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t einüu neu dei mesoid Wahl- erbä>M« gen ;n- Florett- , Radi 2L). Konzert. Spanisch > 1S.30: cd. Die lammer- vi» aus es Mar „Eugen - Verdi: rlinger". kolonna. uud der 2 SS. virt. * n «or- M>. * n Gia- Sindcr- Fiink «itt. * Worte: «nsckl.: , Köln: « allgc- 20.00: Szigcti Dialoge Grasen Walter Mark Danach >o eü>- Mdte- 16.00 n Uni- Berlin. -1830: gemein- - 18.55 N 19.20 rtnsluß uo für ! (Bio- »elt- !. MmfferTagMM für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. WS Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wi!sdr»ff-Dresdeu Postscheck Dresden 264V Donnerstag, den 2S. November 1AM «n,cistüprci,: »I, «gefpaltoe 2V«pf,., d>« 4g»sp«u«»e Dette dervmttichtnr-e»untm»chv«ee» pfennt,, dl« S,»spalte«« rrekla«e,»Il« t» teitlich»« Teile I Beichimard. Nachweis««,»pedLhr L0 Rrichapsenpipe. N»^> ^^'»uchÄtt Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 aavahme di» vsrm.ro Uhr. - Für die «ichti-Imit »« d,rch Frr«r»s Lde,»>ile«l»e«L«4ei,-«Sder«eh»e» wir deine «Saraatte. Jederktadattonsprvq irlischt, wen» der Beira,d«rch Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend P-stb-i-nu«?»,'-«^ L? - -—- —— nehme« zu jeder Zeit Be- 3mFalleddhrrer«-»alt, Krie, »dersansti,erBeiried»fti>rxu,e» deftehi d-i»»«Ipr«ch ,»fLi-srruv, - , I er dkürz»», de» Be,»,»preise». — «Scksenr»«,!ein,csa»dtcr SchtistMede ersoixt »»», wenn Port« deiliept. Lla,e N«,e,og<« «erden mnß öderderLnktra,,rber in 1lollkuri,«rSt. A«,ei,es nehmen alle DermiitInnp»fteUenritt<peäm^ Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meik«n, des Amts- und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits brümmle Blatt. Ar 278. — 87 Jahrgang „Weihnachtsgeschenke". Der Weihnachtsmann ist keine staatliche Einrichtung, "iolgedessen mißglückt die Rolle eines solchen, wenn der ^laat sie spielen will. Tenn die Geschenke, die er in «nein großen Sack heranlrägt, sind meist oder wohl mnncr derart, daß sie bei den damit Beschenkten keinerlei mende Hervorrufen. Gerade im Gegenteil; denn neben Geschenken guckt die Rute heraus. Ein solches 'schenk hat uns zunächst einmal der Reichssinanzminister m Aussicht gestellt; nicht überraschend, weil man darauf nyon fest einiger Zeit vorbereitet war, ohne daß es des- weniger schmerzlich berührt. Und auf diesem Paketchen steht „S t e u e r e r h ö h u n g e n" geschrieben, "n imangenehmes Wort, bei dessen Anblick jeder damit geschenkte schmerzvoll zusammenzuckt. Nun soll es ja nicht gar so schlimm kommen, wie der Reichssinanzminister es vor einiger Zeit verkündet hat; nicht 600 bis 700 Mil- 'omu neuer Steuern will man auf die Schultern des schon ächzenden deutschen Volkes legen, sondern „bloß" «wa 300 Millionen. Das Defizit im Haushalt in jener ist zwar da, doch hofft inan cs wenigstens zur Hälfte durch Einsparung auf der Ausgabenseite hereinzubekom- "len. Da sollen nun wieder das Bierund derWcin dran glauben und, so flüstern die Wissenden sich zu, dich am Branntwein wird man bei dieser Gelegenheit Ahl nicht vorübergehen. Das „Glas Bier des kleinen Mannes" hat ja meistens gleichzeitig mit dem Gläschen -chnaps unter den steuerlichen Angriffen des Staates 'e'den müssen. .. Dabei haben wir uns schon, auf den Kopf der Be völkerung gerechnet, gegenüber der Vorkriegszeit ganz er heblich im Bier- und Spritkonsum eingeschränkt, minde rns nm 25 Prozent. Beim Wein ist's ebenso und es r°'bt ja immer ein zweischneidiges Schwert, Genußmittel - urch Stenern zu verteuern, deren Konsum man vermeiden -an». Schon dreimal so hoch als in der Vorkriegszeit ist letzt die Besteuerung für den Hektoliter Bier und hinsicht lich der Branntweinbestenerung erübrigt sich ja jede der- "Uige Erwähnung. Freilich hat die Überspannung ja Made hierin dem Reichsfinanzminister arge Kopf schmerzen bereitet, weil beim Branntweinmonopol M langem ein übles Defizit herrscht. Den Hauptertrag dort wie bei der Bierstener schluckt aber der Repara - ''onsag ent, dem diese Steuern verpfändet sind; und da wir in diesem Fabre wieder an Reparationszahlungen Made ans dem Ertrag dieser Steuern sehr viel höhere -nnunen abführen müssen, so nimmt der Weihnacktts- !"aun, der diese unangenehmen Gaben uns auf den Tisch legt, eigentlich die Züge Parker Gilberts an. Da «e Bierstener eine reine Konsumentenbelastung ist, haben «e breiten Massen wieder einmal alles zu tragen, ab gesehen allerdings davon, daß mit dem Rückgang des 'Konsums die Produzenten und Verkäufer zu leiden haben Werden. Ist es denn wirklich nicht anders möglich? Die Steuerzahler sind nämlich gar nicht so unbedingt davon hM-zengt, daß cs nicht auch auf eine andere Weise mög- och wäre, bei den 10 Milliarden Ausgaben durch eine g""gisch<> Sparsamkeitspolitik auch die restlichen 300 Mil- Uouen noch hereinznbringen, nnd er empfindet cs als .^diel, wenn man vor ein paar Monaten eine Steuer- Mabsetzung beschloß, um jetzt dafür andere Steuern zu Phöben, von denen gerade die Massen betroffen werden. Doch noch ein anderes derartiges Weihnachtsgeschenk u uns angekündigt worden, das aber vielleicht noch viel '"'angenehmer ist, nämlich wiederum eine Er- ,vy"Ng der R e i ch s b a h n t a r i f e. Die Reichs- vabngesellschaft. die ja selbst ungeheure Revarationslasten tragen bat, sitzt unter einem ständigen Druck und zieht. "" aus diesem ein wenig herauszukommen, dann einfach °'e Tarifschraubc fester an, was der Reichsbahngesellschast Mesichts ihres Monopolcharakters weiter nicht schwer- Mt. Dabei haben wir vor kurzem erst eine Tarif- ,'vöhung gehabt; denn niemand wird glauben, daß durch Einrichtung der Polster- und Holzklassen das Eisen- ,!"Mfahren billiger geworden ist. Aber es.tritt eben das Mürliche ein: die Reichsbahn ist ein Instrument vor ,, M zur Bewältigung des wirtschaftlichen Verkehrs nnd immer ist das Entscheidende bei den Einnahmen der gewesen, der aus dem Güterverkehr stammte. 2b ,Wr anwächst oder zurückgeht, hängt aber selbstverständ- . w ab^von dem Umfang des Güteraustausches, also von >u Steigen oder Fallen der Wirtschaftskonjnnktur. ^wer machen sich infolgedessen bei der Reichsbahn di« b ' "^""vausfälle geltend, die aus Wirtschaftskämpsen d'"rühre», wie jetzt beim Eifenkonflikt im Westen. Abe, stei^ °">unktur ist ganz inr allgemeinen auf dem ab- stwi. v" Ast begriffen, und auf einen Glückszufall, wie M ""i ^00 Millionen Mehreinnahmen Reichsbahn der englische Bcrgarbeiterstreil iwa? «nicht zu rechnen. Offziell wird ' d" -Aeldnng über die Tariferhöhung sei ein lvcr'd),, allerhand beruhigende Erklärungen kbend?« Dann sollten sich die maß- cimn- denn doch aber bei ihren Äuße rer vornchtiger verhalten! Ausdrücklich ist aus Mag, w^"'^ der Reichsbahngesellschast «"'s der Verkürzung der Arbeitszeit mindestens finanzielle Mehrbelastung Millionen könne nur durch eine neue Nie MO m Heer M Mine Gesunder und ungesunderpazisismus Der Reichswehrminister über die Reichswehr. Vor der „Deutschen Gesellschaft" in Berlin hielt Reichswehr mini st er Gröner einen Vortrag, den er mit einem Rückblick auf die Kämpfe in der Panzer- kreuzer frage in Parlament und Presse einleitetc. Er betonte dabei, daß er stets eine geradlinige Haltung eingenommen, sich so gründlich und vielseitig wie möglich informiert habe und die Denkschrift, um jeder Beein flussung vorzubettgen, nicht von einem Marinefachmann, sondern „von einem Infanteristen" habe ausarbciten lassen. Die Gegner des Panzerkreuzer- baucs, so führte der Minister weiter aus, seien mit ihren Gründen zu sehr an der Oberfläche geblieben. Wenn einer der Artikelschreiber den Satz prägte: „Die Lebensinter essen des Reiches lassen sich durch ein paar Panzerkreuzer nicht verteidigen", so könne er darauf nur erwidern, daß daran auch niemand denke, daß es sich vielmehr nur um eine Verstärkung der Landmacht handeln könne. Jeden falls sei der neue Panzerkreuzer des Typs Feineher vorragende Leistung und er könne mit keinem anderen zurzeit auf dem Meere schwimmenden Kreuzer verglichen werden. Ausgezeichnet sei die T'sziplin bei der Marine, die ans freiem Geh; und freiem Willen geboren werde, ebenso das harmonische Verhältnis zwischen Heer und Marine, wie man es in Friedenszerten nicht gekannt habe. In dem zweiten Teil seines fast zweistündigen Vor trags beschäftigte sich der Minister mit unserer Reichs wehr, für deren Ausbau man noch heute dem ersten Reichspräsidenten Ebert dankbar sein müsse, der damals nach der Revolution das sogenannte Volksheer abgelehnt habe. In großen Zügen entwarf der Minister dann ein Bild von den fünf verschiedenen Wehrsystemen: Reinmiliz (Schweiz); stehendes Wehrpflichtheer; stehen des Wehrpflichtheer, ergänzt durch Miliz (Rußland); ge worbenes Berufsheer, ergänzt durch freiwillige Miliz, und deutsche Reichswehr. Der Minister verweilte dann einige Zeit bei den Waffengattungen, die durch den Weltkrieg eine gewaltige Vermehrung erfahren haben: Flugzeuge, Kampfwagen, Gas usw. Von dem sogenannten chemischen Krieg halte er- nicht viel; er bestehe nach seiner Ansicht mehr in der Lite ratur. Welche Stellung der Luftkampf in der Strategie einnchmen werde, sei noch unklar. Zum Schluß seiner Ausführungen betonte der Minister nachdrücklich, daß er auf dem Boden eines gesunden Pazifis mus stehe, der auf Wchrwillen und Wehrhaftigkeit basiere, ivährend der ungesunde Pazifismus in Unter- werfnngswillen nnd Wehrlosigkeit bestehe; und dieser un gesunde Pazifismus müsse zum ideellen Landesver rat führen, der in seinen Folgeerscheinungen sehr viel schlimmer sei als der materielle Landesverrat. Ebenso wie vor dem ungesunden Pazifismus müsse er auch vor dem Illusionismus warnen, der auf einer Über schätzung der ideellen Kräfte beruhe. Die Eindrücke, die der Minister auf seinen mehrfachen Truppeninspektionen gewonnen habe, ließen sich dahin zusammenfassen, daß die guten Eigenschaften der alten Armee noch gesteigert seien. Trotzdem könne man nicht sagen, daß die Reichswehr ein bedrohliches Kriegsinstrnment nnd die Modellarmee der Welt sei. Diese müsse anders aussehen. — Die Ausfüh rungen des Ministers fanden lebhaften Beifall. Verbot des Gaskrieges vor dem Reichstag. Ter Reichsaußenministcr und der Reichswchrminister haben dem Reichstag das Genfer Protokoll wegen Ver bots des Gaskrieges zur Ratifikation vorgelcgt. DaS Protokoll ist bis jetzt von 40 Staaten, darunter sämtlichen Großmächten, einschließlich der Sowjetunion und der Ver einigten Staaten, unterzeichnet worden. Ratifiziert haben es bisher Frankreich, Venezuela, Italien, die Sowjet union, Österreich und Liberia. Frankreich und die Sowjet union haben an die Ratifikation zwei Vorbehalte geknüpft. Die Reichsregierung bemerkt dazu, es erscheine nicht als erforderlich, diese Vorbehalte der deutschen Ratifika tion hinzuzufügen, da der eine Vorbehalt bereits aus dem> Text des Protokolls hervorgehe und der zweite im wesent lichen durch völkerrechtliche Anschauungen gedeckt werde> Tariferhöhung gedeckt werden. Das Wirtschaftsleben Deutschlands, das an und für sich schon mitten in der Krise steht, ist außerordentlich empfindlich gegen jede der artige Meldung von Absichten, die die Krise nur ver schärfen würden. Wenn doch also dieser Weihnachtsmann uns nur mit diesen „Geschenken" verschonen wollte! Wir wollen gar nichts, aber auch gar nichts von ihnen wissen und auf ei« „Danke schön!" wird er sicherlich nicht zu rechnen haben.. Vor einer neuen VermUnngsaktion Das R e i ch s k a b i n e t t zum E i s e n k o N f l i k t. Tas Rcichskabinctt hat in seiner letzten Sitzung die Lage im Aussperrungsgebict eingehend erörtert. Insbe sondere hat man die Möglichkeiten einer baldigenBe en d i g u n g dieses schweren Konfliktes besprochen. Eine bestimmte Lösung ist zurzeit noch nicht gefunden, aber man will alle Mittel versuchen, um rasch zu einem Ziele zu ge langen. So ist z. B. die Befr a gun g vonSachv e r- ständigen geplant. Von volksparteilicher Seite wur den die Beschwerden über die Methode vorgebracht, nach der von der preußischen Regierung die Auszahlung der vom Reichstag bewilligten Unterstützungen vorge nommen wird. Der preußische Wohlfahrtsminister H i rt- siefer, der an der Kabinettssitzung teilnahm, gab zu, daß gewisse Mißstände bei der Auszahlung der Unter stützungen entstanden sind, so zum Beispiel, daß in manchen Fällen mehr Unterstützung gezahlt wird, als die Lohnsumme des betreffenden Ar beiters betragen hat. Voraussichtlich wird der preußische Wohlfahrtsminister eine entsprechende Änderung der bis jetzt bestehenden Richtlinien vornehmen. Für die Bei legung des Konfliktes im allgemeinen ist man bestrebt, eine Persönlichkeit von möglichst großer Autorität zu finden, die eventuell eine neue Vermittlungs- aktion zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in die Wege leiten könnte. Oie Bemühungen um den Vergleich. Während der gemeinsamen Verhandlungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Eisenkonflikt, die von dem Regierungspräsidenten Bergemann in Düsseldorf ge leitet werden, ergaben sich zunächst am Dienstag weitere Echwicrigteiien, w van cs uuyt gelang, sich aus einer Ber- glcichsbasis zu einigen. Die Arbeitgeber hielten an eitler sofortigen Einigung fest, jedoch erklärten die Gewerk schaftsvertreter, bei denk Vorschlag des Regierungspräsi denten vom 19. November und ihren« Ergänzuilgsvor- schlag bleiben zu müssen. Die Gewerkschaften glaubten, das? dieser Vorschlag die beste Grundlage biete, um die Einigungsbcstrebungen für beide Teile zu einem gün stigen Erfolge zu führen. Die Verhandlungen wnroen darauf vertagt rind am Mittwoch nachmittag wieder fort gesetzt. -i- Schiedsfpruch für die weftfächsrscheTextilindustrie. Von der Schlichterkammer unter dem Vorsitz des Landesschlichters, Ministerialrat Haack, zur Beilegung des Konflikts in der westsächsischen Textilindustrie wurde ein Schiedsspruch gefällt, wonach die tariflichen Grundlöhne der Tarifverträge, die von den Arbeitgebern aufgekündigt worden waren, ab 1. Dezember 1928 um 5 Prozent er höht werden. Das neue Abkommen gilt bis zum 30. April 1930 und ist zu diesem Termin erstmalig mit zwei monatiger Kündigungsfrist kündbar. Die Erklärungs frist läuft bis Dienstag, den 4. Dezember. Tarifvertrag für rechtsrheinische Textilindustrie gekündigt. Der Verband der Arbeitgeber im Bergischen In- dustriebezirk in Elberfeld hat den laufenden Tarifvertrag zu Ende des Jahres gekündigt. Er macht den Gewerk schaften das Angebot, ihn unverändert bis Ende 1930 un kündbar zu verlängern. In diesem Falle Witt man die Forderung auf Lohnabbau der Konjunkturlöhne von 1927/28 zurückstellcn. Tariskündigung im Hamburger Großhandel. Der Arbeitgeberverband des Großhandels hat den Angestelltengewerkschaften die Kündigung des bestehenden Tarifes zum 31. Dezember mitgeteilt. Wie verlautet, solle» auch die Arbeitnehmerverbände ihrerseits beabsichtigt haben, den Tarif zu kündigen. Rene Tarifverhandlungen werden im Dezember stattfindcn. Reue Kündigungen in der Metallindustrie. Der Verband der Meiallindnstriellen des Bezirks Münster hat den Lohntarifvertrag für die Metall- und Emaillierindustrie zum 1. Januar 1929 gekündigt. Wie von Gewerkschaftsscite mitgeteilt wird, ist auch der Lohn tarif für die Hohenlimburger Metallindustrie vom Arbeit geberverband zum 1. Januar 1929 gekündigt worden.