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Wilsdruffer Tageblatt : 31.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192405312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19240531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19240531
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-31
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 31.05.1924
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vemenwayi eryreu ver veutschnationale Abgeordnete Wallraf 202, der sozialdemokratische Abgeordnete Löbe 107, der Kommunist Thalmann 47 und der Zentrums- abgeordnete Fehrenbach 63 Stimmen. Es ist demnach Stichwahl zwischen Wallraf und Löbe nötig . Der Namens aufruf und die Stimmenabgabe erfolgte im allgemeinen ruhig. Nur bei dem Namen Ludendorff kam es wie der zu erregten Szenen, da ihn die Kommunisten mit lauten Zurufen begrüßten, die die Deutschvölkischen ebenso lär mend erwiderten. Zeitweilig sah es so aus, als ob es zu einem Handgemenge zwischen den beiden Par teien kommen sollte. Die Stichwahl entschied mit 227 ge gen 151 Stimmen für den Abg. Dr. Wallraf, der sofort die Leitung der Geschäfte übernahm. Als er mitteilte, daß seiner Meinung nach die Zahl ver Vizepräsidenten, die jetzt zu wählen seien, auf drei beschränkt werden müsse, ertönt aus den Reihen der Kommunisten ein lautes „Aha!" Der Abg. Löbe schlägt vor, zum ersten Vizepräsidenten den sozialdemokratischen Abgeordneten Dittmann durch Zuruf zu wählen. Da Widerspruch seitens des völkischen Abgeordneten v. Graefe erhoben wird, muß auch diese Wahl durch Namensaufruf und Zettelabgabe erfolgen * Dr. Wallraf wurde am 18. September 1859 in Köln ge boren als Sobn des Justizratz Wallraf, studierte in Bonn, Heidelberg, Leipzig, arbeitete als Referendar in Köln und Oppeln, als Asiessor in Aachen, wurde Landrat in Malmedy und St. Goar, Polizeipräsident in Aachen, Oberpräsident in Koblenz und 1907 Oberbürgermeister in Köln. Unter der Reichs- kanzkrschast des Grasen Hertling war er 1918 Staatssekretär des Innern. * Die Wahl der WpWeM des BWWs. Berlin, 29. Mai. Zum ersten Vizepräsidenten des Reichstages wurde gestern in den späten Nachmittagsstunden der sozialdemokratische Abge ordnete Dittmann mit 200 Stimmen gewählt. Zweiter Vizepräsident wurde der Zcntrumsabgeordnete Bell, der durch Zuruf gewählt wurde. Für das Amt des dritten Vizepräsiden ten schlug der Abgeordnete Koenen (Komm.) den kommunisti schen Adyev^nestn Katz vor, da die Kommunistische Partei die viert öausts sei. Koestens Vorschlag er regte bei ie. . stürmische Heiterkeit, aus die die Kommunisten mit l^,e>,.e . <urm antworteten. Abg. Brüning haus (D. Vp.) schlug als dritten Vizepräsidenten den Abg. Rießer (D. Wp.) vor. Die Wahl wurde dann durch Stimm zettel vorgenommen, und Abg. Dr. Rießer wurde mit 212 Stimmen gewählt. Abg. Katz (Komm.) erhielt 48, Abg. Dr. Kahl lD. Vp.) Stimmen. Bevor die Wahl der zwölf Schriftführer erfolgte, beantragte Abg. Scholem (Komm.), während der Wahlhandlung schon die kommunisti schen Anträge über die Freilassung der verhafteten Abgeordne ten zu behandeln. Auf Vorschlag des Präsidenten wurde jedoch die Entscheidung über diesen Antrag bis nach der Wahl der Schriftführer zurückgestellt. Das Ergebnis der Schriftführer- Wahl soll aber erst in der nächsten Sitzung bekannige geben werden. Die bisherigen Ausschüsse des Reichs tags wurden wieder eingesetzt. Es entspann sich darauf eine sehr lange Geschäfts- ordnungsdebatte über die Frage der Behandlung der Anträge, die die Jnfreiheitsetzung der inhaftierten Rcichsiags- abgeordneten verfolgen. Nach stundenlanger Debatte wurden die Anträge der Kommunisten und Rational sozia listen aus sofortige Haftentlassung der noch in Haft be kindlichen Abgeordneten im Hammelsprung mit 189 gegen 143 Stimmen unter stürmischen Protesten und Pfui-Rusen der Komunisten ab gelehnt und die Anträge auf Aufhebung des Ausnahmezustandes und der Partciverbote dem Rechtsausscbuk überwiesen. Abg. Loebe (Soz.) nimmt daraus mit der Erklärung, dast die Abstimmung über die Haftentlassungsanträge ein^Ergebnis gehabt habe, das zweifellos nicht im Sinne der Mehrheit des Hauses liege, diese Anträge wieder auf und beantragt seinerseits ihre Überweisung an den Geschäftsordnungsausichuß. Abg. Fehrenbach (Zentrum) schließt sich dem Antrag Loebe an und beantragt, diesen Antrag in einer neuen Sitzung zu erledigen. Präsident Wallraf entspricht diesem Vorschlag, und eS kommt zu einer dritten Sitzung, in der debattelos einstim - mig der Antrag Loebe angenommen wird. Um 854 Uhr vertagtsich das Haus. Dem Präsidenten wird die Anberaumung der nächsten Sitzung und die Ausstellung der Tagesordnung überlasten. Vie vsiittMtel kür Zcdwarr Miß-rot. Wahlalter 25 Jahre. Die deutsche Volkspartei beantragte im Reichstag, den Artikel 3 ver Reichsverfassung durch folgenden Wortlaut zu ersetzen: „Die Reichsfarben sind schwarz- weiß - r o t." Ferner beantragt die Fraktion, im Artikel 22 der Reichsverfassung das Wahlalter von 20 auf 25 Jahre zu erhöhen. In einem weiteren Anträge wird die Einsetzung eines Ausschusses des Reichstages von 28 Mitgliedern gefordert, der den Auftrag erhalten soll, die Reichsverfassung vom 11. August 1919 mit Rücksicht auf die in der Zwischenzeit gemachten Erfahrungen, insbesondere hinsichtlich der Zu ständigkeitsverhältnisse zwischen Reich und Ländern auf den Gebieten der Gesetzgebung und Verwaltung einer Nachprüfung zu unterziehen. WelwtLstl Mscüonslü—foincske. Paris, 29. Mai. Gestern abend wurde hier und in London gleichzeitig der Brief wechsel Poincarö—Macdonald veröffentlicht. Er besieht aus fünf Briesen, von denen der erste am 14. Mai von Poin- carö an Macdonald gerichtet wurde. In diesem Briefe kündigt Poincarö die bevorstehende Demission des französi schen Kabinetts an und spricht dann über die Stellung Frankreichs zur Ruhrbesetzung. Das französische Kabinett habe ohne jede Einschränkung die Gut achten als Basis zur Lösung des Reparations problems angenommen und sei bereit gewesen, die wirtschaftliche Einheit Deutschlands herzustellen, sobald Deutsch land die Durchführung des in den Berichten bezeichneten Pro gramms angenommen hätte. Poincars betont dann nochmals, daß er immer noch bereit wäre, die Ruhr in dem Maße zu räumen, als Deutschland bereit wäre, zu bezahlen, und daß dies heißen wolle, er sei bereit, dieses m bald als möglich zu tun. Die Antwort Macdonalds auf diesen Brief war ziemlich ausweichend. Der englische Premier bedauert, daß er die persönliche Bekanntschaft mit Poincarv nicht machen könne. Das hindere aber nicht, die Probleme zu studieren, die so schnell wie möglich zu einer Lösung gelangen müßten. Am 15. Mcn schrieb Poincarö an Macdonald: „Unsere Unterredung kann brieflich oder durch Vermittlung unserer Botschafter fort gesetzt werden. Ich selbst ziehe den brieflichen Verkehr vor." Am 24. Mai antwotetc Macdonald Poinearö mit einem höi- s!An Schreiben, in dem es heißt: „Ich möckfte in aller Ssseni- Uchlert den, Gedankenaustausch fortsetzen, den wir vegonncn yaoen. Ich wurde mich freuen, wenn England und Frankreich zur Lösung des Rcparationsvroblems möglichst eng zusammenarbeiten würden." Am 25. Mai hat Poin- carv Macdonald ganz kurz geantwortet. Er bestätigte seinen letz ten Brief und sprach seinerseits die Hoffnung ans, daß, welche Regierung immer in Frankreich nunmehr ans Ruder kommen würde, die Beziehung zwischen beiden Ländern im Interesse des Friedens der Welt soeng wie möglich sein würden. Geteilte Haltung der Bergarbeiter. Bochum, 29. Mai. Die Rcvierkonserenz des Alten Berg arbeiterverbandes hat gestern nachmittag den neuen Schiedsspruch im Ruhrstreit mit 107 gegen 83 Stimmen abge - lehnt. Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter dagegen nahmden Schiedsspruch mit 121 gegen 7 Stimmen a r Möhl bayerischer Ministerpräsident? München, 29. Mai. In politischen Kreisen wird bei der Er örterung der Frage der Besetzung des bayerischen Ministerprä sidentenpostens der Name des Reichswehrgenerals Möhl ge nannt, des früheren Landeskommandanten des Bayerischen Reichswehrkreises und jetzigen Kommandanten des Wehrkreises Kastel. , Die Botschaftcrkouserenz lehnt Deutschlands Vorschläge ab. Paris, 29. Mai. Die Botschasterkonferenz hat gestern den Wortlaut der Antwortnote auf die deutsche Note wegen der Militärkontrolle sestgestellt. Die Bot schasterkonferenz beschloß, die deutschen Vorschläge abzulehnen und die fünf Punkte aufrechtzuerhalten, für die sie Aufklärung gewünscht hatte. Diese sind: 1. Reorganisation der Schupo, 2. Umstellung der Fabriken, 3. Auslieferung des restlichen Kriegs materials» 4. Lieferung der Dokumente bezüglich des Kriegs materials zur Zeit des Waffenstillstandes und der Kriegspro duktion während des Krieges und nach dem Kriegszustand, 5. Verlängerung der Gesetze über das Verbot der Ausfuhr von Kriegsmaterial. Japans Protest beschlossen. Tokio, 29. Mai. Das japanische Kabinett hat den augc- kündigten Protest gegen das amerikanische Gesetz, durch das die Japaner von der Einwanderung in Amerika ausgeschlossen werden sollen, endgültig beschlossen. Ter japanische Botschafter in Washington ist zur Heimreise ermächtig: worden. Der Koloradokäfer auf dem Marsch. Eine Gefähr dung des deutschen Kartoffelbaues droht von Frankreich her, wo sich der gefürchtete Koloradokäfer 1922 festgesetzt und 1923 über 29 Departements ausgebreitet hat. Der Schädling scheint schon während des Krieges mit amerika nischen Transporten in die Gegend von Bordeaux eingeschleppt worden zu sein, und hat sich dort offenbar lange Zeit unbeob- achtet vermehren können. Vorher war er bereits mehrmals nach Deutschland gekommen; er konnte aber rechtzeitig mit durch greifenden Maßnahmen wieder ausgerottet werden. Das auf fallend gefärbte Tier (gelbe Flügeldecken mit zehn Ichwarzen L ä n g s st re i fe n) ist etwa 1 Zentimeter lang, nährt sich von Kartoffelkraut und frißt in kurzer Zeit die Äcker völlig kahl. Ein schon im vorigen Jahre von der „Biologischen Rcichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem" herausgcgebcnes Merkblatt mit farbiger Abbildung des Schäd lings soll der Aufklärung der Bevölkerung dienen, damit sie Helsen kann, etwaige Einbrüche des Tieres schnell aufzudecken Wo das Tier gesunden wird, ist sofort die Ortspolizei zu be nachrichtigen, damit unverzüglich Bekämpfungsmatz, nahmen getroffen werden. Auch die Biologische Reichs anstalt und -ie Hauptstellen des amtlichen Pflanzenschutz, vrenstes nehmen Meldungen an. i -- Kr» M/E Mmsk » ! Wilsdruff, am 30. Mai 1924. MerMan liir Sen Zi. Mai lyra E-onnenaufganG 3" !! Mondauf-an« 3" V. Sonnenuntergang 8° ff Monduntergang 5" V. 1740 Thronbesteigung Friedrichs des Großen. — 1750 Preußischer Staatsmann Karl August Freiherr v. Hardenberg geb. — 1809 Komponist Joseph Haydn gest. — Ferdinand von Schill fällt bei der Verteidigung Stralsunds. — 1902 Der Friede zu Pretoria beeendigt den südafrikanischen Krieg. — 1916 Deutsch-englische Seeschlacht am Skagerrak. Durch die Blume sprechen. Ein Wunsch, eine Frage, eine Antwort kann durch die Blume gesprochen werden. Bei bestimmten Gelegenheiten überreicht man Blumen, und diese sollen zart versinnbild lichen, was Ler Spender oder die Spenderin nicht gerade sagen will. Die Blume soll an Stelle der Spendenden sprechen. Das ist durch die Blume gesprochen. Allmählich hat sich der Sinn des Wortes erweitert. Wenn jemand in feiner Weise auf etwas hinweist, dem Hörer aber nicht alles sagt, sondern ihm etwas zu erraten übrig läßt, so nennt man dies: durch die Blume sprechen. Verwandt mit ver Redensart: durch -je Blume sprechen ist die Redensart: auf etwas anspielen. Manchmal ist das: auf etwas anspielen dasselbe wie: durch die Blume sprechen; vielfach aber hat es den Nebensinn: ich weiß mehr, rücke aber aus einem gewissen Grunde nicht mit der Sprache heraus. Dieser Ausspruch deutet aber auch auf Zwei deutigkeiten hin. Der auf etwas anspielt, tut so, als ob er dies oder das genauer wüßte. Dies ist aber nicht der Fall, er möchte durch das Anspielen einen anderen zum Sprechen bringen. Der Anspielende nimmt an, daß er so erfährt, was er herausbekommen möchte. Durch die Blumensprache wird auch gefragt oder geforscht, ihr aber liegt die Zweideutigkeit fern. Die Blumensprache will er muntern: Wie die Blume aufgetaut ist und sich entfaltet bo«. so taue aucb du auf und spreche zu mir, das ist ihr SiNN. Lus-lnt-LauL. * - Ein echter rechter Maientag war der gestrige Himmelsahrts- tag. Viele Tausende ries seine Pracht, sein herrlicher flutender Sonnenschein, sein Mühen und Sprießen in Feld und Wald hinaus in die Gottesnatur, -die für jeden, der sich an ihrer Schön heit laden wollte, ein besonderes Erleben hatte. Mochten uns gerade in diesem Jahre noch viele, solcher 'Sonnentage beschie- den sein. Der Reichspräsident kommt nicht nach Dresden. Mim Ober bürgermeister Blüher ist gestern nachmittag folgendes Telegramm des Reichspräsidenten eingeganWn: „Politische Lage und Regie-' rungsbildung zwingen mich zu meinem Bedauern, Reise nach Dresden und Teilnahme an Eröffnung der Jahresschau abzu- sagen" Amtshauptmann Dr. Sievert. Der Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Beamtenpolstik der Regierung hat beschlossen, die Regierung zu ersuchen, den Vorbehalt in der Bescheidung des Amtshauptmanns Dt. Sievert, wonach dieser für eine» Posten als Amtshauptmann nicht mehr in Flage kommen zurückzuziehen. Kirschenschau in Meißen. Auf Anregung des Landesver bandes Sachsen für Obst- und Weinbau wirb der Bezirksobst bauverein Meißen eine Kirschenschau, verbunden mit öffentlicher Ausstellung, in diesem Jahre in Meißen veranstalten. Der Vor stand des Bezirkscdstbauvereins Meißen hat als Versammlungs raum Ideleis Gaststätte in Meißen, Kleinmarkt 6, und als Zeit vorläufig den 12. und 13. Juli 1924 in Aussicht genommen. Dir Zeitbestimmung kann heute keine endgültige sein, weil sie nach der Reife der Kirschen richten muß, die wiederum von Witterungsbildung der kommenden Wochen abhängig wird. Eis- ' zelheiten der Veranstaltung werden später bekanntgegeben weist den. Vorläufig sei darauf hingewiesen, daß unter anderem bekannte Kkschenkenner Deutschlands, Gartenmeister Heimat» in Diemitz bei Halle, zu einem Vorträge eingeladen werden wir^ I Dieser und die beiden Beamten des Landesverbandes, Landwirt' schaftsräte Pfeiffer und Schomerus, werden Preisrichter seit Wer sich am Wettbewerb beteiligen will, hat sich bis 15. JB d. I. beim Bezirksobslbauverein Meißen (AmtshaUptmannschasr oder Landwirtschaftsblank Meißen, Hahnemannsplatz oder Lautz' schrs Weinstube, Meißen Tälstr. 87) anzumelden. Die Svmmerferien beginnen am 12. Juli. Da der vor' schriftsmäßige Beginn der Sommerferien am 14. Juli in dieser» Jahre aus einen Montag fällt, hat das Kultusministerium an- geordnet, daß die Sommerserien bereits am Sonnabend, de» 12. Juli, nach Schluß des planmäßigen Unterrichts beginnen. Gültigkeitsdauer der Sormtagskarten am Pfingstfeste. Dic zu Pfingsten gelösten Sonntagsfahrkarteü gelten vom 6. JurN mittags 12 Ähr bis zum 9. Juni und können innerhalb diese» Gültigkeitsdauer unbeschränkt sowohl zur Hin- als auch zur RÄ- fahrt benutzt weiden. Vom 1. Juni ab wird die Vorverkaufs- > frist für Bettkarten der Reichsbahn- und. Mitropa-Kurse von aus 7 Tage verlängert. Süchtzenfestumzüge. Nach einer Entscheidung des Ministe riums des Innern ist es sestgestellt, baß Gchützenumzüge vor läufig gestattet werden. Diese AusnahmebewMgungrn werdet den Amtshauptmannschaften übertragen, desgleichen auch bet 'Stadträten der Städte mit revidierter Städteordnung Was >das Waffentragen anbetrifft, so ist die Verordnung vom 13. Oktober 1923 noch nicht ausgehoben. Sie har den Rechtsausschuß be» Landtages in zwei Sitzungen beschäftigt, ohne zu einem endgül tigen Ergebnis zu führen. Da aber setzt gerade viele Pfingst' schießen stattfinden, will das Ministerium nicht dagegen sein, daß zu diesem Feste, vorbehältlich der endgültigen Entschließung des Landtages, Ausnahmebewillrgungen stattsinden. Ordnungsgemäße Begründung erforderlich. Bei der Amts- Hauptmannschaft gehen zurzeit in großer Anzahl Gesuche um Er laß' und Stundung der Grund-, Augtiersteuer und Auswendungs- steuer ein. Ein großer Teil dieser Gesuche ist entweder über haupt nicht oder damit begründet, !daß kein Geld mehr da se>- da viele andere Steuern zu -bezahlen wären und die landwirt schaftlichen Produkte nichts kosteten. Derartige allgemeine An gaben berechtigen die Behörde nie und nimmer zur Stundung oder gar zum Erlaß. Notwendig ist vielmehr in jedem einzel nen Galle eine eingehende Begründung durch Klarlegung del wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse. Nur ein so be- aründetes Gesuch hat Aussicht nach Nachprüsung auf Erfolg. Die Gesuchsteller werden in ihrem eigenen Interesse aus Be achtung dieser Ausführungen hingewiesen, da andernfalls die An träge kostenpflichtig zurückgowiesen weiden müssen. Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Das Landesamt für Arbeits vermittlung veröffentlicht über -die Lage aus bem Arbeitsmark» für die Zeit vom 18. bis 34. Mai 1924 folgenden Bericht: Di» Arbeitsmarktlage im Freistaat Sachsen hat sich auch in diese» Woche wenig verändert. Wöhl wissen die Arbeitsnachweise nost> von einem mäßigen Rückgang der Arbeitsuchendenzahl zu be richten, doch wird auch allgemein der Befürchtung Ausdruck ge geben, wenn nicht Mr ein RüÄgan; zu erwarten steht, den« Mangel an Aufträgen und Betriebskapital sowie Wirtschasts- kämpfe verschiedener Art im Bergbau, im Holz- und Bau' aewerbe beeinflussen auch weiterhin den Arbeftsmarkt ungünskif Insbesondere beginnen hierunter bereits die Metallindustrie, die Industrie der Steine und Erden und teilweise auch bas Spinn stoffgewerbe zu leiden, wodurch außer Facharbeitern zunächst wieder in größerem Umfange die ungelernten Arbeitskräfte be» Erwerbslosigkeit zugeführt werden. Unberührt hiervon hat abe» ! auch der Bedarf an Arbeitskräften in der chemischen und in de» s Lederindustrie merklich nachgelassen. Als günstig muß die Lag» noch im Bekleidungscrewerbe bezeichnet werden und ungebest» blied weiterhin der Bedarf an jungen gelernten Arbeitskräfte in ber Landwirtschaft und an Dienstpersonal für Privathaus halte. Amerikareisende! Dom amerikanischen Konsulat in Dresbe wird mstaeteilt: Visa werden am 1. Juni für Auswanderer oo»» amerikanischen Konsulat Dresden nicht erteilt. Neue Bekamst- machuna ersolm -durch -die Zeitungen- und durch die DaMpsichiff" fahitsgesellschäften, sobald nähere Informationen aus Washing ton eingetrvffen sind. Die Einreise in die britische Zone. Für die Ein reise der Bewohner aus unbesetzten Gebieten in di» ! britische Zone ist eine neue Regelung des Geleitschcrn- wesens in Kraft getreten. Den Anträgen auf Einreise erlaubnis müssen jetzt außer dem vorschriftsmäßigen Per- ! sonalausweis der heimatlichen Polizeibehörden mit Licht- ! bild zwei wettere lose Lichtbilder beigefügt sein. Anträge, bei denen diese Unterlagen fehlen, werden zurückgewiesen. Die bisher ausgestellten Geleitscheine verlieren am 19. Juni - ihre Gültigkeit. Anträge auf Erneuerung dieser Gelcit- scheine sind unter Beifügung des alten Geleitscheines uns der erwähnten Unterlagen (Personalausweise und zwei lost Lichtbilder) schriftlich an das englische Ver kehrsamt, Paßstelle Köln, Domhof 28, zu rich ien. Die Zusendung neuer Geleitscheine erfolgt, wie bisher- - grundsätzlich unter Nachnahme durch die Post. Staatliche Förderung der Seidenraupenzucht. Das sä»^ fische Ministerium hat angeordnet, -daß versuchsweise in verscho benen Höhenlagen des Landes an -den Staatsstraßen Mauibec»° Hecken angepflanzt werden, damit — wenn die Versuche glück»" — ber heimischen Seidenraupenzucht die verdiente Förderung zuteil wird. , , Postscheckverkehr. Die Nachrichtenstelle der Ober-postdnc» tion teilt mit: Der Dienstbetrieb -der Postscheckämter leidet außer ordentlich unter der Häufung solchem Aufträge, die beim eisten i Abbuchungsvetsuch deckungslos -sind. Ein Postscheckkunde dar! nach dem Pöstscheckgesetz (8 4) nur über sein Guthaben verfügen, soweit es die Stammeinlage übersteigt. Das Guthaben ergri sich aus dem letzten -Kontoauszug. Mit lediglich erwarteten Ein gängen darf bei Ausfertigung von Aufträgen an bas Postscheck amt nie gerechnet werden. Besonders störend ist es, wenn en PosischeMunde ungsdeckre Kaffenschecke in Zahlung gibt. Werde
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