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Wilsdruffer Tageblatt : 18.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192410185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19241018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19241018
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-18
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.10.1924
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Für die Erhaltung -er Zeppelmwerft. Anfrage im Reichstag. Die deutschnationalen Abgeordneten Schmidt- Hannover, Treviranus, Graf v. Westarp und Quaatz haben im Reichstage eine Kleine Anfrage eingebracht, in der sie sagen, daß nach Pressemeldungen Frankreich, auf überholten Vertragsbestimmungen fußend, die Zerstörung der Friedrichshafener Zeppelin werft, der Schuppen und Modelle verlange. Die Erfüllung der französischen Forderung würde nicht nur eins der ge waltigsten Kulturwerke nutz- und zwecklos vernichten. Sie wäre auch gleichbedeutend mit einer Kapital- und Material zerschlagung, deren Sinnlosigkeit in der gegenwärtigen politischen Lage besonders kraß hervortritt. Zeppeline können im jetzigen Stadium des Großflugzeugbaues nichr Mehr als K r i e g s f a h r z e u g e angesehen werden, sie dienen den großen Interessen von Verkehr und Wirtschaft. Was die Reichsregierung zu Um gedenke, um Vie Zeppelinwerft zu erhalten und zugleich eine Milderung der engherzigen interalliierten Luftverkehrsbestimmungen zu erreichen? Der Deutsche Industrie- und Handelstag spricht in einem Aufruf Vie bestimmte Erwartung aus, daß die Werkstätten, in denen die bahnbrechende Tat des Zeppelinbaucs vollendet wurde, nicht der Zerstörung an heimfallen, sondern auch in Zukunft dem Zwecke dienen mögen durch Vervollkommnung des neuen Verkehrsmittels den Gedanken der friedlichen Vereinigung der Völker und der gemeinsamen Arbeit am Wiederaufbau Europas und damit der Weltwirtschaft zu verwirklichen. Die amerikanischen Zeitungen gehen auf die Frage ein, ob die Zeppelinwerke auf Grund des Ver sailler Vertrages zerstört werden dürsten. Sie sprechen sich einmütig und scharf gegen ein solches Verlangen aus. General v. Geeckt für Unparteilichkeit Ein Erlaß an die Reichswehr. General v. Seeck 1 richtet einen Erlaß an die Reichs wehr, in dem er zunächst seine Freude über die aus Be sichtigungsreisen und bei Manövern errungene Gewißheit von dem guten Verhältnis zwischen Reichswehr und Be völkerung ausspricht. Der Erlaß fährt dann fort: Zwei Dinge sind für das Verhältnis zur Bevölkerung von grundlegender Bedeutung. Unbedingte Neu tralität allen politischen Strömungen gegenüber, soweit sie nicht den gewaltsamen Umsturz betreiben, und Hilfsbereitschaft gegen jedermann. Die Völlige Unparteilichkeit ist der Grundstein des Vertrauens. Ich kann deshalb nicht oft und eindringlich genug jedem Angehörigen des ReichShceres diese überparteiliche Haltung einprügen, die von jeher ein Kennzeichen für die besten Diener des Staates gewesen ist. Es soll und darf nicht vorkommen, daß sich Bevöllcrungs- kreise wegen ihrer politischen Einstellung von der Reichs wehr benachteiligt glauben. Jeder Deutsche, gleichgültig welcher Parteirichtung, soweit er nur im guten Sinne des Wortes national empfindet, hat Anspruch auf gleiche Be handlung durch die Reichswehr. Zum Schluß spricht der General der Reichswehr seinen Dank und seine Anerkennung für ihre Arbeit auf den ver schiedenen Betätigungsfeldern aus, warnt aber vor jedem Übermaß. Es dürfe nicht dahin kommen, daß das Reichsheer, und sei es aus noch so guten Beweggründen, eine Art Schautruppe zum Vergnügen der Einwohner wird. Die beste Propaganda liege in ernster Pflichter füllung und stiller, aufopfernder Arbeit im Dienste der All- gemciutzeft und des Vaterlandes. Kleine NschriAken Ein deutsches Weißbuch über die Londoner Konferenz. Berlin, 16. Oktober. Wie man erfährt, beabsichtigt die Reichsregierung, die Verhandlungen der Londoner Konferenz in der Art eines Weißbuches zu veröffentlichen. Sic folgt dem Vorgehen der englischen Regierung, die bereits ein ent sprechendes Blaubuch veröffentlicht hat. Inhaltlich werden die beiden Dokumente wohl keine Verschiedenheit ausweisen. Hilfe für Rückkehrer. Berlin, 16. Oktober. Die Reichsregierung hat Mittel zur Gewährung von Darlehen zur Wiederaufrichtung der Eristen; für ausgewiesene Angehörige freier Berufe von Rhein und Ruhr zur Verfügung gestellt und dazu entsprechende Richt linien erlassen. Rach diesen darf das Darlehen bis zu 3000 Goldmark betragen und ist von dem Tage der Auszahlung mit 6 zu verzinsen. Die Tilgung kann in Raten erfolgen, hat spätestens ein Jahr nach Auszahlung des Darlehens zu be ginnen und mutz innerhalb dreier Jahre nach Beginn voll endet sein. Zusammenlegung von Stade, Brunshausen und Stadersand. Stade, 16. Oktober. Die städtischen Kollegien der Stadt Stade einerseits und die Gemeindeausschüsse der Gemeinden Brunshausen und Stadersand andererseits haben Eingemein- dungsverträge abgeschlossen, die vom Oberpräsidium genehmigt wurden. Deutsche Hilfe für ruffische überschwemmte. Moskau, 15. Oktober. Der deutsche Geschäftsträger von Radowitz händigte dem Volkskommissar für Auswärtiges Tschitscherin im Namen der deutschen Regierung 1000 Gold rubel für die durch die folgenschwere Überschwemmung in Leningrad Betroffenen ein. Tschitscherin dankte mit herzlichen Worten und erklärte, er sehe in der hochherzigen Spende eine von ihm im gegenwärtigen Moment besonders begrüßte sympathische Kundgelrung, die seine Hoffnung aus weitere Ver tiefung der gegenseitigen Beziehungen stärke. Teutsch-russische Handelsvcrtragsverhandlungen. Moskau, 16. Oktober. Anfang November werden die Berhendlungen zum Abschluß eines Handelsvertrages mit Deutschland beginnen. Der Nat der Volkskommissare ernannte eine Delegation von sechs Vertretern aus dem Volkskom missariat des Äußeren und dem Volkskommissariat für Außen handel. Hundert Menschen ertrunken. Moskau, 16. Oktober. Im Bezirk Nikolajewsk am Amuk ist durch einen starken Sturm das Wasser so hoch gestiegen, daß zwei Ansiedlungen überschwemmt sind. Es sind ungefähr 100 Menschenopfer zu beklagen. Große Schäden wurden den Fischereien zugesügt. Durch eine verirrte Kugel getötet. Beim Preis- schicßen des Turnvereins in Mühlberg a. E. prallte am Ccheibcnstand eine Kugel zurück und traf den Scheiben- würter Kurig mitten ins Herz. Er war sofort tot. Der Schütze, der den unglücklichen Schutz abgegeben hat, war sein eigener Bruder. 5 Neues aus »Her Welt Meister- und Gesellenprüfungen in den Heeresfach schulen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, wird in einem Erlaß des Ministers sür Handel und Ge werbe bestimmt, daß die von dem Reichswehrminister in den in Preußen gelegenen Heeresfachschulen aus Grund der dem Minister vorgelegten Meisterprüfungsordnung veranstalteten Prüfungen den ordentlichen Meisterprüfun gen gleichgestellt werden und daß die von dem Reichs wehrminister ausgestellten Prüfungszeugnisse die Wirkung der Zeugnisse über das Bestehen der ordentlichen Gesellen prüfung haben. Diese Anordnung erstreckt sich auf die Berufe der Elektromechaniker, Elektroinstallateure, Mecha niker, Schlosser, Schmiede, Klempner, Tischler, Zimmerer, Drechsler, Stellmacher, Schneider, Schuhmacher, Sattler, Tapezierer und Polsterer. Tödlicher Motorradunfall. Der 24 Jahre alte Ver lagsbuchhändler Hans Langenscheidt aus Wannsee fuhr auf seinem Motorrad in übermäßig schnellem Tempo von Berlin kommend. Er bemerkte dabei nicht einen ihm entgegenkommenden Gemüsewagen und stieß mit voller Gewalt mit ihm zusammen. Langenscheidt wurde vom Rade geschleudert und war auf der Stelletot, seine Begleiterin, die 22 Jahre alte Gerda Raymond, kam mit Hautabschürfungen davon. An der Starkstromleitung verbrannt. Aus Murnau wird gemeldet: Beim Anstreichen eines Leitungsmastes kam der 18jährige Arbeiter W i n z i n g e r der Starkstrom leitung nahe. Seine Hand verbrannte, und er stürzte aus einen tieferliegenden, 15 000 Volt führenden Draht, wäh rend er sich mit einem Fuß an dem Leitungsmast verfing. Ehe die Stromausschaltung vom Innsbrucker Kraftwerk aus erfolgte, vergingen 25 Minuten. Als der Unglückliche befreit war, war sein rechter Arm buchstäblich verkohlt, der Fuß war von Brandwunden durchlöchert und die Kleider am ganzen Körper völlig verbrannt. Erst am folgenden Tage trat der Tod ein. Eine Typhusepidemie in Solingen. Eine Typhus epidemie ist in Solingen ausgebrochen. Nach Mitteilung der Stadtverwaltung in der Stadtverordnetensitzung sind bisher 51 Erkrankungen zu verzeichnen, davon waren vier tödlich. Wahrscheinlich ist die Epidemie auf den Genuß von ungekochter Milch zurückzuführen. Grund zu einer Panikstimmung sei nicht vorhanden. Ein Gcldbriefbeutel verschwunden. Das Verschwin den eines Geldbriefbeutels in Osnabrück beschäftigt die Kriminalpolizei. Er war auf der Bahnhofzweigstelle Osna brück am 8. d. M. für den Zug nach Wesel bereitgemacht und kam auf bisher ungeklärte Weise abhanden. Wieviel an Werten er enthielt, konnte bisher nicht genau sestgestellt werden. Ohne Zweifel ist es ein sehr hoher Betrag. So befanden sich in einem Briefe nach Rotterdam allein'l5 000 Goldmark. Drei Briefe der Veremsbank Osnabrück ent hielten zusammen 460 holländische Gulden, 150 Dollar und 13 englische Pfund. Feuertod einer Geisteskranken. In Hamburg verübte die 38jährige Frau Martha Peters Selbstmord, indem sie sich mit Spiritus und Petroleum begoß und dann ihre Kleider anzündete. Die Frau war erst kürzlich aus einer Nervenheilstätte entlassen worden. Die Feuerwehr fand die Unglückliche verkohlt vor. AUcgrrrmglück bei einer Landung im Nebel. Der Flugzeugführer Egon Steger war in Begleitung feines Monteurs von Moskau mit einer unbesetzten Focker- Maschine gestartet. Im Bodennebel mußte er in der Gegend von Vjasmar landen. Dabei stieß der Flieger mit einem Flügel der Maschine an einen Baum, das Flug zeug überschlug sich und schleuderte die Insassen hinaus. Während der Monteur unverletzt blieb, erdrückte der Mo tor ver unbeschwerten Maschine Len Piloten. Ein anderes Reiseslugzeug holte den toten Führer ab und brachte ihn nach Königsberg. Z Nriickeneinsturz. Dieser Tage hatte in Serajewo eine Gerichtskommission auf der Schlachthausbrücke über das Serajewoer Flüßchen Miljatzka einen Augenschein vor genommen. Dabei versammelte sich eine neugierige Zu schauermenge auf der Brücke. Die Brücke, die schon alt und baufällig war, gab nach, und 20 Personen stürz ten aus der Höhe von etwa 4 Meter in den Fluß, wobei 15 leicht und vier schwer verletzt wurden. Münzenfund aus dem Dreißigjährigen Kriege. Beim Ausheben von Obstbäumen in einem Obstgarten in Vor weiden bei Aachen, der zu Wohnungsbauten benutzt werden soll, fanden Arbeiter einen kleinen Tontopf, der ganz mit Goldmünzen aus den Jahren 1601, 1617 und 1621, aus der Zeit der Kirchenfürsten, angesüllt war. Die Münzen sind gut erhalten und voraussichtlich im Dreißig- iäbrigen Krieg dort vergraben worden. Die katholischen Orden verlassen die Tschechoslowakei. „Tschech" berichtet, daß die Damen des Sacrö Coeur nach Polen und Wien, die Choteschauer Schwestern nach Württemberg und die Benediktinerinnen nach Steiermark auswandern. Ein neuer Höhenrekord. Der Höhenrekord für Flug zeuge, der am 30. Oktober '1923 von dem französischen Flieger Sadi Lecointe mit 11145 Metern ausgestellt worden war, ist von einem bisher fast unbekannten fran zösischen Flieger namens Callico geschlagen worden. Callico stieg auf einem Gourdon-Eindecker von dem Flug platz Villacoublay bei Paris ans und blieb zwei Stunden in der Luft. Nachdem der Barograph zur Prüfung »acl Paris gesandt worden war, stellte sich heraus, daß die er reichte Höhe 11841 Meter betragen hatte. Lin gefeierter amerikanischer Einbrecher. Der ele gante Einbrecher Chapmau, der seit Jahren in Amerika den Ruf genießt, fein Metier am geschicktesten auszuüben und dabei doch immer gute Figur zu machen, hat sich wieder einmal betätigt. Vor einigen Monaten raubte er aus einem Postwagen in Newyork fünfviertel Millionen Dollar. Obwohl er von drei Detektivs auf Motorrädern verfolgt wurde, legte er auf der Flucht sein Monokel nicht ab, sondern entkam mit dem Einglas im Auge in einem Rennwagen. Nun hat er ein Safe in einem Warenhaus in New Britain (Connecticut) erbrochen und ausgeplün- dcrt. Hierbei wurde er überrascht. Er ließ sich jedoch nichi einschüchtern, erschoß einen Polizisten, verjagte die andern und entkam. Das Kabarett der Fürsten und Prinzen. Das kauka sische Kabarett auf dem Pariser Montmartre hat sich auf eine eigentümliche Spezialität eingerichtet. Der Direktor beschäftigt nur russische Fürsten und Prinzen und hat zur zeit ein Versonal von 63 russischen Aristokraten auf feinem Programm. Die Fürsten werden allerdings nicht gerade fürstlich bezahlt. Ihr Honorar übersteigt im allgemeinen nicht 60 Fres, am Tage, also etwa 12 Mark. Die Fürstlich keiten treten als Tänzer, Sänger, Jongleure usw. auf und bewe.ftn jedenfalls, daß sie sich zur Not auch selber er nähren können. Blutiges Ende einer Entführung. Einen blutigen Abschluß sand eine Mädchencntführung, die sich in Salerno zutrug. Der dort ansässige Arzt Dr. Ambros, ein an gesehener und reicher Mann, hatte eine fünfzehnjährige Tochter, die sich von ihrem Vetter, der auf ihre Mitgift spekulierte, im Automobil entführen ließ. Den Carabinieri, die mit den Nachforschungen betraut wurden, gelang es, ven Aufenthaltsort des Paares zu ermitteln und den Ent führer festzunehmen. Im Augenblick der Verhaftung er schien der Vater des Mädchens und gab auf den Entführer vier Revolverschüsse ab, die den jungen Mann tot nieder streckten. Ambros ergriff daraus die Flucht. Ein verhängnisvoller Flugzeugabsturz. Ein Wasser flugzeug, das von Pola kam, stürzte inNovigno auf die Terrasse eines Hauses und verwundete drei junge Mädchen schwer. Der Flieger erlitt einen Schädelbruch und der Mechaniker verbrannte. Durch die Explosion des Motors entstand eine Feuersbrunst, die das Haus vollkommen zer störte und sich auf die Nachbarhäuser ausdehnte. Beschlagnahme eines Schmugglerdampfers. Eine Abteilung der Marineküstenwache in Newyork beschlag nahmte nach heftigem Feuergefecht den armierten norwe gischen Dampfer „Sagitand" von 960 Tonnen Ladegewicht. Das Schiff hatte 32 Mann Besatzung an Bord und 45 000 Kisten Alkohol, ebenso Million Dollar in barem Gelde, das den Erlös der bereits vorgenommenen Verkäuse von geschmuggelter Ware darstsllt. Die „Sagitand" war am 22. August in Antwerven klariert worden. Fideler Blkoyolschmuggel. Der norwegische Dampfer „Sagati-nd", der einer Reederei in Drammen gehört, ist in der Nähe der nordamerikanischen Küste von den Zollbehörden aufgebracht worden. Auf ihm wurden 43 000 Kisten mit Spiritus gefunden, der nach Newyork geschmuggelt werden sollte. Der Dampfer war in einer fruchtbaren Verfassung. Die Besatzung war seitWochen besinnungslos betrunken und in total verwahr lostem Zustand. Drei Mann hatten bei einer Rauferei die Unterkiefer zerschmettert. Den Kapitän sand man ebenfalls völlig betrunken in einem Haufen von Munition mit im Schlaf festaebaltenem Revolver. Bunte Tageschronik. Berlin. Am 29. Oktober finde! anläßlich der Jahresfeier der Einführung des deutschen Rundfunks im Sitzungs saal des ehemaligen Herrenhauses eine Tagung unter dem Ehrenvorsitz des Staatssekretärs Dr. Bredow statt. Hamburg. Nus der Fluglinie H a m b u r g—K o p e n- bagen verkehrten im September in jeder Richtung fünfzig Flugzeuge, die zusammen 362 Passlgiere beförderten. Paris. Tas Kultusministerium teilt mit, daß die Beisetzung Anatole Frances am 8. November aus Staatskosten er folgen wird ( Rus unlerer kelmal Wilsdruff, am 17. Oktober 1924. McrkUatt für dcn 48. Oktober. Sonnenaufgang 6^ >!Mondausgang 8^ N. Sonnenuntergang i Mondrmlergang 11" N. 1777 Dichter Heinrich v. Kleist in Frankfurt a. O. geb. — 1813 Völkerschlacht bei Leipzig; Napoleon zieht sich in die Stadt zurück. — 1831 Kaiser Friedrich III. in Potsdam geb. — 1914 Eröffnuna der Universität Franksuri a. M. * Oeffentliche Stadtverordnetensitzung Donnerstag, den 16. Oktober, abends 7 Khr. Entschuldigt sehlte Stadtv. Ziener!; am Ratsrisch anwesend waren die Stadträte -Wehner, Lautenbach und Uchv-ke. In reichlich 1X> Stunden -war die 12 Punkte umfassende Tagesordnung erledigt. Der Herdergswirt Vogel batte nach gesucht, das Uebernachtungsgeld aus 50 Pfg. herauszusetzen, nm -die lausenden !In'standsetzungsarbe:Len ausführen zu können. Der Rat schlug 40 Pjg. vor, was von den Stadtverordneten ein stimmig g-utgeheißen wurde. 2. Der immer stärker werdende Ver kehr ans Her Bahnhofstraße schließt aus der Brücke bei her Fischer- Hütte große Gefahren sür die Fußgänger in sich. Die von Herrn Stadtd. Frühauf schon vor Jahren angeregte Errichtung eines Fußsteges neben derBrücke auf Funkes Seite ist vom Rat be schlossen worden und weiter, auch bas Pflaster zuvor neu Her richten zu lassen. Das letztere war schon lange nötig. Die Kosten des mit Zementplatten belegten Fußsteiges betragen rund 880 Mk. Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld gab zu bedenken, ob die sofortige Herstellung zweÄnäßig sei, da beim Staat der Umbau der Brücke beantragt worden sei, weit sie bei Hochwasser die Fluten nicht fasse. Während Herr Sinemu s schließlich watten wollte, betonte Herr Frühauf die unbedingte Not wendigkeit sofortiger Herstellung des Steges. Einstimmig wurde dem Natsbefchlusse zugestimmt, der die baldige Errichtung Vor sicht, mit dem HinzufügLN, daß versucht wenden soll, einen großen Teil der Baukosten Vom Bezirk zu erhalten. Herr Neu m a n n machte bei dieser Gelegenheit auf die große Unzulänglichkeit des Fußsteiges für den Verkehr vom Bahnhof bis zu Benedix auf merksam und wünschte eine wesentliche Verbreiterung -desselben. Die Möglichkeit soll geprüft werden. 3. Die Elektrizitätswerke Freital haben um die Errichtung einer Transsormatorenanlag-e im Lichthof des Rathauses nachgesucht. Unter gewissen Bedin gungen wurde dem zugestimmt. 4. Nachdem die Differenzen über den neuen Postmietvertrag beigelegt sind, wird der Rat ermäch tigt, -den Abschluß zu vollzichem 5. Bei der Umlegung der Feuer - schutzsteuer der Vermieter verpflichtet ist, der sie dem Miet- lichkeiten herausgestellt. Der betreffende Nachtrag der Gemeinde- steuerordnung wird dahin erweitert, daß -zur Zahlung der Feuer schutzsteuer der Vermieter vepflichtet ist, der sie dem Miet wert entsprechend auf die einzelnen Mieter umzulegen hat. 6. Einer Neuregelung mußten auch die Gebührensätze für das Anschlägen von Plakaten unterzogen werden. Je nach Groß«! und Dauer des Aushangs werden 20 bis 360 Pfg. erhoben. -Für reine Reklamezwecke wird -das fünffache, von Auswärtigen- 50H j mehr erhoben. Das Anbringen von Anschlägen an anderen j Stellen ist verboten und wird mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. f oder Hast bis zu 14 Tagen geahndet. Herr Hofmann be merkte, daß er den Tafeln keine besondere Freude abgewinnen t könne, Herr Sine m u s ersuchte den Rat, zu versuchen, eine der i Litfaßsäulen - Gesellschaften für Wilsdruff zu interessieren. 7-
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