Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192812220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-22
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Infolgedessen entwich eine große Menge Gas und fing Feuer. In dem Explosionsgebict schlugen bis zu zwei Meter hohe Flammen aus den vielen Kratern, die in den Asphalt gerissen wor den sind. Verschiedentlich waren noch kleinere unter irdische Explosionen von „Gastaschen" vernehmbar, die sich unter dem Stratzenpflaster gebildet haben. Die Gefahrenzone ist von der Polizei streng abgesperrt. An ihren Zugängen hielten eine Anzahl Feuerspritzen mit ausgelegten Schlauchleitungen, um im Notfall bei er neuten Explosionen gleich eingreifen zu können. In der Luft war starker Gasgeruch wahrnehmbar. An den Straßenlaternen hängen Schilder mit der Aufschrift „Rauchen verboten!". Ungefähr 400 Familien sind zum Räumen ihrer Häuser aufgefordert worden und haben dies größtenteils getan. Die wenigen Zurückgebliebenen bleiben auf eigene Gefahr. Dichte Menschenmassen standen an den Zufahrtstraßen des Viertels, das in Ermangelung des Gaslichtes von transportablen elektrischen Lampen erleuchtet ist. Die Störungen des Straßenverkehrs waren sehr groß, be sonders zur Zeit des Theaterschlusses. Es herrscht große Genugtuung darüber, daß die Verlustliste im Verhältnisse zu der Gewalt der Explosion und dem Umfang des Materialschadens so gering ist. Von den l5 mit Verletzungen oder wegen Gasvergiftung ins Krankenhaus gebrachten Personen konnten sieben nach der Behandlung wieder entlassen werden. Der den Laden inhabern durch die Störung des Weihnachtsgeschäfts zugefügte Schaden ist sehr groß. Die Beschädigungen der Häuser sind noch nicht abgeschätzt. Tie Fundamente mehrerer Häuser an der Ecke von High Street und Den mark Street gelten als gefährdet Die Sachverständigen befürchten, daß sich unter dem Straßenniveau zahlreiche Ansammlungen beträchtlicher Gasmengen gebildet haben, von denen aus das Gas allmählich in die Keller und die anderen Räumlichkeiten der Häuser eindringen wird. In folgedessen rechnet man mit der Möglichkeit kleinerer Explosionen für die Dauer von mehreren Wochen. An verschiedenen Punkten waren die Explosionen außer ordentlich stark. Eine der Explosionen verursachte einen Brand in einem Gebäude, in dem sich die Geschäftsräume mehrerer Filmgesellschaften befanden. Das Gebäude ist innerhalb kurzer Zeit zerstört worden. Die inzwischen behobene allgemeine Panik lebte infolge des Brandes wieder auf. Der Gesamtschaden wird au? mindestens drei Millionen Mark geschätzt. Allein der Schaden, der durch das Aufreißen des Straßsnpslasters entstanden ist, dürfte eine Million Mark betragen. >»»»»»»»»»»«»>>»»»«»»«»»«»» F>us unserer Heimat s Wilsdruff, am 22. Dezember 1928. Merkblatt für den 23. und 24. Dezember. Sonnenaufgang 8" 8" ll Mondausgang 13'^ Sonnenuntergang 15^ j Monduntergang 3 4 23 Dezember 1597: Der Dichter Martin Opitz von Bobrr- ^Dezember Mg; Schachmeister Emanuel Lasker geb Wie wird das Wetter? Das stark veränderliche Wetter hielt auch, wie angekiim dtat in der letzten Woche an. Die S ch n c e f a l l e d,e NI den Mittelgebirgen eine punmehr geschlossene Schneedecke ge schaffen haben, ließen allmählich nach. Da wir s"dl ich eine- recht kräftigen Hochdruckgebietes lagen, strömten sehr kalte Luflmasscn aus dem Innern Rußlands m unsere Gegend. Die geschlossene Schneedeäe begünstigte bei auskiarendcm Himnwl die nächtliche Ausstrahlung. So kam es, daß sich das Hoch druckgebiet verhältnismäßig lange halten konnte, obgleich vom Westen her Tiefdruckgebiete energuch vorzudrmgen ver suchten. Am schärfsten war die Kalte »n Ostpreußen, wo Temperaturen von 25 Grad Celsius und noch darunter ge- wessen wurden. Aber auch in Mitteldeutschland ging die Quecksilbersäule sehr wett ytnav. So hatten wir zum om- ziellen Winteranfang auch in Mitteldeutschland Morgentempe raturen. die zumeist um minus 1ü Grad Celsius lagen. Gegen Ende der Woche machte sich der Einfluß der westlichen Stö rungen schon stärker bemerkbar. Wenn auch in der Nacht zum Freitag die Temperaturen wieder sehr stark hinuntergegangen waren, so kündigte doch die Winddrehung nach Südosten das Herannahen eines Siörungsgebteies an. Bei seinem weiteren Vordringen haben wir in Rordwest- und Mitteldeutschland mit schneller Zunahme der Bewölkung, ver breiteten Schneefällen und erheblicher Milderung zu rechnen. Jedenfalls scheint sich wieder einmal das alte Sprichwort be wahrheiten zu sollen, daß gestrenge Herren nicht lange regieren. * Letzte Vorbereitungen. Die Stunde kommt — die Stunde, wo der Lichterbaum angczündet wird und wo es sich zeigen muß, was getan worden ist tn all der schwierigen und aufgeregten Zeil der Einkäufe und der Festbäckereien und der heimlichen Zusammenkünfte und der „selbstgemachten" Handarbeiten. Wenn erst die Lichter brennen und alles schön geordnet liegt, von Tannen zweiglein und silberglänzenden Lameltafäden und künstlichen Schneeflocken umrahmt, dann wird ernste Musterung gehalten von allen über alle, und wer nicht besteht vor den scharfen Augen der engeren und der weiteren Familie — wahrlich, der ist nicht zu beneiden! Also ist es gut und geraten, daß jeder, der sich nicht ganz sicher fühlt, fünf Minuten vor zwölf noch rasch mal Umschau halte, ob alles stimmt, und daß er rasch noch ergänze und nachbessere, wenn ihm etwas nicht gediegen und gelungen genug erscheint. Die Hausfrau — ja, der Hausfrau brauchen Wil eigentlich gar nichts mehr zu sagen: sie ist fertig, mindestens im Geiste fertig mit allem, was das Fest verschönern Helsen soll, und was sonst noch so dazu ge hört. Auf ihren Schultern ruht, wie immer, die größte, die wahre Last, und bis in die letzten Heiltgabendminuten hinein muß sie sorgen und schaffen und vorbereiten - aber, paßt auf, sie schafft es, schafft es sicher, denn die Hausfrau ist die Kraft, die nie versagt! Die anderen alle sind, mit ihr ver glichen, Statisten — auch der Vater ist nicht ganz ausge nommen —. aber gerade darum sollen diese andern alle genau zusehen, ob sie mit ihren Vorbereitungen restlos im reinen sind, denn wenn die Komparserie versagt, fällt oft das ganze Stück durch. Werfe also jeder noch rasch einen liebevollen Blick auf das, was er schenken will, und vor allem gehe jeder noch einmal im Geiste rasch alle durch, die er beschenken möchte, damit keiner vergessen bleibe Und nun wollen wir den Baum aufputzen und Ordnung machen in und um uns, damit wir, wenn wir noch für ein Minütchen die Hände in den Schoß legen dürfen, uns selbst bewundernd sagen können: Siehe da, es ist gut! s Die Weihnachtsnummer des „Wilsdruffer Tageblattes" gelangt am Montis nachmittag 2 Uhr zur Aus gabe. Die Abholer werden gebeten, sie bis spätestens 4 Uhr in der Geschäftsstelle zu entnehmen. Die Wilsdruffer Illustrierte liegt der nächsten Nummer unse res Mattes bei. * Weihnachtslieder unter den; „Christbaum für alle". Auch ZÄstem aberd) hatten sich trotz der strengen Kälte zahlreiche Zu hörer auf dem Marktplätze emges-umben, nm Een schönen Weih- nachtslsodern zu lauschen, die öer Sch-ulchor unter Oberlehrer Gerhardts Leitung fang. Hell und rein hallte ihr Klang in die Kare Winternacht hinaus, Freude erweckend und Weihnachts- stimmmrg vermehrend. Heute nachmittag 5 Uhr Md morgen nach mittag >L6 Uhr MM die Stadtkapelle Mieder. Morgen nachmittag 165 Uhr singt der ,-S ängerkranz" und abends 8 Uhr setzt dir „Liedertafel" den Schlußstein unter die Darbietungen am Weihnachtsbaum. Auch der Gesangverein „Liedertafel" hatte am gestrigen Frei- taz abenh Ne Mitglieder ssimes aktiven Chores -durch Handzettel nach feinem Vereinslokale, dem Hotel zum „Löwen", gerufen. Tin prächtig geschmückter Chrisihaum erhellte geheimnisvoll den Fustmum und die muntere Sängeischm, in «der leider verschiedene Sänger fehlten, erfreute sich am Gefangr weihnachtlicher Weifen. Was für einen eigenen Reiz hat «doch die Feier des sinnlichsten aller Feste! Der rührige VerMsvorstaud, Kaufmann Otto Weh ner, begrüßte die erschienenen Sänger, auf den Sinn "der ver anstaltenden Feier hiniweisend, und wünschte allen einen vergnüg ten Abend und eine recht gesegnete Feier des Festes überhaupt. Frau Gisela Kumber a und Fräulein Käte Berger wußten durch prächtig gebotene Lieder hie weihnachtliche Stimmung zu erhöhen. EffenbahnöberaMtmt Ia kob und der Ehrenlicder- v»neekirk5c»7SLc«u7r vv»c» osidur ueisiLk.vekbkl- oorltegui-g.- Schloß Arnsperg im Riefengebirge war eingeschneit und Tag um Tag schleuderte der Himmel neue Schneemassen her nieder. Die Förster und Waldarbeiter, die im Arnsperg- schen Revier Dienst taten, mußten schwer ichuften. Der Heger trat in Tätigkeit, aber es kostete unsägliche Auf opferung, um die Futterplätze auszuschaufeln Trotz aller Mühe ging manches Stück Rehwild zugrunde ja sogar das Hochwild mußte hart kämpfen um kärgliche Atzung. So war um Schloß Arnsperg alles verödet, jede Verbin dung mit der Nachbarschaft war abgeschnitten und die Be wohner des Schlosses führten eine stille Gemeinschaft für sich Friedrich Karl, Graf von Arnsperg, der junge Majorats erbe, der lange verschollen und zum Weihnachtsfeste in die Heimat zurückgekehrt war, war glücklich im Kreise der Seinen. Drüben in Amerika erkämpfte er mit dem treuen „Longdale" den „Goldenen Preis der Staaten", gewann ihn für sein Vaterland! Mit dem Flugzeug fuhr er über den Atlantic und wurde schiffbrüchig. Ein Fifcherdampfer rettete ihn und seinen Gefährten. Zmn Weihnachtsfeste kehrte er zu den Seinen zurück. Aline, seine schöne, junge Frau, war vom Glück, mit dem geliebten Gatten vereint zu sein, noch ganz benommen, sie blühte wieder auf wie eine junge Rose, die blassen Wangen verschwanden und sie vermochte wieder herzlich zu lachen. Und die Kinder, die liebliche, zwei Jahre alte Marie-Anne und der erst ein Jahr alte Friedrich, . . . welch unermeß liches Glück lag in ihren Augen, wenn sie sich liebesuchend an den Vater anfchmiegten. Der alte Gras und die Gräfin und der alle Amerikaner Moresield, der seinen Lebensabend aus Schloß Arnsperg be schloß, sahen gerührt auf das Bild der trauten Harmonie und reinsten Glückes. Fast ein klein wenig neidisch konnten sie sein, wenn sie einmal zurückftehen mußten, denn die Kinder drängten sich um den Vater. Selbst Aline, Friedrich Karle pigendschönes Weib, mußte den Kindern oft den Vortritt lasten, ober sie tat es aern. denn sie wußte, daß die unend ¬ liche Liebe, die sie einst mit dem Gatten zufammengesührt hatte, heute wie einst in Friedrich Karls Innern lebte. So gingen die Tage hin in stiller Freude. * * * Auch die Dienerschaft des Schloßes hatte gute Tage. Aus der großen Gesindestube schallte von früh bis spät munteres Lachen und der Redestrom versiegte nie. Soviel gab es zu erzählen, daß um die zwölfte Stunde oft noch Licht war. Lächelnd duldete es der alte Graf, der sonst stets auf strenges Regiment gehalten hatte, denn er verstand die Aufregung unter seinen Leuten. Ihm selbst war es noch ein unfaßbares Ding, die Tatsache: Dein Sohn, den du schon als tot be weintest. ist wieder gekommen und hat so Großes draußen in der Welt geleistet. Der Silvesterabend der gräflichen Familie war in stiller Fröhlichkeit zu Ende gegangen, nur das Gesinde feierte ihn weiter. Die Mamsell hatte einen prächtigen Punsch gebraut, dem reichlich zugesprochen wurde. DeO alle Hausmeister selbst blieb bis in die zwölfte Stunde, und als er dann ging schwankte er bedenklich. Einen kleinen Spitz hatte er erwischt. Johann, der Kutscher, stützte ihn freundlich und unter Lachen und Scherzen der anderen wurde er in seine Behau sung gebracht. „Wart, ihr Schlankeln, ich werde euch lehren, mich alten Mann so — so zu be— beschwipsen," drohte er dem Kutscher lächelnd. Kaum hatte er sich auf den Bettrand gesetzt, da schlief er ein, und es kostete alle Anstrengungen, ihn ins Bett zu bringen. Als Johann später lächelnd das Stockwerk herunterging, überquerte er den Hof. Einen Augenblick lang blieb er stehen und blickte nach dem Himmel. Aber nicht ein einziges Sternlein vermochte er zu entdecken. Stockdunkel war die Nacht. Eisige Luft wehte über den Mauern von Arnsperg. Es begann schon wieder zu schneien Aus dem großen Gesindezimmer fiel der Lichtschein auf die beschneiten Fliesen. Schon wollte sich Johann wieder in das behagliche Zimmer begeben und das neue Jahr ge bührend weiterfeiern, da blieb er plötzlich stehen und horchte Schrie da nicht ein Mensch? Ach was, dummes Zeug! Wer sollte sich jetzt nach Arns perg verlaufen. Keinem Menschen siel es ein, sich durch den Schnee zu arbeiten. Ein Liedchen trällernd, schritt er dem Seitenflügel nach dem Gesindezimmer zu. metz'ter erstehen durch begeistert cmsgensmmE Dichtungen -au» „Geißlers Buntfeuer" und dem „Humoristischen Künsüer, Dell» matorium für Dilettanten von Mathilde Hense". Mu viel BerM wunde es ausgenommen, als der Liedermeister von der Gest,«ich« des Weihnachtsfestes emsgehend, das seinen Ursprung aus 06» S-onnenwendfeier «unserer Mtgermanen herleitet, auf die Feier des schönsten aller;Fcste in unserer heutigen Ae4 kam. Da wuM« manches Herz warm bei dem Gedanken an die Tage der Kmdhech wo der Sänger noch zu der Schar derer gehörte, die dieses Fest der Liebe immer mit «besonderer Sehnsucht und Begetsterm^ev ! warteten. Man versetzte sich zurück in die Tage seiner K athe» s und gedachte der herrlichen, so glücklichen Zeit. Was auch Fran ziskus Nagler aus seiner «Kindheit herausempsand, -dos wurde I«' dem Sänger Kar durch seine Vertonung eines Meihnachlsliedes Einen besonderen Höhepunkt des Abends brachte die GabeNlotteri«, die die Stimmung noch besonders erhöhte. Noch manches gemein same Lied trug zu einem recht würdigen Verlaufe des Abends bei. und die frohe Sängerschar trennte sich dankbar für den veran stalteten herrlichen Abend zu später Stunde. Beginn der Weihnachtsferien. Die schönsten Ferien des Jah res, die WeihnachSserien-, haben gestern an den Schulen ihre» Anfang genommen. Der Unterricht beginnt Montag den 7. Ja nuar wieder. Die Amtsräume des Amtsgerichts bleiben zufolge Verfügung des Gesamtmin-isteriums «am 24. und 31. Dezember geschloffen. Dringliche Angelegenheiten werden an beiden Tagen nur von 19 bis 11 Uhr vormittags erledigt. Dienstzeit auf dem Güterboden am Heiligabend. Montag, am 24. Dezember (Weihnachts-Heiligabend) wind die An nahen« Md Auslieferung von Eil- und Frachtstückgütern auf dem Güter- bod-m in Wilsdruff 15 Uhr, also 2 Stunden früher als sonst, ge schloffen. Die Annahme und Auslieferung von Expreßgutsendun gen bleibt von dieser Maßnahme unberührt. Uebertritt in den Ruhestand. Der Bezirksarzt in Meißen, Regierungsmedizinalrat Dr. Stahl, tritt unter «dem 31. Dezem ber 1928 in den dauernden Ruhestand. An seine Stelle tritt ab 1. Januar 1929 Dr. mcb. Johannes Krahn. Der Bezirtsarzt in ! Meißen wirb vom 1. Januar 1929 bis 13. Februar 1929 durch den Bezirksarzt «in Großenhain vertreten. Bunter Abend. Die Spieigruppe Dresden der Genossen- f schäft Deutscher B'ühnenangohörigen kommt vielfachen Wünschen der hiesigen Theaterbesucher entzögen und veranstaltet am 30. Dezember abends Z48 Uhr im .Lewen" einen künstlerischen Abend mit großem bunten Programm: Gesang, Rezitation, Tanz. Mitwirlende sind Fräulein Rudorf und Fräulein 1 Kaiser, die als Trägerinnen der Hauptrollen vom letzten Gast spiel „Verliebte Leute" her noch in bester Erinnerung stehen. SÄ werben unterstützt von Fräulein Bühler. Von den Herren sind , ebenfalls drei alte liebe Bekannte beteiligt: Schicketanz, Reißmann und Wildersinn. Geboten werden moderne , Operettenschlager, Opern-Arien, Step-Tänze und -um Abschluß l ein Sketsch, ein Programm also, das -in Dresden nicht bester ge- ! boten werden kann. Hoffentlich lohnt ein volles Haus die Mühen -der Spielgruppe, die bann wögen,anderer Verpflichtungen auf längere Zeit nicht wieder nach W ilsdruff kommen kann. Am Nach mittag gibt sie für unsere Kinder eine Märchenvorstellung: „Schneeweißchen und Rv^nrot" von Robert Bürkner. Derselbe versteht es in seinen reizenden Märchenspielen, zum Herzen der Kinder zu sprechen. Es smd -echte rechte Kinderstücke mit Gemüt und Humor, -durck.woben von alten Märchen und -heiteren Küber- liedern. Ueberall werden diese Märchen jubelnd ausgenommen. And wenn es sonst Sitte war, den Kindern Eintrittskarten- zur WeihnachtsDorstellunZ in Dresden unter den Weihnachtsbaum zu lögen, so verrichten es dies Jahr solche zu der Märchenaufs hrung der Spielgruppe Dresden im -Löwen". Am auch den ärmste» Kindern den Besuch zu ermöglichn. hat die Leitung (Fräulein Amne Schönstedt) eine größere Anzahl Freikarten gOi-M die durch die Schulen zur Ausgabe gelangen. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 23. Tdütber: Dr. R o ch - Grumbach und Dr. WolIburg- SeeUgstab-t. Einen Riesenfortephonala-Sprechapparat hat Herr Robert Wessely sertiggestellt. Er führt ihn gern Interestenten vor. (Dgl. Ins.) Tierseuchen. Nach dem Etlichen Bericht des Landesgösund- hritsamtes über »den Stand von Tierseuchen am 15. Dezember d I. waren -iu der AmtshauptmanNfchaft Meißen zu verzeichnen: ansteckende Blutarmut -der Einhufer in 2 Gem., 2 Geh.; Dienen- feuchr in 1 Göm., 1 Geh. Wieder blieb er stehen. Fast ärgerlich war er auf sich. Hat mir das bißchen Punsch schon die Gedanken verhext? Ein Mensch hatte gerufen. Unschlüssig stand er eine Weile, überlegend, ob er zu» Tor durch den Garten eilen solle oder Er beschloß, mit den anderen Bediensteten zu sprechen. Rasch begab er sich darum zunächst wieder in das Gesinde zimmer, wo er mit lautem Halloh begrüßt wurde. „Hast du ihn gut zu Bett gebracht, Johann?" fragte ihn der Gärtner Martin. „Hat wohl tüchtige Mühe gekostet? Der alte Herr hat ein ganz stattliches Gewicht" „Und außerdem Hal ihn die Mamsell heute gemästet, daß es eine Lust war," grunzte der alte Forstwart Gesinger aus der Ecke. „Mamsell, ich glaube. Sie haben ein Auge auf ihn!" Alles lachte. Auch die Mamsell, die Minna, eine sehr um fangreiche Dame, deren Alter nicht so leicht zu bestimme» war, lachte mit. Dalln meinte sie ernsthaft: „Da haben Sie in Ihrem Dusel ausnahmsweise mal das Richtige ge raten, Gesinger. Jawohl, ich bin unserem alten Heinrich herzlich gut. Wir würden uns auch heiraten, aber er meinte neulich, er wäre noch etwas zu jung dazu." Jetzt hatte die Mamsell wieder die Lacher auf ihrer Selke. Nur Johann, der Kutscher, stand und verzog keine Miene. Er stand und sah aus, als ob er auf etwas horche, auf etwas Fernes, denn seine Züge waren gespannt. „Was stehst du denn. Johann? Was machst für ein stieres Gesicht?" Mit diesen Worten schreckte Gesinger den Kutsche» auf „Mir war es, als ob im Hof draußen — als ob ich vorhin einen Menschen schreien hörte. Ganz genau so klang es. als ob ein Mensch vor dem Tör schrie." „Bist nicht gescheit. Wer sollte sich heute in der dunklen Schneenacht zu uns heraus verirren?" Johann zuckte die Achseln. „Weiß ich nicht, jedenfalls klang es so." Die anderen waren ausmerksam geworden und schaute» interessiert auf den Kutscher. Die Mamsell sagte wichtig: „Wenn ihr nun richtige Mannsen wäret, dann ginget ihr schnurstracks vor das Tor und sehet hinaus, ob der Johan» recht gehabt hat. Aber ihr fürchtet euch ja alle miteinander fam vor da« Tor/ (Fortjetzung vor der Dunkelheit." , . „Oho!" iagte der Gärtner und war» sich in die Brust. „Da» wollen wir der Mamsell gleich beweisen. Allons enfant oe la patrie, Johann, Max, Ernst, jetzt marschieren wir «emei»' lersr Star ciu ' v. H gnun 31. i tersr bte? wov) siche- v. H Einst gen, liche siche: könne Alker Pech neten Bevsi von zahlt c T. n Hofe Herzl Basu jung nicht. Sonn nach and Frau- Kleb gut -r ollen bank« Frau- und fen. k nacht schert die 8 Mb - Auto bei 2 f« 2. W <KoA unter L. F Taus! l mchb Kin ix lifchei 9 Ah Borir TaM Evcm < vchper für L Deich Hoch 1 Ith- 2. F- gotter E. P t «; vefpei Bä« 9 Llh Musik Kirch Dcrsit de? A T Tagen Am»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)