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; politische ^unctschsu 1 Schutz für die deutsche Seidenindustrie. Der Verein deutscher Seidenwebereien hat in Krefeld bei einer Tagung an den Reichstag und Reichswirtschafts rat eine längere Eingabe gerichtet, in der die dringende Forderung erhoben wird, bei dem Abschluß der Handels verträge die Interessen der deutschen Seidenindustrie zu wahren. Die amtlichen Stellen werden am Schlüsse der Eingabe ersucht, auf den bevorstehenden Abschluß von Handelsverträgen mit allen Mitteln dahin zu streben, daß speziell der deutschen Seidenindustrie für den Absatz der deutschen Erzeugnisse auf dem Weltmarkt die gleichen Be-, dingungen gewährt werden, die den Produkten der Kon kurrenzländer zugestanden werden müssen. Tagung des Neichskriegerbundes An der diesjährigen Kyffhäuser-Tagung des Reichs kriegerbundes nahm Generalfeldmarschall von Hinden burg teil. Er wurde mit einem Fackelzug begrüßt. Der Präsident des Bundes, Generaloberst von Heerings n, gab den Vertretern der Presse Aufklärungen über die Be strebungen des Bundes. Angehörige aller Parteien, von den Sozialdemokraten bis zu den äußersten Bürgerlichen, gehörten ihm an. Außerhalb des Verbandes könne jeder denken, wie er wolle. Am Fuße des Denkmals fand ein Festspiel statt. Nach Eintritt der Dunkelheit wurde das Denkmal farbig beleuchtet. Aus Zn. und Ausland. Danzig. Die Regierungen der baltischen Staaten haben von der sinnländischen Regierung nunmehr die offizielle Ein ladung zu der am 22. und 23. August in Helsingfors stattfinden den Konferenz der baltischen Staaten erhalten. München. Die Landtagsabgeordneten Wiesenbacher und Frühauf, sowie Hermann Esser und das Vorstandsmitglied Wolbereck werden aus der Deutschvölkischen Partei ausgeschlossen. Paris. Wie die Blätter mitteilen, werden die franzö sisch-russischen Verhandlungen gleichzeitig mit den französisch-deutschen Verhandlungen fortgesetzt werden. Die Verhandlungen sind völlig geheimer Natur. ..... .. - Turnen, Sport uns Spiel - Verein für Le'brsübumgen Wilsdruff (Mitgl. d. V. MBB.) Bergangrnrn Sonntag konnte i-m Rückspiel V. f. L. l. Mann schaft die 2. Mannschaft von Eintracht 05 mit 2 :1 schlagen. V. f. L. 2. Mannschaft und Guts Muts 6. Mannschaft trennten sich bei einem Stande von 1:1. V. s. L. Äugend verlor gegen Brandenburg 2. Jugend hoch 1 : 9, desgleichen mußten sich auch 'die Knaben vom V. s. L. den Knaben Brandenburgs mit 0:6 tbeuigen. Morgen Mittwoch, den 18, August, spleien V. s. L. Knaben gegen Guts Muts 2. Knaben in Dresden. * Neue deutsche Sportmeisterschaften. In Stettin fanden sich die deutschen leichtathletischen Sport verbände zu den deutschen Meisterschaftskämpfen 1924 zu sammen. Das Erlebnis des Tages war die Niederlage des Düsseldorfers Bedarfs ü»>er 5000 Meter durch Husen-Hamburg. Sonst ergaben die einzelnen Wett bewerbe die erwarteten Sieger. Bei den Herren siegte Houben-Krefeld im 100-Meter-Lauf; Peltzer- Stettin im 800-Meter-Lauf; Hebel- Mannheim im 400- Meter-Hürdenlauf; Steinbrenner-Frankfurt a. M. im Diskuswerfen besthändig? H aenche n-Berlin im Diskuswerfen beidarmig. Schumacher-Hamburg ge wann den Weitsprung, Sk o r o z i n s k i - Berlin den Hochsprung. Bei den Damen wurde Meisterin im Kugelwerfen Fräulein Henoch-Berlin; im Speer werfen Fräulein Wittmann-Berlin. Die 4X100- Meter-Staffel gewann der Berliner Sport-Club. — Die Schwerathleten hatten sich in Mannheim ein gefunden, um hauptsächlich Entscheidungen im Ge- michteheben und Ring kam Pf herbeizuführen. W ö l p e r t-München war Sieger im Federgewicht; er orückte beidarmig 185 Pfund. Der Mannheimer Rhein- frank stellte im Leichtgewicht mit 185 Pfund beidarmig einen neuen Weltrekord auf. während Var Probejahr der Volons Renoldi. 41 Roman von Fr. Lebne. UrbeLerschntz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Acker mann, Stuttgart. „Ich schrieb, unsere Liebe ist ein Irrtum gewesen!" bemerkte sie, das Wort „unsere" betonend. „Dolores, dieser Brief, ich stehe vor einem Rätsel! Was hab' ich dir denn getan —" Sie sah ihn mit einem langen Blick an, der ihm Unbe- Hagen einflößte. Hatte sie — der Herzschlag setzte ihn« aus — gestern etwas gemerkt? Rita war reichlich unvorsichtig gewesen! Doch nein, das war unmöglich; denn sonst hätte Dolores gestern nicht so unbefangen sein können! „Ich fordere Aufklärung, Dolores!" sagte er, „bedenke doch, so kurz vor der Hochzeit — um nichts —" „— um nichts —", wiederholte sie in eigenem Ton. Unsicher fragend sah er sie an. „Du sagst es selbst — um nichts! Und dennoch —" ' „Ja, und dennoch — enden wir doch diese Unterhal tung —" „Du willst es mir also nicht sagen, Dolores, was oder wer dich anderen Sinnes gemacht, deine Liebe über Nacht gewandelt hat —?" Drohend grollte es in seiner Stimme auf; doch noch bezwang er sich. „Nein! Eines Tages wirst du selbst vielleicht wissen!" „— also Laune! Laune einer verwöhnten Prinzes sin —" „Nimm an, es ist so!" entgegnete sie ruhig und kalt. Sie hatte sich ganz in der Gewalt. „Dolores, ick wiederhole meine Frage nach der Ur sache zu diesem Brief —" Schweigend stand sie da und sah ihn an. Liebe und Haß und Verachtung und uneingestandener Schmerz Zinner-Würzburg tm Mittelgewicht ä tm vetdanmgen Reißen 200 Pfund hochbrachte und damit dem Welt rekord des Estländers Neuland gleichkam. In Frank furt a. M. hielten die deutschen Ruderer die Main- Regatta ab. Im Vierer wurde auf der 2000-Meter- Strecke Germania-Frankfurt Siegerin (6 Min. 44,4 Sek.), im Achter Sport Borussia-Berlin (5 Min. 51,2 Sek.). Im Stadion zu Berlin kämpf ten die Schwimmer um die verschiedenen Meistertitel. Frl. Murray-Leipzig stellte im 100-Meter-Damenbrust- schwimmen bei einer Zeit von 1 Min. 30,8 Sek. einen neuen deutschen Rekord aus. Im übrigen siegten die Favoriten, so Berges-Darmstadt in der 1500-Meter- Meisterschaft in 23 :02,8. Heinrich Poseidon-Leipzig konnte seinen Ruf als bester Kurzstreckler wahren. In der guten Zeit von 1 :03,9 blieb er in der 100-Meter- Meisterschaft siegreich. Die Meisterschaft im Turm springen erwarb Dr. L e ch n i r - Dessau. Im Segelboot um die Welt. M. Alan Gerbault, der französische Tennisspieler, trisft Anstalten, noch in diesem Jahre in einem knapp 9 Meter großen Segelboot umdieWeltzusegeln. Er gedenkt im Oktober von Newvork auszureisen. Deutschland gewinnt den schwedischen Ostseepok^. Hamburger Segler konnten in den schwedischen Regatten glücklich abschneiden. In allen Kämpfen der 30-Quadrat- meter-Schärenkreuzer ist trotz der starken Felder, die von den besten schwedischen und finnischen Seglern besetzt waren, der Deutsche Laeisz mit seinem „Pan" als Sieger etngekommen und hat damit den von der königlich schwedischen Segelgesellschaft neu ausgeschriebenen Ostsee pokal neben den sonstigen zahlreichen Klassenpreisen ge- Wonnen. Im Fahrrad-Stahlboot nach Amerika. Ein eng lischer Ingenieur hat ein Stahlboot von zehn Fuß Länge konstruiert, mit dem er sich auf die Fahrt nach Nord amerika begeben will. Das Fahrzeug führt Segel und als zweite Kraftquelle sind Pedale wie bet einem Fahr rad angebracht, He eine Schraube in Bewegung setzen. Der waghalsige Seemann hofft die Reise in vierzig Tagen beenden zu können. TrckrMches Allerlei. Rußland — die Platinkammer der Erde. Platin, das bekanntlich noch wertvoller (und viel seltener) ist als Gold, wird zu mehr als 90 von der Gesamtsörderung der Erde in Rußland und dort namentlich im Uralgebirge gefördert. Etwa 300 000 Unzen (je 29 Gramm) dieses kostbaren Metalles wurden vor 1914 jährlich in Rußland geborgen. Krieg und Revolutionen haben die Platinproduktion gänzlich zum Stillstand gebracht, und sehr schwer wird es sein, das Vor kriegsniveau wieder zu erreichen. Denn die Platingewinnung ist umständlich und teuer. Die Förderung des vergangenen Jahres betrug nur 45 000 Unzen. So kommt es, daß. die chemische Industrie aller Länder jetzt nach Transvaal blickt, wo reichliche Platinvorkommen gesunden sein sollen. Die schwedische TurLineulokomotive. Die Probefahrt der von einem schwedischen Ingenieur konstruierten neuartigen Turbinenlokomotive ist er folgreich verlausen. Allein die Kohlenersparnis des neuen Modells beträgt gegenüber der jetzt gebräuchlichen Dampf lokomotive bei geringerem Wasserverbrauch rund 50 Die Schnelligkeit der neuen Maschine ist erheblich größer als die der Dampflokomotive. Kieme Mängel werden allerdings noch zu beseitigen sein, ehe die Erfindung sich bretter aus wirken kann Ein neuer Tanchapparat. In Japan wurde eine Erfindung gemacht, die für Tieffeetaucher von großer Bedeutung ist. Es handelt sich um einen außerordentlich vereinfachten Tauchapparat, der die bisherigen schweren und lästigen Taucheranzüge unnötig macht. Die neue Vorrichtung besteht aus einer kleinen Maske mit einem Gesichtsglas und Gummiein fassung, die Augen und Nase bedeckt. Die Maske steht mit einem etwa 16 Pfund schweren Zylinder in Verbin dung, der mit komprimierter Luft gefüllt ist und auf der Brust getragen wird. Die Luftzufuhr wird durch den Mund reguliert. Bei der Benutzung dieser einfachen Ein richtung hat der Taucher sehr viel mehr Freiheit und kann bedeutend leichter und besser arbeiten. Räuber auf gebeizten Tische«. Die häßlichen Ränder auf gebeizten Tischen, die ein zu volles Glas, eine zu heiße Schüssel, eine Blumenvaie. kämpften in ihrer Brust — ein gutes Wort von ihr, und § alles war vergessen —, doch sie blieb sich selbst getreu. Unsicher blickte er er auf sie. Ob sie von seinen großen Spielverlusten der letzten Woche erfahren? Er kannte ihre Ansicht, die das Glücksspiel verdammte; es war auch die Ansicht ihres Vaters gewesen, der ihm das Wort ab genommen, niemals wieder eine Karte anzurühren! „Nun? — ich warte auf Antwort —!" In zorniger Ungeduld faßte er sie fest bei der Hand. „Vergißt du denn ganz meine Stellung im Regiment,Dolores —?" „Ich begreife! Gib mir darum ruhig die Schuld an allem! Du hast sogar ein Recht, es zu tun — mir ist es gleich —" Sie riß ihre Hand aus der seinen. Ich gehe ja so wie so fort von hier." Ihre Art machte ihn rasend. Doch er dachte jetzt nicht daran, daß sie selbst ihm nun den Weg zu Rita geebnet, oaß nun kein Hindernis mehr für ihn in der Vereinigung mit dem geliebten Mädchen bestand. Er hätte sich ja nur mit ihrem Willen einverstanden zu erklären brauchen, und er war frei, wie er so oft heimlich gewünscht! In diesem Augenblick dachte er aber nicht daran, und Nita war ihm fern. Er dachte nur an seine Stellung im Regiment — er war auf Dolores angewiesen — sie war fein einziger Halt! Seine Rettung! Denn der Bankier Loeser würde auch nicht gleich bereit sein, die großen Spiel- Verluste, die er gehabt, zu bezahlen! Würde es bekannt, daß Dolores Renoldi ihre Verlobung mit ihm gelöst, war er verloren; denn von dem unbeschränkten Kredit, den man ihm allenthalben seit seiner Verlobung eingeräumt, hatte er allzu reichlichen Gebrauch gemacht — weiß der Teufel, das Geld zerrann ihm förmlich unter den Fin gern — und er konnte nun mal trotz der besten Vorsätze das „Jeuen" nicht lassen! Auf jeden Fall mußte er Dolo res zur Vernunft bringen — denn was sollte werden? „Ich gebe dir dein Wort nicht zurück! Ich lasse mich die ihr Wasser auf den Tisch üHerstießen ließ, verursachen, sind vielfach der Arger «der ordnungsliebenden Hausfrau. Da ist einmal die Zigarrenasche zu etwas wert. Die Haus frau wird sie fein säuberlich sammeln und die Ränder auf dem Tisch damit bestreuen. Dann kohlt sie einen glatten Korken ab, verreibt damit kräftig die Asche, wäscht leicht mit Wasser nach und wischt mit weichem Wildlederlappen den Tisch trocken. Zum Schluß muß die Tischplatte mit einein mit Petroleum befeuchteten Lappen kräftig abge rieben werden. Kirchenglocken aus Aluminium. Es ist neuerdings gelungen, aus einer Muminium-Kupser- Legierung Kirchenglocken herzustellen, die dieselben Dienste tun wie die bisher üblichen Bronzeglocken. Das Prosit der Aluminiumglocken ist wie das der anderen. Da die neue Le gierung außerordentlich widerstandsfähig ist, ist Springen und Rosten hier unmöglich. Eine sehr wichtige Eigenschaft der Aluminiumglocken ist ihr leichtes Gewicht und besonders ihr billiger Preis. Auch leistungsschwacheren Gemeinden wird es nun ermöglicht, als Ersatz für die im Kriege abgelieserten Bronzeglocken Aluminiumglocken mit gutem Geläute anzu- schafsen. » vermachtes « j Bayern und Holland, die Bierländer. Eine Statistik über den Alkoholverbrauch in den verschiedenen Ländern zeigt, daß hinsichtlich des Bierkonsums Bayern und Holland an der Spitze stehen. Jeder Bayer trinkt jährlich 255 Liter Bier. In Holland kommen auf den Kopf 207 Liter jährlich. Der russische Bauer und die Bildung. Eine ideal ge sinnte russische Lehrerin suchte einen Bauern auf, der un- weit Moskaus auf seinem Gute lebte, und erklärt- sich be- reit, den Sohn des Biederen im Lesen und Schreiben zu unterrichten. Der Bauer überlegte lange und sagte dann: „Wenn du mir monatlich drei Rubel zahlst?" Die Lehrerin meinte, daß sie dem Jungen doch helfen Woll« und d-r Bauer nicht verlangen könne, daß sie dafür auch noch zahle. „Du hast ein Interesse daran, ihn zn lehren. Also zahle doch. Ich habe gar kein Interesse daran, daß er etwas lernt." Es wird nicht gesagt, daß die Lehrerin den ^Unterricht ausgenommen hätte. Ehebruch in Tongking. Im fernen Osten findet man unter der dünnen Schicht moderner abendländischer An schauungen auch heute noch Gebräuche aus fernen Zeiten in Übung, vor denen der Europäer zurückschreckt. Ein französischer Zollbeamter bemerkte jetzt auf einem Fluß in Tongking (Hinterindien) ein Floß, auf dem mit Nägeln die gefesselten Leichname einer jungen Frau und eines Mannes befestigt waren. Die Bevölkerung weigerte sich, das Floß aufzuhalten, so daß es von der Strömung weiter dem Meere zugetrieben wurde. Die beiden Leichen waren eine Ehebrecherin und ihr Geliebter, die man nach altem barbarischen Recht bestraft hatte. Siamesischer Aberglaube bei der Mondfinsternis. Die totale Mondfinsternis vom Februar 1924 war auch für Hinterindien sichtbar. Das Volk von Siam hat bei dieser Gelegenheit wieder seine uralten Bräuche hervorgeholt. Die siamesische Volksphantasie hat bereits in grauer Vor zeit den Vorgang der Mondverfinsterung zu erklären ge wußt. Danach verwandelt sich der böse Geist Phra Nahu, der auf den Glanz seines Bruders, der Sonne, und seiner Schwester, des Mondes, eifersüchtig ist, zuzeiten in einen riesigen Drachen, der die guten Geister, die dem Menschen das Licht spenden, zu verschlingen trachtet. Die Menschen, die sich dadurch von Gefahr bedroht sehen, der Quelle des Lebens verlustig zu gehen, bemühen sich deshalb nach Maß gabe ihrer bescheidenen Mittel, den Gestirnen zu Hilfe zu kommen. In der Stunde der Mondfinsternis herrschte denn auch diesmal in Bangkok ein Höllenlärm, der erst mit der Finsternis sein Ende erreichte. Man schoß mit Böllern, schlug wie wild auf die Gongs, stieß wilde Schreie und Verwünschungen aus, schoß mit Flinten in die Luft, zerschmetterte hausenweise Geschirr und bemühte sich, so viel Lärm wie nur möglich zu machen, um durch das Ge töse den unheimlichen Drachen zu verscheuchen. Diese Be- mühnngen hatten denn auch den wohlverdienten Erfolg. Zur Freude der Bevölkerung erschien der Mond bald wieder in voller Schönheit am Himmel und spiegelte sich in den goldenen Dächern und d^m vielfarbencn Glaswerk der Pagode«. nicht lächerlich machen um einer kindischen Laune willen!" Wieder der große durchdringende Blick ihrer Augen, der ihn so unsicher machte. „Ich werde zu deiner Mutter gehen, Dolores, ob dieser Skandal, den du ohne Grund hervorrufst, der unseren Namen in aller Mund bringt, auch in ihrem Sinne ist —" „Auch Mama kann mich nicht beeinflussen!" entgeg. nete sie ruhig. Da wurde er heftig, sogar unvorsichtig — nannte sie „überspannt", „hysterisch". „Bitte, Noger", schnitt sie ihm kurz das Wort ab, „bis her habe ich stets genau gewußt, was ich getan habe—nur damals nicht, als ich mich dir anverlobte —" Da versuchte er es mit seiner schmeichelnden Liebens würdigkeit, die sie doch immer bezwungen; aber als er wagte, sich auf ihre Liebe zu berufen, die er so schnöde ge täuscht, da wallte ein ehrlicher Zorn in ihr auf. Mit schneidender Stimme sagte sie, indem sie sich stölz anfrichtete und ihn fest im Auge behielt: „Ich möchte wobl wissen, Baron Emdingcn, welche Summe Sie der Baronin Scharbeck für die Vermittlung des Zustandekommens Ihrer Verlobung mit mir gezahlt haben!" Da zuckte er, wie von einem Peitschenschlag getroffen, zusammen, und ein fast irrer Blick traf sie. Das wußte sie? Nun konnte er sich freilich alles er klären! Dann war ja jedes Wort noch vergebens. Nic würde ihm das stolze Mädchen das verzeihen können! Aber woher hatte sie es erfahren? Tief beschämt senkte er den Kopf. Sie sah die Wirkung diess Wortes. Wenn er geahnt, daß sie auch wußte, welches Spiel er mit ihrem arglosen gläubigen Herzen getrieben —! Ihm das aber auch no» zu sagen, widerstrebte ihr, obwohl er cs verdiente! Doa ihr Stolz verschloß ihr den Mund. Lieber als — Haw delsware dastehen, denn als Verschmähte —! IForticvuna koiail