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s » KllnMa« » 1 Umorganisation des Reichswirtschafts ministeriums. Das Reichswtrtschaftsministerium hat sich nach beson-; ders starker Einschränkung seines Personalbestandes einer grundlegenden Umorganisation unterzogen. Das Ministe- riurn ist in zwei Abteilungen gegliedert. Die Abteilung 1 bearbeitet: Allgemeine Wirtschastsfragen, Kredit- und Geld wesen, Preispolitik, Wirtschaftsfragen des Versailler Ver trages. Die Abteilung 2: Außenhandel- und Zollpolitik sowie Jndustriefragen. Ein Rathenau-Attentäter verhaftet. In München wurde ein Student G n n t h e r B r a n d fcswenommen, der im Verdacht steht, Beihilfe zur Ermor dung Nathmaus geleistet zu haben. Der Festgenommene Hai, wie angenommen wird, bei der Beschaffung des Auto mobils mitgewirkt, das Lei dem Rathenaumord benutzt wurde. Er wird nach Leipzig übergeführt, und soll auch an der Ermordung Erzbergers beteiligt gewesen sein. Landtagswahl in der bayrischen Pfalz. Das amtliche vorläufige Ergebnis über die Landtags wahlen.in der bayerischen Pfalz stellt fest: Es erhielten die Sozialdemokraten 80 728, der Deutsche Block 20968, Kom- munisten 42 641, Nationale Rechte 80 589, Kratofiel 3 536, Häußerbund 9, Bayerische Volkspartei 61104, Zentrum 31690, Völkischer Block 15 683, zusammen 336 948 Stimmen. Hiervon entfallen auf Sozialdemokraten 3, Kommunisten 1, Zentrum 1, Bayerische Volkspariei 2 und die Deutschnatio- nale Rechte 3 Sitze für den bayerischen Landtag. Es bleiben vier Restsitze zur Verteilung. Aus Zn« und Ausland. London. In einer Rede in Leeds sagte der Generalstams- anwalt Slesser, die Rechtsgelehrten der Krone untersuchten sorgfältig die Frage des britischen Faszismus, da sie der Meinung seien, daß dieser sich zu einer aufrüherischcn und ge- fäMichen Organisation entwickeln könnte. Paris. In Begleitung der Königin von Rumänien ist der rumänische Außenminister nach der Schweiz abgereist, um an den offiziellen Besuchen des rumänischen Königs paares in Bern, Brüssel und London teilzunehmen. Arbeitswiederaufnahme im Kieler Marinearsenal. Kiel, 6. Mai. Die Aussperrung der Arbeiter des Marine arsenals ist beendet. Nachdem die Marineleitung sich bereit- erklärt hat, für ihre Belegschaft einen besonderen von den See schiffswersten unabhängigen Tarifvertrag mit den in Frage kom menden Organisationen abzuschließen, wird die Arbeit wieder« ausgenommen. Um die Siebenstundcnschicht. Hamborn, 6. Mai. Die Bestrebungen zur Wiederein führung der Siebenstundenschicht machen sich in verstärktem Maße bemerkbar. Es hat ein wildes Ausfahren begonnen, man rechnet damit, daß die Thyssenwerke zum Stillstand kommen. In Bochum tagt ein Kongreß der Bergarbeiter, der sich hauptsächlich mit der Frage der Siebenstundenschicht und dem Knappschastsrecht beschäftigt. Im Duisburger Bezirk wird aus zwei Zechen gestreikt. Türkische Schadenersatzansprüche an Deutschland. Paris, 6. Mai. Die türkische Eisenbahngesellschast Damas kus—Hamah hat die deutsche Regierung auf Zahlung einer Summe von 137 700000 Frank als Schadenersatz verklagt für die Schäden, die sie im Laufe des Krieges erlitten hat. Die t^eseu,chast behauptet, diese Schaden seien dadurch entstanden, daß ihr gesamtes Eisenbahnnetz während des Krieges von den deutschen Truppen ausgebeutet worden sei und daß diese im Jahre 1917 bei dem siegreichen Vordringen der englischen Trup pen in Palästina die Geleise und Bahnhöfe der Gesellschaft zer stört hätten. Der vermißte amerikanische Weltumflieger gesichtet. Newyork, 6. Mai. Wie aus Alaska gemeldet wird, haben Eingeborene den vermißten Führer des amerikanischen Welt rundfluges, Major Martin, aus seinem Flugzeug in der Rich tung nach dem Beringmeer fliegen sehen. Die in das Gebirge entsandte Rettungsexpedition ist zurückberufen und statt ihrer ein Dampfer in das Behringmeer entsandt worden, um nach Major Martin zu suchen. Zur Einberufung deS neuen Reichstages. ^Berlin,«. Mai. Bezüglich der Einberufung des neuen Reichstages, die durch den Reichskanzler zu erfolgen hat, ist noch keinerlei Entscheidung erfolgt. Es ist aber anzunchmen, daß der Reichstag im letzten Drittel des Monats Mai zusam- mcntreten wird. Am ersten Sitzungstage wird unter Leitung des Alterspräsidenten der Aufruf der Abgeordneten erfolgen, während a»tf der Tagesordnung der zweiten Sitzung die Wahl des Präsidenten steht. Durch die starke Beteiligung an den Wahlen hat sich die Zahl der Abgeordneten um mindestens zehn vermehrt. Infolgedessen müssen neue Plätte im Sitzungs saal eingebaut werden. Erste Sitzung des Nricksspost-Verwaltungsrates. Berlin, 6. Mai. Heute vormittag ist der Verwaltungsrat der Reichspost zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten. Die Verwaltung hat zunächst die Ausgabe, sich eine Geschäftsord nung zu geben und -ann den Etat der Reichspost für 1924 zu verabschieden. Auf der Tagesordnung steht ferner noch eine Vorlage über Änderung der Postgebühren und eine weitere Vorlage über die Erhöhung und Änderung der Zeitungs gebühren. Festnahme zweier Eisenbahnräuber. Dresden, 6. Mai. Von der hiesigen Kriminalpolizei wurden zwei Berliner, der angebliche Etsenbahnbeamte Heinrich Barner aus Feldheim, Kreis Halberstadt, und der angebliche Klavierbauer Peter Arndt aus Koblenz wegen Beraubung von Eisenbahnexpreßgütcrn festgenommen. Der Flug um die Wett. Aus Alaska wird gemeldet, daß drei amerikanische Flugzeuge, die an dem Flug um die Welt beteiligt sind, auf den Atka-Inseln lan deten. Die Nachforschungen nach dem Major Martin sind noch immer ergebnislos geblieben. — Der fran zösische Flieger d 'Oisy ist auf seinem Fluae um die Wett in Kalkutta angekommen. l - Kus M/E AZmal » ) Wilsdruff-Dresden, am 7. Mai 1924. Merkblatt kiir §en r Mal Sonnenaufgang 4" g Mondaufgang V. Sonnenuntergang 7" ff Monduntergang 11^ N. 1873 Englischer Philosoph John Stuart Mill gest. — 1923 Verurteilung Krupps und einer Anzahl seiner Angestellten durch ein französisches Kriegsgericht. Die Bisamratte. Wenthächen hört und liest man heute über das verderb liche, erschreckende llederhandnchmen der Bisamratte. Da wird es für manchen von Interesse sein, etwas Genaueres über Aus sehen, Lebensweise und sonstige wesentliche Merkmale dieses gefährlichen Nagers zu erfahren. Die Bisamratte (Musk rat) ist fast in jedem Gemässer, bas nicht alkalisch ist, anzutrefseu. Sie stM eine etwas abweichende Form der Wühlmäuse dar. Die Heimat des Tieres ist Nord amerika, namentlich Kanada. Ihre Wohnungen baut sie sich auf Wissen, an den Rändern der Gewässer .sind deren sumpfigen Ufern aus Schilf und Wasserpflanzen. Zu ihrem Bau, der einem Hüttchen ähnlich, aber weniger kunstgerecht dem des Bibers gleicht, verwendet sie Gias, Wurzeln und Schlamm. In der wärmeren Jahreszeit grübt sich die Bisamratte auch Höhlen in den Uferabhängen, zu denen mehrere Eingänge führen. Zur Winterszeit baut sie ihre Wohnung auf Eis, allerdings wird das in unseren Gegenden weniger vorkommen, wenn dann solch ein Teich mit Ratten gut besetzt ist, gleicht die Eisfläche einer guten 'deutschen Bäuernwicfe in der Heuernte; in Höhe kleiner oder mittelgroßer Heuschober steht Ratten- wohnung an Rattenwohnung. Auf dem Eise fließender Ge- wässer baut sie nur an flachen, sumpfigen Stellen. Das Tier erreicht einschließlich des 28 Zentimeter langen Schwanzes eine Länge von 60 Zentimeter. Es hat einen dünnen, nahezu nackten Schwanz und kurze Vocker-, aber längere Hinterbeine, die zwischen den 'Zehen mit Schwimm häuten versehen sind. Die Hauptnahrung der Bisamratte be steht aus den Wurzeln verschiedener Wasserpflanzen, aus Binsen usw. -Doch soll sie auch Güßwassermuscheln nicht ver schmähen. Außerordentlich schädlich ist ihre Wühltätigkeit, Teichdämme, Mauen und selbst die stärksten Zementfundamente kann sie unterwühlen und zerstören. Der seidenweiche Balg, vom -schönen Braun dis zum tiefen Schwarzbraun, ist noch immer ein gesuchtes und teures Pelzwerk. Die Bisamratten sind nunmehr bis in unsere Gegend vor gedrungen. Gestern früh ist ein ca. 50 Zentimeter langes Exem plar beim Wirtschastsbesitzer Lorenz in Lotzen in eine im der kleinen DriedisH liegende Fischreuse gegangen und von dem Besitzer erschlagen worden. Der gefährliche Räuber ist anschei nend einer Forelle nachgegangen', die sich in der Neuse gefangen hatte. Bei der Gelegenheit machen wir nochmals aus die Be stimmungen der 'AmtShauptmannschast aufmerksam, die im lokalen Teile der gestrigen Nummer unserer Zeitung adgedruckt sind. Mlmvvrtrag. Am 8. und 9. Mai wird in den hiesigen Li nde n s ch'l ö st che n - L i ch ts p r e l e n der Film „Eine Reise mit dem Schnelldampfer Cqp Polonio nach Südamerika" vorgeführt. Der bekannte 'Vv'-'tragsredn'er, Herr Kapitän Kon rad Fincke aus Hamburg, hält zu dem Film einen gWeMMgell ebenso interessanten wie belehrenden -Vortrag, der stets mit echtem Seemannshumor gewürzt ist. Der Film zeigt in 5 Akten die herrlichsten Meeiesaufnahmen, das Leden und Treiben der Passagiere und Auswanderer an Bond, wundervolle Ausnahmen ron vesyarv ver Der 2)urcysuyrung ferner Plane icyatzvare Hilfe leisten konnte. Mit einem Kapital von 750 Dollar erwarben die beiden Freunde einen Kinematographen- apparat und benutzten ihre Mußestunden, nm Zirkus- und Varietöszencn photographisch auszunehmen, die sie dann dem Publikum in einem kleinen Lokal vorführten. Das neue Unternehmen fand auch günstige Aufnahme, hatte aber mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen; es mußte sich vor allem der Konkurrenz eines großen, vorzüglich ausge statteten Kinos erwehren, das von einem gewissen Rock betrieben wurde. Schließlich mußten Smith und Blackton die Segel streichen und ihr Lokal schließen, da inzwischen ihre Betriebsmittel vollständig erschöpft waren. Im Verlauf des "Konkurrenzkampfes hatte Rock aber die Tüchtigkeit und den Ideenreichtum der beiden jungen Engländer so schätzen gelernt, daß er es im eigenen Inter esse für angezeigt hielt, sich die Kraft der strebsamen Mit bewerber zu sichern. So machte er ihnen kurz entschlossen den Vorschlag, mit ihm ein Sozietätsverhältnis einzu gehen, ein Vorschlag, der von den beiden mit Frenden an genommen wurde. Die drei Männer errichteten jetzt auf folider finanzieller Grundlage ein Kinounternehmen, das unter der Firma „The Vitagraph Film Company" in Newyork ins Leben trat. Die künstlerische Leitung dieser „Vitagraph Film Company" ruhte ausschließlich in den Händen von Blackton und Smith, und ihrer Initiative war es zu verdanken, daß im Frühling 1899 zum erstenmal in der Welt unter dem Titel „Das Spukhaus" ein wirk liches kleines Drama über die Leinwand ging. Es schilderte den Besuch eines Geistes bei einem Manne, der sich» in ver zweifelter Angst dem unheimlichen Besucher zu entziehen sucht und dessen Furcht sich zum grausen Entsetzen steigert, da das zudringliche Gespenst seine Hand ergreift und schüttelt. Das Stück hatte großen Erfolg, und diefer Er folg war Smith und Blackton ein Ansporn, auf dem be schrittenen Wege weiterzngehen. Die Sensation ihrer dramatischen Tätigkeit war ein im Jahre 1904 erschienener Film, der das Leben von George Washington in Einzel szenen vorführte, und dem der umfangreiche Film „Das Leben Mosis" folgte, der es bereits zu der damals an gestaunten Länge von fünf Akten brachte, von denen jeder eine Spieldauer von 15 Minuten hatte. Es fehlte nicht an Stimmen, die an der Länge des Films Anstoß nahmen und dafür eintraten, daß das Stück abteilungsweise auf geführt werde. Erst vor 17 Jahren ging die Vitagraph-Company dazu über, berühmte Bühnensterne für die Darstellung heranzu ziehen, eine Neuerung, mit der sie die größten Erfolge er zielte. Gleichzeitig verwirklichte Blackton den Gedanken, die Namen der Darsteller auf der Leinwand anzugeben, eine Gepflogenheit, durch die der Ruf der „Filmsterne" erst begründet wurde. Das Unternehmen war inzwischen so groß geworden, daß Smith und Blackton es zu einem Konzern umgestalteten, der bald einen Jahresumsatz von 25 Zrdre filiMamz. Ein bedeutsames Jubiläum der Kinokun«. Vom Schnellseher und Kinetoskop zum wirklichen Drama. — Blacktons und Smiths geniale Idee. — Die Vitagraph Film-Company. — „Das Spukhaus" als erstes Film stück. — „Filmsterne" erst seit 17 Jahren. Es sind in diesen Tagen 25 Jahre vergangen, seitdem sich zum erstenmal ein dramatischer Vorgang in folge richtigem Aufbau auf der Leinwand des Films entrollte. Damit war der Leinwandschirm zur Bühne der stummen Kunst geworden und der erste bedeutsame Schritt aus dem Wege einer Entwicklung getan, die heute gar nicht mehr daran denken läßt, daß das ins Riesige gewachsene Film drama erst ein Kind von gestern ist. Der von den Brüdern Lumiöre konstruirte und „Kinora" genannte Apparat be schränkt sich ebenso wie seine Vorgänger, der Schnellseher von Anschütz und Edisons Kinetoskop, auf die Vorführung lebender Photographien in bewegter Szenerie, die, scharf beleuchtet, vor den Augen des Beschauers vorbeigeführt wurden, wodurch diesem der Eindruck einer bewegten Folge von Handlungen vorgetäuscht wurde. Das war das Betätigungsfeld des ursprünglichen Kinematographen- theaters, das als Kinetoskop, Mutoskop, Vitaskop und unter ähnlich klingenden Namen das Unterhaltungsbedürfnis eines anspruchslosen Publikums zu befriedigen suchte. Den entscheidenden Schritt aus der Enge dieser Serienbilder in die unbegrenzte Weite eines wirklichen Dramas taten zwei junge Engländer namens Blackton und A. E. Smith, die von England nach den Vereinigten Staaten ausgewandert waren, um dort ihr Glück zu machen. Blackton war von Hause aus ein Zimmermann. Sein Beruf hatte ihn eines Tages in das Haus eines Ver legers geführt, und dieser hatte den intelligenten jungen Mann bei der Arbeit so schützen gelernt, daß er kein Be denken trng, ihn mit der Aufgabe zu betrauen, Thomas Alva Edisonfür sein Blatt zu interviewen. Bei dieser Gelegenheit führte der berühmte Erfinder dem zum Zeitungsreporter avancierten Zimmermann zur Erläute rung seiner theoretischen Erklärungen einen 18 Meter langen Film vor: es war das Bild eines in voller Fahrt befindlichen Eisenbahnzuges. Auf den jungen Blackton machte die Vorführung einen unverlöschbaren Eindruck; er erkannte sofort, welche unerschöpflichen Darstellungs möglichkeiten in diesem Kunstmittel schlummerten. Der Reporter suchte sofort seinen Freund und Landsmann Smith auf, der sich in Newyork als Zauberkünstler und Taschenspieler durchs Leben schlug, sich nebenbei aber eifrig mit elektrotechnischen Erverimenten beschäftigte und Black- nahezu fünf Millionen Dollar verbuchen konnte. Wie das amerikanische Vorbild dann in der ganzen Welt nachge ahmt wurde, wie in Deutschland, Frankreich, Eng land. Italien und Dänemark bald zahlreiche Filmunterneh mungen entstanden, um die immer mehr anwachsende Zahl der Lichtbildtheater mit Filmen zu versorgen, wie die Licht spielhäuser selbst immer größer und eleganter wurden, das alles ist allgemein bekannt. * A/ewe Nachr/chlen « Ein Hutten-Drama Helfferichs. Daß der bei Bellin zona ums Leben gekommene Staatsmann Helfferich auch ein Drama geschrieben hat, dürfte wenig bekannt sein. Es handelt sich um ein fünfaktiges Trauerspiel, das im Jahre 1898 erschien und „Ulrich von Hutten" betitelt ist. Helfferich veröffentlichte das Stück unter dem angenommenen, aber recht durchsichtigen Namen F. Erich Helf. Sein Hutten klingt in seiner leidenschaftlichen Sprache an den „Götz" des jungen Goethe an, ist aber im übrigen technisch Ungeschick; und handlungsarm. Deutsche Uu»,. in Venedig. Auf der Internationalen Kuusiausstellung, die Vieser Tage in Venedig eröffnet wurde, ist auch Deutschland vertreten. Der deutsche Pavillon, dem di« Werke Franz von Stucks sein besonderes Gepräge vev leiben, wird von den Kunstkritikern viel besucht. Mit Stuck Hw en ausgestellt von der Münchener Sezession Prof. Hugo von Habermann, Pros. Karl von Marr, Prof. Karl Kaspar Filsei und Hommel, ferner die Künstlerschulen von Karlsruhe, Siult- gari und Mannheim; aus Norddeutschland ist kein Bild nach Venedig gekommen. Verblüffende Heilresultate bei Kehlkopftuberkulose. Auf dem österreichischen Tuberkulosetag machte Dr. Wessely Auf sehen erregende Mitteilungen über die Heilbarkeit der Kehlkopf- tuberkulöse. Dr. Wesselv hatte die biologische Heilkraft der Sonne studiert und sestgestellt, daß die ultravioletten Strahlen als Sonnenersatz gelten können. Diese ultravioletten Strahlen zerstören das Tuberkulosegewebe, regen das Bindegewebe zur Wucherung und Narbenbildung an und beeinflussen Blut, Puls, Atmung und Allgemeinbefinden in äußerst günstigem Sinne. Dr. Wessely konstruierte eine Kohlenbogenlampe, deren Kohle mit bestimmten metallischen Salzen imprägniert wird; da durch erzielte er ein neues Vicht, das an Qualität und Quantität die Heilkraft der Hochgebirgssonne übertrifft. Die Bestrahlung der erkrankten Partien der oberen Luftwege findet durch den Mund stall. Das einfallende Licht wird durch einen in ein facher Weife fixierten Nickelspieget reflektiert oder wirkt ohne Reflexion direkt ein. Die Dauer der Behandlung erstreckt sich auf Monate, die Heilerfolge sind geradezu evrblüjsend. Keine andere Methode konnte jemals ähnliche Erfolge erreichen. Aller dings kamen auch Rückfälle vor, so daß die Patienten zeitweise ärztlicher Kontrolle bedürfen. Auch bei chirurgischer Tuberkulose wurde die Heilwirkung des neuen Lichtes erprobt. In dieser Dislussion wies Professor Freund aus den Wert dieser Be handlung für Lupus und Hauttuberkulose hin.