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Wilsdruffer Tageblatt : 01.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192403013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240301
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-01
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 01.03.1924
- Autor
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! -- Kv§ MsE ASM -- - ,»,»»»«»«»«»«»«* Wilsdruff-Dresden, 29. Februar 1924. MeMIrn lkr Se» i. M-rr i-r4. Sonnenaufgang 6" i! Mondauszang 4'^ V. Sonnenuntergang 8" is Monduntergang 12 ' N. 1819 Chirurg Adolf v. Bardeleben geb. — 1837 ÄgMolog und Romanidichter Georg Ebers geb. — 1869 FranziMcher Dichter Alphonse de Lamartine gest. — 1871 Einzug der Deut schen in Paris. — 1921 Beginn, der Londoner Konferenz (die Entente fordert von, Deutschland Zahlung von 226 Milliarde» Mark). Sächsischer Lebenshaltungsinder. (Mitteilung des Säch sischen Statistischen Landesamtes.) Nach den Preisfeststellungen vom 25. Februar 1924 sind vom Statistischen Landesamte fol gende Indexziffern der Lebenshaltungskosten (1913/14 — 1) berechnet worden: Gefamtindex (für Ernährung, Heizung, Be leuchtung, Wohnung und Bekleidung) — 1,069 Billionen. Ge samtindex ohne Bekleidung — 1,040 Billionen. Am 18. Febr. 1924 betrug der Gesamtindex mit Bekleidungskosten 1,057 Billi onen und ohne Bekleidungskosten 1,007 Billionen. Vom 18. bis 25. Februar 1924 sind mithin die Preise der bei der j Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter um 1,1 bzw. 0,3 v. H. gestiegen. Ein interessanter Lichtbildervrtrag wird Sonntag, den 2. März, abends 7 Uhr im „Goldenen Löwen" geboten, wo der bekannte Forschungsreifende Schwiegershausen-Leipzig über „Meine Reise durch das Paradies der Südsee" spricht. Ueber ! 150 farbenprächtige Lichtbilder zeigen die herrlichsten Land- - schäften und Naturwunder Neuseelands. Der Besuch verspricht einige genußreiche Stunden. (Vgl. Ins.) Verein für Leibesübungen Wilsdruff. Am vergangenen Sonnabend hielt der Verein in der Parkschänke seine Haupt- Versammlung ab. Die Berichte des 1. Vorsitzenden, Herrn Lehrer - Harter, und des 1. Spielführers, Herrn Karl Preußer, gaben Zeugnis von der äußerst günstigen Entwicklung des Vereins. ! Die Zahl der aktiven Mitglieder ist um 22 gestiegen. Im Fuß- ballfport schnitt die 1. Mannschaft vorzüglich ab, konnte sie doch fast alle Spiele gewinnen und ein Gesamtverhältnis von 94 : 52 j erzielen. Aber auch die 2. Mannschaft und die Iugen-dmannschaft sonnten über Lie Hälfte ihrer Spiele gewinnen mit einem Tor- ! Verhältnis 41:36. Nur die Knabenmannschaft schnitt gegen gut eingespielte Gegner etwas ungünstiger ab. Ein Teil der aus wärtigen Spiele wurde mit Ausflügen verbunden, die zahlreiche Beteiligung hatten. Die Leitung des Wandersports ist in guten Händen, was der kommende Sommer beweisen wird. Die vor kurzem eingeführten geselligen Abende fanden viel Anklang. Für gute Unterhaltung wurde immer Sorge getragen. Den Ab schluß der gut besuchten Versammlung bildete die Einweihung der eingeführten Liederbücher des Sächsischen Bergsteigerbundes. Unter falscher Flagge segelt eine auswärtige Ab on nenten - ! sammlerin, die auf Modenzeitungen und Zeitschriften reist und j angibt, von der Buchhandlung Klemm hier zu kommen. In Wirklichkeit kommt sie von einer Dresdner Firma, die dann die Zeitung durch ihre Kolporteure zutragen läßt. Mittelelbe-Turngau. Der 44. Gautag wird am kommen- - den Sonntag (den 2. März) ab 2 Uhr nachmittags in den Gesell- schaftsräumen des Turnvereins für Neu- und Antonstadl, Alaunftraße 40 abgehalten. Er wird die Berichte der verschie denen Gaubeamten entgegennehmen, die Iahresrechnung prüfen und richtigsprechen, die Beiträge an die Gaukasse für 1924 fest- setzen, -den Haushalt- und Arbeitsplan beraten, die Wählen für - ausscheidende Gaubeamte vornehmen und die rechtzeitig ein gegangenen Anträge besprechen. Der 1. Gauvertreter, Studien rat Flohr, mußte sein Amt wegen schwerer Erkrankung abgeben. Anhaltende Besserung auf dem sächsischen Arbeitsmarkte. Die Besserung aus dem sächsischen Arbeitsmarkte hält an. Die Zähl der Erwerbslosen hat seit dem 1. Februar eine weitere I Abnahme von 27 839 und die der Kurzarbeiter eine solche von 35 253 Personen erfahren, woran außer dem Bergbau, welcher eine geringe Zunahme Ler Arbeitsuchenden zu erfahren hat, sämtliche Berussgruppen beteiligt sind. Trotzdem aber waren zu Beginn der Berichtswoche noch immer 205 389 Vollerwerbs lose und 67 489 Kurzarbeiter in Sachsen vorhanden. Die rege ! Vermittlungstätigkeit Ler öffentlichen Arbeitsnachweise läßt je doch ein weiteres Sinken dieser Zahlen in den nächsten Wochen erhoffen. Keine Unterschriften leisten! Es mehren sich wieder die Fälle, in denen sich Frauen und auch Männer durch Reisende , allerlei unnützes Zeug ausschwatzen lasten und in denen Unter schriften geleistet werden, Lurch die eine ungewollte Verpflich- ! tung eingegangen wurde, von Ler dann nicht mehr loszu- kvmmen ist. Für Bestellungen, die man nicht übersehen kann, und für solche, bei denen es sich angeblich um Kleinigkeiten handelt, unterschreibe man nie fremden Personen einen soge nannten Bestellzettel, wenn man sich vor Aerger und Ver lusten schützen will. Oie neuen Silbermünzcn, die ausgeprägt werden sollen, werden statt wie bisher die Worte „Deutsches Reich" den Sinnspruch „Einigkeit, Recht, Freiheit" enthalten. Außerdem wird ein Reichsadler eingeprägt werden. Es dürfte aber noch geraume Zeit dauern, bis das Geld im Verkehr erscheint, da die Münzen mit der Ausprägung des kleinen Hartgeldes vollkommen beschäftigt sind. Sinken der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit in Bres lau, die zu Anfang des Wahres noch ungefähr 40 000 Arbeiter betrug, hat zurzeit eine Verringerung bis auf rund 20 000 Er werbslose angenommen. Die Kurzarbeit hat fast gänzlich auf- gehört. Die Zahl der unterstützten Kurzarbeiter ist von 18 000 bis 20 000 auf rund 600 gewnlen. Der teuerste Tag im Jahre 1923. Nach den Ermittelungen des Reichsstatistischen Amtes wat der teuerste Tag des ver- gangenen Jahres der 26. November In dem Bereiche des sta- ttstßchen Reichsamtes heißt es: „Der Gipfelpunkt der Teue- , rung fiel in Len meisten deutschen Städten auf die letzten Tage des Novembers: die Teuerungserhebung am 26. November 1923 brachte zumeist Lie höchsten Teuerungszahlen. Seitdem setzte ein starker Rückgang der Preise und damit eine fühlbare Er leichterung in Len Kosten der Lebenshaltung ein, deren Aus maß für die einzelnen Lebensbedürfnisse verschieden ist. An der Spitze stehen die Ernährungskosten, die >m ^^wschnitt des Deiches bis zum 21. Januar einen Rückgang um 39 v. H. auf- ^isen. Die Verbilligung Ler Ausgaben für Bekleidung und Reizstoffe (mit 19,6, 15,7 v. H.) bleibt dahinter weit Muck, und a dst Wohnungsausgaben sich inzwischen mehr als versechsfacht haben, so wurde der für Lie allgemeine Lebenshaltung gültige Berbilligu-ngsfatz seit 26. November am 21. Januar aus 29,6 v. H. gedrückt. * Kirchemrachrichten für Wilsdruff und Umgegend zum Sonntag Estomihi. Kollekte für die kirchliche Jugendpflege. Wilsdruff: Vorm. ft-9 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. ft-11 Uhr Kindergottesbienst (Konfirmandensaal, geheizt). Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Abends 6 Uhr Iunzmännerverein (Jugend heim. Mittwoch, den 5. März, abends 6 Uhr Iungmänner-verein (Jugendheim). — Kesfelsdorf: Vorm. L»9 Uhr Beichte (Pf. Heber). 9 Uhr Predigtgvttesdienst (Pf. Zacharias). -/JI Uhr Kindergottes dienst (Lers.). Nachm. 2 Uhr Taufen. — Röhrsdorf: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. Uhr Unterredung mit der kvnf. Jugend. Mittwoch abend 7 Uhr Bibelstunde in Klipphausen. — Sora: Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. -/»1t Uhr Kiffdergottesdienst Klaffe 1. — Limbach: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst, danach Kinderzottesdienst (Oberklaffen). — Blankenstein: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Katholischer Gottesdienst in Wilsdruff (Schloß- kapelle): -Sonntag vorm. 9 Uhr Predigt und Hochamt. k * <5schM AachSarWLA « - dt. SeoligstaLt. Einen durchschlagenden Erfolg sowohl in finanzieller als auch in darstellerischer Beziehug halt Lie Theater aufführung „Das Buschliesel" von der Theatergruppe Les Männergesangverein Frohsinn. Prächtige theatralische Leistungen konnten vermerkt werden. In herzerfrischender Natürlichkeit spielte und sang Las glückliche Liebespärchen, in tiefempfundener Innerlichkeit wußte Lie Totenbraut mit ihrem Bräutigam Las Gemüt zu ergreifen. Die Charakterfestigkeit Ler Müllerin, die verzeihungsuchende Vaterliebe des Försters, die aufopfernde Fürforge der Waldfrau für ihr Pflegekind, Lie Hauswirtschaft- liche Treue der Trine, und die Wildschützennatur in Len ein zelnen Rollen kamen sehr gut zur Darstellung. Das flotte, sichere Spiel wurde durch großartige bühnentechnische Wirkungen unterstützt. Das Brausen des Gewittersturmes, Las Blitzen und Donnern wirkte erschütternd. So war das Stück von Anfang bis zum Ende fesselnd und ergreifend. Ueber die Leistung aller beteiligten Spieler und de>r Theaterleftung war nur eine Stimme des Lobes. Die prächtige Wiedergabe Ler Charaktere und der sittliche Inhalt Les echten Volksstückes wirkte in der jetzigen ver- oorbenen Zeit wohltuen-L und erhebend. — Auf vielseitiges Verlangen soll am nächsten Sonntag die Theateraufführung wiederholt werden. Ein Tänzchen für die Besucher wird sich anschließen. Der Besuch sei angelegentlichst empfohlen. — Am Donnerstag und Freitag ist der Unterricht in der- Volks- und Fortbildungsschule für den Besuch Ler Eltern freigegeben. -r. Radebeul. Am Donnerstag früh in der vierten Stunde brach in Ler Seifenfabrik von Bergmann Sc Co. ein größeres Schadenfeuer aus. Es war in der Neusiederei entstanden. Wahrscheinlich ist bei Reparaturarbeiten durch Stichflammen ein leicht entzündlicher Stoff -in Brand geraten. Dadurch, daß zwei Behälter mit Säure und ein Kessel mit Seife mit verbrannten, ist der Firma ein beträchtlicher Schaden -erwachsen. Menschen sind bei Lem Brande nicht zu Schaden gekommen. Gegen 7 Uhr war das Feuer gelöscht. H. Pesterwitz. Die Lehrerschaft veranstaltet am 1., 2. und 4. März drei Schulaufführungen. Zum Vortrage gelangt das Naglersche Liederspiel: „Der Wettstreit der Handwerker". Für Len 2. März sind sämtliche Eintrittskarten bereits vergriffen. o. Leuben bei Lommatzsch. Der Turnverein zu Leuben trat mit einem in allen seinen Teilen wohgelungenen Aufführungs abend am vergangenen Sonntag wieder einmal an die Oeffent- Mchkeit. Der -Saal des Hüblerschen Gasthofes war bis auf den letzten Platz gefüllt. Eingeleitet wurde der Abend durch ein flott gespieltes Singspiel: „Die wilde Toni", einstüdierk vom Vereins- vorsitzenden Böttger und Kantor Otto. Kraftvolle Sport- stellungen schlossen sich an, das Auge erfreuend. Zwei Reigen, darunter einer für Damen, wurden sehr geschmackvoll ausgeführt. Eine ziemlich schwere Gruppe von Freiübungen der Knaben- abteilung zeigte, -daß der Verein auch auf diesem Gebiete des Turnens beachtenswerte Leistungen erzielt hat. An dem straffen Turnen der Knaben hatte man seine Helle Freude. Schnell und gewandt gestellte Stuhlgruppen boten reizvolle Bilder. Den Glanzpunkt Les Abends bildete eine Riege Reckturner, die unter Führung Les Turnbruders Lehrer Krämer-Pröda am Hochreck ganz hervorragendes Können zeigte. Alle Darbietungen wurden Lurch stürmischen Beifall belohnt. Ein flotter Balk — Musik von der Reichswehrkapelle Döbeln — schloß sich an. Gut Heil! o. Leuben bei Lommatzsch. Am 1. April werden hier nur 15 Kinder in die Schule ausgenommen. Ostern 1919 betrug die Fahl der Elementaristen- noch 63. v . Eulitz bei Lommatzsch. Herr Gutsbesitzer Junghans, der lange Jahre zum Wohle der Gemeinde das Amt des Gemeinde vorstandes inne hat, legt es aus Aktersrückstchten am 31. März nieder. Zu seinem Nachfolger ist Herr Gutsbesitzer und Ritter gutspächter von Zschopau Caspari, in weiten Kreisen als tüch tiger Landwirt und Geschäftsmann bekannt, gewählt worden. Die Gemeinde kann sich zu Lieser Wahl nur beglückwünschen. - r- Großenhain. Der hiesigen, um Verbreitung wirklich guter Literatur und Kunst schon seit langen Jahren verdienten Buchhandlung von Otto Seifert ist der Alleinvertrieb einer kleinen Mappe Les Meißner Künstlers Alfred Gelbhaar über tragen worden. Diese Mappe enthält außer Lem Titelbild, die Meißner Domtürme darstellend, 6 Radierungen der „Alt- meltznischen Herrensitze" Gauernitz, Scharsenberg, Batzdorf, Siebeneichen, Seußlitz und Hirschstein, die sämtlich originell aufgefaßte, feinsinnig rurd verständnisvoll Lurchgeführte Arbeiten darstellen. Der Kupferdruck ist vom Künstler selbst besorgt und aus 250 signierte Exemplare beschränkt worden. Der Heimat freund findet in Lieser Mappe für den Preis von 5 Mark eine wirklich wertvolle und gediegene Bereicherung -seiner Sammlung. - r° Großenhain. Auf entsetzliche Weise ist in einer Miet wohnung Les städtischen, in Naundorf gelegenen, Rittergutes ein vierjähriges Mädchen ums Leben gekommen. Die Kleider der Kleinen haben während der Abwesenheit Ler Mutter jeden falls am Ofen Feuer gefangen, und da die Türe verschlossen war, ist das geängstete Kind in Ler Stube umhergelaufen und hat mehrere Möbelstücke in Brand gesetzt, am meisten das Sofa, auf dem der zweijährige Bruder in der Ecke geschlafen hak. Während die Hilfe der Hausbewohner^ die Lurch den Brand geruch aufmerksam geworden waren und sich Eingang verschafft hatten, für den Kleinen gerade noch rechtzeitig eintraf, konnte Las bedauernswerte Mädchen, an Oberkörper und Kopf bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, nur als Leiche dem verderbenbringen den Element entrißen werden. - el. Wülknitz. Unter Leitung des Herrn Kantor Schuknccht fand am 24. Februar ein Gesangskonzert Les Männergesang vereins Wülknitz statt. Es wurden Männer- und gemischte Chore geboten. Zuletzt gelangte das Singspiel „Des Glückes Schmied" von Menzel und -Schröder zur Aufführung. h. Bischofswerda. Der Iungdeutsche Orden veranstaltete vor einer durch Rundschreiben eingeladenen zahlreichen Zu hörerschaft aller bürgerlichen Kreise einen „Deutschen Abend". Herr Dr. v. Stieglitz-Dresden berührte in seinem Vortrage „Deutschland in Not" die Entstehung Les Iungdeutschen Ordens, besten Tätigkeit bei den Unruhen 1920 im Dienste Ler Allgemein heit, -den Aufbaugedanken, Einigung aller deutschen Stände zu einer wahren Volksgemeinschaft, innere Wiedergeburt Les deut schen Volkes im vaterländischen Geiste als die Ziele Les Ordens. Der zweite Teil des Abends war der Bannerweihe der Gefolg schaft Bischofswerda gewidmet, der ein religiös-ernstes Gepräge trug. Seindr eindrucksvollen Weiherede legte Pfarrer em. Lange Lie zuversichtlichen Worte zugrunde: „Es muß Loch Frühling werden". Unter den Klängen des Deutschlandliedes endete der -eindrucksvolle Abend. h. Bischofswerda. Ein Vortragsabend zum Besten bedürf tiger Seminaristen wurde von den scheidenden Primanern des hiesigen Seminars veranstaltet. Aus Wort und Ton — Ge dichten neuzeitlicher Dichter und Tonschöpfungen unserer Groß meister — klang einerseits stille Wehmut, zum anderen hoff nungsfrohe Zuversichtlichkeit, Lie gewillt ist, die Ungunst der Verhältnisse kraftvoll zu überwinden. An diesem Abend ver abschiedete sich zugleich. Herr Studienrat Prof. Kopp, Ler Lehrer der Vortragenden, der am Ende seiner 30jährigen musikalischen ^Lehrtätigkeit im Seminardienste steht. Er hat sich durch feine hochkünstlerischen Veranstaltungen am Bischofswerdaer Seminar in der Musikgeschichte Lieser Anstalt einen bedeutsamen Namen gemacht. Möge ihm ein recht heiterer und langer Lebensabend in körperlicher und geistiger Frische beschieden sein! — Eine erhebende Feier bildete die Entlastung Ler Abiturienten. Die ernsten Mahnungen des Herrn Oberstudienrats Dr. Stößner, die Lem Goetheschen Worte entsprangen: „Wer mit dem Leben spielt, kommt nie zurecht, wer sich nicht selbst befiehlt, bleibt immer Knecht", wurden abgelvst durch Gedanken des Abschieds in Wort und Ton. Nach dem Komitat von Mendelssohn be endigte der Choral „Zieht in Frieden eure Pfade" Lie würdige Feier. O. Hauswalde. In -der letzten Gemeinderatssitzung wurde zu Punkt 6 „Kostenlose Totenbestattung" beschloßen, eine solche möglichst auf dem Llmlagewege einzuführen. Der Wohlfahrts ausschuß soll entsprechende Richtlinien dazu aufstellen. — Die Eingemeindungsfrage der drei Rödertalgemeinden (Großröhrs dorf, Bretnig und Hauswalde) wurde zum zweiten Male vertagt, — Der hiesige Militärverein veranstaltete am vergangenen Sonnabend als Vorfeier zu seinem 50. Stiftungsfeste ein großes Schlachteßen, an dem sich gegen 300 Personen beteiligten. Ein darauffplgender Ball trug viel zu einer guten Verdauung bei. H. Roßthal. Am Mittwoch abend wurde eine in der Mil- kerschen Restauration anberaumte, nicht angemeldete kommu nistische Versammlung Lurch die Sipo aufgehoben. Die ungefähr 80 Teilnehmer, unter Lenen man bekannte Kommunistenführer bemerke, wurden auf Autos nach Dresden abtransportiert. -el. Kofelitz. Am Freitag sprach im hiesigen Gasthofe Herr Obstbaubeamter Llausch-Großenhain über Obstbau und -pflege. Er hob die wirtschaftliche Bedeutung des Obstbaues hervor und betonte, daß dieser sachgemäß und einheitlich betrieben werden muß, um eine gute Ernte zu erzielen. Nachdem er Lie Ansprüche der einzelnen Obstarten an Len Boden darg-elegt, behandelte er Les weiteren Anpflanzung und Pflege. Seine Ausführungen wurden beifällig ausgenommen. -nn. Bernstadt i. Sa. Die Wunder der Tiefste führte uns -Herr Professor Dr. Neumann- aus Dresden in einem von 130 Lichtbildern unterstützten Vortrage vor. Er schilderte zunächst die von -anderen Ländern gemachten Forschungen, insbesondere aber die von Deutschland unternommene Fahrt, an der er selbst als Forscher teilgenomm-en hatte. Dann zeigte er die physika lischen Verhältnisse der Tiefste, Bodenbeschaffenheit, Tierleben, endlich die verschiedenen Hilfsmittel zur -Tiefseeforschung. Lauter Beifall lohnte den gewandten Redner, den -man gern -wieder in Bernstadt begrüßen würde. Hohenstein-Ernstthal, 27. Febr. Am Sonnabend sind die beiden Brüder Alexander und Emil Zehl, die Haupttäter des hier verübten Bomenattentats, in Penig verhaftet worden. -Sie wurden auf Lem dortigen Bahnhofe von zwei Gendarmen gestellt und überraschend überwältigt, so Laß es ihnen unmöglich war, sich zur Wehr zu setzen und von ihren Waffen Gebrauch zu machen. In ihrem Besitze fand man eine Armeepistole und eine Dreysepist-ole, beide scharf geladen, außerdem noch 60 Schuß Munition. Sie führten außer ihren eigenen Papieren auch falsche mit sich. Bei ihrer ersten Vernehmung in Hohenstein- Ernstthal leugneten sie jede Schuld an dem Attentat -und gaben an, Laß sie nur -deshalb geflohen seien, weil sie fürchteten, von Ler Reichswehr verhaftet zu werden. Plauen, 27. Febr. Am Dienstag früh fand man in drei anstoßenden Häusern der -Sü-dvorstadt 9 Personen -besinnungs los in -ihren Betten liegend. Alle waren einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen, hervorgerufen -durch einen unterirdischen Gasrohrbruch. Die von Aerzten und Ler Feuerwehr an den Erkrankten vorgenvmmenen Wibderbel-ebungsversuche waren bei allen von Erfolg. ; * Gn'eMMK « - Eduard und Kunigunde: Die Entstehung des Kartvffelkrebscs ist wissenschaftlich noch nicht einwandfrei erforscht. Man nimmt an, -daß ein Bodenpilz durch die Kartoffelaugen in die Knolle dringt und diese durch die bekannten wulstigen Auswüchse ent wertet. Nach Entfettung -der wulstigen Auswüchse ist der übrige Teil der Knolle durchaus eßbar und gesundheitlich nicht schädlich. Die Erkrankung selbst ist aber in den Kartoffelkulturen eine der gefährlichsten Seuchen. „Agricola": Das vielgehörtc Zitat: „Du bist blaß, Luise. Deine Limonade ist matt, wie deine Seele" ist aus ,Kabale und Liebe" von Friedrich von Schiller. „Fuhrmann Henschel": Ein Phaeton ist ein hochgestellter, sehr eleganter, leichter Wagen, auch nur mit Sonnendach gedeckter. Schirmwagen. In der Fabcllehre des Sonnengottes, der Len Sonnenwagen schlecht lenkte und Lurch Zeus von einem Blitzstrahl, erschlagen ward. Maria K. in K.: Der allerwärmste Ort in Afrika ist die Stadt. Maßana am Roten Meer. Sie hat eine mittlere Jahrestemperatur von 31,4 Grad Celsius. A. — Z. Kleiderläuse werden durch Einreiben mit Petroleum oder Sublimatlösung, auch durch weiße Praccipitatsalbe vertrieben. Aus Kleidern und Bettwäsche werden sie durch Kochen beim Waschen vertilgt. Alter Frager L. N.: Die Lehre mögen auch Sie sich merken: „post coenam stabis seu paffus mille nuabis" heißt etwa: Nach dem Eßen, sollst du stehen oder tausend Schkstte gehen.
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