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Man hat gerade in Frankreich das Ergebnis der deut schen Wahlen mit ihrem Ruck nach rechts keineswegs so ausgenommen, wie es bei uns vor dem 4. Mai prophezeit worden ist. Man hat aus diesem Ergebnis jenseits des Rheins keineswegs ein wildes Wahlschlagwort gemacht, sondern es merkwürdig „gefaßt" ausgenommen. Kaum, daß hier und da die Parole ausgegeben wurde, daß man nun auf den „Sieg des Revanchegedankens" in Deutschland mit einer schärferen politischen Tonart, also durch Unter stützung, durch Wiederkehr des bloo national in der franzö sischen Deputiertenkammer antworten müsse. Wenn Poin- carö selbst in einer neulichen Rede die Äußerung tat, daß Frankreich im Hinblick auf das deutsche Wahlresultat weniger denn je daran denken könne, vor Ableistung der Gesamtzahlungen Deutschlands das Ruhrgebiet zu räumen, so ist er darin nicht gerade originell. Denn mit irgendeiner anderen „Begründung" pflegt er ja diese Ablehnung jeder Räumung seit 1)4 Jahren zu verkünden. Also hat sich irgend etwas Wesentliches zurzeit nicht geändert, wenn man als neueste Neuigkeit nicht mitteilen will, daß Macdonald seinen französischen Kollegen, Herrn Poincarö, darum gebeten hat, ihn doch recht bald in London aufzusuchen. Denn er sei durch parla- Menlarische Arbeiten verhindert, selbst nach Paris zu kommen. Poincars hat denn auch seinen Besuch für den 20. Mai, also acht Tage nach den Wahlen, zugesagt und wird an diesem Tage mit Macdonald in Chequcrs eine Unterredung haben, die — natürlich! — einen „völlig privaten" Charakter haben wird. Vermutlich werden sie sich über die beste Methode des Fischesangens oder des Golsspieles unterhalten! Verhandelt werden soll nun dort über eine Voll- konseren z der europäischen Staaten, die im Juni stattfinden, und an der wohl auch die Vereinig ten Staaten teilnehmen sollen. Denn die Beschlüsse der Sachverständigen sind doch nur als „geeignete Grund lage" für weitere Verhandlungen anzusehen, und diese, die im Schoß der Reparationskommission eingeleitet wurden, sollen nun vor den Areopag einer großen europäischen Konferenz geschleppt werden. So wünscht es der völker- bundfrenndliche Macdonald; er hofft offenbar, Poincarö gleichfalls dazu zu bewegen. Ob der das tut, hängt natürlich ganz von den franzö sischen Kammerwahlen ab. Es ist ja so außerordentlich be zeichnend, daß Macdonald es gewesen ist, der um die Unter redung ersuchte. Schon das gibt ein Bild über das poli tische Schwergewicht, das sich in jedem der beiden Minister präsidenten verkörpert. „Ich kann warten" — das ist die Stärke Poincares. Und man kann darum auch verstehen, daß Morgan in Amerika in der Frage der deutschen 800-Millionen-Mark-Anleihe so überaus zurückhaltend ist, die politische Entwicklung der Dinge auf dem alten Kon tinent ruhig abwarten will, ehe sich wirklich — noch sehen wir nichts davon — der Dollar aus den Taschen amerika nischer Anleihezeichner nach Europa hinüber in Bewe gung setzt. Nun werden am 18. Mai die b e l g i s che n M i n r st e r auch mit Mussolini zusammentreffen; sie werden dann wieder nach Paris fahren, um dort von neuem mit Poin- carö zu verhandeln, überall geht es hin uikd her zwisRen Rom und Brüssel, London und Paris; .und wir? Wir haben nur dabeizustehen und zu warten, vor allem aber sofort zu unterschreiben, was jene anderen über uns be schließen. Denn die Konferenz der europäischen Staaten soll ja wohl bloß den Punkt über das von den Großmächten geschriebene „i" machen. Französische Forderungen. Die Vollkonferenz der europäischen Mächte soll, nach englischen stimmen, in England, und zwar Mitte Juni stattfinden, -oei der Zusammenkunft zwischen Macdonald und Poincarö wurden die französischen Bedingungen für die Teilnahme an der Vollkonferenz, wie aus Paris ge meldet wird, folgendermaßen dargelegt werden: 1. Der Sachverstandrgenbericht muß sobald wie mög lich unverändert durchgefuhrt werden. 2. Deutschland Muß hie erforderlichen Gesetze annehmen und den Plan HUr Durchführung bringen, b e v o r die französisch-belgische » Aaiwng und Kontrolle aufgegcben werden kann. ,' Beendigung der französischbelgisck>en Regieverwal- tsÜ-U" Ruhrgebiet bedeutet nicht eine militä- ^ijche Räumung. Diese wird nur en sprechend den „ «v deutschen Zahlungen durchgesülm werden. 4. wie Räumung des Rheinlandes hängt nicht nur von den jährlichen Reparationszahlungen ab, sondern auch militärischen Entwaffnung Deutschlands, die eine sehr drmgeude Frage bleibt. MWHmnFlMkW: Paris, 12. Mai. Die ersten Wahlresultate sind soeben > eingetrosfen. Departement der Moes: Die Liste Maginvt hat ' die absolute Mehrheit. Die ganze Liste ist gewählt, sie gehört i zum Nationalen Block und zur Partei der Republikaner. Depar tement Calvados: Die Liste des Nationalen Blocks hat die ab solute Mehrheit erreicht. Departement Eure et Loire: Die Liste des linken Kartells hat gesiegt, jedoch ohne die absolute Mehr heit zu erhalten. Genaueres über das Resultat liegt noch nicht . vor, soviel ist aber bestimmt, daß der frühere Innenminister Meuncry geschlagen ist. Departement Dvrone: Auch in diesem Departement hat, soviel jetzt bekannt ist, das Kartell der Linken : gesiegt. Genaue Resultate liegen noch nicht vor. Paris, 12. Mai. Im Departement Calvados hat der ! Nationalistenblock gesiegt. Im Departement Cantal wird da gegen ein Erfolg des Blocks der Linken gemeldet. Der Block der Linken hat gleichfalls im Departement Dorome gesiegt. In Paris hat laut der Fournieragentur im ersten Wahlsektor die > Liste Fapro, Nationalistenblvck, die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Die Liste Tate, Nationalistenblock, steht an erster i Stelle im zweiten Sektor. Im dritten Sektor verzeichnet die > Liste Rollin, Nationalistenblvck, einen kleinen Vorsprung vor - der Liste Painlove, Block der Linken. Darauf folgten die Listen i Berton, Kommunisten, und Bracke, Sozialisten. Der Nationa- listenblock scheint die meisten Stimmen in Paris davon getragen zu haben, der Linke Block und die Kommunisten folgen ihm je doch auf dem Fuße. In den Pariser Vororten scheinen die Kommunisten beträchtlich gewonnen zu haben. Die Wahl beteiligung in Paris betrug 80—85 v. H. Im ersten Sektor > ' gaben mehr als 125 000 Wähler ihre Stimme ab, im zweiten - Sektor wählten 172 000, im dritten 203 000, was den vierten t anbelangt, so sind hier die Ziffern noch nicht bekannt. Paris, 12. Mai. Aus der Provinz liegen weitere Wahl- f ergebnisse vor, die auf einen gewaltigen Sieg der Linksparteien f schließen lassen. Der Block der Linken hat namentlich in den i ? nachstehenden Departements die Mehrheit erhalten. Depacte- > ! ment Du Var: Hier haben die vereinigten Sozialisten unter ! Führung von Renaudel die absolute Mehrheit mit 30 000 Stim- ; men gegen 20 000 Stimmen des republikanischen Verbandes erhalten. Die Liste der kommunistischen Partei erzielte 4000 Stimmen. Departement Oere et Loire: Der frühere Innen minister Meunecy ist geschlagen. Departement De la Drvme: Bon 40 000 abgegebenen Stimmen hat der Linksblock 24 500 erhalten, der republikanische Verband nur 13 500 und die Kom- i munisten 1350. Departement Taru et Garenne: Sieg der Ver einigten Sozialisten. Departement De la Haute Vienne: Die j Liste der sozialistischen Partei hat hier die absolute Mehrheit er- ! halten. Departement Lviret: Obwohl die ziffernmäßigen Resul- - late noch nicht bekannt sind, scheint es, daß auch hier die Liste des nationalen Blocks von der der Linksparteien geschlagen s worden ist. Lefevre, der frühere Kriegsminister, ist geschlagen. Im Departement Lot ist der frühere Radikalsozialist Malvi gewählt worden. Departement Correco: Der frühere Finanz minister De Lasterey ist geschlagen. Departement Allier: Hier i hat der frühere Llnterstaatssekretär Vidal mit großen Schwierig keiten zu kämpfen. Es scheint, daß er geschlagen ist. Me Erfolge der Linde» Die überwiegende Mehrzahl der Hanauer Bergleute für Wiederaufnahme der Arbeit. (Eigener Fernsprech bienst der „Sachsen-Zeitun g".) Hamm, 11. Mai. Wie die Rheinisch-westfälische Zei tung hört, haben einzelne Belegschaften eine geheime Abstim mung vorgenvmmen, ob die Arbeit zu den bisherigen Bedingun gen wieder ausgenommen werden soll. Die Abstimmung einer Belegschaft einer im Hammer Revier gelegenen Zeche ergab bei der Nachtschicht eine überwiegende Mehrheit für Wiederauf nahme der Arbeit, nur 13 Stimmen waren dagegen. Die Berliner Börse. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitung".) Berlin, 12. Mai. Das französische Wahlergebnis, das einen gewissen Erfolg der Linken darzustellen scheint, verstärkt in Bank- und Börsenkreisen die Ansicht, daß eine ruhigere und sachlichere Entwicklung -es Reparationsprvblems möglich werden wird. Auch die allgemeine Meinung bei Eröffnung der Kölner Messe spricht sich nach dieser Richtung hin aus. Dem stehen auf inner politischem Gebiete eine Reche von Gefahrpunkten gegenüber, die immer wieder hervvrgehvben werden; so vor allem der Berg arbeiterstreik. Täglich Geld ist heute zu etwas höheren Sätzen pro Mills. Auch Geld für längere Fristen ist immer noch zu bekommen. Man hält auch für die nächsten Tage Exekutionen und Insolvenzen, die natürlich auf das Kursniveau drücken wer den, Mr durchaus wahrscheinlich. Heute scheint die Spekulation attf Grund des erleichterten Marktes eine gewisse Kaufneigung zu bekommen, zumal man dir Kurse für stark entwertet hält. Der Krieg in Marokko (C igener Fern s prechdienst der „S achsen - 8 e i t u n g") Paris, 12. Mai. Aus Madrid liegt ein offizielles Kommunique vor, wonach vorgestern in Marokko zwischen Spaniern und Rifsleuten heftige Kämpfe stattgefunden haben. Den Spaniern ist es gelungen, ein Forts bei Sidi-Messaid nach heftigem Gefecht zu nehmen. Auf Seiten der Spanier sind 3 Offiziere getötet und 2 verwundet worden. Die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten beläuft sich aus 70. Die Wahlen in Japan (Eigener Fernsprechdienst der ,,S a ch sen-Z eitung") London, 12. Mai. Nach einem Telegramm aus Tokio stellen sich die letzten Wahlergebnisse folgendermaßen: Konselkai 37 Ab geordnete, Sai Gu Kai 21, Kaku (hin Club 8, Sei Pu Honto (Regierungspartei) 16, Unabhängige 16, Geschäftspartei 6. Der frühere Unterrichtsmmistcr Makahashi ist geschlagen. Aus allen Teilen Japans wird gemeldet, daß es bei den Wahlen zu Un ruhen gekommen ist. Es sollen mehr als 10 Tote und 100 Ver wundete gegeben haben. Da das neue Parlament nicht vor dem 20. Juni zusammentritt, glaubt man, daß die Regierung bis dahin nichts über ihre Ansichten verlauten lassen werde. Der ckutrche Lag in Halle. Halle, 11. Mai. Der ungeheure Zustrom der an die hun derttausend zählenden Teilnehmer von nah und fern gestaltete t den Tag der Einweihung des wieder errichteten Moltke-Stand bildes zu einem nationalen Weihetag. Während die Mehrzahl i der Teilnehmer sich zur Pferderennbahn hinaus bewegte, begaben sich die Fahnenabordnungen der Studentenschaft und aller be teiligten vaterländischen Verbände von hier und aus dem Reiche mit mehr als 1600 Fahnen zur Teilnahme an 'dem Weiheakt nach dem Platz am Denkmal. Inzwischen waren dort die zahl reichen Ehrengäste erschienen, unter ihnen Prinz Oskar von Preußen. Nachdem die unübersehbare Menge der Fahnen^ träger sich um das Denkmal gruppiert hatte, begann um 12 Uhr der eigentliche Weiheakt, eingeleitet durch den gemeinsamen Ge sang des Niederländischen Dankgebets. Oberstleutnant a. D. Düsterberg hielt die Weiherede. Die Absicht der Zerstörer des Denkmals sei gewesen, eine blutige Auseinandersetzung im Deutschen Reiche auszulösen. Aber die Bubentat habe eine ungewollte Wirkung gehabt. Die nationalen Kreise seien auf gerüttelt worden. Der Redner verwies sodann, anknüpfend an Deutschlands große Erinnerungen, auf die politische Zerrissenheit im Innern und die Ohnmacht nach außen, die nach dem Welt kriege in Deutschland eingetreten seien. Weder das Weltgewissen ' nock der Völkerbund, weder die zweite noch die dritte Inter- nationale hätten verhindert, daß man Deutschland allen feier lichen Zusicherungen zum Trotz immer weiter entrechtet und ver sklavt habe. Das Leben der drei Männer, die uns Has Denk mal zeigt, vor allem Moltkes Leben, muß, so fuhr der Redner fort, uns'ein Ansporn in dieser trüben Zeit sein, und Moltkes Wahlspruch: „Mehr sein als scheinen" muß der Heranwachsen den Jugend auf dem schweren Wege voranleuchten. Die heiß ersehnte Befreiung Deutschlands wird nur durch bewußte Rück- - kehr zu den sittlichen Grundsätzen erreicht weiden, die Preußen- i Deutschland einst groß gemacht haben. „Pflichttreue im klein- i sten eiserner Fleiß, restlose Hingabe, sreiwilliae Manneszucbt, l vorbildliches soziales Verhalten und glühende Vaterlandsliebe ' werden uns den harten Weg zur Freiheit erfolgreich gehen lasten. Wir brauchen keine Revanche! Wir Deutschen haben auf allen Schlachtfeldern einer Welt von Feinden gegenüber siegreich standgehalten, wir verlangen aber — und das soll nicht nur Deutschland, nicht nur Europa, sondern die ganze Welt hören, auf Grund des ersten' aller Völkerrechte, auf Grund des Selbst bestimmungsrechtes die Wiedervereinigung aller in Mitteleuropa geschlossen lebenden Deutschen zu einem neuen großen Deutschen Reiche. Dieses heilige Ziel werden wir und wenn notwendig, alle kommenden Geschlechter anstreben, bis wir es erreicht haben. Nach dieser wiederholt von Beifall unterbrochenen Rede fiel unter dem Geläute aller Kirchenglocken die Hülle von dem Standbild, das Oberstleutnant Düsterberg im Namen der Ver einigten Vaterländischen Verbände Mitteldeutschlands allen denen übergab, die den Ruhm und die Ehre Deutschlands, das Vaterland und seine stolze Vergangenheit über alles stellen. In das dreimalige Hoch auf das Vaterland fiel die Menae begeistert ein. Nach dem gemeinsamen Gesang des Deutschlandsliedes Mit der neuen Schlußstrophe: Und im Unglück nun erst recht! begann der Abmarsch der Fahnenkolonnen nach der Pferderennbahn. Blutiger Zusammenstoß zwischen Schupo und Kommunisten. Halle, 11- Mai. Kurz vor der Denkmalsenthüllung durch eilte die Kunde von einem schweren blutigen Zusammenstoß der Kommunisten mit der Polizei die Stadt. Leider bewahrheitete sich die Nackricht. Ein mehrere Hundert zählender Trupp Ar beiter, die von Leipzig kamen, stieß in Bollberg bei Halle auf die Schutzpolizei. Die Arbeiter überfielen' die Polizei, wobei mehrere Schüsse fielen, die von der Polizei erwidert wurden. Es entwickelte sich dann eine regelrechte Schießerei, bei tMcher es auf beiden Seiten Tote und Verwundete gab. Wie cs heißt, sind auf seiten der Kommunisten 9 Tote und 12 Verwundete, auf seiten der Schutzpolizei 2 Tote und 6 Verwundete zu "vm», zeichnen. Einem Beamten, der beim eisten Zusammenstoß siel, brachte man mehrere Stiche in den Unterleib bei; nicht genug damit, man zersckmetterte ihm außerdem dw Beine, so daß er schwerverletzt nach der Klinik gebracht werden mußte. Heber 100 Kommunisten wurden verhaftet und nach Halle geführt.