Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192402167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240216
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-16
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.02.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MM«»«», s - K«L M/E Mmsk -- j Wilsdruff-Dresden, 15. Februar 1924. Merkdlsn f»k üe» 15 febr«sr i§24. Eonnrnaufgang 7" sl Mondausgang 1» N. Sonnenuntergang k'° ss Monduntergang 4 B. 1823 Dichter Viktor v. Scheffel geb. — 1834 Naturforscher Ernst Haeckel geb. — 1871 Kapitulation von Belfort. — 1316 «eginn der Winterschlacht in der Champagne. — 1923 Das «iernelgebiet kommt unter litauische Oberhoheit. Für den Oeffentlichen Arbeitsnachweis Freital und Um gegend, dem auch Wilsdruff angehört, ist ein Verwaltungsaus- fchuß zu bestellen. Bereinigungen der Arbeitgeber wie der Ar beitnehmer werden ausgesordert, Vorschlagslisten für die Beisitzer des Ausschusses beim Nat der Stadt Frestal einzureichen. <Vgl. Amtl.) Der Bund deutscher Bodenreformer veranstaltete in Ver folg einer sächsischen Werbewoche gestern abend ft-8 Uhr im „Adler" eine Versammlung, in der Geschäftsführer Bender vom Landesheimstättenausschuß schlesischer Gewerkschaften über das Thema „Wir fordern Land und Heimstätten" sprach. In zweistündiger fesselnder Rede legte er überzeugend Wollen und Ziele der Bodenresormei dar. Bodenreform heißt Erschließung von Heimstättenland für alle Volksgenossen, heißt Einholung der Grundrente für die Gesamtheit, heißt Schonung von Acker land, heißt gerechte Besteuerung des Rentenlandes. Die alten Grundlagen der Bodenbesteuerung, die den tüchtigen Landwirt für Mehrerträge noch bestrafe, müßten geändert werden und der Aufbau des deutschen Vaterlandes müsse bei der Bodenreform beginnen, wenn er überhaupt Erfolge zeitigen solle. Zum Schluß streifte der Redner noch kurz die Heimstättensrage an sich. Für seine Ausführungen wurde ihm herzlicher Beifall gezollt und vom Versammlungsleiter noch besonders gedankt. Zu einstim miger Annahme gelangte die folgende Entschließung: Die am 14. Februar in Wilsdruff tagende Versammlung ersucht die sächsische Regierung, mit allem Nachdruck dahinzuwirken, daß bei Einführung einer Mietzinssteuer mindestens 10 v. H. für den Wohnungsbau bereitgestellt werden, da nur so ein durch greifender Erfolg zu erwarten steht. In Anbetracht des dar niederliegenden Wirtschaftslebens ist eine nachdrückliche Be lebung des Baumarktes dringendes Erfordernis einer voraus schauenden Finanzpolitik. Weiter wird die Regierung ersucht, bei Neufassung des sächsischen Bodensperrgesetzes dafür Sorge tragen zu wollen, daß zur Förderung des Siedlungs- und Heim stättengedankens das Vorkaufsrecht in ein Ankaufsrecht umge wandelt und daß den Gemeinden die Verpflichtung zur Boden- vorratswirtsch-aft auferlegt wird. Die Bebauungspläne müssen im weitesten Maße auf die Schaffung von Heimstätten- und Kleingarten gebiete Rücksicht nehmen. Ein Brandstifter hat Dienstag oder Mittwoch nacht hier sein verbrecherisches Handwerk, glücklicherweise ohne Erfolg, versucht. Durch das Deichselloch der Rückwand einer -Scheune an der Limbachsr -Straße hat der Verbrecher einen Sack mit Stroh gezwängt und dasselbe angezündet. Ein Rad eines zu fällig -dortstehenden Wagens wurde von den Flammen beleckt und ist arg verkohlt. Nur dem Umstande, daß die Tenne frei von leicht brennbaren Stoffen war, ist es zu danken, daß größeres Unheil vermieden wurde. Auch in einer zweiten Scheune wurden noch Brandstiftu-ngsverfuche entdeckt. Aber auch da ist -es VeiM Versuch geblieben. Hoffentlich werden die Ver brecher gefaßt. Man geht vielleicht nicht fehl, wenn man an- nimmt, Haß es dieselben sind, welche die städtische Anschlagtafel stahlen und auch sonstigen groben Unfug verübten. Zwei Einbrüche wurden in der Nach! vom Mittwoch zum Donnerstag in Wilsdruffs Nähe verübt. Der eine im Stations gebäude Grumbach, wo sich die Diebe durch Einschlagen der Türfüllung Eingang in das Geschäftszimmer verschafften und daraus einen Karton Expreßgut mit Talg, -einige Fahr karten sowie Blätter aus Blocks zu Fahrtausweisen stahlen. — Ein gleicher Einbruch erfolgte im Stationsgebäude Birken hain. Hier beschränkte sich die Diebesbeute auf eine Kneip zange, eist Päckchen Tabak, etliche Bleistifte und -einen- Uniform- Mantel, der aus -dem erbrochenen Wagenkästen, welcher als Aufbewahrungsraum dient, gestohlen worden war. Die ver mutliche Absicht der Diebe, Geld zu erlangen, ist ihnen nicht geglückt. Änderungen bei der Erhebung der statistischen Ge bühren. Die Reichsregierung veröffentlicht im Reichs anzeiger eine auf Grund des Ermächtigungsgesetzes er lassene Verordnung über die statistischen Gebühren. Mit Rücksicht auf die Geldentwertung waren die Gebühren in den letzten 1^ Jahren nach dem Werte der Waren er hoben worden. Nach den neuen Bestimmungen sind sie wieder wie früher nach der Menge der Waren zu ent- rlchten und zwar durchweg durch Aufkleben statistischer Stempelmarlen auf den Anmeldepapieren. Die Marlen selbst sind auf wertbeständige Grundlage gestellt und in Beträgen von 5, 10 und 50 Pfennig, sowie 1 und 5 Mark bei den Anmeldestellen (Zollstellen und Postanstalten) zu erbalten. - n. Herzogswalde. (Gemeindeoerordneten-Sitzung.) Ge meindevorstand Hartmann eröffnete die Sitzung und begrüßte die Herren des Kollegiums. Die Gemeindeverordneten, deren- Zahl 13 betragt und wovon 8 neu ins Kollegium getreten sind, wurden vom Gememdevorstand Hartmann in ihr Amt ein-ge- wiesen und Handschlages verpflichtet. Als Gemeinde- dervidneten-Vorsteher wurde Gememdevorstand Hartmann und als dessen Stellvertreter Gemeindeverordneter Kurt Kieß- sich, als Schriftführer Gemeindevcror-dneter Alfred Hart mann und als dessen Stellvertreter Gemeindeverordneter Otto Grau gewählt. Es wurde weiter zur Wahl und Bildung des Schul-, Verwaltungs-, WohlsahNs- und Bauausfchuffes ge schritten. Ferner wurden Zwei Sachverständige und Stellvertreter für die Schlachtviehversicherung gewählt. Dem Totenbettmeistest wurde auf seinen- Antrag für ein großes Grab 3 Mk., für ein mittleres 2 Mk. und für ein "Es 1 Mk. bewilligt. Ortsgesetz, Geschäftsordnung, sowie die Gehattsansprüche des Gemeinde- Vorstandes wurden dem Verwaltungsansschuh zur vorläufigen Regelung überwiesen. Der Schulhcmsmannspvsten soll mit jährlich 150 Mk. entschädigt werden Hierauf fand geheime Sitzung statt. Zu bemerken wäre noch, daß für die Stelle des Gemeinbedieners und Nachtwächters Herr -Hausbesitzer Arthur Fritzsche ausersehen wurde. «irchrnnachricht.1, für Wilsdruff und Umgegend zum Sonntag Septuagestmae. Wilsdruff: Vorm 9 Uhr Kmdergottesdienst (Konfirmanibensaal Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Mittwoch, -den 20. Febr.: Abends 6 Uhr Iungmannerverein (Jugendheim). Donnerstag, den 2s Febr.: Abends '/.8 Uhr Bikelstunde (Pfarrhaus). — Grumbach: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Dienstag, abends 8 Uhr Bibel- und M-issionsstunbe. Donnerstag, abends 8 Uhr Posaunenstunde. — Kessclsdors: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Zacharias). Nachm. 2 Uhr Taufen. — Sora: Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdienst. Sammlung für -den ev.-luth. Gotteskasten. >/«11 Uhr Kindergottes- dienst Klasse 2. — Limbach: Vor-m. 9 Uhr Predigtgottesdienst, im Anschluß daran -Kind-ergottesdienst (die ersten vier Schuljahre). — Blankenstein: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. ft-11 Uhr Kinder gottesdienst. lventlWe SroßmsnnsslM. Bautzen. Das wendische Nationalistrnblatt „Ser-bske Nowiny" wendet sich gegen -die in der sächsischen Presse er schienenen Artikel über das in französischer Sprache gedruckte Buch „Un peuple martyr" (Ein gequältes Volk) und schreibt u. a.: Die wendische Frlage ist eine Frage der nationalen Minderheiten. Diese Fragen sind heute internationale Fragen. Sie und damit auch unsere wendische Frage haben au-fgehört, innere Angelegenheiten eines Staates zu sein. Der Stein rollt und kann nicht mehr aufgehalten werden. Wir raten den Deutschen, daß sie sich nicht auf ein zu hohes Pferd setzen mögen (!) -und unsere kulturellen Forderungen und Bemühungen nicht mit einigen lächerlichen Worten abzutun versuchen mögen. — Diese Art Wenden, die so zu sprechen und zu schreiben wagen, sind nicht einen Deut anders als die hochverräterischen Sepa ratisten in der Pfalz und kn der Rheinprovinz. Es ist nur zut, daß der größere und vernünftigere Teil der sächsischen Wenden von diesem hochverräterischem Treiben der wendischen Nationalisten nichts wissen wollen. Dresden. Die beiden deutschnationalen Reichstagsabge- ordn-eten für Sachsen haben sich an General von Seekt in Berlin und -General Müller in Dresden mit einer Eingabe gewandt, in der sie ersuchen, den sächsischen Militärvereinen wieder zu ihrem alten Rechte der Abgabe von Ehrenfeuern bei Begräbnissen von Kriegsteilnehmern zu verhelfen. Tausende -von treuen Staats bürgern sähen- in dem von der Aera Zeigner erlassenen Ver bote eine unerhörte Brüskierung wertvoller, durch langjährige Ueberlieferung geheiligter vatetländischer Empfindungen. Dresden. Es ist nicht allgemein bekannt, -daß mit dem am 9. Februar siebzigjährig gewordenen letzten Königlich Säch sischen Generalintendanten der Hoskäpelle und der Hoftheater zu Dresden, Grafen Nicolaus von Seebach die gräfliche Linie feines uralten thüringischen Stammes gänzlich aussterben wird, denn der Graf ist unvermählt geblieben. Er ist Ehrendoktor der Universität Leipzig, Kammer-Herr und Wirklicher Geheimer Rat und hat, wie man weiß, zu den besonderen Förderern des Tondichters Richard -Strauß gehört, In der freiherrlichen und der unbetitelt-uradligen Linie blühen übrigens die Seebach kräftig weiter. Dresden. Die Landesleitung der Deutsch-Sozialen Partei teilt uns berichtigend mit, daß das Gerücht, Syndikus Dr. Weber fei als Spitzenkandidat auf die Liste der Deutsch-Sozi alen Partei für die nächsten Landtagswahlen aufgestellt, völlig aus der Luft gegriffen sei. Sowohl die Partei als Syndikus Dr. Weber stünden einer solchen Sonderkandidatur vollständig fern. Freital. Hier wurden Flugblätter verteilt, auf denen Reichswehr und Polizei -vor einem- Eingreifen bei etwaigen Demonstrationen gewarnt werden — da die Demonstranten be waffnet seien! — In Chemnitz erscheint seit einigen Tagen für den verbotenen .Kämpfer" ein anderes kommunistisches Blatt, das sich „Neue Zeitung" nennt. -s. Bad Schandau, 13. Febr. Gestern wurde auf dem Bahnhof Bad Schandau eine Schwindlerin in der Tracht einer Krankenschwester verhaftet. Unter adligem Namen betörte sie als angebliche Dresdner Poliz-eischwester hiesige Geschäftsleute. Sie wurde der Ortspolizei übergeben und -ihr Vater, der in Freital wohnt, von dem Vorfall verständigt. e . Bad Schandau. Müßiggang ist aller Laster Anfang. Acht jugendliche Erwerbslose bauten an einem der letzten Abende vor einem- hiesigen Hotel eine üb er mannshohe Schnee-wand auf, so daß niemand heraus und herein konnte. Als es doch einigen Gästen gelang, wurden sie von den jungen Burschen mit einem -wohlgezi-elten -Schneeballfeuer empfangen. Glücklicherweise ge lang es, zwei der Bürschchen zu empfangen. Eine tüchtige Tracht Prügel war der Lohn für ihre Heldentat. Da die Namen der acht festgestellt werden konnten, sehen sie außerdem einer polizeilichen Strafe entgegen. - ie- Radeberg. Die Praxis des kürzlich verstorbenen Herrn Dr. Baumann hat am 13. Februar Herr Dr. mcd. Glück aus Jena übernommen. - e. Sebnitz. Zu einer eindrucksvollen Protestversammlung gestaltete sich eine Zusammenkunft der Landwirte, kn der gegen die neuen Steuern Stellung genommen werden sollte. Der Andrang war so groß, daß man die Versammlung nach einem größeren -Saale verlegen mußte. - el. Wülknitz. Der abends 5.58 Riesa verlassende Personen- zug führte am Mittwoch -eine größere Anzahl -Güterwagen mit sich. Vor Station Zeithain bremsten die zwei Maschinen etwas zu plötzlich, so daß sich die Güterwagen in den letzten Personen wagen schoben. Zwei Mann wurden verletzt, davon einer schwer an den Oberschenkeln. Die erste Hilfe leistete ein mit- fahrender Arzt. - el. Gröditz. Seit dem 12. Februar arbeiten die hiesigen Lauchhammerwerke 10 Stunden. Ein kleiner Teil der Arbeiter wurde entlassen, andere kündigten selbst. K. Wilschdorf bei Dürröhrsdorf, 14. Febr. Der hiesige Milstär-Verein feierte am 13. d. M. sein Stiftungsfest, bestehend in Konzert und Ball. Der konzertliche Teil wurde von der Kapelle der Fahr-Abteilung Nr. 4 unter Leitung des Musik meisters Göhler in der gewohnten exakten Weise bestritten. Auch der Ball hielt die Teilnehmer in recht kameradschaftlicher Stimmung lange beisammen. Am 17. d. M. hält der Verein seine Jahreshauptversammlung ab. -ie- Klemröhrsd-orf. In seiner ersten Sitzung wählte der neue Schulausschuß Herrn Kontor Friebel zu seinem Vor sitzenden, Herrn Gemeindevorstan-d Höfger zu dessen -Stellver treter und Herrn- Lehrer Krieger zum Schriftführer. — Der hiesige Militärverein veranstaltet am 23. Februar fein dies jähriges Stiftungsfest, bestehend in Ball und Wa-renverlosung und anderen Ueberraschungen. Rs. Großdrebnitz. Der hiesige Gemischte Chor beabsichtigt, feist diesjähriges Gesangskonzert am 1. Osterfeiertag äbzuhalten. Chöre ernsten und heiteren Charakters sollen mit Männer- quartetten und Terzetten abwechseln. Auch die Theaterfreunde werden auf ihre Rechnung kommen. Es wäre zu wünschen, daß der gegenwärtig meist unfreundliche Westergott die Osterfeier lage mit recht einladendem Frü-Hlingswetter bedenken möchte. Z. Bischheim. Durch die Ablehnung einer Wiederwahl in den Gemeinderat schieb hier der Wirrjchastsbesitzer Hermann Wolf auch als Mitglied des Schulausschusses aus, dem er 25 Jahre ununterbrochen angehört hatte. In der ersten Sitzung des neu zusammengesetzten Ausschusses wurde beschlossen, ihm für seine treue Mitarbeit, insbesondere für die 25jährige ge wissenhafte Schulkassensührung Dank und Anerkennung unter Ueberreichung einer entsprechenden Urkunde auszusprechen. R. Königswartha. Am 10. d. M. feierte -die hiesige Feuer- wehr ihr Stiftungsfest mit Theater und Ball. -Gespielt wurde die Operette „Der Jäger aus -der Pfalz". Mit wenig Aus nahmen waren die Rollen gut besetzt und einzelne leisteten Er staunliches, so daß sich das Publikum einige Stunden gut unter hielt. Im Verlaufe des Abends wurde Herr Michalk für 30- jährige Mitgliedschaft bei der freiwilligen Feuerwehr mit einer Ansprache, wobei ihm eine Ehrengabe überreicht wurde, aus gezeichnet. Der Saal war bis aus den letzten Platz besetzt und viele mußten auf der Galerie mit einem Stehplatz sürlieb nehmen. Am 17. d. M. feiert der Militärverein- jein Stif tungsfest. pp. Bautzen. (Vom Tode des Ertrinkens gerettet.) Am 12. Febr. nachmittags gegen 3 Uhr ist ein 7 Jahre alter Junge auf dem dünnen Eise der Spree am Uferweg eingebrochen. Von einem unbekannten Manne, der den Unfall von der K'ron- i Prinzenbrücke aus bemerkt hatte und der sofort nach der Unsall- stelle gelaufen, ist der bereits bis an den Hals im Wasser steckende Knabe unter eigener Lebensgefahr gerettet worden. Danken konnte dem hochherzigen Retter niemand für seine hochherzige Tat, denn er ging unerkannt Widder feines Weges. Den Eltern aber wird dringend empfohlen, ihre Kinder vor dem Betteten der Spree zu warnen. pp. Bautzen. (Straßenraub.) Am 12. Februar nachmittags 2 Uhr (!!) entriß ein noch unermittelter Mann auf der Rojen- straße einem jungen Mädchen die Handtasche und lief schnell davon. Von einigen -Passanten wurde sofort auf die Hilferufe des Mädchens die Verfolgung ausgenommen. Die Tasche warf er weg und entkam leider un-ertannt. pp. Bolbritz bei Göda. Die Ehesrau des hiesigen Wirt schaftsbesitzers Ernst Sauer hatte Ostern 1915 ihren Trauring verloren. In den letzten Tagen mußte plötzlich eine Kuh von ihm auf Notstich geschlachtet werden. Hierbei kam erfreulicher- weise der Trauring wohlbehalten ans Tageslicht. pp. Großsettfchen. Sott Dienstag abend ist von einem hie sigen Wirtschaftsbesitzer -ein brauner, kurzhaariger Kettenhund unter tollwütigen -Erscheinungen entwichen, der im- Orte vier Hunde gebissen hat. An demselben Abende ist er auch in Diehmen erschienen, wo er einen Mann und auch vier Hunde gebissen hat. Am anderen Tage Hat er in Kleinsett-schen und auf ! dem Bahnhöfe von- Seitschen eine nicht geringe Anzahl Hühner erbissen. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, das Tier unschäd lich zu machen. Die von dem bett. Hu-nde gebissenen Tiere mußten auf Anordnung -der Behörde getötet werden. -ie- Leppersdorf. Der Schulausschuß zu Leppersdorf wählte -in feiner letzten Sitzung Herrn -Kantor Wehnert in Cunnersdorf bei Kamenz zum ständigen Lehrer. Mag die Wahl für den Ort von gutem Erfolg fein. Herrn Kantor Wehnert geht der Ruf eines gewissenhaften, tüchtigen Lehrers voraus. --ie- Wallrode. Zu -dem Einbruchsdiebstahl im hiesigen Gasthofe ist noch ergänzend hinzuzusügen, daß die Diebe auch das Gut des Gutsbesitzers Palitzsch heimsuchten und einen Ein bruch in das Schreibersche -Gut versuchten. Ferner erbrachen sie -einen -Geräteschuppen des Straßenwanes und stahlen verschie dene Handwerksgeräte des amtlichen -Straßenwartes. Allem Anschein nach haben die -Einbrecher auch den Geräteschuppen, der am Dorfausga-nge an der Radeberg—Stolpener Staats straße liegt, als Sammelplatz und Verteilungsort für ihre Diebesbeute benutzt. g. Rugiswalde. In der ersten Sitzung der neuen Gemeinde- verordneten wu-rde Max Richter als Vorsteher gewählt. Ein stimmig angenommen wurde die vom Gemeindevervrdneten Lehrer Willy Götz aufgestellte Geschäftsordnung und Gemeinde verfassung. Die wichtigsten Punkte derselben find so festgelegt, daß sie nur durch Gem.-Abstimmung geändert werden können. Dadurch wird in Zukunft eine gerechte, parteilose Gemeinde politik erhofft. * Burgstädt. An seinem 46. Geburtstage verunglückte auf dem Gertrudsfchachte in Meuselwitz der Grubenausseher Albin- Kirmse aus Zechau tödlich. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Werdau. Der Kohlenhändler Förster, der im Mühlgraben in Leubnitz tot auf gefunden wurde, ist, wie die gerichtliche Unter suchung ergeben hat, einem Unglückssall, nicht aber einem Ver brechen zum Opfer gefallen. D. Stollberg i. E. Vor einigen Wochen wurde hier eist raffinierter Diebstahl ausgeführt. Die drei Diebe erschienen in -einem -Geschäft als Käufer. Jedoch- nur zwei verließen es wieder. Der dritte versteckte sich hinter dem Ladentisch und ver schwand dann- unter Mitnahme der Ladenkasse. Die Täter sind jetzt als drei jugendliche Erwerbslose ermittelt. — Die Stadt verordneten beschlossen einstimmig eine einmalige sofortige kosten lose Zuwendung von Kohlen und Kartoffeln an die hiesigen Er werbslosen zur Linderung ihrer Not. Plauen. In der Nacht zum Mittwoch überraschte ein Polizeibeamter zwei unbekannte Leute, die im Begriff waren, Telephonleitungen zu zerstören. Der eine flüchtete, als er sich überrascht sah, der andere aber setzte seine verbrecherische Tätig keit unbekümmert fort. Erst als der Beamte Anstalten machte, den Mann vom Maste herunterzuschießen, kletterte er herab, drang aber sofort auf -den Beamten ein und versetzte ihm einen Schlag in die Augen. Da sich -der Polizeibeamte des An greifers nicht anders erwehren konnte, schoß er auf ihn. Die Kugel drang in den Kopf. Leipzig. Am 7. Februar wurde, wie -erst jetzt bekannt wird, in der apostolischen Kirche in Leipzig-Plagwitz ein dreister Raub überfall verübt. In dem Kirchengebäude wohnt eine Aufwär terin. In den Abendstunden des genannten Tages klingelt ein Unbekannter an der verschlossenen Tür und überbrachte -der Frau einen Brief. Nachdem er Eingang in das Gebäude er langt hatte, zog er plötzlich- einen Revolver und drohte der Frau mit -Erschießen. Dann rief -er einen Helfer in- das Haus. Der U eb er falle n en wurden die Augen verbunden und einer der Räuber hielt -bei ihr Wache, -während der andere die Wohnung und die Kirche nach! Wertsachen durchsuchte. Der Frau wurden eine Uhr und andere Wertstücke geraubt, an Kircheneigentum erlangten -die Räuber -eine kleine, silberne, innen vergoldete Büchse, einen silbernen Kelch und 4 Flaschen Rotwein. Leipzig. Im Alter von 94 Jahren verstarb hier der Zweit älteste Leipziger Bürger, Privatmann Johann August Wermann. Der älteste Leipziger ist der 95 Jahre alte Reichsgerichtsrat i. R. Dr. Heinrich Beer. Leipzig. Zur Leipziger Frühjahrsmesse vom 2. bis 8. März melden sich noch jetzt täglich 100 bis 150 Aussteller, so daß in den Meßabteilungen ihre Unterbringung bereits auf Schwierig keiten stößt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)