Volltext Seite (XML)
denn einer bösen Fran konnte nichts Aergeres nachgesagt : werden, als daß sie der Afrania gleich sei, einem Ungeheuer, bei s dem der Sterbetag eher der Auszeichnung wert sei als der Tag l der Geburt." Immerhin gab es Frauen, die ihrem Geschlechte , auch vor Gericht alle Ehre machten, so z. B. Amaesia Sentia, s die im Jahre 676 vor dem Prätor Titus mit derartiger Sicher- ' heit und Rechtskenntr.is plädierte, daß sie den gegen sie ange- l strengten Prozeß in allen Punkten gewann und sich durch ihr j Austreten, das überall staunende Anerkennung fand, den Namen ! „Androgyne" erworben hat, wodurch ausgedrüät werden sollte, daß sie im weiblichen Körper eine männliche Seele besaß. Zuchthausstrafen für Landfriedensbrell-cr. Vor der Straf- ! kammer in Stargard (Pommern) hatten sich wegen eines im i Juni 1923 verübten Überfalls auf den Dramburger Jungsturm i 24 Personen zu verantworten. Es wurden verurteilt: der frühere Stadtsekretär Jonas und der Zimmermann Lüne i zu je zwei Jahren Zuchthaus, der Kinobesitzer Ma; j Morwald zu l8 Monaten Zuchthaus, der Küster und Ratsherr Hamann zu 18 Monaten Gefängnis, der Arbeiter Gustav Jakob zu 1 Jahr Gefängnis. Von den übrigen 19 Angeklagten wurden zwei frcigesprochen, der Rest ! mit Gefängnis von 1 Jahr bis herab zu vier Monaten bestraft. - Verhaftung eines mehrfachen Mörders. Bei dem Versuch, seinen wegen Mordes an dem eigenen Kinde ver hafteten Bruder aus dem Gefängnis zu befreien, wurde in Moosburg in Bayern der Schlosser Otto Kagebauer verhaftet. Im Verhör gab er zu, daß er gemeinsam mit seinem Bruder im Jahre 1920 die Dienstmagd Witwe Meyertahler in Gregorsweier ermordet und ihr Anwesen in Brand gesteckt habe. Ferner gestand er, im Jahre 1922 gemeinsam mit seinem Bruder den Gastwirt Kaltermeier und den Zimmermann Schreck an der Amperbrücke er mordet zu haben. Gefährliche Reife ans Treibeis. Auf den zugefrorcu-"' Öresund batte sich am Sonntag eine große Anzahl Men schen begeben. Ta vom Lande starker Westwind wehte, war das Betreten des Eises mit großer Gefahr verbunden. Als sich trotz der Warnungen der Fischer gegen vier Uhr nachmittags noch mehrere hundert Menschen auf dem Eise befanden, riß sich plötzlich mit ohrenbetäubendem Knall das Eis bei HeLerup los und trieb in den Sund hinaus Fischerbooten und einem Kopenhagener Handelsdampfer gelang es, sämtliche Personen, die sich auf dem treibenden ! Eise befanden, zu retten. Auch die ins Wasser gefallenen j Personen konnten aufgefikcht werden. Schachtunglück mif der Zeche „Hannover". Ein Schacht unglück ereignete sich auf der Zeche „Hannover" bei Bochum. Lurch das Reißen des Förderseiles stürzten beide Fürder- s körbe in den Sumpf. Durch die Wucht des Sturzes wurde der Schacht so schwer beschädigt, daß die Reparatur mehrere Wochen in Anspruch nehmen dürste. Die Förderung ist so lange unterbrochen. Die Hälfte der Belegschaft ist auf an deren Zechen des Kruppschen Konzerns untergebracht. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu bcklaaen. : Blütezeit der Falschgcldsabrikation. Welchen Umfang ! die Falschmünzerei angenommen hat, geht daraus hervor, i daß seit dem 1. Januar in Berlin nicht weniger als 170 Personen wegen Herstellung und Verausgabung falscher Geldscheine festgenommen wurden. Viele von ihnen mußten allervings wieder entlasten werden, weil man ihnen nicht genügend nachweisen konnte, daß sie sich bewußt waren, falsches Geld zu verausgaben. 73 Personen sind dem Untersuchungsrichter zugeführt worden. Im Automobil auf dem Haveleis eingebrnchrn. Der Direktor eines Berliner Motorenwerkes, Paul Baer, fuhr, wie aus Berlin berichtet wird, mit seinem Kraft- Wagen auf dem Eise von Waunsee nach Schildhorn. An der Fahrt nahm noch ein Gast teil. Ein Schlittschuhläufer hielt sich am Automobil fest. Bei Schildhorn brach der Wagen plötzlich ein und verschwand unter dem Eis. Mit vieler Not konnten Baer und der Schlittschuhläufer gerettet werden. Der Insasse aber ertrank: der Wagen ist verloren. Die „Tixmuidcn" vom Blitz getroffen. Die Unter« uchungskommission für die Katastrophe des französischen Lustschiffes „Tixmuiden" ist zu der Schlußfolgerung ge- iangt, oaß das Luftschiff von einem Blitz getroffen wurde intz aus mehr als 2000 Metern Höhe ins Meer gestürzt ist. HmwcschnauzenabdrUSe. Fingerabdrücke spielen, wie man weiß, in der modernen Kriminalistik bei der Ermitt lung von Verbrechern eine wichtige Nolle. Genau so wie man solche Abdrücke in polizeilichen Verbrecheralbums sammelt, will fetzt eine französischer Tierarzt Abdrücke von — Hundeschnauzen sammeln, nm erforderlichenfalls die Rasse« echtheit eines Hundes feststellen zu können. Es handelt sich bei diesem originellen Vorschlag um die Bekämpfung einer Schwiurlerzucht, die sich gewerbsmäßig mit der ^Fabri kation" von „Rassehunden" befaßt. Wer einen solchen „imitierten" Rassehund kauft, merkt gewöhnlich erst zu spät, saß er schmählich betrogen worden ist. Die Sammlung von Hundeschnauzenabdrücken ist nun als ein wertvolles Vor- bcugungsmittel gegen solche Betrügereien gedacht; es dürfte Hundefreunden sehr willkommen sein, da es infolge Fehlens zuverlässiger Fachliteratur nicht allzu schwer ist, Hunde stammbäume zu fälschen. Ei» Schritt ins UM! Kriminalroman von Anhur Wu kirr-Tannenberg erscheint in der „Sochstn-Z-itung". Die Negierung ohne Cut lmd Zylinder. Die Londoner Schneider machen entschieden Front gegen Ramsay Mac, donald und seine Regierung. Die ganze neue Richtung patzt ihnen nicht, weil die Arbeiter, die jetzt das britische Staats« rüder in der Hand haben, -sich nicht nobel genug kleiden. Ehemals war der Zusammentritt eines neugewählten Parlaments in England stets eine Zeit der Hochkonjunktur für die Schneiderkünstler der City, weil es jeder Abgeord nete für seine vornehme Pflicht hielt, in einem funkelnagel neuen Cutaway zur Eröffnungssitzung zu erscheinen. Nun erklären aber die Arbeitermitglieder des Unterhauses, daß sie kein Geld hätten, um sich neue Anzüge machen zu lasten, und sie meinen, daß ihre Alltagskleider für die Bänke des - Unterhauses auch gut genug seien. Herr Jack Jones ging sogar so weit, zu erklären, daß er nicht einmal den für das s englische Parlament geradezu unentbehrlichen, durch ehr- s würdige Traditionen geheiligten Zylinder aufsetzen werde, t da er keinen besitze. Die Schneider sind darob aufs tiefste i entrüstet, und einer von ihnen versteigt sich im „New York i Herald" zu der Bemerkung, daß Enland jetzt ruhig vom ' Erdboden verschwinden könne, da sein Ruhm, die best- ' angezogenen Männer der Welt zu besitzen, dahin sei ... . s Vielleicht gibt es aber doch noch eine Rettung und Hoffnung s in dieser Kleidertragödie: Neuwahlen z. B. könnten wieder j Cut- und Zylindermänner in größerer Anzahl ins Parla ment bringen. Aber bis dahin — wehe England! i Vvmm, öMt MS öM I Kerlln doxt .. Unmöglich für den Berliner Chronisten, heute am Boxen vorüberzugehen. Mag es erfreulich oder bedenklich, recht oder unrecht sein. Jedenfalls sind »vir über Nacht zu einer Boxer nation geworden. Ganz Berlin boxt, und die Teilnahme, mit der ungeheure Menschenmaffen die großen internationalen s Kampfabende im Sportpolast bedenken, muß geradezu beispiel los genannt werden. Nun mag Wohl sein, daß dies? Erschei nung sehr natürlich ist. Die Freude an den Triumphen körper- s lich männlicher Tüchtigkeit ist durch die starke Beschränkung militärischer Betätigung eben in andere Bahnen gelenkt wor den. Wer einmal erlebt hat, wie ausgelassen und hingerissen die Menge den Sieg eines deutschen Kämpfers über einen eng lischen oder französischen Gegner feiert, dem wird sogleich klar werden, wie sehr hier neben der Sportbegeisterung auch natio-' nalcr Ehrgeiz im Spiele ist. So war es soeben, als der deutsche Borer Erich Milenz dem berühmten australischen Mittel- gewichtsmeistcr F r a n k i e Burns eine einwandfreie Punlt- wederlgae bereitete. Schon vor Beamn Hiekes Kamvtes »rnnerrc mw rnagerre vre »Mnnenoe Erwartung oer ounrer wimmelnden Zuschauer wieder einmal wie hunderttausend Volt über dem grell beleuchteten, seilumspannten Viereck . . . aus den Galerien summten und hingen sie wie zu Tropfen ge ballte, erregte Bienen ... die Musik hieb mit dumpfen» auf reizenden Stößen durch die dicke Luft, in die der Ausrufer immer wieder hineinkreischte, daß das Rauchen verboten sei, was immer wieder denselben gutmütigen Beifall fand . . . Die Leitte dampften und passten aber trotz ihrer Zustimmung ruhig weiter, und so entstand ein treffliches Abbild des mensch lichen Daseins selbst, in dem auch immer tausend sittlich naive Forderungen Beifall finden, und in welchem doch ebenfalls ruhig weiter geräuchert wird . . . * Der Australier hatte eigentlich sehr wenig von einem Vox- Kampion an sich. Man sah einen jungen Mann von ange nehmem Äußern mit einem fast mädchenhaft zarten Körperbau. Als der muskulös hagere Mielenz gleich vom ersten Gong schlag ab wie der leibhaftige Teufel aus den andern losging, konnte einem für seinen Gegner wirklich angst und bange wer den. Empfindsame Damen gab es (denn es gibt auch Damen bei solcher Gelegenheit), die die Augen schlossen, wenn sie an den armen, zarten Australier dachten. Andere wieder gab es (denn es gibt auch andere Damen bei diesen volkstüm lichen Festen), die sich die Nägel am Holzgeländcr ausbrachen, hochgereckt aufstanden und mit zierlich vibrierenden Nasen flügeln Temperament markierten . . . Ach ja, es gibt viele Damen, und des Menschen Sinnen und Trachten ist böse von goldner Jngend aus . . . Mr. Burns jedoch zeigte bald, daß er sich nicht geradezu fressen lassen würde. Obwohl dauernd in die Verteidigung ge drängt, verstand er den größten Teil der schmetternden Schläge seines stürmischen Widerparts mit gazellenhaster Gewandtheit abzuducken und zu wutänzeln. Er steckte auch schwere Rechts händer mühelos ein, die die besten unserer Leute unweigerlich niedergestreckt haben würden. Zuweilen verstand er es, mit der Linken selber harte Körpertreffer zu erzielen. Immerhin langre es nicht zu einem „Unentschieden", und der Schluß des Kampfes sah Mielenz als ehrlichen Sieger. Was dann folgte, war beispiellos. Es war, als hätten wilde Tiere ihre Käfige gesprengt, so tobte und brüllte das Volk vor Begeisterung. Immer wieder wuchsen und schwollen Beifallsstürme, immer wieder mußte der glückliche Mielenz danken. Die Lust war dick geworden, wie ein nach Raubtieren riechender afrikanischer Busch. Filmstare saßen mit ganz kleinen Augen da, Talmi- Lebemänner hielten das Einglas in den mager verzerrten Zügen, über denen ein unergründlicher Blödsinn die Schleier tiefer Geheimnisse gebreitet hielt . . . aus Versehen mitgenom mene Frauen rangen vergeblich nach richtiger Stellungnahme, (wir wissen, wie sehr sie ^darauf Wert legen, die Frauen, und Gott weiß, "warum) . . in langen verzweifelten Stößen ver suchte die Musik durch den dichten Dschungel der Lust h'ndurck sich aufreizend Gehör zu verschaffen . . . Hektor. Berliner Sechstagerennen. Im Berliner Sportpalast beginnt am 29. Januar das 11. Berliner Sechstagerennen, das zum erstenmal seit Kriegsbeginn wieder eine inler- naüonale Besetzung ausweist. Die Starlerliste umfaßt fol gende vierzehn Paare: Hanley-Lawrence; Kaiser-Taylor; Lorenz-Saldow; Hahn-Tietz; Bauer-Krupkat; Manthey- Wittig; Schrage-Golle; Stabe-Schrefcld; Verri-Belloni; Techmer-Drellbrink; Huschke-Kohl; Münzner-Nörenberg; Häusler-Ohrt; Neinas-Stolz. Lawrence ist (mit Kockler zusammen) der Sieger des diesjährigen Ncw- horker Sechstagerennens. Von den deutschen Mannschaften flehen Saldow-Lorenz obenan. LaSkcr Capubianca — Aljcchiu. Das Newyorker SchachmeisterLuruier, das am 16. März beginnt und doppel- nmdig ausgetragen wird, sieht unter seinen zehn Teilneh mern auch den Exweltmoister Dr. Emanuel Lasker (Ber lin) in Konkurrenz, der u. a. auf den jetzigen Titelhalter Capabla nca und dessen Herausforderer Aljechin trifft. Mit der Teilnahme dieser drei Großmeister ist dieses Turnier das bedeutendste, das während der letzten zehn Jahre ausgetragen wurde. An Preisen sind ausge setzt 1500, 1000, 750, 500 und 250 Dollar. Außerdem wer den für jede Gewinupartie 25 Dollar gegeben. Weltrekord im Skilaufen. In Moskau sind vier Skiläufer eingetrofsen, die "den 1300 Kilometer langen Weg von Archangelsk nach Moskau in 27 Tagen zurück- gelcgt und damit einen Weltrekord ausgestellt haben. n SchitWsMge. ^woriksn. Oopzrri§k1 1920 dx Lit. Lui. bl. Links, Orsscwu-Ll. Roman von Matthias Blank. „Nein! Du störst nicht."' „Ich komme zu dir, weil ich keine andere Hilfe weiß. Ich kann allein nicht mehr fertig werden." Da er ein paar Sekunden schwieg, als suchte er nach Worten, sagte «Hinz: „Ada hat mich kurz vorher verlaffen." „Ada ist bei dir gewesen . .?" Axel hob den Kopf, strich mit der Hand ein paarmal übw die Stirn und sagte mit müder Stimme: „Dann habe ich dir nicht mehr sehr viel zu erklären." „Ist es denn wahr?" „Wahr? Ja! Alles! Ich bin in jen"r Nacht bei Baron Siegmund v. Regensperg gewesen. Ich hatte davon ge- schwiegen. Ich bezahlte die Erbschaftssumme an den Diener für sein Schweigen. Liber ich habe die Tat nicht begangen. Ich habe kein Verbrechen begangen, obwohl man mir noch weniger als Anton glauben wird." „Du hast die Tat nicht begangen!" Eine Weil: blieb es still. Heinz schien seine Ruhe wiedergewonnen zu haben; er setzte sich und wies mit der Hand auf einen zweiten Stuhl, auf dem vor kurzer Zeit Frau Ada gelegen hatte, und sagte: „Setz dich! Und antworte mir auf alle Fragen. Auf alle, willst du?" „Ja! Deshalb bin ich gekommen." „Du warst dort und wann?" „In der verhängnisvollen Nacht. Etwas nach zwölf!" „Wußte der Ermordete von deinem Kommen?" „Ja! Ich schrieb ihm zuvor, und er hatte die Zeit be stimmt." „Warum zu dieser Nachtstunde?" „Er hatte zu mir gesagt, er wolle sich nicht von allen kon trolliert wissen, wenn er empfange. Der alte Herr war ja in vielen Dingen kehr wunderlich. Ich nahm auch das als eine seiner Schrullen." „Wer hatte dich eingelassen?" „Bonifazi" „Und was wolltest du dort?" > . „Geld für meine Erfindung."' „Gab er dir Geld, oder sagte er dir's zu?" „Nein: Er wolle mir nichts geben." „Und was geschah dann?" „Ich ging wieder fort." „Hat dich Bonifaz hinausgeleitet?" „Nein! Varon Siegmund führte mich zur Türe." „Wo war dec Diener geblieben?" „Baron Siegmund hatte ihn schlafen geschickt, als er mich in sein Zimmer geführt hatte." „Kann er nicht bestätigen, daß du den Baron noch lebend verlassen hast?" „Nein!" Auf diese Erklärung folgte ein kurzes Schweigen. Axel von Regensperg fand zuerst das Wort. „Ich ver stehe, da mir schwer zu glauben ist " „Und Bonifaz hat geschwiegen?" „Ja!" "Wie kam das?" „Zuerst war ich wohl entschlossen zu simen, daß ich dort gewesen war, als mich die Nachricht vom Tode des Barons erreichte. Dann aber erfuhr ick, welche Erklärung Bonifaz abgegeben hatte, der mich gar nicht erwähnte, und schließlich noch, daß der Baron zum Ankläger an seinem Mörder ge worden war. Das glaub e ich, denn ich batte Siegmund v. Regensperg doch lebend verlassen. So hielt ich es für über flüssig, mich zu melden, denn ich batte von der Tat nichts gewußt, wie ich heute noch nichts darüber aussagen könnte. Dazu kam noch, daß mich der Stolz verhindert", einzvgestehen, daß ich um zu bsteln hinaeaangen und abgewiesen worden war. Dil wirst das verstehen können." „Ja! — Und weiter?" „Donn meldete sich Bonifaz einmal bei mir. Er jammerte, daß ihm das Erbe verloren sei. Er redete so ein dringlich, daß ich ihm dos Versprechen gab, ihm die Summe auszinabien" „Hotte er dabei irgendwie gedroht?" „Nein." „Geschah es später^" -Ja!" „Damals, als das Fest m der Villa stattfand, als er nachts »u dir gekommen war?" „Du weißt davon?" „Ich habe zufällig gesehen, wie du ihn aus dem Haus brachtest." „Damals ließ er mich fühlen, daß er sagen müsse, daß ich dort gewesen sei. Und ich mußte darüber bedrückt werden, weil es unrecht von mir war, daß ich schwieg. Da gab ich ihm Geld, mit dem er sich das kleine Haus einrichtete, in dem er wohnt." „Kam er nochmals zu dir?" „Nein!" „Ada sprach von einem anderen nächtlichen Besuch. Ver. schweige mir nichts!" „Gewiß nichr." „War dies nickt der alte Diener gewesen?" „Nein! Anton war es." „Was? — Wer? Du redest irr!" Heinz hatte'sich vor Ueberraschung halb aufqsrichtet. „Anton war in jener Nacht bei mir. Er ist nicht tot. er ist nicht verbrannt, man begrub statt seiner die Leiche eines Unbekannten." Nun schilderte Axel, wie ibn Anton in der Nacht gerufen, wie er ihm, um ihm die Freiheit zu verschaffen, um ihm zu helfen, Geld gegeben, damit er El Arisher aufsucken könne, um dort auf den Gütern des Fürsten Pascadiann ein neues Leben zu beginnen. i Mit wachsendem Erstaunen hatte H inz von Wallendorf zuaehört. Da Axel auch darüber geschwiegen hatte, vermochte er weiter nickts -u fragen, als: „So lebt Anton noch?" „Ja! Ich schwieg, weil ich ihm die Ruhe retten wollte; er sollte nicht verfolgt worden." „Sagte Baron Siegmund in jener Nackt nichts davon zu dir, daß er vielleicht noch jemand erwartete?" „Nein!" „Kannst du mich auf keine Spur bringen?" „Nein! Sonst hätte ich selbst nicht an Antons Schuld ge glaubt." „Dann bringt uns auch dies Bekenntnis um keinen Schri t weiter." „Nein! Deshalb w'rd ia auch niemand an mich glauben können, wenn eine Anklage gegön mick erhoben wird. Ich wollte dich fragen, was ich tun soll, wenn Melbourne seine Drohung wahr macht." (Fortsetzung folgt.)