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sich wegen dieser Frage mit dem Bund der Ausländs deutschen, Berlin C. 2, Klosterstraße 75, oder seine» zu ständigen Landesverbänden in Verbindung zu setzen. Politische Zusammenstöße Zu größeren Unruhen kam es gelegentlich einer Stahl helm-Tagung in Podejuch bei Stettin, wo große Umzüge, Feldgottesdienst usw. angesagt waren. Die Veranstaltung war aus allen Teilen der Provinz und aus Brandenburg stark besucht. Die Abhaltung der Veranstaltung im Freien war verboten worden. Beim Einmarsch der Stahlhelm- lcute in Podejnch entstand ein Zusammenstoß mit Kom munisten. Es entwickelte sich eine blutige Schlägerei. Sechs Personen wurden schwer verwundet. Ein Mann aus Finkenwalde wurde getötet. Stettiner Polizei stckle die Ordnung wieder her, worauf die Tagung programm mäßig verlief. — Auch der „Anhaltische Frontsoldatentag" in Dessau verlief nicht ohne Störungen infolge Aufcin- anderprallens der Teilnehmer mit Vertretern des Reichs banners Schwarzrotgold. Die Polizei mußte eingreifcn, nachdem einige Leute verwundet waren. Der Aall Leinert. Der Oberbürgermeister von Hannover, Leinert, teilt mit, er habe dem Abbauangebot nur unter der Bedingung zugestimmt, daß der Vertrag in allen Teilen genehmigt werde. Diese Genehmigung sei bei dem Stande der ge setzlichen Vorschriften von vornherein für jeden denkenden Menschen ausgeschloffen gewesen. Er habe sich auf die Vorverhandlungen nur zum Schein eingelassen, um die Praktiken seiner Gegner ins öffentliche Licht zu stellen. — Auch in der politisch nahestehenden Presse wird diese Er klärung Leinerts als ziemlich unglücklich und anzweifelbar bezeichnet. Man hält die Stellung Leinerts in seinem bis herigen Amt als preußischer Landtagspräsi dent für gefährdet. Frankreich. Aushebung der Straflolonie aus der Teufclsinsel. Das französische Kabinett hat beschlossen, die berüchtigte Straflmgskolonie auf der Tcufelsinsel aufzuheben, wo Maior Dreyfus vier Jahre seines Lebens zubrachie -vic Sträflinge, etwa 2500 an der Zahl, sollen nach Frankreich transportiert werden, um dort in Strafanstalten unter gebracht zu werden. Rumänien. Häufung politischer Morde. Bei Gorna Dschumaja wurde Aleko Wassileff, genannt Aleko Pascha, und der Rcserveoberst Athanassoff, beides bekannte Revolutionäre und mazedonische Wojwoden, ermordet. — In Sofia wurden der Mazedonier und dortige Advokat Slavtscho Kovascheff und der kommunistische Abgeordnete Peikoff in der Sobranje, ferner Abgeordneter Hadjmof aus der Straße erschossen. Alle Mörder wurden verhaftet. Als Grund dieser Attentate werden die Zwistigkeiten zwischen den verschiedenen mazedonischen Organisationen betrachtet. China. Peking bedroht. Der mandschurische Vormarsch aus i Peking ist in zwei Richtungen im vollen Gange. Bei i Schanghai, an der Grenze Tscbilis und inmitten Tkckilis. j hundert Meilen nordwestlich von Peking, sind Gefechte im Gange. Die Feindseligkeiten dringen immer weiter gegen Peking vor. S u n j a t s e n, der Präsident von Südchina, hat Kanton mit ungefähr, lausend Mann verlaffen und wird in Tschauking acht bis zehn Tage bleiben, bis die Mobilmachung seiner Streitkräfte vollständig durchge führt ist. Aus In- und AnsLand Berlin. Admiral Behncke hat jetzt die Leitung der deutschen Flotte definitiv niedergelegt. Sein Nachfolger, Vize admiral Zenker, hat das Amt übernommen. München. Dr. v. Kahr wird zwar nicht mehr als Re gierungspräsident in den öffentlichen Dienst zurückkehren, aber auch nicht die hohe Pension beziehen, sondern einen ander weitigen Posten gleichen Ranges erhalten. Paris. Havas erfährt aus Tanger, daß drei spanische Ab- ! teilungen von insgesamt MOV Mann die Straße von Tetuan s nach Tanger befreit haben. Paris. Die Gesandtschaft von Georgien in Paris s hat eine Depesche des Inhalts erhalten, daß die Tunnels ! zwischen Datum und Tiflis gesprengt worden sind. Die Auf standsbewegung dehne sich aus. Sofia. Aus den kommunistischen Abgeordneten Dimoss wurde ein Revolverattentat verübt. Dimosf war sofort tot. Der Mörder gehört einer Faszistenorganisation an. Washington. General Jack Pershing, der Oberst, kommandierende der amerikanischen Truppen im Krieg, ist ge mäß den Heeresvorschriften nach Ablauf seiner 42jährigen Dienstzeit in den Ruhestand versetzt worden. s Lumen, Sport uns Spiet j j «,»,»»»»»«»«»» »»»».„««NN»««»* - Wills darf Dempsey herausfordern. In New f Jersey fand vor einer 8000köpfigen Zuschauermenge der Boxkampf zwischen dem Neger Wills und dem Argentinier Firpo statt. Wills wurde nach 12 Runden zum Sieger erklärt und erhielt damit das Recht, den Weltmeister Dempsey zum Kampf um die Weltmeister schaft herauszufordern. Deutsche Fußballer in Paris. Der französische Fuß ballmeister Red Star hat für die Weihnachtstage ein großes internationales Turnier geplant und dazu auch die Teilnahme einer deutschen Mannschaft in Aussicht ge nommen. Der französische Verband erklärte, daß in admi nistrativer Hinsicht keinerlei Schwierigkeiten zur Verwirk lichung dieses Projekts bestehen, und damit war der Weg zu einer Verständigung zwischen den Fußballern von Frankreich und Deutschland freigegeben. Die Leitung von Red Star knüpfte sofort Verhandlungen mit dem deutschen Meister F. E. Nürnberg an, die jetzt zum Abschluß ge kommen sind. Die Nürnberger werden Weihnachten in Parts spielen. Dieser Schritt bedeutet die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen den Fußballverbänden von Frankreich und Deutschland. f - vennifchter - - Was man alles von der Nase abliest. Kann man seinem Gegenüber in der Elektrischen oder in der Eisen- bahn feinen Charakter von der Nase ablesen, so deutlich, wie wenn er ibm mit «roßen Buchstaben auf die Stirn ge- i schrieben wäre? Liese Frage glaubt ein Psychologe Gren ville Kloiser bejahen zu können, und er gibt den Schlüssel für diese Charaktsrlesekunst in einem Buch, das soeben er schienen ist und den Titel führt „Das Training zur Macht und Führerschaft". Von dem Gedanken ausgehend, daß eine genaue Kenntnis des fremden Charakters für den Ge schäftsmann von größter Wichtigkeit ist, hat er auch ein Kapitel eingefügt, in dem er Hinweise gibt, wie man aus den Zügen des Gesichts das Wesen der betreffenden Men schen ablesen kann. Der Nase legt er eine besondere Be deutung bei. Die große Nase weist auf einen starken Charakter und energischen Führsrwillen hin; die kleine Nase spricht von Charakterschwäche. Der mit einer langen Nase Behaftete ist energisch, fleißig und nüchtern. Die römische Nase zeugt von einer bestimmten Willensrichtung und einer gewissen Lust zum Angreifen, während die Habichtsnase Grausamkeit und Gier verkündet. Menschen mit großen Nasenlöchern sind mutig, keck und energisch, solche mit kleinen Nasenlöchern furchtsam, schüchtern und wenig aushaltend. Die verminderte Leibesfülle der Berliner. Die Ber liner Straßenbahnverwaltung hat festgestellt, daß die Straßenbahnwagen, die vor dem Kriege für die Aufnahme von 20 Personen gebaut wurden, heutzutage ganz gut mindestens 22 aufnehmen, da die Fahrgäste an Leibes umfang eingebüßt haben. Erschreckend ungünstiger Gesundheitszustand in Petersburg. Das Gesundheitskommiffariat hat eine Unter- suchung der Arbeiterkinder von Petersburg auf Tuber kulose vorgenommen. Nicht weniger als 86 28 der schul- pflichtigen Kinder sind als tuberkulös bezeichnet. Das Kommissariat berichtet, daß es keine Arbeiterfamilie ge- troffen habe, wo nicht tuberkulosekranke Mitglieder vor- banden wären. in französischer Caruso. Französische Blätter meiden, daß ein amerikanischer Theaterdirektor einen französischen Polizisten entdeckt habe, der eine wundervolle Tenorstimme besitzt. Der „Caruso der Zukunft" heißt Henri Vors und ist in den Kreisen seiner Kameraden durch sein Talent bereits seit einigen Jahren bekannt. Vors wird aber noch drei Jahre warten, bis er sich der Kunst widmet, weil dann seine Dienstzeit abgelaufen ist. und er ein Recht auf Pension besitzt. Die Mordrpidemie in Amerika. Die Kriminalstatistik der Vereinigten Staaten stellt ein rapides Steigen der Mordziffer fest, über 10 000 Mordtaten werden jährlich verübt, aber nur ein geringer Bruchteil wird aufgeklärt. In 20 Großstädten ist die Zahl der Morde seit 1900 um das Doppelte gestiegen und hat jetzt die ungeheure Ziffer von 102 Mordtaten auf je eine Million Einwohner er reicht. Demgegenüber sei festgestellt, daß in England nur vier Morde auf eine Million verübt werden. In den ein zelnen Staaten der Union ist der Prozentsatz naturgemäß verschieden. Die höchste Ziffer erreichten Alabama und Birmingham mit 26,7 Mordtaten auf 100 000 Einwohner. Das Umsichgreifen der Mordepidemie wird auf die Ab neigung der Behörden gegen die Anwendung der Todes strafe zurückgeführt. In 20 000 Mordfällen der letzten Jahre wurden nur 475 Verbrecher zum Tode verurteilt und von diesen nur 349 hingerichtet. WMMAWMWL 114 feien alle sehr arme Leute, die nicht ver mochten. sich bei der Zunft in 'Wilsdruff ein zukaufen. Wenn die Wilsdruffer Meister sich auf die Gesetze beriefen, so muffe ihnen ge sagt werden, daß gerade die Landesordnung von 1550 den Dorfgemeinden seihst zustatten komme; denn darin sei vorgesehen, daß nur auf solchen Dörfern, die daraus nicht gesreiet seien, kein Handwerksmann geduldet werden soll. Herzogswalde und Grumbach seien ge freit durch ihre Gemeindrügen. Ja, die Poli zei-, Gesinde- und Handwerksordnung von 1661 wende noch deutlicher in den Worten: „Ingleichen lassen wir die Handwerker, so nach Landesgebrauch. Abschieden und anderen beständigen Herkommen in einem oder dem andern Dorfe sitzen und nur denen Inn- wohnern zur Hausnotdurft, bei ihrem Be fugnis verbleiben." Die Schuhmacher Wilsdruffs behaupten aber weiter, die Landschuhmacher seien Pfu scher und Störer, sie setzten den Gesetzen zu wider ihre Arbeit fort, lernten Jungen an und erklärten diese nach einjähriger Lehrzeit als ausgelernt, die Lehrjungen müßten 12 Taler Lehrgeld zahlen, die ausgelernten Jungen ver fertigten alsbald Pfuscherarbeit, dürsten Wei ber nehmen und vermehrten die starke Anzahl der unzünftigen Störer zum Schaden der Bürger so, daß die Städte bald zu Dörfern heräWnken, die Dörfer aber sich zu Städten erheben würben. Der Bauer und der Land adel würden leider bald nicht mehr das nötige Hof- und Dienstgesinde bekommen können, -weil die Burschen lieber Handwerkspfuscher würden, als daß sie dienten. Diese Leute seien den Interessen des Königs und dem Land adel in verschiedenen Stücken nachteilig; aus der General-Akzisinspektion sei sonnenklar zu erweisen, wie die Akzise (Abgaben) hinter gangen würde. Auch in andern deutschen Ländern würden nur zünftige Handwerker ge duldet. Die Meister des Wilsdruffer Schuh macherhandwerks müßten alle an den äußer sten Bettelstab geraten, wenn sie an alle Ge° richtsvbrigkeiten und Gemeinden, mit denen sie im Rechtsstreite lebten, die Unkosten, wie seither geschehen, ohne allen Nutzen für sich bezahlen müßten, so daß sie müde und mürbe gemacht würben, wenn des Königs Majestät nicht bald ein gerechtes Einsehen zu ihren Gunsten haben sollte. Hieraus werden am 3. Oktober 1731 die Akten zur Beurteilung des Rechtsfalles an die juristische Fakultät der Universität Leip zig geschickt. Das Urteil lautet, die Gerichts obrigkeit von Herzogswalde und Grumbach hätten die Landesordnung durchzuführen; die Storer dürsten keine Arbeit annehmen, keine Lehrjungen anlernen und zu Gesellen befördern. Doch der Streit wird dadurch nicht beendet. Herzogswalde tritt für seine Behauptung, daß es auf Grund der Gemeinderügen be rechtigt sei, allerlei Handwerker, also auch Schuhmacher, aufzunchmen und zu fördern, den Beweis an und nennt 1. Valentin Dachselt, Tagelöhner in Neukirchen, 60 Jahre alt, 2. George Huhl, Bauer in Sora, 47 Jahre alt, 3. Elias Reichelt, Tagelöhner in Mohorn, 63 Jahre alt, und 4. Hans Fritzsche, Auszügler in Herzogswalde, 70 Jahre alt, als Zeugen. Die Niederschrift über ihre Vernehmung umfaßt 48 Sekten. Sie sagen übereinstimmend aus, sie wüßten als geborene Herzogswalder, daß schon zu Zeiten ihrer Eltern und Großeltern und auch so lange sie sich selbst erinnern könnten, Schuhmacher im Orte gearbeitet und Lehr jungen, aber keine Gesellen, gehalten hätten. Die Kläger erwidern, die Dvrfrügen seien nicht im Einverständnis mit dem Schuhmacherhandwerk zu Wilsdruff er richtet worden und könnten Dritten gegen über gar nichts beweisen, sonst nwchte man wer weiß was in der Kläger Abwesenheit niederschreiben, weshalb auch die gerichtliche Anerkennung dergleichen einseitigen Schtift- stücke mit Vorbehalt der Einwendungen ge schehe und aus solchen einseitigen ungültigen Rügen niemand verurteilt werden könnte. Die Landesordnung stehe über 'den Dorf rügen, die nur widerrechtlich vom früheren Kurfürsten bestätigt worden seien. Die von beklagter Gemeinde angegebenen Zeugen hätten sehr schlecht ausgesagt. Sie seien nicht unparteiisch; denn sie hätten in Her zogswalde gewohnt, seien dort geboren und erzogen worden; sie wüßten außerdem nicht, ob die Gemeinde berechtigt gewesen sei, un zünftige Handwerker zu setzen und zu schützen. Sie hätten sich nur aus höchstens 50 Jahre besinnen können. Seit der Bekanntgabe der Ordnung von 1699 vor der Kirchtüre zu Herzogswalde seien 33 Jahre vergangen, ziehe man diese Zeit vom Alter der Zeugen ab, so würde gewiß von ihren Erinnerungen gar nichts übrig bleiben und der Beweis vollends sehr schlecht beschaffen sein. 20 Sei ten hatte der Anwalt der Zunft wieder zu- sammengeschrieben. Kurz und bündig wider legt der Vertreter des Dorfes Herzogswalde alle Einwände. Am 13. Nov. 1733 gehen die Akten zur Beurteilung an die juristische Fakultät der Universität Wittenberg, die am 18. Ja nuar 1734 also entscheidet: Die Beklagten haben dasjenige, so ihnen zu beweisen auf erlegt und sie sich angemaßet so viel die Ver fertigung und FMung derer Schuhe betrifft, zur Notdurft bewiesen, derowegen dieselben dieses Punktes Halder von der angestellten Klage zu entbinden und loszuzählen sind, dagegen sind die in besagten Dörfern be- finblichen Schuhmacher des Aufnehmens derer Lehrsungen und Gesellen, außer ihren Kindern, bei 20 Thaler Strafe sich zu ent halten schuldig. Die beiderseitig aufgewand ten Ankosten sind aus bewegenden Ursachen gegeneinander aufzuheben. Gegen dieses Urteil appellieren beide Teile; der Anwalt der Zunft schreibt wieder 20, der Vertreter der Dörfer nur 3 Seiten. Die Wilsdruffer tadeln, daß jede der streitenden Parteien, also die Zunft zu Wilsdruff und die Gemeinden, ihre Unkosten selbst tragen sollen, während die Pfuscher und Störer, die doch die eigentlichen Angeklagten seien, frei von allen Ausgaben blieben und die Zunftmeister deswegen auslachen würden. Die Aussagen der Zeugen für die Gemein den werden nochmals als ungenau, nichts sagend, beeinflußt, parteiisch und verwerflich bezeichnet. Nochmals wird die gründliche Ausrottung aller unzünftigen Handwerker in den Dörfern gefordert, sonst würden die zünf- — - 115 tigen Handwerker in den Städten notwendig an den Bettelstab geraten. Die Gemeinden appellieren dagegen, daß die Dorfhandwerker bei 20 Thaler Strafe sich enthalten sollen, außer ihren Kindern andere als Lehrjungen anzunehmen. Abermals reicht der Vertreter des Schuh macherhandwerks zwei Schriftsätze von 24 und 20 Seiten Umfang ein. Der Anwalt für Herzogswalde „befindet von der Gegen partei voriges mit großer Weitläufigkett wiederholet, und damit nicht immer einerlei so vielmal vorkomme, beziehet man sich auf das Vorhergehende." Am 12. Febr. 1735 wird endlich das Urteil gesprochen. Es stellt fest, ,chaß, was der Beklagten Appellation betrifft, in erster Instanz übel gesprochen und wohl appelliert, derowegen die in denen Dörfern Grumbach und Herzogswalde befindlichen Schuhmacher des Aufnehmens derer Lehrjungen außer ihren Kindern bei 20 Thaler Strafe sich zu enthalten, nicht schuldig, sondern Beklagte auch diesfalls dasjenige, so ihnen zu erweisen auferleget und sie sich angemaßet, zur Not durft beigebracht und solchem nach wegen dieses Punktes Ebenmäßig von der angestell ten Klage zu entbinden und loszuzählen. Da hingegen Klägers Appellation halber wohl gesprochen und übel appelliert." Das Schuhmachechandwerk zu Wils druff war demnach mit seiner Klage gegen die Gemeinden Grumbach und Herzogswalde in allen Punkten abgewiesen. Gegen dieses Ur teil stand ihm nach damaliger Rechtspflege noch ein Weg offen: die Leuteration, d. h. dle nochmalige erläuternde Darstellung des Sach- und Rechtsverhältnisses vor demselben Richter, der soeben ein dem Läuternden un günstiges Urteil gesprochen hatte. Von diesem Rechtsmittel machen die Wilsdruffer Schuh macher Gebrauch. Nochmals wurden als Leuteration 20 Seiten voll geschrieben, Und in der Erwiderungsschrift kam diesmal der Anwalt der beiden Dörfer auch nur auf fünf Seiten. Doch Gänsekiel und Tinte waren umsonst verbraucht worden. Es wurde am 8. Ost. 1735 „vor Recht erkannt, daß es