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Das Wilsdruffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amtsgerichts und Stadtrats zu Wilsdruff, Forstrentamts Tharandt, Finanzamts Nossen. Nr. 167 — 83. Jahrgang Telegr.-Adr.: »Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Post check: Dresden 2640 Sonnabend den 19. Juli 1924 Der erste Lag. Ein in London weilender deutscher Berichterstatter schil dert uns dis Eindrücke, die er von dem Beginn der Konferenz gewonnen hat, in nachstehendem Stimmungsbild: Der Film beginnt zu rollen. Sie nahen sich wieder, die Großen und die Kleinen, die man gnädigst duldet. Macdonald und Herriot, die beiden Heroen der Gegen wart, an die sich gegenwärtig die Hoffnung der Welt klammert. Und der Italiener und der Tscheche, der Rumäne, der Grieche und der Portugiese, der Belgier und der Japaner. Und dann, als „outsicker", der Amerikaner, ein kleiner ältlicher Mann mit spiegelndem Zylinder. Und allerlei Volt ist da, Sachverständige und Neugierige, Kino- kurbler und Photographen, die wieder einmal ein dank bares Objekt für ihr Objektiv haben, einen sogenannten „historischen Moment". Bloß daß diese „historischen Mo mente", diese Konferenzen wie eine umgekehrte Spring prozession waren: zwei Schritte vorwärts, drei zurück. Aber das Foreign Office, dieses urlangweilige Gebäude des Auswärtigen Amts auf der Downing-Street, ist wieder einmal Mittelpunkt. Oder ist's der kleine Amerikaner, der so- aussieht, als ob ihn die ganze Geschichte gar nichts angcht?! Nach knapp zwei Stunden, um A2 Uhr, ist die ganze Sitzung zu Ende, und man erfährt, daß „M a c" eine ebenso lange wie wunderschöne Rede gehalten hat. Die Konferenz solle Lie Bedingungen zur Durchführung des Sachverständigengutachtens schassen, aber ohne es zu ändern. Das ist für uns Deutsche wichtig: Abänderungsvorschläge sind unstatthaft. Es bleibt, wie es ist. Noch ein zweiter Ausspruch des englischen Ministerpräsidenten ist von Bedeutung: durch führbar ist das Gutachten nur unter der Voraussetzung, daß die „ö k o n o mi sch e u nd fi s ka lisch e E i nh e i 1 Deutschlands wiederhergestellt" wird und daß die Geldgeber der Anleihe für ihr Geld alle aus reichenden Sicherheiten haben. Das also ist das Thema der Konferenz. Alles andere, also die französischen Sicherheitsforderungen und die inter alliierten Schulden, sollen nicht behandelt werden, überhaupt keine Politik. Die ganze Kon ferenz soll also nicht überschätzt werden; denn der Dawes- Bericht stelle nicht die Lösung der Reparations frage dar, sondern sei nur ein Schritt auf dem Wege zur Lösung. Sei nur ein wirtschaftlich-kaufmännischer Schritt, der zum Wiederaufbau Deutschlands und zu deut schen Zahlungen an die Alliierten führe. Und wirschaftlich- kausmännisch müsse auch Lie Arbeit der Konferenz sein. Natürlich begrüßte Macdonald die Amerikaner noch besonders, die zwar nicht als Delegierte er- schimen wären, aber doch durch ihre Beteiligung dien Willen Amerikas zum Ausdruck brächten, an der Lösung des Ne- Parations knotens mitzuarbeiten. Das hat Kellog, der amerikanische Botschafter, dann in einer kurzen Rede noch unterstrichen, sich also nach jeder Richtung hin den Rücken gedeckt. Dazwischen sprach Herriot, auch ganz kurz, nicht gerade sehr optimistisch. Aufgabe der Konferenz sei es, die Interessen der verschiedenen Völker zu vereinigen, die unter dem Krieg gelitten haben. Das sind seiner Ansicht nach aber offenbar jene, die unter Deutschlands militärischem Vor gehen gelitten haben. Und dann schlägt er vor, Macdo nald zum Vorsitzenden des Kongresses zu machen. Dann haben noch ein paar von den Kleineren geredet; schnell werden dreiAusschüsse gebildet, und man entschließt sich, erst wieder zusammenzukommen, wenn diese Ausschüsse ihre Berichte fertig haben. Der eine Ausschuß hat die Garantien für die Anleihe, der andere die Voraussetzungen für die Wiederherstellung der deutschen Wirtschaftseinheit zu bearbeiten. Also den bekannten Vorschlag der Nestwra- tionskommission. Der dritte Ausschuß über die Zusammen setzung dieser Kommission Und dann ist die ganze Geschichte ausgestanden. Die allgemeine Stimmung ist überaus ge dämpft, denn die großen Schwierigkeiten werden ja nun erst im Hell-Dunkel der Kommissionen beanbeiiet. Man erzählt sich, daß Macdonald nicht weiter nach geben will, aber auch Herriot soll sich vor seiner Ab wise in Paris sehr fest gelegt haben Die soeben eintreffenden Pariser Zeitungen machen in stärkstem Pessi mismus, stellen der Konferenz ein sehr schlechtes Prognosti- kon, verlangen sogar für Frankreich Wiedergewinnung seiner Handlungsfreiheit, weil man in London eben auf die französischen Forderungen gar nicht eingehen wolle. Der „Temps" schreibt sogar, daß die Konferenz offenbar Frankreich „der letzten Rechte berauben" wolle, Lie es aus den, Friedensvertrag besitze. Es ist die 14. Konferenz der Alliierten seit Versailles! Und eine spöttische Stimme singt das bekannte englische Soldatenlied: „Es ist ein langer Weg nach Tipperary." Eine offizielle deutsche Stellungnahme zum Sachverständigenplan London, 18. Juli. Am Mittwochabend wurde in offi ziellen Kreisen mitgeteilt, daß die deutsche Regierung an Mac Donald am Nachmittag eine zusammenfassende Darstellung und offizielle deutsche Stellungnahme zum Sachverständigenplan habe überreichen lassen. ! kewMerwMen sm RoMerenMmmeZ. - (Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes".) Zürich, 18. Juli. Die Pariser und Londoner Berichte der großen schweizerischen Zeitungen find ans einen wenig opti mistischen Ton gestimmt. Der Londoner Korrespondent der „Neuen Zürcher Zeitung" spricht von drohenden Gewitterwolken am Vorabend der Konferenz. Der Pariser Korresponderck des Genfer „Journal" meldet, daß die Kadinettsfitzung vor der Ab reise Herriots nach London die Mindestbedingmrgen Frankreichs so festgestellt hat, daß man schon jetzt von einem neuen und schweren Diktat an Deutschland sprechen könne. Der ungünstige Eindruck HW an durch die Erklärungen, die Herriot dem Ver treter der sogenannten nationalen Partei -er Kammer gegeben. Deutsche Desorgnisfe. (Eigener Fernsprechdienst des „Wilsdruffer Tageblattes".) Berlin, 17. Juli. Aus den Berichten, die über den bis- ' hörigen Verlauf der Londoner Konferenz in Berlin eingegangen ! sind, geht im wesentlichen hervor, daß der einzige Gegenstand von ' wichtigem positiven Inhalt bis jetzt in den BMebungen erblickt werden mutz, der Reparationskommission auch künftighin ein mög lichst weitgehendes Betätigungsfeld zu erhalten. Infolgedessen wendet sich auch dieser Frage das besondere Interesse der Ber liner politischen Kreise zu und man kann hier diese Angelegenheit nicht ohne Besorgnis betrachten. Cs kann aber nicht verkannt werden, datz die Reparationskommiflion auch nach einer Erwei- j tsrung, vom deutschen Standpunkte aus gesehen, nicht das ge- ' eignete Instrument sein kann, um die Durchführung des Gut- i achtens künftig zu überwachen. Dazu würde der französische Ein- ! stutz in der Kommission doch nach wie vor eine viel zu domi- § nierende Stellung behalten. In Berliner politischen Kreises de- trachtet man vielmehr als das einzig gegebene Instrument zur Ueberwachung der Durchführung des Gutachtens eme neue Körperschaft so wie fle im Gutachten selbst vorgesehen ist und wie sie in den Beratungen von Chequers in Aussicht genommen wurde. Nutzer dieser Frage ist aus London noch nicht viel Positives berichtet worden und infolgedessen zeigt man in den Berliner politischen Kreisen eine weitgehende Zurückhaltung in der Be urteilung des bisherigen Verlaufes -er Konferenz. Dagegen wird I» parlamentarischen Kreist» die eventuelle innerpotitische Wirkung des Ausganges der Konferenz in steigendem Matze erörtert. Man macht nach wie vor darauf aufmerksam, Hatz bei einem glatte« Verlauf der Konferenz und bei einem Ergebnis, das den deutschen Erwartungen entspricht, wohl damit gerechnet werden kann, daß daun auch im Parlament eine brettere Front für die Annahme der Gesetze und die Durchführung des Gutachtens gewonnen wer den kann, als man sie noch vor wenigen Wochen erwarten konnte. Sollte aber in London ein gegenteiliger Verlauf der Beratungen eiutretsn, so würde dies zweifellos auch eine schwere Beeinträchti gung der parlamentarischen Lage nach sich ziehen. Denn dann würde die Bereitwilligkeit zum Eingehen auf die Londoner Be- schlösse sich wohl nur aus die Sozialdemokraten beschränken, wäh rend die Meinung der bürgerlichen Parteien im Einstang mit der gesüMten NerchsrWierung nach wie vor in der Richtung geht, datz eine Zustimmung zu einer auf dem Gutachten basierende» Vereinbarung nur dann zu erzielen ist, wenn das Gutachten tat sächlich unverändert und mit allen Garantien durchgeführt wird, die in ihm selbst angedeutet worden sind und deren klare Her ausarbeitung von der deutschen Regierung inuner wieder gefor dert worden ist. Ein amerikanisches Urteil. veutfcblsncks Hecht. Die Wiederherstellung seiner Wirtschaftseinheit. Ein hervorragender Vertreter Amerikas auf der Lon doner Konferenz hat sich in einer Unterredung mit dem Vertreter der B Z. am Mittag über die Frage, wann die oeutsche Wirtschaftseinheit wiederherzu- stellen ist, in folgender bemerkenswerten Weise geäußert: „Die Sachverständigen stehen auf dem Standpunkt, saß ihr Bericht keiner Auslegung bedarf und keiner zugänglich ist. Alles, was zur Durchführung des Planes gehört, steht schon in dem Berichte. Wir haben nicht gesagt, datz die deutsche Wirtschafts einheit wiederhergesteKt werden soll, bisDeutschland den Dawes-Plan zu Ende durch geführt hat. Wir haben ausdrücklich gesagt: „Sobald Deutschland zur Ausführung des Planes schreitet", und wir Arben WAderherstellung der deutschen Wirtschaftseinheit die „Voraussetzung" unseres Vorschlages genannt. JÄes dieser Worte hat einen ganz eindeutigen Sinn. Nach unserer Ansicht schreitet Deutschland dann zur Ausfüh rung des Planes, wenn es einen balanzierenden Staats haushalt ausgearbsitet, die erforderlichen Reichstags gesetze durchMführt und die EifmbaHnpfandbriefe und Jndustrieschuldverschreibungen ausgestellt hat. Der Vor schlag der Reparationskommission", so erklärte der Ameri kaner weiter, „enthält übrigens nichts, was darüber hinausgeht. Eins ist klar: Der Dawes-Plan fängt erst dann an zu leben und zu wirken, wenn die erste An leihe aufgebracht ist. DieAnleiheistnur auszu bringen, wenn die „Voraussetzung" zur Wirtschaftseinheit sich er gestellt ist. Er würde also nie zu leben und zu wirken be ginnen, wenn man mit dieser „Voraus setzung" bis zur späteren Diskontierung der Hypotheken warten wollte. Darüber gibt cs gar keine andere „Auslegungs"- möglichkei t." Die Amerikaner teilen danach durchaus den von uns stets vertretenen Standpunkt, haß es ein Unding ist, wenn die Franzosen sich zur Wiederherstellung der deutschen Wirt- schastseinheit erst nach Durchführung des Dawes-Planes herbeilassen wollen. Nach den neuesten Ausführungen Sey doux scheint es ja allerdings beinahe, als ob sie bei ihrer Absicht nicht mehr so ganz unbedingt-beharren würden. * Ronkerettrgusfchiillr. Ihre Aufgaben und ihre Arbeit. Nachdem die Konferenz dem Vorschläge zugestimmt hat, Has in der Pariser Besprechung zwischen Macdonald und Herriot wstandeaekommene französisch-eng ¬ lische Memorandum den Arbeiten der Konferenz zugrunde zu legen, wurden drei Kommissionen ernannt, die sich mit den verschiedenen Teilen des Artikels 5 des genannten Memorandums beschäftigen sollen, Ler sich auf die baldmögliche Ernennung eines amerikanischen Mit gliedes in die Nepardtionskömmission für den Fall einer deutschen Verfehlung gegen die Ausführungs- bestimmungen des Gutachtens bezieht, 2. auf die Maß nahmen, die im Falle einer wesentlichen und absichtlichen Verfehlung Deutschlands ergriffen werden sollen, und 3. auf die Schaffung eines besonderen Gremiums, das den Regierungen ständig über die Verwendung der deutschen Zahlungen, insbesondere der einzelnen Transferzahlungen Bericht erstatten soll. Die Ausschüsse haben mit ihrer Arbeit bereits be gonnen. Im ersten, der unter dem Vorsitz Snowdens tagt, gab Loogan die Erklärung ab, daß die Vereinigten Staaten nichts dagegen einzuwenden hätten, wenn ein Amerikaner zum Generalagenten der Reparationen ernannt werde. Es schloß sich dann eine Erörterung an über die Frage, welche Körperschaft den Generalagenten ernennen soll, dis Reparationskommission oder das von amerikanischer Seite vorgeschlagene Haager Schiedsgericht. Peretti della Rocca, der Haupt- delegierte Frankreichs in diesem Ausschuß, entwickelte als dann ein Systein von Sanktionen, das von der Konferenz festgesetzt werden solle für den Fall, daß Deutschland den Dawes-Plan böswillig nicht erfülle«- sollte. Der zweite Ausschuß unter dem Vorsitz von Sir Eyre Crowe hat nur ganz kurze Zeit getagt, da der französische Delegierte Seydoux die Erklärung abgab, daß die Fran zosen den Wunsch hätten, die wirtschaftliche Ein heit Deutschlands so rasch wie möglich herzu stellen und den wirtschaftlichen Wiederaufbarl Deutschlands so wenig wie möglich zu verzögern. Seydoux wird ein Memorandum über die wirtschaftliche Räumung des Ruhrgebiets vorlegen, die in zwei bis drei Etappen erfolgen soll, di« erste Etappe, nachdem der Reichstag die notwendigen Gesetze angenommen hat, die beiden letzten Etappen, nachdem die beiden Kontrollorgane des Dawes- Planes inWirksamkeit getreten sind. Da die Nepara- tionskommifston beschlossen hat, daß die wirtschaftliche Räu mung des Ruhrgebiets erst erfolgen soll, nachdem der Bör senprospekt für die deutsche Anleihe von den Negierungen unterschrieben worden ist, dürfte der Ausfchuß einen neuen Beschluß formulieren, wonach es genügt, wenn die füh renden Bankiers des Syndikats und die Repara tion skommifsion die bindende Erklärung abgeben, daß sie gewillt feien, die geplante Anleihe auf- zulegcn.