuhne sechs j Tiegel In de Handl» wohl a Verha» zialden um de soziald» woraus ich bin A wieder begünfi Der H Rohste von Hände» aus de» der Kr kommt nachtro Woche» dem H hinaus zu kom hat er quält > viel hc stossen aushol! Das gewähr badurä kvird. Äirtsck bie Be treiben T. berger Sonnt»
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