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Wilsdruffer Tageblatt : 06.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192404066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240406
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240406
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-06
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.04.1924
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Das Ausland gegen das Sperren der Auslandsreisen. Kopenhagen, 4. April. Die enorme Besteuerung der deutschen Auslandsreisen hat hier das größte Aufsehen erregt. Alle Zeitungen bedauern die Maßnahme, die besonders den dä nischen Hotelkreisen große Verluste zufügen wird. Basel, 4. April. Au den neuen deutschen verschärften Ausreifehedingungen schreiben die Baseler Nachrichten unter anderem: Die Verordnung ist speziell gegen den Sommerverkehr der Schweiz gerichtet, da der Frühjahrsverkchr nach der Riviera noch verschont geblieben ist. Mit den deutschen und schweizerischen Protesten gegen das Gebaren gewisser Schiebertypen hat die Maßnahme nichts zu tun, da sie gerade die bescheidensten Rei senden am härtsten trifft und die zahlungsfähigen Großschieber nicht genieren wird. 99 v. H. des deutschen Sommerverkehrs nach der Schweiz sollen erdrosselt werden. Das Blatt kündigt Gegenmaßnahmen von selten der Schweiz an. Christiana soll umgetauft werden. Christiana, 4. April. Der vom Storting gewählte Ausschuß, dessen Aufgabe es ist, zu erwägen, ob die Hauptstadt ihren Namen ändern soll, scheint für eine Namensänderung ge neigt und so meint man, daß Christiana trotz heftigen Wider spruchs vom 1. Januar 25 ab Osle heißen wird. Anforderung neuer Bcanitenstellen in Preußen. Berlin, 4. April. Der preußische Nothaushalt 1924. dessen Bermung am Donnerstag von der Tagesordnung der Voll sitzung des Landtages abgesetzt wurde, und der nunmehr für die nächste Sitzung am 24. April zur Beratung gestellt wird, fordert u. a. Mittel für neue B e a mt en st e lle n an. Vereinigung der Obcrschlesier-Verbände. Berlin, 4. April. Der Oberschlesier-Hilssbund teilt mit: Nach laugen und mühevollen Verhandlungen ist eine Einigung zwischen den für Oberschlesien maßgebenden Verbänden, dem Obcrschlesischen Hilfsbund, den Vereinigten Verbünden Heimat treuer Obcrschlesicr und den in Oberschlesien tätigen Kultur- vcrbändeu erzielt worden. In der heutigen Hauptversamm lung des Oberschlesisch-en Hilfsbundes wurde als Vorsitzender Reichsminister a. D. Schisser, zu dessen Vertreter der Ober- Präsident von Oberschlcsien, Proske, bestimmt. Die Kosten des Hitlerprozeffes. Münchcn, 4. April. Die Kosten des fünfwöchigen Hitler- prozesscS erreichen 192 MV Goldmark. An Zeugen- und Sach- verchuidigcugcbühren sind 18490 Goldmark ansgczahlt worden. Die Aufwendungen für den Sicherheitsdienst während der Ver handlungen fallen der allgemeinen Landeskasse zur Last. Die Jagdvorrechte belgischer Bcsatzimgstruppen. Essen, 4. April. Die Besatzungsbehörde für den Brücken kopf Duisburg teilt mit, daß die Jagd im Gebiet der belgischen Bcsatzungszone bis aus weiteres verboten ist. Dieses Vor recht bezieht sich sowohl auf alliierte Zivilpersonen als auch auf Personen deutscher Staatsangehörigkeit. Die Jagd ist der Be satzung reserviert. Beginn der dcutsch-gsterreich. Haudelsvertragsverhandlungen. Wien, 4. April. Die deutschen Unterhändler für die deutsch- österreichischen Handelsvrctragsvcrhandlnngen werden voraus- sichtlich in der nächsten Woche in Wien eintreffem Ministerlal- direitor des Wirtschaftsministeriums, Stockhammer, wird die Verhandlungen führen. Französische Spionage in der Schweiz. Bern, 4. April. Der Nationalrat Canova (Graubünden) hat folgende Interpellation eingcbracht: Ist dem Bundesrat be kannt, daß ein Beamter des französischen Konsulats in Basel eine Spionagezcntrale organisiert hat, die dieser schon seit mehreren Jahren leitete? Welche Schritte gedenkt der Bundes rat zu unternehmen, um diesen Zustand zu beseitigen und die Abberufung des betreffenden Beamten zu erwirken? Aufhebung der Kommunistcnpartei in Bulgarien. Sofia, 4. April. Der Kassationshof hat auf Grund des Ge setzes zum Schutze des Staates die Auflösung der'Kommunisil- schen Partei verfügt. Aller beweglicher und unbeweglicl^er Be sitz der Partei und der ihr angeschlossenen Organisationen wird zugunsten des Staates beschlagnahmt. Alkoholverbot in Norwegen. Christiani«, 4. April. Im Storthing wurde der von den Sozialdemokraten gestellte Antrag, über das Alkoholverbot eine Volksabstimmung stattsinden zu lassen, mit großer Mehrheit abgelehnt. Weiblick>e Richter in den belgischen Gewcrbegerichten. Brüssel, 4. April. Mit 110 zu 18 Stimmen nahm die bel gische Kammer eine Vorlage an, nach der Frauen als Richter bei den belgischen Gewerbegerichten zugelassen werden. Macdonald reist nach Paris. London, 4. April. „Daily Expreß" meldet, daß Mac donwd sich Mitte Mai nach Paris begeben dürfte, um mit Poin- carü in pnsLnlick)er Aussprache über die Reparationsfragr auf Grund der Sachverständigengutachten zu verhandeln. Erhöhung der englischen Hinterblicbcnen-Pensioncn. London, 4. April. Wie das Organ der Arbeiterpartei mel det, wird der Pensionsminister in absehbarer Zeit eine Er höhung der bisher geltenden Pcnsionssätze für Kriegshutter- Mcbcne ankündigen. Die Erhöhungen sollen aus prozentualer Grundlage vorgcnommen werden. Kommnnistenausweisung aus dem Berliner Rathaus. In der letzten Sitzung der Berliner Stadtverordnetenver sammlung wurde der frühere kommunistische Stadtrat Letz zwangsweise durch Schutzpolizei aus dem, Saal entfernt. Nach ihm erfuhren noch sieben seiner Fraktionsgenossen das gleiche Schicksal. Die Kommunisten hatten durch Lärm szenen die sachliche Verhandlung zu vereiteln gesucht. Letz war kürzlich von seinem Posten als Stadtrat suspendiert worden, erschien aber trotzdem wieder im Saale. Paßfälschcr. Ein Ermittlungsverfahren wegen aus gedehnter Paßfälschereien, in das auch Polizeibeamte ver wickelt sind, beschäftigt die Berliner Behörden. An der polnischen Grenze war es aufgefallen, daß viele Ausländer mir deutschen Reisepässen die Grenze passierten. Es stellte sich heraus, daß in Berlin eine Paßfälschungsfabrik be stand, an deren Spitze ein Adolf Felvmannn aus Rumänien und ein Max Tennbaum ans Polen standen. Von zwei mit ihnen verbundenen Polizeibeamten wurden falsche Papiere wie ordnungsmäßige Paßanmcldungen behandelt. Tie Beamten und mehrere Schlepper und Mitfälscher wur den f e st g e n o m m e n. Hans Reimann ans der Haft entlassen. Der humori stische Schriftsteller Hans Reimann, der auf Grund einer vom früheren König von Sachsen erwirkten einstweiligen Die unterzeichneten Zeitungsverleger haben sich für den Verkehr mit den politischen Parteien für alle Wahlkämpfe zur Einhaltungder nachstehenden Vereinbarung verpflichtet: 1. Der Bezahlung unterliegen außer den Anzeigen: a) olle Eingesandts mit werbendem Inhalt für eine Parkei, Kandidaten oder den Besuch einer Ver sammlung. b) alte Zuschriften, welche ein Parleiprogr a m m »der Punkte eines solchen enthaften. Z. Angriffe gegen eine Partei, eine Parteileitung, Kan didaten und Einzelpersonen können nur im Anzeigenteil Auf nahme finden. 3. Alle Eingesandts politischen Inhalts werden nur mit namentlicher Unterschrift veröffentlicht. Allgemeine Unter schriften, wie: mehrere Bürger, ein Parteifreund üfw., sind nicht zulässig. Derartige Eingesandts können nur im Anzeigenteil Auf nahme finden. 4. Eingesandts und Anzeigen mit persönlichen, gehässigen Auslassungen oder mit unkrontollieNbaren Nachrichten über das Privatleben finden keine Aufnahme. 5. Die Berechnung der Eingesandts und Zuschriften erfolgt in der „Sachsen°Aeitung" zum Preis von 1 Mark für die Druckzeile. 6. Weder auf die Beträge für Anzeigen, Eingesandts oder fonftiae 'Veröffentlichungen wird ein Rabatt gewährt. 7. Die B e ilag e n - G rundgeb üh r ohne Post- und evlt. Falzgebühr beträgt 10 Mark das Taufend. Verein Sächsischer Zeitungsverleger. Bezirksverein Dresden. Bersupung in Bree:au Mgeuommen Warven war, weil er sen König in öffentlichen Vorträgen verspottet hatte, ist aus Grund von VcrglctchLverbandlungcn „ans der Haft beur laubt" worden. Er hat sich verpflichten müssen, den König fürderhin ungeschoren zu lassen. Franz v. Bayrvs gestorben. In Wien starb im 57. Lebensjahr der Maler und Illustrator Franz v. Bayros, der eine Zeitlang eine Modegröße war. Bayros entstammte einer alten französischen Soldateufamilic. , Weltkraftkonserenz. Vom 30. Juni bis 12. Julc findet in London die erste Weltkraftkonserenz statt. Es sollen alle Fragen der Krafteweugung, namentlich im Hinblick au? die Elektrizitätserzeugung, behandelt werden. Zu owier Konferenz ist a u ch D e u t s ch l a nd in aller Form einge - laden. Der Deutsche Verband technisch-wissenschaftlicher Vereine ist von der Reichsregierung mit der weiteren Be handlung Dieser Angelegenheit betraut worden. Die Tüchtigen. Die amerikanischen Journalisten in Paris haben für Sonntag sämtliche Kabel zwischen Frank reich und den Vereinigten Staaten im voraus für acht Stunden gemietet, um die erwarteten Sachversiän- digenberichte nach Amerika kabeln zu können. Zahlreiche Schiffe in Seenot. Beim Lloyd-Bureau in London sind zahlreiche drahtlose Hilferufe von Schiffen ein gegangen, die sich infolge des schlechten Welters auf hoher Dee in Not befinden. Mehrere englische Damp fer werden als gesunken gemeldet. Ein deutsches Todesopfer in Amalfi. Nach einer Neapeler Aleldung ist beim Unglück an der Küste von. Amalfi eine Deutsche umgelommen; ihr Name ist jedoch nicht genannt. In Praiano sind heiße Quellen zutage ge treten, so daß man nunmehr annimmt, die Katastrophe von Amalfi könnte doch von einer Erderschütterung verursacht worden sein. Die Pest in Indien. In Lahore, Multan und den umliegenden Ortschaften wütet, wie aus London be richtet wird, die Pest. In Lahore sterben täglich durch schnittlich 30 Menschen. Die Schulen sind geschlossen. Die erwischte Bordbrauerei. Als der Dampfer i,Albert Ballin" Donnerstag in Newyork ankam, wurde von Zollbeamten festgestellt, daß er eine eigene Brauerei habe, in der täglich Hunderte von Litern Vesten Pilsener Bieres gebraut wurden. Es wurde nachgewiesen, daß das Bier auch innerhalb der zwölf Meilen amerika nischer Hoheitsgrenze, also auf amerikanischen Gewässern, gebraut worden war. Die Brauerei wurde versiegelt und „Albert Ballin" zu 281 Dollar Geldstrafe ver urteilt. Im übrigen sind die Biervorräte nicht be schlagnahmt worden. Vunte Tages-Chronik. Leipzig. Hier wurde eine umfangreiche Falschgeld» fabrik, die sich mit der Fälschung von Notgeldscheinen be faßte, entdeckt. Acht Personen wurden verhastct. Wien. Fran Geßmawn, geschiedene Freifrau von Putt- kamer, die verhaftet worden war, weil sie den Versuch gemacht haben sollte, ihre» Gatten durch Arsenik zu vergiften, ist wieder aus der Haft entlassen worden ! -- Alls M/E M-Mk » ! Wilsdruff-Dresden am 5. April 1924. Merklan M Sen 6 unä 7. April. Sonnenaufgang 5^ (5^)« Mondaufgang 6" V. (7° V. Sonnenuntergang 6" (6") l! Monduntergang N-R. 6. APril. 1443 Maler Raffael Santi geb. —1528 Albrecht Dürer gest. — 1884 Dichter Emanuel Geibel gest. — 1917 Be ginn der Doppelschlacht Aisne—Champagne und der Schlacht in Flandern. — 1918 Beginn der Schlacht bei Armeutiöres. — 1923 Schriftsteller Georg Reicke, ehemaliger Bürgermeister von Berlin, gest. 7. April. 1814 Napoleon 1. entsagt dem Thron und wird nach Elba verbannt. — 1874 Maler Wilhelm v. Kaulbach gest. — 1875 Dichter Georg Herwegh gest. — 1920 Staatsrechtslehrer Karl Bindina aest. „Der Landmann", Beilage für Landwirtschaft, Gartenbau und Hauswirtschast. In der heutigen Nummer unsrer ^Sachsen- Zeitung" sinken unsere Leser zum ersten Male nach dem 5tliege eine neue Beilage, die sie infolge ihrer in der P.axis erprob ten Ratschläge und Anregungen schnell schätzen und liebgewinnen werben. Für Vie Güte spricht der Name «des Schiftleiters, des Herrn Oekonomierat Grundmann in Neudamm, der als praktischer Landwirt weit über die Kreise seiner Heimat bekannt ist. Die Beilage ist Kas erste Glied in der Kette der weiteren Ausgestaltung unsrer Zeitung; in Kürze werden weitere folgen, die famt und sonders den Gefallen unsrer verehrten Lefer finden i werden. Wir glauben damit Ken an uns gelangten Wünschen ! voll und ganz Rechnung zu tragen und knüpfen daran Kie Bitte, j unsere Zeitung wie bisher so auch weiter unterstützen zu wollen. Zur Wetterlage. Stark veränderliches Wetter warbt uns wieder einmal deutlich, paß wir im April sind. Sonnen schein und trübes, stürmisches Wetter, Regen und Schnee wechselten in den letzten Tagen in ziemlich bunter Reihen folge ab. Besonders reichliche Schneesälte gingen in der Nacht vom 2. zum 3. Avril nieder. Bei der starken Luft- vewegung machte sich die Temperaturabnahme unangenehm bemerkbar. Dir Tagesdurchschnittslemprra'uren lagen all gemein erheblich tiefer als in der vorhergegangenen Woche. Besonders stark machte sich der Kälterückfall in den Mittel gebirgen bemerkbar, wo auch in den Mittagsstunden das Thermometer nicht über den Gefrierpunkt stieg. Da jetzt die vorwiegend östlichen Winde der letzten Woche abnehmen, ist etwas milderes Wetter ohne erhebliche Niederschläge zu er warten. Ungünstiger sind die Wettemussichten nur für den Nordosten, wo auch in den nächsten Tagen veränderliches Wetter vorherrschen dürfte. Die allgemeine Lufidruckver- teilung läßt darauf schließen, daß wir in den nächsten Tagen neue Hiobsmeldungen über Unwetterkatastrophen in Italien erhalten. Die Vereinigung christlicher Eitern hält am Montag abend im Konfirmandensaal der Pfarre eine Besprechung der Eltern ratswahl und verschiedenes andere ab. (Dergl. Ich.) In einer Ortsgluppenversammlung der Deutschen Volkspar tei spricht am Dienstag abend Generalsekretär Dickmann über „Die politische Lage". (Dergl. Ins.) Der Völkisch-soziale Block Sachsen veranstaltet am Mittwoch abend im Adler eine öffentliche Wahlversammlung mit Herrn Rud. Albert-Dresden als Redner über: „Der Völkisch-Soziale Staat". (Dergl. Ins.) Anonyme Briese. An die Amtshauptmannschaft wie auch an einzetne ihrer Beamten weiden immer wieder Eingaben ohne Unte.fchrist gerichtet. Diese Brieffchreiber können sich ihre Arbeit ersparen, denn alle solche Eingaben wandern, ohne daß sie in den Geschäftsgang kommen, sofort bei ihrem Eingang in den Pa- pierkorb. Wer der Behörde etwas mitzuteiten hat, soll das mit Namensunterfchrift tun. Entsprechen die Angaben den Tat sachen, läuft niemand Gefahr, mit feiner Anzeige bloßgestellt zu werden. Aufhebung des Verbots des Deutfchnationalen Iugend- bundes. Das Ministerium des Innern hat Kas Verbot Kes Deutfchnationalen IugenKbundes vom 4. April 1922 unter dem 3. April aufgehoben.. Verbot der Schlagsahneherftellung. Das Wirtschaftsmini sterium läßt die Verordnung vom 12. März 1924, die die Her stellung und den Vertrieb von Schlagsahne verbietet, in Erinne rung bringen. Es wird Habei besonders da. auf hingewiefen, daß auch aus ausländischer Sahne keine Schlagfahne hergestellt werden darf. Wahlkampf und Polizei. Für den Reichstagswahlkampf find der Schutzpolizei neue Instruktionen zugegangen. Die Be amten greifen nur im Falle der Not ein. Ueberfchreitungen der Amtsgewalt werden bestraft. Bei Schlägereien wird die Ver sammlung aufgelöst. Im übrigen soll die Polizei sich strikter politischer Neutralität befleißigen. Der neue amtliche Stimmzettel. Bei der kommenden Reichs tagswahl am 4. Mai fällt der bisher üblich gewesene Partei stimmzettel fort und es wirb dafür ein amtlicher Stimmzettel geliefert, auf dem sämtliche Parteien, die zur Wahl zugelassen wurden, enthalten sind, und zwar jede Partei mit den ersten vier Namen ihrer Lifte. Der Stimmzettel wirk dem Wähler nicht ins Haus geschickt, sondern ihm erst im Wahllokal mit dem Umschläge zugleich übergeben. Der Wähler muß in Vor Wahlzelle die Partei, die er wählen will, durch ein Kreuz oder ein andres Zeichen kenntlich; machen, ihn dann in den Umschlag stecken und in die Wahlurne werfen. Ans Erleichterung der Wahlhandlung, besonders für etwas schwersällige Wähler, wird diese Handhabung nicht dienen. Vorauszahlungen aus die Einkommen- und Körperschafts steuer 1924. Im amtlichen Teile der Tageszeitungen sind in diesen Tagen öffentliche Aufforderungen Wo Leistung von Vor auszahlungen auf die Einkommen- und Körperschaftssteuer 1924 ergangen. Es haben solche Vorauszahlungen am 10. April 1924 mit einwöchiger Nachsichtssrist alle Gewerbetreibenden zu leisten, die monatliche oder vierteljährliche Vorauszahlungen aus die Um satzsteuer zu entrichten haben, seiner Lohnsteuerpslichtige mit mehr als 2000 Mark A.beitsiohn im abgelaufenen Kalendervierteljahr, weiter Steuerpflichtige mit Einkommen aus Grundbesitz außer solchem aus land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken und Steuerpflichtige, die freien Berufen angehören, schließlich solche, die sonstiges Einkommen im Sinne der Paragraphen 5 und 11 des Einkommensteuergesetzes beziehen. Die Zahlungen sind an die für die Einkommensteuer zuständige Kasse zu leisten. Außer dem sink Voranmeldungen an die Finanzämter einzureichen, die Vordrucke dafür sind bei den Finanzämtern zu erhalten. Ansteckende Krankheiten. Gemäß der! Do. des Ministeriums des Innern weisen wir hierdurch erneut darauf hin, daß jeder Er- krankungs- oder Todesfall an Pocken, Genickstarre, des Milz brandes, der Wütkrankheit und des Typhus, sowie luhrcerdäch- tige Krankheitsfälle in hiesiger Stadt, falls ein Arzt zur Be handlung des Kranken nicht zugezvgen worden ist, von 1. dem Haushaltungsvorstand, 2. jeder sonst mit der Behandlung, und Pflege des Erkrankten beschäftigten Person und 3. demjenigen, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankungs- oder Todesfall sich ereignet hat, unverzüglich und spätestens 24 Stunden nach erlangter Kenntnis beim unterzeichneten Stadt rate anzuzeigen ist. Zuwiderhandlungen gegen die Anzeigepflicht werden mit Geldstrafe bis 150 Mark oder mit Haft geahndet. Teilnahme am Deutschen Sängerfcste. Der Julius-Otto- Bund in Dresden wird sich am 9. Deutschen Sängerbundesfeste in Hannover vom 23. bis 26. August d. I. mit etwa 300 Sängern beteiligen und hctt im großen Konzert einen Linzelvor- trag angemeldet. Eröffnung des Perfonendampserverkehrs auf der Elbe. Die Sächsisch-Böhmische Dampffchiffahrt-Aktiengefellschast nimmt ihren Personen- und Frachtdampffchisfahrtsbetrieb Donnerstag, den 10. April, auf der ganzen Linie Leitmerih—Dresden— Mühlberg wieder auf. Die Bekanntgabe der Fahrzeiten erfolgt durch Aushang von Fahrplänen auf den Stationen, in Bahn höfen, Gastwirtschaften usw. Aus sozialen Gründen gibt die Ge sellschaft in diesem Jahre Wochenkarten für die ganze Linie zu einem sehr mäßigen Preise heraus. Desgleichen verd.lligte Rück- sahrscheine von den Stadien nach Ken beli ebtesten Ausflugsorten. Die sonstigen Einrichtungen, wie Jahreskarten, Heftfahrschsme, Fahrpreisermäßigungen für Vereine und Schulen bleiben be stehen. — Der Güterbeförderung wird die Gesellschaft auch weiterhin ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden. — Ueber alles Wissenswerte erteilen sämtliche Betriebsstellen bereitwill'igst Auskunft. Leipziger Rundfunksender. Die Nachrichtenstelle Ker Ober- pofldirektion teilt mit: Der Leipziger Rundfunksender, Kev am 1. März für die Leipziger Messe vorläufig in Betrieb genommen, war und noch einige Mängel hatte, ist jetzt auf seine volle Lei-
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