Volltext Seite (XML)
öWÄMZÄMV / V//§A/'LI'tt' VspeA/sA «u.n-,n 2 »ch»i«< -t- — I-L-r^l «cftkLun,r» cnr°»«rn. ^L.L«-^ »«»alt, Krit, »txr s-asti,« B-lrirb«»»!»»,«, IM« »« »qi»L« »«inr» «Asruch auf Li-t-n-n« «tV», L« vep.«r»reisk». - «Lcksn-Li-n, SchrWckck« «l°l^ a»r. »e»» P«K- L-tl«^- Me Sachjei-Zettmtg enthätt die amtliche» Be»a»»t«ach»«ge» der Amtshauptminmschast LWLW^K ^»TkM^IzE^^ SülVer/vm, Äeamke, K/rMMe v. KrSeS«' «^,nvr—: Lk S^P»N«x«»»<vkk dir 2«rsp«l^m8tlk drr -»tüchrnBrd-mMn-ch>m,rn4S»«». Pfennig, dir »gespaltene «rLlameMe i« tertiichea Teile der Zeit»», lov Goldpsennig. Rachwelsungsgedühr Ai G»G LS,'L'VLL -re«e»,- «mk M/rSeiÄ' Sli-. s S7»S-,S LL »nnahme die oormittaa» lOllhr. Mr d>e Richtigkeit Ler d«»ch »ernrus übermittelten Angeigen übeenehmrn Idir keine Garantie. JederRabattansprucherlischt, wenn der Betrag durch xia^ L-g-zog-n »erden »»i, »der Ler A-ittaggeber in Lonkur» gerät. Anzeige» nehmen auch alle Vermittlungsstellen entgegen. Meitze», de« Amtsgericht« und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen «.«. Mittwoch 14 Mai 1924 Wilsdruff-Dresden. Postscheck: Dresden 2840 Rr. 112 - 83. Jahrgang. Tcl.-Ldr.: .Sachsenzeitung' IsrlegtgeMtenim »aden «na krrnen Osten Noch immer wie schon in Bismarcks Zeitalter, ist der Orient, der nahe sowohl wie Der ferne, der Herd internationaler Verwicklungen und bewaffneter Konflickte. Der Balkan zu nächst will nicht zur Rühe kommen, weil auch hier der angebliche Medensvertrag keinen Ausgleich unter den Nationalitäten Mffen konnte und weder bei den „Siegern" noch den Besiegten ä^riedenheit herrscht über die Erfüllung der entgegengesetzten Sprüche und die Fortsetzung der Grenzen. Augenblicklich droht allem die Auseinandersetzung zwischen Ruhland und ^^änien kriegerische Formen anzunehmen. Man weih, Rußland für Bessarabien die Volksabstimmung fordert die Rumänien dem eroberten Lande nicht zugestehen will, und daß deshalb die WienevA usgleichveihandlungen zwischen beiden Staaten gescheitert sind. Nunmehr häufen sich die Nachrichten drohende Truppenansammlungen an der bessarabischen Grenze und die rumänische Regierung sucht verzweifelt nach Bündnissen, die ihr Land vor dem übermächtigen Einbruch Mützen sollen. Auf dem Balkan selbst sind solche Bündnisse wum zu haben und auch die Franzosen scheinen trotz des ehrens „M wollen leben r" Die Kölner Messe wnrde im FestsaÄ LeD Gürzenich feierlich in Gegenwart deS Reichspräsi denten, des Reichskanzlers und zahlreicher Minister des Reiches und Preußens eröffnet. Es ist ein schwerer Kampf, Len Deutschland um seinen Rhein führt, ein Kampf, den es führen mußte, immer noch führen muß nicht nur gegen jene, die „ihn nicht haben sollen", sondern nicht minder gegen irregehende oder irre geleitete Volksgenoffen. Die vielerörterte Abneigung des Rheinländers, die auf historische und konfessionelle Ursachen zurückging, ist eigentlich nur noch eine Sage des älteren Geschlechts. Die Entwicklung ging rückläufig. Richt nur der wirkliche Separatismus, der eine Trennung Les Rhein- landcs vom Reich erstrebte, wurde schwächer, bis er in blutigem Kampf niedergeschlagen wurde trotz französischer Hilse, auch die Pläne einer Schaffung eines Rheinstaates im Rahmen des Reichs sind als gescheitert anzusehen. Das Gefühl dafür, daß man selbstverständlich immer beim Reich, daß man aber auch bei Preußen bleiben müsse, ist nicht bloß von Stegerwald schon vor 3 Jahren in seiner Essener Rede ausgesprochen worden; auch viele, die früher anders dachten und — handelten, haben sich bekehrt. Der Kampf um Rhein und Ruhr, der Eroberungs trieb der Franzosen tat sein übriges. Was wirklich in der Treibhausluft französischer Phrasen emporgezüchet war, wurde vernichtet durch die Taten, die seit dem 11. Januar 4923 an Rhein und Ruhr geschahen. Das dünne, kleine Pflänzchen der deulsch-französisckM „Verständigung" am Rhein wurde geknickt, vom Soldatenstiefel zertrampelt. Und Frankreich mag es wohl selbst einsehen, daß es mit seiner „Kulturpropaganda" verunglückt ist. Wir Deutschen treiben jetzt im Rheinland eine andere Art von Propaganda; in der Metropole, in Köln, ist am Sonntag die erste KölnerMesse eröffnet worden. Der Keichspräslvent und der Ne ichska n z le r , außer dem eine ganze Reihe deutscher und preußischer Minister nahmen daran teil. Der Reichspräsident führte in seiner Rede aus, daß durch deutsche Arbeit und dentfettes Schaffen das Band fester geschlungen werde, das das größte deutsche Arbeitsgebiet, das Rheinland, mit dem Reiche verband. >md der preußische Innenminister Severing wies daraus hin, daß Köln, Rheinland und Preußen zusammengehören „und im Unglück nun erst recht". „Dieses Land, dieses Volk sind Leutsch und werden deutsch bleiben" schloß der Kölner Oberbürgermeister seine Rede. Aber wie ernst die ganze Lage ist, darauf machte der Reichskanzler Dr. Marx — selbst ein Kölner Kind - in längeren Ausführungen aufmerksam. Wir standen mitten drin in der Wirtschastskatastrophe; da haben wir ans eigener Kraft uns durch die Schaffung eines Dammes gegen die Sturmflut der Geldentwertung geschützt. Aber -wir sind noch keineswegs über den Berg. Denn die Katastrophe ist zwar überwunden, nicht aber die Wirt schaftskrise; die Blutleere in unserer Wirtschaft, nämlich der Mangel an Betriebskapital, läßt den Puls nur gauz langsam schlagen. Kein Mensch weiß, wie die Zukunft aussehen wird, denn über uns hängt die dunkle Wolke der Neparationssrage. Erst wenn diese gelöst ist, dann werden einzelne der Hemmnisse schwinden, die unfer Vor- ivärtskommen verhindern, so die wirtschaftliche Trennung Deutschlands in besetztes und unbesetztes Gebiet. Wir wollen leben, und das Zeugnis können wir Uns von der Geschichte ausstellen lassen, daß wir Deutsche einen Lebenswillen und eine Lebenskraft bewiesen haben wie kaum ein anderes Volk. Trotz aller inneren und äußeren Zermürbung legten wir nicht die Hände ver zweifelt in den Schoß; sähen erst alle Teile unseres Volkes wirklich ein, wie furchtbar immer noch unsere Lage ist, dann wäre dieser bewußte Lebenswillen, dieser Drang zum Schaffen und Arbeiten noch stärker. Wir wollen in Köln, und gerade in Köln, der Welt zeigen, was wir noch schaffen, wie wir noch arbeiten können. Wir als Deutsche. „Trotz Rot und unsagbar schwerem Leid, trotz Stammes- zwist und Parteizerklüftung sind wir und bleiben wir ein Wille, ein Volk, ein Reich!" Ar Wmes »tritt: Absage des Besuche» in Ehequeres. (Eigener Fernfprechdienst der „Sachsen-Zeitung") Paris, 13. Mai. In politischen Kreisen bestätigt man, -aß Poincare im Verlaufe des Ministerrates, der heute morgen im „Llysee" unter dem Vorsitz Millerands stattfindet, seine Mmisterkollegen und den Präsidenten der Republik von seiner Absicht, sich von der Regierung zurückzuziehen, in Kenntnis setzen wird. Man glaubt, daß die Demission Poincares von dem Präsidenten nicht sofort angenommen werden wird und Poin care bis Ende des Monats, d. h. bis zum Zusammentritt der neuen Kammer im Amte bleibt. Die offiziöse Pariser Presse teilt mit, daß Poincare sich im Verlaufe der nächsten drei Wochen nur mit der Erledigung der laufenden Geschäfte befassen und von jeder Innen- oder Außenpolitik abfehen werde. Nament lich wird Poincare, wie der „Matin" scheinbar offiziös meldet, seinen auf den 19. Mai angefetzten Besuch in Chequeres bei Ramsay Macdonald fallen lassen. Die mit dem heutigen Tage eröffnete Regierungskrise wird am 1. Juni ihren Ausgang neh men und zwar wird die neue Kammer an diesem Tage, der ein Sonntag ist, nur zu einer kurzen formalen Sitzung zufammen- treten und sich dan auf den 3. Juni vertagen. Weitere An gaben der Morgenblätter lassen ke neu Zweifel darüber bestehen, daß Herriot, der Führer der radikalen Sozialisten, von Millerand mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt werden wird. Der „Matin" empfiehlt ihm, die nächsten drei Wochen, die ihm bis zum Amtsantritt verbleiben, der sorgfältigsten Prüfung des Re- parations- und Sicherungsproblems zu widmen. Ueberraschuvg in England. (Eigener Fernfprechdienst der „Sachsen-Zeitung") London, 13. Mai. Die englischen Blätter machen aus ihrer Ueberraschung über die französischen Wahlergebnisse kein Hehl. „Daily Mail" nennt die Wahlen einen politischen Erd rutsch. Er schreibt den Mißerfolg Poincares seiner Politik zu. „Times" meinen, man habe längst mit einem solchen Mißerfolg Poincares gerechnet. Auch England für Aufschub der Chequeres-Besprechunq. (Eigener Fernfprechdienst der „Sachsen-Zeitun g".) London, 13. Mai. Auch in englischen Kreisen ist man der Auffassung, daß angesichts des Ausfalleen der französischen Wahlen und der damit für die französische Regierung herauf beschworenen Krise die auf den kommenden Montag anberaumte Zusammenkunft zwischen Poincare und Ramsay Macdonald zu nächst aufgehoben wird. Die Forderungen der neuen Macht in Frankreich. (Eigener Fernfprechdienst der „S a ch s e n - Z e i t ung".) Paris, 13. Mai. Die neugewähllen sozialistischen Abge ordneten haben gestern abend den Präsidenten der Kammer schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, daß sie beim Wiederzu sammentritt der Kammer eine Resolution im Sinne einer unein geschränkten und vollständigen Amnestie zugunsten der politisch Verurteilten und der von Kriegsgerichten verurteilten Soldaten einbringen werden. Gleichzeitig werden sie die Wiederein stellung sämtlicher Eisenbahner und Beamten fordern, die wegen Streilvergehen oder aus einem anderen politischen Grunde ent lassen wurden. Herriot kommender Mm Schwerwiegende Rote an Deutschland. (Eigener Fernfprechdienst der „Sachsen-Zeitung") Genf, 13. Mai. Dem „Temps" zufolge liegt die Note der Botschafterkonfereuz an Deutschland bereits fertig vor. Ihr In halt sei schwerwiegend, da er Deutschland keine Zeit mehr lasse, „Ausflüchte und neue Gegenvorschläge" zu machen. Noch vor dem 18. d. M. werde die Note in Berlin überreicht werden. Erneuter Rückgang des französischen Franken. Berlin, 13. Mai. Der Berliner Lokalanzeiger berichtet aus Neuyvrk: Das Ergebnis der französischen Wahlen führte an der Neuyorker Börse zu einem Kursrückgänge des franzö sischen Franken, der 5,78 notierte. Neue Forderungen der Besatzungsbehörde Düsseldorf, 13. Mai. Die Besatzungsbehörde hat die Stadtverwaltung aufgefordert, den bereits wiederholt verlangten Neubau einer Ärtilleriekaserne mit Beschleunigung in Angriff zu nehmen. Die Arbeiten sollen sofort begonnen werden. Im Falle einer nochmaligen Weigerung wird mit dem Kriegsgericht gedroht. Außerdem wird die Herstellung eines Sportplatzes für die Truppen verlangt, der 23 OVO Mark losten würde, ferner die Bereitstellung eines neuen Schulgebäudes, in welchem eine Unteroffiziersschule der Besatzungsarmee untergebracht werden soll. Werden, 13. Mai. Von der französischen Besatzung wurde die Vorlage eines endgültigen Projektes zum Bau einer Kaserne bis zum 20. d. M. verlangt. Mit dem Bau soll sobald als möglich begonnen werden. Die Fertigstellung des Baues soll bis zum 1. Dezember 1924 geschehen. Oberst Piggot beim Reichspräsidenten. Köln, 13. Mai. Reichspräsident Ebert empfing während seiner Anwesenheit im Kölner Rathaus gestern nachmittag den britischen Zivilkommissar für die englische Zone, Oberst Piggot. England mit dem türkisch-deutschen Vertrag einverstanden London, 13. Mai. Im Unterhause erklärte heute der Unterstaatssekretär im Außenamt Ponsonby, daß die englische Regierung nunmehr den Text des neuen deutsch-türkischen Ver trages erhalten habe. Dieser verstoße in keiner einzigen Bestim mung gegen die des Vertrages von Lausanne. Der Streik in Oberschlesien Gleiwitz, 13. Mai. In der Slreiklage in Oberschlesien hat sich am 12. Mai, soweit der Steinkohlenbergbau in Frage kommt, nicht geändert. In den Hüttenbetrieben ist insofern eine Aenderung eingetreten, als das Hultschinerwerk und die Reden- Hütte wieder voll adelten. In Gleiwitz streiken die Megunin- A.-G. und die Gleiwitzer Grube. Von der Streikleitung wich mitgeteilt, daß sich die Lage in Gleiwitz verschärft habe. Die Notstandsarbeiten auf der Gleiwitzer Grube wurden eingestellt. Auf verschiedenen Gruben verrichten die Beamten die Notstands arbeiten. Sieg der Opposition in Japan. (Eig en er Eernfprech die nst der „Sachsen-Zeitung") London, 13. Mai. Nach Meldungen aus Tokio hat sich die Oppositionspartei bei den japanischen Wahlen von den 434 Sitzen des Parlaments bis gestern abend um 7 Uhr 242 Sitze erobert. Die Opposition hat mit der Wahlparole „Nieder mit der privilegierten Klaffenregierung" gesiegt. vollen Empfanges des rumänischen Könispaares in Par-is wenig Lust zu haben, hie rumänische Grenze förmlich zu garantieren. Das ist begreiflich, weil Fbanfteich zurzeit hinreichenb eigene Sorgen hat. Die Aufstandsversuche in Syrien nehmen einen immer ernsteren Charakter an und weren offen bar vom türkischen Gebiet aus unterstützt. Syrien war nach dem Kriege Frankreich als Manbatsgebiet übergeben worden, aber bisher ist es Frankreich nicht gelungen, bie Bebuinen- stämme, die den Hauptteil ber syrischen Bevölkerung aus machen, zur Ruhe und Unterwerfung zu zwingen. Sollte die Spannung zwischen Franzosen und Türken an ber syrischen Grenze wirklich zum Ausbruch von Feindseligkeiten fuhren und sollte sich die Nachricht bewahrheiten, baß hie Türken bereits ein Armeekorps zur Verstärkung der syrischen Rebellen entsandt haben, so wäre die militärische Lage Frankreichs m diesem Ge biet denkbar schwierig. Es wäre ein Unternehmen, welches kaum Aussicht aus glänzende Triumphe bietet und lange, mühe volle Expeditionen, die ebenso vibl Geduld wie Geld erfordern, nötig machen würde. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß ein formeller Kriegsausbruch wahrscheinlich Has rus- sischMrkische Bündnis aktuell machen würde, so daß Angora auch noch mit russischem Beistand rechnen könnte. Ueberhaupt sicht die überaus aktive und selbstbewußte russische Außenpolitik in einem merkwürdigen Gegensatz zu ben sich hausenden wirt schaftlichen und politischen Schwierigkeiten im Innern. Es wäre nicht ausgeschlöflen, bah die Sowjetregierung, in der Trotzkis Einfluß wieder verstärkt zur Geltung kommt, in einem kriege rischen Unternehmen bie willkommene Ablenkung von innen ¬ politischen Zwistigkeiten und wirtschaftlichen Nöten sähe. Wer gerade Verwicklungen auf asiatischem Boden sinh in ihren Fol gen unberechenbar und man weiß aus vielen Erfahrungen her etzlen Jahrzehnte, wie leicht aus solchen scheinbar zunächst fern- liogenden Herden die Flammen großer europäischer Zusammen stöße emporschlagen können. Deutschland ist an diesen Dingen zunächst unbeteiligt, aber' es muß den Ablauf auch Liefer Be gebenheiten um so aufmerksamer verfolgen, je näher die Mög lichkeit rückt, baß feine nächsten Nachbarn deswegen aneinander geraten und den Gang der europäischen Ereignisse von solchen Gesichtspunkten aus beeinflussen könnten. lleichttsg am 27. Mai. u. Berlin, 1L Mak. Die Einberufung des Reichstages wird, wie nunmehr mii ziemlicher Sicherheit angenommen werden kann, für Dienstag; den 27. Mai, erfolgen. Die Vorstände der alten Reichstags» fraktionen treffen bereits die Vorbereitungen für die ersten Fraktionssitzungen. Der zur Überwachung der Durchführung des Personalabbaus bestehende Ausschuß wird noch einmal einige Tage vor Beginn des Plenums eine Sitzung abhalten. Als Alterspräsident, dem in einer neuen Wahlperiode dis Eröffnung des Reichstages obliegt, dürste der sozialdemokratische Abgeordnete Bock-Gotha in Frage kommen. Er ist am 28. April 1846 geboren, steht also im 79. Lebensjahre. An Lebensalter folgen ihm sodann die Abgeordneten Spahn-Zen» trum und Zubeil von der Sozialdemokratischen Partei.