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KrSe/ter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Naumzeile 20 Goldpfennig, die 2 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Gold- psennig, die 3gesvaltene Reklamezeile im textlichen Teile der Zeitung 100 Goldpfennig. Nachweisungsgebühr 20 Gold- pfcnnige. Vorgeschriebene Er- /L scheinungstage und Platzvor- schristen werden nach Möglich. N?. 6 keit berücksichtrgt. Anzeigen annahme bis vormittags lOUHr. i — - Für die Nichtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgegen. Kalmaa/e BsMMrms M HmSrvüMast, Die ^bachseu-Zeitung" erscheint täglich nachmittags S Uyr für den folgenden Tag. Bezugspreis: Bei Abholung in k<n Geschäftsstellen und Ausgabestellen 2,— Mark im Monat, bei Zustellung durch die Boten 2,30 Mark, bei Postdestellung ALK« VaM/a// ruck Geschäftsstellen nehmen : jederzeit Bestellungen entgegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung brr Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. Nr. 59 - 83. Jahrgang. Tel.-Adr.: »Sachsenzeitung" Wilsdruff-Dresden. Postscheck: Dresden 2640 Sonntag, 9 März 192 AoLeittMbM. Hundert Frosttage — Verzage nicht — Geduld! — Das an gefrorene Dekret — Besprechungen und Erörterungen — „Des Völkersrühllngs kolossale Maienkäfer" — Reines Deutschtum „Hochverrat?" „Landesverrat?" — Noch 3 Wochen Hitler- Prozeß — „ü" Herr Setzer! — Deutscher Frühling. „Der Frühling webt schon in den Birken, Und selbst die Fichte fühlt ihn schon. Sollt' er nicht auch auf unsre Glieder wirken?" Der Monden dreie schon Hal der Winter uns in seinen weißen Mantel gehüllt. Hundert Tage fast ununterbrochenen Frost hat er uns schon gebracht, und noch immer will sich der Rest der Schale seines Grimmes, die er über uns ausgießt, nicht zeigen. Der Frühling webt schon in den Birken, der lustige Starmatz hat sich bereits, angelockt durch die wärmer gewordenen Sonnenstrahlen, hergewagt, in das eintönige Dunkel der menschlichen Kleider mischen sich mählich hellere Töne, an den südlichen Abhängen der Wiesenraine zeigen sich die ersten grünenden Gräschen, um die Mittagszeit baden zu weilen schon neugierige Mückenschwärmchen ihre Flügel in den neckischen Frühstrahlen der Märzsonne, — und immer, immer wieder erneut sinkt das Thermometer, tanzen vor unseren s Fenstern die wirbelnden Flocken ihren nicht endenwollenden i Ringelreigen. Und dennoch: Verzage nicht, du Menschenherz und gib nicht auf das Hoffen. Er kommt, der Frühling, wie er noch jedes Jahr gekommen ist Er kommt wieder, er kommt bald. Er bringt uns Blumen, Laub und Lieder, schmücket wieder Feld und Wald! Hofft doch — nach einem finnischen Runenworte — auch der Pfahl bei des Frühlings Rückkehr, daß er wieder grünen werde. . . Wie der Frühling selbst uns zur Geduld mahnt, wie er uns in seinem stummen Fernbleiben zum Ausharren zwingt, so tun es ihm nach alle die Gaben, die wir von ihm erhoffen. Was uns der tückische Winter schuldig geblieben, der Frühling, der kommende, wind uns die mild« Hand desto reichlicher öffnen. Dem Kanzler des Deutschen Reiches scheint das Auf lösungsdekret noch immer in seiner schwarzen Aktenmappe fest gefroren zu sein. Die Sonnenstrählcheri des Februar vermochten das dicke Nindsstder noch nicht genügend zu durchwärmen. Der März, der die Strählchen zu Strahlen entwickelt, der März, der den Kalenderfrühling mit voller Gewißheit schafft, wird er es vermögen, die Kruste zum Schmelzen zu bringen? Be sprechungen und Erörterungen über diese Frage haben zur Genüge stattgefunden, Lieber Fühlungnahme mit den Par- ! teien und deren Führern, über Sitzungen des Gesamtministe- j riums, über Beratungen mit dem Reichsaußenminister und deM ! Reichspräsidenten berichten die Telegraphenagenturen stündlich und täglich schüttelt der deutsche Blätterwald diese Vorzeichen eines nahenden Völkerfrühlings über seine Leserscharen aus. Und immer wieder lasten sich die maßgebenden Spitzen unserer Reichsleitung von gewissen Rücksichten und Zusammenhängen, von Umständen und deren Verknüpfungen, von Ansichten und Gesichtspunkten leiten, die Auflösung weiter und weiter hinaus zuschieben. Wann nun endlich wird er aufgelöst, der deutsche Reichstag? — „Sind es" — um mit Heinrich Heine zu reden — „des Völkerfrühlings kolossale Maienkäfer", die da in der Infan terieschule zu München zusammenkrochen? Es ist mit dem Weis sagen eine der mißlichsten aller Sachen. Angesichts der fort schreitenden Verhandlungen in München gewinnt man aber immer mehr den Eindruck, daß die durch die Fenster des Ver handlungssaales dort eindringenden wärmeren Märzcnsvnnen- strahlen mehr als nur den alljährlichen Frühling verkünden. Es ist reines, klares, fleckenloses Deutschtum, das dort offenbar wird. Und wenn die sich kreuzenden Geistesblitze von Staats anwaltschaft und Verteidigung zuweilen auch stahlhart an- nnanderklirren: Einigkeit besteht in der allgemeinen sachlichen Auffassung, daß ernste Männer ernst einander gegenüberstehen, daß mrt ernstem Eifer gearbeitet wird, Klarheit in die Motive zu tragen, die die Männer um Ludendorff und Hitler zu ihrem sogenannten Hochverrat anspvrnten. Hochverrat? Der Ausleger dieses Begriffes sagt: „die gegen den inneren Be stand eines Staates durch «men Angriff auf das Staatsober haupt, auf die Verfassung und das Staatsgebiet gerichtete strafbare Handlung'. — Landesverrat? „Ein Angriff auf den äußeren Bestand des Staates oder die HerbeiführMig einer Gefahr für den äußeren Bestand des Reiches oder eines Bundesstaates." Die Richter in München schätzen die Zeit dauer des Hitler-Prozesses aus noch etwa drei Wochen. Zahl reiche Federn werden sich noch gespitzt finden, diese beiden Begriffe in- und auseinanderzufitzen. Viele Liter Tinte wer den noch verspritzt, die Mögsichkellon- wie Unmöglichkeiten ihrer Anwendung auf die deutschen Manner zu ergründen, auf die zurzeit die Augen der ganzen gebildeten Welt gerichtet sind. Auf die „Angeklagten", bei denen es zuweilen scheinen möchte, als ob sie ihre Rolle mit der des „Anklägers des Staates, zu tauschen im Begriffe sind. Vier Jahrzehnte standen sie hoch im Kurse, unantastbar, die Begriffe Hochverrat und Landes verrat. „Ist Satzung herb, so ist der Krieg noch herber", so sagt es Shakespeare, ber große Brite! Der Krieg, der vieles erschlug, zerschlug auch diese Begriffe. Auch sie, die Ange klagten, „lebten still und harmlos, auch ihr Geschoß war aus des" Waldes Tiere nur gerichtet", — lebten ihren- Pflichten, ihren Berufen, ihren Rechten. Auch den „unveräußerlichen. Und sind doch nicht die ersten, nicht die einzigen Zeugen des Aerschlagenseins jener Begriffe! Sind sie — des Völkerfrüh lings kolossale Maienkäfer . . . ? — — Die Reisen des Dr. Schacht nach Paris und London bringen uns den Vötkerfrieden nicht. Auch nicht der Brief wechsel Macdonalds mit Poincars. Das beweist der Tenor der Ansprache des letzteren an die Vertreter des nationalen Blocks: „In Frankreich ist die Kammer die letzte politische In stanz, ohne ihre Zustimmung wird Frankreich keines seiner Rechte (!) um Rhein und an der Ruhr hergeben." Weder die 260 Millionen Dollar, die das amerikanische Marinedepartement in einer Vorlage zur Verstärkung der Kriegsflotte angefordert hat, noch die verschiedensten Gutachten der noch weitaus ver schiedeneren Sachverständigenausschüsse („ü", Herr Setzer!) versprechen es, auch nur um einen Schritt uns jenem Frieden näher zu bringen. Des Frühlings da draußen, in Feld und Wald, an glitzernden Bächen und unter moosigen Eichenhainen, des Frühlings mit Nachtigallenschlag und Schwälbengezwitschcr möget ihr erwartungsvollen Menschengeisilein getrost entgegen harren. Seid gewiß: er kommt! Der innere Frieden will er kämpft werden. Erkämpft und erobert. In gemeinsamen, harten, schweren Kämpfen. In geschloffenem Ringen, Mann neben Mann, in fester, undurchdringlicher Phalanx. Dazu schließet die Reihen. Denkt, fühlt, handelt ehrlich, werbt um Mitkämpfer in diesem Kampf um den längst ersehnten, wohl verdienten deutschen Frühling. Ihr werdet ihn erreichen, doch nur, wenn ihr um ihn deutsch ringet! Denen aber, tue in diesem Kampfe erliegen, hat kein geringerer als Ludwig Uhland schon vor hundert Jahren die Grabschrist gemeißelt: Wohl blühet jedem Jahre Sein Frühling, mild und licht. Auch jener große, klare — Getrost, er fehlt dir nicht! Er ist dir noch beschieden Am Ziele deiner Bahn. Du ahnest ihn hinieden, Und — droben bricht er an. Jupiter. -Irdener uns Valeriana. 6m Verlage von 6. G. Huch, Berlin-Friedenau, Bismarckstraße 2, erscheint soeben arks der Feder des früheren Leiters der Sozialdemoiratischen Parteikorrc- fpondeng und späteren Schriftleiters der sozialdems- statischen Zeitschrift „Der Firn", Arno Franke, ein Kampsbuch: „Der Zerfall der Sozialdemokratie". Wir entnehmen dem Büchlein, das für den auf Massenverbreitung berechneten Preis von 1,— Mark zu haben ist und dem für die kommende Wahtaus- einandersetzung mit der Sozialdemokratie eine außer ordentliche Bedeutung zukommt, die nachstehenden Aus führungen: „Der Arbeiter hat kein Vaterland!" Dieser Satz steht nicht etwa in einer Dutzendbroschüre eines verantwortungs losen Agitators. Nein! Er befindet sich im „Kommunistischen Manifest", das als die „Geburtsurkunde" der Sozialdemo kratie bezeichnet wird, und in der sozialdemokratischen Literatur findet sich keine Zurückweisung dieses Wortes, bas einem ganzen, das dem zahlreichsten Stande die Freude an seinem Vaterlände nehmen und ihn zur Untreue gegen das Vater land verleiten möchte. W«s will nun der> Mensch sagen, wenn er von seiner Nation, seinem Volke, seinem Vaterlands redet? Die Nation ist erweiterte, gesteigerte Persönlichkeit. Der Einzelmensch ist schwach und in seiner Betätigungsmöglichkeit gehemmt. Seine volle Wirkungskraft findet er nur, wenn er sich an eine Ge meinschaft anlehnen, sich ihre Errungenschaften zu nutze machen und auf ihnen weiterbauen kann. Aber diese Gemein schaft hat für ihn einen solchen Nutzen im Sinne der Ent wicklung seiner eigenen Persönlichkeit nur dann, wenn er ihr nach Eeburts- und StamMesrecht angehört, wenn er in sie hineingeboren ist, wenn er sich mit ihr nach Abkunft, Raffe, Sprache, Lebensgewohnheit, nach gemeinsamem Volksschick sal, nach Geschichte und Kultur verbunden fühlt. Um Ange höriger -einer Nation zu sein, muß ein Mensch in einen be- stimment Kreis jener Erscheinungen hin geboren sein, die gene- ration langes Zusammenleben und Zusammenwirken einer Viel Heft gleichgearteter Menschen geschaffen haben, die das innerest Wesen ihrer Urheber widerspiegeln, und die wir Kul tur nennen. Er muß in den Besitz dieser Kultur durch Ge burtsrecht und in dem Sinne gelangt sein, daß ihn seine Ab stammung befähigt, diese Kultur als ein Stück seiner selbst zu erfassen wie keine andere außer ihr. Er muß in sich sechst so geartete Kräfte bergen, die allein diese Kultur und keine andere schaffen konnten. Me mechanistisch-staatsrechtliche Auffassung des Nationalen, die Zufälligkeiten des Geburtsortes und der Staatsangehörigkeit als wesentlich und entscheidend ansicht, genügt nicht zur Erklärung des Nationalbegriffes. Eine Nation kann nur einmal da sein. Demgemäß kann ein Mensch nur einer Nation angehören. Im Spiegelbich seiner Nation lebt der Mensch sein Leben tausendfach, sieht er seine Anlagen und Kräfte in vollentsprechenden Erscheinungen sich vervielfältigen, kann er die Spur seines kurzen Erdenweges auf gleichem Boden, aber in zahllosen Richtungen verfolgen. 8n dem Wirken der Gesamtnätion erlebt er bie Summe ber Möglichkeiten, bie in seiner Einzelperson umschlossen liegt, um daran Leilzunehmen, auf einem seinem Wesen vollentsprechen- z den Erbe baut er auf, und der Beistand der Nation verleiht i ihm das Bewußtsein, daß sein Werk auch in der Zukunft in seiner Eigenart sich fortsetzen wird. Erfüllen können sich diese Möglichkeiten nur, wenn es einer Nation gelingt, ihre Individualität zu festigen, ihre eigene Art, ihren befonderen- Charakter zu erhalten. Wenn das höchste Glück der Erden kinder die Persönlichstit ist, dann ist auch das Glück eines Volkes in dieser Bedingung eingeschloffen. Sich von fremden ! Einflüssen freizuhalten, ist deshalb eine Lebensfrage für eine i Nation. Gerade der Deutsche kann darauf nicht ernst genug i verwiesen werden. Dies führt uns schließlich auf die territoriale -Vorstellung, ' die sich mit dem Nationalbegriff verbindet. Wahrhaft groß, j wirklich echt, tatsächlich kulturträchtig ist nur die Nation, die ihr Land erlebt. Vaterland! In den Linien deiner Gebirge, in den weiten Horizonten deiner Ebenen, in dem silbernen Geäder deiner Flüsse wird Ströme, den blauen Spiegeln deiner Seen ist das geheimnisvolle Buch ausgezeichnet, das unsere Dichter nur entziffert haben. Auf der Harfe deiner Wälder sind die Töne deiner Musik erklungen. Land und Volk, eine Einheit! Nur ein großes Land, das sich ein gleich geartetes Volk ganz zu eigen gemacht hat, schafft eine große, lebendige und schaffende und bis in die weiten Zeiten greifende i Nation! Nun sagen die Sozialisten: Aber die Arbeiter? Was haben sie von der vielgerühmten gewaltigen deutschen Kul tur? Wieviel gehört ihnen von dem herrlichen deutschen j Vaterland? Demgegenüber ist die Gegenfrage zu stellen: wie s wird die soziale Lage des Arbeiters von dem Stande seiner ! Nation berührt? Die Antwort ist einfach: je höher ein- Volk, ! eine Nation steht, desto- besser ist auch die Lage der Arbeiter-! schäft der betreffenden Nation. Man braucht den deutschen Arbeitern nur diejenigen seiner Klaffengenossen vorzuführen, die ticsstehenden oder heruntergekommenen Nationen ange-i hören. Welcher deutsche Arbeiter hätte sich mit dem pol-- nischen, tschechischen oder italienischen Wanderarbeiter ve» glichen? Was war es denn aber, bas dieses gewaltige Unter- scheidungsmoment zugunsten der deutschen Arbeiter ausmachte? Ganz einfach: der deutsche Arbeiter war (und ist!) das Glied einer großen hochstehenden Nation, eines Volkes, besten Kul tur, besten Errungenschaften auf dem Gebiete der theoretischen wie der exakten -Wissenschaften einen gewaltigen Hochstand erreicht hatte, dessen Technik eine weltbeherrschende Rolls spielte. Dieses Volk konnte natürlich im Rahmen der Kon kurrenzfähigkeit seiner Industrie dem Arbeiter eine soziale Position bieten, die dem Deutschen von den Arbeitern aller tieferstehen-den Nationen geneidet wurde! Der Unterschied zwischen der Lebenshaltung eines hochbezahlten deutschen Fach arbeiters und eines polnischen oder italienischen Wanderar beiters war so groß, daß es schwer war, in diesen beiden die Angehörigen einer und derselben sozialen Schicht zu er kennen. So kommen wir zu dem Ergebnis, daß gerade für den wirtschaftlich und weniger starken Menschen ein Vaterland, also die Anlehnung an eine festgefügte Nation von noch größerem Segen ist als für den wirtschaftlich Starken."' Franke zeichnet sodann die Lage des deutschen Volkes nach dem Vertrage von Versailles und diesen Vertrag selbst und hält dem deutschen Arbeiter vor: „Von dem Vernichtungswillen der Feinde werden deutsch« Unternehmer und deutsche Arbeiter gleichermaßen bedroht. Unternehmer wie Arbeiter befinden sich ihm gegenüber in deml Golidaritätsverhäktnis der Abwehr. Bestehende Interessen gegensätze zwischen deutschen Unternehmern und deutschen Ar beitern sind an Bedeutung vollständig zurückgewichen vor dem großen nationalen Kampf, den Deutschland heute zu führen hat, um feinen Bestand. Diesen Kampf führt das ganze deutsche Volk. Ein Unterliegen trifft den deutschen Kapitalisten wie den deutschen Arbeiter. Dieser Kampf ist ein wirtschaftlicher Kampf, ber auf politischem Gebiete ausgefochten wird. Das erste Erfordernis in- diesem Kampfe ist di« völkische- Solidarität aller Deutschen. Wen sich dieser völkischen Solidarität widersetzt, vermindert die Aus-- sichten, die das deutsche Volk in dem Kampfe hat, vergeht sich an seinem Volke und begeht ein Verbrechen an sich selbst. Für den deutschen Arbeiter ist jetzt das erste Gebot, sein« Gegner nicht zu verwechseln. Sein Gegner ist heute nicht der deutsche Arbeitgeber, der deutsche Kapitalist, nein, seine Gegner sind jetzt und in weiterer Zukunft die Nutznießer des Vertrages von Versailles, sind Poincars und seine Verbün deten, die Deutschland immer mehr dezimieren und seine Vebensquellett verstopfen, und die mit der Besetzung deutscher Industrierediere in erster Linie den- deutschen Arbeiter treffen und in seinen Lebensmöglichkeiten beschneiden. , Heute, m dem gewaltigen deutschen Existenzkämpfe ist das Soziale zum Ratio nalen geworden. Schon fetzt können sich die Millionen' deuffcher Arbeitsloser für ihr Schicksal bei den Ententepolitrrern, bei den Schöpfern des Vertrages von Versailles und den Auslegern dieses Vertrages bedanken! - . - Für Deutschland ist heute und rn fernerer Zukunft das Soziale zum Nat-ronaten gewor- »en! Drefer Grundsatz wird für den deut schen Arbeiter das große Leitmotiv während des kommenden Wahlkampfes sein müssen. Denn die Wiedergewinnung seiner sozialen- Position- ist abhängig von der Revision oder Außerwirkungfetzung des Vertrages von Versailles."