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Wilsdruffer Tageblatt : 31.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192810317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19281031
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19281031
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-31
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.10.1928
- Autor
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A're^de wird am Montag Äie Pre- zweier Welten" steigen. Die genauen ' M in i d?b Inserat in unserer gestrig. Nummer ' dieses Merkblatt aus und Hede es auf! Elsindungsschau vom. Pateittbüro O. Krueger ör Co., Dres- sD Auskünfte an die Leser, »schrist-en. — Fa. I. S. petzyotol, Freital-Döhlen: Vorrichtung Kum Verfeinern von Ka° ^eo- und Schokoladenmaffen (ausgel. Pat.) — Max Hübner, Keitau Verankerung von Psahlspitz-en und dergleichen (Gm.) — Fr. Wuh. Kutzscher, Freital-Deuben-: Revolv erlisch mit ichwenkvar angeordneten iFormeüträgern für Glaspressen (Gm.) — Mar Hübner, Freital: Schmirgelfeile mit Metallkern (Gm.) — Rich. Kippenhahn, Freital-Potschappel: Speisefleisch-iZuberei- lungsgerät (Gm.) —Otto Kurt Ellinger, Dorfhain: Gefäße, ins- vc-pndere für Akkumulatoren, Elemente und ähnliche Zwecke (Gm.) Lcndberg. (Landberg ar Helt.) Wie schwierig die Ar- 'seu aus den Geldern des Landberges ist, konnte man dieser Tage beobachten Ein kleiner Wirtschaftler war mit dem Amackern des Feldes beschäftigt. Bei fleißiger Arbeit von früh bis abends be stellt er durchschnittlich mit einem Pferd 6 bis 8 Zeilen. Dabei nwß er bei 246 Zeilen Feldbestellung 3 Fuhren Steine weglesen, Steine, die eine Person oft nicht bewältigen kann, Tischgröße «und m emm Gewicht von 5 bis 6 Zentnern. Wieviel saure Arbeit and Wiests Kraftaufwand kostet dann nur eine kleine Feldbestel- ^ng. Wird die Plage auch entsprechend entlohnt? Wird dieser ebenso zur Steuer herangezogen, wie der in ebener be- luchbarter Gegend, wo ein solcher Streifen in kürzester Zeit be arbeitet ist? Auch, setzt noch kann man sich von der mühevollen Urbeit überzeugen; die langen Steinhakden legen ein beredtes fseugnls schwieriger Arbeit ab. Burkhardswalde. (F euerweh r.) Am Mittwoch früh 7.15 -ihr ertönte das Signal zur Herbstalarmübung. Am Brandobjekt, der zum Rittergut Munzig gehörigen Schäferei, trafen bald 'bar- ssi die Freiwillige Feuerwehr mit der Handdruck- und Motor- ipritze sowie die Pslichtfeuerwehr der Gemeinde Munzig ein. Schon 7.30 Ahr wurde das erste Wasser gegeben. Mit 5 Strahl rohren l>ei 40 Meter Steigung wurde das Feuer bekämpft. Nach her llebung sprach Brandmeister Gumpert sich in der .Kritik sehr lobend über die Arbeit aus und hob hervor, daß die Wehr erneut den Beweis geliefert habe, im Ernstfälle eine wirksame Waffe Segen das wütende Element zu fein. Besondere Anerkennung iorach er der Pfkichtfeueiwehr Munzig für ihre exakte Arbeit aus. Mohorn. (G em e i n d ev e rordnete n - S itz ung.) Am -7 Oktober sand eine öffentliche Sitzung der hiesigen Gemeinde verordneten statt, stn der folgendes beraten und beschlossen wurde. Zunächst wurde Kenntnis genommen vom Bericht von der Ver- bünÜMersammlung des Mädchenfortbiidungsschulverbandes Mo- hmn—HerzogMV alde und von den- Beschlüssen des Schaulaus chusses in der Sitzung vom 21. 9. Auf Einladung der Amts- hwxtmLnnschast Dresden soll am 6. November eine Beratung »egen Zusammenschlusses der Gemeinden, die vom Talsperren- hohbchälter Klingenberg mit Trinkwasser versorgt werden können, Mfinöen. Hierzu wird der Bürgermeister und von jeder Fraktion je 1 Vertreter abgeordnet. Mit Befriedigung nahm man ferner Kenntnis, daß ab 4. November in Mohorn eine 2. Ortspostbe- ueilung -eingeführt wird. Ein Gesuch der Internationalen Arbei- terhiis. um Bewilligung einer Spende für die Weihnachtshilfe wurde abgelehnt, dagegen soll mittellosen Eltern nach Bedarf Beihilfen zur Unterbringung kranker und gefährdeter Kinder -in ikcholungssürsvrge gewährt werden. Zur Teilnahme an der all- Llmeinen Mitgliederversammlung des Sächsischen Gemeindetages ou 3. und 4 Dezember in Dresden wurde Bürgermeister Kropf -dgeorbnet. Die Abrechnung -über den Äsermauerbau in Grund wwd in der ivorgelegten Höhe einstimmig anerkannt. Die Bauge- iuct- Paul Wittag fLagerraumbau), Hermann Maune (Neben gebäude) und Frau Müller (Wohnungseinbau) wurden bedin gungslos der Baupolizeibehörde zur Genehmigung empfohlen. Tie zurückgestelkte Entschließung «gen Errichtung einer maschi- Men Lteindruchsanlage stand erneut zur Beratung. Man be glotz, versuchsweise einen Teil Steine durch einen .zu diesem Zwecke zu ermietenden fahrbaren Steinbrecher schlagen- zu -lassen, ^gen Beschaffung eines Anterkunftsraumes für die Slein- bruchsarbeiter wurde beschlossen, einen angebotenen Transport- l"agen zu kaufen, während wegen der Anschaffung eines Hand wagens für den Straßenwärter vorerst Preisangebote eingeholt werden sollen. Bon der Durchführung der ObstaNpskanzung an ^'r Dittmannsdorfer und Herrndorfer Straße nahm man Keimt - ms und beschloß, von der Firma Döring, Meißen, die ersordec- l'chen LWaumfchützer -M beschaffen. Von den an der Herrn- Mkr Straße zu beseitigenden Pappeln und Eschen sollen- die klamme meistbietend verkauft, Stock und Aeste für das Aus- Hben >cHch -ko-stenlos abgegeben werden. Für das -Ia-Hr 1929 folgende Wegebesserungen an Durchgangsstraßen beim Vcstrksverband zur" Bezuschussung angemeldet werden: Weg nab Grund 1S0 Meter, Steinbacher Weg 270 Meter,, Ditt- n-annsirrser Straße 150 Meter, Haidaer Weg 300 Meter, außerdem werden verschiedene InstandsetzunMarbeiten an den TrtsstrGn in Aussicht genommen. Zur Verbesserung der Stra- lAweleuchtung soll je 1 Lampe am Aiegeleiweg in der Nähe des Asches, an der Zufahrtsstraße zu den Grundstücken Böhme— Schumann neu ausgestellt und der Standort der Lampe am Cmgqng des Kirchweges in der Nähe des Grundstückes Zimmer- mann verbessert werden. Die Kosten für die Verbesserung der Wasserversorgung der -Schule Grund -durch, die Wassergenossen- eana Urgrund sowie des Gemeindehauses Grund durch die 6'^b'wschast wurden bewilligt. Jedoch -soll bas Rechts- wcrden Gemeinde zu den Genoffenschaften noch geklärt nicht ai'en neugeschaffene Feueralarmeinrichtung, die noch d'/nächM-.Küchen- genügt, zu verbessern. beschloß man, sich' firma Type einer Feuersirene durch die Lieferanten^ -rr ^^ü .^^w.zu laffen und bei befriedigendem Ergebnis auf Nettam'^m^Een zu,zukommen. Das Schreiben -der Dresdner ran wegen Verpachtung des Plaka-twesens ließ ssi ch.beruhen. -Einem hiesigen -Gewerbetreibenden wurde in pachttcmd zur Errichtung einer Arbeitsstätte bedin- uberlaffen. Mit Befremden wurde Kenntnis genom- Berlin den in ihrer Göschästsistelle Evensen Gekdschrank an ein hissiges Bankinstitut weiter verkauft die Gemeinde mit der erstgenannten Firma wegen nchtöffen'liche S^tzin Unterhandlung stand. — -Hierauf "Pflanzungen.) Seit einigen Tagen ist die wvr^n- "?ch Dittmannsdorf mit Obstbäumen bepflanzt rvn Kr'und Eschen- und einige Pappeln -auf der Straße cffeltt morden verschwunden und -durch Apfelbäume Er-Nan?^ die Gemeinde über 1-40 Obstbäume die aus -der Wilsdruffer Obstb-aumschule stammen. m « ^^kinskvkender Dcuiicknationöl^^"^^ Monatsversammlung. stülsdruss. Montag °den ^""dlungügehilfenverbmid, Ortsgruppe "u ven 0. November Vortrag. Kirchennachrichten für den 22. Sonntag nach Trinilatis. Wilsdruff. Vorm. 9 Ahr Predigtgottesdienst. Vorm. 1411 Ahr Kindergollesdienst. Nachm. 2 Ahr Taufgottesdienst. Nachm. 3 Ahr Großmütterchenverein. Grumbach. Vorm. 9 Ahr Predigtgottesdienst. Danach Kin- dergottesdienft. Nachm. 2 Ahr Iungmäbchenbuud. — Donnerstag Posaunen-chor. Kesselsdorf. Vorm. 469 Ahr Beichte. Borm. 9 Ahr Prsdigt- gottesdienst. Nachm. 2 Ahr Taufen. — Dienstag -6. -November Bibelstunbe. Pf. Höber. — Mittwoch 8 Ahr Hungmännervere-in. Pf. Seidel. Unkersdorf. Borm. 8 Ahr Lesegottesdienst. Weistrofip. Boom. 9 Ahr Predigtgottesdienst; anschließend Kindergottesd-ienst durch Pfarrer Planerth - Constappel, Orts- pfarr-er amtiert in Constappel. — Montag, -den 5. November, 8 Ahr -abends Frauenverein bei Siegerts. — Dienstag 8 Ahr abends Iungmädchenverein -(ältere -Mteilung). —- Mittwoch 8 Ahr -abends Bibelstun-de im Pfarrhaus (Iakobusbriöf). — Don nerstag -8 Ahr ,abends Iungmädchenverein (jüngere Abteilung)-. -Freitag 8 Ahr abends IungmäMerverein. Sora. Vorm. 46-9 Ahr Prödigtgottesd-ienst. — Mittwoch übend 468 Ahr Iungmädchenverein. Röhrsdorf. Vorm. 461-1 Ahr Predigtgottesdienst. danach Kindergottesdienst. — Freitag vormittag 9 Ahr Herbstwochen- Kvmmunion. Limbach. Nachm. 462 Ahr Predigtgottesdienst; darnach KiNdergottesdienst. Blankenstein. Borm. 9 Ahr Predigtgottesdienst; darnach Beichte -und Abenbmahlsfeier. Tanneberg. Vorm. 9 Ahr Lesegottesdienst. Herzogswalde. Borm. 9 Ahr Predigtgottesdienst. Montag -Kirchweih: -Vorm. 9 Ahr -Festgottesdienst. Kollekte -für die Kir- chenerneuerungSkasse. Neukirchen. Vorm. 9 Ahr Hau-ptgottesdienst. — Montag -norm. 9 Ahr Hauptgottesdienst. - Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle): Sonn tag -vorm. 4610 Ahr Hochamt, Predigt und -Segen. Von 9 Ahr ab BeichtgelegeNheit. Wetterbericht -Wolkig in wechselnder Stärke, besonders in den Morgen stunden örtlich N-ebe-l und -dadurch hervorgerufene geringfügige Niederschläge. Nachts kühl bis -zu Bodenfrost, tagsüber im -Ver hältnis zur Jahreszeit mild. Schwache bis mäßige Winde -aus nördlichen bis westlichen Richtungen. Eine LehreoStudiemise M Wie«. Die im Bezirkslehrerverein Dresden-Land KUsammengeschlos- srne Lehrerschaft der Schula-ufsichtsbezir-ke Dresden tt und 111 -hörte in ihrer letzten M-itgliedewe-r-samml-ung einen Bericht über eine Studienreise nach Wien. Als Bortr-agender war der Bezirks- oberschulrat von Dresden III Herr Dr. Fritzsch gewonnen worden. Der Versammlung wohnten auch eine Anzahl -Gäste bei, u. a. Vertreter benachbarter Bezirkslehrer-vereine und -der Auf sichtsbeamte des S-chulau-fsichtsbezirkes von Dresden II -Herr Oberschu-lrat Dr. K r a -n e r. Dem Vortragenden gelang es in län ger -als einstündigöm Vortrag-e feine Zuhörer nicht nur zu fesseln, sondern auch zu begeistern. Vor einigen Monaten -sandte -die oberste Schulbehörde Sach sens 5 Männer aus dem VvUss-chuldienste nach Wien, zu -denen auch der Vortragende gehörte, -um den Aufbau und den -Inhalt -des öorttgen Schulwesens kennen zu lernen. Diese Absendung be deutet für Sachsen etwas Neues; sie -ist eine -erfreuliche Neuerung -m der Geschichte des sächsischen VollSschutwesens. Gemessen an dem Erfolg, den eine solche Tat der obersten Schulbehörde für -das heimische Schulwesen bedeutet, -dürfte der Wunsch nur zu-be rechtigt -sein, noch recht oft -solche AbseNdu-ngen M -Studien-zwecken- zu enksen-den, unsere WK-un-gsa-rbeit -an und im Volke mit wir kungsvollen Anregungen zu bereichern. Die Kommi-sfion, die die verschiedensten schulischen Einrich tungen der Bundeshauptstadt Wien besuchte, fand überall -ent gegenkommendste Aufnahme. Nach -dem Zusammenbruch des Kaiserreiches gelangten füh rende Männer aus dem Volksschullchrerstande zur Regierung, deren vornehmste Aufgabe für den Wiederaufbau in der Resor-m des Bildungswesens -sich verkörperte. Wien -ist es gelungen, eine Form des BilduWM-ösens zu erreichen, die nicht in der Proble matik stecken geblidb-en -ist. Ausgehend von -dem Gedanken, -daß die Kinder der beste Beisitz eines Bölkes- sind, denen -das Beste zu ge ben gerade gut genug -ist, wurde ein Erziehungs-wesen geschaffen, in dein ,stein Kind -hungert, keins friert und -keins zu ver-kommen bra-ucht." Das Wiener Schulwesen -macht im Aufbau einen burch- -aus durchsichtigen und geschlossenen Eindruck. Die vierjährige Grundschule ist fest -im VoUsbow-ußtsein verwurzelt. Sie ist als -Einheitsschule nicht -umkämpft. Alle Hemmnisse, denen wir unserer -Grundschule, besonders auf dem Lande, -noch begegnen, find dort -weggenommen, schwächliche -und -abnorme Kinder werden -in be sonderen- Anstalten beschult. Auf die Gvun-dschule baut sich die Hauptschule -auf. In ihr sind hie Kinder des 5. bis -8. -Schuljahres vereinigt. Sie als -Kernstück des ganzen Schulaufbaues -ist von -der Reform -am meisten ergriffen und deshalb auch am stärften- um kämpft worden. -Sie öffnet Durchga-ngswege zur -anschließenden Mittelschule, trennt -in einzelnen Disziplinen die Kinder, bildet aber im Ganzen eine Erziehungsgemeinschast. Die Mittelschule ist eine Auslesefchule. Ihr schließt sich die Oberschule -an. Der Er wachsenenbildung dienen Arbeitermittels-chulen. Sie ermöglichen auch Erwachsenen- den Zugang zur 'Universität. Mit Hilfe von Schulgeld- und Lehrmittelfreiheit ist es jedem Schüler möglich, die -öffentlichen Bildungseinrichtungen solange zu besuchen, als er es für erforderlich hält. So weist das demokratische -Wien einen aristokratischen Bildungszwang auf. Im inneren Schukbetridb wirkt das glücklich -geführte Schul gespräch -und die Förderung von Arbeitsgemeinschaften und der Schulklaffen auf den Besucher besonders -anregend. Der Bil dungswert des Zeichnens wird -besonders -hoch angeschlagen. Es wird als gleichberechtigtes UuSdr-ucksmittsl -neben die -Sprache ge- stellt. -Wien hat — vom -Cinzelv-ersuch -ange-fangen, Wer eine Vier jährige Probezeit hinweg, -bis zur -allgemeinen Ante-Wichtsreform, einen Unterrichts- und BildungSplan für das -ganze Bundesgebiet geschaffen. Die Schulreform ist auf breitester Basis errichtet wor den. Auch die Elternschaft -nimmt an -ihr teil. Die Behandlung von politischen und weltaNschaulich-en Fragen in den Elternver- einigungen, -von denen -in jeder Schule nur -eine bestehen darf, ist von der Behörde untersagt. So hat sich Wien gusammengefunden im freudigen Optimis mus der Tat. Und darin laßt uns den Wienern folgen! MUMIÄWWÄMWR Löbau. (Sichselb st angezündet.) Mit Spiritus übergossen und dann selbst angezündet hat eine hiesige 29 Jahre alte Frau sich in einem plötzlichen Anfall von geistiger Umnachtung. Dem anwesenden Gatten gelang es nur, über die schon Brennende Decken zu werfen, um so den Brand zu ersticken. Mit schweren Brandwunden wurde die unglückliche Fran in das Krankenhaus Löbau übergeführt. Löbau. (Neuer Pfarrer.) An Stelle des Pfarrers Partecke, der vom Evangelischen L -on- sistorium nach Neuhausen im Erzgebirge abj, ordnet wurde, ist Pfarrer Teichgräber aus Canitz zum dritten Pfarrer von Löbau von der ev.-luth. Kirchgemeindevertre tung gewählt worden. Bautzen. (Einweisung des neuenAmts- Hauptmann s.) Hier fand in Gegenwart vieler Ver treter der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, der Kirchen, der Landstände usw. und der Bezirksvertreter die Verpflichtung und Einweisung des neuen Amtshaupt manns Dr. Sievert durch Kreishauptmann Richter statt. Namens der Beamten und Angestellten der Amtshaupt- Mannschaft und des Bezirksverbandes begrüßte Regie rungsrat Dr. Vater, namens des Bezirkstages Bürger meister Seidel, Kirschalt, den neuen Leiter. Auch Ober- bürgermeister Niedner, Bautzen, und Superintendent Fröhlich sprachen Worte der Begrüßung. Amtshauptmann Dr. Sievert antwortete in einer längeren Ansprache, in der er die wesentlichsten Punkte aus seinem Programm herausgriff. Langenau b. Freiberg. (Von einem Ochsen a u f g e s p i e ß t.) Als ein 12jähriger Knabe die Kühe eines hiesigen Gutsbesitzers auf der Weide hütete, drang ein Ochse auf den Knaben ein, nahm ihn auf die Hörner und schleuderte ihn in weitem Bogen von sich. Auerbach i. Vogtl. (Festnahme eines Er pressers.) Vor einigen Tagen wurde in Auerbach ein älteres Gastwirtsehepaar abends in seinem Gast zimmer von einem jungen Burschen, der es anscheinend auf Geld abgesehen hatte, mit einer vorgehaltenen Schuß waffe bedroht. Jetzt ist es gelungen, den Täter festzu nehmen und dem Amtsgericht zuzuführen. Er führte bei seiner Festnahme eine geladene Schußwaffe mit zwölf Patronen und einen scharfen Dolch bei sich. Anscheinend handelt es sich um einen 15jährigen Burschen aus Limbach i. S. Stollberg. (Brand.) .Hier brannte das 35 Meter lange und 8 Meter hohe Stallgebäude der Speditions firma Reinhold Straumer Nachf. mit allen Heu- und Häckselvorräten nieder. Das Vieh konnte gerettet werden. Schluckenau. (Gutsbrand.) Ein Brand hat die Wirtschaftsgebäude des Landwirts Joseph Hesse in Kaiserswalde vollständig eingcäschert. Das Wohn- und das Nachbarhaus, die beide in großer Gefahr waren, blieben vom Feuer verschont. Letschen. (Absturz eines Kletterers.) In den Elbcbergen bei Wannow ist ein Gymnasiast ab gestürzt. Er hatte den Werkotschfelsen zu Kletterübungen ausersehen, war dabei aber ausgeglitten und etwa 17 Meter tief abgestürzt. Er erlitt fehr schwere Ver letzungen. Chemnitzer Bries. Ganz Chemnitz amüsiert sich wieder einmal köstlich über einen dreisten Gaunerstreich, den man ge flissentlich geheimzuhalten versucht hat, der aber trotzdem den Weg in die breite Öffentlichkeit gefunden hat. In später Nachtstunde macht sich ein Mann an der mit Glas versehenen massigen Haustür eines Geschäftshauses der Innenstadt zu schaffen. Müde Nachtbummler gehen vor über, sehen ihm zu und werden stutzig. Aber der Mann läßt sich durchaus nicht aus seiner Ruhe bringen; er er zählt, daß er von der Nachtschicht komme und den Haus schlüssel vergessen habe. Läuten dürfe er nicht, denn seine Frau sei schwer krank und harre gewiß schon ängstlich auf seine Heimkehr. Das Bedauern regt sich, man greift mit zu, aber das Tor gibt nicht nach. Da holt man schließlich den Wächter des Parkplatzes, denn das Geschäftshaus liegt an einem solchen, und der leuchtet sorgsam mit seiner Laterne. Das Schloß zuckt sich nicht, und so hilft denn weiter nichts, man muß unbeschadet dessen, daß es am nächsten Morgen einen Krach mit dem Hauswirt geben wird, die Glasscheibe zertrümmern. Der Mann bedankt sich und verschwindet, und am nächsten Morgen erfährt der Parkwächter, daß er einem —Einbrechergeleuchtei hat. Freilich, genützt hat die Laterne dem dreisten Bur schen auch nichts. Er ist mit den starken Eisengittern nickst fertig geworden, die die weiteren Zugänge abspcrrten, und ist anscheinend ein arger Stümper gewesen, denn die Kriminalpolizei stellte fest, das; die vorhandenen „Sicher heitsschlösser" mit einen; Hufnagel zu öffnen gewesen wären. Vielleicht versucht er's nun noch einmal. Aber diesmal wird ihm der Parkwächter gewiß nicht dabei leuchten, höchstens heimleuchten, und die Firma hat in zwischen Schlösser anbringen lassen, die sich nicht mit einem Hufnagel öffnen lassen! Vielleicht hat man den kecken Burschen schon festgesetzt, während diese Zeilen in Druck gehen. Freilich, in das alte trutzige Gefängnis in der schmalen, verträumten Herrengasse, die noch gar drohend von dem alten ..Roten Tnrm", dem letzten Nest der einstigen Stadt- bcfestigung, in dem schon der berüchtigte Räuberhaupt mann Stülpncr-Karl festgesetzt wurde, kann man ihn nun nicht mehr bringen. Das Haus ist geräumt wordeu und die mit eiscnvcrgitterten Fenstern versehenen Mauern sollen schon in den nächsten Tagen fallen, um einem Luxuskin 0 „Zum Noten Turm" Platz zu machen. Der Turni selbst, einer der wenigen sächsischen Türme, die nicht nachträglich durch Aufsehen einer Barockhaube ver- schaudelt worden sind, wird bestehen bleiben und sogar unter Denkmalsschutz kommen, ist er doch nicht nur das älteste Gebäude der Stadt, das schon 1466 stand, sondern schon von Nr- und Nrurgroßvaters Zeiten her ein charakteristisches Wahrzeichen von Chemnitz. Aber cs fällt ja so viel in diesen Tagen, was Kron zeuge des Werdens und Wachsens der Stadt war. Am Falkcplatz werden die so rührend kleinen schmalen Häuser chen, um die der Mai immer einen so lieben, gar nicht in aas Großstadtgetriebe passenden Frühlingshauch von Goldregen und Flieder zu legen pflegte, niedergerisseu, um dem Wolkenkratzer des Sparkassen gebäudes Platz zu machen, und die nahe dabeistehende Nikolaimühle ist ebenfalls zum Abbruch verurteilt, weil an ihrer Stelle em großes Warenhaus erstehen soll. Die größten Pläne aber hat die Stadt, die noch im zu Ende geheudcn Herbst mit dem Bau einer großen Fernbciz - a n l a g e beginnen will. Wohl sollen vorerst nur öffent liche Gebäude, Fabriken und Warenhäuser versorgt wer- oen. aber man kann sich doch schon insgeheim die Stunden
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