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Wilsdruffer Tageblatt : 08.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192405086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240508
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-08
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.05.1924
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von den kanarischen Inseln, den -großen« süöamerikanisHen Städ ten, wie Pernambuco, Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Buenos Aires, humoristische Svenen wie die Aequatoitaufe, Damen-- -und Famiüensch-immöad an Bo-ad, Matrosenspiel« und MatroseMänze, Snergefecht u. a. m. In allen Städten, wo der Film-vortrag bisher gehalten wurde, ausverkaufte Häuser, daher ist rechtzeitiger -Kartenverkauf empschlenswor-t. In der Mvnatsverfammlung des Militärvereins am Sonn abend spricht Kamerad Stiehler über „Die ersten 30 Monate Krieg, -von der Kriegserklärung in Wilsdruff an bis Verdun". (Dgl. Inserat.) Pfarrertagung. Im Rahmen der vom Landesverein für Innere Mission vom 5. bis 7. Mai in Dresden veranstalteten Misswnswoche hielt der Landes-kirchliche Notdienst am Montag im großen -Gemeindesaale der Kreuzkirche eine Psa.-rertagung -ad. Nach Eröffnung der Versammlung -durch Staats-minWr a. D. Schröder sprach Landtagsabgeordnetev Prof. Hickmann- Leipzig über die kirchliche Lage. Er begrüßte die Trennung von Kirche und Staat, denn der heutige Staat sei keine Stütze der Kirche mehr. Feste Fundamente für das zukünftige Verhältnis des Staates zur Krche seien unbedingt zu fordern. Die Tren nung dürfe aber nicht so weit gehen, daß Religion für den Staat Prioatsache sei. Die kirchlich» -Erziehung müsse Ku die Zukunft «in dringendes Anliegen -bleiben. Den jungen Theologen müsse von der Kirche eine gesicherte Existenz geschaffen werden. Der Gegensatz zwischen Arbeiterschaft und Kirche verpflichte zu so zialem Verständnis und sozialer -Führung. Gegen- die Prole tarisierung -des Mittelstandes habe auch die Kirche entschieden -Stellung zu nehmen. Verlängerung der Reichsmilchverordnung. Der Reichs- Minister für Ernährung und Landwirtschaft hat durch Verord nung -vom 17. April über den Verehr mit Milch die Reichs- -milchvervrdnung, soweit sie bis zum 15. Mai 19-24 befristet -war, um einen Monat, -bis zum 1-5. Juni 1924, verlängert, da sich Zurzeit noch nicht übersehen läßt, wie sich die Grünsutterverhält- nisse im Monat Mai gestalten woden. Es tritt sonach am 15. Mai eine Aen-derung in der bisherigen- Rechtslage auch in- Sachs-en nicht ein. Wettervorhersage. Anbeständig. Wolkig bis zeitweise aus heiternd. Strichweise Niederschlag-sschauer, warm, vereinzelt Gewitte-rerschein-ungen nicht ausgeschlossen. Im allgemeinen schwache dis -mäßige -südöstliche bis südwestliche Winde. A. Grumbach. 4. öffentliche G e m eind e vero c- L- netensitzung am 5. Mai äbends */-7 Uhr im Gasthof. Außer Herrn Vizerorsteher Irmer sind -alle Herren anwesend. Zunächst wird an Stelle von Her-m Mittag Herr Klunker als Gemeinde vertreter mit begrüßenden Worten von Herrn Bürgermeister Schulze -eingewiesen. Weiter wurde das E-.-gednis der Mahl bekanntgegeben' und eine Beteiligung von 85,4 festgestellt, -ebenfalls wurde auf die Wahl zur Bezirksversammlung- hin gewiesen. Der Gemeinde Baselitz werden zum BraMchäd-en- eines -Besitzers 10 Mk. bewilligt. Vom Finanzausschuß werden zur Hundesteuer 37 Mk. vorgeschlagen, welche in vier- Raten - erhoben werden sollen. -Herr Kaiser stellt einen Antrag auf 18 Mk. und wird derselbe angenommen. Den Angestellten der - Gemeinde werden bei Krankheit 26 Wochen K.-ankengeld ge währt, um damit eine Befreiung der Krankenkassenveisicherungs- -pflicht zu erlangen. Die Wahlgehikfen erhalten eine Entschädi gung von 2 Mk., ebenso der Bürgermeister eine Dienstaufwands- entschädigung von 10 Mk. monatlich. Der- Verfassung wird zu- -gesti-mmt. Die Berfichlentngsfätze der Ansa-llversicherun-g der j Gemeindövertreter, Beamten-, -Angestellten und Arbeiter werden / neu festgesetzt. Die bestehenden Anschlagtafeln sollen zum Teil - nach Gehör der Qrtseinwohner in ihrer Lage verändert und i eine -weitere neu beschafft werben. Es wird Kenntnis genom- > MN davon, daß der Bürgermeister zur Ausstellung von Leichen- j passen und -Genehmigung zur Feuerbestattung ermächtigt wor- j den -ist. De-r- verlängerte untere Bachwe-g von Sommer ab soll j ausgedessert weldeü. Von dem -Stand der Arbeiten- zum Mas- j sen-schutt am Waldweg wird zustimmend Kenntnis genommen-, i Den mit St-e-inschlagen -beschä-ftigt-eU ledigen Arbeitern soll 1,50 j Mark Entschädigung, den- verheirateten» Arbeitern- der Zuschlag : in der Höhe des Gwerbslosensatzes zug-edilkigt werden. Die ' Angelegenheit einer Sandgrube soll zur nochmaligen- Beratung t nach VechaMun-g mit den- Beteiligten an den Bauaus-schuß ge- j -geben werben. Der Gewäh-uung von insgesamt 100 Mk. Kon- j firmandenbeihilse wird nachträglich zug-e-stimmt. Ein Nachtrag j zur Ortsschulordnung, Zusammensetzung des Schulausschusses i und -Eltermat betr., wird einstimmig angenommen. Im Schul-- - gebäude nötige Ausbesserungen sollen vorgenommen werden. - Dem Antrag der Han-da-cheitslehrer-in, die Arbeiten der Schüle rinnen in der -Schule zu belassen, -wird zugestimmt. -Weiter wird zugestimmt, -die Hilfslehrerwohnung dem Lehrer Menzel zu über weisen. Es wird Kenntnis genommen von der Verlängerung der Ferien -der -landwirtschaftlichen Berufsschüler. In den Kredit ausschuß wurden gewählt der Bürgermeister sowie die H-c-nren Sommer, Kaiser, Ritter und Irmer. Als Beisitzer zum Woh- nungsschiedsa-mt wurden als Mietervert-ueter die Herren Her mann Kretschmer und Walter Kirsch gewählt. Als Futteraeld - für den- Polizeihund wurden gegen 3 Stimmen monatlich 12 Mk. festgesetzt. Frühlingsvoten in der Pflanzenwelt. Am Rande des Wal-des, inmitten- des noch kahlen Schiehen gebüsches, leuchten dem -Wandrer- jetzt hier und da die pur- -purnen Blüten des Kellerhaises oder -Seideibasts (Daphne mez-e- -l-eum) entgegen. Wie ein Märchen mutet dieser nur kaum bis Hüfthöhe, immer seltener werdende Strauch an, dem die Blätter fast noch völlig fehlen. Seine Blüten, meist zu dreien, scheinen direkt aus -dem. kahlen -Stamme hervorzubrechen. Ein starker Mandel bisst entströmt ihnen. Aber Vorsicht ist geboten. Ein schwer^ Grft ist in allen Teilen dieser Pflanze enthalten. Mag seine R-.nve auch arzneilich verwendet weiden, mögen auch Drosseln roten Beeren, allerdings ohne Kerne, verzehren, so kann er doch Unheil anrichten. Schon der Saft brennt scharf auf -der Haut und kann Blasen ziehen. Diese Giftigkeit allein sollte -davon a-bhaltcn, den Kelkerhals zu pflücken, vor allem alb-e-r- die Zerslre-utheit seines Vorkommens. -Während er in- -den Fluren vor 30 Jahren noch als „verbreitet" geführt wurde, gehen seine Standol-te jetzt allmählich zuruck Da nun der Kellerhals in seinen Blüten einen wichtigen Ausgangspunkt in der Entwick lungsgeschichte der Blüten uberhau-pt darstellt und, botanisch ge sprochen, eine altertümliche Pflanze ssl, sollte jeder Wandrer es für seine Pflicht halten, -diesen merkwürdigen Frühlingsboten zu schützen, -abgesehen -davon, daß er auch unter- -dem Schutze -des -Gesetzes steht. - . Ganz -besonderen- Schutz verdienen aber jetzt die Schlüssel- bl-umen oder H-immel-schlüssel (Primula elatior). Man kann nicht behaupten, daß -sie selten- seien. Diese ausdauernde Pflanze lebt noch zu Taufenden auf unseren Wissen und in den Gebüschen, und doch vermissen wir ihre wunderbare Goldstickerei. immer mehr im grünen Frühlingsteppich. Dafür kann man sehen, wie "Spaziergänger -dicke Sträuße davon nach Hause tragen, wie Kiw- der -hf^ und -dort solche seilbielen oder wie gar Händlerinnen mit dem Tragkorbe auf Raub ausgehen. Es sollte doch ein je-der be-henken, daß bisse Blumen allen gehören, -die Freude in- der Natur suchen und zu finden hoffen, daß es ein Diebstahl an Schönheit ist, wenn man sie in Massen nach Hause trägt, unter Umständen unterwegs gar wieder wegwirft, und daß die Blumen verstreut im Wissen-teppich viel prächtiger wirken als daheim im Glase. Beide Pflanzen sind auf Grund der Ministerial-Ver- ordn-ung vom 23. Mai 19-23 geschützt. Das Abpflücken ist ver boten und wird mit Geldstrafe -bis zu 1-50 Mark -bestraft. Die Wanderer Werden gebeten, der Genda-r-m-erie die Wlumenräuber zuzufühien. (L. S. H.) ( * ösch/w Mö Kach-aMq- * Dresden. (Festnahme zweier gefährlicher E i s e nb-ah ng u t r äube r.) Von der hiesigen Kriminalpoli zei wurden zwei Berliner, der angebliche Eisenbahn-beamte Hein rich Ba-.-ner aus F-eldheim (Kreis Halberstadt) und der angeb liche Klavierbauer Peter Arnst aus Coblenz, wegen Beraudung von E-senbahnexpreßgütern festgenommem Die Güterverival- lang Dresden-Friedrichst-M hatte am 1. Mai bei -Ankunft -des Berliner Eilgüterzuges festgestellt, daß aus einem Gepäckwagen- viele -Sachen geraubt worden waren. Bei näherer Prüfung des Mageninhalts sielen zwei Kisten- auf, deren Gewicht mit den Frachtbriefen nicht übereinstimmte. Sie wurden geöffnet und man fand darin die g-era-Men Sachen. Aks zwei Tage später-, am Sonnabend, den 3. Mai, der angebliche Eigentümer die Kisten -abholen wollte, hielt man ihn fest und übergab ihn der benachrichtigten Kriminalpolizei, der gegenüber so sich- als der -odenyenannte Arnst ausgab. Ein -Komplize des Ar-nsl und zwar der ebenfalls genannte Barner, hielt sich unweit der Güterab fertigung aus. -Er ergriff bei Astsicht der Kriminalbeamten die Flucht, wurde -aber- in der Waftherstraße erlangt -und ebenfalls se-stgen-smmM. Beide -hatten sich verabredet, Expreßgüter zu stchl-en. Z-u diesem Zwecke -hatten sie sich zwei Kisten inseitigen lassen-, .-von denen die -eine zur Aufnahme von einer Person ein gerichtet und von innen'Pl öffnen war. Arnst wurde am 30. April in diese Kiste verstaut und Barner -gad dann beide Kisten -auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin als Expreß-aut mit dem Be- -stimm-unasort Dresden auf. Während der Fahrt entstieg U„ der mit S-chrlstivaffe, mvd-srn-em Ein-brecherw-erkzeug, einer Typens druckerei zum Am-sig-meien der Frachtgüter, einer -Handwa-ge, Trinkgelschirr usw. -ausgerüstet war, der- Kiste, erbrach andere in -dem Wagen befindliche Gepäckstücke und verpackte -die geraubten Sachen in seine Kisten. Nach Beendigung seiner Arbeit ging er durch -eine Wagenluke ins Freie und sprang in der Nähe von -Elsterwerda von -dem fahrenden -Zuge ab. Von dort fuhr -er mit -einem späteren -Zuge nach Dresden. Hier t-rafen Arnst und Barner wieder zusammen, um ihre Kisten von der Bahn albzu- hss-en. Offenbar haben sie schon mehrere Diebereien auf gleiche Weise ovoyssührt. De Erörterungen hierzu find noch im Gange. Arnsdorf. (A utounf a-! l.) Ein von- Dresden kommendes Auto sr-br -das Geländer -der Dittersbacher Eisenbahn-brücke an, wodurch das Auto stark bsschädiat und der-Führer sowie ein mit- fahrendes MKdch-eir herausgeschleudert wurden. Mit schweren Derletzungen brachte man beide nach -dem Radeberger Kranken- h-a-use. Schmiedeberg (Bez. Dresden). Am- Sonnabend ab-estd ver- anftaltete der hiesige M-Whirgs->Z-wssgv-erein einen- Anton» Günther-Abend. -Eine überaus reiche Zuhörerschaft dan-kte den- l-eben-sv-Mst Dardietun-aen des begabten- VolksGeds-ängers aus -Gott-es-gab. — In derselben Nacht wurde -in -einer dem Konzert- lokal -benachbarten Grünwaresthan-d-lung eingebrochen. Sebnitz. (E inbruch in ei n Pul -v erha u s.) An einem drr letz'en- Tage wu-.de im Pulverha-us der früheren Byro- technischen- Fabrik «in Einbruch-sversuch verübt. Die äußere Tür wurde g-waftsam aufa-sspren-gt, die zweite -vermochten- die Täter nicht zu öffnen. Gestohlen -wurde nichts. Das bisher in -dem Raume unle -gebrachte Pulver ist -entfernt worden. Chemnitz. (Aus dem -Fenster -gestürzt.) Ein zwei- jöhrstes Mädchen- fiel in -einem unbewachten- Augenblick aus dem Fen-ster des -d-.-itten -Oberg-eschoss-es eines Hauses der Iakob- straf-e. Es stürzte auf die Steinplatten der Straße und wurde von der Mutter sofort zu einem Arzte gebracht, der fe-Utellte, -daß -es -außer -einem OberschenkeD.u-ch -weitere Verletzungen nicht erlitten hatte. Chemnitz. (Ein räuberisch-er fieb er fa ll.) Am Montag mittag betrat -ein Käufen -einen an -der Uferstraße ge legenen G-rünwaren-la-den rind verlan-Me -von der allein im Laken« anwes-en-den 6-MH-rigeN Geschäftsinhaberin -eine Kleinigkeit. Während die Frau das Verlangte aus einem Regal entnahm, erhielt sie von- dem Käufer mit einem Gisen-stabe einen Schlag auf -den -Hinterkop-s. Als sich die Geschlagene umdrehte, be- ms.kte sie, wie der Käufer -die Ladenkasse ausraub-te. Auf i-hrd -Hilferufe floh er. Di-e Ue-berfallen-e, die nur eine geringe Kop-f- -v-erl-rtzun-g -erlitten hat, erkannte in dem Räuber einen hier wohn haften 47jährigen Handarbe-it-er. Limbach. (Wohnungsbau.) Die Li-mbacher Hand werker wollen der Wohnungsnot, die hier -einen geradezu be ängstigenden Umfang angenommen hat, dadurch steuern, daß sie -den Bau, Betrieb und Verkauf von Wohnhäuse-i-n in -die Hand -genommen haben. Zur Durchführung dieses gemeinnützigen Unternchmens hat sich der ,-Wohnungsbau des Limbacher Hand werks E. G. m. b. H." gegründet. Rochlitz. (P oincare in R v ch l i tz.) D-e-i- vom größten Deutschenhaß -erfüllte französische -Staatsmann Poincare -hatte im Ich-r-e 1-914 — also nicht -etwa -jetzt! — den Rochlitzer Berg besucht. Sein Name verunziert noch heute das -dort aus-liegende -Gästebuch. Wie die Unterschrift zustande kam-, darüber- gibt der T-urmwächter folgende Auskunft: An einem schönen Iunitage des Jahres 1914 hssuch-ten- in Autos Herrschaften der Alten-- bu-r-ger Hofgesellschaft den- Berg, bestiegen -den Turm und schrie ben sich -dort in- -das Fremdenbuch ein, Aas dann -bei den übrigen Gästen herumwan-derte. Dabei fiel ein Herr aus, der sich ab gesondert hielt, schließlich -aufständ und sich anschickte, wegzu gehen. -Einer der Altenburger trat an- -den Fremden- heran und bat ihn, sich doch ebenfalls einzuz-eichnen, was schließlich nach -einigem Widerstleben geschah. Dieser Fremde war Poinca-re, -der in diesen- Tagen kurz vor feinen den» Krieg auslösenden P-etersbur-ger Reise in Altenburg eine Verwandte seiner Frau, die bekanntlich eine „Deutsche" sein- soll, besucht hatte. Crimmitschau. (Zahlungsschwierigkeiten einer Bank.) Di-e Crimmitschauer Stadlbank ist in Zahlüngsschwie-- rigkeiten- geraten und hat sich -unter Gsschäftsaufsicht begeben. Nach Auskunft der Gsschäftsleitung sollen Verluste -der Gläu biger ausgeschlossen sein. Der -Bau -des neuen Bankgebäudes wurde sogleich still-gelegt. Lichtenstein-Callnberg. -(ss ebe r f a l l e n.) In der Nacht zum -Freitag wurden zwei Höhndorfer Mädchen -auf der Glau chauer Straße von zwei Radfahrern erst in der schamlosesten Meise belästigt und dann, als das eine Mädchen sich losriß und -Hilfe holen wollte, -das -andere -schwer mißhandelt. Beim Nahen der Hilfe ergriffen die Buben -die F-lu-cht. Plauen. (Ta-nzs-p err e.) Die Saalin-Haber von Plauen -und Umgebung haben bsschilossech wegen L-ohns-orderun-gen! der Musiker jetzt Sonntags keine öffentlichen Tanzvergnügen mehr -abzuhalten. Der „alte Msi'. Überbleibsel aus dem julianischeu Kalender. Als im Jahre 1582 auf Befehl des Papstes Gregor XM. statt des alten julianischen Kalenders ein neuer, verbesser ter Kalender — der gregorianische — eingeführt wurden und man, um die bisher in der Messung der Zeit began genen Fehler wieder gutzumachen, nach dem 4. Oktober nicht zum 5., sondern zum 15. überging, dachte Wohl kein Mensch daran, daß nach mehr als 300 Jahren der alte Kalender noch da und dort b-eibehalten werden würde. Die Bulgaren haben erst im Kriege den gregorianischen Kalen der angenommen; in Rußland hat ihn die Sowj-etregöe- rung vor einigen Jahren eingeführt, das Volk hat aber von der Reform praktisch noch wenig Notiz genommen. In deutschen Landen haben sich Erinnerungen an den alten Kalender bis in unsere Tage gerettet. Gewisse Tage im Jahre, die gleichsam Marksteine zwischen seinem An fang und seinem Ende darstellen, hatten und haben beim Volk eine so große Bedeutung und prägten sich ihm so tief ein, daß ein höherer Befehl nicht genügte, sie einer neuen Rechnung anzupassen und sie, wie es bei Marksteinen ja auch nicht geschehen soll, zu versetzen. Ein solcher Tag ist der Maitag, der erste Mai. Nicht allein als Zinstag der älteren Zeit — und auch jetzt noch —, sondern auch als ein wichtiger Faktor in der wirtschaftlichen Zeitrechnung ist der Maitag bis heute beim deutschen Bauern einer der wichtig sten Tage des Jahres geblieben. Gerade aus diesem Grunde erklärt es sich Wohl, daß derl. Maides juli anischen Kalenders seinen alten Platz zum Teil bis auf unsere Tage beibehalten hat. Zum Unterschied gegen über der neuen Datierung gewöhnte man sich aber nach und nach daran, den ehemaligen Maitag als „alten M a i" zu bezeichnen. So wird heute noch auf der Insel gruppe der Halligen das Vieh am Mtmai", d. h. am 12. Mai, auf die gemeinsamen Weideplätze getrieben, um bis zum 24. August, dem „Bartholomäi", dort zu verbleiben. Diese Datierung weist daraus hin, daß die Festsetzung des Austriebes des Viehs zu einer Zeit geschehen sein muß, als zwischen der alten und der neuen Rechnung ein Unter schied von elf Tagen bestand, also vielleicht um das Jahr 1700 herum. Weitere Anklänge an den „alten Mai" finden sich in oer Schweiz. Im protestantischen Kantonsteil von Appen zell ist der neue gregorianische Kalender erst nach dem Ein bruch der Franzosen (1798) eingeführt worden; der „alte Mai" ist daher noch in guter Erinnerung. Im Kanton Glarus erinnert der Jörritag (Georgstag) an den alten Kalender; es ist dies der 6. Mai, während der alte Georgs- iag nach dem gregorianischen Kalender auf den 23. April fällt. In einigen Gegenden des Kantons Zürich wissen die älteren Leute ebenfalls noch vom „alten Mai" zu er zählen; er wird dort der „Summertag" genannt, da er den Anbruch der wärmeren Jahreszeit bedeutet. Das Wort „Sommer" bezeichnete ja früher überhaupt die wär mere Jahreszeit gegenüber dem Winter, alfo mit Ein- schluß des Frühjahrs. l ÄSrO - MEaF s Llnregelmäßige Kursgestattung. * Berlin, 6. Mal. Me günstige Meinung, welche man gestern über das Wahk Ergebnis folgern zu können hoffte, war heute wieder einer flep-t tischen Auffassung gewichen. Man wies daraus hin, daß nach Bekanntwerden des vollständigen Wahlergebnisses noch nicht eine Klarheit gegeben sei sür eine sichere Mehrheilsbildung im Reichstage. Die Spekulation zog es infolgedessen vor, nach der gestrigen Steigerung Gewinnsicherungen vorzunehmen, während die Kauflust sich zurückzog. Die Folge war Unsicherheit im ge samten Verkehr und eine unregelmäßige Kursgestaltung. Ix Billionen Ml. Was kosten fremde Werte? Ohne Gewshk. Amtliche Preise an der Berliner Produktenbörse. Getreide und Olsaaten je 1000 Kg. sonst je 100 Kg. Ln Goldmark der Goldanleihe oder in Rentenmark. Börsenplätze 6. 5. 5. 5. gesucht angeb. gesucht angeb. lOO Holland 157.60 158,40 157,60 158,40 100 Dänemark 71,52 71,88 71,22 71,58 100 Schweden 111,22 111,78 111,12 111,68 100 Norwegen S8.4S 58,75 68,16 58,45 100 Finnland 10,67 10,63 10,52 10,58 1 Amerika 4.IU 4,St 4,1» 4,2 li 1 England 18,456 18,545 18,455 18,645 100 Schweiz 74,81 75,19 74,81 75,19 100 Franlreich 27,23 27,37 27,23 27,37 100 Belgien 21,85 21,95 22,84 22.9S 100 Italien 18,95 19,06 18,86 18,95 100 Tschechien 12,46 12,54 12,46 12,54 100T Österreich 5,98 6,02 5,98 6,02 lOOD Ungarn 4,78 4,98 4,68 4,92 6. 5. 5. 5. 6. 5. 5. 5. Weiz., märk. 170-173 170-174 WeizN.f.Brl 10,2 10,2 pommerfcher — — Rogkl. f. Brl. 9,1 9,1 Rogg., märk. 128-134 128-134 Raps 310 310 pommerscher — — Leinsaat 410 410 westpreuß. — — Viktor.-Erbs. 25-27 25-27 Braugerste 170-187 170-188 kl.Speiseerbs. 14-15 14-15 Futtcrgerste 150-163 150-163 Futtererbsen 12-13 12-13 baser, ipärk. 125-132 125-132 Peluschken 11-12 11-12 pommerscher — - -. Ackerbohnen 14-16 14-16 westpreuß. — —— Wicken 12-18 12-13 Weizenmehl Lupin., blaue 11 6-12 11,5-12 p. lva Kil. fr. Lnvin., gelbe 16-16,S 15-15.5 Bin. br. inkl. Serradelle 12-13,8 12-13,5 Sack (feinst. 24-26 Rapskuchen 11 11 NA. ü. Not.) 24-26 Leinkuchen 20-20,5 21 Rvggenmehl Trockenschyl. 10.6 10,8 p. 100 Kil. fr. vw. Zuckschu. —- VeU. brutto Torfml. 30/70! uikl. Sack 19,5-22 19,7-22 Kartsffelsl. ! 24.6 24,26 Berliner Produktenbörse von heute, dem 7. Mai. Weizen 17—17,20: Roggen 12,80—13,40; Sommergerste 17—18,70; Wintergerste 15,50—16,70; Hafer 12,50—13 20' Weizenmehl 24—26; Noggenmehl 19,25—21,75; Weizenkleie 10; Roggenkleie 9; Raps 31.
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