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Pat.). — Tamerafabrik Ferd. Merkel, Tharandt: Auszugsstist für photographische Apparate (Gm.). — Welta-Kameva-Werke G. m. b. H., Freital: Standarte mit darauf federnd angebrachtem Monometer-Rahmen (Gm.). — Paul Otto Knepper,Wils- druff: Aufwascht-sch mit aufklappbarer Tischplatte and Aus zug ohne Füße (Gm.) Zu Weihnachten Wohlfahrtdbrkefmarken. In Deutsch land hat sich in den letzten Jahren wie in den meisten Kulturländern mehr und mehr die schöne Sitte einge bürgert, in der Weihnachtszeit Wohlfahrtsbriefmarken zu verwenden. Fünf Millionen Reichsmark sind in vier Jahren durch Wohlfahrtsbriefmarken für die not- leidende Bevölkerung aufgebracht worden. An alle, die zu Weihnachten schriftliche Grüße versenden, ergeht die drin gende Bitte, durch Frankierung der Weihnachtsbriefe mit Wohlfahrtsbriefmarken und Verwendung von Glückspost karten ein Scherflein zur Linderung der Not derer beizu tragen, die das Weihnachtsfest in Sorge und Entbehrung verbringen müssen. Drahte Glückwunsch auf 1>x ll Weihnachts- und Neujahrsglückwunschteleyramme sind für die Zeit bis Ä. Januar 1929 versuchsweise auch im Inlandsverkehr zu gelaffen worden. Der Wortlaut dieser Telegramme muß den beabsichtigten Zweck eines Glückwunsches oder Grußes erkennen lassen, im übrigen ist der Tert wahlfrei. Die Ge bühr beträgt 5 Pf. für das Wort (Mindestgebühr 7b Pf.). Vom 24. Dezember an führt die Deutsche Reichspost ferner zwei neue, von Prof. Hohlwein in München entworfene Formblätter für Glückwunschtelegramme ein, auf denen in farbigem Offsetdruck ein Postillion und ein Blumenstrauß dargestellt sind. Der Aufgeber eines Glückwunschtelegramms, der dessen Zustellung auf einem der Schmuckblätter wünscht, setzt vor die Anschrift seines Telegramms als Bezeichnung des gewünschten Form blatts den Vermerk — I-x 1 oder l-x 3 oder l-x 4. —. Auch der Empfänger eines Telegramms kann bei seiner Zustellanstalt beantragen, daß für ihn eingehende Glück- Wunschtelegramme auf einem bestimmten Schmuckblatt ausgefertigt werden. Die Sondergebühr beträgt wie bis her eine Reichsmark. Die neuen Formblätter für Glück wunschtelegramme können vom 24. Dezember ab an den Telegrammschaltern eingesehen werden. Drei weitere Schmuckblätter für Glückwunschtelegramme mit der Be zeichnung l-x 2, l-x 5 und l-x 6 werden demnächst heraus gegeben werden. s Niedenvartha. <Gem e 1 nd eve ro rd ne 1 ensi tz u n g.) In der am 18. Dezember in der Wilhelmsburg abgehaltenen öf fentlichen Sitzung der Gemeindeverordnetcn teilte -der Vorsitzende, Bürgermeister Grundmann, zu Punkt 1 der Tagesordnung folgendes mit: Not.dem Easthofobcsitzer Buchal die Genc hmigung zum Kraftdrvschkendetrich in Niederwartha erhalten- hat, wurde beschlossen, mit Gossebaude in Deidnd-ung zu treten, um zu er reichen, daß beide Orte einen Tansbezir-k bilden. Ein Gesuch des Schw-erhörigenoerbands um Unterstützung lehnte man mit der Be- s gründung alb, «laß die Gemeinde an der Fürsorge des Bczirksver- i danides Meißen beteiligt ist. Dor Llektrizitälsveiband Gilda teil- ! tc mit, daß eine Gasversorgung wegen geringen Anmeldungen « zur Zeit mcht in Frage «kommen -könne. Die Stadt Kötzschmbroba - hat mitgeteilt, baß «sie beabsichtige, den im Sla-dtgcb.et links der « Elbe -liegenden Toil -der Meiner Straße dez. die -Zufahrtsstraße zur Brücke durch zwei Lampen zu beleuchten und -die Zuleitungen an das Gerda er Netz -i-n Niederwartha -anzu-schließen. Die Be- s fprechungen Haden ergeben, daß das Nie-derwarthwer Strom- - netz berecks -überlastet ist und ein dritter -Stromkreis gebildet wer- j -den muß. Die Gemeindcv-erordneten beschlossen deshalb, die Stadt i Kötzschendroda mit '/» der An lag.--kosten für den dritten Strom- l kreis zu beigsten -u-nb pro -Lampe ein jährliches Bezugsgeld von 10 - NM. zu fordern. Mit T-ank wurde -von -einer Geldspende für Ortsarme durch Ingenieur -Herrnrann aus Amerika entgegen-ze- nommen. Schließlich nahm man noch Kenntnis von -der Herab setzung der EmkommerHruer-Richtzahlen sowie von der Mittei lung -über eine -durch G-omeindeverordneten- R o ß -b erg vvrge- nommenr Revision -der Gemc-ndc-kasse. Bücher urd Kaste waren in Ordnung b:su-n»en worden. Zu Punkt 2, betreffend Einspruch gegen die Beschleusungsanl-age von Cossebaude, berichtete Ge- - meindeverordneter H e r tzs-ch über einen Verhandlüngstcrmin im - Gasthofe zu ToschL-aude, den die Amtshauplmann-schast Dres-drn -als EnteLMMJÄxhörde einberufen hatte. Da in dieser Sitzung - die -Gemeinde Lossedande -den: als notwendig anerkannten Einbau s einer biologischen Kläranlage i-m Lotzeduch zugesagt hat-te, d.-schloß man, den Ein-sipruch zurückzuziehen. Zu Punkt 3, Bericht über -die - Planung der Entwässerung des Neubaues -der A.-G. Sächsische Werle beauftragt man den Berichterstatter, Baui-nfpektor Hertzsch mit -der Prüfung der von -der Amtshauptmannschast vorgelegten M-schlemsungsplänen. -Zu Pu-iÄt 4, Beschlußfassung -über die elektrische Beleuchtung -im Oberlande, wurde mitgeteüt, daß die Kesten- islür die Straßenzuleitu-ng -520 RM. -und für jeden ! der 6 H-ausanWüsse je 30 Mark -betragen. Man beschs-oß, -die An- s läge Herstellen zu -lassen, und von jedem Anwohner 100 RM. zu den Kosten zu fordern. Zu Punst 5, Gesuch der -verw. Ochme um Erweiterung der Schankerlaubnis lehnte -man Befürwortung man gels Dedürfnisses -ab. Zu P'unkt 6. Dauye-fuch Dathe, Dresden betreffend Errichtung eines Verkaufshäuschens für Woschwaren im Oberlande, wurde einstimmig beschlossen, das Bauvorhaben in der vorgelegten Form abzukhnen. Zu Punkt 7, Antrag des Ge- m-eirdcoerorbneten Dietz aus Einführung der -kostenlosen Doten- bestaltung übertrug -man -dem Finanzausschuß die Vorbereitung eines entsprechenden Ortsgeisetzen-lwurses. SäHießlich wurde noch m -einem Fall« eine Weihnachtsunderslützung bewilligt. f Sackfen und Nachbarschaft Volkstrauerlag ^929. Der Volkstrauertag soll, wie schon in den letzten Jahren, auch im nächsten Jahre wieder am Sonntag Nemi- niszere, also am 24. Februar, begangen werden. Tin Denkmal für die Königlich Sächsische Armee. Der Neichswehrminister hat in der Angelegenheit der Errichtung eines Denkmals für die Königlich Sächsische Armee auf dem Truppenübungsplatz in Königsbrück der zuständigen Dienststelle in Dresden zu erkennen gegeben, daß er es für richtiger halte, wenn die Anregung zu der Errichtung des Denkmals von den maßgeblichen Ver tretern der Vereinigungen der alten sächsischen Armee er folge, da es sich um ein Unternehmen handelt, für das eine Reihe von sächsischen Vereinigungen die Verant wortung und die Kosten trägt. Er bäte daher, in die Wege zu leiten, daß die weitere Bearbeitung der An gelegenheit in die Hände dieser Vereine gelegt würde. Lommatzsch. (Aufdeckung eines Urnen- irted Hofes.) Auf der Feldflur des von Friesenscheu Rittergutes und Petzschwitz bei Lommatzsch wurden vom Pachter P. Nisse und dessen Söhnen in 32 Zentimeter Tiefe etwa 20 vorgeschichtliche Urnengräber angeschnitten. Fünf Graber wurden ausgegraben, von den übrigen gerettet, was der Pflug herausgeworfen hatte. Die bronzezeitlichen Graber gehören dem sogenannten älteren Lausitzer Typus an also der Zeit von 1400 bis 1200 v. Ehr. Sic enthalten neben dem eigentlichen Brandbehälter regelmäßig einige Beigefäße und sind mit Steinplatten umpackt. Das Be gräbnis einer Frau erbrachte neben zwei Armringen aus Bronze Schale und Läufer einer Handmuhle aus Granit. Freiberg. (Brand.) Von dem im Fürstental ge legenen sogenannten Pfaffenvorwerk ist das Wohnhaus mit angebauten Stallungen niedergebrannt. Der Brand ist in der Nähe des Ausganges der Räume der Dienst boten ausgebrochen und dürfte auf fahrlässigen Umgang mit Streichhölzern zurückzuführen sein. Der Schaden ist erheblich, da der größte Teil des Ernteertrages vernichtet wurde. Müdisdorf. (Ungültige Bürgermeister- w a h l.) Die Amtshauptmannschaft Freiberg hat die kürz lich hier erfolgte Bürgermeisterwahl für ungültig erklärt. Nachdem sich im ersten Wahlgang zwischen zwei Bewer bern Stimmengleichheit ergeben hatte, ließ man das Los entscheiden. Dies wäre aber erst nach einem zweiten er folglosen Wahlgang gesetzlich zulässiig gewesen. Es macht sich daher eine Wiederholung der Wahl erforderlich. Bad Lauflck. (E i le n b a h n u n f a ll.) Der Per sonenzug, der von Leipzig nach Bad Lausick fährt, fuhr in der Station Belgershain auf eine Lokomotive auf. Per sonen wurden dabet nicht verletzt. Mittweida. (Eine diebische Familie.) In einem hiesigen Kaufhaus wurden eine Mutter und ihre drei Töchter festgenommen. Während die Mutter sich die Ware vorlegen ließ und sie besah, stahlen die Töchter aus- gelegte Waren. Die Diebinnen stammen aus Ehrenberg und sind zum Zwecke des Stehlens nach Mittweida ge kommen. Torgau. (Begnadigung des ehemaligen Lkebenwerdaer Landrates.) Das preuGsche Staatsministerium hat den ehemaligen Landrat des Kreises Liebenwerda, Vogl, begnadigt. Landrat Vogl war seinerzeit wegen seiner aufsehenerregenden Finanz geschäfte vom Landgericht Torgau zu einer fünfmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ob auch Vogls Mit arbeiter. dem ehemaligen Sparkassendirektor Merris, der seinerzeit zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden war, ebensalls die Strafe erlassen ist, wurde bisher noch nicht bekannt. Gegen Vogl wurde erst kürzlich das Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienstentlassung vom preußischen Innenminister eröffnet. Dieses Ver fahren wird ungeachtet der jetzt ergangenen Begnadigung seinen Fortgang nehmen. Tagungen in Sachsen Hauptversammlung des Sächsischen LandbundeS. Die Sächsische Landwirtschaftliche Woche, die vom 21. biS ZS. Januar in Dresden stattfindet, wird mit der Hauptver sammlung des Sächsischen Landbundes im Zirkus Sarrasani am 25. Januar ihren Abschluß finden. In dieser Versamm- lttüg Wird außer den sächsischen Landbundführern der Führer des Pommerschen Landbundes, von Rohr-Demmin, über den Kampf der deutschen Landwirtschaft um ihre Existenz sprechen Sangertag des Sächsischen Elbgausängerbuudes. Der 60. Sängertag des Sächsischen Elbgausängerbundes Wird Sonntag, den 7. Juli 1929, in Königsbrück abgehalten Das passencke Ne/Anachk- At/chenk tür jetten Herrn: terner: Krawattcn- Stotte in reicb8ter^u8- vakl-^nkeitixunß fetter Basson preiswert untt »ckaell Seittono Tucker und 8ek»ls ttvr Xreurkirekv 2 u. Seetordaus Lclce Prager untt Seestrase Dresdner Brief. Märchen der Großstadt: Lichterglanz. — Kleine Künstler. — Des Reorganisierte Schwein. — Weihnachtsglocken. Dres -den, 19. Dezember, Wer behauptet, -die Gwßsic-dk vernichte alle Märchen, -sei trocken, nüchtern, materiell? Die Groß stadt zerstöre den -wahren Märchenglauben -im -Kiitdenh erzen, der doch so süß ist und d-ie Jugend zum Feenreich macht? Nicht doch! Wer noch an Märchen glauben -will, sei er groß oder (.'ein, wer das richtige Märchenauze und Märcheicherz besitzt, findet wohl auch in -der Großstadt genug »der Poesie, um -sich daran zu er quicken. Besonders um -die Weihnachtszeit, -die doch der Wunder und Märchen so voll ist.. Just -i-n der «dunkelsten Zeit des Jahres stammt es empor wie lauter strahlende Sternlein. Die -wunderbare Elektrizität, die ge- steigerte Technik der völgeschmähten Neuzeit ermöglicht solchen Glanz. Da glühen die Lämpchen an unzähligen Bäumen -an Außenfronten, Läden, hoch oben auf den Däckiern sogar. Ja, -es würde nicht Wunder nehmen, -wenn -unser goldener Mann auf der Spitze des Rathauses in -den hol-den Weihnachtstagen ein ge schmücktes Bäumlein trüge. Wäre solcher Glanz früher möglich gewesen -in der sogenann ten guten alten Zeit? Wer konnte da wohl -an den Außen-fronten herumkriechen, um Lichter anzustecken und anzuzünden— «dem gar stigen Wind zum Trotz? Freilich-, der -Glanz der Wachskerzen ist beleibter, poesiereicher. Im Flammen und Flackern sieht man Ge stalten, Engölvflügel bewegen sich. Doch die Wachskerzen bleiben uns ja für -das Zimmer. Und die strahlenden WeGwachtsdäume rings umher in der Stadt sind Vorfreude! Vorfreude erleben auch die -Mn«n Künstler, «die sich vorbe- breiten. ein Weihnachtsmärchen selbst darzustellen. Kinder sind -die düsten Schauspieler. Nm muß man ihnen das aussuchen, was ihrem Verständnis naihetommt. Mit Feuereifer arbeiten sie schoss di« ganzen Advenlwochen, lernen, proben, um am Heiligen Abend daheim, bei Schulschl-uß im Klassenzimmer oder -bei der Weh' nachtsfeier in irgend einem der Violen Dresdner Dere ine und Ver- einchen die Weihnacht verherrlichen zu helfen. Und Zwergen kostüme, EngelsBewander mit goldigen Flügeln, Märchenseen und Marienlle-dung sind begehrte Artikel in «den Geschäften, wo für Theaterflitter gesorgt wird- „Drei Engel und eine Mutter M-aria" schreit die dicke Geschäftsinhaberin -chrer Gehilfin zu und knüpft daran etwas -unpoetisch die Angabe «des Preises. Weihnachtspoesie auch -überall in den Laden. Da hat ein Warenhaus die gute liebe Weihuachtsgesü-ichte mit -dem Iesus- kindlein in der Krippe, den Hirten und den heiligen -drei Königen, mit Palmen und Kamelen und «den -verheißungsvollen «Stern -in glänzend« Beleuchtung gestellt. Das Wunder überall! Märchenzauber sogar -im Realsten! Wir wissen den Grund -dazu und lächeln, -aber das K nderherz fühlt nur die Poesie. Und freut sich und ist -glücklich, gläubig! Hst auch -gläubig dort, wo an den Fleischerladen der Vorstadt zwei wunderbar rekonstruierte richtige Schweinchen am Tische sitzen. Spielkarten in den merkwürdig sauberen Pfoten, das rote Schnupftuch bereit unb ein Töpfchen Dier davor, während ein drittes auf dem Boden kauert und Mundharmonika zu spielen scheint. „Ein richtiges Schwein!" ruft der gläubige Junge, der -doch sonst so kritisch ist, -dem aber -i-n der Weihnachtszeit nichts -un möglich erscheint. Und er streichelt die Fensterscheibe, «da er das Tierchen nicht .selbst erwisch-en kann. Wunder über Wunder! Aber das schönste -kommt ja noch! Voll Erwartung sind all de Ki-n-derseelcn und stecken -mit ihrem Hubel und ihrem Glauben an -das Wunderbare und nüchterne Er wachsene mit an. So naht endlich der heilige Abend. Und das Schönste sind da -die Glocken! Sie tönen so «feierlich, sie rufen und mahnen, und selbst im Herzen -des verhärteten -Ichmenschen weckt ihr Klang Sehnsucht und Erinnerung Die Jugendzeit mit ihrer Poesie steigt wieder empor, die harten Micke werden weich, der Zauber der Weihnacht hüllt die Herzen ein, trotz Technik und mechanisierten Treibens. Drum schel tet nicht die neue Zeit! Auch sie weiß der «Seele Märchenglück zu geben, man «darf sich ihr nur nicht verschließen wollen. Regina Berthold. Dresdner Musikbrief. Dresden, 21. Dezember. Der „Barbier von Bagdad", der am Montag mit so bsachÄ-chem Erfdlg nach 1«5jähriger Pause im Opernhaus wieder erschien, -ist und bleibt ein Pechvogel, denn schon die erste -Wiederholung -mußte abgesagt werden, weil Andresen, der Darsteller der Titelrolle, he.ser geworden war. Hof- sen-Äch ist er bald wieder bei Stimme und die T-Heaterleilung hält durch, -denn es wäre schade um «die viele Mühe, die -man -aus die Neueinstudierung und Inszenierung verwendet -hat, wenn das reiz volle Werk schnell -wieder verschwinden würde. Krampfhaft sucht die Operndirektion nach einer Koloratursängerin, obwohl wir für dieses «Fach in Liesel von Schuch- eine in jüdcr Hinsicht -musterM- tige Künstlerin besitzen. Doch -sie ist seit einiger -Zeit, wer «weiß weshalb, kaltgestellt worden und leidet natürlich schwer unter die sem Zustand. Auch die Tatsache, daß Waldemar Sdaeg-eman-n mit Ablauf «der gegenwärtigen Spielzeit endgültig ausscheiden «wird un-d bereits -mit anderen- Theatern in Verhandlungen steht, -ist sehr bedauerlich. Denn er hat als Sänger, Darsteller «und Regisseur sich so vortrefflich bewährt,-daß sein Weggang eine empfindlich« Lücke hinterlassen wird. Die M-ventszeit «bringt traditionsgemäß -eine Aufführung des Weihwachtsoratoriums «van -Joh. Scb. Bach m «der Kreuzkirche und auch diesmal «hat unser Kreuzkantor Otto Richter, der ja längst -als berufener Bach-Interpret bekannt -ist, eine wundervolle Wiedergabe des «herrlichen Werkes «Heraumbrach!. Lin musika- l-iches Ereignis war die im Rahmen eines Opernhaus-Kon-ertes erfolgte Ausführung der „M ssa solemnis" von Beethoven. Zu ihr -hatte Gen-eralmusikmeister Busch -a-us «dem Sinfoniechor und -dem L.hrersrsangverem eine Ghormasse von 400 Stimmen gebil det, die sich unter feiner sicheren und begeisternden Führung mit der Staatskapelle in den Solisten zu einem -Ganzen von geradezu vollendeter -Schönheit vereinigt. Im Soloqu-artett wirkten von den Mitglftdem der Oper Helene Jung und Friedrich Plaschke mit-, für «die Sopran- und Tenorpartie waren Mia Polten-burg und August Richter, zwei stiilsichere auswärtige Kräfte, herangezvgen worden. Die Solovio-Iine spielte Konzertmeister Koene. -Schon die Generalprobe, nach der ich urteilen muß, -hinterließ einen tiefen Eindruck. F. A. G. Sehr gechrder Herr Rsdakdähr! Na da weren wir ja bald so weid. -Ehne Bescherung «habe ich schvnd weg. Ich habe nehmÄh vorgestern Ahmd, we-i-Is so käld wurde, -de Wasserleidunz äbge- schdelld und dämlicher Weise dsn Hahn in der Kiche aufgedrohd. Am andern Dag bin ich -sriehzeidig mid meiner Rohsa off den Ehristboomhandel gegang und wie mir nach drei Schdunden wie- «der hehme komm, hadde mei Nachbar schvnd -den Hauddhahn wie der osfgedrchb und uns kams Wasser in Vorsaal entgegen. D S war ehne unvechosfde Bescherung, von «der -ich aber «kchne zweede Auflage Ham möchde. Nadierlich schob meine Rohsa de ganse Schuld off mich. Ich mechde icberhäu-bd mal wissen, ob Frauen schvnd mal -an was schuld warn. Dis osf -den Aebdel in Paradies, das kenn se ja nich -aus der Weld schassen, sinh -an allen anderen Vorkommnissen -immer unb stets nur mir Männer schuld. M-ir fliegen aber ooch off jeden Leim rein. Vor einigen Dagen frogde mich meine Rohsa, ob ich ihren Brief an -ihrn Brüder in den Kafden geworfen häbbe. In -solchen Fällen bleidd chnem «doch nichd M-bersch iebrig, als ja ze sagen und ich -wollde -das noch be sondersch bekräftigen und sage, -ich hädd'n extra -kn de Bosd getra gen. Da feixt meine Gnädige und sagd: «Soh siehsd -du aus, ich hab dir -och noch gar lohn Bries gegähm, ich will'n doch Heide erschd schreiben! Nu, was manchen's nu -in solchen Fällen? Da bleidd chnem -nifchd anders iebrig, als «die Klappe ze Halden, oder das Gefchbräch off was anderes zu sichren.