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ansrecynen, in denen auch in den Bürgerhäusern der letzte Ofen abgetragen wird. „Tod den Schornsteinen! Hin weg mit den Kohlen- und Aschegeschirren aus den Straßen!", das ist die Parole, und nicht lange mehr wer den wir am traulichen Kamin plaudern können, dieweilen die Feuerfünkchen mutwillig hinter dem Marienglas tanzen. Der Tag wird kommen, da unsere Enkel auf dem Oberboden ein unförmiges Ding finden und nicht wissen, was sie damit anfangen sollen, wenn wir ihnen auf ihre erstaunte Frage antworten: Das war ein Ofen, Bub!" Das großzügige Vorgehen der Stadtverwaltung bat denn auch die Reichspost uicht ruhen lassen. Sie will sich nicht nachsagen lassen, daß sie rückständig sei, und so hat sie sich denn endlich entschlossen, auch in Chemnitz die von anderen Großstädten längst bekannten Glaszellen mit öffentlichen Fernsprechautomaten aufzustellen. Sie ist dabei zwar noch gar vorsichtig gewesen und hat sich bisher auf die heilige Zahl drei beschränkt, aber wir Chemnitzer, die wir unsere Morgenpost meist erst gegen 1410 Uhr ins Haus bekommen, sind weder von der Post noch von der Bahn bisher verwöhnt worden, so daß wir uns ganz riesig freuen, weil nun wenigstens auf je 120 000 Einwohner ein solch niedliches Glaskästchen kommt. Da für haben wir ja auch in diesem Monat mit unserer impo santen Industrieschule, der Schule der 5000 Jn- dustriejugendlichen, die größte Arbeiterschule von ganz Deutschland einweihen können und wissen, daß wir auf der Höbe sind, wo es gilt, deutsche Schaffenskraft, deutschen Arbeitswillen und deutsches Können zu erweisen. Tagungen in Sachsen Landesverband Sächsischer Waldbesitzcr. Der Landesverband Sächsischer Waldbesitzer tagte in Frei berg. Die Veranstaltung war aus allen Teilen Sachsens sehr zahlreich besucht. Die Verhandlungen fanden im städtischen Kaufhaus statt. Hier konnte der Vorsitzende Graf zu Solms- Wildenfels viele Ehrengäste begrüßen. Als Vertreter der Forst verwaltung war Oberforstmeister Schuster erschienen. Namens der Stadt Freiberg hieß Oberbürgermeister Dr. Hartenstein die Versammelten willkommen und hielt sodann einen Vortrag über die Organisation der sächsischen Waldbesitzer und über Fragen der Rechtsentwicklung, die den nichtstaatlichen Wald berühren. Er führte u. a. aus: der Landesverband umfasse über 100 000 Hektar Privat-, Gemeinde- und Staatsforften. 25 Prozent des sächsischen Landes sei mit Wald bestanden, 53 Prozent dieses Bestandes liege in privatem Besitz. Dem Verbände sei durch Gesetzeskraft die Waldaufsicht übertragen worden. Die Stärkung des Eigentumgedankens sei das Leben des Verbandes. Dann sprach Prof. Dr. Wislizenus über einige Grundfragen zur Abwendung der Pflanzenschäden durch sog. Hüttenrauch. Den letzten Vortrag hielt Kammerherr v. Car lowitz-Oberschönau über das Thema „Das Gesetz über die Auflösung der Familienanwartschaften und seine Auswirkung auf die Forstwirtschaften". Volksverein und katholische Aktion. Der Volksverein für das katholische Deutschland veran staltete in Dresden eine Landestagung für den Freistaat Sachsen, die aus allen Teilen des Landes stark besucht war. Auf der Landcsgeschäftsführerkonferenz am Vormittag sprachen Dr. Graneburg-Berlin und der Landcsgeschäftsfiihrer Pfarrer Beier-Leipzig über „Die Aufgaben und den Ausbau des Volks vereines in Sachsen". Ihren Ausklang fand die Tagung mit einer großen öffentlichen Kundgebung im Neustädter Kasino, in deren Mittelpunkt eine Rede des Reichskanzlers a. D. Dr. Marx über „die katholische Aktion, das Gebot der Stunde" stand. (köpfe - gsnckel - ÄsttsAan) Amtliche sächsische Notierungen vom 1. November. Dresden. Die Börse eröffnete in schwacher Haltung. In folge mangelnden Angebots und fehlender Kauflust kam es auf dem Aktienmärkte zu zum Teil empfindlichen Kursverlusten, denen nur bescheidene Aufbesserungen gegenüberstanden. So verloren Dresdner Bank 2, Deutsche Bank 1,75, Diskonto- Kommandit 1,85, Reichsbank 1,5, Darmstädter Bank und Sächsische Bodenkreditanstalt je 1 Prozent. Von Maschinen- und Metallindustrie-Aktien büßten Union Diehl 3, Schubert u. Salzer 2,5, Metallwerke Halle 2,25, Karl Hamel, Faradit und Loschwitzer Kartonnage 2 Prozent ein. Von Tertilwerter verloren Dittersdorfer Filz 4,5, Baumwollspinnerei Zwickaus Bautzener Tuch und Chemnitzer Spinner je 2 Prozent Wanderer erlitten einen Verlust von 3,5, Bergmann einen solchen von 3,5 und Korona von 2 Prozent. Von Brauereien notierten niedriger Schöfferhof 5 und Erste Kulmbacher 2,75, von keramischen Werten Keramag 8, Sächsische Glas 2,5, Walther u. Söhne 2 Prozent. Von Jndustriegesellschaften und Papierfabriken verloren Polyphon 17, Dresdener Albumin- Genußscheine 5 und Mimosa 2 Prozent. Höher lagen u. a. Pöge um 2,25, Hutschenreuther um 2,75, Kötitzer Leder, Rieder- schlema, Reichelbräu und Radeberger Export um je 2 Prozent. Leipzig. Die Börse hatte durchwegs eine schwächliche Hal tung aufzuweisen. Polyphon verloren 21 Prozent, Nord- oeutsche Wolle 6, Stöhr 4,75, Sächsische Bodenkredit 4,5, Faradit 3, Barnatbank und Leipziger Kreditbank je 2 Prozent Höher waren u. a. Riquet um 2 Prozent. Der Anleihemarkt verzeichnete ebenfalls abgeschwächte Haltung. Im Freiverkehr zogen Pöge um 114 und Altenburger Glas um 2 Prozent an. Chemnitz. Die Börse verlies ruhig und lustlos. Die Kurse bröckelten auf fast allen Marktgebieten ab. Wanderer verloren 8,75 Prozent, Schubert u. Salzer und Karl Hamel vermochten Aufbesserungen durchzusetzen. Bankaktien durch wegs niedriger. Banat verloren 3 Prozent. Im Freiverkehr hörte man folgende Kurse: Baumwollspinnerei Gelenau 175, Bank für Handel und Verkehr 143, Bank für Mittelsachsen 126, Kammgarnspinnerei Silberstraße 100, Weißtaler Spinner 102,5, Mahler u. Gräser und Sächsische Tüll je 81. Amtliche Berliner Notierungen vom 1. November. Börsenbericht. Tendenz: Abgeschwächt. Die Börse eröffnete in einheitlich schwächerer Haltung. Das An gebot war trotz spekulativer Abgaben nicht so dringend, wie man nach den schwachen Kursen des vorbörslichen Freiverkehrs zunächst angenommen hatte. Das Geschäft war auch infolge des heutigen katholischen Feiertages äußerst gering. Kund- schastsware soll dem Vernehmen nach nur in vereinzelten Fällen an den Markt gekommen sein, die Verkäufe der Grotz- bankkundschast soll von den Großbanken in sich ausgenommen worden sein. Die Kursrückgänge betrugen durchschnittlich 2,5 bis 3 Prozent, zum Teil aber auch darüber. Der Satz für Tagesgeld konnte infolge der eingetretenen Erleichterung, namentlich am Markt für kurzfristige Gelder, aus 7—8 Prozent zurückgehen. Der Satz für Monatsgeld blieb mit 8—9, der Satz für Warenwechsel mit etwa 7 Prozent unverändert. Im Verlaufe war die Stimmung allgemein etwas beruhigter, doch gingen die anfänglich erzielten Kurserholungen später zumeist wieder verloren. Das Geschäft blieb aber weiterhin lustlos und äußerst gering. , Devisenbörse. Dollar 4,19—4,20; engl. Psund 20,33 bis 20,37; holl. Gulden 168,17—168,57; Danz. 81,30—81,46; franz. Frank 16,37—16,41; schwciz. 80,69—80,85; Belg. 58,27—58,39; Italien 21,96—22,00; schwed. Krone 112,08—112,30; dän. 111,82 bis 112,04; norweg. 111,76—111,98; tschech. 12,42—12,44; österr. Schilling 58,98—59,10; poln. Zloty (nichtamtlich) 47,00—47,20; Argentinien 1,76—1,77: Svanien 67.68—67.82. Produktenbörse. Die Produktenbörse verkehrte bei stetigem Grundlon und sehr kleinem Geschäft in ruhiger Hal tung. Die Anregungen vom Auslände fehlten, zumal bei katholische Feiertag in vielen Ländern dazu beitrug, die Unternehmungslust zu hemmen. Die Preise hielten M ziemlich auf gestriger Basts, obgleich die Angebote aus der Provinz eher wieder gebessert schienen. Vor allen: yl Schlesien und zum Teil auch Mitteldeutschland mit Weizen mehr im Markt. Die Verkäufer halten allerdings recht am Preis. Roggen ist ebenfalls vermehrt angeboten und im Preise nur wenig verändert. Am Lieferungsmarkt neigte Weizen zur Befestigung. Roggen wies ebenfalls nur un wesentliche Änderungen auf. Hafer blieb spärlich angeboten. Die Abgeber sind zu Konzessionen wenig bereit. Die Konsu menten scheuen sich, die geforderten Preise zu bewilligen. Getreide- und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark 31. 10. I. 11. 31. 10. 1. 11. Wetz., märk. 212-215 211-214 Weizkl.s.Bln. 15,0 15,1 pommersch. — — Rogkl. s.Bln 15,5 15,5 Rogg., märk. 204-207 204-207 Raps 330-340 330-340 Pommersch. — — Leinsaat — — westpreutz. —— — Vikt.-Erbsen 45-54 45,0-54,0 Wintergerste 202-212 202-212 kl.Speiseerbs. Lommergerstz — — Futtererbsen —— — Hafer, märk. 200-209 200-209 Peluschken — Pommersch. —— — Ackerbohnen —— —- westpreutz. —— —— Wicken 27,0-29,5 27,0-29,0 Weizenmehl Lupin., blau — — p 100 Icx fr. Lupin., gelbe — — Brl br inkl. Seradella — — Sack (feinst. Rapskuchen 19,8-20,2 19 8-20,2 Mrk ü Not. 26,2-29,7 26,2-29,7 Leinkuchen 24,6-24,8 24,6-24,8 Roggenmehl Trockenschtzl. 14,4-14,7 14,3-14,7 p. 100 KZ fr. Sova-Schrot 22,0-22,7 22,0-22,7 Berlin br. Torsml. 30,70 — — inkl. Sack 25,8-29,0 25,8-29,0 Kartosfelslck. 19,3-19,7 19,3-19,7 4- Berliner Bntterpreise. Amtliche Notierung im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel: 1. Qualität 196, 2. Quali tät 179, abfallende Sorten 159 Mark (unverändert). Tendenp Fest. Preisnotierungen für Eier. Preise in Pf. L.. DeuM Eier: Trinkeier, vollsr. gest., über 53 Gramm 17, über 48 GrmB 14; frische Eier über 53 Gramm 15,50, über 48 Gramm 12,50. L. Auslandseier: Dänen 18er 18,50, 17er 18; Estländer M 15—16; Bulgaren 14; Russen große 12,75—13,25, normale l- bis 12,50, abweichende 11,25—12; kleine, Mittel- und Schmutz eier 10—10,50. 0. In- und ausländische Kühlhauseier: EM große 14,50—15,50, große 13,50, normale 10.50—11, kleine 9,5» bis 10. Tendenz: Fest. Berliner Milchpreis für die kommende Woche: 21^ Pf (Vorwoche 20^) je Liter frei Berlin, Erzeugerpreis. Berliner Magcrviehmarkt. (Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde.) Schweine- und Ferkelmarkt Auftrieb: 322 Schweine und 752 Ferkel. Verlauf: Ruhig, Preise unverändert. Es wurden gezahlt im Großhandel siir Läuferschweine, 6—8 Monate alt 60—72, 4—5 Monate alt 4b bis 60; Pölke, 3—4 Monate alt 32—48; Ferkel, 8—12 Woche» alt 24—32, 6—8 Wochen alt 17—24 M. per Stück. Kartoffelerzeugerpreise. Je Zentner waggonfrei märki scher Station. Weitze Kartoffeln 2,20—2,40, rote Kartoffel» 2,40—2,70, gelbfleischige Kartoffeln 2,40—2,80 M. Gute groß- fallende Ware über Notiz. Fabrikkartofseln 10—11 Pf. je Stärkeprozent. Die heutige Ausgabe unserer Zeitung umfaßt 8 Seiten mit der Beilage „Der Landmann". Vertag und Druck: Buchdrucker«: Arthur Zschunke, Verlagsleilung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, fgr zeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in WLrdruff. Am Freitag, den 9. November abends 8 Uhr im großen Saale des Hotel „Goldner Löwe" EMditlonsFilmVortrng Hiermit laden wir alle nationalen Verbände u. Vereine, Freunde u. Bekannte Herzl, ein Dr. Rud. Roch Gewerbeverein Wilsdruff Thema: Im Tonnenland Brasilien Vortragender: der Hersteller Dr. Rud. Roch. I. Teil: Land und Leute II. Teil: Handel und Wandel III. Teil: Landung und Strandung Eintritt: 1. Platz 3. Platz Kaltenvorverkauf: 1.20, 2. Platz 1.-, 0.75 Mk. Goldner Löwe und Friseur Blume. s i L beseit.übl.Mundgeruch u. häßl. gefärbt. Zahnbelag Elegante Herremnziigk, Hosen wunderbare Mntermöntel WinterjoMU Windjacken in großer Auswahl billigst bet M. RWe, Srerden-Löbta« Grumbacher Straße 20 Ecke Burgkstraße MuLtsi'sckrutr H V äaecd osL Patentbüro llmsger, V 0wLven.5ctiIo!5Ltr.L!Atm2iM Lr LckNM bekamt uemplödteapÄ « » u^mkunllpörmat^mlbneliieb in lassen 8le sick nickt verklüüen! UMlMxuMAW Kein Packen! ^abriklager: Lsknkvlstrake 139 — Ln solvente Personen Teilzahlung gestattet — Scbiitrenstaus-Liebtspiele Diese Woche nur Freitag und Sonntag Wing! VernMng! Aktiengesellschaft Sächsische Werke Stcinkohleniverk Zauckerode Durch die Einstellung des Fuhrwerksbetriebcs und Verlegung unserer Niederlage vom Oppel-Schacht nach Carola-Schacht werden die seither im sogenannten Huthaus beim Oppel- Schacht in Freital-Zauckerode für diese Zwecke benutzten Nirderlagsräume und Schuppen, Pferdeftälle sowie Wirtschaftshof in absehbarer Zeit zur anderweiten Verwendung frei. Bahnanschluß vorhanden. Reflektanten auf diese Betriebs stätte werden gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen. „Viäb» Täös Leders iV1o6enbIatt Id?6 Kk8uiM8it KLngt von gkMiM Mnon ad Kostenlose keratunZ bei ventist Lrnst tlartmsnn, >Vilsckrukk breiberZer 81r. 108 (Ltackt vrescken), bernnck 44. Spreekstuncken: IVerkts^ 9-42 unck 1—6, Sonntags 9—12 - Uoksncüung aller llranksnlcasrenmüglie^ Militörucreiu Sonnabend, den 3. Nov. 8 Uhr Monats- Versammlung Reiche Tagesordnung: N a. 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