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Völkischer Block im bayrischen Landtag Der Völkische Block in Bayern veröffentlicht gegenüber Gcrüchtcn, daß die Fraktion des Blocks nach den Wahlen nicht mehr bestehen bleiben werde, eine Erklärung, wonach es der Wille der völkischen Führer ist, daß der Völkische Block im Landtag arbeite. Seine Arbeit solle sich auch nicht in leerer Verneinung verlieren, der Block werde vielmehr den Landtag vor positive Anträge stellen. Herr von Kahr geht doch Zu der Dementierung der Meldung, daß Herrn v. Kahr in einem Schreiben nahegelegt worden sei, ein Rücktritts- gesuch einzureichen, wird aus München mitgetcilt, daß man in Regierungskreisen den Rücktritt des Herrn v. Kahr e wartet, und daß ihm diese Erwartung in mündlicher Form zum Ausdruck gebracht wurde. Geheimrat Dr Bücher über das Gut- ' achten ' In der Tagung des Vereins Deutscher Maschinenbau anstalten sprach das geschäftsführende Präsidialmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie, Geheim rat Dr. Bücher, über das Sachverständigengutachten. Wenn Bergbau und Eisenindustrie, führte er aus, nicht mehr deutsch sein sollten, könnte auch die große weiterver arbeitende Industrie nicht erhalten werden. Wir müssen das Gutachten als einen ehrlichen Versuch das Repara tionsproblem zu lösen, beurteilen und annehmen. Wir müssen au den ernsten Willen der Sachverständigen glauben, der Vernunft und der Verantwortlichkeit zum Siege zu verhelfen, weil uns, wenn wir auch dieses Gut achten ablehnen wollten, gar nichts mehr übrig bliebe, und wir müssen um unser selbst und um unserer Kinder willen uns dafür einsetzen, das Beste aus einer schlechten Sache zu machen. Graf Westarp über das Hergtprogramm Der Leutschnaiionale Führer Graf Westarp erklärte einem italienischen Journalisten, zwischen ihm und dem Fraktionsvorsitzeuden bestehe keinerlei Meinungsverschie denheit. Die Vorbehalte, die Hergt hinsichtlich des Sach verständigenberichts geäußert habe, würden gemacht, weil die Regierung in ihren Erklärungen zu weit gegangen sei, anstatt sich auf die Bekundung des Verhandlungswillens zu beschränken. Die Deutschnationale Partei wolle verhan deln, aber sich nicht vor der Zeit binden. Auflösung des Wiederaufbauministeriums. Durch Verordnung des Reichspräsidenten wird das Reichsministerium für Wiederaufbau mit dem 11. Mai auf gelöst. Die Geschäfte übernimmt der Reichsminister der Finanzen. Die kolonialen Angelegenheiten sind bereits auf das Auswärtige Amt übergegangen. Der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichsministeriums für Wiederaufbau beauftragte Staatssekretär Dr. Gustav Müller tritt in den einstweiligen Ruhestand. Zn« und VusranS. Berlin. Die bei der Durchsuchung der Räume der Rasi i schen Handclsvertretung in Berlin am 4. Mai v o leien Per,oncn sind nunmehr wieder freigclassen worden, da weder Fluchtverdacht noch eine VerdunNungsgejahr besieht. München. Von der Staatsanwaltschaft ist gegen den früheren AeichstagsaSgeordneten und kommunistischen Redakteur Wen do! in Thomas ein Steckbrief erlassen worden. Er WM am 1. April 1921 vom Volksgericht München zu 1)4 Jahren Ge ängnis wegen Aufreizung zum Klassenhaß verurteilt worden. München. Im Anschluß an die Verhaftung des Studenten Brandt von der Organisation Consul sind auf An ordnung des Obcrreichsanwalts noch weitere Verhaftungen hier erfolgt. Ludwigshafen. Der LandeZausschuß der christlichen Ge werkschaften für das Saargebiet hat der Regierungskom- unssion einen Antrag unterbreitet, der eine weitgehende Rciorm des Arbeitsrechts im Saaraebiet fordert. Beitritt von Landbündlern zu den Deutschnationalen. Berlin, 11. Mai. Nach Mitteilung der Landbünde liegen von den auf der Landbundliste gewählten Abgeordneten bisher die Erklärungen vor, daß die vier in Württemberg gewählten Abgeordneten, nämlich: Körner, Vogt, Hang, Freiherr v. Stauffenberg, und der in Hessen gewählte Abgeordnete Dorsch im Reichstage der deutschnationalen Fraktion bei treten werden. Deutschvölkischc Frcihcitspartei und Hannover. Vertin, 11. Mai. Die Deutschvölkischc Freiheitspartei er klärt, sie erstrebe die geschichtlich gewordene Vormachtsstellung Preußens als Fundament des Reiches. Die Loslösung Hanno vers von Preußen wäre daher der schwerste Schlag für das Riedersachsentum selber. Die Anhänger der deutschvölkischen Freiheitsbewegung in Hannover werden daher aufgefordert, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln, jeden Versuch der Los lösung Hannovers von Preußen zu verhindern. Sozialdemokratischer Parteitag. Berlin, 11. Mai. Der Sozialdemokratische Parteitag wird, nach einem Beschluß des Parteivorstandcs der Sozialdemokrati schen Partei, zum 11. Juni nach Berlin einberusen. Streicher und Mücke nicht gewählt. Berlin, 11. Mai. Das Deutsche Tageblatt, als offizielles Organ der Völkischen Freiheitspartei, gibt bekannt, daß de: Nürnberger Streicher und Hellmuth v. Mücke, der Kapitän der „Möwe", bei der Reichstagswahl entgegen früheren Meldun gen nicht gewählt sind. Ring deutscher Studenten in Nürnberg verboten. München, 11. Mai. Der Ring deutscher Studenten an der höheren technischen Staatslchrbahn in Nürnberg ist wegen seiner Kundgebung zn dem Urteilsspruch des Voltsgerichts im Hitler-Prozeß vom Kultusminister verboten worden. Gegen den Vorstand wurde disziplinarisch eingeschritten. Unruhen im Nuhrrevicr befürchtet. Hagen, 11. Mai. Die großindustriellen Werke des Ha gener Gebietes sind durchweg nur noch für einige Tage mit Kohlen und Koks versehen. Wenn die Bewegung in den ersten Tagen der Woche nicht beendet wird, stehen die meisten Berg arbeiter vor dem völligen Nichts. Montag ist auf den meisten Zechen Zahltag, aber die Leute bekommen keinen nennenswerten Lohn mehr. Die Arbeiter, welche in Wcrkshäuscrn wohnen, bc- Hommen wahrscheinlich gar nichts, weil ihnen die Miete vom tz voyn emgeyauen wird. Die Stimmung der Arbeiter in den Versammlungen ist erregt, verbissen und verzweifelt. Man hört nur das eine Wort: „Ob wir so oder so zugrunde gehen, ist uns ganz gleich!" Unruhen werden befürchtet, wenn die jetzige Lage anhält. Rykow und Krassin zum deutsch-russischen Zwischenfall. Moskau, 11. Mai. In einer Unterredung über die inter nationale Lage der Sowjet-Union weist Rykow auf den Ernst der im Zusammenhang mit dem Eindringen in die Handels vertretung in Berlin geschaffenen Lage hin, die die Sowjetccgie- rung veranlaßte, Krestinski und Stomoniakow zur Be richterstattung nach Moskau zu beordern. Bis zur Erlangung einer Genugtuung und vollkommen fester Garantien, daß sich in Zukunft solche Fälle nicht mehr ereignen werden, seien normale Handelsbeziehungen der Sowjet-Union in Deutschland un möglich. Zusammenkunft Macdonald-Pomcarö. London, 11. Mai. Wie Reuter erfährt, wird von briti schen diplomatischen Kreisen die Nachricht bestätigt, daß Macdo nald Poincars zu einer Zusammenkunft in Chequers am 19. Mai (nicht, wie ursprünglich verlautete, am 20. Mai) eingeladen habe. Es traf die Nachricht ein, daß PoincarS ihr Folge leisten werde. Gegenstand der Besprechung bilden das Reparationsproblem und der Sachverständigenbericht. Rückfahrt des „Columbus". Newyork, 11. Mai. Unter den Klängen einer Musikkapelle und den Lebewohlrufen einer großen am Pie: versammelten Menschenmenge, unter der sich auch der deutsche Generalkonsul Dr. Lang befand, trat der „Columbus" mit 1400 Passagieren, darunter 320 Passagiere erster Klasse, die Heimfahrt an. Der Reichspräsident in Köln, 11. Mai. Reichspräsident Ebert sowie eine Anzahl von Ministern aus dem Reiche und Preußen trafen hier ein. Rach kurzem Empfang im Rathause begab sich der Reichspräsi dent zur Eröffnungsfeier der Kölner Messe in den Gürzenich. Die hannoverschen Führer in Berlin. Hannover, 11. Mai. Die deutsch-hannoverschen Reichstags abgeordneten Graf Bernstorff und Justizrat Dr. Rathgen haben sich nach Berlin begeben, um mit dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler über die Frage der Abstimmung zu sprechen und eine Klärung herbeizusühren. Die Goldbilanzverordnung. Berlin, 11. Mai Das Kammergericht hat in einem auf Er fordern des preußischen Justizministeriums erstatteten Gutachten zur Frage der Rechtsgültigkeit der zweiten Durchführungs verordnung zur Goldbilanzverordnung Stellung genommen. Das Kammergericht gelangte dazu, die Rechtsgültigkeit der Durchführungsverordnung in vollem Umfange zu bejahen. 5 » SsMSE/Milen « : Metcorfall in Nordbayern. In Schwaben und Nord- Sayern wurde kürzlich ein helleuchtendes Meteor beobachtet, das mit einem Schein von weißblauer Färbung auf mehrere Sekunden die gesamte Gegend wie ein starker Blitz beleuchtete. Die glühende Kugel fwg in der Richtung von Südosten nach Südwesten. Nunmehr wird aus WeideninderOber- Pfalz gemeldet, daß das Meteor dort niedergegangen und aufgesunden worden sei. Der Meteorstein ist flach, läuft auf der einen Seite kielförmig zu, hat eine schwarze, glän zende Farbe und wiegt mehr als sechs Pfund. Schrecklicher Tod eines Bctriebssührers. Auf der Ge werkschaft Hattorf bei Vacha an der Werra ereignete sich rin gräßliches Unglück. Da sich giftige Gase in der Grube gezeigt hatten, wollte der Betriebsführer der Kaligewerk schaft Suchsdorf nach dem Rechten sehen und fuhr, mit einer Karbidlampe versehen, in die Grube. Auf unaufge klärte Weise müssen sich die Gase plötzlich entzündet haben, so daß eine gewaltige Explosion entstand und der Betriebsführer lichterloh brannte. Er erlitt so schwere Brandwunden, daß er unter qualvollen Schmerlen starb. Die Gattin des Verunglückten griff in der Verzweiflung zum Revolver und tötete sich. Selbstmord im Gerichtssaal. Eine Buchhalterin aus Bremerhaven, die wegen Betruges im Rückfall, Diebstahls und Urkundenfälschung von dem Gericht in Geestemünde zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden war, machte ährem Leben imGerichtsfaal durch Er- schießen ein Ende. Kommunist und Falschmünzer. In Köln wurden bei dem verhafteten Kommunisten Frantzen Platten von Einbillionennoten und englischen Pfundnoten, ferner Stempel von deutschen, englischen, französischen und tschechischen Behörden, außerdem Waffen und Munition gefunden. Schweres Minenunglück in Kurland. Im Passagier hafen von Pernauin Kurland, in dem seitdem vorigen Jahre zwei bisher nicht unschädlich gemachte Minen lagen, ereignete sich, wahrscheinlich als eine Anzahl Knaben bei den Minen ein Feuer anmachte, eine furchtbare Explosion. Zwei Knaben wurden sofort ge tötet,sieben wurden schwer verletzt ins Kranken haus gebracht. Die umherfliegenden Minenstücke rissen in die Hafenbrttcke ein großes Loch und schlugen einen eisernen Prahm leck. An den angrenzenden Baulichkeiten wurde gleichfalls größerer Schaden angerichtet. Bei Wrangelsholm wurde eine Mine angetrieben, die mit starker Detonation explodierte, jedoch keinen Schaden an- richtete. Die barfüßigen Matrosen. Größte Heiterkeit erregte im englischen Unlerhause ein Antrag, wonach den englischen Matrosen verboten werden soll, bloßfüßig auf Deck zu er scheinen. Der Antragsteller begründet seine Interpellation mit den vielen Bitten um Krankheitsurlaub wegen Frost beulen und ähnlicher Folgen des Barfutzgehens. Admirali- tätssekretär Ammon erwiderte, er würde zwar den Antrag unterstützen, sehe aber eine Reihe von Meutereien voraus, da sich die Teerjacken eine solche Beschränkung ihrer Freiheit nicht gefallen lassen würden. Sechs Italiener in Amerika hingerichtet. Aus New Orleans in den Vereinigten Staaten wird die Hin - richtung von sechs Italienern, die vor drei Jahren den Inhaber einer Gastwirtschaft ermordet hatten, gemeldet. Die Untersuchung hatte nicht ergeben, welcher von ihnen den tödlichen Schuß abgegeben hatte. Am Oster sonntag beichtete einer der sechs einem Geistlichen, daß er den tödlichen Schuß abgegeben habe. Trotzdem wurden alle sechs hingerichtet. Mussolini hatte sich beim Präsiden ten Coolidge um Begnadigung der Mörder verwandt, aber ohne Erfolg. Im Segelboot von China nach Dänemark. Drei dänische Beamte der Northen: Telegraph Company kamen Lieser Tage in Kopenhagen an, nachdem sie eine bemerkenswerte seemännische Leistung vollbracht hatten. Am 27. Februar 1923 verließ eine Gruppe von sechs Be amten der Telegraphengesellschaft Shanghai an Bord eines Segelbootes, bas für sie von einem früheren chinesischen Schisfszimmermann an Bord eines großen Kuba Dampfers erbaut worden war. Als das Boot Batavia erreicht hatte, wurden drei Mann ausgeschifft. Die anderen drei sink M Leute, die jetzt in Kopenhagen ankamen. Von Batavia segelten sie nach Kapstadt, bann über St. Helena, Sierra Leone nach Len Kanarischen Inseln. Von dort wurde die Reise nach Kopenhagen am 9. April angetreten; sie ver lief ohne Zwischenfall bis auf einen schweren viertägigen Sturm. Hinrichtung der spanischen EisenbahnrSuber. Man meldet aus Madrid, daß die d r ei B a n d i t e n, die kürz lich den Überfall auf den Postzug in Andalusien verübt haben, hingerichtet worden sind. Die schnelle Urteils vollstreckung erregt ein gewisses Aufsehen, da das Ver brechen der drei Eisenbahnräuber erst einige Wochen zurückliegt. Schiffbruch norwegischer Seehundsfangsahrzeuge. Mehrere norwegische Seehundsfangfahrzeuge haben im nördlichen Eismeer an der russischen Küste Schiffbruch er litten. In Tromsoe lief ein russischer Dampfer ein, der Dreißig Mann der Mannschaft von elf untergegangenen Fahrzeugen an Bord hatte. Bunke Tages-Cdromk. Berlin. In einer Depositenkasse der Darmstädter unv Nat onnlbank sind von unbekannten Tätern 60 000 Maik aus einer Stahliafsette gestohlen worden. Newyork. Die Bevölkerung Newyorks HM sich seit 1920 um etwa 500 0O0 Einwohner vermehrt. Am 1. Juli 1923 betrug die Zahl ve r Einioohncr 6016;000. Newyork. Nach den soeben veröffentlichten amtlichen Statistiken sind in den Vereinigten Staaten im Laufe des letzten Jadres nicht weniger als zehntausend Mordtaten begangen worden. Propheten und Astrologen über Deutschlands Zukunft. Wir alle möchten so gerne wissen was ans, was unserem Datettande die Zukunft bescheren wird. Cs gibt nun von den ältesten Zeiten bis zu unseren Tagen eine Reihe von Propheten und Astrologen, die mit ziemlicher Bestimmtheit unsere Gegen wart und Zukunft vorausgesagt haben. Die Prophezeiungen sind nun allerdings nur in den seltensten Fällen eingetroffen, aber die Sprüche sind meistens so dunkel gehalten, daß man sie nach Belieben auslegen kann, und so -berufen sich die Gläubigen in ihrer Zukunftsneugierde nach wie vor auf Autori täten der Prophetie. Man braucht dabei nicht auf Nostradamus und auf die berühmten Weissagungen- aus dem Kloster von Lchmn zurück- zugreifen. Das moderne Berlin Hai gleichfalls Wahrsager -und Astrologen, -die ernst genommen werben wollen, und die auch -von -schr vielen ernst genommen werden. Es gibt Wahrsager- sakons, vor denen ständig Autos hallen und in denen für Zukunstsenthüllungen sehr hohe Honorare -gezahlt werden. Aus der Summe dieser Prophezeiungen ergibt sich nun, daß Deutschland bereits den kritischen Punkt überschritten hat und über den Gipse! seines Leidensweges hinaus ist. Der wirkliche Aufstieg soll aber -erst 1927 beginnen; dann würde Deutschland auch wieder in den Besitz seiner alten Grenzen kommen- und allmählich auch den Besitz seiner Kolonien zurück erhalten. Aehnliches weissagen die Astrologen. Der bekannte deutsche Astrslog Bechow hielt 'kürzlich in der Aula des Dvro- theen-Gymnasiums einen durch Lichtbilder erläuterten Vortrag über die nächste Zukunft des -Reiches. Sowohl das Horoskop -der Republik, als auch das -Solar- und das Aequinoktialhoroskop lauten für die nächsten anderthalb Jahre recht günstig. So klingt es sehr erfreulich, w-eNn Herr Bechow anzukünbigen ver mag, daß der schlechte Ausländereinfluß aus seinem -dominie renden Hause heraustritt und im H-erbst verblaßt sein wird. Wir dürfen hoffen, wenn die Astrologie Recht -behält, daß Ruhr und Rhein im Oktober befreit sein werben. Auch die 'deutschen Finanzen stehen unter günstigen si-derischen Aspekten. Die Währung -bleibt stabil -und Nahrung wird genügend vor handen sein, wenn auch gewisse Einflüsse des Merkur darauf hindeuten, daß Geldknappheit und Steuern noch große wirt schaftliche Sorgen bereiten werden. Den Bergnügungslbkalen droht eine -Krisis, wenn auch -die allgemeine Vergnügungssucht bank -den Bestrahlungen der Venus noch weitere Fortschritte machen wird. Schlimme Zeiten drohen erst wieder im Herbst 1925, wo -ungünstige Konstellationen eintr-eten, die Weltkata-strophen heckeiführen können. Es ist nur ein Glück, daß die astrologischen Voraussagen niemals mit astronomischer -Sicherheit einzutreffen pflegen! E. v. Ä.-St. s -° Kru v/r/E AÄral Wilsdruff-Dresden, am 12. Mai 1924. MW - Merkblatt für Sen ir Mai lyra SonnenaufganG 4" l Mondausganß 12'" All Sonnenuntergan« 7" s Monduntergang 1" B. 1785 Geschichtsforscher Friedrich Christoph Dahlmann geb. — 1826 Forschungsreisender Hermann v. Schlagintweit geb. — 1840 Französischer Schriftsteller Alphonse Daudet geb. — 1864 Dichter Enül Gött geb. — 1871 Französischer Komponist Ander aeit. * Baumblutsonntag. Der gestrige Sonntag dürfte der eigent liche Baumblutsvnntag gewesen sein. War es auch kein strah lender Sonnentag, hin und wieder zerriß doch der Glutball die Wolken. Schon am Morgen setzte die Wanderung ein und Neu deck- und Prinzenmühle, Weistropp, der Osterberg und all die anderen beliebten Ausflugsorte der Umgebung hatten gestern einen sogenannten „großen Tag". Lange sind diesmal die Blüten in ihren Knospen zurückgehalten worden, so daß gleich zeitig mit ihnen die Blätter Hervorbrechen. Darum erfreut uns dieses Jahr nicht das reine schneeige Weiß, aber die Hoff nung auf Ernte ist groß, und das ist wohl die Hauptsache. Die Freitaler Volkszeitung hält es in -kürzeren oder länge ren Zwischenräumen für angezeigt, ihren vornehm-ew SW zu probieren und sich an uns oder anderen aus der Bürgerschaft in gehässiger Art zu reiben. Wir gehen auch in Zukunft auf das vielfach lächerliche Geschreibsel nicht -ein. Nicht aus Feigheit, sondern aus Ekel. Das wird -jeder anständige Mensch begreifen.